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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.03.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120323010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912032301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912032301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-03
- Tag 1912-03-23
-
Monat
1912-03
-
Jahr
1912
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Sonnadenü, 23. Mttrr lSIL X Rittergutsbesitzer Hütt«, auf Pirk berichtete über Kap. tzi bi» 87 de» Rechenschaftsbericht» auf die Finanzperiod« 1908/08. Bauverwaltereten, Albrechts burg in Meißen, Verschiedene bauliche Zwecke, All gemeine Technische Zwecke, Rechtliche Verteidiaung der staatlichen Gerechtsame, soweit nicht dafür Aus gaben bei anderen Kapiteln vorgesehen sind, Allge mein« Ausgaben im Geschäftsbereiche des Finanz ministeriums, Jmmobiliar-Brandversicherungsbei- träge betreuend, «einem Anträge gemäß wurden in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer die geringen Etatüberschreitungen einstimmig und ohne Debatte nachträglich genehmigt. X Rittergutsbesitzer Dr. Vecker-Kötteritzsch refe rierte hierauf über dre Petition des Gewerbevereins Gei)er und Genossen um Einführung der Schmal jourbahn Thum—Geyer in den Bahnhof Annaberg und beantragte, die Kammer wolle in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer be schließen, diese Petition auf sich beruhen zu lassen. Dies geschah einstimmig und ohne Debatte. X Kammerherr v. Schönberg erstattete §um Schlüsse noch Anzeigen der vierten Deputation Uber drei für unzulässig erklärte Petitionen. Nächste Sitzung: Mittwoch, 27. März. Tagesordnung: Etatkapitel und Petitionen. Zweite Kammer. (:) Dresden. 22. März. Die Zweite Kammer erledigte heute in Schluß« beratung eine Anzahl Etatkapitel und mehrere Petittonen. Am Regierungstische bemerkte man eine große Anzahl Regierungskommissar«. X Dor Eintritt in die Tagesordnung gab Abg. Merkel (Wildlib.) eine Erklärung ab, die sich auf einige in der Sitzung vom 20. März bei der Ver handlung über den Bericht der Rechenschaftsdepu tation von dem Berichterstatter Vizepräsidenten Fräßdorf gemachte Aeugerungcn über seine Person bezog. Vizepräsident Fräßdorf habe ihm vorgewor fen, daß er ein größeres Staatsoer mögen hcrausrechnen wolle, als es gegenwärtig vorhanden sei. Diese Behauptung sei unrichtig. Das von ihm (Redner) vorgebrachte Zahlenmaterial habe er dem durch den Landtag genehmigten Rechenschafts bericht auf die Etatsperiode 1902 03 entnommen. X Abg. Heymann fKons.) referierte dann über Tit. 2-1 vom Kap. 16 des ordentlichen Staatshans- boltsetats für 1912/13 betr. den Umbau des Bahnhofes Schandau (erste Rate) und die hierzu eingegangene Petition, «ein Antraa ging dahin, die Kammer wolle beschließen: bei Kap. 16 Tit. 21 für den Umbau des Bahnhofes Schandau 3000 .ll, gemeinjährig 130 000 .ll. als erste Rate nach oer Vorlage zu bewilligen und die hierzu einge gangen« Petition der Gemeinden Krippen, Rein- bardtsdorf, Kleingießhübel. Postelwitz und Ostrau auf sich beruhen zu lassen. X Abg. Dr. Spieß (Kons.) dankt der Deputation für die wohlwollende Behandlung des Kapitels und der Staalsregierung für ihr Entgegenkommen, weiter trat er für die Erbauung eines Winterschutz- hafcns in der Nähe von Wendischfähre bei Schandau em. Tie Kammer genehmigte hierauf einstimmig und ohne weitere Debatte den Antrag des Bericht erstatters. Staatsminister v. Sevdewitz hat im Laufe der Sitzung am Regierungstisch Platz genommen. X Lieber Tit. 4 des außerordentlichen Staats haushalts-Etats für 1912/13 betr. Vermehrung der Lokomotiven und Tender berichtete Abg. Dr. Niethammer (Natl.). Namens der Finanzdeputation K beantragte er, die .Kammer wolle beschließen: die in Tit. 4 zur Vermehrung der Lokomotiven und Tender geforderten 2106 000 nach der Vorlage zu bewilligen. X Abg. Merkel (Wildlib.) tritt für die Ein führung von mehr elektrischen Triebwagen bei der Staatseisenbahnverwaltung ein und bittet die Regierung, wenigstens einen Versuch damit zu machen, um den Betrieb nach Möglichkeit zu ver billigen und zu vereinfachen. X Staatsminister v. Seydewitz weisftdarauf hin, daß die Staatsöahnverwaltung schon verschiedene Versuche mit anderen Betriebsarten gemacht habe, darunter auch mir elektrischen und Benzinmotor wagen. Diese hätten sich jedoch sämtlich nicht be sonders bewährt. Gegenwärtig seien wieder Versuche mit Tiesel-Motorwagen geplant, deren Einstellung sich etwas hinausgezogen habe. Von dem Erfolg dieser Versuche werde es abhängcn, ob noch weitere derartige Wagen eingestellt werden sollen. In dem gegenwärtigen Etat seien noch keine Mittel hierfür vorgesehen, doch solle dies im nächsten Erat geschehen. Im allgemeinen habe die Staats bahnverwaltung recht gute Erfahrungen mit Len leichten Lokomotivz Ligen gemacht, von denen gegenwärtig welche zwischen Dresden—Pirna und Zwickau—Glauchau verkehren. Diese leichten Lokomotivzüge hätten Len an sie gestellten Anfor derungen in jeder Hinsicht entsprochen. Selbstver ständlich werde die Staatsregierung ihre weitere Aufmerksamkeit der Einstellung von elektrischen Triebwagen zur Verbilligung des Betriebes zu wenden. Die Kammer genehmigte hierauf Tit. 4 ein stimmig und ohne jede wertere Debatte. Derselbe Berichterstatter referierte hierauf über Tit. 5 des außerordentlichen Etats betr. Ver mehrung der Personen-, Gepäck- und Güterwagen und die Petition des Vereins Sächsischer Holzindustriellcr, Dresden, betr. die Ver gebung von Aufträgen. Er beantragte: Die Kammer wolle beschließen: die in Tit. 5 des außerordentlichen Etats für 1912/13 zur Vermehrung der Personen-, Gepäck- und Güterwagen geforderten 12 236000 ,ll nach der Vorlage zu bewilligen, die Petition des Vereins Sächsischer Holzindustrieller aber auf sich beruhen zu lassen. X Abg. Heymann (Kons.) bittet die Staats regierung um die Einstellung kleinerer Wagen von 10 und 15 Tonnen Ladegewicht, um die Ent ladefristen günstiger zu gestalten. Bezüglich der Be nutzung der ansranglerten Güterwagen stehe er auf einem anderen Standpunkte als der Referent. Diese Wagen seien für die erwähnten Zwecke sehr gut zu verwenden und das Personal fühle sich sehr wohl darin. Wenn die Bestrebungen des Heimat schutzes nicht beeinträchtigt würden, bitte er, an der Benutzung der ausrangierten Wagen wie bisher festzuhalten. X Staatsminister v. Seydewitz bemerkt, daß auch Mittel für die Beschaffung kleiner Wagen eingestellt worden seien Die ausrangiertcn Güter- und Per sonenwagen hätten sich als Abstellräume für Geräte und als Aufenthalts- und Schutzräume für Arbeiter gut bewährt. X Geh. Finanzrat Dr. Otto betont, daß die ataatsbahnverwaltung zu der Anschaffung von Wagen unter 1k Tonnen Ladegewicht oi« jetzt noch keine Stellung genommen habe. Jedoch Höch« sich der Eisenbahnrat dagegen ausgesprochen. Tie endgültige Enttkbließung müße sich die Staatsbahnverwaltung Vorbehalt-'». Er weise jedoch darauf hin, daß ein Wagen von 15 Tonnen Ladegewicht nur 53 -ll mehr koste, als ein Wagen von 10 Tonnen. Da nun der erstere 50 Prozent mehr Laderaum gewähre, so sei es doch wirtschaftlich vorteilhafter, Wagen zu IS Tonnen zu bauen. Letrmger Lsyevlrm. Nr. ISl. los. Iahr-rmg. Seile ll. X Abg. Taft« (Soz.) kann sich der Verherrlichung dsr ausrangierten Güter- und Personenwagen als Unterkunftsräume für das Personal durch den Abg. Heymann nicht anschließen. X Nach einigen kurzen Bemerkungen der Abg. Knobloch (Konst) und Heymann (Kons.), die nochmals für den Bau kleiner Güterwagen eintreten, weist Staatsminister v. Seydewitz noch darauf hin, daß Sachsen nur einen Teil des Eisenbahnverbandes sei und daß er nicht ganz selbständig in der Frage der Beschaffung von Güterwagen vorgehen könne. Die Angelegenheit des Baues kleinerer Güterwagen sei noch ofsen und die Regierung werde selbstver ständlich das notwendige Entgegenkommen zeigen. Bezüglich des Eigenbaues von Wagen steht die Re gierung auf dem Standpunkte, diesen nicht ganz aus zugeben, weil es hierdurch möglich sei, die Preise genau zu prüfen und das Personal zu gewissen Zeiten angemessen beschäftigen zu können. Di« Kammer schloß sich hierauf einstimmig dem Anträge der Deputation an und genehmigte die ge forderte Summe. X Abg. Dr. Niethammer (Natt.) referierte dann noch über Tit. 6 des außerordentlichen Staatshaus- balts-Etats für 1912.13. Er Weiterung und Er bauung von Heizhaus st änden für Loko motiven betreffend, und beantragte, die gefor derten 200 000 nach der Vorlage zu bewilligen. Die Kammer beschloß einstimmig und ohne De batte demgemäß. X Abg. Merkel (Wildlib.) referierte hierauf über Tit. 23 des außerordentlichen Etats für 1912/13 betr. den Umbau des Bahnhofes Falken st ein (zweite Rate). Er beantragt«, für den Umbau des Bahnhofes Falkenstein als zweite und letzte Rate im Betrage von 60."» ovo ,ll, in welcher ein« Mehrsor- deruna von 59 000 .ll gegenüber dem Hauptanschlage vom Jahre 1910 eingerechnet ist, nach Tit. 23 Les außerordentlichen Staatshaushalts-Etats für 1912 13 nach der Vorlage zu bewilligen. Die Kammer be schloß ohne wesentliche Debatte demgemäß. X Aoq, Rentsch (Kons.) berichtet« dann über die Petition des Stadtraics zu Radeberg um Erbauung einer Eisenbahn von A rnsdorf über Rade berg nach Radeburg. Sein Antrag ging da hin, die Petition, soweit sie sich auf die Erlangung einer zweiten Güterverkehrsstelle 4m Norden der Stadt Radeberg und die dadurch erforderliche Her stellung eines Industriegleises bezieht, der Königs. Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen, die weitergchenden Wünsche aber zurzeit auf sich beruhen zu lassen. Auch hier schloß sich die Kammer nach kurzer Debatte, in der besonders Abg. Knobloch (Kons.) für die Wünsche der Petenten einrrat, dein Votum der Dcrutaiion einstimmig a». X Zum Schlüsse berichtete Abg. Nitzschke-Leutz ch noch über die Petition dec, Theodor Richter in Dohma um Erbauung einer normalspurigen Eisenbahn von Dohma bis Rill a s b e r g bzw. Rehcseld — Moldau. Sein Antrag ging dahin, die Petition auf sich beruhen ;u lasten. Die Kammer leschloß auch hier einstimmig demgemäß. Hiermit war die Tagesordnung erledigt. X Vor Schluß der Sitzung ergriff Staatsminister v. Seydewitz noch das Wort zu nachstehender Er klärung über die Haltung der sächsi schen Sta a t sreg,erung in der Frage der Erbschafts st e uer: In der vorletzten Sitzung (wies Hohen Hauses habe ich auf eine an die Staatsregicrung gerichtete Anfrage die Erklärung abgegeben, daß Gr such Ü-h« Regierung bei der M i n i st e r k o n f e r e n z in B e r- lin am 14- L. Ni. sich dafür ausgesprochen hat. zur teilweisen Deckung de: Vkhrvorlagcn aus die Erb schaftssteuer zu zu kommen. Zwischen diesen Er klärungen und den Veröffentlichungen der „Nordd. Allg. ZtH." hat ein Teil der jächüfchcn Presse einen Widerspruch erblicken zu müssen geglaubt. Dieser Widerspruch üeitehk jedoch nicht. Lachsen hat sich nicht nur bei den Vorberatungen, sondern auch in der Ministettonserenz am 14. d. M. aus den Standpuulc gestellt, daß für di« K ostender Wearvorlage, soweit sie nicht aus vorhandenen Etatsmitteln be stritten werden können, in der Erbschanssteuer Deckung zu such«» ist. (Bravo!) Die sächsische Regierung hat sich aber gegen eine Verquickung der Neist's- crvschaftssieuer mit c i n z e l st aa t l i ch e n Ver mögenssteuern ausgesprochen, weil auf diesem Wege eine gleichmäßige Einführung dieser Steuer im ganzen Geniete des Reiches nicht zu erreichen ge wesen wäre. (Sehr richtig!) Na h eingehenden Be ratungen hat sich indes Li« sächst'che Negierung den Bedenken nicht verschließe!! können, di« gegen die Ein bringung der Erdansailfteuer im jetzigen Mo ment e geltend gemacht wurden, und sie hat in Er mangelung eines besseren Austveges dein von anderer Seire gemachten Vorschläge zugestimmt. daß zur Be schaffung der erforderlichen Mittel der Wegfall der sogenannten „Liebesgabe" mit heraugezogen wer den soll. (Zurufe: Aha! Also umgemllen!) Nächste Sitzung: Montag nachmittag 3 Uhr. Tagesordnung: Ltatskapitel ww. Sttndrrdrputation Nir das Vollrsschulgrsetz. (:) Dresden, 22. März. Die heutige Sitzung der Solls erd epuration für dos Vollsschulgesetz beschäftigte sich in erster Linie mit Abstimmungen. Angenommen wurde zu nächst 8 2 des Entwurfes, der von dem Lehr- und Arbeitsplan der Volksschule handelt, in der Fassung des Berichterstatters, während 88 4 bis 6 des Re- gicruiigsenttvurfcs zum Teil mit kleinen Abände rungen angenommen wurden. Von besonderer Wich tigkeit ist, daß die Deputation an der Forderung der Schulgeldfreiheit festhält. Eine Aussprache rief u. a. auch die Bestimmung des Entwurfes her vor: Kirchlichen Olden, Kongregationen und ihnen verwandten kirchlichen Gemeinschaften ist die Er richtung einer Lehr- od«r Erziehungs anstalt nur auf Grund eines besonderen Gesetzes gestattet. Die Vertreter der Staatsregierung zerstreuten das aufgetanche Bedenken, daß mit dieser Bestimmung der 8 56 der Verfasiungsuttundc. nach dem die Aufnahme geistlicher Orcxn ausgeschlossen ist, berührt werden könnte. Di« Abstimmung über die Ferien wurde vertagt. Tnyeschronik. Ileberfalligrr Dampfer. -»mburg, 22. März. tTel.) Der Hamburger Dampfer „Augsburg" von der Deutsch-Australischen Dampfschiffahrtsgesellschaft, der am 2. Februar mit einer Ladung Petroleum von New Port nach Kapstadt abgegangen war, ist bisher dort noch nicht eingetroffen und auch von keiner Zwischenstakion ge« meldet worden. Man vermutet, daß ihm ein Unfall zugrftoßen ist. Er hat 39 Mann Besatzung an B ord. Die Grubrnkataftrnplie in Turti« (Oklahoma), 22. März. (Tel.) Von den 116 eingeschloss«n«n Bergleuten sind bisher 2 6 I gerettet m» 81 al» Leichen geborgen worden. Ein deutscher Dampfer al» Letter aus Seenot. Dem „Lok.-Anz." meldet ein Funkentelegramm: „Kronprinzessin Lrcitte", 22. März, (über Havana). Der Dampfer „Kronprinzessin Cecilie" der Ham- bnrg-Amerika-Linie traf auf der Heimreise unter 24 Grad 10 Min. nördlicher Breite und 81 Grad 6 Min. westlicher Länge den Dampfer „Massa pequa" mit gebrochener Schraubenwelle uns schleppte ibn nach Havana. Zum Mrj'rndrand in Tvltw. Aus Jo ko Hama wird gemeldet: Die Feuersbrunst in Tokio zerstörte bei furcht barem Sturm auch den Stadtteil Susaki voll ständig. das an der Tokio-Bai gelegen ist. Der ein zige Eingang führt über eine Brücke, die zerstört wurde. Es entstand eine große Panik. Biel« Personen find ertrunken, verbrannt oder verwundet. 800 Häuser, darunter auch eine Volksschule, wurden zerstört. In einer Netzfavrik richtete eine Kessel- ex p l o s i o n großes Unheil an. Der Eesamtschaden wird auf IfH Millionen Mark geschätzt. * Berlin, 22. März. (Unfall oder Selbst mordversuch.) H.ure früh gegen 7 Uhr wurde auf den Gleisen des Nordrings zwischen den Sta tionen Gesundbrunnen und Lvedding ein junger schwerverletzter Mann besinnungslos aufgefunden'. Es handelt sich um einen itzjährigc» Friseurgehilfen Wahrer, welcher später erklärte, versehentlich aus dem Zuge gestürzt zu sein. Nach Vermutung der Po lizei handelt es sich aber um einen Selb st Mord versuch. Der Zustand des Verunglückten ist sehr bedenklich. Berlin, 22. März. (Aus Furcht vor Strafe.) Der Sohn einer Handelsehefrau aus der Urbanstraße stürzte sich aus Furcht vor einer Schulstrafe aus dem Fenster der mütterlichen Wohnung auf den Hof nnd erlitt eine schwere Gehirnerschütterung. Berlin, 22. März. (100 Proz. Stcuerzusch lag.) Der städtische Etat für 1912 wurde gestern endgültig bei IM Proz. Zuschlag mit 329 902 917 festgesetzt. sp. Eisenberg. 22. März. (Sonntagsruhe.— Streik.) Die Stadtverordneten lehnten die Ein gabe des Gewerkschaftskartells um Einführung der vollständigen Sonntagsruhe mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten ab. — Etwa 700 ausgespcrrte Porzellan arbeite« aus Hermsdorf und Eisenberg veranstalteten Mittwoch nachmittag einen Demonstration!)» m z u g niit Musik in unserer Stadt. Belzig, 22. März. (Jugendlicher Brand stifter.) In Ziezow steckte der 10jährige Schüler Franz Korona die Scheune des Häfners August Tietz ln Brand. Dürrmenz «Württemberg), 22. März. (Pocken seuche.) In Mühlacker ist die Pockenseuche erneut ausgebrochen. Bon den Ortsansässigen sind zwei Frauen und zwei Kinder erkrankt. * Gotha, 22. März. (Bahnbau.) Der Allge meinen Llektrizitätsgcsellschaft Berlin ist die Gc nehmiaung der Vorarbeiten zum Bau der elektrischen Kleinvahn Gotha —Friedrichroda erteilt worden. - Tiefenort, 22. März. (Stiftun g.) Der ver storbene Landwirt Sebastian Kaiser hat der Kirchgemeinde 1000 .ll und dem Fraucnvennn zur Gründung einer Kinderbewahranstalt 3000 .ll ver macht. * Saaleck, 22. März. (Ertrunken) ist hier ein lOjährigcr Knabe, der beim Spielen in die Saale geraten war. - Beutnitz, 22. März. (Schwerverletzt» auf gesunden würde an der Eisenbahnbrücke ein Ge schäftsreisender ans Naumburg, er scheint vom Eisenbahngleise ad gestürzt zu sein. Außer inneren Verletzungen trug er noch mehrere Rippenbrüche davon. Honsn, 22. März. (No in Zug getötet.) Auf dem Ojtbabnhos wurde gestern abend der 21 Jahre alte Rangierer Gräuel beim Ucbcrfchreiten der Gleise von einem Güterzug erfaßt und sofort getötet. München, 22. Marz. (Selbstmord einer Konzertsängerin.) Tie 31jährige Konzert sängerin Sondcregger, eine von ihrem Manne, einem Kunstmaler, geschiedene Finnlänoerin, hat sich in einem Anfall von Schwermut bald nach ihrer An kuust in München vergiftet. Drohobqcz, 22. März. (Der Brand der hieiigen Eiltbenzinierungsanstalt) ist teils lokali siert, teils dem Erlöschen nahe. Der Schaden wird nuf 500000 Kronen geschätzt. Paris, 22. März. (Ein betrügerischer „Bankier".) Die Polizei jucht nach dem ver schwundenen Bankier Ralphe. der klein« Sparer zu. Börsenspekulationen veran laßte, die Aufträge jeooch nicht ausführte, sondern das Geld in sein« eigene Tasche steckte. .-I. New Pork, 22. März. . 1Großfeuer. > Tie Kasernen der nordwestlichen berittenen Polizei in Regina sind durch Feuer fast vollständig zerstört. Der Schaden wird aus eine Million Mari geschätzt. Eine Anzahl Polizisten sind verletzt. New Park, 22. März. (Verhaftung eines berüchtigten P o st w a g c n r ä u b e r s.) Die Polizei verhaftete gestern den berüchtigten Post- waaenräuber Eallaghan, der im Verdacht steht, dein amerikanischen Millionär Baldwin Drummond auf der Uebettahrt von New Por! nach London Juwelen im Werte von 130 000 Dollar gestohlen zu Haden. Sie Gerütteinitürze in KleinzlHoHec unü Gnyelsüacl. Leipzig, 23. März. Wir Haden bereits in nuferer gestrigen Abend ausgabe ausführlich über das Unglück Ln Klein» zschocher berichtet und konnten auch noch kur, den Gcrüstcinsturz in Engclsborf auf den Eisenbahn- bctriebowcrkstätten mittcilen. Zu den, Engelsdorfe: linglüa erfahren wir, daß dies anscheinend durch eine Unvorsichtigkeit der davon betroffenen Arbeit«: hervorgernfcn wurde. ES wird ani den Lisenbabnbetriebswerkstätrcu zurzeit eine große Wagenhalle erbaut, die so ivcit fertig ist, daß sie nur nom des inneren Au-putzes bedarf. Zu diesem Zweck hatte man in der yallc ein sogenannies Pntzgerüst aufqerickstet, ans den, die Arbeiten an der Decke gemacht werden sollten Es mar aber, da da? o ernst noch nicht vollkommen gerie tet war, dell Arbeitern >.erhören, es zu beßeigen. cnigeg.nl d:esem Verbot haben es dennoch am gestrigen Vormil lag gleicyzema sieben Arbeiter betreten, wodurch dann oaS Unglück geschah. An dem Gerüst mar eine lange Kette angebracht, die al» Auszug dienen sollte, und a« dieser sollen zu aleicher Zeit fünf der Arbeiter ge zogen haben. Dur« den starken Druck ist dann die Planke, auf der die Arbeiter standen, zusammenge- brockM. Sie stürzten allesamt in die Tiefe. Sofort wurde für Hilfe und auch für Krankenwagen gesorgt, dte die Verletzten fortschasfcir sollten. Man konnte von den unter den Trümmern begrabenen Arbeitern drei Leichtverletzte hervorziehen, rS sind iedock, die übrigen vier Arbeiter so schwer verletzt worden, daß man sie nach dem Krankenhause st. Jakob schassen mußte. Diese vier sind der 1868 in Reichenbach ge- borene Maler Ernst deibler, der Maurer Josef Zika aus Eugelsdorf, der Maler Bruno Ritz- mann in Leipztg-Anger, Weißenbnrgstraße 9 wohn- haft, und dec 1864 in Niederminkel geborene nnd in Wusteiibraud bei Chemnitz wohnhafte Maurer Ernst Otrv Kupfer. Nltzmnn u und.<) eibler haben schwere llnrerschenkelbrücH und innere Verletzungen erlitten. Zika wurde die Kinnlade zerschmettert, und ec har ebenfalls innere Verletzungen davon- getragen. Ain meisten ist Kupfer verletzt, der mehrere Knocheubrilche nnd auch schwere innere Per- letz,Ingen erlitt. Der Zustand dieser vier Benetzten ist zum T«il befriedigend, und man Hal stoffnnng, sie am Leben zu erhalten. * Zu dein Gerüsteinstur', auf dem Gelände der Mcyerssten Däuser in dcr Würzburger Straße zu Klein- zschocher erfahren mir noch, das; der Zimmerer Fritz Wolf bald nach dec Einlieferung in da» Krankenhaus seine« Verletzungen erlegen ist. Wolf, dec am 25. Oktober 18W in Leutzsch ge boren in, wohnt dorr Weststraße 2 und ist erst seit kurzem verheiratet. Sr harte einen schweren Schädel- bruch, innere Verletzungen und einen Bruch der Kinnlade erlitten. Pan den anderen Verletzten trug der nn Jahre 1886 geborene Maurer Karl Bor- chcrt, wohnhaft Ltndenau, Kösncc Straße, verschie- bene Brüche und innere Verletzungen davon, ebenso der Arbeiter Reinhold Babeliowskh, dec im Jahre 187 l geboren ist und in Pegau wohnt. W Leie, der 1887 geboren ist und in Schleunig in der Leser straße wohnt, hat einen Kinnladcnbruch sowie innere Verletzungen erlitten. Ter Lehrling Avlfig ist uicbr in das .Krankenhaus eingeliefert worden, da er nur VerleNnugen nm Auge hatte. Ter Arbeiter Friedrich Karl wurde nur leicht verletzt nnd bereits im Laufe des gestrigen Nachmittags aus dem Kran- kenbause entlasten. Die Polizei hat znm Zwecke der Untersuchung auf d-w Unglücksstätte photographische Aufnahmen machen lassen. Ob fremdes Verschulden an dein Unglück vorliegt, konnte bisher nicht feftgcstelll werden. Wie wir noch in später Abendstunde erfahren, ist das Befinden aller von den beiden Unglücksstätten in das Krankenhaus eingelieferten Verletznnqen den Umständen nach befriedigend nnd sö Hoffnung vorhanden, sie am Leben zu erhalten. Sitzung ües Bezirksaustchulles. Leipzig, 22. Mac;. Heute vormittag fand unter Vorsitz des Annshaupi- manns v. No st i tz - W a l l w i tz eine Sitzung des Ve zirkeausschusses statt, in der folgende Tagesordnung erledigt wurde: Die Ortsgesetze über das Offenhalt«n der Schau fenster au Somi, Fest- nnd Bußtagen in den Gc meniden, Böhlirz-Ehrenverg uns Groß zschocher- W iudsrf rvurd-'n befürwollet. — Zu Tragung oer anteiligen .nosteu pes Bczittsrrrbandcs an dem Bebauungsplan für Thekla erklärte man sich bereit. — Die Beruf-Mäßigkeit des Gemeinöevor- jtandes M eyer inBöhlrtz E h renber g wurde anerkannt. — Der 3. Nachtrag zum Ortsgesetz für die Gemeinde Dewitz fand lf»enehnngung. — Die Acn- Seluugeu des Bebauungsplanes für die Flurstücle Nr. 2'iO, ..'61 und 262 in Schönefeld sollen besürwortcr werden, ebenso der 2. Nachtrag zur Sparkassenoieuung für di« Gemeinde Thekta. — Der Umzlurung L«s >um Rilte.gutc Dölitz gehörigen Flurstücks Nr. 104 ües Flurbuchs für Dölstz in die Stadlslur Leipzig uno oer U!int".ruiig der zum Rittcrgute Großzscho- cher-Wiuoorf gehörigen Flurstücke Nr. 749 und 74M und ces zum Gemeinsebeüttc Großzichocher W-ueors ^ehörrgen Flurstücks Nr. :ai."> in oic Siasrflnr Le-ptig wurde -mgestimnn. — Die Gesuche Bärs in Eugeisi.ori um Genehmlguug >ur Errichtung einer Scl>'.oeinejchlnihlerei und dec Witwe Schmidt in Lnthra um G» :eh>niyung ,,u Bauten in ihrer Ziegelei in Zwenkau wurden berücksicht'gr. — Den Avlrenuiu'gsn von Grundstücken iüc Holzbarrje a , Zehm < n , Göhren. Baa ! sLorf, Li« b « rt. wotkroitz uno Mockau wurde Besreinng erteilt. — Dcr Nachrrug zum Orrsgesel; übe: Bebauung der Parzelle Nr. 225 des Flurbuchs iür Großdeuben fand Befürwortung, desgl. der Bebauungsplan und die Oottsbauotdnung für Burghausen. — Gczen die Einführung des Achluhrladenjchlmscs in Z w enkan . Koyschbcrr und Jmniß wurden keine Einwen dungen erhoben. — Der 1. Nachtr.-.g zum Regulative über die Ansbnngrr.rg der Gemeinde-. Armen, K>r chcn- und Schrrianlagen in O n a s n i h Wut Geaea- mig.lng. ser- i. der 4. Nachtrag zum Orlsüatute der Gemeinde Rrhbach. — Dem Erlaß von Vcrschäriun gen i mJntrrejfe der Verkchrsücherheit in öffentlichen Versammlungsräumen wurde im Prinzip zugestimmt uns befürwortet. — Das Gesuch der Thvcinger Gas. gesellichaft um Genehmigung zum Ban eines Gaso« incters in GroßZfclwcber Windorf Land bedingungs weise Genehmigung. Es solare eine nichtöffentliche Sitzung. Sunltkslenaer. Theater. rriv.ißer Im A k l r » T lm-a l k r qe lr»ü> Iiculk -mwabcnd Luststncl »Die Nun .ZriullNuN"." Nir Mtt'whrvng. Moracn ael» al» t N. üwrirrliiing im 's>Zaa»cr. .-tyiluo .Die Ltalkurr" l.tU,uq dc« o.wellnmkn'' >-> t» Llcuc. ,Zu diksrr !!>oriicllii»,i al'koiviert »>err Kamnn-rmnncr L'Ucrr Locuner rvu dcr Dresdner »dvsoprr scin iiocNe» csasNviel. ,>m ?llten Thcatrr wird lniiic »Tic sU'dnc <>klena" qr. ardc». Mvrgcn nnchmini'g ' ' !!!>> sic!a Nu da» ?li->cii>-r. '.uldnna» 3»biini iolnic ipilliiik-ciiaati ,'.M>ra" am dcm Lv-.cl- planc, aln-nd» ' x Udr ,.Tic s<vt>nc »Srlcna". Vcipcificr L<->«nspi»!tzan». <>ciuc, inorgcu und lvnunciidrn Mon.ag aaft-rrk giitdc ,>>a»a Kii« ai» Anna »tarrnina in dc.n alridniainigcn LNi<t von ctdinnnd Niniraud. diesen a>a>«. »vielen netten kleine Niallkpielvreiie: Dnftendkarten baden mit Zuzahlnnir nur wochcntaas '^lilttgkeil. Stened k»«rrttrn<r»e«t«r. -dentr und tolnendc Tage „bna". 3rl. Adftner, die an einer Mandelcnt.iindiiiift erkrankt ikt, ikt aink> in der n-ichktcn 0?oide am Auttrcieu verdindcrt. L'ir inaiden nvkdmald darauf aitkmerNani, da--, slir die aui Qsler- ionu-.aa iiMtNnku-ndc l»-,'-.<u,nul»ritt!k d>r Almtt,"> »Ter klrd» dluguain" nn> fchrittlude iyUlkttdeftkUnnarn cntsicacnaenommen n'trdor kennen. Bnttenhers-ktenter. Heule t^a'i<p>cl von 3>l. 3emi» Zpiekmann, fritdere« Mitglied des y K HoflmrgideaterS in Wien: .Die Ta>mcrterlinft«i<htatig", gomvdic von Lndermann. Moraen: .Eine feg- Burg ist nnstr ^ott." Verträge. Morsten Lvnntstst vormitta« N>* Ohr linde» im dreurich- Daale die Wiederdolunst der >fr»»-o<D»erlch»«»»-RaUn»« l>". «»eiaug der ^dniiee» '»alt. kintriiidkartttt in izicilcher» '«cn.diianttuua. ttnivrrsitatd'trasie 2. ,Liede ?in,cizc.z -vrmeäor MareeN Salier «ritt morsten -omtta? >,u» lern-» Male in dieser -«ilon in LcivVst au«, und wir Nu riicaler, ,'aale dr» «risiaUpalaäe». ttintrtttdkaricn in» diesen lcnien .Lndisten tlbend", siir den dcr tkiinstler eine beiterc Lcklnstei- Nkvne in tlttdsicht dellt, Nnd in .rletscherd Buchhandlung. Uni« vcrsit»t»s»r«he », »n haben. lSIehe tintige s
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