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vtrurttrg. s. Ismn» 191L. Loado«, 8. Ha«. N»A all«« Teile« Enaland» kommen Nachrichten von großen Schneestür- men. In Nordschottland nt dt« Temperatur gchern plötzlich bt, unter den Gefrierpunkt gesunken. Der Eisenbahnverkehr ist infolge der groben Schneefälle sehr i» Mitleidenschaft aezoaen und die Züge müste« stundenlang aus fr et er Streike liegen bleiben. * -le» York, 8. Zan. Di« Kält« « elle. di« über di« Vereinigten Staaten dahinzieht, dauert mit un- vermlntxrter Heftigkeit an und hat gestern in New Aork zwölf Todesovfer aefordert. Darunter befindet sich «in Polizist, der während fein«, Dienste« so unerträglich unter der Kälte litt, daß er wahn- finntg wurde und fich mit seinem Dienftrevolver er» schoß. Zn d«n Adtron-Dock» herrschte eine Tein- peratur von 37 Grad unter Null. Pari,, N. Zan. Zn der Gegend von Thalon« wur» d«n di« Telegrapbenleitungen zerstört, di« Pfähle wurden auf die Bahnglerse geschleudert; d«r Zug verkehr erleidet überall mehrstündige Verspätung, Dl« Seine ist in den letzten Tagen stark gestiegen, und die städtisch«:, Ingenieur« von Paris befürchten eine weitere Erhöhung des Wnllerstandes in der nächsten Zeit um ein Meter, was für Paris eine große Gefahr bedeuten würde. Bordeaux, 8. Jan. Der Sturm im Golf von Gascogne hat großen Schaden angerichtet. Aus Pauillac wird gemeldet, daß vom Ozean zahl reiche T r ü m m e r st ü ck e an die Küste geschwemmt werden. Ein ganzes Rettungsboot eines Skiffes „Gildas Leonie, von dem man keine weiteren Nach richten hat. ist angetrisben woro«n, «bersto der Leich nam eine« Matrosen, der einen Rcttungsgürtel englischer Herkunft trug. Außerdem wurden Trüm- merstücke de, Fischerboote, „Duguay Trouin" angc- fpült. Cherbourg, 8. Zan. Der furchtbare Süd weststurm, der gestern an d«r ganzen Küste wütete, Hut die Schiffahrt unmöglich gemacht. Außer, dem herrschte «in starker Ne bel. Zahlreiche Dampfer und §«gler sind im Hafen von Cherbourg «ingelausen, um Schutz zu suchen. Ein Wolkenbruch, artiger Regen fiel ohne Unterlaß hernieder. Einige Stadtteile von Cherbourg stehen unter Wasser. Auch die protestantisch« Kirch« auf dem Platz Divette war so unter Wasser gesetzt, daß gestern der Gottesdienst nicht stattfinden konnte. Ne« York, 8. Jan. Di« vier amerikanischen Tor- pedobootszerstörrr „Perkins", „Walker", ..Ammen" und „Sterrett" und das Hilfsschiff „Dixie" sind gestern morgen in Bermuda angekommen. Alle waren schwer beschädigt und ihre Boote in einen: furchtbaren Sturm südlich von Bermuda weg- genssen worden. Das Hilfsschisf „Dixie" hatte eben falls eine schwere See auszuhallen. Die Mannschaft war vollständig erschöpft, aber kein Mann hatte Ver letzungen davonqetragen. Zu den Berliner Methylalkoholver- giftungrn. Berlin, 8. Januar. Die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" schreibt: Die unter dem Vorsitz des Ministerialdirektors Dr. Kirchner im Ministerium des Innern abgehaltene Konferenz von Medizinal beamten, Kraukenhausärzren, Gerichtsärzten, Bakte riologen und Chemikern, sowie Vertretern des Poli zeipräsidiums, der Staatsanwaltschafr und der stüdtistben. Staats- und Reichsbchörden hat er» geben, daß der Verdacht, die Massenvergiftungen unter den männlichen Besuchern des Asyls für Obdachlose seien auf den Genuß von mcrhnlaltoholhaltigcm Schnaps zurückzuführen. durch die Untersuchung zur Gewißheit geworden ist. Es hat sich herausgestellt, daß die im Asyl noch ermit telten Reste von geräucherten Fischen und von Pferdcfleiichbuletten kein Gift enthielten. Dagegen ist im Mageninkalt der Kranken Methylalkohol nachgewiesen worden. ferner waren die Krankheitserscheinungen bei den Vergifteten in Uebcrcinstimmuup mit denjenigen, welche inan bei einigen in jüngster Zeit beobachteten Massenvergiftungen durch Methylalkohol in Amerika, Rußland und Ungarn gesehen hat. In Deutschland war Gleiches bisher nicht beobachtet worden. Vom Erdboden verschlungen. * Rom, 8. Jan. Ein Erdrutsch von mehreren Millionen Kubitmetern hat zwei Hciujergruppcn der Gcmeinoe Perinaldo im Waldhügelgelände über Bor- dighera in Ligurien verschüttet und zertrüm mert. Die beiden Häufcraruppen umfaßten im ganzen dreißig Häuser, von denen die meisten klein und einstöckig waren; einige hatten aber zwei und drei Siockwerke. Sie sind sämtlich spurlos ver schwunden. Don einer dreistöckigen Oelmühle steht man in einem breiten und viele Meter tiefen Erd spalt bloß noch die Stahlpressen, die einzigen Gegen stände, die dem ungeheuren Erddruck widerstanden haben. Alles übrige — Stein, Holz und Eisen — ist zu einem Brei zerrieben worden. Menschenleben hat die Katastrophe nicht gefordert. Die Bevölkerung wurde von dem bevorstehenden Elemcntarercignis rechtzeitig in Kenntnis gesetzt und konnte das nackte Leben retten. Der Erdrutsch hat eine Breite von öM, eine Länge von 15M und eine Tiefe von 4U Metern. Fünfhundert Men schen sind brot- und obdachlos. Auch die benachbanen Dörfer Vallecroisa und Soldano sind von einer Katastrophe bedroht. Zn Hohensalza ist die noch stehen gebliebene Hälfte des Reetzfchen Hauses in der Orlowaerstraße, das am 7. November v. I. infolge der noch immer nicht aufgeklärten unterirdischen Bodensenkungen einstürzte, samt dem daneben stehenden Stalle eben falls in die Tiefe gestürzt. O Greiz, 8. Jan. «Entsprungen.) Der Gelegen heitsarbeiter Günnel aus Teichwolframsdorf, der im vorigen Sommer in der Greizer Gegend schwere RauöansäUe verübt harte und deshalb festgenommen worden war. sollte als Geisteskranker in eine Irrenanstalt cingelicsert werden. Zuvor brachte man ihn in das Greizer Krankenhaus, aus dem der Räuber heute nackt spurlos verschwunden ist. Eisenach, 8. Jan. (Diphtheritis.) In mehreren Orten des Oberlandes ist Dipbtheritis aus gebrochen, in Geba nebenbei Masern, die Todesfälle im Gefolge hatten. Halle a. S., 8. Jan. (Stiftung.) Frl. Auguste Ziegler hat der Stadt 15 (LOzu einer Stiftung für Armcnzwecke vermacht. Halle a. S„ 8. Jan. (Zwei Kinder) des Ar beiters Scheck, im Atter von IV, und 8 Jahren, die mit Streichhölzern gejoirlt und ernen Brand verursacht hatten, wurden so schwer verletzt, daß sie nach ihrer Einlieferung in dos Diakonissenhaus ver stärken. Tilsit, 8. Jan. «Schwerer Automobiluniall.) Vor l ein Automobil eines hiesigen Kaufmanns, in dem sich der Chefredatteur Schulz-und der praktische Arzt Tr. Siehr nach einigen Dörfern der Umgebung begeben wollten, um dort Versammlungen abzuhalten, scheuten die Pferde eines entgegenkommenden Fuhr werkes und rasten durch den Thausseegraben über den gefrorenen Sturzacker. Eine auf dem Wagen Lrtmtzrr Vsyrdlsn.Nr. 14 106. Ishrynrr. vettt IS. fitzende Frau wurde auf der Stell« getötet. Der Mann und mehrere Kinder erlitten leichtere Ver letzungen. Vremerhave«. 8. Zan. (Ueber vord gespült) von einer rrestgen Bö wurden dt« Matrosen Henifke« und Brinkmann von einem htefigen Ftschdampfer al» dieser fich unterhalb Island in Landnäbe befand und Lotungen vornahm. Auch der Dampfer wurde nicht unerheblich beschädigt. MUnche«, 8. Zan. (Mörder.) Dem wegen Luft, morde» an der zehnjährigen Frieda Bracher verhafte, ten Maurer Albert Speckner ist auch «in zweiter Lustmord nachgewiesen. Im Oktober vorigen Jahres ist das achtjährige Schulmädchen Cäcilie Hoffmann unter ähnlichen Umständen wie die Bracher in der Nähe der Wohnung Speckner» verschwunden. Speckner hatte die Leiche der kleinen Hoffmann in eine Kiesgrube verlenkt. Lebe, 8. Zan. (Erschlagen.) Mit der Deichsel eines Handwagens wurde aelegentlich eines Streite» über die bevorstehenden Reichstagswahlen der Koklenzieher Bothur von zwei angetrunkenen Arbeitern erschlagen. Die Täter sind verhaftet. Eger, 8. Jan. (Auf dem Egerer Babn- hofe) wurde bei der Zollabfertigung die Entdeckung gemacht, daß ein Waggon erbrochen worden war und daraus mehrere Stücke Leinenwaren fehlten. Die Untersuchung brachte die interessant« Tatsache zutage, daß die Plombe der Staatsbahn Lurch eine solche der a. priv. Buschriehrader Eisenbahn ersetzt war, die genau die Nummer und das Datum der Plombe der Staatsbahn trug. Der Täter ist somit unter Len Güterbooenarbeitern der Busch tiehrader Bahn -u suchen. * Innsbruck, 8. Jan (Das Alpendorf Albein) südlich von Brtxen wurde in der vergangenen Nacht durch eine Feuersbrunst zur größeren Hälfte zer stört. Der Brand ist wahrscheinlich durch spielende Kinder verursacht worden. Zürich, 8. Jan. (Eine sonderbare Sekte) hatte sich in Thalwil am Züricher See niedergelassen. Die Versammlungen der Sektierer fanden in einem eigenen Gebäude statt. Die Polizei von Thalwil er hielt vor einiger Zeit Mitteilung von dem Treiben dieser Leute. Man stellte Nachforschungen an und überraschte die sonderbaren Schwärmer bei einer „Glaubensübung", an die sich ein Gastmahl anschloß, das mit einer wilden Orgie endete. Das Lokal wurde polizeilicherseits geschlossen und die Mitwirkenden festgenommen. Lausanne, 8. Jan. (Ein Vorfall) hier beweist, baß ein Dirigent bei Orchesterkonzerten eigentlich überflüssig ist, wenn die Mitglieder der Kapelle tückttg vorbereitet sind. Da» sinfonische Orchester gab kürzlich im Volkshause ein Konzert. Das Orchester hatte mit der II. Sinfonie von Beethoven begonnen, als plötzlich das elektrische Licht versänke. Des zahlreichen Publikums bemächtigte sich eine große Unruhe, die aber Kalo in Staunen überging; die Musiker hatten die Sinfonie so gut studiert, daß sie im Dunkeln, ohne auch nur eine einzige Note und den Dirigenten zu sehen, das Stück ohne Unter brechung und ohne Kürzung zu Ende spielten. Enthusiastischer Beifall lohnte die Bravour des Orchesters. Rouen, 8. Jan. lEin nicht alltägliches Drama) trug si-i, in einer Weinstube zu. Dort er schien ein stadtbekannter Wilderer in stark an getrunkenem Zustande und bedrohte die anwesenden Gäste. Als die Wirtin sich dies verbat, stürzte sich der Wütende auf sie, packte sie an der Kehle, warf sie zu Boden und versuchte sie zu ermorden. Der 13jährige Sohn der Frau, der diesen Vorfall mit ansah, eilte in das Schlafzimmer seiner Eltern und riß ein dort an der Wand hängendes Gewehr herab, nut dem er in die Gaststube zurückkehrtc und durch einen wohlgezielten Schuß Len Wilderer tötete. Von der Polizei wurde er auf freiem Fuß belasten, weil er in berechtigter Verteidigung seiner Mutter gehandelt hatte. Paris, 8. Jan. (Der tägliche Eisenbahn unfall) Gestern ereignete sich bei Rouen schon wieder ein Eisenbahnunstrll. der dritte in Frank reich innerhalo dreier Tage, doch wurden diesmal glücklicherweise keine Personen verletzt. Ein von Rouen nach Serauigny unterwegs befindlicher Zug stieß bei einer Schienenkreuzung auf einen Güter zug; fünf Wagen des letzteren wurden zum Ent gleisen gebracht. Drei Wagen wurden vollständig zerstört. Als ein glücklicher Zufall ist es zu be zeichnen, daß keiner der Passagiere des dichtbesetzten Zuges zu Schaden gekommen ist. Paris, 8.Jan. (Ein Deutscher als Fremden legionär. Nach Llcittermeldungen ist wieder ein junger Deutscher in die Fremdenlegion eingetreten. Diesmal handelt es sich um den 21 jährigen Her mann Gomm, der als Matrose aus einem hollän dischen Schiff bedienstet war. Gomm hatte die Ab fahrt seines Schiffes aus Rennes infolge sinnloser Trunkenheit verpaßt und stand mittellos in dem ge- nannten Hafen da. Eine französische Wohltätigkeits anstalt erbarmte sich des Deutschen und sandte ihn nach Saint Breuc. Dort begab er sich zu den fran zösischen Behörden und teilte ihnen mit, daß er in die französische Fremdenlegion eintreten wolle. Der junge Deserteur hat sich nach Toulon begeben, um von hier aus in die Reihen der Fremdenlegion be fördert zu werden. — Die Zeitungen ergreifen diese Gelegenheit, um mal wieder zu beweisen, daß die von der Presse Deutschlands gegen die Fremdenlegion erhobenen Vorwürfe ganz ungerechtfertigt sind. Paris, 8. Jan. Ein eigentümlicher Unfall hat sich aus dem Boulevard des Italiens ereignet. Ein Droschkenpferd war durchgegangen und rannte an der Ecke des Boulevard des Italiens und der Rue de Richelieu gegen einen Gaskandelaber, der umgeworfen wurde und auf den Wagen fiel. Der Kutscher des Wagens wurde sofort getötet. Ein Mann und eine Frau, die sich im Innern des Fiakers befanden, kamen mit nicht allzu schweren Verletzungen davon. Das Pserd war bei dem heftigen Anprall gleichfalls getötet worden. Paris, 8. Jan. (Pierpont Morgan) der, wie bereits gemeldet, vor drei Tagen aus New Pork in Paris emtraf, ist Gast der amerikanischen Botschaft. Wie man nun erfahrt, reist Pierpont Morgan ebenso wie John Rockefeller ständig in Begleitung einer ganzen Schar von Detektiven, die für seine Sicherheit zu sorgen haben. Morgan scheint sich in Paris nur noch in der amerikanischen Botschaft sicher zu fühlen. Lhambery, 8. Jan. (Großfeuer.) In der Ge meinde Lruet brach eine von Brandstiftern angelegte Feuersbrunst aus, der in kurzer Zeit öl) Gebäude zum Opfer fielen. Trotz der heldenmünaen Anstrengungen gelang es nur einen Teil des Dorfes zu retten. Mehrere hundert Personen sind obdachlos. Die Polizeibehörden sind den Brandstiftern bereit» auf der Spur. Rom, 8 Jan. (In einer tunesischen Spiel hölle.) Die Turiner „Stampa" läßt sich aus der tunesischen Stadt Sfax eine Räubergejchichte über einen hohen türkischen Offizier melden, die wohl eher dem Sensationsbcdürfnis der italienischen Kriegs- korrespondencen, die keine Slcgesnacbrichten zu melden haben, entsprungen sein dürfte, als daß ste auf Wahrheit Anspruch machen darf. Der „Stampa" zu- folge hat sich in einer Spielhölle in Sfax besagter türkischer Offizier eine Kugel in den Kopf getagt, nachdem er eine Million Franken, die für das türkische Hauptquartier in Tripolis bestimmt war, ver- jeut hatte. vis eilstsntelleilMlWg ckss 8alr8elili^ki' 6oMeiti8 gegen i- vnil 8 lLIIt D »UWU M SU8 Killer großen Lnrolil si'rMIiki'rlMdiMll llorvor, von llonon vir oinigo im Limugk liier folgen Is88en: LLr»oL«kT, IL. In L^. vllLukßsSkordert Fede Lok Iknvu äie LrklürunT s.b, äs.88 meins LrtLkruuxeu »m eizenvn LVrper, zvie bei meinen kallsntvn mir seit 12 «luliren xereixt Kaden, äLss äsr Lonlkavlusdrunnvn dei »Ilv »uäereu 8eiIwL88vr veit »v ^Virksrimksit üdsrtriSt. leb wsuäs »1» Brunnen nur Lonikueius LU. V-t'. ir. Lr» LL ver öruuueu Mllekt uiolil nur äen Körper frei unä elL8ti86k, somlvrn er übt auob ans das 6iemüt unä äie 81lmmuN§ einen xünstixeu Linüu88 »us. I>i7. AL. Irr ZL. 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