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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.01.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120106010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912010601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912010601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-01
- Tag 1912-01-06
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Monat
1912-01
-
Jahr
1912
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— 43. große Eeflügelausstellung de, Leipziger Eeflügelzüchter-Vereins. Bis gestern abend wurden vergeben an Ehrenpreisen: 1. R. Bauer, Langen berg, auf schwarze Kotschin, 2. H. König, Grimma. auf weiße Kotschin, 3. Else Nienntz, Niagdeburg, auf Helle Brahma, 4. W. Siegmund, Harburg, aus Helle Brahma, 5. G. Koitzsch, Leipzig-Connewitz. aus gcstreiste Ply mouth, «>. H. Küchler, Zuckelhausen der Leipzig, auf deutiche schwarze Langshan, 7. B. Renk, Adorf i. Sa., aus deutsche schwarze Langshan, 8. M. Müller, Reichen bach, aut deutsche schwarze Langshan, 9. Philipp Stein- ga«!, Kirchheim-Pallanoen, aus rebhuhnfarvige Weyan- dottes, 10. B. Schoseld, Delmenhorst, aus gelbe Or- puu'ton, 11 E. H. Meller, Lergzow, auf weisze Orpingion, 12. G. Grünewald, Großdeuben, auf po.zeilansarbige Orpington, 12. H. König, Grimma, aus nlber - Dorking, 11. Br. Ebert, Augustenburg, aus Dominikaner, 15. H. Willingmann, Heeren, aus schwarze Minorka, 16. A. Daszler. Mohlsdorf, aus Ichwarze Nackthälje, 17. F. Fröhlich, Jena, aus schwär.e ^kackthälie, 18. E. Behrens, Gebhardshagen, auf gelbe Italiener, 19. E. Martin. Zwickau, auf fchwarze Ita liener, 20. M. kalter, Eula, aus ichwarze Italiener, 21. A. Daizler, Mohlsdor», Italiener weiß, 22. F. Win ter, Grojzlugel, Italiener gelb, rojent., 22. derselbe, Italiener weis;, roje.it., 21. B. Muller. Chemnitz. Hamburger schw., 25. Br. Weisze. L.-Reudnitz, Wyan- dotten rebhuhitl., 25. O. Küchler, Zuckelhnuien-Leipzig. gestr. Plyinoutb, 27. B. Kohlmann, Rötha, weiße Zwcrgkoljchiii, 28 F. Eichholz, Eckendors, Emdener Gänse, 29. 2V. Rftyer, Techenhain, Ragauer Äkast- hühner, 20. K. Hosm.rnn. Jena, rotscheckige Zwcrg- lämpier, 21. F Ara izsch. Rötha, ichw. Bantam, 22. K. Bachmann, Grimma, weisze rmenk. Bantam, 22. A. Schwade, Leipzig, zedert. Porzellans. Zwe.g- hühner, 24. G. Plättern, Altranstädt. seders. Porzellans. Zwerghühner, :i5. Pi. Baßler, Oberlungwitz, reb- huhns. Zwergkotschin, 20. Philipp Landgräse. Alten ritte, Petingenlen, 27. Th. Rüsch, Gruna, Peking enten, 38. E. Steitler, Dachau b. München, schw. Huhnichccken, 39. O. Wadewitz, Kotzchvar, bl. Huhn schecken, 40. H. Rieger,Salza, weisze altdeutscheKröpzer, 41.2. Hesse,Markranstädt, rote deutscheVcriehrtflüglcr, 42. A. Jahnke, Seeben, gelbe deutsche Berkehrtflugler, 43. A. Salbite, Merseburg, blaue engl. Kröpser 44. Philipp Forster li, Offenbach a M., au, französiichc Kröpfer, 15. I. B. Aiuhlcr, Drachenau, Slcrger- kröpser, 46. A. Jahnke, Seeben, deutsche Berlehrt- flügler, 47. C. B. Marrens, Piindors, bronzef. Truten, 48. O. Hördemann, Wolfsangcr, weisze Truten, 49. E. Krauz, Chemnitz-Gadlenz, langschn. Tummler, 50. Dr. Müller, Swinemünoc, Stralsunder Hoch flieger, 51. E. A. Tempel, Oberoderwitz, Flügel rauben. 52. O. Kretschmar, Leipzig, Gimpeltauosn, 53. M. Bogel, Talheim, Trommeltauben, 54. E. Kirsten junior, Rochlitz, Trommeltauben, 55. F. Hohrenburg, Berndura, Trommeltauben. 50. O- Berger, Leipzig- Dölitz. Brieftauben, 57. R. Lamgut junior, Crok, Brieslauben, 58. O. Hoffmann, Frankfurt o Pi., Show. Homer, 59. B. Saube, Thalheim. Show. Homer. — Morgen, am 7. Januar, nachmittags 2 Uhr wird aus Anlatz der Ausstellung ein Briestaubenflug großen Stils im Garten der Turnhalle am Frank furter Tor ausgelassen werden, bei dem rund 5 00 Brieftauben mit einem Schlag sich in die Lüste erheben sollen. * Verein zur Verhütung der Hausbettelei. Im Monat Dezember 1911 wurden unterstützt rin ganzen 105t Personen, und zwar 49 mit bar, 154 mit Speise- und Brotmarken, 848 mit Schlaf» und Suppen marken. * tt«w«rk»oret» der Hetmarb«ttert»n«n Derttlchlauds, Qrts- gropp« Leipzig. Tic Gcncealversammlung inur für Mitglicders findet Mvinag, den 8. ^anuai, abends » Uhr zZvhannisplap 8, Oofgebaude, I. itiage, statt. Zu der dieslährigen WeihnachtS- feier am t5. Zanuar abends, Slohstrabc 14, Hof, habe» Gäste keinen Zutritt. - Leipziger Nunftoerein. Neu eröffnet wurde «ine qrügere KoUekto-Ausncllung von ibemälden Maria Laspar-Filfers, München und eine tlcincre Ausstellung von hllerten der Leipzigeil» Lila Hofmann, Gemälde und Zeichnungen zartcmpfundener iandschaft- iicher Aiotive zumeiu. 2n demselben Laal Hut 5ranz Hlavica. Blelin sAiäbreni einige kleine Gemäldel Ltimmungsdilder aus Illdlichcn Gegenden und spanischen ivathedralen, und li-ullav Adolf Nomin-Berlin «ine Anzahl Aguarellc ausgeltellt. Di« Gemälde von Maz Fritz. Lübben sind auch nur noch kurze Zeit zu de« sichtigen. Zu den plaäilchcn 'Merken vou Feli; Pfeiler und Walther Zs chorich, Leipzig, Paul Hüttig-Berlin, Frau von Barv-Douinn u a. ill die Marmorbuiie des Herrn Geh. Rats Pros. Dr. Hans Mener von dem Leipziger ibUdhauer Pros. Dr. Mar Lange und die Pronze« maste Wilhelm Trübners von Bruno Glkan-Alsdach, Hessen, hinzu gekommen. Zum Schluß sei daraus bingcwtescn, datz äonniag den 14. Januar, halb zwölt Uhr, der Boitrag de» Herrn Dr. He>n» Braune-München über Michael Pacher im kleinen Saale des Ge wandhauses stattfinden wird. * Warnung vor einem Schwindlertrio. Gegen wärtig giot in Berlin ein Schwinblertrio Gastrollen, bas cs hauptsächlich auf Pleureuicn, andere Straußen- sedern uno wertvolle Pelziachen abgesehen hat. Diese drei Personen, und zwar zwei Männer und eine Frau, mieteten ein möbliertes Zimmer, das sie auch gemeinschaftlich bewohnten. Rach einigen Tagen erscheinen dann beide Männer IN dem zum Opfer erkorenen Geschäft, ersuchen um eine Auswahlscndung von Pleurcusen, Pclzsachcn u!w. unter einem be liebigen Ramcn in die kurz vorher gemietete Woh nung. Die Gegenstände sollten dort angeblich einer Dame vorgelegl werden, die dann bas Geschmack vollste aussuchen sollte. In einer Anzahl Fällen wurden die Sachen auch nach dort gebracht. Der Bote findet alles in bester Ordnung. Beide Herren und auch die Dame sind anwesend. Es werden dann im Beisein des Boten Ausstellungen über die Gegenstände gemacht. Schließlich aber wird der Bote ersucht, noch weitere Gegenstände berbeizuholen. Nichts ahnend entfernt sich auch der Bote, während das Trio in geschickter Weise einzelne Gegen stände zurückbehält. Kehrt dann der Bote mit der neuen Sendung zurück jo hatte sich das Kleeblatt mit den zurückgelassenen Gegenständen entsernt. Offen bar handelt es sich um internationale Schwindler, die auch in anderen Großstädten in ähnlicher Weise auizuireten versuchen. Beschrieben werden die Schwindler: der eine als Mitte der 20er Jahre, 1,00 m groß, untersetzt, mit blondem Haar, Anflug von Schnurrbart, rundem gesundfarbigen Gesicht, der andere als in den 30«r Jahren stehend, 1,05 m groß, schlank, mit dunkelblondem Haar, kleinem blonden Schnurrbart, langem Gesicht und dunklen Augen, die Frauensperson als höchstens 24 Jahre alt, mittel groß. schlank, mit dunklem Haar, rundem gesund farbigen Gesicht und dunkelbraunen Augen. Be kleidet war sie mit dunkelblauem Kostüm, Samthut, mit Rosen und weißem Pelz garniert und hat eine schwarze Samthandtasche bei sich gehabt. Die beiden Männer haben den Eindruck von Handlungsgehilfen gemacht. Man vermutet, daß die Schwindler auch in Leipzig austreten werden. * Gestohlen wurde aus einer Wohnung in der RichLerstrafze in L. Gohlis ein schmaler goldener Nina mit einem Rubin, rechts und links einem Brillant. Die Steine sind ä jo»r gefaßt. Ter Wert beträgt 400 ./L * Großzschocher - Windorf. (G e m e in d e r a t s - sitzun g z Das Ortsgejetz über die Grubenräumung ist von öer Amtshauptmannschaft und oem Bezirks ausschüsse bestätigt worben. Als Einsührungstermin kommt voraussichtlich der 1. Februar in Betracht. — Tie Stadt Leipzig hat den Einspruch gegen die Be steuerung der Firma Meier <L W-'ichelt zurückgezogen, so daß also der Ort von einem größeren Steucraussall verschont bleibt. — Die Viehzählung ergab einen be deutenden Rückgang in der Schweinezucht. — Die Hauptrohrwasserlcitung nach Knautkleeberg ist ver legt. so daß der Ort in 4—5 Wochen Wasser erhalten wird. Der Wasser,zins für den Gartenverein ist auf 2» Pf. pro Kubikmeter ermäßigt worden, da hier ge meinnützige Zwecke maßgebend sind. — Es soll eine Schlitschuhbahn eingerichtet werden. — Eine Prüfung der Gemelndekassen durch den Finanzausschuß ergab, daß alles in bester Ordnung war. — Tie Zählung der leerstehenden Wohnungen im Bezirke ergab 1,74 Proz., in Großzschocher 1 Proz. — Die Pflaste rung der Straße zwischen Groß- und Kleinzschocher wird in diesem Jahre nicht erfolgen. Das anliegende Gelände muß erst durch die von Schleußig kommende Schleuse bebaubar gemacht werden. — Die neuge gründete 17. ständige Lehrerstelle mit Organistenamt soll ausgeschrieben werden. Für die 18. Lehrerstelle bestätigte der Gemeinderat die vom Schulvorstand erfolgte Wahl des Herrn Schröter. — Die Erund- wertsteucr soll wie bisher erhoben werden. Die Schätzung der neugebauten Grundstücke wird gefun den, indem der Berechnung eine Verzinsung von 5sH Proz. zugrunde gelegt wird. — Die Treppen- beluchtung ist durch die Amtshauptmannschaft ge regelt und hat bei eintretender Dunkelheit zu ge schehen bis zum Schluß des Hauses, der hier orts üblich um 9 Uhr erfolgt. — Der Vorsitzende spricht den ausscheidenden Gemeinderatsmitgliedern für ihre Tätigkeit namens der Gemeind« den Dank aus. * Oetzsch. Bei der Gemeindesparkasse wurden im Dezember in 402 Posten 86 712,75 <41 Spareinlagen bewirkt. Rückzahlungen erfolgten in 448 Posten 107 738.30 <>i. 77 neue Bücher wurden ausgefertigt. Tägliche Verzinsung der Einlagen mit 3Vr Proz. * Zweinaundorf. Bei dem Kgl. Sächs. Standes amt« Zweinaundorf mit Mölkau pnd im Jahre 1911 44 Geburten, 9 Eheschließungen und 23 Sterbefälle beurkundet worden. r. Wiederitzsch. Der Gemeinnützige Verein hält Sonntag, den 14. und 21. Januar unter Leitung des Obstbaumschulcnbesitzers Rosenthal einen Kursus über Pflanzung. Schnitt und Veredelung der Obst bäume ab. — Am 1. April tritt Gemeindevorstand Krostiz aus Gesundheitsrücksichten von seinen: Amte zurück. Um die mit 2800 .« Anfangsaehalt versehene Stelle haben sich bereits 58 Herren be worben. * Eundorf. Im vergangenen Jahre wurden 16 Gemeinderatssitzungen abgehalten. Eine Ver änderung in der Zusammensetzung des Gemeinderatcs ist insofern cingetretcn, als an stell« des verstorbe nen Ziegelmeisters Kraft aus der Klass« der llnan- sässigen dessen Stellvertreter Restaurateur Wunderlich eingerückt ist. Di« Kreishauptmannschaft hat die neubearbeitetc Besitzwechselabgabeordnung für die Ge meinde Eundorf auf Grund ministerieller Ermächti gung unter Vorbehalt des Widerrufs genehmigt. Das neue Regulativ tritt mit dem 1. Januar 1912 in Kraft. Da in der Ordnung eine Abgabe für die Kirchrasse festgesetzt ist. ist diese von dem ev. luth. Landeskonsistorium durch die Kircheninspektion be stätigt worden. — Die kirchlichen Nachrichten für das Jahr 1911 sind folgende: Geburten 36 (19 Knaben und 17 Mädchens. Auf Eundorf entfallen 13, auf Burghausen 23. Trauungen 13. Begräbnisse 20. Di« Zahl der Kommunikanten betrug 241. An Kollekten wurden eingcsandt 124,35 Die Hausiammlung für christliche Licbeswerke erbrachte 66 M. Taucha. Der Anschlag für den Haushaltplan 1912 beträgt 271000 ./L Für die einzelnen Kassen sind folgende Beträge vorgesehen: Armenkasse 10550 ./l, Krankenhaus 8400 ^t, Schulkasse 86000 Der Reinertrag der Sparkasse ist mit 32000 an gesetzt; mit Genehmigung der Kreishauptmannschaft sollen 29052 -X für gemeinnützige Zwecke verwendet werden. Für die Elektrizitätswerkskasse werden die Ausgaben mit 68 700.< der Ueberschuß mit 15000^6 eingestellt Die Wasserwerkskasse erscheint in Ein nahme und Ausgabe mit 38 068 .4 Den Kassenfehl- beträgen von zusammen 204 152,70 steht ein Spar- kassenüderschuß von 32000 ./L und einer des Elek trizitätswerkes von 15000 ,4t gegenüber. Die Fehl- summe wird ausgebracht mit 60000 ./t aus dem auf- zunehmenden Darlehen, 29652 70 aus Sparkassen überschüßen und 150ÖO./t aus solchen des Elektrischen Werkes, 9500 /«. aus Betriebsrücklagen und 90 000 aus den Steuern * Markranstädt. In unserer Stadt bestand mehrere Jahre eine gutbesuchte dreiklassige Vorbereitungs anstalt für höhere Schulen. Der Schülerbestand ist aber von 53 auf 19 zurückgegangen. Von Ostern 1912 kommen auf 2 Klassen nur noch 13 Schüler. Da für kommende Ostern nur 1 Schüler von auswärts ange- meldct worden ist, beschloß der Stadtgemeindcrat mit Stimmenmehrheit, von der Gründung einer neuen Sexta abzusehen, die 13 Schüler noch durch die Quinta und Quarta zu führen und sich freie Hand zu halten, die Anstalt im nächsten Jahre bei genügender Schüleranmeldung weiter zu führen. Die zur Zeit hier Unterricht erteilenden Herren Kand. Kämpfer und Dr. phil. Wendt haben für Ostern d. I. gekündigt. — Die Gemeinsame Ortskrankenkasse macht bekannt, daß die seit dem 1. Januar d. I. erhöhten Beiträge zur Invalidenversicherung in der 1. Klasse 16 Pfg., rn der 2. Klasse 24 Pfg., in der 3. Klasse 32 Pfg.. in der 4. Klasse 40 Pfg. und in der 5. Klasse 48 Pfg. betragen. — Die Sparkasse vereinnahmte im De zember durch 599 Einlagen 97029,71 <4t und zahlte auf 769 Kündigungen 147654 46 <R zurück. Ausgestellt wurden 62 Sparbücher, erloschen sind 63. Engelsdors. Einen schweren Unfall erlitt in den hiesigen Betriebswerkstätten der 30 Jahre alte Zeugschmied Max Schmidt von hier. Beim Schmieden sprang ein Stahlsplitter ab und drang ihm in der Augengegend ins Gesicht. Sch. mußte mittels Krankenwagens in das Leipziger Krankenhaus über geführt werden. r. Hohenheida. Postagent Eörschel, der das Amt des Kirchenrechnungsführers einige Jahr zehnte treu verwaltet hat, sah sich aus Gesundheits rücksichten gezwungen, dasselbe niederzulegen. In der letzten Kirchenvorstandssitzung wurde Kirchschul lehrer Winter als Nachfolger gewählt. Vier Internationale Komponistenwochen. Wie in der heutigen Anzeige ersichtlich ist, wird Leipzig im Monat Februar im „Palais de danse" rn Park Meusdorf hervorragende ausländische Komponisten debütieren sehen. Gewiß wird diese Mitteilung Freude bei allen Liebhabern der Musik, und wer ist dieses nicht, erwecken. Wenn jemand vom Tivoli in Kopenhagen spricht, so hört man in erster Linie die herrlichen Konzerte in der großen Halle rühmen. Diesen Ruf will sich auch Park Meus dorf erwerben. Der jetzt so große und doch anheimelnd schöne Saal wird sich als bestgeeignete Stätte für große Konzerte erweisen. Nun zu den ausländischen Kästen. In der ersten Woche werden wir den Komponisten Th. Lumbye-Kopenhagen am Dirigentcnpult sehen. Etwas über Lumbye zu sagen, hieße eigentlich Wasser zum Meere tragen. Gleich wie die Familie Strauß in Oesterreich, ist die Familie Lumbye in Dänemark bekannt, beliebt und berühmt. Sie gab das Schönste vom Schönen ihrem Vaterlands. — In der zweiten Woche wird der Komponist A. Bosc-Paris den Taktstock schwin gen. Was soll man alles von Bosc erzählen? Wer Paris kennt, weiß, daß der Name Bo sc nicht zu trennen ist von der Großen Oper und auch nicht vom Bal Tabarin. Seine Musik hört man überall. Im Konzertsaal, im Cafe, im Kabarett, und wenn man abends auf den Boulevards eine Musikbande hört, deren Weisen der Vorübergehende und Stehen bleibende mitsingt oder mitsingen muß, so weiß man, es ist Dose, der mit „Hupf mein Mädel" auch uns gewonnen. — Als Dritter erscheint der Komponist Filomeno de Christofaro aus Nom. Er wird uns vorzüglich mit den italienischen Opern vertraut machen, von denen eine große Anzahl seine eigenen anerkannten Schöpfungen find. Zuletzt führte man in Berlin seine romantische Oper „Badines Entführung" mit durchschlagendem Erfolg auf. Ganz der Typus seines Volksstammes wird er, da er ein berühmter Leiter großer Musikkörper ist, gewiß das Interesse der Besucher fesseln. Uebcrall in den großen Weltstädten, wo er den Taktstock in die Hand nahm, schritt er von Erfolg zu Erfolg. — In der letzten Woche, leider nur einen Tag, wird Johann Straußbei dem sinnberückcnden Klange der Geigen den unentbehrlichen Interpreten Straußscher Musik den Musiktagen ein glänzendes und vielleicht auch ein Wünsche erzeugendes Ende sichern. — An den Mittwochabenden fährt die Elektrische Straßenbahn bis nachts 1 Uhr. Die Eintrittspreise sind so gestellt, daß jedermann hinaus pilgern kann, um sich an dem Gebotenen zu erfreuen. Der erste Abend als Be grüßung». und Ehrenabend ohne Tabak rauch steht 1 einschließlich Garderobegeld und die anderen Tage 50 Pf. einschließlich Gorderobegeld vor, Kinder bezahlen stets halbe Preise. Vettlnachtskelern. * An den letzten Tagen vor Weihnachten wurde in den Kindergärten des „Vereins für Volkskindergärten" wie alljährlich eine schlichte Weihnachtsfeier veranstaltet. Die Kleinen versammelten sich fröhlich und erwartungs voll um den Lichterbaum, sangen mit Andacht einige Weihnachtslieder und wurden dann durch die Weih nachtsgeschichte auf die Bedeutung des Festes hin gewiesen. Eingeschobene Spiele erhöhten die Freude: zuletzt bekam jedes Kind ein kleines Geschenk und dre selbstgefertigten Fröbelarbeiten, mit denen es den eigenen Weihnachtsbaum daheim schmücken kann. Vie immer, wurden also diese kleinen Festlichkeiten rn den einfachsten Grenzen gehalten, damit sie nicht über das Verständnis kleinerer Kinder hinausgehen uno durch Glanz und Pracht womöglich die Feier 'n der Familie verdunkeln. Die Angehörigen nahmen ui großer Zahl teil und bekundeten damit ihr lebhaftes Interesse für die Arbeit Les Fröbelschen Kinder gartens. Der Verein unterhält neun Anstalten (Braustraße 17, Moltkestraße 55, Weißenfelser Str. 13, Stephaniplatz 2. Aeußere Hallische Straße 48, Wurzncr Straße 35 und 135, Oeserstraße 1), in denen 5- bis 600 Kinder beaufsichtigt und durch Spiel und Beschäftigung in ihrer körperlichen und geistigen Ent wickelung gefördert werden. Da aber die Zahl der Kindergärten keineswegs dem vorhandenen Bedürf nisse genügt, so macht sich immer lebhafter di« Not wendigkeit geltend, neue zu gründen. Es ist infolge dessen wünschenswert, daß immer mehr Mitglieder dem Verein beitreten und damit seine pädagogisch sozialen Ziele unterstützen möchten. (Vorsitzender ist Dr. M. Jahn, Schillerstraße 9.j Leipzig-Anger. Das unter Vorsitz des Herrn Pfarrer Reinhardt tätige Vescherungskomitee hielt Donnerstag, den 28. Dezember, abends '/-7 Uhr im Großen Saale des Albertgartens seine Bescherung ab. Zu dieser waren 43 ältere Personen, meiit alleinstehende Witwen, und 77 kinderreiche Familien ausgewählt worden, die teils mit barem Gelds, teils mit Kleiderstoffen, Schuhwert, Anzücen u. a. m. bedacht wurden. Die Ansprache Les Herrn Pfarrer Reinhardt bildete den Mittelpunkt der Feier. Weih- na btslieder, gesungen von Schülerinnen der 11. Be- zirks!chule unter Leitung ihres Eesanglehrers Herrn Dietrich, trugen zur Verschönerung der Feierlichleit bei. Leider sah sich das Komitee genötigt, eine An zahl Bewerber zu streichen, da ihm nur 880 zur Verfügung standen, die durch eine Haussammlung, eine Verlosung und eine Aufführung von Schulern der V. Realschule unter Leitung der Herren Ober lehrer Burggraf und Grimm und unter güriger Mitwirkung des Frl. Franziska Koch vom Schau spielhaus und der Frau Apotheker Schneider zu jammengebracht worden waren. Allen, die durch Mitwirkung bei der Ausführung, durch Geschenke zur Verlosung. Geld-, Kleider-, Bücher- und Spiel zeugspenden Las Unternehmen ermöglichten, besonders auch den Herren Besitzern des Albertgartens, sei auch hierdurch herzlich gedankt. Sus Sschlen. Dresden, 5. Ian, - Zn der Feuerbestattungsanstalt der Stadt Dresden sind im Monat Dezember 1911 53 Ein äscherungen erfolgt, und zwar 36 männlichen und 17 weiblichen Geschlechts. Von den Verstorbenen waren 52 evangelischen und 1 mosaischen Glaubens. In 47 Fällen fand religiöse Trauerfeier in der An stalt statt. Vom Tage der Inbetriebnahme (22. Mai 1911) sind dies 328 Einäscherungen. * d. Chemnitz, 5. Januar. (Zu dem Raubanfall), über den wir bereits in der gestrigen Abendausgabe berichteten, wird uns noch gemeldet, daß der Ver haftete der 18jährige Schlosser Franz Richard Müller aus Berkesdorf bei Eorau ist. Müller gab nach seiner Festnahme an, daß er bei Ausführung der Tat noch einen Komplicen gehabt habe, der kurz darauf auch in der Person des 24 jährigen Bäckergesellen Karl Heine aus Köchstedt bei Magdeburg festge nommen wurde. Heine sollte der Verabredung ge mäß nach dem Ueberfall das geraubte Geld in Sicherheit bringen; als er jedoch sah, daß der Plan zu mißlingen schien, stellte sich Heine unwissend und übergab die von Müller weggeworfenen Eeldsäcke dem Kassenboten. Ursprünglich hatten beide den Plan gefaßt, von einem vor der Bank stehenden Wagen Geld zu rauben, da sich hierzu aber keine Gelegenheit bot, wurde der Ueberfall auf den Kassen boten beschlossen und ausgeführt. * Zwickau, 5. Januar. (Der Zwickauer Stein- kohlenbauvereinj schreibt: „Infolge der ordnungs- Zwei Jubiläen. „Ha—Ha—haptschi!!" Der melodische Laut, der eine verzweifelte Aehnlichkeit mit einer Flugmotor-Explosion harte, wiederholte sich einige Male. Daraufhin einige schmetternde Troinpctcnsignale in verschiedenen Tonlagen und schließlich ein schwerer Seufzer. „Na, lieber Assessor, Sie hat's aber ordentlich. Ich würde Ihnen nicht raten, in diesem Zustand einen Einbruch zu begehen, nicht einmal einen in das Herz einer Dame. Sie würden Iubelsaniaren blasen, bevor Sie noch einen Erfolg errungen, und das ist allemal böse." „Ihre oberfaulen Witze schenke ich Ihnen", brüllte wütend der Assessor, aber er brüllte nur in Gedanken. Denn in Wirklichkeit lamcn diese entrüsteten Worte ganz tonlos aus seiner heiseren und ausgetrock- netcn Kehle, und als er sich durch einen mächtigen Schluck etwas Linde rung verschafft hatte, war auch der Groll wieder hinwcggespült. „Sie haben leicht lachen, aber was soll ich ansangen mit diesem hölli.chen Katarrh? fuhr der Assessor etwas ruhiger fort, „Sie denken wohl, ich erfreue mich an meinen musikalischen Nasenproduknoncn?" „Ich auch nicht", erwiderte Amtsanwalt Schmörke. „Und ich rufe alle anwesenden Herren feierlich zu Zeugen auf, ob ich den geringsten Grund dazu habe. In vierzehn Tagen feiert unser verehrter Vor sitzender und teilweiser Ches sein sünfundzwanzigjährigcs Amrsjubiläum und zugleich seinen sechzigsten Geburtstag. Jeder von uns hat bereits seine Rolle für diese feierliche Chose übernommen, nicht wahr, meine Herren?" — Die anderen drei cbcnialls lustizbcjlisscncn Herren nickten eifrig mit den diversen Köpfen. — „Und Ihnen. Herr Assessor v. Brucken, der Sie nicht nur die Ehre und das Vergnügen haben, mit dem Jubilar in einer Abteilung zu arbeiten, sondern auch als L. d. R. gleichzeitig sein Regimentskamerad sind, war die schöne Ausgabe zugeteilt, die An sprache und die Festrede zu halten, die in Anbetracht dessen, daß der Jubilar außerdem noch Alter Herr Ihres Korps ist, besonders rührend und stimmungsvoll aussallcn sollte. Und nun machen Sie uns solche Zicken. Mit Ihrem Nasengctrompete werfen Sie uns das ganze stolze Gebäude unseres Festprogramms um, wie einst die Posauner die Mauern von Jericho." „Ich und eine Rede halten — mit der Stimme! Den Mund werde ich holten, das ist das einzige, was ich tun kann." „Und die Nase dazu! Aber Scherz beiseite, lieber Assessor, Sie müssen sehen, daß Sie wieder mobil werden. Ich habe Sie genug gewarnt! Tanzen, eiskalten Sekt trinken, dazwrjchen wie verrückt rauchen, dann erhitzt mit offenem Mantel auf die naßkalte Straße, das halte der Teufel aus. Bedenken Sie übrigens, daß nicht nur wir. sondern auch eine gewisse junge Dame, die zu dem Jubilar in sehr nahen verwandtschaftlichen Beziehungen steht, auf Ihre schöne Rede sehr gespannt ist." „Um Himmelswillen, Sie haben doch nicht —" „Gewiß haben wir. Die Frau Gemahlin und das Fräulein Tochter müssen doch ein wenig über das Festprogramm informiert sein, dachte ich, und nebstbei dachte ich auch, es würde Ihnen nichts schaden, wenn Fräulein Gertrud weiß —" „Ich kann doch aber nicht. Was soll ich denn anfangen?" „Schleunigst dazu sehen, daß Sie Ihren Katarrh, Ihren Husten, Ihren Schnupien, Ihre Heiserkeit los werden." „Ja, aber wie? Ich kann mich doch nicht wegen all dieser Lappalien, die äie jo schön aufgezählt haben, ins Krankenbett legen. Habe ich recht, lieber Doktor?" „Nein, Sie haben ganz und gar nicht recht," sagte der einzige Nicht jurist der Gesellschaft. „Erstens sind das alles gar keine Lappalien und können oft die Grundlage ernster Krankheiten werden." „Machen Sie mir nicht bange, Doktor!" „Zweitens," fuhr dieser unbeirrt fort, „kann man allerdings etwas tun und erspart sichs dadurch, eventuell doch ins Krankenbett steigen zu müssen. Sie kennen ja das schöne lateinische Wort prineipns obst», schon den Anfang muß man bekämpfen. Nicht erst warten, bis es so schlimm wird." „Allerdings, ich bin ein leichtsinniges Huhn — aber ich war immer so gesund." „Um so mehr Ursache, dieses kostbare Gut nicht so leichtsinnig aufs Spiel zu letzen. Also, mein lieber Assessor, nun seien Sie artig und befolgen Sic, was ich Ihnen raten werde. Sie werden dann imstande sein, zur Freude der anwesenden Herren und. wie ich wohl verstanden habe, einer gerade nicht anwesenden Dame eine so stimmungsvolle Rede zu halten, wie sie von Ihnen nur erwartet werden kann." „Doktor, wird er wirklich . ..?" „Doktor, werde ich wirklich ... ? W „Ganz sicher. Was ich Ihnen übrigens verordne» wird sogar recht sehr nach Ihrem Geschmack sein: Malz." „Mit Hopfen?" „Nein, ohne Hopfen. Malzextrakt. Scherings reines Malzextrakt, das übrigens auch jetzt sein Jubiläum feiert, denn es sind gerade fünfzig Jahre her. seit dieses prachtvolle Präparat dem Heilschatz zugesührt wurde. Wenn man so bedenkt, wieviel Tausenden, ja Hunderttausenden von Menschen cs in dieser Zeit zu Gesundheit und neuer Kraft verhalfen hat!" „sic werden ja ganz pathetisch, Doktor!" „Beinahe. Und ich habe auch Grund dazu. In vielen Fällen, in denen ich nicht mehr recht wußte, mit was ich den Appetit, die Ernährung eines Patienten oder einer Patientin bessern sollte, hat mir Scherings reines Malzextrakt über schwere Stunden hinweggeholfen. Wie viele Babys, die schwach, kränklich, rhachitisch waren, wurden durch Scherings Malzextrakt mit Kalk oder Lebertran zu gesunden und fröhlichen Kindern. Wieviel blasse, blutarme, blcichsüchtige Mädchen sind heute durch Scherings Malzextrakt mit Eisen prächtige Gattinnen und Mütter. Und wieviel schwere Lungenerkrankungen hat Scherings reines Malzextrakt verhütet. Und das geht auch auf Sie, mein lieber Assessor. Mit Erkältungen soll man nicht scherzen, auch dann nicht, wenn es sich nicht gerade um eine schöne Festrede handelt." „Also Sie meinen, Doktor. . .?" „Ja, ich meine und verordne Ihnen Scherings reines Malzextrakt. Aber nicht bloß eine Flasche kaufen und sann irgendwo stehen lassen, sondern einnehmen, fleißig, mehrmals des Tages." „Und wie schmeckt das?" „Vorzüglich. Außerdem können Sie es nach Belieben in Bouillon, in Milch und auch in Bier nehmen." „Auch in Bier?" „Ja, weshalb denn nicht? Es ist ja kein chemisches Präparat, wie so viele fast täglich und immer unter anderen hochgelehrt klingenden Namen in den Handel kommen, sondern es ist eben nichts anderes als sein Name besagt: reines Malzextrakt, konzentriert, dickflüssig, wohl schmeckend und im höchsten Grade bekömmlich. Greise nehmen es zur Hebung des Appetits, zur Stärtung, und kleinen Kindern wird es mit Vorliebe zur Kräftigung verordnet. Gegen Katarrh ist es aber geradezu ein souveränes Mittel. Husten und alle unangenehmen Nebenerscheinungen verschwinden, die Heiserkeit bessert sich ravlde und schon nach wenigen Tagen macht der gewiß nicht angenehme Zustand wieder neu eingekehrtem Wohlbefinden Platz." „Hilsts auch gegen Nerven, Doktor?" fragte jetzt der Amtsanwalt- „Wissen Sie, meine wollen, glaube ich, streiken. Zuviel Arbeit, zuviel Aufregung. Ich habe da was von Lecithin gehört, bas soll ja die reinste Nervensuostanz sein." ..Ist es auch und Sie können sicher sein, daß Ihnen Scherings reines Malzextrakt mit Lecithin sehr gut tun wird. Es verbindet dieses Nerven futter, wie ich es wohl nennen darf, mit dem Nähr- und Kräftigungs mittel in idealer Weise." „Und wo bekommt man dieses Präparat?" „In allen Apotheken und besseren Drogerien; event. können Sie es auch direkt beziehen aus „Scherings Grüne Apotheke", Berlin X, Chausseestraße 24." „Dielen Dank. Doktor, und ein Prost dem Malzextrakt zu seinem fünfzigjährigen Jubiläum!" Or. U. L—ä.
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