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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.02.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120203014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912020301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912020301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-02
- Tag 1912-02-03
-
Monat
1912-02
-
Jahr
1912
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Sonnabend, s. Jedruar ISIS. ceipziyer Tagedian.Nr. Sl. 10S. Jahrgang. Sri« 3. USE ihn det em lsse stet alb »en bei den ter sse. irch itS- tnd st«, rssc hre itS- »ar ten :en. He lge, luch 909 ucn ern nes ine den ier- hm age cau res its- uar rrte chte gen and i«e- üch-^ eit. rück >en. cls- rrs, wie ang !Nt- roch :ute fol- ihn der lhrt ein ten. and mit and ten Ge- Be. ten. der nen rre- ob- nen bei ben : in ten icht zu- rnt- ein k>eb ige» der ilie die er vas anging. Heb wohnte, al» sich der Voraana am 9. Oktober abend» nach 9 Uhr -utrug, bei Busse» in Schlafstelle. Nach den Au»saaen der Zeugen hat der wüste Austritt, bei dem die Schutzleute erheblich gefährdet waren, etwa 20 Minuten gedauert. Nach dem Wahrfpruche der Geschworenen ver urteilt der Gerichtshof Alarich Buffe wegen Wider standes unter Zubilligung mildernder Umstände zu 3 Monaten Gefängnis, Karl Busse wegen Zusammenrottung und Widerstandes (nicht als Auf rührer tätig aeworden) zu 9 Monaten Gefängnis Anders wegen Zusammenrottung, Widerstandes und Aufruhrs unter Zubilligung mildernder Um stände zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrcchtsverlust. Hess und Frau Busse wurden fr ei gesprochen. Bei Karl Busse wurden 3 Monate, bei Anders 3 Monate 2 Wochen als ver- büßt erachtet. * Ratibor, 2. Febr. Bluttat au» Rache. Der Echuhmachermeister Bucht« aus Klodnitz, der am 21. Dezember im hiesigen Landgericht aus Rache den Gemeindevorsteher Glomb aus Klodnitz durch einen Revolverschub verletzte, wurde vom Schwurgericht zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Letzte Sportnachrichten. ^as IV. Berliner Sechstage-Renneu. ) Berlin. 2. Febr. (Tel.) Da» IV. Berliner Sechstage-Rennen ist nunmehr endgültig gesichert und nimmt, wie bereits gemeldet, amSonnabendnachts12Uhrim Sportpalast seinen Anfang. Die Bahn ist bereits polizeilich ab genommen worden, von Walter Rütt und ver schiedene andere Fahrer befahren und als sehr schnell befunden worden. Zu der Zusammen setzung der Fahrer ist noch zu bemerken: Walthour fährt mit Lomes, Collins mit Weley, Georget mit Polledri und Kudela mit Wegener: die Zusammen setzung der übrigen Mannschaften bleibt bestehen. Letzte Loka!-Nachrichten. Leipzig, 3. Februar. -r. Di, Ortsgruppe Leipzig de» Alldeutschen Der- daudeo hielt gestern abend im „Russischen Hof" ihre diesjähnge Hauptversammlung ab, in welcher zunächst durch Herrn Dr. Martens der Jahres bericht und dann durch Herrn Kaufmann Meyer der Kassenbericht erstattet und von der Versammlung ge nehmigt wurden. Bei den Wahlen zum Vorstand wur den die turnusgeäb ausschetdenden Mitglieder wiedergewähtt. An den geschäftlichen Teil schlag sich ein fesselnder Vortrag des Herrn Dr. F e l i x y ä n > ch über: Die Aufteilung Afrikas und d"le kolonialen AnsprüHe des Deutschen Reiches j'n A f'r i k a. Mittelafrika deutsch? war di« Frage, di« der Redner in längeren Ausführungen in für Deutschland bejahendem Sinne behandelte. Nach einigen Erläuterungen über die französische Ko lonisation in Afrika seit den 70er Jahren, ferner über das dann folgende zielbewusste und planmäßig« Vor dringen der Engländer im schwarzen Erdteil, gab Redner einen Rückblick über die deutschen Erwerbun gen in Afrika seit 1884, um schließlich auf den Kongo staat, der dem weiteren sranzösi'chen und britischen Vordringen ein Halt geboten habe, näher einzugehen. Obwohl der Kongo 1908 durch Staatsvertrag aus den Händen einer Privatgesellschaft auf den belgischen Staat übergrgangen sei, habe England diesen lleber- aang bis heute noch nicht anerkannt. Ein Blick auf die heutige Karte Afrikas zeig« ferner, das, dort kein politisches Gleichgewicht für die in Betracht kommen den eucopäisä)«n Staaten bestehe. Wo bleibe Deutsch, land? Aus diesen Ideen heraus fei der Ruf entstan den: Mittelasrika deutsch! Zur Berechtigung und Begründung dieses Rusts könne auf den umfangreichen deutschen Handel, auf die zunehmenden Bedürfnisse der deutschen Volkswirtschaft an Rohprodukten usw. hingewicsen werden. Ein Ziel der deutschen Politik in Afrika müsse sein, den Versuch der Engländer, ihre in Nord- und Südafrika liegenden Kolonialreiche durch Landerwerb in Mittelasrika zu vereinigen, zu verteiteln. Weiter müsse die Liquidation des por ¬ tugiesischen Kolonialbesitzes im Auge behalten wer den. Richt mit Gewalt, sondern durch wirtschaftliche und sonstige Maßnahmen soll« Deutschland eine Be schleunigung des Liquidationsprozesse» herbeiführen. Die zahlreichen auf der ganzen Erde verstreuten Interessen Deutschlands, die verlorenen Posten usw., könnten zum Austausch für Ansprüche an Mittel afrika benutzt werden. Ferner könne eine geschickt betriebene deutsche Verkehrspolitik in diesem Erdteil die Grundlage dort bilden für eine politische Herr schaft Deutschlands. Die Gröhe des in Betracht kom menden Besitzes schätzte der Redner auf rund acht Millionen Quadratkilometer, also sechzehnmal größer als Deutschland. Wir dürfen, so schloss er seinen mit Beifall aufgenommenen Vortrag, vor diesen Erwer bungen nicht erschauern, sondern müssen sic mit frohem Mute und mit Energie, wie es eines grossen Volkes würdig ist, im Auge behalten. Letzte Depeschen «nü fternlprechmelüungen. Zusammentritt des Landtage» von Sachsen- Koburg-Cotha. -r. Koburg, 2. Febr. (Priv.'Tel.) Der gemein schaftliche Landtag der Herzogtümer Koburg und Gotha tritt am 19. Februar hier zusammen Zur Feier der Grossjährigkeit des bulgarischen Kronprinzen. Sofia, 2. Febr. (Tel.) Zur Feier der Gro h- jahrigkeits-Lrklärung des Kronprin zen Boris fand heute vormittag in der Kathe drale ein Tedeum statt, an welchem di« königliche Familie, die fremden Fürstlichkeiten und Kommis sionen, das diplomatische Korps und die Minister teilnahmen. Nach dem Gottesdienst begaben sich die Herrschaften in die Militärschule, wo der Kronprinz den Soldateneid leistete, sodann küsst« der Kronprinz die Fahne und kehrte zum König zurück, der ihn mit einer kurzen Ansprache begrüßte. Dann fand ei^e militärische Revue statt, an die sich «in Dejeuner schloss. In der Stadt herrscht lebhafte Bewegung. Ler Krieg um Tripolis. AN Rom, 2. Febr. (Tel.) Der „Agenzta Sie- fairi" wird aus Benghasi gemeldet: Die italieni» scheu Verteidigungswerke beim Brun- nen Fajat wurden in der Nacht vom 30. zum 81. Januar von Über 400 Beduinen angegriffen, die Angreifer wurden jedoch von den Italienern mit Hilfe der Artillerie zurückgeschlagen und liessen zwölfTote zurück. Auf dem Rückzug« ver- suchten die Türken unter dem Schutze der Dunkelheit ihre Verwundeten fortzuschaffen. Die Italiener hatten vierTote. — Morgens rückten starke feind- liche Kolonnen mit Artillerie bis acht Kilometer gegen die äusseren italienischen Verschanzungen vor, allen voran di« Beduinen, die von der italienischen Kavallerie angegriffen und zerstreut wurden. Ein Kavallerieleutnant wurde leicht verwundet. Die F«inde zogen sich zurück, nackchem sie gegen die ita lienische Kavallerie noch einige Kanonenschüsse abge geben hatten, di« aber keinen Schaden anrichteten. — Nach Meldungen aus Tobruk ist ein neues türkisch, arabisches Lager ungefähr neun Kilometer von dem Orte entfernt entdeckt worden. * Zum Untergang des englischen Torpedobootes 3-^- 1 Portsmouth, L Febr. (Tel.) Zu dem Unter gang des englischen Unterseebootes 3" wird ge- meldet: Das Unterseeboot war heute morgen aus Porrsmouth mit dem Kanonenboot „Hazard" zu einer Uebung ausgelaufen. Als auf der Hohe der Insel Wight der Zusammenstoss erfolgte, sank das Unterseeboot sofort. Es wird berichtet, dass bei dem Zusammenstoss «ine beträchtliche Menge Lust aus dem Unterseeboot entwich, so dass Wasser in das Schiff eindringen konnte und sich die Aussicht auf Rettung verminderte. Di« Besatzung be stand nach einer amtlichen Mitteilung der Admirali- tät aus zehn Mann und vier Leutnant». Das Kanonenboot sandte eine drahtlose Depesche um mte :ng )em der ,eht um. nen ler, end ver :be- nde us- die ab« der Hochschule, bis er 1907 die Königsberger Professur übernahm. * Internationale Akademie für Völkerrecht. Wie ein Telegramm aus dem Haag meldet, ist di« Grün dung einer internationalen Akademie für Völkerrecht nunmehr gesichert. Der Vorstand der von Carnegie mit zehn Millionen Dollars gegründeten Stiftung zur Förderung des Weltfriedens in Washington hat zur Errichtung einer internationalen Akademie im Haag beschlossen, ein niederländisches Komitee von Rechts gelehrten und Staatsmännern unter Vorsitz des Staatsrats Asser mit der Ausarbeitung eines Ent wurfs zu beauftragen. Auch schenkte er seinen Nobel preis als Stammkapital für die Stiftung. 8t Hochschulnachrichten. Der nicht etatmässige autzeroroentliche Professor der Physik in Freiburg im Breisgau Dr. M. Reinganum hat einen Lehr- auftrag für Aerologie und Meteorologie erhalten. — Der Privatdozent der Physik an der Technischen Hoch, schule in Aachen Professor Dr. E. Mever hat einen Ruf als ausserordentlicher Professor für theoretische Physir nach Tübingen erhalten und angenommen. — Professor Dr. Czerny in Heidelberg rst zum stän- digen Ehrenvorsitzenden der Internationalen Ver einigung für Krebsforschung ernannt worden. Muklk. Leipzig, 3. Februar. Liederabend von Jutta Hostater. In intimem Raum und verdämmerndem Lichte sollte man dies« Sängerin, die so ganz Künstlerin ist, kören, durchaus unbeirrt von allem Aeusserlichen ihr lauschen dürfen. Was sie besitzt und spendet, ist Worttonkunst. Frau Julia Hostater bietet Komposition und Dichtung als ein Danzes in absoluter Vollkommenheit dar. Wundervoll weih sie z. B. Goethes „So lasst mich scheinen" und Deibel» „Geständni»" in Rob. Schu manns tonlicher Untermalung aufs neue erstehen zu lassen, Höltns, durch Brahms wiedererwecktes „An ein Veilchen" einfach rührend zu «mählen. Dle sen- siblen Dichtungen eine» L'Jsle, Mendes und Verlaine fühlt die ausgezeichnete Künstlerin ganz aus, bringt di« zart« musikalisch« Lini« eine» Duparc, Saint- Saöns und Debussy in engste Kongruenz mit jener de» dichterischen Gedankens. In jedem Ton, jeder Phrase ist still, aber emsig wirkender Leben, stets schöner Klang, um mit Liszt-Dingelstedt zu reden „ein wunderbares Sein in Strahlen und Morden". Ein Musterbeispiel von Sing- und Sprechtechnik gab dle Künstlerin in R. Schumann, eminent schwierigem Frühltngslicd: Die schöne, volle Stimme gestattet ihr hier ebenso ein leichtes Parlando, wie in Brahms' „Mägdlein spricht" das duftigste Piano. Verhaltene Leidenschaft klang au» H. Wolf» „Wieviel Zeit ver- lor ich, di« gross« rethorlsch pathetische Phvas« aber I in Liszts „Wo weilt er?" Und auf den scheinheiligen Ernst der ersten Derszeilen des Wolfschen „Ich esse nun mein Brot" kam der anfangs versteckte Humor immer offener und unaufhaltsamer zutage, ebenso in desselben Lyrikers (freilich einem Sänger zugedach tem) Ständchen. Ob Julia Hostater alles dies singt oder aber Caldara, Paradies, ein« halbvergessene, zu Herzen gehende altenglisch« Weis« von Sweet Mary und ein fröhliches Stucklein Joseph Haydns, dem man den Zopf nicht anmerkt — immer überrascht und er- freut sie durch die Echtheit von Stil und Empfindung, durch Zusammenwirken von Gefühl und Verstand. Ein Liederabend kann oft eine der entsetzlichsten In stitutionen und ein Amalgam der verschiedensten Stil- Mischungen sein. Aber Julia Hostater steht über der Sache und wirst durch die fremde Idee und eigene Persönlichkeit zugleich. Und noch eins. Sie ist ein« vollendete Künstlerin, weil sie dem Zuhörer kein« Konzessionen macht, nicht eine einzige. Viele Träge rinnen und Träger sog. berühmter Namen setzen gern ans Ende ein Krastned oder noch öfter und lieber einen süssen Reisser. Julia Hostater beschloß dagegen Ar gestriges Programm al» wahrhafte Autokratin im Reiche des besten Geschmacks — mit Debussys unaus sprechlich schönem, in d«r Stille verklingendem Lied ^Green und gewährte dann ihren beifallsfreudigen Drängern noch ein Lied aus desselben französischen Lyrikers „Fstes galantes" . ., Lagoa goxaltr. Klavierabend von Rudolph Ganz. Es gehört ge wöhnlich nicht zum guten Ton, sein« Verstimmung lm Konzerstaal vor allen Leuten kundgugeben, wie es diesmal der — Flügel tat. Oder wollte er seinen Unmut darüber ausdrücken, dass er nicht im eleganten Salon stand, wohin er seinem Klange nach eigentlich gehörte? Ueber den Künstler brauchte er sich nicht zu ärgern: denn dessen Technik konnte ihm nur Freude erwecken. Herr Ganz gehört in dieser Be ziehung zu denen, di« d«m Mitsikjünger zur Nach- eiferung empfohlen werden können. Spieltechnik im Piano, Oktaven, Akkordwürfe d«r linken Hand, Schlenderpassagen usw., alle« ist musterhaft. Stört nur die Undeutlichkeit von tonleiterartigen Fort«. Passagen der rechten Hand, deren Fingerkraft nicht gross genug ist. Der statte Ton der Linken vernichtet ost den schwächeren der Rechten. Außer der glänzen den Technik vermocht« der Abend nicht viel zu bieten. Zum lleberdruß genug haben wir nun schon Pianisten, die alles Kleine. Graziös«, Lieblich« usw. gut spielen, wer aber bringt uns wieder einmal etwas Grosses? Einen machtvollen Beethoven? Die kräftig« Leiden- schast Chopins? Nichts von alledem war gestern zu spüren. Beethoven zu technisch, Chopin zu klein, zu elegant. Alles etwas blasiert, zum Teil auch senti mental. Don seinen eigenen Stücken ist der fan- tastische Marsch saus Opus 10) heroorzuheben, aber, bitte, ohne das Anhängsel am Schlüsse. Auch Blan- chet» Pvelude Ges-Dur ist kein üble» Musikstück. < 4. Soll. Hili« nach Portsmouth. Schlepper und Kreuzer sind nach der UnfallsteN« abgegangen. Die gesamte Besatzung gilt als verloren. Der Hafenarbeiter streik in Glasgow. -ft Glasgow, 2. Febr. (Tel.) Eine baldige Berständigung zwischen den Schiffseigentümern und den ausständigen Hafenarbeitern scheint trotz aller Bemühungen der beiderseitigen Vertreter bet der Haltung Her Eigentümer ausgeschlossen. Die Schifsscigentümer haben den Vorschlag ihre» Komitee^, gemeinsam mit den Bettretern der Hafen arbeiter eine Versammlung zur Erörterung der Lage abzuhalten, mit der Begründung ab ge lehnt, das; sie keine Notwendigkeit dazu sähen. Letzte SsnSelsnaürrichten. z Berlin, 2. Febr. (Tel.) Di« Elektrizitäts- lieferungs-Eeselljchast zu Berlin hat in Gemeinschaft s mit dem Bankhaus Alsberg L Löwenbaum in Kassel das Elektrizitätswerk Fulda Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 500 000 .<t mit dem Sitz in Fulda errichtet zwecks Versorgung der Stadt Fulda und der angrenzenden Gebiete mit Elektrizität. P London, 2. Februar. (Prioattelegramm.) Die Wollauktion verkehrte bei lebhaftem Ge schäft. Die Preise für seine Wolle waren behauptet, für geringere schwächer. H Brüssel, 2. Febr. (Tel.^ Offizielles Com- inuniqm-. In der heutigen Sitzung der ständigen Kommission der internationalen Zuckerkonferenz be schäftigte man sich ausschliesslich mit Fragen betref fend die Redaktion und die Fassung eines späteren llebereinkommens. Die Komnussion wird erst morgen nachmittag in die Erörterung über den Kern der Sach« eintretcn. H Paris, 2. Febr. (Eigene Drahtm.) Schon bei Beginn war die Tendenz der Börse fester und die Festigkeit trat im weiteren Verlaufe, besonders aber gegen Schluss, noch ausgesprochener in Erscheinung. Bankaktien und russische Jndustriewerte erfuhren Kursbesserungen, wobei von letzteren Maltzeff auf fortgesetzte Nachfrage im Vordergründe standen. Rio Tinto besserten sich auf besseres New Pott im Kurs«. Vorübergehend erfolgten zwar einige Realisationen, die eine Abschwächung speziell in Rio Tknto zur Folge hatten, für russische Fonds, Suez-, Elektrizitäts- und Kautschukaktien erhielt sich aber die Nachfrage. In der letzten Stunde zeigte sich Interesse besonders für Spanisch« Rente im Zusamntenhang mit Gerüchten von einer befriedigenden Erledigung der französisch spanischen Unterhandlungen. Dies befestigte die Ke- samtsiimmung und kam besonders auch den Aktien der spanischen Bahnen, die schon von Beginn an fest ge legen hatten, zustatten. Die Börse schloß in sehr fester Haltung. * London, 2. Febr. (Privatkabelgramm.) Die Börse zeigte in ihrem Gesamtverlauf« ein« lustlose Haltung, da di« unsichere Tendenz d«r New Potter Börse der Spekulation Zurückhaltung auferlegte. Englische Eisenbahnaktien gaben im Kurse nach, da Aeusserungen eines Führers der Bergarbeiter in be zug auf die Entwicklung der Arbeiterangelegenheit pessimistisch lauteten. Amerikaner und Canada Pa cific Shares lagen Im Nachnrittagsvettehr schwä cher: mexikanische B<rhnen erlitten eine ziemliche Der- flauung. Südafrikanische Minenshares und Rio i Tinto besserten sich auf di« Pariser Rückkäufe; Mar- coniwerte waren schwankend. In die Bank von England flössen durch Barrenkauf 238 000 Psd. Sterl„ dagegen wurden nach Indien 35 000 exportiert. * London, 2. Feöc. (Prioattabelgramm.) Die von der Metropolitan Waterboard aufgelegt«» sechs monatigen Wechsel sind zum Zinsfüße von 2s/g Proz. untergebvacht worden. * London, 2. Febr. (Pttvatkabelgramm^ Der englische Roheisenmarkt zeigt eine stetige Tendenz. Warrants notieren etwas höher, da die Liquidationen für Rechnurw schwacher Käufer beendigt zu sein schei nen. Das Geschäft in den Fabriken ist etwas ruhiger. Die Erundstimmuna jedoch fest. Stabeisen ist weiter, hin lebhaft. Die Preise für Stahlträger sind um 5 « höher, dagegen notieren Zinkbleche 10—15 s niedriger. * New Pott, 2. Febr. (Privatkabelgramm.) Die i BaunNvollfirma Finley L Simeon in New Orleans > hat ihre Zahlunaen eingestellt. Der Geschäftsinhaber s Finken hat Selbstmord begangen. * New Port, 2. Febr. (Pnoatkabelgranrm.) Nach einem öffentlichen Zirkular der Fonrth National Bank wird der Betrag der Verschuldung de» Aus lande» an Len bissigen Platz infolge gewährter Dar lehen auf 150 Millionen Dollar geschätzt. * New Pott, 2. Febr. (Pttvatkabelgramm.) An der Börse waren Gerüchte im Umlauf von einer bevorstehenden BondsausgaLe der Stadt New Pott in Höhe von 50 Millionen Dollar. * New Pott, 2. Febr. (Privattabelgramm.) Geld für längere Termine bedang an der heutigen Börse 22 bis ^Prozent. * New Pott, 2. Febr. (Pttvatkabelgramm.) Den Banken flössen au» dem Innern in der vergangenen Woche 9 109 000 Dollar und aus sonstigen Eingängen 1309 000 Dollar zu. An das Unterschatzamt haben sie 1 btt 000 Dollar abyefühtt. * New Pott, 2. Febr. (Privatkabelgramm.) De zemberausweis«. Louisvill« and Nashville Railroad: Brutto — 118 000 Doll., Netto — 85 000 Doll. Missouri, Cansas und Texas: Brutto — 128 000 Dollar, Netto — 160 000 Doll. St. Louis, South Western Nailway: Brutto -ft 7000 Doll., Netto ft- 71 000 Doll. --- Washington, 2. F«br. (Tel.) Präsiden« Taft richtete an den Kongreß eine Botschaft, deren wichtigster Punkt eine Dargelung der neuen R«» gierungspolitik in Alaika bildete: her» vovgehoben wird vor allem di« Notwendigkeit «lner Staatsbahn nach dem Kohftngeiiet von Matanusktt. Ne» Pork, 2. Februar. Fondsbörse. (Schluss.) 141- 111,7z 47.1 r 107.»? 11»,» 175,17 157,- 75.17 117,- »17 irr.» 17,»7 »i.» »»7» iir.» 54.1? in. » »». »» , — -Uw H 7» Union Pacific ! hrutc vorher N»r Iiv.bo - 55.51 117,47 111.17 174.17 117.54 74.57 1»7,- iK» 17.» 51,47 54,- ».» 111.47 ! re.» »5,77 14,51 111,17 , ' tt.ir »»»»« ificneroUL «clric lln. Steel comm d». pres. llt«h Topper Birg Lhemical National Lead 7- , u.n »,itir 47415 4.N55 51,75 11,57 «n 114,- 101.7» 775.75 55.55 145.- 45,- ri,- »L« ir».»7 1U.7» 1SI.» 15»,ir 77,- * Ne» Pott, 2. A«br. (Pttvatkabelgramm.) Bei gegen gestern stark reduzierten Umsätzen nochm di« Börs« heute bei mäßigen Schwankungen «in«» nchi- ! hout« > vorher Leld aus 74 7,— i dos.dletzteDarl Wechl. «.Berlin Weal. a. Pari» Weckjl.a. London M läge» London Tadle. Tranoler» Silber Bullion Et. Louls 2. F ! Nef. Bond» Southern Paclf 4".» M/SBd» ! Atchljon lop. Baltimore Lanad. Pac. Thelapeak« Thicaäo, Mil« To!. Southern lenoer Tomm Tri« Tommon SreatNorthpres Illinoi» Tentra! Lehigh Ballen Louis», u.Nolt, v Missouri Nan>. ! LI7 ! Missouri Pac. 7,7b NewDort Tentr. < NewPorkOntar ».litt Norf, and Well ! NortdernPacis «,«44« Pennsylvania > Reading 4MS No« Island »«.»« South. Pacifil Southern», all 7-7-. Wabash pref. ««,— > — . 144,75 Amaloamated sei,57» Amenc. Locoin 771.15 Americ. Smelt. , »4,17 Amer. Su«. Nes ! 155,17 Lnaconda 47.- - - 71,- »447 17L54 114,75« 154'57 Standard Oil 77.17 Seor.Ro.dLhic 141,5« gen Verlauf. In» Mittelpunkt de» Interesse» stan den Reading», sowie einig« Epe-ialwerte. Weftnt- liche Kursveränderungen waren am Schluß nicht zu verzeichnen. Bei zumrist professionellem Geschäft setzte der Verkehr an der Börse in ruhiger Haltung ein. Die Kursentwicklung entbehrte aber der Ein heitlichkeit, da Anregungen von Belang nicht vor- lagen und auch da» Ausland Zurückhaltung beob achtet«. Von Bahnen fiel das meiste Interesse auf Readingswerte, da man annahm, dass die Aktien bald auf 8 Proz. Dividendenbasis gebracht werden würden und daß im Falle eines Ausstandes der Kohlenarbeiter mit der Erhöhung der Kolstenpreise zu rechnen wäre. Da die Kohlenvorräte der Readings- bahnen resp. der von dieser kontrollierten Untergesell schaften bedeutend sind, glaubt man, dass den Bahnen und damit den Aktionären wesentliche Vorteile er. wachsen dürften. Hierzu kam noch, dass die Baisse positionen in Readings ziemlich umfangreich sind, wodurch es der Hanssepartei ziemlich leicht war, eine Steigerung der Aktien herbeizuführcn. In Rück wirkung hiervon bestand auch in Lehigh Valley recht gute Meinung, da die Spekulation an eine günstige Entwicklung des Unternehmens glaubt. Das Ge- schüft, welches hierdurch beträchtlich zugenommen hatte, wurde etwas stiller und Realisationen führten zu mässigen Abschwächungen, welche aber bald von einer Erholung abgelöst wurden, da die in den letzten Tagen wirksamen Befürchtungen vor einer Unter suchung des Geschäftsgebarens beim Geldtrust einer ruhigeren Beurteilung Platz machten, und vor allem darauf hingewiesen wurde, dass die demokratische Partei mit ihrem diesbezüglichen Anträge keinen Erfolg erzielen werd«. Das Geschäft bewegt« sich weiterhin in bescheidenen Grenzen bei fester Grund stimmung. American Car Aktien zogen vorüber gehend im Kurse an, da man fortgesetzt an di« Er höhung der Dividende glaubt. Gedrückt waren die Aktien der westlichen Bahngesellschuften infolge Be fürchtungen «ines ungünstigen Ausfalles der Januar ausweis«. Union Pacific konnten sich im Kurse gut behaupten, da die Meinung überwiegt, dass es nicht zu einer Reduktion der Dividende kommen wird. Am Nachmittag war das Geschäft weiter ruhig, doch er hielt sich di« feste Grundstimmung, wenngleich die Spekulation sich Reserve auferlegt«. American Car mussten ihre Steigerung wieder hergeben, da der in zwischen bekanntgegebene Ausweis den Erwartungen nicht entsprach. Die Geschästsstille führte dann wie der zu einer Abschwächung, der seitens der Baisse partei durch starke Abgaben nachgeholfen wurde, denen sich ziemlich allgemeine Liquidationen an-- schlossen. Nach Patts ist ein Ausgang von 2 Mil- lionen Dollar Eöld zu verzeichnon, auch nach Costa Rica sind seitens einiger Bankfirmen 250 000 Doll, in Goldmünzen verschifft worden. In den Kreisen der Hochfinanz rechnet man mit weiteren Goldaus- führen, und dies trug dazu bet, di« Unternehmungs lust zu erhalten. Immerhin war der Schluss bei un wesentlichen Kursverschiebungen gegen gestern leb haft. Einen Dollar höher waren Illinois Central, 2i4, Doll, höher Sears Roebuck, dagegen 1^/2 Doll, niedriger Lehigh Valley, und auch Readings gingen von ihrem Höchstkurs« von 159 auf 157i/z zurück. Der Umsatz betrug 538 000 Stück, wovon 187 000 auf Readings, 143 000 auf Steels und 95 000 auf Union Pacific entfielen. Einzelumsätze: Reading 187000 Shares, höchst« und niedrigste Kurse 189 bzw. 157^, Union Pacific 95 000, 163 bzw. 161, Steels 143 000, 61»/g bzw. 60. New Pott, 2. Februar. heute > vorher ! » 144,- , >7 145,5» !5 141,75 745» 7175 Stahllchteuen «lei Küpser, Stan dard lolo W 155,75 4» II.- »55 4,75 4.54 j 4,51 4.55 ! 14,44 1 14,4» 14.47 14.- w«i,e« lroter Mut.Nr.2)loko Mai Juli Mai» Nr. 7 mixed loko -aser Nr. 2 clipped loko Bnumwoll« loko Jebruar März «pril Mai Juni Iult August September New Orl loko 00, - rcr. 1» i«-!,—is Southern Nr. I 15—15>m 15—15'1, do. do. Sost 15-1515-151, vessemerstahl tPittobur,) 14.75 14,75 1.75 1.75 > 4^4ftZi> 4.74-4,54 15,74 15,74 !'15,54 !b14.- ! 55.54 5.54 5,55 5,57 5,77 5,75 5,54 ! 5,57 5.54 5,55 , ... , 5.57 Roheisr» Nr. 1 ! North-L-uudr» !15-154> 15-151, do. - Nr. 2 141,-15141,—15! Produktenbörse. lSchluss.) s heute vorher Zin» 47,75 45,- b. 45.75 45,54 3i«r 5,55-5,55 5,55 5,55 Mehl (Spr. wh 4,15 4.4S -üimal, W St 8,44 8,44 Nahe a.Lroth 8,84 8,54 WUcor 8,54 8,58 Zucker St. grau 5.44 5,40 do muscovado 5.84 5,84 Petroleum refin in Loses 8.84 8,84 do. St. while 5,14 8,10 Tred. Balanc 1,54 1.54 lat, 5.75 5.75 Terpentin N. N 54.54 54, do. Savannah d» Wilmingt. 45,47 45.75 45,47 44,75 Srtreidrsracht nach Liv«:-ooi 4,— 5,75 nawNotlerdam 8,54 8,50 nach Lambuca Nass«. Ri» Nr. 7 74,- 74- loko 14,75 14,75 Februar 15,45 15.48 Apxtl 15.14 15,15 LItobrr 15,17 15,17 * New York, 2. Febr. (Pttvatkabelgramm.) Der Baumwollmattt eröffnete in fester Tendenz auf Mel dungen über lebhafte Expottnachfrage, bessere Ver- hältnisse im Efftttivhanb«! und besser« Nachfrage seitens des Publikums. Späterhin erlitt der Markt eine A-bfchwächung infolge von Verkäufen ausländi- scher Firmen im Zusammenhang mit d«r für die Zu fuhren besseren Witterung, doch vollzog sich der Echluhocrkehr wieder in föst«r Stimmung, da di« Haussepartei dem Markte eine gute Stütze bot. * New York, 2. Febr. (Pttvatkabelgramm.) Di« Tendenz d«s Kaffemarkte» war anfänglich schwächer infolge spekulativer Abgaben, die von allen Seiten ausgmgen, befestigte sich aber schliesslich etwas, da di« Haussepattet intervenierte. 57.75 45.55 5.571- 15.771, 5.77'1, ?uli September Dezember Mai» Mat 2»li September Chicago, 2. Februar. Produktenbörse. ^Schluss.) sheut« Ivorhert heute jvorher 57'5? 47,47 5,55 15.75 4775 * Chicago, 2. Febr. (Pttvatkadelgvamm.) Neben festen Meldungen aus Liverpool und Buenos Aires liessen Gerüchte von einem für Montag in Argen tinien zu erwartenden Generalstreik am heutigen W«iz«mnattt ein« lrbbaft« Kaufdewegung hervor, in deren Folge di« Preise schließlich bis Prpz. an- zogen. Ein« fernere Stütze gaben dem Markte Mel dungen über bessere Nachfrage im Inland und kn Europa, geringe argentinische Verschiffungen und die Erwartung, dass Ler Ausweis über die sichtbaren Weltvorrät« laut Bradktreet rin« Abnahm« -eigen wevde. Der Maitermin war infolge von Deckungen der Baissier, besonder» begehrt. * Chicago, 2. Febr. (Privatkabelgramm.) Im Einklang mit der stvannnen Haltung am Weizenmarkt verkehrt« der Maismattt in zuversichtlicher Stim mung. Neben ivekulatioen Käufen brsestigte die Er wartung der Abnahme der Weltvorrät« laut Brad- street,, besser« Nachfrag« zu Gxportzwecken und höher« Lokomärkte. sheut« Ivorhers st44,— '147.57 s Vi«i» k>«,«mbexjs 57,55 55.17 b»s«r Mat 54 »7 54,- Jult —, —.— Schmal, Mai 55.- ! 54.75 Par, Mat 54,57 57,47 Nipp.n Mat 55 57 ! 54,17 1 LHefredakttnr: Nshim««» Gchpt». DerantworUtchc Siedakteur«: Kür Politik I. Kkrchrath, lokale u. sächsisch« Ilngeleacnhcitc», Lagebchronik «. Vermischte» M. ». B»1tl«r, da» yrutletoa Paul Schau»»»»,, Mufik ». S»ort u»i Orrtchtssaal g. 4»r »5« HewbÄsttt««, «. Nirch—ch. S»r »«» Iu/«rat«»1etl «a« Ahl«.
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