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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.04.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120415014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912041501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912041501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-04
- Tag 1912-04-15
-
Monat
1912-04
-
Jahr
1912
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Sette 2. Nr. ISO. los. Iahrgrmy. Lnprt-rr Eavevlsu. Momag, lS. Nprtt lSt2. heftigem Kampfe, ihn zu entwaffnen und festzu- nehmen, ür behauptete, der deutsche Botfchafter Graf Bernstorff habe ihn, eine Einführung an Präsident Taft verlängert. Der Mann ist, wie festgestellt wurde, geistesfrank. Sus Sschlen. (:) Dresden, 14 April. (Deutscher Verein zumSchutz« derBogelwelt.) In Gegenwart des Königs und der Prinzen Friedrich Christian und Ernst Heinrich trat zum ersten Male in Dresden der Deutsche Verein zum Schutze der Vogelwelt im Saale des Künstlerhauses zu seiner Hauptversammlung zusammen. Herr Graf Wilamowitz-Moellendorff be grüßte die Festversammlung im Namen des Vereins. Den ersten Hauptvortrag hielt dann Herr Dr. Hennicke - Gera über das Thema: Leuchttürm« und Vogelschutz. Er wies einleitend auf die be dauerliche Tatsache hin, daß verschiedene Tierarten unserer Heimot immer mehr und mehr von der Bild fläche verschwinden. Hieran sei nicht zuletzt auch das Eingreifen des Menschen mit schuld. Die Nachteile für unsere Vogelwelt hätten sich nicht nur aus der Entfernung alter Bau- und Mauerwerke, sondern auch ganz besonders daraus ergeben, dast in der ge samten Bauweise ein« vollständige Aenderung gegen früher eingetreten sei. Durch Vorrichtungen, die zum Schutze und zur Erweiterung unserer Kultur dienen sollen, hab« man die Vogelwelt gleichfalls schwer ge schädigt. Insbesondere gelte dies von den Leucht- lürmen. Der Redner macht« im Verlaufe seiner Aus führungen verschiedene Vorschläge, um diesem Uebel- stande abzuhelfen. U. a. forderte er, daß man auch an unserem Helgoländer Leuchtturm den Vögel» zahl reiche Sitzgelegenheiten anbringt, und zugleich auch ein Fangverbot erläßt, um die Schädigungen der Vogelwelt genau feststellen zu können. Die Auswüchse unserer Landeskultur, die den Vögeln Nist-, Wohn- und Nahrungsgelegenheit nehmen, müßten bekämpft werden, und wir müßten nicht nur unsere Tierwelt, sondern auch die Natur selbst von der Vernichtung einzelner ihrer Glieder verschonen- Der zweite Redner, Herr Professor Dr. M. B ra e ß - Dresden, wies auf die Beweggründe hin, denen unsere heutigen Vogelschutz bestrebungen ihr Dasein ver danken. Diese Bestrebungen seien durchaus nicht eine Errungenschaft unserer neuesten Zeit, sondern man habe sich schon im Mittelalter bemüht, der Bei minderung der Vögel vorzubeugen. Di« Bestrebungen des Vogelschutzes feien von eminent Volkswirtschaft- kicher Beoeutung, und die große Menge könne für den Vcgelschutz nur dadurch gewonnen werden, daß man immer wieder dorauf Hinweis«, daß die Vögel di« besten Verbündeten des Land- und des Forstwirts, des Gärtners und des Obstzüchters sind. Wer Vogel schutz betreibe, der vermehre auch die idealen Güter unseres Volkes. Ein abschließendes Urteil über Len Schaden oder Rußen eines Vogels lasse sich nicht an stellen. Der sächsischen Staatsregierung müsse man auße'ordentlich dankbar sein, daß sie einen Fischerei- gesetzentwurf geschaffen hab«, der den ästhetischen und ethischen Motiven des Vogelschutzes Rechnung trage. Unser sächsisches Jagdgesetz bedürfe aber noch dringend einer Verbesserung, weshalb man sich hier unserer deutschen Ncichsgcselzgebring anschließen solle. Durch Verordnungen auf forstfiskalischem Gebiete könnte die Existenz mancher Vögel gesichert werden. . pl. Limbach, 14. April. (DieCrim mitschauer Autoomnibus-Gesellschaft) hat das Pro jekt der Autoomnibusverbindung Limüach—Callen berg—Glauchau fallen lassen und dafür'eine'N u t o - Verbindung zwischen Liwba chMMt» Wal de n b u r g in Aussicht genommen. Die Unternehmer sind zu der Ansicht gekommen, daß diese Strecke eine bessere Aussicht auf Rentabilität habe, als das erst geplante Projekt. Nach Eingang der behördlichen Genehmigung wird zunächst derProbebetried eröffnet werden. —k. Zwickau, 14. April. (Einweisung.) Zn der altehrwürdigen Marienkirche fand heute vor mittag die feierliche Einweisung des neuen Super intendenten und Stadtpfarrers von Zwickau, Pfarrer Paul Georg Müller aus Leipzig-Neu st adt statt. Die Einweisung selbst erfolgte durch Herrn Oberkonsistorialrat 0. Dr. Kohlschütter, der in seiner Ansprache zunächst des Geh. Kirchenrates l). Meyer gedachte, Lessen Nachfolger Pfarrer Müller ist. Zn seiner Antrtttspredigt gedachte Super intendent Müller zunächst seine» großen Vor gänger». Er sei sich der schweren Verantwortung wohl bewußt, die er mit feinem Amt übernehme, werde es aber im Vertrauen auf Gottes Hilfe zu führen wissen. Seiner Predigt legte er die Worte der Epistel Pauli an die Kolosser Kap. 3. 1—3 zugrunde. Kgl. Musikdirektor Vollhardt hatte den Psalm 93 für Chor und Orchester komponiert, dessen Vortrag die weihevolle Stimmung der Feier noch erhöhte. Sparr. Sportliche Gedenktage. IS. April. 1909 unternahm de la Vcrulx mit dem Lenkballon „Zodiak l" einen wohlgelungenen Probeaufstieg. — 1910 zerstörte ein Orkan sämtliche Fiugzeugschuppen auf dem französischen Flugplatz Mourmelon. Pferdesport. Rennen zu Dresden am 14. April. (Eig. Drahtb.) April - Verkaufs - I agdrennen. 2500 -ZL 3500 w. Hrn. B. Klemms br. St. „Telephonistin", a.. 65 lur (Kuttte jr.), 1., Mr. F. volloways F.-St. „Charis", 5j., 65 k>>, 2., Hrn. C. Rosts F.-St. „Bessy", 4j., 6t kg, 3. Tot.: Sieg 81 :10, Platz 43, 21 :10. — 2 Längen. - 8 Längen. Ferner liefen: „Alile", „Longchamps", „Merry Gift". Preis von Pillnitz. 2500 1400 m. Mr. F.Solloways dbr.H.„Peking",6j.,57llL (M.Aylin), 1., Rittm. Keysers l19. Hus.) F.-W. „Abdul Hamid", 4j., 56 kg, 2., Hrn. K. Büchtings F.-St. „Panna". 4j., 59 kg. 3. Tot.: Sieg 17:10, Platz 14, 46:10. — Länge. — Hals. — Ferner liefen: „Heimat", „Flower seller". Preis von Pirna. Ehrenpreis und 2200 .L. Herren-Reiten. 1500 m. Rittm. v. Einsiedels br. W. „Mikado IV", 5j., 72'/. k^' (Hr. M. Lücke), 1., Dr. F. Rieses F.-St. „Pruneliere", 6j., 75 k-r. 2., Prinz A. Taxis' br. W. „Shifty". 3j., 62'/, k.', 3. Tot.: Sieg 64:10, Platz 16,14, 31:10. — Ferner liefen: „Pessimist", „Lady of the C.", „Ballinaragh", „Phönix", „Picador", „Gaelic Mont". April-Verkaufs-Hürden-Nennen. 2400 2600 ni. Hrn. B. Wolffs hbr. W. „Fra nk S quir e", 4j., 62'/, kg (Kuttke jr.) 1., Rittm. Keysers 19. Hus.j F.-St. „Douceur". 5j, 67 kg, 2., Lt. Stahlknechis br. W. „Medicis Pride", a., 71 t/g, 3. Tot.: Sieg 28:10, Platz 11, 11:10. — 2 L. — 1 L. — 3 liefen. Dresdner Armee-Jagd-Nennen. Ehren preis und 4500 ./8 Offiziers-Reiten. 4000 m. Lt v. Moschs (11. Huf.) F.-W. „Le Nepas".6j., 60kg(Ltn. v. Mosch), 1., Rittm. Frhrn. W. v. Richthofens ll. Kür) br. W. „Florian", a. 74 kg, 2., Lt. Miezes l21. Ul.) dbr. W. „Pois de Senteur", a.» 70 kg, 3. Tot.: Sieg 98 -10. Platz 23, 26,25 :10. - '/.Länge. — 1 Länge. — Ferner liefen: „Fairfax", „Melton Pet", „Haschich", „Diamond Hill. Saxonia-Hürden-Handikap. 4000.4k 3000m. Hrn. G. Perchners F.-W. „Horridoh", 4j., 62'/, kg (G. Winkler), 1., Rittm. Keysers (19. Hus.) br. H. „Triglav", 5j., 62'/, kg, 2., Hin. B. Wolffs F.-H. „Eo lpso", 4j., 59 kg, 3. Tot.: Sieg 18:10, Platz 12, 20:10. — '/, Länge — Länge. — Drei liefen. Rennen zu Berlin-Karlshorst am 14. April. (Eigener Drahtbericht.) Ostend - Hürden - Rennen. Unionklub-- Preis 3000 .// und IAllste»Hem Dorendorf« .1 dbr. H. „Fälscher", 4j., 59 kg (Torke), 1., Hrn. F. Strauchmanns F.-H. „Lamaneur", 4j., 59 kg. 2., Hrn. O. Trauns br St. „Fetisch", 4j., 60 kg, 3. Tot.: Sieg 22:10, Platz 11, 12:10. — Länge. — 3 Längen. — Ferner liefen: „Nana Sahib", „Gründer". Preis von Königsberg. Ehrenpreis und 3000 Offizier-Rennen. 3600 m. Lt. o. Bachmayrs F.-St. „Heiotoho", 6j., 77 KZ (Lt. v. Bachmayr), 1., Lt. Weidemanns br. W. „Pride of Weil", 5j., 71'/, kg, 2., Lt. Prinz Wredes F.-St. „Emsig 1", a., 70'/, kg, 3. Tot.: Sieg 59:10, Platz 20 , 38, 30:10. — 1'/, Länge. — 1', Länge. — Ferner liefen: „Der Dragoner", „Imker", „Demant", „Delaware". Effenberg-Jagdrennen. 3200 3200 m. Lt. F o. Zabeltitz' br. H. „Edelmann", 6j„ 73 kg (Brown), 1., Graf L. Henckels F.-St. „Regina", 4i., 61 K/, 2., Graf Bernstorff - Gyldensteens br. St. „Gesa',, 4)., 66 k-, 3. Tot.: Sieg 17:10, Platz 14, 16 :10. Ferner liefen. „Jupiter", „Floßhilde", „Kent" (ausgebrochcn). Silberne r Humpen. Ehrenpreis und 10000.4! Zagdrennen. Herrenreiten. 3400 m. Hrn. L. Balls dr. W. „Laörtes", 5j., 67'/, Kg (Hr. Purgold), 1., Hrn. E. F. Gütfchows dbr. W. „Trill". 6j., 75 kg, 2., Hrn. W. Merz' F.-W. „Fawkes", 4j., 69 kg, 3. — 2 Langen — "/« Längen. — Tot.: Sieg 66.10, Platz 18, 20. 19:10. Ferner liefen: „Royal Earter", „Avignon", „Iacque", „Belle of Zessamine", „Beau- tiful Eve", „Eviva". Strausberger Jagd-Rennen. Preis 3000 ./L 3600 m. Hrn. Voadts br. St. „Lochlee", a., 6l' z kg (Stübing) 1., Lt. Prinz Ratibors F.-W. „Tonest", a., 58 k<_-, 2., Hrn. H. Wenckcs br. Stute „Parisienne", a., 62 kg, 3. Tot.: Sieg 57:10, Platz 22, 25, 35:10. — "/. Länge— '/, Länge — Ferner liefen: „Hogyne", „Ariel", „Basuto", „Süßes R(ädel", „Northern Prtn- ceß", „Kilcuddery", „Mrs. Dot", „Nanulphus". Fünftausendzweihundertstes Rennen. Ehrenpreis und 6000 ./» Herrenreiten. 42lX) m. Hrn. F. v. Schmidt-Paulis F.-St. „Werra", a., 77 kg (Lt. v. Mitzlaff) 1., Rittm. o. Rosenbergs dbr. W. „Funke", a , 73 k-, 2., Hrn. H. Schultzes dbr. St. „R^oeuse", 5j.. 80'/» k?, 3. Tot.: Sieg 35:10. Platz 18, 21:10— 1 Länge — 1'/. Länge. — Ferner liefen: „Imker", „Eroßherzog" Preis von Dahlwitz. Uniontlubpreis 3000 und 1000 Für Dreijährige. 1200 m. Hrn. E. F. Eütschows F.-H. „Burggraf". 54 kg (Hughes) 1., Hrn. O. Kampfhenkcls F.-St. „Reichspost", 54 kg, 2., Hrn. P. Königs br. H. „Abendstern", 51'/, kg, 3. Tot.: Sieg 56:10, Platz 31, 29, 38:10. 2 Längen — 1'/, Längen. Ferner liefen: „Droma", „Chicane", „Fulla", „Adriano", „Estramavura", „Ehislaine", „Stella d'Oro", „Fromme Helene", „Loretta". Rennen zu Hannover am 14. April. (Eig. Drahtber.) Kaltenweider Jagd-Rennen. Ehrenpreis und 2000 Herren-Reiten. 3000 w. Hrn. H. Wenckes dbr. W. „Caruso", a., 75'/, « ix (Mr. An thony , 1., Lt. Graf W. Hohenaus „Plan Ryan", 4j., 68'/, kg. 2., Lt. v. Lütcken und Lt. Frhrn. v. Durants dbr. H. „Plutarch", 4j., 67 Kg, 3. Tot.: Sie« 54:10, Platz 10, 10, 10:10 - 1 Länge - 1 Länge —. Ferner liefen: „Rainhill", „Coolah", „Miß Mary", „Ben Nevis". Preis von Remlin 6800 .4k 1500 m. Hrn. C. Fröhlichs F.-W. „K is betyar", a., 58'/» kg (Gronenberg) 1., Hrn. W. Lindenstaedts F.-St. „Ban derilla", 3j, 54'/» ko, 2., Hrn. W. BiSs br. W. „Pa radox", 4j., 60'/., I:g, 3. Tot.: Sieg 34 : 10, Platz 12, 11:10. — '/, Länge — 1 Länge. — Ferner liefen: „Schmuggler", „Solomons Wisdom". Preis von Steinach 3300 ^ 1200 m. Hrn. W. Bischoffs dbr. H. „Jack Horner" 6j., 65 kg /Bullock) 1., Graf E. Treuberas schwbr. H. „Nimble Field", 5j.. 55 kg, 2., Hrn. H. Wenckes br. H. „Scots- gap", 4j., 62 kg, 3. Tot.: Sieg 73:10, Platz 20, 13, 23:10. Ferner liefen: „First Flutter", „Etty", „Sclavin", ,/La Beroge", „Brunonia", „Wunderhold". Großes Hannoversches Handikap, Ehrenpreis und 13000 .4k 1500 w. Hrn. F. C. Krü gers dbr. H. „E ccolo ", °3j., 5^f» KF'k^kckffenberger), 1.» Li»rn. F. C. Krügers F.-W. „Spton?, 55'/, k?, 2. Prinz Ludwig von Bayerns br. H. „Helmarich", 3j., 55 kg, 3. Tot.: Sieg 24:10. Platz 17, 24, 16 :10. — 1 Länge. — 2 Längen. — Ferner liefen: „Jessonda", „Five o'clock", „Oranier". „Grasmücke". Adeptus - Re nnen. 1000.6 1400 m. Hrn. H. Ernsts schw. St. „Nana", 5j., 74'/, kg, 1., Hrn. Fr. Bischoffs dbr. St. „Ahrtal", 4j., 69'/, kg, 2., Hrn. W. Papes br. St. „Lytti", 4j., 67'/, kg, 3. Tot.: Sieg 22:10, Platz 14, 21:10. - 4 L. — 3 L. — Ferner liefen „Angostura", „Valet". Preis von.Römerbof Staatspreis 4000 und 1000 .6 1400 in. Hrn. C. Fröhlichs br. St. „Lioadia", 9j., 50'/, Kg (A. Schläfte) 1., Hrn. F. T. Krügers F.-H. „Grünewald", 3j., 49'/, kg, 2., Hrn. H. Westens dr. H. „Landbote", 4j., 61 kg, 3. Tot.: Sieg 28:10, Platz 14, 18:10. — 1 L. — '/. L. — Ferner lief „Perilla". Orcadian-Jagd-Rennen. Ehrenpreis und 2000 >/. Herren-Reiten. 4000 m. Hrn. A. Gold schmidts dor. St. „Komoly", a.. 60 Ke (Lt. v. Stammer), 1., Lt. Braunes (15. Hus.) Rot-Sch.-W. „Taschenspieler". 6j., 67 kg, 2.. Lt. Winterer» br. W. „Austin Friars", a.. 66'/-k<> 3. Ferner liefen: „The Weasel", „Miß „Gris", Gay Paris" „Catilina, „Rasper." Nennen zu Wien am 14. April. (Prtvattelegramm.) Preis vom Marchfeld 23 000 Kronen. 1300 m. Mr. Adriens br.St. „Fabel", 3j., 47'/» kg (Gulyas), 1. Hrn. V. Mautner v. Marthofs br. St. „Fürge", 4j., 60'/., kg (Korb), 2., Baron E. Springers br. H. „Radoteur", 4j., 63'/. Kg (Carlslake). 3. Tot.: Sieg 111:10, Platz 54, 34, 54:20. — 1 Länge. — Kopf. — Ferner liefen: „Mokan", „Aza", „Bankar", „Giergl"» „Ferke", „Titan". Reninir zu Parie-Longchamp am 14. April. (Eigener Drahtbericht.) Prix des Marronniers 5000 Fr. 1800 w. Mons. F. Dubois' „Tauit lt", 3j., 49'/, i x (Garner), 1., Mons. Th. Cahns „Oucques", 3j., 51 kg, 2., Ntons. A. Bagdads „Islam", 3j., 54 kg, 3. Tot.: Sieg 37 : 10, Platz 14,22,19 :10. — 3 Längen — 2 Längen. — Ferner liefen: „Talo Biribil", „Aubigne", „La Skocle", „Hefsian", „Vallouise". La Bourse 10000 Fr. 2200 m. Mons. Auguste Pellerins „Corton II", 3j., 48'/» Kg: (Robinson), 1.» Comte Ed. Boisgelins „Tripolette", 4j., 62'/, kg, 2., Mons. Auguste Pellerins „Templier Itt", 4j., 59 kg, 3. Tot.: Sieg 17:10, Platz 20, 18:10. — 4 Längen. — 9 Längen. — Ferner lief: „Earance II". Prix Juignö 20000 Fr. Für Dreijährige. 2000 m. Mons. I. deVremonds„Ultimatum", 58kg (Milton Henry), 1., Mons. E. E. Kousnetzoffs „Limon", 58 Ke, 2., Mons. Edouard Kanns „Saint Ange III", 58 kg, 3. Tot.: Sieg 145:10. Platz 37, 38, 30 :10. — Hals. - Kopf. — Ferner liefen: „Oeillet Blanc", „Take Are", „Caravanserail", „Friant II", „Marteau II", „Nickel", „LaGartempe II", „Porto", „LeSirdar", „TribunIII", „Adicu",„CancanII",„Tribun II",„Humbug", „Rapp", „Coeur de Lion III". Prix de Barbeville 6000 Fr. 3000 m. Duc Decazes „ M örüville", 4j., 60 k>; (G. Bartho lomew), 1., Mme. Cheremeteffs „Last Patron", 4j., 56 kg, 2., Mons. A. Aumonts „Ombrelle", 4j., r>1'/» kg, 3. Tot.: Sieg 24 :10, Platz 18, 39:10. — "/« Länge — 2 Längen. — Ferner liefen: „Orsanco", „Syphax II". Prix Perplexitü 15060 Fr. 2000 m. Mons. L. Rigals „Renard Bleu", 5j, 62 kg (E. Bartho lomew) 1., Mons. E. Deschamps „Traquenard", 4j., 57 kg, 2., Mons. A. Foulds „Foria", 4j, 57 kg, 3. Tot.: Sieg 100:10, Platz 28, 20:10. — '/. Länge — 2 Längen. — Drei liefen. Prix de Villeron 8000 Fr. Für Dreijährige. 2200 m. Mons. H. Baudins „Jmpürial II", 55kg (BeaumS), 1., llfions. D. Kelökians „Coral II", 53 kg, 2., Arons. I. San Miguels „Gorgorito" 53 KL, 3. Tot.: Sieg 312:10, Platz 79, 19, 69:10. Hals — Kopf. Ferner liefen: „Iowa", „Nagypour", „Sarrasin", „Donald", „Roi Pataud", „Gossip", „The Jrishmann", „Mouliers", „Ramses". Futzballspork. Bewegungsspieler, Leipzig — Karl Zeik, Jena, 6:0. Das Wettspiel zwischen dem Leipziger Verein für Bewegungsspiele und dem Jenaer Fuß ballklub Karl Zeiß wurde am Sonntag zum Austrag gebracht. Die ausgezeichnete Kombination der Bewegungssvieler fand allgemeine Anerkennung. Leüor Mn;er. Von Victor Blüthgen. Am 17. Juni 1911 gab es auf dem Neuen ^chair- , nissriedhof in Leipzig eines jener Begräbnisse grcßen S'.ils, wie sie „Männern des Namens" zuteil zu werden pflegen: man begrub Fedor Flinzcr, der in der Nacht vom 13. auf den 14. wahrscheinlich rinem Herzschlag erlegen — an Altersschwäche ist der ast Achtzigjährige wahrlich nicht gestorben, denn cr hat in votier Frische noch bis zuletzt seine Aemter als städtischer Ze i chen i n s p ek to r uns Lehrer au sein Petri-Realgymnasium versehen und an Zllu- stranonsaufträgen gearbeitet. Der Unermüdliche! Schaffen, Grübeln war alles Lei ihm. Durch mehr als sechzig Jahre. Im Leben war cr immer ein Unbehilslicher, da mußten di,.» Sin nigen für ihn eintreten, die Gattin und nach deren Tooe in den letzten zehn Zähren die älteste verwit wete Tochter, die mit ihren drei nieDlichen Töchterchen den Verlust ausglich. Er i-atte in Chemnitz di« Tochter von Rkchard Wagners Lieblingsschwefter Klara Wolfram geheiratet und die Feine, Kluge war seine feste Lobensfiütze geworden. Von feinen drei Kiiroern nahm der Sohn mitten aus zukunfts reicher Folstkarricre einen rätselhaften freiwilligen Abschied vom Leben, ein Schlag, den di« Mutter nie verwunden hat: die beiden Töchter Haven zwei Brü der von mir geheiratet. Flinzer war ein Sohn des Vogtlairdes, aus einfachen Verhältnissen erwachsen, von klein auf der geborene Zeichner. Maler ist er nie gewesen, er kam nie über den Koloristen hinaus. Kein Wunder: er war ein Sohn der alten Dresdner Schale, unter Ludwig Richter, Schnorr von Karols- feld hat er seine Ausbildung genossen. Seine Strich zeichnungen, deren Sicherheit großen Reiz hat, sind von restlos künstlerischer Wirkung; gerade mit seinen Zugcndfiudien ift er heute auf der Höhe. Al» die farbige Periode kam hat er nicht umhin gekonnt, sich auch auf das saroige, besser gefaOt tonige Sehen «inzustcllen und sich ein, Tuschtechnit zurechtzumachen, deren klastische Leistung s«in — leider vergriffener — „Tanz" ist, Ballszenen, deren Figuranten Tiere in Kostüm sind. Das für ihn charakteristisch« Problem der Vermenschlichung von Tieren ist hier mit einer Vornehmheit, mit einem diskreten Humor und einer so duftigen Technik behandelt, daß dies Werk alle ähnlichen Versuche weit überrackt und vollen An- spruch hat, dauernd lebendig erhalten zu werden. Er erfand sich technisch auch andere Vortragsweisen, be nutzte vielfach namentlich Spritzverfahren u. dgl. be- sonders im Hinblick auf bequeme Reproduktion. Aber in der zeichnerischen Verwendung von Tieren hat er sein Eigentliches und Bestes und in gewisser Beziehung Unvergleichliches gegeben. Spe ziell dem Menschen vertrauter Ti«rc. Schon in sei ner Dresdner Lehrzeit waren cs Affcnstudien, mit denen er Aufsehen erregte; und dann seine Katzen! „Katz en-Flinzer", „Katzenraphael", hieß er in Chemnitz, wo er von Dresden her eine Lehrstelle ein nahm. Aber auch Hühner und Hunds hat er in ihren intimsten Bewegungen erfaßt. Mit dem liobsns- würdigsten und drolligsten Humor, der der eigentliche Nero icines Schaffens war. Schon in Chemnitz be gann die fast unabsehbare Reihe illustrierter Kinder bücher. zu denen nach und nach die verschiedensten Prxten und Poetaster Die Texte geliefert haben, uttd von denen heute das meiste kaum noch antiquarisch zu haben ist — von mir wohl noch die „Tierschulr", während der „Schelmenspicgel" rind der „Frosch- mäusekricg", der zum Bosten in seinen Illustrationen gehört, was Flinzer geschaffen, vergriffen snÄ; von Lohmeyers Texten lebt der „König 'Nobel" noch, auch eine Glanzleistung Flinzers. Georg Bötticher, Ed win Bormann z. B. haben mit ihm zusammen ge arbeitet. Die allerliebsten Illustrationen zu Bolks- liederreimey, Vie unter dem TitA „Jugendbrunnen" erschienen, siitd wohl noch zu haben. Die Haupt anregung ward ihm schon in der Chemnitzer Zeit von Julius Lohmeycr Anfang der siebziger Jahre, ver so vielen Wegweiser geworden ist mit seiner klastischen Reform der Jugendliteratur: mit Plctsch zusammen wurde Flinzer die Hauptstütze des zoichneriscl>en Teils von Lohmeyers „Deutscher Jugend". Die zahlreichen wertvollen Buntbildcroücher für die Jugend, die in den siebziger und achtziger Jahren herauskamen, gehen im letzten Grunde auf Lohmeycr zurück — die Schulmeister von heute, die man die Jugend'fchriften- kritlk für sich monopolisier!, läßt, haben diese ganze Bewegung jahrelang unterschlagen. In der Behandlung des Tteres ist Flinzer mit der Zeit immer freier geworden. Sein intimes Ge fühl für den Tierck>arakter und dessen Acußerung in der Bewegung befähigt« ihn schließlich, Las Tier menschlich zu kostümieren und sich menschlich gebärden zu lassen, ohne daß man noch im geringsten die In kongruenz empfand. Er kam darin weit über Vor gänger wie Wilhelm von Kaulbach, Meyerheim u. a. hinaus. Wie er da z. B. in meinem Froschmäusekrieg und in Lohmeyers König Nobel jonglierte, das ist ganz unvergleichlich. Däbei war er unerschöpflich in kleinen drolligon Einfällen — man muß eine größere Komposition von ihm richtig studieren, um hinter all den Humor zu kommen, der darin steckt. Diese Produktion auf illustrativem Gebiete be zeichnet aver nur eine Seite von Flinzers Bedeu tung. Er war ein denkender Pädagoge. Er ist ein Klassiker auf dem Gebiete der pädagogischen Behandlung des Zeichenunterrichts geworden. Auf seine ersten journalistischen Aeußerungcn hin berief ihn bereit» die Stadt Leipzig an di« Petri schale und verband mit diescr Stellung di« eines stäVtischen Zeicheninfpektors, mit der Aufgabe, die Zeichenlehrer für die Stadt auszubilden und zu beaufsichtigen. Und jetzt ging er dran, seine „Methode de« Zeichenunterrichts" auszuarbeiten, die bis weit ins Ausland Aufsehen erregte und bsute noch, im Zeitalter des Impressionismus, weit über Sachsen hinaus das gültige Lehrbuch für das Zeichen wesen in der Schule ist. Zwei Gesichtspunkte waren es, die für seine Me thodik maßgebend wurden. Zuerst: die Aufgabe des Unterrichts ist nicht die, die technische Fertigkeit zur Herstellung von Bildchen zu übermitteln,, sondern di«, das Kind sehen zulehren, die zeichnerische Wiedergabe als Reaktion darauf hat für die Schule nur deu Wert einer Kontrolle. Die künstlerische Aus bildung geht über den Rahmen der Schule hinaus. Denn — und das ist der zweite Gesichtspunkt — beim Zeichnen in der Schule handelt es sich um Massen unterricht, bei dem das spezifische Zeichentalent gar nicht in Frage kommen darf. Das ist überaus fein gedacht, im Sinn« Herbarts, auf den sich Flinzer ausgesprochen stützte. Und wi« lehrt man sehen? Da cs sich um Zeichn«n, nicht Malen handelt, so ift das Sehen wesentlich Form sehen. Und da legt Flinzer denn die mathematischen Formen zugrunde, macht dis Kinder vertraut mit ihnen und gewinnt mit ihrem Anlegen an die Natur als Maßstab die Erkenntnis des Zutreffens oder der Differenz zu ihnen. Bei der Wiedergabe ist jedes Hilfsmittel oerpöirk sie muß der frei« Ausdruck des Gesehenen sein. Mängel in der Wiedergabe sind Mängel des Sehens, und dies muß sich so lange kor rigieren, Lis die Wiedergabe korrekt wird. Auf die sem Wege muß jedes Kind vorwärtsschreitcn — die Ausrede: „Ich habe kein Talent", gibt's nicht. 26er je die A u s st e ll u n g e n der Leipziger Schulen gesehen hat, weiß, welche erstaunlichen Resultate mit dieser Methode zu erzielen find, die übrigens schließlich in die Mitteilung der Gesetze des Lichts und Schattens, des Stilmustcrs, der Farben gebung und kunstgeschichtlicher Hinweise ausmündet. Cs gibt da kein zwölfjähriges Kind, das nicht kor- rekt eine Kugel zeichnen und schattieren, ein Stil muster komponieren und kolorieren kann. Ich be zweifle. daß je eine Methode des Massermnterrichts auf anderer Grundlage von gleichem Wert gefunden wird. So hat der dahingoschieden« Patriarch, besten ge winnende persönliche Art nicht wenig zu seiner Popu larität beitrug, ein schönes und reiches Lebenswerk hinter sich. Daß man ihn zum Professor machte und dekorierte, hat hier einen Mann getroffen, der zu den Unvergeßlichen gehört. (Aus dem „Horizont", Ausblicke aus Literatur und Leben, Berlin, Verlag von Earl Curtius.) Theater. Leipzig, 15. April. Neues Theater. Nach achtjähriger Pause brachte man Margarethe Matzenauer zu Triumph und Ehren Anfang Juni 1911 Meyerbeers „Propheten" wieder aus unsere Bühne. Gestern endlich erschien diese gleichsam prädestinierte Negensonntagsoper end lich noch einmal und ward in der ganz gleichen Per ¬ sonalbesetzung von dem fast übervollen Hause aufs lebhafteste begrüßt. Eine einzige Veränderung hatte der Zettel aufzuweisen. Dom Bremer Stadttheater war vertretungsweise Else Blume herbci- gekommen: eine Sängerin mit sympathisch timbrier- tem Alt und schönen Tönen, denen es nur in der Höh etwas an Glanz und Durchschlagskraft gebrach. Die Darstellerin gab der Fides durchgängig einen stark hcrvortretenden mütterlichen Einschlag, mehr auf intensive Verinnerlichung als große Akzente und er schütternde Affekte ausgehend. Also eine durchaus sich seblst rechtfertigende Auffassung, die in der ge wandten, stets maßvoll gehaltenen Darstellung denn auch zu vollstem und sehr befriedigendem Ausdruck gelangte. Im Nahmen der berühmten großen Krö nungsszene blieb dis mit Beifall belohnte Gattin dar stellerisch und gesanglich etwas schuldig — der Mo ment des Fluchs über die Blasphemie des irre geleiteten und noch immer so heißgeliebten Sohnes offenbarte eine ziemliche Schwäch- und entbehrte der wirklich überzeugenden Größe. Anderseits bot diese Fides in der Szene des zweiten Aktes, als die Braut um ihretwillen ausgeliefert und hingeopfert wird, und in jener einst hochangesehenen und vielbestaunten des Wiedersehens init der verlorengeglaubten Bertha am Brunnen als Sängerin und Schauspielerin ebenso Bedeutendes wie Ergreifendes. Nicht zu unterschätzen war die spezifisch musikalische Seite ihres Vortrags, die an zahlreichen Stellen die oft innerliche Hohlheit der Meyecbeerschen Kantilene verbarg und ihr viel mehr erst zu einem gewissen seelischen Gehalt zu ver helfen schien — ein hinreichender Grund, der Künst lerin alle Anerkennung zu zollen. L. 8. Kunst unü Willenlchasr. * Der Unioersitäts-Sängerrerei« zu St. Pauli in Leipzig, eine der ältesten studentischen Korporationen, feiert in den Tagen oes 5., 6. und 7. Juli sein ne un zigjähriges Stiftungsfest. Glanz punkt des Festes wirb, neben einem solennen Kom mers. einem Ball mit Tafel und einer Ausfahrt, «in großes Konzert bilden. Diele Alte Herren, deren der Leipziger Paulus zurzeit ottoa 1600 zählt, haben ihre Teilnahme an dem Jubiläum bereits ange meldet. * Die graphische Ausstellung des Deutschen Küustlerbunde» in Chemnitz ist sehr reich beschickt worden. Heber 2260 Eingänge von denen etwa 1200 angenommen wurden. Die Ausstellung verspricht sehr interessant zu werden; sie wird am 2. Mai er öffnet. k. Billa«Romana,Prei». Da» in Chemnitz unter Vorsitz von Professor Rax Klinger, Leipzig, abgehaltene Preisgericht, das über die Verteilung des Dritten Romana-Preises anläßliib der 4. graphi schen Ausstellung des Deutschen Künstlcrbundes zu befinden hatte, erkannte den wertvollen Preis bem Maler Georg Greve-Linda, wohnhaft in Wei mar, zu.
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