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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.07.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120713014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912071301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912071301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-13
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
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öounavenü, iS. JuU l9lL Eeipzigrr Tageblatt ^M»rs«aau»gob*^ — Nr. SS3. 10S. Jahrgang. Seite 7. - La« vlumenkeft i» PalmeAgarte», da, bereit» in d«r vorigen Woche stattstnden sollte aber ver schoben werden muhte, weil Herr Pluvius «inen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, wurde am Donnerstag abend in olänzender Weise gefeiert. Das prachtvolle Wetter hatte Tausende von Menschen in den herrlichen Garten gelockt, dessen vielfarbiger Blumenschmuck mit den festgetleideten, wohl, aesrimmten Besuchern und den bunten Fahnen und Wimpeln in wundervoller Weile harmonisierte. Es gewann den Anschein, als sollten die duftigen Sommertoiletten der Damen mit den Blumen in eine ernsthafte Konkurrenz treten. Den konzert- lichen Teil der festlichen Veranstaltung batten wiederum die Kapelle des Ulanen-Regiments Nr. 18 unter Obermusitmeister Radecke und das Philhar monische Orchester Herklotz unter Kapellmeister E. Herklotz übernommen, die in edlem Streben wetteiferten, die festlich gestimmte Menge zu unter halten. Der Leipziger Männerchor war diesmal auch wieder vollzählig erschienen und erfreute unter Wohlgemuths Leitung durch den ausgezeichneten Vortrag lieblicher Volkslieder, und schwieriger Chöre. Degen V»11 Uhr wurde ein BrUlantfeuer- werk abgebrannt, ein pyrotechnisches Kunstwerk ersten Ranges, wie wir es stets im Palmengarten zu sehen bekommen haben. Es war ein prachtvolles Bild und bewunderungswürdig in seiner vielseitigen Er scheinung. Zum Schlüsse luden die Geigen zum Tanze ein. f Ein schwerer Banunfall ereignete sich Freitag vormittag gegen 10 Uhr auf dem Neubau des König-Albert-Hauses am Markt. Der -13 Jahre alte Maurerpolier Karl Koch, wohnhaft Klopstcckstrahe in L-Lindenau, stand auf der Straße vor dem Bau, al» plötzlich aus beträchtlicher Höhe ein eiserner Träger abstürzte und den Polier nieder, schlug. Schwerverletzt wurde er nach dem Kranken hause gebracht, wo die ärztliche Untersuchung einen komplizierten Ober- und Unterschenkelbruch, eine Schulterquetschung und Kopfverletzungen feststellte. * Di« Erstürmung von St. Privat wird in einer Aufstellung gezeigt, die am 17. Juli nachmittags 1 Uhr im Kristallpalast eröffnet wird. Die Er stürmung, an der sächsische Truppen und die preußische Garde teilnahmen, wird von 1400 Zinnsoldaten dargestellt. * De» falsch« Kriminalkommissar. 2n Berlin treibt zurzeit ein dreister Schwindler sein Unwesen. Er stellt sich alleinstehenden Frauen als Kriminal kommissar vor und erklärt mit Bestimmtheit, ein der Falschmünzerei verdächtiger Mensch habe an- gegeben, bei ihnen gewohnt zu haben; es sei daher wahrscheinlich, dast in der Wohnung noch falsche Zwanzigmarkstücke ober Scheine vorhanden leien. Der falsche Kriminalkommissar lässt sich dann den Deldbestand zeigen und versucht an geblich falsche Zwanstgmarkstiicke zu beschlagnahmen. Zur Kenntnis der Polizei kam ein Fall, in dem der Schwindler zwei Zwanzigmarkstücke als gefälscht be zeichnete und an sich nahm' die Frau schöpfte aber Verdacht und drang reiolut aus Herausgabe des Geldes. In andern Fällen mag der Gauner mehr Erfolg gehabt Haden. Da der ^>err Kommissar" auch rn Leipzig sein Glück versuchen lönnte, sei vor ihm gewarnt. 8 Di« Feuerwehr wurde Freitag abend kurz nach 8 Uhr nach dem Haus« Riebeckstraße 1 gerufen. In einem Baderaum der L Etage war eine Partie Wäsche in Brand geraten. Di« Oftwach« beseitigte nach kurzer Tätigkeit jede weitere Gefahr. * Lentzsch. Nie schm» der Verlauf der Korn blumentage in unserm Orte erhoffen ließ, ist das KasfeneryebntS der hiesigen Veranstaltungen fehrgünstrg und geht weit über den Voranschlag hinaus, den man sich gemacht hatte. ES gelangen im ganzen, nach der jetzt erfolgten offiziellen Ab rechnung im Ortsausschuß, einschl. der 3126,81 Mark Büchsenbeträge, 6001,49 Mack zur Abliefe rung, wobei 40 Mark nickt eingerechnet sind, die scbon direkt für di« Hauptkasfe weitergegeben wurden. Dieses schöne Resultat ist vor allem darauf znrück- zuführen, daß alle autgHtnnten Kreis« de» Orte» mit seltner Einmütigkeit sich in den Dienst d«S Ge meinwohles stellten; die vielen ungenannten und unbekannten Geber verdienen ebenso herzlichen Dank, wie alle die Verein« und Privatpersonen, die sich in selbstverständlicher Bereitwilligkeit zugunsten der Sache betätigt haben. * Vöhlitz-Ehrenberg. Der Frauenverein wählte in seiner jüngsten MonatSverfammlung Frau Töpfermeister Fließbach einstimmig zu seiner Vizevorsteherin. — Der gestrigen Notiz über die .Eornblumentage ist noch hinzuzufügen, daß der Franenverein auf Vorschlag deS Gemeindevor standes Meyer beschlossen hat, den Betrag des Ge samtergebnisses dahin zu ergänzen, daß au» hiesigem Orte für die Korublumentag« genau 2200 Mark aufgebracht worben sind. Der Frauen verein zahlt demnach zu dem bi» jetzt vorhandenen Betrage von 2169,26 Mark nock 30,74 Mark al» Beitrag deS FrauenvereinS Dieser hochherzige Be schluß des FrauenvereinS ist sehr anzuerkennen. Mockau. Es wird hiermit darauf hinoewiesen, daß morgen, Sonntag, den 14. Juli, nachmittags 2 Uhr, in hiesiger Kirche mit den konfirmierten Jung, lingen und Jungfrauen der Parochie eine Katechis. musunterredung abgehalten wird. Taucha. Di« Esnwoha«»zahl Taucha, beziffert» fick am 8V. Juni d. I. ans KN7k. Im ver gangenen Vierteljahr« kamen öS Geburten, SS Sterbefälle und IS Eheschließungen zur Eintragung. Plaußig. Nm kommenden Sonntag begeht der Gustav-Bdolf-Zweiqverein zu Taucha in unserm Ort« sein Jahresfcst. Die Festvredigt hält Pastor Holstein-Mockau, Pfarrer T r e pt o» Sommer, seid referiert als Delegierter über die Versammlung de» Leipziger Hauptverein» in Hainichen. * Kaaathai». Am 81. Juli und 4. Auaust findet rin« KatechtSmuSuutrr'redung statt. Am 21. ^ki um st,SO Uh, ist Beicht« mit anschließen de, Mbendmahl»f«i«r. * Gtzthr«. Der Genre in de rat hat die Er richtung eine» neuen Flußbad»» am Kleindalziaer Wege erschlossen. Die Einrichtung des Z-lienbadeS kann jedoch erst mit dem nächsten Wasserabschlag er folgen. . * Zehmen bei Rötha. Zum Neubau der hiesigen Pfarre stifteten die PatronaiSberrschaften Familie Volckmarauf Zehmen und Herr Brand st etter auf Rüben,je 30X) Mark, Familie Bolckmar stiftete auch beim Erweiterungsbau deS SchulhauseS 1500 Mark. Ls wirt» allerseits dankend anerkannt, daß es dadurch möglich war, beide Gebäude im Heimatstile aufzusühren. , * Großdeuben. Ter Aemeinderat hat da» Gesuch tzeS KircifcavorstandeS zum Bau einer Parentationsball« befürwortend an die Ain!-Zhauptmannicimft abgegeben. Die <ssemetnr>ev.*r- waltuna hat fich bereit erklärt, den Leichenwagen der beiden Gemeinden Groß- und Probstdeuben leih- »veise an die Nachbargemeinden Gaschwitz und Groß, städlelg ab zu gehen. Sus LrMeu. Dresden, 12. Juli. * Die Stadtverordnete» tewiLigte» gestern zur Beleihung von Kl«inwohnung»vauten 300000 sowie 100 000 al» städtischen Beitrag zur Deutschen Landw«rk»au»stellung 1915 und zeich. n<ten die gleich« Summe zum Garantiesonds. An Stelle de» verstorbenen Stadtverordneten Anger- mann wurde der sozialdemokratische Stadtverordnete Nitzsch« in den Schulausschuß gewählt. * Lst SSI^st für die Hetdenmtsko». Der Zweig verein Dresden des Dvan-g.Lubh. Sächs. Haupt- missionsvereinr vereinnachmte km vergangenen Jahre für die Heidenmission 20 881,36 Ut. * * Hohenstein-Ernstthal, 12. Juli. Großes Auf sehen erregt hier das spurlose Verschwinden eines Mädchens, der erst 16jährigen bildschönen Toch ter des Masseurs Hauck. Man vermutet, daß sie einem Mädchenhändler in die Hände gefallen ist. Sie lernte vor einiger Zeit bei einem Ausflug« nach Einstedel dort einen elegant auftretenden jungen Mann kennen, der das unerfahrene Mädchen zu be- reden verstand. Die beiden verabredeten vor kurzem einen Automobilausflug nach Chemnitz. Anscheinend hat das junge Mädchen den Unbekannten auch ge troffen und ist mit ihm davongefahren. Seitdem fehlt jede Spur von den beiden. * Königsbrück, 12. Juli. Eine Mühlen- ge n o ss ens ch af t ist hier gegründet worden. Die Regierung hat auf ein von der Gciverbekammer Zittau unterstütztes Gesuch eine Gründungsbeihilfe von 300 Mark gewährt. * Falkenberg, 12. Juli. Auf hiesigem Bahnhofe geriet der Nangierer Otto Weser aus Beiersdorf Zwischen di« Puffer zweier Wagen und wurde getötet. * Zeithain, 12. Juli. Der Sohn eines Hettstedter Bürgers warf auf dem Uebungsplatze vor 15 Jahren eine Postkarte in einen Briefkasten. Die Karte hatte sich aber in dem Briefkasten eingeklemmt und wurde infolgedessen erst jetzt gefunden, als eine Reparatur an dem Briefkasten vorgenommen wurde. * Riesa, 12. Juli. Der Stadtrat veranstaltet vom 18. Juli bis Anfang August in der Tarolaschul« eine Kunstausstellung. Gezeigt werden moderne graphische Werke. * Strehla, 12. Juli. Gastwirt Adolf Scholze errang beim diesjährigen Schützenfest die Königs, würde. * Waldenbura, 12. Juli. In Reichenbach der 13jährige Sohn des Gastwirt» Scholz «ine Bier- flasche mit Tarbid und Wasser. Bei der Explo- s io n der Flasche zerschnitt «in Stück Glas d«m Kna- ben den Unterschenkel derart, daß di« Wund« von einem Arzte genäht werden mußte. * Tharand, 12. Juli. Nachdem das Ministerium die geplante Automobilltnte Tharanv— Hartha-^Spechtshausen genehmigt hat, ist der Ver kehr heut« ausgenommen worden. * Oberwiesenthal, 12. Juli. Tine größere Ab- teilung des gegenwärtig eine kriegsmäßige Fahrt durck Sachsen ausübenden Kraftsahrbatail lon S zu Berlin-Schöneberg traf gestern mittag hier «in. Auf dem 930 Meter hoch gelegenen Marktplatz« wurde eine kurze Rast gemacht und nach Ein treffen deS Oberstkommandlevenden, dem das tadel lose Funktionieren aller Fahrzeuge gemeldet werden konnte, die Rückfahrt nach Buchholz angetreten, von woher die Wagen auch gekommen waren. Der Höhenunterschied auf dieser nur etwa SO Kilometer langen Strecke beträgt rund 400 Meter. Seine mühelose Ueberwindung mit einer Belastung von 100 Zentnern in Form von Sand stellt den Last kraftwagen das beste Zeugnis aus. SLrichtslsal. Reichsgericht. Leipzig, 12. Juli. rr. Jugendlich« Totschläger. Das Landgericht Paderborn hat am 13. Mai wegen versuch- ren Totschlages den 17jährigen Steinhauer August Busch -u 3 Jahren und oen 15jährigen Haus- sahn Klemens Wicker zu IVr Jahren Gefängnis verurteilt. Weil die Steirchauereheleute T. in einem Prozesse gegen ihr« Brüder zu oeren Ungunsten aus- gejagt halten, verfolgten sie jene mit ihrem Haß und suchten sich an ihnen zu rächen. Als am Abend des 18. Februar die Gheleute T. in ihre in Anröchte be» legens Wohnung -urückgekehrt waren und sich in dem bell erleuchteten Wcchnzrmmer aufhielten, fielen plötz- lich mehrer« Schüsse, und di« Kugeln drangen durch die Fenster in die gegenüberliegenden Wänoe. ohne jemand zu treffen. Das Gericht hat fest gestellt, daß die Angeklagten die Absicht hatten, di« Eheleute zu töten und daß Busch in bewußtem und gewolltem Zusammenwirken mit Wicker die Schüße von der gegenüberliegenden Straßenseite aus einer Flint« ab. gegeben hat. Di« Anklage hatte aus Mordversuch gelautet, aber das Gericht trug Bedenken, anzu- nehmen, daß die Angeklagten mit Ueberlegung ge- handelt haben. Di« Einsicht in die Strafbarkeit ihre» Tun» wurde fesigesteltt. — Die Revision oe» Busch ist bereit» früher wegen Formmangels al» an. »uläisig verworfen worden, die de» Wicker wurde heute vom Reichsgericht al» unbegründet ver worfen. Breinslusiuaa der Geschworenen durch de« Hilfs» geschworenen. Da» Schwurgericht in Hamburg hat am 8. Mai den Kornumstecher Christian Eischler wegen versuchten und vollendeten Straßenraubes zu 4 Iah. ren Zuchthaus und den üblichen Ncbenstrafen ver. urteil^ nachdem «in frühere» Urteil in dieser Sach« vom Reichsgericht aufgehoben worden war. In der Verhandlung vom 9. Mai war ein Lrsatzgeschworener ausgelost worden und dieser hatte nicht nur an der Verhandlung, sondern auch an der Beratung de» Spruches teilaenommen. Al» die Geschworenen in den Derhandlungssaal zurückaekehrt waren, hatte der Verteidiger aebeten. festzustellen, ob und inwieweit der Hilfsgeschworen« sich an der Beratung beteiligt habe. Dieie Frage wurde von dem Hittsgeschworenen und dem Obmann verneint. Dann hatte der Ver. leidiger beantragt, den Geschworenen noch weiter« Fragen vor,Liegen, damit festgestellt werden könne, ob der Histsgeschworen« etwa durch Kopfschütteln oder auf ähnlich, Weis« die Geschworenen beeinflußt habe. Diesen Antrag hat das Schwurgericht al» überflüssig abgelelmt. — Auf die Revision de» An. geklagten und entsprechend dem Antrag« des Reich», anwalrs hob das Reichsgericht das Urteil auf und verwies die Sache nochmals an das Schwurgericht zurück. -Die Anwesenheit des Hllfsgeschworenen lei der Beratung sei nach einer frü.'ieren Entscheidung des Reichsgerichts nicht zu beanstanden, ab«r er dürfe sich an der Beratung nicht beteiligen, und der Be. weis, daß er es getan, durste dem Angeklagten nicht abgeschnitten werden. (3 D. 568/12.) KZaigltche» Lendgericht. —im». Leipzig, 11. Juli. Buchmacherprozeß. Der Agent Otto Richard K. und der Invalid« Gustav Georg T. von hier standen vor der 3. Strafkammer unter der Anklage des ge werbsmäßigen Glücksspiel». Die Ange« klagten, die schon wegen gleichartiger Delikte bestraft sind, waren beschuldigt, Wetten auf ausländisch« Pferderennen vermittelt zu haben. Außerdem war K. noch angeklagt, selbst Wetten gehalten zu haben. Da» Gericht verurteilte den Angeklagten K. wegen gewerbsmäßigen Glücksspiel» zu drei Monaten Gefängnis, während T. mit drei Wochen Gefängni» davonkam. Königliche» Schöffengericht. —rm. Leipzig, 12. Juli. Bestrafter Schwindler. Der in Targu-Jin bei Bukarest in Rumänien geborene Student Lucin Stanculescu hatte sich wogen Betrugs in zwei Fällen vor dem Schössenaericht zu verantworten. Im Juni war der 26 Jahre alte Angeklagte nach Leipzig gekommen. Hier mietete er sich bei einer Frau M. ein, ivelcher er unter unwahren Angaben 170 Mark abzunehmen verstand. Er erräblte der Frau, er habe einen Millionär als Onkel, der ihm monatlich 80 Mark schicke. Außerdem babr er auf die Hälfte einer monatlichen Pension seiner Mutter in Höhe von SOO Mark Anspruch. Seine Mutter besitze 300 000 Mark Vermögen und unterstütze ihn regelmäßig. Die Wirtin gewährte ihm daraufhin Kost und SogiS und gab ihm außerdem noch ver schiedene Darlehne. LÜeiter betrog der Rumäne die Frau M. um zwei Ringe und um eine goldene Uhr. Zn die Ringe wollte ec angeblich Steine macken lassen.und dre Uhr versprach er zu reparieren. Der Angeklagte hatte aber nicht» Eiligere» zu tun, als die Ring« zu verkaufen und die Uhr zu versetzen. Am 18. Juni verschwand St. Er tauchte dann bei einer Frau S. in der Gneiseiraustraße auf und stellte sich als Student der Zahnheilkunde vor. Bald nack seinem Einzüge schwindelte St. seiner Wirtin vor, er müsse nach Bukarest um Geld telegraphieren und ließ fich ü,SO Mark für die Depesche zahlen. Außerdem -blieb der Angeklagte über 10 Mark für Kost und Logis schuldig. In der Verhandlung hielt der Vorsitzende dem Angeklagten vor, daß er auch in Frankfurt, Dresden und Berlin Betrügereien au»g«führt hccken solle. Er legte Ihm auch ein« Berliner Zeitung vor, in welcher der Angeklagte ab gebildet worden war. St. wollt« zunächst nicht» von -dem Bilde wissen. Schließlich erkannte er eS aber als baSfenige wieder, daS di« Polizei nach seiner Verhaftung von ihm hatte Herstellen lassen. Der -Angeklagte stellte in Abrede, daß in den ge nannten Städten etwa- gegen ihn vorliege. Er mußte aber zugeben, daß er fast in jeder Stadt Deutschlands, in der er gewesen war, Damenbekannt- schaften gemacht und daß er die jungen Mädchen regelmäßig anaeborgt habe. Da» gegen den An- genagten gefällte Urteil lautete aus zwei Mo nate «ins Woche Gefängnis. . Vergnügungen. r Sristallpakaft-Theat««. »Polnische Wirtschaft», Vaudeville, possr in > Akte« von Sraatz und Okonkow»kv. — Im Wein, restauranl konzertiert bis 1 Uhr nacht« eine erstklassige Sstnstler- kapelle. —> Da» Sristallpalast-Las» ist tt« ganze Nacht über grüffnet. : Elektrotechnisch« «»«ßrilnng. Heut« «litrtag! zwei Sortierte, Fesselballon, Leuchtfontänr, Jlluminattoa, Schein- wrrfer, amerikanischer Daochrr, «lekirischer Danzsalon, Schieb» stanb, Sina, Fischfang. Abend«: Massenkonzert, unter Mtt- wirk»»« da« Sonzertsünger» Snrt Freitag, von L-inther Soblan», grobe» Schlachtenpotpourri mit r-nnbonriug und Feuerwerk, Ab 7 Uhr abend« erhalt an jeder der vier Sagen der NX»., SOO. und 1000. Besucher ein» Freikarte für eine Auf fahrt im Fesselballon. r Setpziger Palmeugarte». Da» heutig« Abendkonzert wird vom Gustav-CurthOrchester unter Leitung de» Herrn Sapell- meister» Arno FI; zur Ausführung gebracht. Für recht ab- wechselungSreiche BortragSfolg« ist gesorgt. — Morgen Sonn tag ist »Billiger Tag* Im Palmcngarten. Nachmittag» und abend» finden 2 Konzerte de» Philharmonischen Orchesters statt. — Neue Dauerkarte« tFamiltenkarten, Etnzclkarten sowie Semester- und Jahreskarten für Studierend«) sind täglich an do» Sassenstrlle» mrb k» vrrwaltnngSgebaub« de» Palmen- garten» erhältlich. r An dt« Scholl« gebannt find Dansend» au» mancherlei twtogenben Ursachen, aber yerienstimwong ergreift setzt wohl alle Sreis«, und i» solcher werde» gen» und »ft abend» unsere beliebteste» ErholnngSetabltssement» ausgesucht, unter bene» da» t« Zentrum ter Stadt liegend« Pauorama^kestaurant nach wie »or fein« erstklassige Position behauptet. Wa» von Fremden nach unser» Leipzig geführt wird, da» trifft man sicher Im .Panoroma-Nestaurant', dessen vorzügliche Bewirt schaftung durch Herrn O » w. Sch link, weit über Leipzig -inan» bekannt und geschätzt ist, auch deshalb, weil neben vor trefflichen Leistungen au» Süch» und Seller gut» und billig» Sonzert« allabendlich bi« Besucher erfreuen. Eine Sehens würdigkeit bildet der ganz exklusiv auSgestattet« grobe Billard- saal in den oberen Räumen. r F» Neue» Gasthof i» Getlt» trete» tt« Nethmann- Slknger am «orgigen Sonntagnachmittag auf. Da» Programm ist vonügltch gewählt und enthält nur neu» Pieren. Im Inserat der vorliegenden Nummer ist da» Näher« zu ersehen. Den Darbietungen schließt sich Ball an. Aus Lern kelpzjyn Vereinsleven. » Der »gl. Sächs. »Ilitäroerelo Deutsche» Sri«,er »eres», Leipzig, hält morgen nachmittag 1 Uhr sein Sommersest im Zdllnergarte», vonorand, ab. * »DI, fahrende» Gesell««.' 14. Juli, 1. Sand». rm»g. Dahlener Heid, di» Dor,au; Abfahrt »,0V Dresdner Bahu-of. Führer Sürth, »osten > «andnungt Grimma—Grotzbuch—Belgershain. Abfahrt «,0« Dre»dner Bahnhof. Führer Nichte», Sofien i * Zweigoerei» L.<pleiassLocher im Dentschnatiooale» HaudlnnoSgehilsen^ferband. Sonnabend, ben 1». Juli, abend» S Uhr findet im »Rothenburger Erker', L.-Sleinzschocher, Antonienstraße 1, eine geschäftliche Sitzung statt. Literatur. Jsfepß Eeneast. Da» vlest »nd and«,» Grhü-ln«. gen. Deutsch von G. W. Günter. Umschlag, zeichmmg von Wilhelm Schulz. Klein« Bibliothek Langen Band 11b. i Verlag von Aloert Langen in München. Die drei Erzählungen diese, Bändchen» find das erste, was von Joseph Tonrad deutsch erscheint. In seiner Heimat England sehr geschätzt, wird er nun auch in deutschen Ländern rasch sein Publikum finden und bekannt werden. Alfred Polgar. Hiob. Ein Nooellenband. Umschlag und Einband von Alphon, Woelfl«. 2 Ver« lag von Albert Langen in München. Die Novellen Alfred Polgars bieten die knappst«, komprimiertest« und boshafteste Psychologie in leicht- gewichtigem Rohmen. Sie treffen, in der Verzerrung und Karilierunq, ins Herz der Dinge. Di« novel listische Form ist bei Polgar trotz mutwillig sprung hafter Jmpressionistik der Struktur «in« vollendet schlagkräftig« und runde. Venn» Frank. Di, Schatte, der Ding«. GedtHte. Umschlag ». Einbd. von Alphon» Woelfle. 1,50 ^l. Verlag von Albert Langen in München. Bruno Frank, de» neben seinen erzählenden Werken auch strenggeformt, und gedankenreiche Strophen bekannt gemacht haben, tritt heute mit einer zweiten Sammlung hervor, die seine lyrisch« Art in voller Reif, zeigt. Den Meistern Leuttgrr Lyrik wenigstens, dem stürmenden Dehmel, dem liebesgewaltigen DauHendey, dem priesterlichen George, leisten di« Verse kein« Gefolgschaft; und auch mit irgendeinem der jüngsten, noch Werdenden, wird sich eine tiefergehende Aehnlichkeit kaum finden lassen. Es hat ganz den Anschein, als bildeten diese Dichtungen von Bruno Frank «ine Art für sich inner- halb der zeitgenössischen Produktion. Hermann Wagner. Sieg der Dummheit und andere Ge. schichten. Umschlagzeichnung von Älphons Woelfle. Kleine Bibliothek Langen, Band 113. 1 ^l. Verlag von Albert Langen in München. Hermann Wagner, vornehmlich bekannt nach seinem oielgelesrnen und beliebten Roman „Das Läckeln Mariä", hat in diesem Bändchen ein« Reihe humorvoller kleiner Geschichten zu einer freundlichen Gabe vereint. 27. 4kottirnnacLtwerS der Bevölkcrullnsvorsskinqe in der Stadt Lkivyck. PWö:remlng«»«päuA, Llt-rei: zig v D iLtonieS- s anii I) l -»eu-^eip-cin' I cSlaoreo» ämter ä I--VIII» I .rMz»; -wwl»v -Linwodn-ittadl «ach dem »rpednl» de» voittnäüiuna vcm I. Te -Inder WW: IN >78 .447672 Auf den i. ^ult 1012 derechnct . . ISO 267 412 4L8 6ÜI7ÖH »öevvrenc «n o^. vo,n L. Paul dro mit U). Joni lg» Lrdmdi-edorene. -.rann rche 7, ! « wcrvirche . , 07 13" - »usainmen .... Darunter ehelich gehören« .... 74 1»>» 240 4S »üü » unehelic! , .... h» lö 4S rotzedoro»^ männlich« ..... 1 1 . wetvitor« . ..... 1 » 4 , zusauruwn...... 1 5 Lerrunwr ehelich geborene .... 4 4 . uneheitu, » .... r 1 -Sesiorvene lau-sch-. Du'aeiorrne» in der Tttocde oo>u w. Sunt ni« mu «. Sntt »vl» »rsicr.em bderhanpi, männlich« . . N M » - roeiinicd«. . . »4 40 74 » » msamu>ra . . 7S 7'> 15- Darunie» uarer i Jahr alle nlnoer I» ist s. . ehelich geboren« .... 7 12 IS » unehelich » .... Toderuriachen. (Zahl vn Fälle): 7 7 14 1. tt'.ndvellsteder....... —— — ir. Scvarlaa, ......... . 1 1 r ö. Malern und Roiein 4. Tlphttzer-.-. und r.rupp ..... — — — i». ^eucvhuslen i 2 3 —- r. ruoeriu'.of« ......... v, Lranlhe-ini der AtimmgSoöqan« 1» r s « 13 13 Laruriier '-nstuenza — 1 1 k vraaeri. und Dar-nlalarrd.einschiieb. Utt> -ttreci-rur>nl!. . . . b 7 1» Dorunlr- Kinder uurer 1 ",ahr. L S 1L 10. LeivuiUa>n«r ». Seidlunorb » 7 11 d. wcoro und r oilchiag, i»w>. Hinrra-tun, «. Serungiüeluna oder ander» acivatt-u-n» c.inwtrlun r ä 5 U. Alle übrigen Lodcsuria^kn . . . »2 <4 «6 ') Alt-Leivzi" ist vor -Liadtgevier ohm- kW Po«ri<-, or« „a.'z dem öl. L«»m >er 16-^ «tvverkrbr worden Und. d) Ncu-Lewnu in va« -»eblsr der iell dem z. 2auu«r «rn- oerlerblm Poiorie <ktnlchU«h'.>ri> Urlttz. Dösen, -. rovllheido, Stötteritz und Stünz, die am I. Januar ww ernocricrvl worvcn irnc». Leipzig, den 10 Juli 1912 Lrotijrijckcs rtmt Ser Stadt Leipriy. ^VetterboobLetitunTsn in I-stpriss. O 120 m N -er X V. See» i»»l»s «<»«e NI» l,ll «»!>,- wliis Oelsiur lokl- »oob- l-jp»-l ps«I. »i.4- si«t- i!I»! m,e- »ttrt, e»tt»si»«i»«e 0. ,d,»e, 4 Obe 7 i.» > 21 0 3» 0 i bald/, stvclwo ir. lsüb 7 Obe /b .0 14.3 57 50 t bslks. ttoctoi 12. oeebio. I llbe 7bk.l 1 2c,7 33 tty r boitee, lc o-c« s»<m>ttrliis»»t»n>« I>. ß VIu N^ui, somv-ttsl-tt: 2^3. s,m?,r»titt -f- ist«-» nw hi>,o^lm"!»s: 0 0 stsst»s««s-.-tk: itsüscs »?>I N-stsrunx. V-ttteruvir l» >»el »eu »m 12. Ivlt. !».>» dUtim *I»4 »cbltx 3eb»«o- d---, em »»f.ltv ! tziln. -u ve,,3o« . . >-L -i- 2,^ ,<r 330 , c»'»liik . Sr.-r»» . . -st 2--L 27.0 kon^em, . 22» -i- 2,1 -st 13.3 " 1 E» iM», . . . /58 -st 2S.I -st i>4 e i — 0 »moltt 32, -st ,54 -s- 128 iill. — l'loi-o» . . :«» 24.g Ito o ' 0 ? f's-desr , . 3SS .A.i) -st -sr 3 2 1.S — 8o->-,,«d»»z 43b -s- Lb.S -1 12.7 !» I 27 — k-o'e, . . Ou -st 2s.4 -st 10.3 3 2 — zoordof. 62l --- 23.0 — —— — — tlloodos/ . . /SI 0 -st IO * ! 0.^ „6 22.0 > 13.0 3.- 2 8 5 — fiobt-looe» . ,213 23.3 -st I>.» 30 7 3L — ttteranxsr«rlauktutt>ehs»ll rvw ll.—12.auIlIA!2. 11. ^oli brat« i» Vo^ttmrä« Ut-t tm lLn/Lebiig« Oeuitter mit I«-ccktom Ne^vu »»t. tteut» krOd berrrostt nllelltt tüken zoamZo» Wettor. Via Demp«r»!.ur ist rer- kiiltukm-l>si!- does-. Dcr l-ultckrualc tut aii'en «sirric itt cruormaleu Wert erre cbt. v-e Um o reedan leicht aus uuä O. Lin krültixw Uook at sieh im 0 n ä XO catrr k It. 'r'icker ldrucß, <!vr vc-od vv-t ovtkv-llt ist üacdt si-ü »d. 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