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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.07.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120715019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912071501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912071501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-15
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
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Sette 6. Nr. 356. 106. Jahrgang. Sus Leipzig und Lmgegeuü. Leipzig. 15. Juli. O/'e ^sm/7/e/rs^e/§e/r ^e/^cke/i M/i a//e„ ^e/kl//i§5/eLe7/i rkekr m/'t §,0LLe/n /„kez-eLse ^e/-/o/§k. so//te c/s/ie/' //> /se/'/iem ^a//e ucfte/V<ZL5e/i ^e/'c/e/i, cko/^c/i 1^0/1 fsm///e<is/i^e/§e/l cfte E/e/i 7sc/5eifte, c//s c/sr /.e/^/se/- Taseü/skk, c/ar s/kerke l.e/-2^/§2, /eLe/7, /ft e/'Lke/' t./ft/e ^o/r /^s/Tl/Z/'e/ie/'e/A- /i/L2e/i /ft /se/i/iky/L rek^e/i. Familiennachrichten. Verlobt: Fräulein Ha„na Grumtach, Leipzig, mit Herrn Edwin Speidel, Tbcrsos. * Fräulein Ger- :rud Fischer, Weimar, mit Herrn Albert Hallier, Leipzig, « Fräulein Ida Heinrich mit Herrn Alfred Arnold, Leipzig. » Fräulein Erna Claus mit Herrn Otto Bauer, L.-Lindenau. Fräulein Anna Michel mit Herrn Erich Rade, Leipzig. » Fräulein Lina Ziegler mit Herrn Artbur Pille. Leipzig. O (zräulein Martha Städter. Leipzig - SFleußig, mit Herrn Ernst Scheuler, Reumark. ' Fräulein Dora Kästner, Gautzsch, mit Herrn Kars Tögel, Falkenstein. a Fräulein Martha Lüdicke mit Herrn Heinrich Schwanz, Leipzig. 0 Fräulein Elsa Mftbael, Großsteinderg, mit Herrn Karl Wiestner, L.-Stünz. Fräulein Liefet Horn mit Herrn Alired Weigt, L.-Lindenau. s Fräulein Maria Türke mit Herrn rarl Beeddinghaus, Leutzsch. Fräulein Nkarie Martz, Leipzig, mit Herrn Hugo Hengst. DIumenau. o Fräulein Helene Friedrich mit Herrn Kurt Krause, L.-Plagwitz. Vermählt: Herr Landrichter Dr. jur? Willy Zilling und Frau Dorothea geb. Seifert, Leipzig. W Herr Franz Richter unü Frau Gertrud geb. Verger, L.-Lindenau. Herr Hermann Kästner und Frau Helene verw Strelow geb. Schneider, L.-Lindenau. G Herr Wilircd James Petersen und Frau Lissi geb. Glaser, Leipzig.« Herr Willy Seidel und Frau Ida geb. Schmidt, L.-Sellerhauseii. Geboren: Herrn Johannes Teichmann und Frau Charlotte oed. Metthetz, L.-Gohlis, ein Knabe. G Herrn Willy Pcris und Frau Lotte geb. Guthmann, Leipzig, ein Mädchen. G cstorben: Herr Karl Arno Bergmann, 54 Jahre alt, Leipzig. 'S Herr Heinrich Pörschmann, 81 Jabre alt, Leipzig. K Frau Wilhelmine verw. Glück, 73 Jahre alt, Brandts. Frau Emilie verw. Häßler geb. Graul, 81J. alt, Engelsdori. 5» Herr Robert Prüfer, 34 I. alt, Lcipug, Beerdigung Dienstag ' ftO Uhr Südsriedhof. s Herr Pau! Horn, 59 Jahre alt, L.-Neustadt, Be erdigung Montag 5 Uhr Trinitatisfriedhof. ckr Herr Friedrich Erhard Held, 49 Jahre alt. L.-Anger, Ein äscherung Dienstag 3 Uhr Südsriedhof. 4« Frau Johanna Bach geb. Sachse. 58 Jahre alt, Eptingen. E Frau verw. Friederike Zorn geb. Schiinköth, 79 Jahre alt, Leipzig, Einäscherung Dienstag 4 Uhr Süofriedhof. Vie Leipziger Superinlenüenren. VII. Der nächste Superintendent war Georg Lehmann, der im Jahre 1616 zu Belgern bei Torgau, wo sein Vater Ratsherr war, geboren, nach dem Besuch der Fürstenschule zu Grimma im Jahre 1638 die Univer sität Wittenberg bezog. Von hier ging er nach Leipzig, um seine Studien zu beenden. 1652 ist er Sonnabcndsprediger, 1655 Superintendent und 1664 Professor in Weiszenfels, kommt 1670 als Super intendent und Pfarrer an die Nikolaikirche nach Leipzig und wird gleichzeitig damit Professor. Durch einen Zeitraum von 29 Jahren hat Superintendent Lehmann hier amtiert, als ihn, einem 83jährigen, de.: Senior unter den Leipziger Ephoren, der Tod ab rief. Kar manches hat sich unter seiner langen Amts zeit zugetragen, worüber uns der Chronist berichtet. So verbietet im Jahre 1670 der Stadlrat Len Hcrnd- lungsdtencrn, Handwerksgesellen, Lehrlingen und Dienstboten das Sonntagsfrühbeichten und das Spa zierengehen vor der Vesperprcdiat; 1681 verbietet weiter der Staütrat den Küstern das heilige Christ spiel: das war eine Weihnachtsmummerei, durch die die Kinder leicht erschreckt wurden. Im gleichen Jabre läszt der Stadlrat, um das durch Reiten und Fahren verursachte Geräusch, wodurch die Predigt ge stört wurde, zu verhindern, zum ersten Mate die Straften in der Rähe der Kirchen durch Ketten sperren, eine Sitte, die sich übrigens lange Zeit, bis oegen die Mitte des vorigen Jahrhundert-, erhalten Harle. 1682 wurde das Reue Leipziger Gesangbuch mir Melodien von Gottfried Vogclius, Kantor an der Ri'olaikirche, einpesührt. 1681 wurden die bis dahin von den Stadtpfeisern, Kunstgeigern und Türmern begleiteten öffentlickxn Kirchgänge bei Trauungen eingestellt. In -en Jahren 1686 bis 1702 wurden die bc' der Eroberung von Osc» Pest gefangenen Türken und Türkinnen in der Thomas- und Nikolaikirü>e ge tauft. Im Jahre 1697 erfolgte der llebertritt des Kurfürsten Friedrich August l. wegen seines An spruches auf die polnische Königskrone zum Katho lizismus. Im Jahre 1698 richtete der Stadlrat aus Bitten und Kosten der Kaufmannschaft und der In nungen wegen Raummangels in der Nikolai- und in der Thomaskirche die seit -er Reformation wüst gelegene Barfüsser- oder Franzislanerkirche als Neu kirche. jetzt Matthä ikirche, zum Gottesdienst rin. Thoma» Jttig war wie zwei seiner Vorgänger, Harder und Geier, ein Leipziger Kind, denn sein Vater war hiersclbst praktischer Arzt und Professor der Medizin. Thomas Jttig war 1613 geboren, besuchte die Ritolaischule, wurde 1660 Student an der Universität seiner Hei matstadt. an der er sich 1663 hcrbiliticne. Im fol genden Jahre ging er nach Straszburg, kam indes 1666 wieder nach Leipzig zurück. Hier wurde er 1670 Pastor an der Johanniskirche, 1674 Eubdiatonus an der Thomaskirche, 1675 Diakonus daselbst. Im Jahre 1685 ging er in gleicher Eigenschaft an die Rikolai- kirche, wurde hier 1686 Archidiakonus, 1699 Super intendent und Professor Bemerkenswert iit aus feiner Zeit, daß am 4. Juni 1702 der erste Privat- gettcsdicnst der Reformierten in Auerbabs Hof aboehalten wurde. Später fand derselbe im Amtbause. bann in Pfaffendorf, in Volkmarsdors und feit 1707 wieder im Amthaufe im eigenen Bet faal ltatt. 1705 wurde die Georgcnkirch? jn dem 1700 erbauten und nach 1870 nirdergcrisfcnen Grorgcnhaufe eingeweiht. Im Jahre 1709 erfolgte das Verbot des Maienfctzens, das von Himmelfahrt leipziger Tageblatt ——Morgen au» gab« — bis zum Trinitatisfest zu geschehen pflegt«, und de» Trasslreuens in den Kirchen Leipzigs. Thomas Jttig hat 11 Jahre hindurch das Ephorat geführt von 1699 bis 1710: im letzteren Jahre starb er 67 Jahr« alt. —r. * Jubiläum. Am heutigen Tage vollenden sich 40 Jahre, seit Kaufmann Heinrich Leh mann in das Posam«nt«n-SngroSgeschäft von Land mann L Enke eintrat. Mit innner sich gleichbleiben- -er Frisch und Rüstigkeit hat Herr H. Lehmann im Dienst« der alten, hochangeleheiren Firma ge standen, die vor kurzem ihre Uebersiedlung nach den neuen Gescl-ciftsräumen in der Katharinen- strafte vollzog. * Der Erweiterungsbau dr» Missionshauses ist in Angriff genommen worden. Der Missionsleitung aber erwächst die Aufgabe, die Baugelser zu beschaffen. Der Lis zum 15. Oktober fertig zu stellende Rohbau ist für rund 75 000 M vergeben. Der größte Teil dieser Summe mutz noch im Laufe dieses Jahres ge.zaylt werden. Bis zum nächsten Frühjahr wird daun noch die Ausstattung der Räume -u bewerkstelligen sein. Was diese tosten wird, läßt sich zurzeit nicht ganz übersehen. Für di« jetzt vorliegende Aufgabe hat die Missiousleitung kein« Barmittel zur Verfügung. Die aus Vermächtnissen stammende, zinsbar angelegte Summe, die als Rückhalt für Notzeiten gedacht ist, darf nicht angegriffen werden. Die aus Kollekten und Einzelgabe» sich zusammensetzcnd« regelmäßige Jahreseinnahmc dient zum Unterhalt der Mission m Indien und Afrika. Würden ore Baukosten aus der allgemeinen Kasse entnommen werden, so wäre ein großer Feklbetrag am Schlüsse des Jahres unvermeid lich. Die Missiousleitung yat den Erweiterungsbau im Vertrauen auf die helfende Liebe der Missions freunde begonnen. So wendet sie sich nun an diese mit der Bitte, durch eine ausserordentliche Gabe die Baukasse zu füllen, ohne dabei ihre regelmäßigen Bei träge zu veringern. Die für diesen Zweck bestimmten Beträge wolle man mit der Bezeichnung „Für den Erweiterungsbau des Missionshauses" versehen. * Die wissenschaftliche Abteilung, Raumrunst, Gartenstadt u. a. auf -er Internationalen Bau-Aus, stelluug Leipzig 1813. Zu den größeren Aufgaben, die sich die Internationale Bauausstellullg gestellt hat, gehört auch die, dem Publikum die Bedeutung vor Augen zu fuhren, die die fruchtbringende Zuscun- menardeit von Theorie und Praxis für die Entwick lung des gesamten Bauwesens gehabt hat und in immer höherem Maße gewinnen wird. Ein besonoers großer Raum wird -er w i s s e n s cha f t l i ch e n Ab teilung auf der Ausstellung gewidmet sein. Ein gewaltiger, in Eisenbeton aufgeführter Bau wird an erhöhter Stelle für Lie,e Ausstellung errichtet wer den. Nach einem großzügigen Programm werden hier dem Publikum in poputären Darstellungen und Vorführungen die modernen technischen Errungen schaften gezeigt werden, dl« zugleich auch auf den Fachmann belehrend und anregend wirken sollen. Die Abteilung wird u. a. folgende große Gesichtspunkte umfassen: Die wissenschaftliche Durchbildung von Bauwerken, zu der oie Gewinnung der Grundlagen für Bauentwürfe, die Gewinnung. Bearbeitung und Prüfung der Baustoffe, die Ausführung von Bauten, die Darstellung von Bauentwürfen im allgemeinen die Grundlagen bilden werden. Weiterhin sollen die künstlerische Durchbildung von Baurverlen und ihrer Umgebung, Sie wissenschaftliche un-künstlerische Durchbildung von Gesamtanlagen, Städtebau und Siodclungswejen und schließlich auch di« Hygiene und soziale Fürsorge zur Darstellung gelangen. Hierbei sei erwähnt, daß auch die Stak istik gemäß der Be deutung, die sie mehr uns mehr für das gesamt« Bau» und Wdhnwesen gewonnen hat, zur Unterstützung und Belehrung desPudlikums in umfassendomMaßstadeher angezogen werden wird. Glänzend wird sich die Raumkunst auf der Ausstellung repräsentieren» die in einer besonderen Abteilung und einem eigenen Palast zeigen wird, was Kunst, Gewerbe und Indu strie für die moderne Inneneinrichtung Wertvolles und Mustergültiges gesoffen haben. Hier werden Gruppen einheitlich zusammengefaßter Räume jeder Bestimmung (besonders Wohnräume) in einzelnen Abicilungcn zur Vorführung gelangen, in denen die Erzeugnisse aller Techniken und Industrien der Wohn- lrrnst ausgestellt werden. Aus Leu mannigfachen Sondelaussicttungen sei vor allem die Feuer weh r a u s st c l l u n g hcrausgegriffen, die in einem eigene» großen Gebäude das gesamte Feuerlösch wesen, nämlich die abwehrende und vorbeugende Braiidtechnik, behandeln und auch die einschlägige Industrie zu Worte kommen lassen wird. Auch eine besondere landwirtschaftliche Abteilung wird zusian-c kommen. Die Leitung dieser Sondcrvcran- stoliung liegt in den Händen eines hervorragenden wissenschaftliche» Fachmannes. Zum Schluß sei auf die Gartenstadt Leipzig M ari«nbrunn hingewiesen, die als wertvolles Avsstcliungs- und SluSieuobjekt einen besonderen Anziehungspunkt bil den wird. Diese Gartenstadt, die auf dauernden Bestand berechnet iit. und unter Mitwirkung der Stadt Leipzig als Kleiirhaussiedclung. mit 85 mas siven. bewohnten Häusern etwa 400 Meter vom Aus- stellungsgclände entfernt errichtet wird, sott in ge- sundbeitlick-er, sozialer, wirtschaftlicher, technischer uns ästhetischer Beziehung eine einwandfreie Mufter- anicrge abaeben. ch: Gründung eines Verbandes „Groß-Sachsen" der DrVchmaschfttenbcsitzer. Im Restaurant „Sticglitzens Hof", Markt 13, hätten sich am Sonntag Dresch- mnschincnbcsitzer aus dem Königreich Sachsen und der Provinz Sachsen zum Zwecke der Gründung mnes Verbandes eingesundcn. Die Einladung dazu .vor vom Vorsitzende» des Organisationsausschusses, Zxin- rich Sic ring, ausgegangcn. Dieser eröffnete die Versammlung, hieß die Erschienenen willkommen und ging dann näher ein auf dcu Zweck der Zusammen kunft. Das Wort erhielt darauf de: Redakteur der „Zeitschrift für Lohn-Dreschmaschinen- und Damuf- pslngbesitzcl". Ingenieur Herman» Weber-Zöblitz. Er gab zunächst «j» Bild der bisherigen Verbands gründungen der Dreschmaschinenbesitzer in Deutsch land und hob hervor, saß zurzeit die hauptsächlichsten Verbände in Westdeutschland, Nordwestdeurschl.znd und Frauken bestehen. Sachsen habe bis jetzt noch leinen eigenen Verband. Jn seinen weiteren Ais- fübrunqen bciaßte sich der Referent mit ,.cm Niesen und de» Zielen der Dreichmaschinenbentzerverbän-e. Vor allem bat man im Auge, einen Feuerversiche- rungsvcrcin auf Gegenseitigkeit ftir die Inter essenten ins Leben zu rufen. Die Vorarbeiten lind bereits so weit gefördert, daß die Genehmigung des Reichsvcrsicherungsamtcs cingeholt ist Auch in finanzieller Beziehung sollen, wie der Redner ver sicherte, keine erheblichen Schwierigkeiten mehr vor liegen. Die Garantiesumme — 25 000 .<( in bar und 75 000 . ck in Solawechseln, die bei d-r Behörde hinterlegt werden — sei ziemlich zusammen. Für dos weitere Vormcirtsbringcn der Angelegenheit würde die Schaffuno eines Verbandes Groiz-Sachsen (mit den Untervcrbändcn Königreich Sachsen und Provinz Sachsen) von besonderem Einfluß sein. Ein solcher Verband könne vor allem auch gegen gewisse einengende Vorschriften von Behörden erfolgreich Vorgehen: was dem einzelnen nicht möglich sei. Für später, wenn der Verband stark genug sei, ließe sich in Verbindung mit den anderen deutschen Ver banden auf eine Preiskonoention hinarbeiten. Durch den Verband würden die einzelnen Mitglieder auch in der Lage sein, in bezug auf Einkaufs- und sonstige Fragen ihre Erfahrungen auszutauschen und sich so gegenseitig zu helfen und zu fördern. Die Ausfüh. rungen des Redner» fanden bei den Anwesenden großen Anklang und man faßt« den Beschluß, einen Verband „Groß-Sachsen (Königreich Sachsen und Provinz Sachsen umfassend) zu gründen. Die er schienenen Dreschmaschinenbesitzer erklärten, dem Ver bände beitreten zu wollen. Die weiteren Schritte sollen in einer im Herbst stattfind«nden Versamm lung beraten werden Wie vom Organisationsaus schuß betont wurde, haben die Neueintretenden vor läufig keine Verpflichtungen zu erfüllen. Als Ver bandsorgan wurde die „Zeitschrift der Lohn-Dresch- maschinen- und Dampfpflugbesitzer" gewählt. (:) Die Aussichten für die Obsternte sind nach Er hebungen -es Lanbesobstbauvereins nicht eben glänzend. Sie stellen sich im wesentlichen wie folgt: Äepsel aut bis mittel, Birnen gut, Pfiaumen mittel bi, gering, Aprikosen sehr gering, Weintrauben und Quitten nrtttel bis gut, stachel- und Johannisbeeren gering: ebenso Heidel- uno Preiselbeeren. Es läßt sich annehmen, daß das Gesamtergebnis hinter einer Mittelernte zurückbleibt. Namentlich wird neuerdings über sehr beträchtliches Fallen der an sich viel versprechenden Dirnenernte geklagt. H- Naturwissenschaftlicher Vortrag. Die Genossen schaft Schieber- und Gartenstadt „Pestalozzi" in Leip zig hatte am Sonnabendabend zu einem naturwissen schaftlichen Vortrag eingeladen, den E. Klotz im Saale des Hausväterheimo der Nikolaigerneinde ab hielt. Unterstützt wurde der Vortrag durch Demon strationen. Der Referent ist der Meinung, daß die Mehrzahl der heutigen Anatomieprofessoren den Or ganismus falsch demonstriert, weil sie dabei die auf rechte Haltung des Menschen als Norm und Aus gangspunkt betrachtet. Klotz ist Nichtakademiker, er bat seine Beobachtungen nach verschiedenen Seiten hin angestellt, und ist dabei zu der lleberzeugung ge kommen, daß es ein tiefer und einschneidender Irr tum sei, für anatomische Grundlagen die aufrechte Haltung des Menschen als Maßstab zu nehmen. Klotz hat 1907 ein Buch herausgegebcn, das den Titel trägt „Der Mensch ei» Vierfüßler — eine neue Entdeckung". Jn der Schieber- und Gartenstadt- Genossenschaft „Pestalozzi" wird Klotz nun einen Vortragszyklus über seine naturwissenschaftlichen Forschungen und Beobachtungen abhalten. Der erste Vortrag behandelte das Thema: „Vom Irrtum in der Organkunde des Menschen und wie der Mensch — in Garten und Haus — organgemäß leben kann." Im Eingang seines Referats berief sich Klotz für seine Ausführungen auf Aussprüche von Goethe, Geoffroy Saint-Hilaire u. a. Er trat dann der in d«n medizinischen Kreisen vorhandenen Ansicht ent gegen, daß der Mensch disharmonisch gebaut sei: man sehe den Menschen nur verkehrt. Die Wirbelsäule sei nicht senkrecht, sondern, wie beim Tier, wagerecht zu denken. Das psnchologiscbe Oben sei d«r Rücken, di« Wirbelsäule. Die Oeffnung des menschlichen Körpers (zum Zwecke der Sezierung) geschehe heute nicht organgesetzlich, weil man das physiologische Oben eben verwechsele. Richtig betrachtet, würden sich (nach der Auffassung des Redners) in der Ana tomie ganz andere Schlüsse ziehen lassen. Man würde dann bei der Geburtshilfe, bei Heilungen usw. anders verfahren. Im ersteren Falle erleide di« Frau jetzt durch die Rückenlage mehr Verletzungen. Es lasse sich überhaupt feststellen, daß Personen, die sich mehr in der Knie-Ellenbogenlage bewegten, an genehmere Veränderungen erführen. Das erkläre sich dadurch, daß gewisse Funktionen der Darmteile nicht so gehemmt würden, daß die Brust freier atmen könne usw. An einem besonderen Gewerbe, an den Steinsetzern, suchte der Redner die Nichtig keit seiner Auffassung nachzuweisen. Trotz der Staub arbeit habe dieser Beruf verhältnismäßig die ge ringste Anzahl von Tuberkulosen aufzuweisen. Der Brustkorb könne bei dieser Arbeit sich mehr weiten, die Lungen hätten leichtere Arbeit. Jn diesem Sinne könne auch jeder andere seine Körperbeschoffen heit günstig beeinflussen' durch Verrichtung von Gartenarbeit, durch Schlafen in Bauchlage usw. I) Der Russe mit dem Schlagring. Bei einer Schlägerei in einem Lokale -er inneren Stadt be diente sich ein 27 Jahre alter Student aus Rußlano eines Schlagringes und d achte damit seinem Eigner im Gesicht eine blutende Verletzung bei. Der Russe wurde Wege» Körperverletzung und wegen verbotenen Waisentragens zur Rechenschaft gezogen. I Diebstähle in Bädern. Fast täglich gehen bei der Kriminalpolizei Anzeige» über Diebstähle in Bädern ein. Gestern wurde mic-er in einer öffentliche» Bade anstalt -es Südv'-rtels aus abgelegten Kleidungs stücke» eine silberne Hcrrenremontoicuhr ne-st gol dener Kette, woran sich ein Helm aus dunklem Stein als Anhängsel besau-, gestohlen. Ferner hieß der gefährliche Spitzbube einen Wcstengürtel mitgehen. Das Publikuni sei nochmals darauf hingewiesen, daß -ie Ba-eanitalten von dcu Besuchern die Wertgegen stände für ein billiges Entgeld aurbcwcrhrcn. Da- -urch werden solche Diebstähle unmöglich gemacht. H Diebischrr Bettler. Aus einer Wohnung in Schönefeld wurcc kürzlich ein Portemonnaie mit 10 .6 uns anderwärts Kleidungsstücke sowie ein« sil berne Herrcnremontoiruhr mit der Nr. 10 505 uir den: Monogramm 7'. nebst silberner Kette ge stohlen. Der Tat verdächtig erscheint ein Unbekann ter. -er zur fragttchr» Zeit die Grundstücke betreten und darin gebettelt hat. Er ist etwa 40 Jahre alt, hat blondes Haar und dunklen Schnurrbart. Beklei det war er mit dunklem Jackettanzug. Der Verdäch tige hat einen sog. Klumpfuß und geht infolgedessen etwas lahm. o Verschwundene Personell. Seit 9. d. M. wird aus seiner Wohnung in L.-Tonnewitz, Loburger Straße 11, de'- Schreiberlehrling Heim. Erich We ber. geboren am 13. Febr. 1897 in Oschatz, vermißt. Die Angehörige» vermuten, daß sich der Vermißte ein Leid aityetan hat. Weber ist etwa 1,68 Meter groß, von kräftiger Statur, hat dunkle Haare, gute Zähne und normales Gesicht. Bekleidet war er bei seinem Weggangs mit dunkler, gestceifter Hose, ichwarzer Weste, dunkelgrünem Jackett, roter Schüler mütze mit Goldborde, blau uno gelb geilreiftem Hem», schwarzen Strümpfen und schwarzen Schnallen schuhen. — Ferner wird ore Blumenbinoerin Anna Minna Herzog, geboren am 10. Juli 1897 in Rot- ichau bei Reichenbach, aus ihrer elterlichen Wohnung in L Neuuhöncfelo. Jo.iasitraße 3, vermißt. Die Herzog dürste in ichle-bte Keiellschaft geraicn sein und sich iimbertreibs». Sie iit von untersetzter Gestalt, hat blonse Haare, blaue Augen, gesunde Zähne und längliches, geiundrarbiges Gcücht Bekleidet war sie mit blau- und weißgcstreifter Bluse, rotbraunem Rock, weißer Latzichür.K und schwarzen Schniirschuyen. Llomag, 15. IlM 1912. o Ein jugendlicher Straßenriillber. Ein 12 Jahre alter Schulknabe nahm Sonnabend nachmittag in der Gunsorfer Straße in L.-Lin-enau einem Vsährigen Jungen einen Betrag ab. Der jugendlich« Dieb ging barfuß, hatte blonde, kurzgeschnittene Haare, gesunder, rundes Gesicht und trug Manchesterhose, rote H-sen- träger und weißes Hemd. O Unholde. Verantworten mußte sich ein 44 Jahre alter Händler, d«r sich im Nordviertel weiblichen Per sonen gegenüber in der schamlosesten Werse verging. — Wegen Sittlichkeitsvergehens im Sinn« von § 175 des NStEB. wurde «in 20 Jahre alter Markthelfer von auswärts festgenommen. lD Diebstähle. Jn einer Türnische in der Klostcrgcrsse wurde ein leerer Schaukasten aufgesun» den. Ter Kasten war seine- Inhalts beraubt. Ter Eigentümer kann sich bei der Kriminalpolizei mel. den. — Zur Nachtzeit erbrachen Spitzbuben mit einer Bauklammer einen Neubau in Leipzig-Klein- zschocher und stahlen daraus eine Anzahl Kleidungs stücke, die den dort beschäftigten Handwerkern ge- hörten. HI Verhaftet wurden ein 38 Jahre alter Reisen der, der von der hiesigen Gerichtsbehörde wegen Unterschlagung gesucht wird; ein 19 Jahre alter Kaufmannslehrling, der in einem hiesigen Mode- aeschcift in Lehre stand und dort nach und nach Waren im Werte von ca. 300 Mark entwendete, die er verkaufte und den Erlös durchbrachte. (II Selbstmord. Jn Weißer Hirsch bei Dresden fand der dortige Oberförster im Walde einen Erhängten, in dem man einen in Leipzig, Liviastrafte 7, wohnhaft gewesenen Buchhändler namens Waldemar Koch, früher Inhaber der jetzigen Firma Haupt L Hammon, ermittelte. Z Ein« Ehetragödie. Am Sonntagabend gegen 747 Uhr feuerte der Drechsler Eduard Gustav Dahl auf seine E h e f r a u, die sich in der Wohnung ihres Schwagers in der Altranstädter Straße 14 in L.- Kleinzschocher aufhielt, aus einem Revolver einen Schuß ab, der die Frau auch traf Ebenso verletzte er durch einen zweiten Schuß seine Schwägerin und durch einen seinem Schwager zugedachten sich sebst. Von zuständiger Stelle erfahren wir über die Tat noch folgende Einzelheiten: Die Ehefrau des Holzdrechslers Eduard Gustav Dahl, der am 5. April 1875 in Barmen geboren und dort wohnhaft ist, hatte ihren Mann wegen ehelicher Zwistigkeiten verlassen und Zuflucht bei ihrem Schwager, dem in L.-Kleinzschocher, Altranstädter Straße 14 wohn haften Fabrikarbeiter Kühn gesucht. Am Sonntag abend in der sechsten Stunde erschien Dahl vor der Wohnung des Schwagers und wollte seine Frau zurückholen. Sowohl Kühn als auch die Frau des Dahl weigerten sich, dem Ersuchen Dahls statt zugeben. Da zog Dahl einen Revolver und feuerte zwei Schüsse auf seine Frau ab. Einer davon traf sie rm Rücken. Hierauf richtete Dahl die Waffe gegen seinen Schwager, den er aber fehlte, da dieser sich durch einen Sprung aus dem Fen st er der im Erdgeschoß gelegenen Wohnung in Sicherheit brachte. Dagegen drang «ine Kugel der Frau des Kühn in die LendengegenL. Als der Wüterich schließlich noch eine Kugel abfeuerte, traf er sich selbst in die linke Hand. Beide Frauen wurden in das städtische Krankenhaus Lbergefllhrt, wohin nach seiner Verhaftung auch der Täter gebracht wurde, damit ihm die Kugel aus dem linken Handballen entfernt werden konnte. Der Grund zu der Tat sollen eheliche Zwistigkeiten sein. — Wie wir hierzu noch von anderer Seite erfahren, lebten die in Barmen ansässigen Eheleute schon längere Zeit in Unfrieden, und Dahl hat seine Frau wiederholt mit Erschießen bedroht. Nach einem heftigen Streite vor etwa drei Wochen hat Frau Dahl sich von ihrem Manne getrennt und bei ihrem Schwager in L.-Klein- zschocher Unterkunft gefunden. Seit etwa 14 Tagen war sie in L.-Lindenau in einer Fabrik beschäftigt. Dahl erschien bereits am Sonnabendabend an der Arbeitsstätte seiner Frau, um diese zu sprechen. Der Arbeitgeber entließ aber die Frau — da diese mit ihrem Manne nicht Zusammentreffen wollte — durch einen anderen Ausgang. Da Dahl seine Frau am Sonnabend nicht mehr traf, scheint er am Sonntag in die Wohnung seines Schwagers gekommen zu sein, um erst seine Frau und dann sich selbst umzubringen. * Markkleeberg. Die kolossale Hitze des gestrigen Tages hat viele Männlein und Weiblein in die Fluß- und Hallenbäder Leipzigs und der Um gegend getrieben. Einen Beweis, wie das kühle Naß gestern so sehr gesucht war, liefert das Familienbad Markkleeberg, das von über 5000 Personen in Anspruch genommen wurde. An schwülen Augusttagen, wenn der Appetit nachläßt, ist ein nsllinllokvn knuvkKttsmmvoi gekocht mit zu den Mahlzeiten sicher stets willkommen. Nun denken Sie mal einen Augenblick nach — einfach: Man nimmt den Saft von frischen gekochten Früchten mit Zucker durchgeseiht und dann Mondamin, nichts weiter! Dies zusammen 3 Minuten durch gekocht und dann ckbkühlen lassen, gibt eine erfrischende Zwischenspeise. Ausführliche Rezepte gratis und franko vom Mondamin- Kontor, Berlin 6. 2. Verlangen Sie daS 8.Büchlein. W,8 7 FMus SINImor, kittserl. uvck KLolxtt llok-plauokortek«dl1k»nt, riüxe! uini kiraLnos. LkÜ88eI 1910 mit äem krix". ÜLLL4 ML r. ! 28jähri( G u >t a statt. 3 in der i wurde « „Großer chors „ st e'i n - für das Schrifto taten st< die Waf erstens aufbaut Schwert und dri bewahre Gasthofe der Mo wurde. Taucha, liche un orientie: dankte c getrager Holts Dank ar lichten, letzung Hartunp graphisck stimmtet Taucha Sommei Gellertit des Gus beigewoi Ü h l in < Gemein! Döbik t Kärnthe ncinnter Den Wi einstimn nnterstüi Scrmmlr kollekte wurden wiesen. ..Der Hc Ortspfa' Freude i und wi Blühen » * Bundes. Austra» fahrer-B bei Herr zum Au; mehrere mit zur gingen
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