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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.07.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120720018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912072001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912072001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-20
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
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Sonnsvenü. 20. JuU 1S12. Unter den Allgemeinen Lieferungs- und den Be sonderen Bedingungen sollen die Tischlerarbeiten zum Umbau der Schaufenster im Kaufhause vergeben werden. Die Arbeitsverzeichnisse können beim Hochbau» amte, Neues Nathans, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 408, eingesehen oder gegen porto- und bestellgeld freie Einsendung von 2 ,/t bezogen werden. Die Pläne liegen im Neuen Rathaus, Dachgeschoß, Zimmer 510, zur Einsichtnahme aus. Die Angebote sind verschlossen und mit ent sprechender Aufschrift versehen bi» zum 2». Juli 1912 vorm. 11 Uhr an das Hochbauamt. Zimmer 408, portofrei ein,ureichen. Zu dieser Zeit erfolgt die Oeffnung in Gegenwart der erschienenen Bewerber oder ihrer Bevollmächtigten. Jeoe Entschließung bleibt vorbehalten. Die Entlassung aus den Angeboten erfolgt durch Bekanntmachung im Leipziger Tageolarte. Leipzig, am 19. Juli 1912. rr» Der Nat der Stadt Leipzig. Die Arbeiten an der Abfangschleuse in der Kaiserin- Augusta-Straßs — Suum.-Nr. 69 —, Herstellung der Straßen uno -- in L.-Srötteritz — Subm.-Nr. 63 —, Teilstrecke der Abfangschleuse in der Kaiseriu- Augusta-Strage — Subm.-Nr. 61 —. Pflasterung der Straße .Z. — Subm.-Nr. 70 —, Befestigung mehtercr Fußwege in L.-Lößnig — Subm.-Nr. 71 - , Eteinietzarbeiten anläßlich der Ueberjührunz der Karierm-Augusta-Straße — Subm.-Nr. 74 — sind vergeben worden. Leipzig, den 18. Juli 1912. eo» Des Nates Deputation zum Tiesbauwesen. Gezerrt wird für den durchgehenden Fahrveriehr die Karl- stra,e vom 22. Juli ab währeuo der etwa 2 Wochen dauernden Straßenbahnarbeiten. Der Straßenbahn verkehr wird aufrecht erhallen. ris Leipzig, am 19. Juli 1912. Der Nat der Stadt Leipzig. Die bei dem Inhaber eines genehmigten Dampf- reiuigungsapparates zur Reinigung von Bierdruck- apparalen, Herrn Gottlieb Lzekanoroski, beschäftigten Bierdruckapvaratreiniger Herr Friedrich Reinhold Dothendorf und Herr Johannes Alfred Herrmann sind von uns verpflichtet worden und können nun mehr gültige Einträge in die von den Inhabern von Bierdruckapparalen zu führenden Revisions bücher 1^8 38 und 45 des Schankregulativs vom 16. Oktober 1901) bewirken. Les.-^. I 17Ä 4. Leipzig, am 18. Juli 1912. r,i Der Nat der Stadt Leipzig. Der Schlosser Herr rir'oi'L: in Leipzig, Nürnberger Straße 60, ist in das Verzeichnis der Gewerbetreibenden eingetragen worden, die Privat gaseinrichtungen und Anlagen zur Benutzung des Wasserwerks aussühren dürfen. Leipzig, am 18. Juli 1912. I'. .4. 812d. »i Der Rat der Stadt Leipzig. p l-. » , ' !- GeMiick-ZMW Gsilhsch. Z Geschäftszeit: 8—1, 3—5, Sonnabends 8—2 Uhr Tägige LerziiWg mt 30/-°/°. Aus üen übrigen AmsdMtern. In das Eüterrechtsregister ist eingetragen worden: Die Verwaltung und Nutznießung des Fabrikanten Robert Oswald Lcutert in Leipzig an dem Vermögen seiner Ehefrau Johanna Maria Elisabeth geb. von Le Bauld de Nans ist durch Ehevertrag vom 15. Juli ausgeschlossen worden. — Dre Verwaltung und Nutznießung des Gastwirts Johann Friedrich Gottlieb Bansmann in Leipzig an dem Vermögen seiner Ehefrau Anna Helene Auguste geb. Tiemann ist durch Ehevertrag vom 16. Juli ausgeschlossen worden. — Die Verwaltung und Nutznießung des Geschäftsführers Eugen Emil Franke in Leipzig- Lößnig an dem Vermögen seiner Ehefrau Ottilie Elfriede geb. Woidt ist durch Ehevertrag vom 17. Juli ausgeschlossen worden. lins Leipzig unü llmgLgenö. Leipzig, 20. Juli. O/'e u/ez-c/e/i /o/i s//ea ^e/ki^FL/eLe/^ s/s/s m/t 95OLSSM Z/lke/'eLLS 20//ks cksbe/- /'/) /fs/'/iem fs//e uykex/aLLey u?s/-o'sn, r//e r</e/sri Tsvrencfs, ck/e ckas 7s§sb/skl, c/ss s/keLke seLe/r, //r e/'L/e/' l./y/e po/i föm/'//'e/?e/-e/A- /1/LLS/i //i /<<?/)/? k/i/s relxe/r. Familiennachrichten. Vermählt: Herr Dr. Walter Meißner und Frau Tony geb. Löwe-König, Dresden. » Herr Walter Bohmann und Frau Anna geb Berger, Plauen. « Herr Max Holzmiiller und Frau Helene geb. Wun derlich, Plauen. ee Herr Oswald Kluge und Frau Else geb. Zollfrank, Plauen. Geboren: Herrn Ewald Schreiter und Frau Suse geb. Herklotz, Grüna, ein Knabe. Gestorben: Herr Georg Großmann. 53 Jahre alt, Dresden. E Herr Robert Reber, Dresden. * Frau Lina Veronika Vanselow geb. Schmiedel, 37 Jahre alt, Dresden. G Frau Marte Louise König geb. Wegel, 53 Jahre alt, Dresden. G Frau Anna Minna verw. Gerber geb. Vogel, Dresden. G Herr Georg Immanuel Trefftz, 64 Jahre alt, Wachwitz. » Herr Karl Traugott Eisold, 72 Jahre alt. Neundorf. G Frau Tharlotte verw. Lippert geb. Leutert, Meißen. W Herr Klemens Louis Weser, 64 Jahre alt, Riesa. * Herr Richard Gustav Schönecker, Wittgensdorf. Frau Ernestine Neu bauer geb. Ulbricht, Chemnitz. W Frau Bertha Wil helmine verw. Müller geb. Keller, 70 Jahr alt, Chemnitz. M Herr Karl Gottlieb Bräuer, 78 Jahre alt. Chemnitz. O Frau Friederike Johanna Fischer geb. Nebe, Chemnitz. V Herr Bernhard Wolf, 58 Jahre alt, Plauen. O Frau Karoline verw. Hertel geb. Pötzichner, Jößnitz. * Herr Johann Erhardt Künzel, 79 Jahre att, Haselrain G Frau Antonte Hermine Hellinger geb. Urlaß. 57 Jahre alt, Crim- mitschan. G Herr Hermann Heberlein, 40 Jahre alt, Bärenwalde. Leipziger Tageblatt von auswärts hier zugezoyen: (Nachdruck nur mit oollsründigrr OurlI-nangab« gestattet.) Nam« Ltand früherer Wohnort Draeger, Paul Drescher, Robert Ebersbach, Alfred Eisu.ann, Arthur Erler, Eduard Pfalzer, Johann Pilz, Rudolf Mühlenver- Walter Oberschaffner Lithograph Buchhalter Jnaenienr Verwalter Kaufmann Thekla Paunsdorf Sössen Zwickau Düsseldorf Iserlohn Haynaui.Schles. Historischer Tageskalender für Leipzig. 20. Juli: 1497 Kaiser Maximilian I. bestätigt die Leip ziger Meßen. 1897 400. Gedenktag derselben. Die Leipziger Superintenüenten. VIII. Johann Dörnfeld hatte das Amt des Superintendenten von 1710 bis 1720 inne. Dornfeld mar 1645 zu Angermünde in der Mark geboren: dort war sein Vater Bürger meister. Der junge Dornfeld besuchte das Johannsuin zu Lüneburg und das Ändreaneum zu Hildesheim, Ulrde 1665 Student zu Helmstadt und 1669 zu Leipzig. 1675 ist er Sonnabendsprediger zu St. Thomas und 1680 Kurator an der Thomasschule. Im Jahre 1682 ward er Subd'akonus, 1662 Diakonus. 1699 Archidiakonus und 1710 Pastor zu St. Nikolai und Superintendent. Im Jahre 1714 wurde Dorn feld von einem Schlaganfall betroffen, der ihn in der Sprache derart behinderte, daß er bis zu seinem 1720 ei folgten Tode nicht mehr predigen konnte. Dornfeld war nickt zugleich Professor an der Univer sität. Aus seiner Amtszeit ist erwähnenswert, daß im Juni 1710 der erste Gottesdienst der Katholiken in der Hofkapelle der Pleißenburg abgehalten wurde. Im Juli desselben Jahres baute der Stadtrat auf Ansuchen sehr vieler Bürger im Petersviertel. die seit der Reformation unbenutzt gelegene Peterskirch: aus. Am 31. Auaust 1710 sand der erste Früh gottesdienst in der Pauliner- (Universität?!-) Kirche von der theologischen Fakultät statt. Seit 1712 wurden hier Nachmittagsgottesdienste, zuerst von den Mitgliedern der Prcdigcrkollegien und dann den Vcspertincrn abgehalle» Im Jahre 1711 wurde zum ersten Male auch in der Neukirche die Karfrci- tagspredigt gehalten, die bisher nur in der Thomas- kirche stattfand. Am 5. Juni 1711 sind in dem Peters-, Grimmaischen, Halliscken und Ranstädter Viertel konzessionierte Privatschulen errichtet wor den. die 1712 der Aussicht der Geistlicken an der Peters-. Johannis-, Georgen- und Jacobskirche unterstellt wurden. 1712 wurde das Herumtragen dec; Kln'aelbcutels auch in der Neu-. Nikolai- »Illt Tbomaskircke zum Besten der 1704 errichteten Almosenämter cinoenihrt. Im Jahre 1714 fand der Umbau der ehemaligen uralten Thomasvrobstei zur Voitorwohnung für St. Thomas statt, während der Fn'rbvrediger und Oberkate^et zu St. Petri seine Wohnung im Obergeschoß d"r Marstalles erlnelt. Endlich e-Falate 1716 die Bearänduna des Wendischen Prediperloksegiums. le-t ttztO die Oberlausitzcr Wen dische Predigerarsellsthaft. Salomon Devling war der letzte Geistliche Leipzigs, der mit dem Pfarramt von St. Nikolai auch das Superintendenten amt innchatte: seit dessen im Jahr« 1755 erfolgten Tode war regelmäßig der Pfarrer von St. Thomas auch Superintendent Leipzigs. Die Leipziger Diözese umfaßte ursprünglich das Ephoralgebiet, das wir jetzt mit Leipzig l und Leipzig II bezeichnen, d. h. die Ephoraistadt und den Tancka-Nöthaer Kreis. Hin zu kamen weiter bzm. gingen auch wieder ab der Dnlitz'ch-Zörbige: (1658—17821. der Bornaische (1698 bis 17221 und der Arnsteiniicke Kreis (1715—1780). Im Jahre 1858 erfolgte die Trennung der Suoerin- tendcnturen in Leipzig I Stadt und Leipzig ll Land, wie sie bis zu der großen Einverleibung von 1888 und 1890 bestand. In dieser Zeit, wie auch in den letzten Jahren hat durch die politischen Einverleibun gen der Vororte in die Stadt die Ephorie Leipzig II Land wesentliche Teile nbgebcu müssen. Superintendent Deylmg stammte aus dem Vogt lande Dort, in Weyda. wo sein Vater eine Brauerei und Färberei betrieb, war er 1077 geboren: in Zwickau besuchte er das Lyzeum, 1697 bezog er dir Universität Wittenberg. Im Jahre 1704 ist er Archi diakonus zu Planen, 1708 Pastor und Superintendent in Pegau, geht 8 Jahrr später, 1716, als Pastor in die Lntherstadt Eislebc» und wird 1720 Pastor zu St. Nikolai und Superintendent zu Leipzig, gleich zeitig auch Professor. DeyUng hat von allen Leipzi ger Superintendenten die längste Amtszeit; als er nach Leipzig kam. um dos Ephorat zu übernehmen, zählte er 43 Jahr«: als der Tod ihn aus seinem Amte 1755 aüberief. aber 78 Jahre, so daß er 35 Jahre an der Snitze des Leipziger Kirchsnwesens stand. Auch manches Bemerkenswerte hat sich während seiner Zeit ereignet. So wurd« am 11. April 1721 di« erste Passionsmuük in der Tvomaskirche vom Kantor Kuhnau, am 23. März 1721 in der NikolaiUrck? vom Kantor Vach aufgeführt. 1723 fand die erste Kar freitagspredigt zu St. Nikolai. 1728 in der Pauliner- kirche statt. Das Jahr 1732 sah die Salzburger Emi- granten durch Leipzig ziehen , so kamen am 13. Juni 1000 am 14. Juni 800 und am 3. September des genann ten Jahres 1010 dieser aus ihrem Vaterland vertrie benen evangelischen Bekenner hier an. Geistliche und Alumnen empfingen sie, und am 15. Juni fand ein Gottesdienst mit Festpredigt statt. Am 31. Oktober 1733 wurde die erste Reformationsoesperprcdigt in der Nikolai- und Thomaskirche abgehalten. Ferner erschien 1735 das „privilegierte, vollständige und ver wehrte Leipziger Gesangbuch" von M. Hofmann, substituierten Leipziger Subdiakonus zu St. Nikolai, das bis 1796 in Gebrauch war. Johann Christian Stemler. Mit ihm beginnt die Reihe der Leipziger Ephoren, die nunmehr bis auf die heutige Zeit ständig ihren Amtssitz an der Thomaskirche hatten. Bemerkt sek, daß die Besetzung der Pfarrstellen und Superinten- denturen bet St. Thomas wie St. Nikolai in der Weise geschah, daß die Geistlichen vom Leipziger Stadtrat zum Pastor gewählt, als Superintendenten desig niert und präsentiert, vom Landesherr», seit 1697 vom Kirchenrat«, seit 1831 von den io Lvaux-sliais beauftragten Staatsministern bestellt und von dem Oberkonsistorium. seit 1835 von dem Landeskonsisto rium konfirmiert wurden. Johann Christian Stemler war 1701 in Kopitzsch bet Neustadt a. d. Orla als der Sohn de» dortigen Pfarrers Stemler geboren; er besuchte da« Gym nasium zu Schulpforta, 1721 di« Universität Leipzig uno habilitiert« sich Hierselbst 1728. Dann ging er als Pastor nach Sangerhausen, später nach Naum burg, wurde Diakonus. Pastor und Superintendent in Torgau. Oberhofprediger und Generalsuperintenoent in Weißenfels, kam dann als Pastor und Superinten. dent nach Plauen und Altenburg und wurde nach diesem wechselreichen Leben 1750 Pastor zu St. Thomä in Leipzig. Hier auch erhielt er 1755 nach Deylings Tod« die Superintendent»!, und zwei Jahre später. 1755, die Professur. Durch einen Zeitraum von 15 Jahren hat er dem Leipziger Kirchenwesen als Ephorus vorgestanden; er starb. 72 Jahre alt, im Jahre 1773. Der Siebenjährige Krieg, der in Stemlers Amts zeit fällt, hat schwere Bedrängnis über Stadt und Land gebracht, von der auch die Kirche und ihre Ein- richtungen nicht unberührt blieben. So hörten seit dem Kriege auf die Leichenpredigten. Vie Gedächtnis- predigte» auf Königlich« Räte, vier Wochen nach der Beerdigung, die Lcickcnprozcssionen, die Begleitung der Geistlichen. Lehrer und Alumnen der Thomaner, unter Glockengeläut. Nur die Schuhmachergesellen genossen bis 1797 noch Prozession und Geläut. Am 21. März 1763 wurde ein Dankfeit nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges gehalten. Jin Jahre 1766 wurde die Vorstellung der Passionsgefchichte am Palmsonntag (Matthäus) und an, Karfreitag (Johannis) aufgehoben. Mit 1771 beginnen die Gottesdienste durch Katecheten für die Gefangenen auf dem Nathanse. seit 1828 auf dem Stockhanse. Johann Friedrich Bahrdt hat nur zwei Jahre, von 1773 bis 17?5, als Super intendent amtiert. Bahrdt stammte aus Lübben in der Niederlausitz. wo sein Vater Verwaltungskeamter war. Geboren ist er 1715; noch dem Besuch des Ly zeums zu Sorau wurde er 1730 Student in Leipzig, später ging er nach Wittenberg. Seine Tätigkeit als Geistlicher beginnt er in Bischofswerda, wo er als Pastor amtiert, dann geht er nach Schönfeld bei Dresden, wird Schlcßprediger, dann Superintendent zu Dobrilugk. 1717 ist Bahrdt Oberkatcchet an der Peterskirch« in Leipzig, 1757 Professor, 1760 und 1706 Rektor. Jin Jahre 1773 wird er Pastor zu St. Thomä und Superintendent, stirbt jedoch 1775 im Alter von 60 Jahren. Superintendent Bahrdt gründete im Verein mit Professor Neiske, dem Rektor der Ni'olaischule, am 4. April 1764 den kleinen Witwen- und Waiscnfiskus der Prediger an der Neu-, Peters- und Jakobskirche und der konfirmier ten Lehrer der Thomas- und Nikolaischule. —r. * * Jubiläum. Das Jubiläum seiner 25jährigen Tätigkeit in der Buchdruckerei B c c i t k o p f L Här- 1 e l konnte am 19. Juli Obermaschinenmeister Gustav Leube feiern. Er wurde durch di« Eeschäftsleitung wie durch seine Kollegen unter ehrenden Ansprachen mit wertvollen Geschenken erfreut; auch eine Ver treterin des weiblichen Personals der Druckerei rich tete bei Ueberreichung eines Geschenkes trefflich« Worte an den Jubilar. * Aus dem alten Leipzig. Bei dem jetzigen Ab- bruche ges kleinen, alten Gebüuees, Grimmaische Straße Nr. 12, in welchem früher sich viele Jahre das allen alten Leipzigern wohlbekannte Zigarrengeschäft von Albert Anders befand, einem Alaune, der sich auch um die Erforschung der Geschichte unserer Stadt verdient gemacht hat, treten an den Nachbargebäu- 'den deutlich die Umrisse des vordem dort errichtet gewesenen Hausts hervor. Wenn schon der gegen wärtige. in Abbruch befindliche Bau seinem Aeußeren nach weit in das 18. Jahrundert hineinreichen dürfte, so lasten die obenerwähnten Umrisse die Annahme zu, daß der vormalige Bau noch in viel ältere . Zeit bineinsallen muß. Er hatte nur Zwei Geschosse, aber ein sehr hohes, spitze- Dach, in welchem «ine Anzahl Stockwerke oder Dachbögen eingebaut gewesen sein dürften. Möglicherweise stammt auch der Unterbau des jetzt abgebrochenen Gebäudes — es hatte dasselbe im Erdgeschoß zum Teil sehr feste, dicke Holzwände — noch aus der ersten Leipziger Banperiode her. Die Schaffung eines Stadions am Bölker- schlachtvcnkmnl. Dem Vernehmen nach wird nach der Fertigstellung des Völkerschlachtdenkmals ein zweites großes Projekt, das mit dem Denkmal in Verbindung steht, zur Ausführung ge bracht. Zwischen dem Denkmal und der Verbindungs bahn, die in einer Entfernung von etwa 400 Meter vor dem Denkmal in einem Einschnitt vcuüberführt, soll eine große nationale Feststätte — ein Stadion— geschaffen werden. Wenn das Projekt auch vorläufig noch nicht endgültig feststeht, so läßt das große Inter esse, das man in den beteiligten Kreisen dem Plane entgegcnbringt, seine Ausführung fast außer Zweifel. Für das Projekt sind auch schon bedeutende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt worden. Zirka 300 00g .ll hat der Patriotenbund zur Ausführung eine: solchen Nationalfeststätte jetzt schon ein genommen. Die Fcststütte ist so großzügig gedacht, daß ungefähr eine Million Mark dafür erforderlich sein würde. Die ganz« Angelegenheit liegt in den Händen des Kammerrats Clemens Thieme (auch die Idee stammt von ihm), und das ist eigentlich die beste Gewähr dafür, daß das Projekt nicht nur zur Ausführung, sondern auch bald zur Ausführung komme. In dem Stadion sollen große Festspiele — ähnlich denjenigen, die jetzt in Stockholm stattfnnden — abgehalten werden. Es würde sich dabei allerdings nur um nationale Festspiele bandeln. Die Spielfläche des Stadions ist in einer Breite von 75 Alster und einer Länge von 250 Meter gedacht. Der Spielplatz wiro, ähnlich wie jetzt der Te'ck am Volke«'cklachtdenkmal mit Wällen ein gesäumt. Diese Wälle werden oben mit Wegen und Bavmanvflanzungen versehen. Die Pläne für das neue große Projekt sind augenblicklich bereits in Be arbeitung. Wenn die Angelegenheit einen glatten Verlauf nimmt, so kann wohl damit gerechnet werden, daß das Stadion in den nächsten drei Jahren eingerichtet sein wird. Die hauptsächlichsten Arbeiten des neuen Projektes werden in der Ausschachtung dss Platzes und der Schaffung der Wälle bestehen. * Die lleberführung der Leiche des am Donners tag früh auf dem Flugplätze Lindenthal tödlich verunglückten Leutnants Preußer nach Dresden erfolgt heute vormittag V,10 Uhr vom Dresdner Bahnhof aus. Die Beerdigung findet dort am Sonntag mit militärischen Ehren auf dem Alten katholischen Friedhof statt. * Neugestaltungen in der Jreenpflege de» König reiche» Sachsen. Man schreibt uns: Wenn von Schwestern geredet wird, so denken di« meisten Men, scheu nur an die altbewährten Gemeinschaften der Diakonissenanstalten und des Roten Kreuzes; dabei wird die Schwesternschaft veracssen, die in der Abgeschiedenheit der Heil- und Pfleg- und Er ziehungsanstalten unseres sächsischen Vaterlandes arbeitet, und doch braucht sie gerade in der jetzigen Zeit erhöhte Beachtung und Förderung. Im vorigen Herbste wurde die Pilegeanstalt für bildungsunfähige Kinder in Großhennersdorf bei Herrnhut in Betrieb gesetzt, am 1. April d. I. fand die Er öffnung der Heil- und Pfleaanstalt für Geisteskranke in Arnsdorf statt, und an fast allen Landesanstalten beginnt eine rege Bautätigkeit, denn vom 1. Oktober 1913 ab wird der sächsische Staat die Fürsorge für alle Geisteskranken des Landes, auch die bisher in städti schen oder Bezirksanstaltcn untergebrachten, über- nehmen. Freundlich grüßen die Häuser inmitten der blühenden Anlagen, aber die Hauptsache ist doch, daß Nr. 366. l06. Jahrgang. Seite 7. drinnen die Kranken eine verständnisvolle herzliche Pflege finden. Es liegt in» Interest« nicht nur der Angehörigen dieser Kranken, sondern aller derer, die ein Herz haben für menschliches Unglück, daß di« Schwesternschaft der Landesanstalten, die zu Ende des Jahres 1912 424 Schwestern zählt«, in dieser Zeit neuer großer Aufgaben einen reichlichen Zuwachs gewinnt. Wer die Schwestern in ihrer Tagesarbeit oder in ihre» ruhigen Stunden in ihren Schwestcrn- stüüchen sieht, wird bestätigen, daß der Beruf ernst und verantwortungsvoll ist. aber auch eine innere Be friedigung zu bieten vermag, wie wenige Frauen, berufe. Die äußere Lebensstellung ist in günstiger LBeise gesichert. Das Königliche Schwesternhaus in Hubertusburg bei Wermsdorf gibt gern rnitere Aus kunft und versendet Aufnahmebedingungen. Lohnbewegung. Die Fassadenputzer Leipzig« sind am Freitag in den Streik eingctrcten, da eine Einigung über die Regelung der Lohn- und Arbeitsverhültnisse mit den Arbeitgebern der Spezialbranche nicht erzielt wurde. * Zur Hebung der Viehzucht. Die ..Sächsischs Landwirtschaftliche Zeitung", das Organ tes Landes- Kulturrats, schreibt: Eiu- der wichtigsten Mittel, die Produktion unserer Milchviebstätle zu steigern, ist die Prüfung orr Tiere auf ihre Leistung, wie sie von den Rindvieh.Kontrollvercinen geh-andhnbt wird. Erfreulicherweise sind zu dieser Ansicht auch zchoir viels Landwirte gelangt, die anfangs von die sen modernen Bestrebungen nichts w:sten wollten Daher wird auch von seit«» der Landwirte der Wunsch nach Gründung von solchen Vereinen immer dringen der. Leider macht sich aber zurzeit noch ein Mangel an Beamten für Rinovieh-Kontrolloe'-einc bemerk bar, so daß viele Landwirte von der beabsichtigten Gründung solcher Verein« absehrn müssen. Es fei'da her besonders auf oie vom Landcskulturrate an der Landwirtschaftlichen Schule zu Anna berg veran stalteten Kurse — der nächste findet vom 26. August bis 1. Oktober statt — hingewiescn. In Anbetracht dessen, daß die Tierzucht heutzutage «ins der wichtig sten Glieder des landwirtschaftlichen Betriebes ist und wähl auch in Zukunft bleiben wird, sollten besonders solche junge Landwirte, die später oas väterliche Gur üoernehmen oder sich anderrveitig selbständig machen wollen, einige Jahre als Beamte von Rind- viehkontcollvereinen in Stellung gehen. Durch diese Tätigkeit eignen sie sich natürlich in erster Linie tier züchterische Kenntnisse an die ihnen in späteren Iah- ren von hohem Werte jein werden. Dann lernen diese Beamten eine grögere Anzahl Güter kennen: sie sehen, wie es dieser und jener macht. Der Einblick in die verschiedenen Wirtschaft«» oürfte den Gesichts kreis der jungen Leute so erweitern, daß sie später weit eher in der Lag« sein werden, ihre eigene Wirt' schäft de» Verhältnissen entsprechend cinzurichten, als andere Landwirte, die nur wenrge Wirtschaften ken nen gelernt haben. Eine mehrjährige Tätigkeit als Beamter von Rindviehkontrollvereinen dürste dem nach die beste Vorbereitung für einen späteren Guts besitzer bzw -Pächter sein. ö. Eine wichtige Entscheidung zur Auslegung des Rcichsvereinsgrsetzes, insbesondere zu der Frage, ob Beauftragte der Polizei in jede öffentliche Versamm lung. ganz gleich, ob sie zur Erörterung politischer Angelegenheiten zusammenberufen wird oder nicht, wenn si« überhaupt unter das Nereinsgesetz füllt, ent sendet werden können, hat das sächsische Oberverwal tungsgericht neuerlich gefällt. Das Leipziger Polizei amt hatte in eine Klempnerversammlunz, die als große öffentliche Versammlung angckündigt worden war, einen Beauftragten entsandt. Gegen den hierzu gefaßten Entschluß oes Polizeiamtes hatte die örtlich« Leitung des Metallarbeiterosrbandes bei der Kreis hauptmannschaft Leipzig Rekurs eingelegt, der jedoch verworfen wurde, da, wie in der Begründung be- merpt wurde, die Polizeibehörde nach einer früheren Entscheidung des sächsischen Oberverwaltungsgerichts in jeo« Versammlung Beauftragte entsenden könne, dafern die Versammlung nur als eine öffentliche an' zusprechen sei. Di« hierauf beim sächsischen Oberoer- wattungsgerickt von der Verwaltungsstelle Leipzig des Deutschen Mctallarbeiteroerbandes gegen die Ent scheidung der Krei-Hauptmannschaft erhobene An fechtungsklage ist abgewiesen worden. Aus Len Gründen ist folgendes heroorzuheben: — Ter Anschauung, daß die Polizei nur in solche Versammlungen Beauftragte entsenden dürfe, die an,zeige- oder genehmigungspflichtig seien, habe zwar der Vorschlag der Negierungsvorlag: entspro chen. Gerade diese Vorschrift der Vorlage aber sei nicht Gesetz geworden. Zur Frage der Öffentlichkeit besagt das Oberverwaltungsgericht, öffentlich sei im Sinne des Neichsvercinsgcsctzes eine Dersaminlung nicht bloß dann, wenn jedermann zu ihr Zutritt habe, sondern auch dann, wenn oie Zutrittsberechtigten — wie z. B. die Arveiter einer Fabrik — über einen Pcrfonenkreis hinausgingen, der durch ein inneres Band wechselseitiger Beziehungen in sich geschlossen und bestimmt abgegrenzt sei. Es könne daher nicht davon die Rede s«m, daß der Gegenstand der Der- Handlungen und die Beschränkung oes Zutritts auf Klempner der Stadt Leipzig und ihrer nächsten N,n. aebuug der Versammlung die Eigenschaft der Osfsent- lichkcit genommen hätten. Auf oie Frag«, ob eine Türkontrolle stattgefunocn habe oder nicht, brauche nicht cingeaangen zu werden, einmal deshalb, weil der Klageschrift nur die Behauptung entnommen wer den könne, daß lediglich die Zugehörigkeit -u d«m obenbezcichneten Kreise der Leipziger Klemvn^ n«, prüft worden sei, zum andern deshalb, weil gegenüber der Anordnung des Polizeiamtes, die allein durch den Rekurs angefochten und von der Nekursentscheidunq betroffen sei, n:cht auf Vorgänge, die sich später ab gespielt hätten, also weder auf eine Türkontrolle, noch aur eine vom Beauftragten erfolgte Durchsetzung fei. ner Anwesenheit bezug genommen werden könne. Nur die Einladung könne in Betracht kommen. Dies« sei aber nicht nur an alle Klempner Leipzms und der Umgebung ergangen, sie habe auch zur Beteiligung an einer großen öffentlichen Versammlung aufgefor dert. Mehr als die Ankündigung einer öffentlichen Versammlung könne als Grundlag« für die polizei liche Anordnung der Entsendung von Beauftragten nicht gefordert werden. Kochen Sie ÄlouäÄIllllt - knvtlllzmaiil« von tttivkvQ Sie haben darin alle guten Eigenschaften de» frischen Obstes. Um einen natürlichen Frucht flammeri zu erhalten, schmore man die frischen Früchte und koche den Saft mit genügend Mondamin zu einem leichten Flammeri. Sie können sich auf die Güte des frischen Fruchtsaftes verlassen, und das frische Aroma wird Sie erfreuen. Ausführliche Rezepte grati» und franko vom Mondamin- Kontor, Berlin 6. 2. Berlangen Sie da^ü_-MchIrig.
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