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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.06.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120622012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912062201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912062201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-06
- Tag 1912-06-22
-
Monat
1912-06
-
Jahr
1912
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Sei« «. ne. r»< »VS. letzrvm-. Sus Leipzig llnü Umgegenü. Leipzig, A. Juni. O/e ^SM///e/rs/»^e/Ae/r ^o/r s//eo ^e/ko/iAs/eLe/-» stekr m/t Afosrem /ote^erse ^e/^o/At. Ls so//te c/she/- //i /se/oem fs//« t//it«/V»rre/> ^ez-c/eo, oc/z-c/i (/süs/-^e/ri/ns ^on fsm/Z/eos/»^«/--/» ci/e ^/e/ezi Ist/se/icke, <//e cfss /.e/pr/§e/- 7sgeb/stk, c/sL s/keske fsm///eoü/stt l.e/fir/95, /eLezi, /o e/'Lte/' l./y/e »'v/r fam///ezreze/A- zi/rrszi //i ^en/rki/r sek^eo. Familiennachrichten. Verlobt: Fräulein Else Bessel mit Herrn Otto Petrenz, Dresden. Vermählt: Herr Albert Berthold und Frau Johanna geb. Günther, Hartmannsdorf. O Herr Paul Höbet und Frau Liesel geb. Gransa, Plauen. E Herr Waldemar Reh und Frau Johanna Schache, Dresden. Gestorben: Frau Marie Spiegel, 59 Jahre alt, Dresden. A Fräulein Gertrud Susanne Liebscher, Dresden, w Herr Paul Richard Liebicher, Dresden, er Herr Ernst Emil Schmalz. 60 Jahre alt, Dresden, v Frau Anna Pauline Seipt geb. Hultnh, 01 Jahre alt, Dresden, v Fräulein Martha Adele Geißler, 51 Jahre alt, Groitzsch. O Herr Gustav Sommer, M Jahre alt, Brockwitz. D Frau Auguste Ritzert geb. Hietmann, 48 Jahre alt, Copitz. O Frau Anna Mitrcuther geb. Barthel, Lauterbach. O Frau Martha Rühle geb. Winkler, 38 Jahre alt, Riesa. » Herr Ammon Hering, Freiberg. G Herr Kurt Alfred Wolf, 27 Jahre alt. Freiberg. » Fräulein Ida Martha Hempel, 22 Jahre alt, Frei- berg. Frau Juliane Christiane Engst, 73 Jahre alt, Chemnitz. » Herr Friedrich Moritz Schreyer, 85 Jahre alt. Falkenau. Herr Oswald Bernhard Richter, 59 Jahre alt, Chemnitz, v Herr Friedrich Hermann Schmidt, 48 Jahre alt, Kauschwitz. O Frau Fricdcrite Wilhelmine Forkel geb. Herold, 77 Jahre alt, Plauen. « Herr Friedrich Ludwig Költzsch, 83 Jahre alt, Plauen. «» Herr Friedrich August Schaarschmidt, 60 Jahre alt, Kauschwitz^» Herr Karl Heinrich Trommer, 74 Jahre alt, Schänheida. » Herr Ernst Ludwig Vollstädt, 60 Jahre alt, Crim mitschau. S Frau Friederike verw. Zemisch geb. Hoff- mann, Crimmitschau. Historischer Tageskalender für Leipzig- 22. Juni: 1809 Besetzung Leipzigs durch die Oefterreicher. 1898 Der Berg mit Aussichtsturm im Rosental wird dcm Verkehr übergaben (Scherbclberg). Lmiges über unsere Ortsnamen. Vielfach findet man im Kreise unserer Leser leid. Haftes Interesse für die Erklärung der Namen unserer meist sehr alten Vororte bzw. der unser Leipzig sonst umgebenden Dörfer und Städte. Wenn es aber schon außerordentlich schwer ist, selbst diejenigen deut, icher Gründung mit einiger Sicherheit hinsichtlich des Ursprungs feststcllen zu können, da die Schreibweise der Ortsnamen im Laufe der vielen Jahrhunderte häufig wechselte, wieviel mehr aber noch bei denen, deren Rainen uns heute noch deutlich verraten, daß sie von den ehemals hier lebenden Sorbenwenden angelegt wurden. Wenn man nun noch dazu in Betrackst zieht, daß die aus jenen fernen Zeiten aus uns überkom menen Urkunden von Leuten, z. B. Geistlichen, die ja fast allein des Schreibens, aber sicher nickst desWen- disck/en kundig waren, angefertigt wurden, so liegt es nahe, daß jene wendischen Ortsnamen wohl nur nach der Klangwirkung von den deutschen Eroberern nie- oergeschrieben wurden, und daß man deshalb, bei dem Versuche, solche wendische Ortsnamen heute zu erklären, meist nur Vermutungen aufstellen kann, woraus dieser oder jener wendische Name heroorge- gangen sein mag. Da di« Wenden es liebten, ihre Ortsnamen z. V. der landschaftlichen Beschaffenheit der Umgebung ihrer Wohnstätten zu entlehnen, so findet man hierin zuweilen wohl einen wertvollen Fingerzeig. Viel, sehr viel ist über den Ursprung des Namens Gohlis geschrieben worden. Wenn man die älteste Schreibweise „Golusch" und vor allem die örtliche Beschaffenheit nicht außer acht läßt, so dürfte die wahrscheinlichste Erklärung die sein daß es aus Ke luz --- am Sumpfe, an der Sumpf, lache, entstanden ist; und wer sich noch vor 40 bis 50 Jahren auf die Beschaffenheit der nach dem Rosen- ialc zu belesenen Wiesen erinnern kann, wird dieser Erklärung große Wahrscheinlichkeit nicht absprechen. Zahlreich sind di« verschiedenen Bezeichnungen, di« der Wende für Sumpf, sumpfiges Gelände usw. hatte; die Namen Möckern, Mockau, Lausen („Lusen"), Lützen, Mokr«hna, Lützschena, Leutzsch u. a. dürften ,wcifellos hierauf zurückzufiihren sein. Connewitz hänat möglicherweise mit Konz ----- Kiefer oder Koun Pferd zusammen; vielleicht, daß die wendischen Bewohner hier ihre Pferdekoppel hatten. Döben bei Grimma und Düben, beide an der Mulde be legen, dürften in rege Verbindung mit dub ----- die Eiche zu bringen sein. Das bei Frohburg liegende freundliche Städtchen Kohren wird von K, Ke „auf" und gova „Berg" --- also „auf dem Berge" her. zuleiten sein; Borna wohl wiederum von bor ---- Kiefer. Unser« Nachlbarstadt Grimma dürfte ihren Namen von dem angeblich dem „Donnergott" auf dem Tempelberg« geweihten Heiligtum erhalten haben; guterhaltene, uralte Wälle auf der Höhe des Berges sprechen für die Wahrscheinlichkeit dieser An. nähme. Der Ort Pö » na dürfte auf pesne ---- Pfad, Weg. zurückzuführen sein; vermutlich zog sich hier, zwischen Wald und Feldern, «in Pfad hm, an dem sich schließlich «ine Ansiedlung erhob. Di« Ort« D ö. litz, Dölzig dürften auf dol -- „kleines Tal" zu« rückzuführen sein- ebenso wie Podelwitz wohl au, po Lol --- „am Tale" entstanden ist. Zweifellos ist auch Schönau, trotzdem es rin« deutsche Ansiede, lung zu sein scheint, wendischen Ursprungs, und zwar dürste es mit skona ----- Sichel ebenso in Zusammen hang zu bringen sein wie jenes bei Großzschocher be- legcncs Wiesen- und Avalüstück „die Schönen", in dem Theodor Körner im Juni 1813 schwer verwan del, aufgesunden wurde. Hier umschloß einst der Elstcrfluß jenes Gelände „sichelförmig". Der tatsäch lich auf erner Anhöhe liegende Ort Görnitz bei Borna wird obe rfalls „gora" ----- „Berg" zum Ur sprung haben. Der Name Lucka — bekannt durch die 1307 dort geschlagene Schlackst, in der sich Li« Leip ziger so rühmlich auszeichneten — dürfte auf luga „die Wiese" hindeutcn. In Kospudcn bei Knauthain Hal man wahrscheinlich einen wendischen „Herrensitz" vor sich. Allbekannt ist, daß der alt« leipziger Tageblatt Morgenausgabe Name Leipzig»: .Ltpamtz" von „Linde" her stammt, also soviel wie „Lindenwald" heißt. Daß e» hier viele Linden gegeben haben muß, beweisen die deutschen Ortsnamen Lindcnau, Lindenthal, Lind- naundorf, Lindhart usw. Di« heutige Bezeichnung Ritsch!« ist auf das wendische Rzeczka --- „Flüßchen" zurückzuführen. wäh rend Pleige soviel wie „schlammiger Fluß" bedeu ten soll. * * König Friedrich August traf gestern nachmittag 4,SS Uhr mittel» Sonderzuge», von Dresden kom mend. hier ein und fuhr S.S Uhr mit dem fahrplan mäßigen Zuge in der Richtung nach Frankfurt weiter. In Basel wird der König mit dem von Tübingen kommenden Kronprinzen Georg znsam- mentrefsen und mit diesem der Großherzogin von Toskana einen Besuch abstatten. or. Universitätsnachrichten. Dem Lehrer für Obst und Gartenbau an der Universität Leipzig Hans Grabbe ist der Urlaub bis 31. Juli verlängert wor- den. — An der Feier zu Ehren der 40jährigen Tätig, leit von Theodor Kocher als Professor der Chirur gie an der Universität Vern, die heute durch einen Festakt in der Aula der Berner Universität und durch ein Bankett begangen wird nimmt als Vertreter der medizinisckien Fakultät zu Leipzig Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Payr teil. — Das zweite der von Atha nasius von Balla, weiland Kaiser!, vuss. Kanz, lcirate, für hiesige Studierende gestifteten Stipendien ist zu vergeben, in erster Linie au Verwandle des Stifters aus Ungarn, Oesterreich oder Rußland, wei. ter an hilfsbedürftige österreichische oder russische Untertanen, ferner an Griechen, di« Medizin, Philo sophie oder Mathematik studieren, endlich an säch sische Staatsangehörige. Gesuche sind mit den er forderlichen Nachweisen bis 15. Juli in der Unioersi. riitskanzlei äbzugckben. * Kirchennachrichten. Am Jochannisfest früh 7 Uhr findet auf dem Nordfriedhof eine Morgen andacht statt. Pastor W «ickert von d«r Michaelis kirche wird die Ansprache halten. Lhoralgesang mit Posaunenbegleitung wird die Feier einleiten und be enden. — Aus der Markusgemeinde ist der Wunsch laut geworden, es möchte am Johannistage auch auf dem alten Reudnttzer Friedhöfe am Täubchenweae ein« Abendandacht g-chcuten werden. Diesem Wunsche entsprechend, wird Montag, den 24. Juni, abends 8 Uhr dort eine sHlichte Feier stattftnden. Der Kir- chenchor der Markusgemeinde wird einige Gesänge zum Vortrag bringen, Pastor Voigt aber di« An sprache halten. * Dem Lebensretter. Dem Schüler der hiesigen Kunstakademie Walter Ferdinand Freiberger, der in Großzschocher bei seinen Eltern wohnt, ist vom König für die von ihm am 25. April 1912 mit Mut und Entschlossenheit und unter eigener Lebens gefahr bewirkte Errettung einer Frarrensperson vom Tode dcS Ertrinkens im Pleißeuflutgraben die Sil« berne Lebensrettungsmedaille verliehen worden. ' Jubiläum. Mit heutigem Tag« kann Herr vkdolph Keile auf eine 40jährige, ununterbrochene Tätigkeit als Beamter der Homöopathischen Central« Apotheke von Dr. Villmar Schwabe zurückblicken. * Beileidstelegramm d«» Prinzenpaarev Johann Georg. Im Krankenhaus St. Jakob lief gestern nach- mittag gegen 4 Uhr folgende» Telegramm vom prinzlichen Hofmarschallamt in Dresden ein: „Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Jo hann Georg lassen den beim Eisenbahn- unfall in Gaschwitz Verunglückten Höchst« ihr tiefes Mitgefühl ausiprechen und erkun digen sich sogleich nach dem Befinden der Pa tienten." — Dieses Telegramm wurde sogleich sämt lichen Verunglückten bekanntgegeben und hat bei ihnen große Freude heroorgerufen. * Sonnenwendfeier auf dem Heiteren Blick bei Taucha. Bei der von den dem Verbände national gesinnter Vereine des 12. und 13. Reichstagswahl kreises angehörigen vaterländischen und reichstreuen Vereinen des Nordens und Ostens Leipzigs am Sonnabend, den 22. Juni, abens 9 Uhr veranstalteten patriotischen Sonnenwendfeier sind alle national gesinnten Mitbürger willkommen. * Abcndmotette in der Markuskirche. Wieder fand in drr Markuskirche eine geistliche Musiraufführung statt. Unter der Leitung seines langjährigen Diri genten, Les Herrn Oberlehrer Kantor Schütze, bot der Markustirchenchor durchaus anerkennenswerte Leistungen. Zum Vortrage gelangten: „Die Himmel erzähle», die Ehre Gottes" von Haydn (mit Orgel begleitung); „Ihr kleinen Lögelein, ihr Waldgötzer« lein'" von A. E. Kopp; „Lichtheller Tag der Ewig keit!" von Rich. Müller und der zurzeit aktuelle eng lische Choral: „Näher, mein Gott, zu dir!" (Satz von Röthigj. Di« genannten choristiscyen Darbietungen legren Zeugnis ab von hingebender Sangesfreudig- keit und dem ernsten Streben, das Beste zu bieten, und gereichten dem Dirigenten und der Säwgerschar durchaus zur Ehre. Ein Doppelquintett: „Bethania" von E. Lassen, «ine äußerst stimmuungsvölle und fein sinnige Tondichtung, gab den bewährtesten Kräften des Chores Gelegenheir, sich auch solistisch zu ver suchen. Wenn auch Bariton und Tenor bei ihren Solostellen eine leichte stimmliche Indisposition ver rieten, so war doch die Gesamtleistung des Doppel quintetts geeignet, die zahlreich erschienenen Zuhörer in weihevolle Stimmung zu versetzen. — Zur künstle rischen Ausgestaltung des Abends trugen Frau Franke-Rock« (Sopran) und Herr KarlSchön- herr (Orgel) bei. Die Arie aus Haisdns „Schöp- ffing": „Nun beut die Flur das frische Grün" und zwei geistliche Lieder: „Es wandelt, was wir schauen" von Arnold Mendelssohn und „Jesus, nichts al» Jesu»' von Eduard Rößler gaben der bekannten Sängerin Gelegenheit, ihr« Vortragskunst und edle Tongebung zu zeigen. Herr Karl Schönherr bediente in bewährter Weise die Orgel zur Begleitung der ge sanglichen Darbietungen. Außerdem erwies er sich in dem Vertrage des D-Moll-Präludiums von Men delssohn-Bartholdy wiederum als virtuoser Orgel meister. — Eine Ansprache des Herrn Pastor KrÄ » gab der Motettenaufführung die religiöse Weihe. * Der 2. Sächsische nationale Arbeiter- und Gr« hilsentag soll am 29. September in Chemnitz im Kaufmännischen Vereinshause stattsinren. Die Ta gung der ein« Konferenz der Führer der einzelnen Organisationen vorangeht, wird außer den Begrü ßungen der erschienenen Vertreter «inen program- matc:chen und einen praktischen Teil umfassen, in dem wiederum eine Anzahl einzelner sozialer Fragen be handelt werden. * Stickerei-Ausstellung. Die Bctriebswerkstätte der Heimarbeiterinnen. Johannisplaq 8, ll., eröffnet am Dienstag, den 25. Juni, in ihren Räumen (Jo- hannishospital. Eingang Dresdner Straße) eine Stickeret-Ausftellung, di« für jedermann sehenswert sein dürfte. Ausgestellt werben nur erst- klasstge Stickereien, sämtlich von Heimarbeiterinnen angefertigt, die sich in ihren Leistungen als Quali- tütsarbeiterinnen bewährten. Im Interesse der Heimarbeiterinnenbewegung empfiehlt es sich, die wirklich sehenswerte Ausstellung zu besichtigen, die den Kenner durch apart« Muster und moderne Aus führungen überrascht. Insbesondere seien auch die Geslbäftsinhaber auf die Ausstellung hingewiesen, durch di« sich bei einigem guten Willen erne Ge schäftsverbindung anbahnen ließe. Die Betriebs, werkstätte, al» vermittelnde Stelle zwischen Arbeit geber und Arbeitnehmer, ist in der Lage, allen For derungen in bezug auf gute Lieferung unb Qualitäts arbeit gerecht zu werden, wenn anderseits — wie es eine jede gute Firma tun wird — dementsprechende Löhne gezahlt werden, die den in der Heimindustrie beschäftigten Frauen einen einträglichen Erwerb sichern. Die Stickereiausstellung ist von Dienstag bis Sonnabend täglich geöffnet von 10 bis 2 und von 3 bis 6 Uhr. * Elektrotechnische Ausstellung. Der zweite Elite tag am vergangenen Mittwoch, dem ein besonders schönes Wetter beschieden war, hatte sich wiederum eines außerordentlich zahlreichen Besuches zu er freuen, ein Beweis, daß diese SonderveranstalturHen beim Publikum großen Anklang finden Zur Mit wirkung war diesmal der Leipziger Männerchor herangezogen worden, der unter der Leitung seines Dirigenten, des Musikdirektors Wohlgemut!), erneut Proben seines hohen musikalischen Könnens ablegte. Die schon so oft gerühmten Vorzüge des Vereins, rhythmische Genauigkeit, ausgeglichener, edler Chor klang, sinngemäße Phrasierung, vorzügliche Dekla mation und hohe Begeisterung der Sängerschar, traten wiederum in anzuerkennender Weise in die Erscheinung und rissen das zahlreiche und andächtig lauschende Publikum zu lautem Beifall hin. — Für Damen besonders interessant sind der elektrische Back ofen (Konditorei), die große elektrische Küche (neben dem Hauptrestaurant) und di« Elektrische Fleischerei, die ständig im Betrieb find und vom Publikum jeder zeit besichtigt werden können, was noch viel zu wenig bekannt sein dürfte. Auch sonst bietet die Ausstellung gerade für Damen viel Interessantes. Es seien hier nur heroorgehoben die elektrischen Näh- und Stick maschinen, die geradezu staunenerreaende Kunstwerke liefern, ferner die Abteilung Haushalt, in der erste Firmen in wundervoller Welfe ausgestellt haben. Besonders empfählen sei Damen auch die «ing^ende Besichtigung der Abteilung Wissenschaft. * »art«« fit» St»diere»t« p, »«, D-lcrie-Gcharkeft«». Die vildungSaustalt Iaque»»Dalcroze «tbt beka»»t, tatz sie, einer Anregung hiesiger Studierender der Universität folgend, für jeden Festabend eine beschränkte Anzahl -arten (Stehplatz) zum Preis« von v statt 10 pro -arte zur Verfügung stellt. Die Karten werdeu nur unter BonveiS der Legitimation bei dem Musikverlag Ernst Eulenburg, Leipzig, Sönigstraße 8, ab gegeben. G Von seinem Wagen überfahre«. Freitag mittag gegen 1 Uhr ist auf der Ladestrecke 1 des Freilade- baynhofcs der 32 ^»ahre alte Deschirrführer Otto Schmöze aus Kleinzschocher von seinem mit Ziegeln beladenen Geschirr überfahr«» und sehr schwer verletzt worden. Der Verunglückte wurde in das Stadtkrankenhau» zu St. Jakob gebracht. * Gasexplosion. Am Donnerstagabend in der 7. Stunde ereignet« sich in einer BucUandluna in der Seeburgstraße ein« heftige Gasexplosion, bei der leider auch zwei Menschenleben in Gefahr gerieten. In einem in einer oberen Etage des Hauses gelege nen Bureau machte sich bald nach dem Aufdrehen de» Haupthahnes ein sehr empfindlicher Gasgeruch be- merkbar. Der Aufsichtsbeamte zündete unbegreif- licherweise ein Licht an, um den Grund des Gas geruchs festzustellen. In dem gleichen Augenblick erfolgte eine heftige Detonation und das Bureau stand urplötzlich in Hellen Flammen. Der Druck der Erplosion war so stark, daß das Personal an die Wand geworfen wurde. Der Aufsichtsboamte erlitt am Kopf, an den Händen und Armen Brandwunden. Ein anderer Angestellter kam mit weniger schweren Verletzungen an Armen und Händen davon. Das Feuer konnte sofort gelöscht werden. Das Gas soll aus einer undicht gewordenen Stelle in der Leitung ausgetreten sein. xy. Radlerpech. Am Alten Theater wurde Frei tag nachmittag kurz nach 3 Uhr sine Blumenatbeite- rin von einem Wagen überfahren. Das junge Mädchen fuhr mit seinem Rade direkt in das Geschirr hinein. Es wurde umgerissen und erlitt Verletzungen am Kcpfe und am Rücken. * Zu den Unterschlagungen des flüchtigen Post assistenten Merz, der, wie berichtet, seit dem 18. Juni mit 3150 -ll flüchtig ist. wird uns mitgeteilt, daß Merz den Scheck durch einen Unbekannten an der Kasse des Scheckamtes im Hauptpostamt hat «inlösen lassen. Dieser unbekannte Herr wird gebeten, sich bei der hiesigen Kriminalpolizei zu melden. * Ein bedauerlicher Unglückssall ereignete sich gestern abend kurz nach 7 Uhr auf der Umversttäts- straße. Ein kleines Kind, das von seiner Mutter an der Hand geführt wurde, lief plötzlich in ein Fahrrad hinein und wurde mit einem Bein in die Speichen des Rades eingeklemmt. Man mußte das Rad zertrümmern, um das Kind aus seiner schmerz vollen Lage zu befreien. In der nahen Sanitäts wache wurde dem verletzten Kinde die erste Hilfe zuteil. ff Ein zweiter Bauunfall. 2m Gebäude des Reichsgerichts hatte Freitag vormittag in der Nähe eines Lichtschachts ein 36 Jahre alter Schlosser eine Reparatur vorzunehmen. Hierbei glitt der Mann plötzlich aus und stürtte durch ein Oberlichtfenster etwa 3 Etagen hoch in den Schacht hinab. Er erlitt innere Verletzungen sowie eine tiefe Schnittwunde am linken Handgelenk. Durch den Samariterverein erfolgte seine Ucberführung in das Krankenhaus. ff Leim Aufsteiger!. In der Eisenacher Straße in L-Gohlis kam ein Kaufmann, als er einen Straßenbahnwagen besteigen wollte, der sich schon in Bewegung geletzt hatte, zu Falle. Der Mann, der eine schwere Rißquetschwunde am rechten Bein da vontrug, mußte m das Krankenhaus gebracht werden. * Wiederitzsch. Aus der letzten Gemeinde ratssitzung ist folgendes zu berichten: Der Ver kauf des der politischen Gemeinde gehörigen Schul weges an den Privatmann Gottlieb Friedrich ist von der Amtshauptmannschaft bedingungsweise ge nehmigt worden. —Die von der Eisenbahndirektion in Halle gestellten Bedingungen bezüglich des herzu- stellenden Anschlusses der Abwässerscbleuse zwischen hier und der Stadt Leipzig sollen erfüllt werden. — Einem Anwohner der Albevt-Oertel-straße wird der Anschluß an di« Straßenschleuse bedingungsweise ge nehmigt. — Die Vornahme der Grund- und Rohbau Sonnabraü, 22. Juni lSIL Prüfungen bei den hi«r zur Ausführung kommenden Neubauten ist dem Baumeister Schöne, tt» Firma Weber L Schöne in Leipzig, übertragen worden. — Zur Besitzwechfelabgadenordnung soll ein Nachtrag ausgestellt werden, wonach in Zwangsversteigerungs- fällen nicht nur die Abgabe zur Schulkasse, sondern auch gegebenenfalls zur Gemeinde- und Kirchkasse er hoben werden soll. — Bei den an den beiden Blumentagen geplanten Veranstaltungen hier werden außer verschiedenen Vereinen auch aus wärtige Kräfte Mitwirken, urU» zwar insbesondere bei dem am Sonnabendabend im Kappertschen Gast hofe stattfindenden Kommers, so baß dieser äußerst genußreiche Stunden versprechen wirb. Außerdem find am Sonnabendabend, und zwar ebenfalls im Kappertschen Gasthofe, noch verschiedene kleiner« Ver anstaltungen — u. a. eine Tombola — geplant. Am Sonntag werben dann Kinder in Kostümen durch den Ort fahren und dabei Blumen und Postkarten zum Verkauf bringen. Auch ein oberbayrisches Brausrübl, in dein mehrere Damen und Herren in echter Nationaltracht bedienen, und mehrere Zelte, in denen Schokolade und andere Leckrreien geboten werden, sollen errichtet werden. * Knnutkleebera. Der Hausbesitzerverein hielt am Mittwoch in Elsters Restaurant sein-r Monatsversammlung ab. zu der auch Gäste geladen waren. Der Abend gestaltete sich zu einer Seume- Feier. Lehrer Borkhardt gab einen interessanten Vor trag über Seumes Leben und brachte mehrere seiner Dichtungen zu Gehör. Seume hat bekanntlich seine Jugendzeit in Knautkleeberg verlebt und ist im Nach barorte Knauthain in di« Schule gegangen. Auf Anregung des Vorsitzenden wurde am Schluß der Der- sammlung noch der Geschädigten in Sehlis gedacht und eine Sammlung veranstaltet, die 25 -X ergab. Aus Sschlen. . Dresden, 21. Juni. * I» der gestrige» Stadtverordnetensitzung wurde der Beitritt der . Stadt Dresden zum Zentral arbeit snachweis« genehmigt. Ferner be willigten die Stadtverordneten einen Reserve fonds der Straßenbahn in Höhe von einer Million Mark. (:j Sächsischer Wohnungsbauoerein. Das gegen den Sächsischen Wobnungsbauverein erlassene Ver - äußerungsverbot ist vom Amtsgericht nach der Rücknahme des Konkursantrages wieder auf gehoben worden. * k. Chemnitz, 21. Juni. Auf der Tagesordnung der letzten Stadtverordnetensitzung standen ver schiedene wichtige Punkte zur Beratung. Die zweite Bauratc für die weiter auszuführenden Gebäude der großen Krankenhausanlage im Kirchwald von 1550 050 ./L wurden aus der Anleihe bewilligt. — Eine lebhafte Debatte schloß sich an den Vorschlag des Verfassungsausschusses, der dahin geht, den zur Lieferung für den Städtischen Friedhof zugelassenen Gewerbetreibenden die Wegnahme des unter Eigentumsvordehalt gelieferten, nicht be zahlten Grabschmuckes (Eraodenkmäler) zu ge statten. Die Mehrzahl des Kollegiums konnte sich mit dem Vorschlag nicht einverstanden er klären und lehnte ihn ab. — Zu erwähnen ist noch, daß der Bund Deutscher Verkehrsvereine in einem der nächsten Jahre nach Chemnitz zur Tagung ein geladen werden soll. Sonderbarerweise konnte sich das Kollegium mit dem Vorschläge des Rates, selb ständig Vereine^ Gesellschaften, Verbände usw. zur Tagung nach Chemnitz einzuladen, nicht einver standen erklären. * Mutzschen, 21. Juni. Dem Schriftführer des hie sigen Landwirtschaftlichen Vereins, Lehrer Alwin Hösel in Wetteritz, ist in Anerkennung seiner lang jährigen ersprießlichen Tätigkeit vom Landwirtschaft lichen Kreisverein Leipzig ein Ehrendiplom für Ver dienste um die Landwirtschaft verliehen worden. * Bockwitz, 21. Juni. Der Eisenwerksarbeiter Traugott Petz old erlitt auf dem Bahnhof Ruh land einen Ohnmachtsanfall. Als er nach einiger Zeit den Zug besteigen wollte, erlitt er einen zweiten Anfall, siel um und war tot. ük Schneeberg, 21. Juni. Zn Neustädtel schlug gestern mittag der Blitz in die Scheune de» Bäcker meisters Bretschneider. Diese brannte mit vielen Vorräten gänzlich nieder. Der Schaden ist nur zum Teil durch Versicherung gedeckt. Dor 19 Jahren wurde dem Besitzer an derselben Stelle durch Blitzschlag eine Scheune eingcäschert. O Aue, 21. Juni. Hier kletterte ein junger Arbeiter, der mit Epilepsie behaftet ist, am Maste der Hochspannungsleitung empor und berührte den Draht, um seinem Leben ein Ende zu be reiten. Er erlitt so schwere Verbrennungen, daß an seiner Genesung gezweifelt wird. * Plauen i. v., 20. Juni. Die Verpflichtung und Einweisung Les neuen Oberbürgermeisters Dr. Dehne, zurzeit noch Stadtrat in Dresden, erfolgt am 1. Juli durch Kreishauptmann Dr. Jraustadt. — In den Ausstand getreten sind gestern mittag sämtliche an dem großen Neubau des Warenhauses der Firma Julius Tietz beschäftigten Maurer und Handlanger, 80 bis 90 an Zähl. Die Leute sollten vorgestern abend um 6 Uhr, ihrer Feierabendzeit, ihrer eigenen Sicherheit wegen, und damit der Ver kehr nicht gestört würde, noch einen großen Baustein abladen, natürlich gegen Ertraentschädigung. Sie weigerten sich dessen, weil Ucberstunden ohne be sondere Erlaubnis des Eewerkschaftskartells nicht ge stattet sind (!), und es kam zum Wortwechsel. Darauf hin wurde heute einfach die Arbeit niedergelegt. * Klingenthal i. V„ 21. Juni. Einen Wett- bewerb zur Erlangung von Entwürfen für «in neues Rathaus schreibt der Gemeinderat aus. Ti« Preise betragen 700, 500 und 300 ^l; zugelassen find alle selbständigen Architekten der Kreishaupt mannschaften Zwickau und Leipzig. * Großenhain, 21. Juni. Laut stadträtlicher Be kanntmachung wird der Zinsfuß der städtischen Sparkasse vom 1. Juli ab auf 3)4 Proz. erhöht. — Die hiesigen Maler und Lackierer sind in den A u s st a n d getreten. Ein Tarifvertrag zwischen Meister und Gehilfen bestand bisher noch mcht. * «ötzschenbroda, 21. Juni. Der Versand von Erdbeeren betrug an der hiesigen Güter abfertigungsstelle am 20. Juni: 21 Körbe mit 530 Kilogramm. * Oberlößmtz. 21. Juni. Vom Schulvorstand ist die Umgestaltung der 7klassigen Volksschule in eine 8klassige beschlossen worden. Gleichzeitig wurde der Bau einer Turnhalle in Angriff genommen. MM u. llvkenlultllureo<8vtt Lneipp.) Iwkk-u. 8oooenbK<I krequ. 1911:11146. ?ro»p. ck ^urver« a. >»»7
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