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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.03.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120314026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912031402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912031402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-03
- Tag 1912-03-14
-
Monat
1912-03
-
Jahr
1912
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Bergarbeiter verlangten alber 1t Prozent so. fort, und da die« nicht bswilligt wurde, beschlossen sie. weiter zu streiken. Di« beschlossene Au* dehnung de« Streik, auf di« beiden anderen Schächte der Gesellschaft tst noch nicht in Kraft ge treten. Heute morgen ist aus den beiden Schächten noch alle» ruhig, dagegen streiken auf der Grube Merlenbach von 2300 Bergleuten 2000. * Au» dem nordwejtböhmische, Kohlenrevier. In Teplitz fand gestern die erste Besprechung der Bergwerlsbesitzer de» nordwcstböhmischen Kohlen reviers statt, um gegen Li« von den Bergarbeitern überreichten Forderungen Stellung zu nehmen. Wie verlautet, ist begründete Aussicht vorhanden, Last eine Basis gefunden wird, auf welche weitere Bei- Handlungen erfolgen können, so daß es kaum zu einer größeren Streikbewegung kommen dürfte. * verband deutscher Eiiendahnhandwrrker und -Aroeiter. Man schreibt uns aus den Reihen des Verbandes deutscher Eisenbahnhandwerker und -Arbeiter (Sih Berlin): Unnötige Sorgen machen sich eine Reihe von Tageszeitungen, die den christlichen Ge- werkschafren und damit auch dem Elberfelder Verbände nahestehen, über kte Zukunft unserer Organisation. Einige dieser Blätter, die ihre Un kenntnis übrigens schon durch eine völlig falsche An- . gäbe unserer MitgUederzahl verraten, phantasieren bereits von einem Massenaustritt, von einer Spal tung usw. Dabei handelt es sich lediglich darum, Last einige Nordhäuser Handwerker den Versuch unternommen haben, aus mangelndem Organisations verständnis heraus noch einen besonderen Eisen bahnhandwerkerverband zu gründen. Weshalb man diesen schon in der Geburt erstickten „Verband" gerade als Henker unserer Organisation hinstellt, ist uns un verständlich, denn der Elberfelder Verband zählt doch ebensogut wie wir Handwerker zu seinen Mitgliedern, und ein wirklich lebensfähiger besonderer Hand- werkerocrband würde ihn ebenso gut angehen wie uns. Wozu also das Geschrei, bei dem allzu deutlich der Wunsch der Vater des Gedankens ist? Im übrigen möchten wir jene Tageszeitungen Litten, die Sorge um unseren Verband in Zukunft uns gefl. allein zu überlassen. Die Herrschaften werden ja wissen, datz sie genug zu tun haben, wenn sie sich um das WohU ergehen ihres Elberfelder Verbandes kümmern. O Die Lage in England. Die Londoner Zeitungen Lustern sich heute weniger optimistisch über die Aussichten einer baldigen Beilegung des Kohlenstreiks. Man glaubt, dast lokale Verständigungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern in den einzelnen Revieren die sicherste Grundlage für einen späteren Ausgleich abgeben werden. Die Verluste in den Bruttoeinnahmen, die die Eisenbahngcsellschaften durch die Einschränkung ihre» Dienstes seit dem Beginn de» Streik» erlitten haben, werden auf eine Million Pfund angegeben. Diese Summe übersteigt die Verluste der Gesell schaften im Eisenbahnerstrcik im letzten Sommer. In Et. Helen» in Lancashire kam es zu einem Zusammenstost zwischen Bergarbeitern und der Polizei, wobei drei Schutzleute verletzt wurden. Die Msrokiwmlrren. Zu unserer Meldung im heutigen Morgenblatte über ein siegreiches Gefecht der Kolonne Brulard mit einer Harla de- Beni Hakem liegt folgendes er- gänzende Telegramm aus Casablanca vor: Nachrichten ans der von der Kolonne Brulard durcizzogenen Gegend bestätigen, daß die aufrühre rischen Beni hakem ins Gebirge geflohen sind und nicht geneigt sä-einen, um Verzeihung zu bitten. Sie traten mit dem Stamm Zaian in Ver bindung und baten ihn um Unterstützung, damit sie die französischen Truppen zurücktreiben könnten. Sie erklären, der Zugang zur Gegend sei den Franzosen unmöglich. Je nack dem Gang der Ereignisse begibt sich Brulard nach Tizza im Osten oder nach Tedder- im Westen. * vor der morgigen Kammerdedatt«. Anläßlich der morgigen Antern«llatiouSdebatte über die cucsivärtige Politik schreibt Jours- in der „dumanttö": Die Politiker, die behaupten, daß ick mit meiner Rede mehr persönliche Kritik bezweckt hätte und die radikale Partei durch Angriffe auf ihre Führer habe schwächen wollen, geben sich einem großen Irrtum hin. Mein Ziel ist ein höheres und edleres. Ach habe die Berank Wörtlichkeit der einzelnen Persönlichkeiten nur de», halb hervorgelwben, weil ich die Verkettung der Er- eignisse seststeilen und Schluviolgerungen allgemeiner und dauerhafterer Natur daraus ziehen will. Ter radilale Senator Henry Bvranger regt in seinem Blatt „Aktion" an, daß die von IaurtzS in die Debatte gezogenen Minister Briaud, Eail- leaur, Delcas's, Eruppy und Mesiimy sich nm den Ministerpräsidenten scharen und ihn damit betrauen sollten, für sie, und gewissermaßen im Namen der Republik, allen denen zu ant worten, die durch unnütze Zänkereien die Ver wirklichung des unternommenen Werkes behindern. Der frühere Miniuerpräsidenr Monis sucht im ,„Matin" in einem aussührlictM Artikel darzutun, daß der Mars ch nach Fez infolge der bedrängten Lage der Stadt unerläßlich gewesen sei. Als Beweis dafür vcröfsenllicht er die fast Tag für Tag seit Ende März tue Mitte Mai eingegangenen Depeschen des französischen Konsul- Gaillard, des Ober sten Mangin und der Gesandtschaft in Tanger, sowie eine Aeusterimg Sir Edward Greys vom l9. Mai, der die Lage von Fez als überaus beunruhi gend bezeichnete und dabei crklärie, dast Frankreich die Vilicht habe, einzuschreiten. G Das neue spanische Kabinett und die Verhandlungen mit Frankreich. Ministerpräsident Eanalesas erklärte mehre- ren Journalisten, dast da? neue Kabinett in der Frage der Verhandlungen mir Frankreich dieselben Richtlinien verfolgen werde, wie das alte. Tie neuen Mitglieder der Regierung hätten sich den spanisct-en Gegenvorschlägen, die dem franzüsisci-cn Botschafter übermittelt wurden, angeschlossen und sic g u t- geheißen. — Der Krieg um Tripolis. Da» Gefecht von Tobruk in türkischer Auffassung. Das Kri«gsministerium veröffentlicht ein Tele- gramm des Kommandanten von Tobruk, wonach am 11. März «in Kampf mit drei feindlichen Infanterie bataillonen und zwei Gebiraslmttenen, die auf Nazura marschierten, stattgesunden hat. Die Italiener, die zuerst zersprengt wurden, nahmen, nachdem sie Verstärkungen erhalten hatten, wieder die Offensive auf. Der Kamof dauerte «ls Stunden. Kriegsschiffe und Maschinengewehre unterstützten den Feind, der jedoch geschlagen und ge zwungen wurde, in die Bmestigungswerke und aus die Schisse zu flüchten. Die italienisäzen Verluste sind beträchtlich. Ern Italiener wurde gefangen ge nommen. Auf türkischer Seite wurden zwei Sol daten getötet und zwei verwundet. Außerdem wur den 16 Freiwillige getötet und 65 verwundet. Di« Türken und Araber machten zahlreiche Beute. O- Die Dardanellenvorchfahrt. Das türkisch« Kriegsminisierimn macht bekannt: Nach einer Mitteilung des Kommandanten der Dardanellen dürfen Dampfer und Segelschiffe von heute ab nach Sonnenausgang di« Meerenge, auch die für dr^ Durchfahrt freie Linie, rurr dann passieren, wenn,sie von Lotsen geführt werden. Segelschiffe müssen geschleppt werden, sonst ist die Durchfahrt wegen drohender Gefahr untersagt. * Die italienischen „Erfolge- in der Kammer. Zn der Deputiertenkammer erinnerte Kriegs minister Epingardt an den Kampf bei Homs am 27. Februar, wo die italienischen Truppen wohloor- bereitet und mit heldenhafter Kühnheit Marghed genommen und durch Gewehrfeuer und mit dem Bajonett die wiederholten Angriffe des Feindes zu- rückgewiesen hätten. An diesem Tage und in der Nacht vom 5. zum 6. März hätten die Italiener dem Feind sehr ernsthafte Verluste beigebracht. Weiter weise er auf den Kampf bei Derna am S. Mürz bin, wo die italienischen Truppen mit dem Bajonett den geschickten und wachsamen Feind zuriiageschlagen hätten. Dabei seien die Italiener von mutiger Der- teidigung zum Gegenangriff übergvgangen, bis der erbittert kämpfende Feind dem Ansturm gewichen sei und Li« Türken da» erstemal offiziell zugegeben hätten, sie seien geschlagen. Der Minister erwähnte sodann den KamH bei Tobruk am 11. März, wo ein neuer vorstob der Feinde, sich an Len italienischen Bajonetten gebrochen habe und di« Italiener ihnen dann fm offenen Lager erhebliche Verlust« beigebracht hätten. Endlich sprach der Minister von der gestrigen Schlacht bei Benghafi, wo die Sonne de» Siege» von neuem noch strahlender über den italienischen Waffen erglänzte. Während di« italienischen Luftfahrzeuge in Tripolis und Benghafi am Himmel dahinaezogen seien, Hütten die Truppen «inen vollen Sieg davon getragen. Somit sei der italienisch« Besitz auf allen Küsten Libyens von neuem durch da» Blut der ita lienischen Helden und den Sieg der italienischen Waffen geheiligt. „Legen wir- so schloh der Kriegs minister, „neue Lorbeeren und Kränze auf die Gräber der Edlen und senden wir den Kämpfenden unseren Grub und Dank. Da» ganze Vaterland weih, das, seine Föhne, scin Glück und sein« Zukunft in guten Händen liegen." Di« ganze Kammer erhob sich und begrüßte die Worte Spingardts mit begeistertem Bei fall. Hochrufe auf die Ärmee wurden ausgebracht. Präsident Marcora schloß sich den Worten des Mi nisters an, auch er wurde von lebhaftem Beifall be grübt. Der Kriegsmimster gab im Senat gleiche Er klärungen wie in der Kammer ab, die auch hier an dauernden, lebhaften Beifall hervorriefen. Deutsches Reich. Leipzig, 14. März. * Die „kurzen Anfragen". Die Geschäftsordnungs- lommissi^n des Reichstags beriet über die „Kurzen Anfragen'. Tie Konservativen, die „grundsätzlich" nicht abgeneigt waren, stellten Anträge dahin, daß die Anfragen auf die Kompetenz des Reich- beschränkt, von allgemeiner Bedeutung sein müssen und nicht in „schwebende" Gerichts-, Verwaltung?« oder Diszi plinarverfahren eingreisen dürfen. Erwidert wurde, dast diese Anträge teils Leibsrverständliche- Mörder- ten, teils dem ganzen Zniritute unmögliche »ctuvie- rigleuen in den Weg legten. Tie weitere Aussprache bewegte sich um den Antrag der Sozialdemokraten, dast zur Ergänzung oder Berichtigung der Anfragen auch Tritte da- Dort erhalten können, wie das namentlich in England der Fall ist. Hierauf wurde erwidert, dast man eben eine „Debatte" vermeiden wolle. Endlich wurde von Z.'ntrumSseite gewünscht, dast die Anfragen einer Unterstützung durch 15 Mit glieder bedürfen. Auch hiergegen wurde Widerspruch erhoben, da da- Recht gerade de- einzelnen Mit- gliche?, Lei der Negierung über eine bestimmte Tat sache anzufraqen, mcht beschränkt werben dürfe. Die ausgiebige Aussprache ermöglichte eS nicht, sclwn heute zur Abstimmung zu kommen; eS ist aber an zunehmen, dast die Angelegenheit morgen erledigt wird. »Zur Ministerkonferenz, die heute zur Besprechung der Militärvorlage und der Deckungssrage in Berlin stattfindet, sind die sächsischen Minister Graf Vitz thum v. E Mädt und v. Seydewttz in Ber lin eingetroffen. Der bayrische Ministerpräsident Freiherr v. Hertling ist bereits in Berlin an wesend und hatte gestern vormittag eine Konferenz mit dem Reichskanzler. - Eine Novelle zur Gewerbeordnung wird dem Reichstage in nächster Zeit zngehen. Tie Novelle wird den bisherigen Verkauf von Waffen in anderer Weise regeln. In dem zuständigen Ressort sind Er wägungen angestellt worden, ob es nicht möglich sei, den Verkauf von Waffen von dem Besitz von Waffenscheinen abhängig zu machen, ohne dast der Geschäftsverkehr de- Waffenhandels darunter leidet. Nack Besprechungen mit Interessenten de- Waffen handel- hat mau jetzt Mittel und Wege gefunden, diese Frage zur allgemeinen Zufriedenheit zu regeln. Diese Regelung wird allerdings ein allgemeine-Ver bot des Waffenträger,- notwendig mariren und Aus nahmen nur für ganz bestimmte Fälle vorsehen. Bisher tst ein Verbot de- Waffentragens nur in einzelnen Teilen PreustenS durch Polizeiverordnung ausgesprochen worden. * Die Streikinterpellatipne, im preußischen Ab geordnetenhaus«. Die na tionalltbera le Frak tion de» Abgeordnetenhaufe» hat folgende Inter pellation (Dr. Friedberg u. Gen.) eingobracht: „Ist di« Kgl. Etaatsr«gi«rung b«rett, über die Lage d«» Ausstandes der Bergarbeiter im Ruhr revier Auskunft zu erteilen? Ist seitens der Kgl. Etaatsregierung aurretchende Vorsorge zur Auf rechterhaltung der öffentlichen Ord nung im Streikgebiet getroffen?" Auch von der konservativen, fretkonservatrven und liberalen Partei find Interpellationen über diesen Gegenstand eingebracht worden. * Die Erneuerung der Handelsverträge. Der Deutsche Handelstag, dessen Präsident bekanntlich der Reichstagsvräsident Kaempf ist, die Aeltesten der Kaufmannschaft, die «räßeren Handelskammern, der Zentralverband deutscher Industrieller und der Bund der Industriellen haben, wie die „Tägl. Rundschau" hört, «in handelspolitische» Verständigung»« komttee, Las aus Delegierten aller beteiligten Korporationen zusammengesetzt llt, unter Vorsitz de» Herrn Dr. Waldlchmidt in» Leven gerufen, dellen Aufgabe es sein soll, von einer Zentralstelle au» die Forderungen und Wünsche der deutschen Znduftrb und de» Handel» gelegentlich der Erneuerung de' Handelsverträge an zuständiger Stelle zu vertreten Suslsnü. Frankreich. * Der verband der Oftbahn-, Omnibus» »ad Trambahnbedienstetea hielt am Mittwoch abend eine zahlreich besuchte Versammlung ab, die sich im Prinzip für einen 24 stündigen Aus st and aus sprach, um die streikenden Kraftdroschkenkutfcher zu unterstützen. Man hält es jedoch für wahrscheinlich, daß dieser Beschluß nicht zur Ausführung gelangen werde. Rutzland. * Bcränderungeu in der Diplomatie. Aus Petersburg wird gemeldet: Der erste Sekretär der russischen Gesandtschaft in München, Stoly pin, ist zum Rat des Ministeriums der auswärti gen Angelegenheiten, und der Attache desselben Ministeriums, Bibikew, zum ersten Sekretär der russischen Gesandtschaft in München berufen worden. Türkei. * Die Lage der Christen in der Türkei. Aus Sofia wird gemeldet: Die Professoren Eheorgew und Miletitsch sind als Delegierte der mazedo nischen Organisation nach Petersburg abge reist. um die bedauernswerte Lage der Christen in der Türket darzulegen und die Wiederaufnahme d«r bei der Revaler Entrevue festgesetzten Reforma tion zu verlangen. Die beiden Professoren begeben sich außerdem nach London, Paris und anderen Hauptstädten. Vereinigte L Lnaten. - Zur Beilegung des Streiks in Lawrence. Das Keneralstreikkomitee in Lawrence hat die Annahme der von der Americain Wolen Company angebotenen Lohntariss empfohlen. Die Aufbesserung be trägt durchschnittlich 7Z4 Prozent, was die Hälfte der Forderungen der Streikenden ausmacht. Die Arbei ter werden bald ihre Zustimmung geben. Seitdem der Streik in Lawrence begonnen hat, sind den Ar beitern von den meisten Textilfabriken Neuenglands und einigen Baumwollspinnereien des südlichen Landesteiles fünf bis sieben Prozent Lohnaufbesse rung freiwillig gewährt worden. Von dem neuen Lohntarif werden 200 000 Arbeiter berührt. * Erschwerung der Waffenausfuhr. Der Senats - ausschuß für die auswärtigen Beziehungen entwarf eine Resolution, durch die Präsident Taft er mächtigt werden soll, der Ausfuhr von Waffen und Munition nach irgendeinem amerikanischen Lande zu st euer», in dem innere Un ruhen bestehen. Wahrscheinlich wird diese Maß nahme vom Parlament schleunigst durchberaten wer den. Den Zollbehörden von Texas sollen bereits Anweisungen zup«gangen sein alle für Mexiko be stimmten Schiffssendungen mit Waffen anzu hal ten. Rätselecke Wortspiel. Es sind 7 Wörter zu suchen von der unter L angegebenen Bedeutung. Aus jedem dieser Wörter bilde man durch Umstellen der Buchstaben ein neues Wort, besten Bedeutung unter L angegeben ist. Die Anfangsbuchstaben der richtig geordneten Wörter nennen den Namen einer italienischen Stadt. 4 L Pflanze Bittgebet Stadt in Italien Teil einer Rose Stadt in Mähren Vogelbehaufung Nebenfluß der Saar Wild Land in Europa Körperteil Stadt an der Nordsee Stadt am Rhein Himmelskörper Teil eines Worte« Auflösung au» gestriger Nummer. Buch^abenrätseL Anna Daniel Elia» Laub Nonne Judas Sokrates Themse Lichtwer Ettenheim Johanna Tognac Ellwangen Tadeln ist leichter al» bester machen. Gin neuer SerdlttM. ff' Ter außerordentlich große Bedarf und die Steigerung auch der qualitativen Ansprüche an Gerb stoff hat dazu geführt, zahlreiche exotische Pflanzen stoffe auf ihre Verwendbarkeit zu diesem Zweck zu prüfen. Einige haben sich so bewährt, daß sie zu Gegenständen eines bedeutenden Welthandel» ge worden sind, darunter namentlich das bekannte Ouedrnchoholz aus Südamerika. Auch jetzt wäre e» noch von erheblicher Bedeutung, neue Quellen für die Lieferung eines guten, billigen und in genügend großen Mengen vorhandenen Gerbstoffe» zu finden. Es scheint, daß sie durch Ausnutzung der Rinde der Mangrovebäum« gefunden werden könnten. Die Mangrove bezeichnet keine einzelne Baumart, sondern eine ganze Vslanzenfamilie. die in den Tropen «ine ungeheure Verbreitung besitzt, und wohl jedem au» Abbildungen namentlich dadurch bekannt geworden ist, daß die Stämme meist auf Etützwurzeln stehen und daher über dem Boden zu schweben scheinen. Diese merkwürdige Eigenschaft hängt damit zu sammen. daß die Mangrove an einer Flachküste und dicht an dem Meeresrand wächst und daher gegen das Unterspülen der Wurzeln gesichert sein mutz. Auch die Fortpflanzung ist dielen Verhältnissen und wundersamerweije angepatzt. Von deutscher Sette ist namentlich den Mangrovewäldern an den Küsten von Deutsch-Ostafrika eine aufmerksam« Untersuchung gewidmet worden, um die Möglichkeit ihrer Aus nutzung festzustellen, und es hat sich ergeben, datz die Rinde mehrerer Baumarten in diesen Wäldern her vorragende Eigenschaften al» Gerbstoffe besitzen. Eine Mitteilung über die darauf gerichteten Untersuchungen veröffentlicht Professor Postler. E» sind danach namentlich vier Gattungen, die sich durch hohen Gerbstoffgehalt auszeichnen, und zwar beträgt dieser im Mittel zwischen 26 und SS o. H. Günstig ist ferner der Umstand, datz der Wert der Rind« unabhängig vom Alter der Bäume und von der Jahreszeit der Gewinnung zu sein scheint. Auch liefern alle Teile der Bäume eine gleich gute Rinde Unter sich find die Rinden der einzelnen Daumarten in ihrer Wirkung aus da» Leder ziemlich verschieden, so datz sich eine HbtzNe^Milseitigkeil der verpsenduag ergibt. Namentlich treten Abweichungen der Farbe des ge gerbten Leders ein. Die Rinden der Bäume Rhizo- phora und Brugiera färben das Leder mehr dunkel und rot als die der Gattungen Ceriops und Lylo- carpus. Man kann also nach der Wahl der Rinde alle Töne zwischen Gelbbraun und Rot erzielen. Auch die Farbenwtrkung wird nicht durch das Alter der Bäume bedingt, aber man kann sie einfach dadurch beeinflussen, Laß man die Rinde zu verschiedenen Jahreszeiten entnimmt. Die Farbe beim Gerben fällt um so Heller aus, wenn die Rinde gegen Ende des Jahres geerntet wird. Es steht dadurch im Belieben, aus der Mangrove einen Gerbstoff herzu- stellen, der das Leder in der am meisten geschätzten gelblichen Farbe hervorgeben läht, die auch nicht einer Gefahr de» Nachdunkeln» ausgesetzt ist. Durch die umfassenden Forschungen ist jetzt ein« hinreichende Grundlage für die Lieferung von Gerb- stoss mit bestimmten Eigenschaften geschaffen worden, und e» läßt sich voraussehen, daß die Mangrove wälder von Deutschostafrika dadurch eine Ausnutzung erfahren werden, die sich bisher nicht hat vermuten lassen. Die Bedenken, die bei den früheren Ber- suchen gegen die Verwendung des neuen Gerbstoffe» wegen der häufig zu rot ausgefallenen Färbung er hoben worden waren, sind nunmehr entkräftet wor den, da man festgestellt hat, wie sich diese Gricheinuna vermeiden läßt. Für die deutsche Lederindustrie wird der Bezug von Mangrovertnde von hoher Bedeutung fein, wenn er die Möglichkeit gibt, sich von der Ein fuhr de» Quebracho unabhängig zu machen. /rühllnssvlltten zu Heilzwecken. sr Eigentlich sollte jeder Mensch im Frühling mit den Wintergewändern auch eine verbrauchte und zerrüttete Gesundheit ablegrn. E» dürfte gewitz nur wenig bekannt sein, wie geeignet eine große Anzahl der Frühlingsblütsn und -blumen ist, den Men schen zu einer neuen und kräftigen Gesundheit zu führen. Da ist zuerst die Brunnenkresse. Sie gedeiht im Frühling, und steht im Lenz auf der Höhe ihres Wohlgeschmacks, und gibt einen Salat, der ebenso nahrhaft wie bekömmlich ist. Dieser soll die Eigenschaft haben, die Würmer der Ein geweide töten, und »r ist daher für Kinder sinhex- ordentlich zu empfehlen. Auch soll er die Eigenschaft besitzen, Hautausschläge heilen zu können, und zwar auf die Weile, datz man den Tee auf die kranken Körperteile aufleat. Die Blüten des Holunder strauches eignen sich als vorzüglicher, olutreini- gender Tee. Man sammle die Blüten und die Beeren und vermische sie zur Hälfte mit Lindenblüten. Morgens auf nüchternen Magen getrunken, ist dieser Tee ganz hervorragend in seiner Wirkung, und man könnte eine solche Tee kur direkt als Frühlings kur bezeichnen. Menschen, die wenig Gelegenheit zur Bewegung haben, werden in der Kur des Holundertee» geradezu eine Erho lung finden. Die Kalmuswurzel gehört gleichfalls zu den Frllhltngsgewächsen, die namentlich zur Hei- lung von Schmerzen bestimmt scheinen. Bei plötzlich auftretendem Magenkrampf ist der Tee von Kalmus wurzeln schmerzstillend und stärkend. Kocht man Wurzeln in der entsprechenden Anzahl ab, so gibt der Aufguß einen Zusatz zu Bädern, die außer ordentlich kräftigend und heilbringend wirken. Kletten wurzelntee ist ebenfalls ein ebenso stärkendes wie kräftigendes Hausmittel, aus einer Frühltngspflanze hergestellt. Auch die jungen Zwiebeln finden als Hausmittel Verwendung. Der Genuß der Zwiebeln ist für die Magensäfte und für dre Nieren sehr wirksam, namentlich befördern fi« die Verdauung und di« Sekretion. Al» Desinfektionsmittel ist di« Zwiebel in Krankenzimmern schon längst bekannt und wird auch stet» al» solche» angewendet. Zu diesem Zwecke zer schneidet man einig« Zwiebeln, legt sie offen in da» Zimmer, das desinfiziert werden soll, und verbrennt sie, wenn sie ihre Schuldigkeit getan haben. Gin neues Mgzeu-. Z Einen neuen Eindecker, der sich von allen be kannten Arten der Flugmaschine erheblich unter scheidet, hat jüngst der Amerikaner Silverstone erbaut. Aeußerlich ist am auffälligsten der zylinder förmige Körper, in dem sich der Zylinder und die Propeller befinden. Der Hauptpropeller besteht wie das ganze Flugzeug aus Aluminium. Er läuft auf Kugellagern und hat einen Durchmesser von L4 m. Ei, zweiter kleinerer Propeller, der nnr -alb jo groß ist, läuft im Innern des Hauptpropellers. Er hat eine größere Steigung als dieser, ist umsteuerbar und auch seine Geschwindigkeit kann verschieden ein gestellt werden. Infolge des zylindrischen Körpers ist die Luftbewegung von großer Gleichförmigkeit, wodurch die verlustbildende Wirbetbitdung fast ganz vermieden ist. Da ein Entweichen der Luft nicht möglich ist, ist der ausgeübte Zug besonders groß. Der Motor läuft mit der hohen Geschwindigkeit von 800 Umdrehungen in der Minute, wodurch eine Kreiselwirkung erzielt wird, die die Längsstabilitat sichern soll. Die Tragflächen sind oberhalb ange ordnet und können verstellt, jedoch nicht verwunden werden. Außerdem find Seiten- und Höhensteuer vorhanden. Las ganze Flugzeug hat große Abmessungen: die Länge beträgt 11,7 w, die Spannweite der Trag- flächen 15 w, die Gesamtfläche 93 am. Trotz dieser erheblichen Grötze wiegt wegen der Verwendung des Aluminiums das ganze Flugzeug nur etwa 520 kg. O * Professor Seitz -f. Wie uns unser Münchner Mitarbeiter telegraphiert, ist heute vormittag in München der berühmte Genremaler Professor Otto Seitz im Alter von 66 Jahren gestorben. — Der Verstorbene war Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München und als Spezialist von heiteren Hofnarrenszenen berühmt. Verschiedene seiner Werk« sind in staatlichen Museen untergebracht. * Die Jahresversammlung der Deutschen Shake speare-Gesellschaft findet wieder am 23. April, dem wahrscheinlichen Geburtstag und sicheren Sterbetag des Dichters, in Weimar statt. Die Festteilnehmer versammeln sich am Vorabend, dem 22. Avril, zu einer besonderen Festvorstellung im Hostheater, da» der Groß Herzog als warmer Förderer und Freund der Gesellschaft zur Verfügung gestellt hat. Den arotzen Festvortraa hat diesmal Professor Gregor Sarrazin, der Ordinarius für englische Sprache und Literatur an der Universität Breslau, übernommen. Sein Thema lautet: „Shakespeare als Landmann." Unmittelbar darauf wcrd Dr. Wislicenus aus Darm stadt die Totenmaske Shakespeares im Original oorzeigen, nachdem er sie im letzten Herbst auf einer englischen Studienreise in Stratford on Avon mit der Sradesdülte sorgfältig verglichen hat.
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