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«US LeipM MÄ umgryenü. Leipzig. 18. Mär,. Oe^ ,,/(/e/^e /.o/fs/s/netze/'", c/er Ze/t e/Vi/'sen lagen /'n c/er ^ac/im/ttsgs- 6er lsgeü/stt ez-sc/re/nt, //st n/'cstl nu5 u/egen c^e/- /(0Lte/r/oLen ns/rme ,/o/r offenen L/e//en, zonc/e^ svc/r u/egen c/er t^e/kereci ^n^e/gen aus a//en 6eb/eken c/es i/e/'/le/i/'L ^/e/ /^n/l/ang ge- /c/nc^en. se/ c/a/ier c(/sLsr ^n^e/gen- te/t c/es /.e/fl^/ge^ lsgeb/stt 6en gesc/rst^ten /.eZe/^n vnck /.eLS/'/nnen zoM'e c/sn /n- Lezen^en besonc/e^e/' 6esc/?kt/ng emp/o/i/en. * Familiennachrichten. Verlobt: Fräulein Eer- crud Frohberg, Tochter des Herrn Fabrikbesitzers M. Frohberg und Frau Elisabeth geb. Stockmann in Böhrigen (Sa.) mit Herrn Arthur Becker, Kaufmann und Leutnant der likes., Hainichen. O Fräulern Hilde gard Gräfe, Tochter des Herrn Schuldirektors Gräfe und Frau, Leipzig, mit Herrn Otto Scherz, Musi kalienhändler. «» Fräulein Ruth Schmedtje. Tochter des Herrn Adolf Schmedtje und Frau Elli geb. Evers in Halle a. S., mir Herrn Max kreylsig, Dipl.-Ingenieur, daselbst. » Fräulein Hanna Muth mit Herrn Hermann Grafe, Pfarrhaus Großdalzig. Fräulein Katharine Eichler, Leipz:g-A„ mit Herrn Alexander Popoff, dipl. Oekonom, Teluch-Bulgarien. O Fräulein Roscl Herrmann mit Herrn Erich Zimmer mann, Baumeister, Annaberg. O — Vermählt: Herr Martin Möbius, Leipzig, mit Frau Helene ged. Besser, Kötzschenbroda. G Herr Karl Waitkans. Berlin, mit Frau verw. Schmcrwitz geb. Thömsgen, Leipzig. G Herr Rechtsanwalt Paul Schurich, Dresden, mit Frau Anny geb. Klauber, Limbach. » Herr Eberhard Huck und Frau Margarete Huck, Leipzig und Wtes- dadeu. O — Geboren: Herrn Johannes Grafe und Frau Frieda geb. Wirthmann, Leipzig, eine Tochter. G Herrn R. Muntwitz und Frau geb. Grützncr, Reudnitz, ein Knabe. » Herrn Richard Pfeil und Frau geb. Schichtholz, Friedenau d. Berlin, ein Knabe. > Herrn Paul Schneider und Frau geb. Mögelin, Leipzig, Elisabethstraße, ein Mädchen, «s—Gegorben: Frau Auguste Mogk geb. Naumann, Leipzig. Nürnberger Straße. Beerdigung Dienstag '/s2 Uhr, Johannis- friedyoj. O Herr Gutsbesitzer Fr. Aug. Arno Moritz, 09 Jahre alt, Brösen bei Groitzsch. Beerdigung Dienstag ' «4 Uhr. « Frau Marie Wilhelm geb. Böttcher. 54 Jahre alt, Leipzig, Sidonienstraße. Be erdigung Dienstag 2 Uhr, Johannisfriedhos. v Herr Conrad Weiß, Schneidermeister, Vorstandsmitglied der Innung, L.-Neustadt. Einäscherung Dienstag 4 Uhr, Südfriedhof. « Herr Carl Friedrich Bunge, 56 Jahre alt. Kochstraßc, Leipzig. Beerdigung Dienstag 2'/, Uhr, Johannisfriedhof, v Herr Josef Friedl, 88 Jahre alt, Scyleußtg. Beerdigung Montag 12 Uhr. S Herr Friedrich Krug, 77 Jahre alt, Leipzig, Leplaysrraße. Beerdigung Dienstag' ,2Uhr, Johannis friedhof. A Herr Carl Edwin Lucas, 21 Jahre alt, Konservatorist. Beerdigung Dienstag '/,3 Uhr, Neuer Reudnitzer Friedhof. E Frau Wilhelmine Schnurpel, 59 Jahre alt, L.-Neustadt. Einäscherung Dienstag 1 Uhr, Südfriedhof. Historischer Tageskalendcr für Leipzig. 18. März: 1799 Todestag Oesers. 1801 Gründung der Kupferdrucker-Kranken- und Steöbckasse, di« 1901 ihr lOOjähriges Jubiläum beging. Teilung ües GolMer Kirchspiels. Ter Rat schreibt den Stadtverordneten: 1. Ter Kirchenvorstand der Friedenskirche zu 2.-Gohlis, die unter dem Patronate des Rates der Ztadt Leipzig und des akademischen Senats der Universität hier steht, hat beantragt, das Gohliser Kirchspiel zu teilen. Ter gleiche Antrag ist auch vom Evangelisch-lutherischen Arbeiter verein in L.-Gohlis gestellt worden. Tas Kirchspiel L.-Gohlis gehört sowohl sei nem Umfange wie seiner Bevölkerungszahl nach zu den größten Kirchspielen des Stadtbezirkes. Es zählt nach dem Ergebnisse der letzten Volks zählung rund 41000 Einwohner, die fast sämt lich dein evangelisch-lutherischen Bekenntnis an hängen. Tabei herrscht in ihm, namentlich soiveit das sogenannte Franzosenviertel in Betracht kommt, eine starke Bautätigkeit. Tie Zahl der Gemeindcglicder steigt infolgedessen rasch noch weiter. Für diese Verhältnisse ist die vorhandene Kirche zu klein, was sich besonders an großen Festtagen zum Schaden des kirchlichen Lebens fühlbar macht. Insbesondere reichen auch die vorhandenen Nebenräume für die große Zahl von Taufen, Trauungen und Konfirmationen nicht aus. Noch mehr aber als die räumliche Unzu länglichkeit der Kirche drängt der Umstand zur Teilung, daß die Arbeitskraft der Geistlichen auf die Tauer nicht imstande ist, das zu umfangreiche und allzu stark bevölkerte Kirchspiel mit Erfolg geistlich zu versoryen. An der Friedenskirche wirken zurzeit 3 ständige Geistliche und 1 Hilfs geistlicher. Eine Vermehrung der Geistlicken würde wohl vorübergehend eine Entlastung, nicht aber eine dauernde Besserung schaffen. Zudem ist es erfahrungsgemäß nicht geeignet, das kirch liche Leben zu fördern, wenn mehr als 4 Geist liche in der Gemeinde tätig sind. Auch das Evangelisch-lutherische Land'cskonsistorium hat dies wieoerholt schon als nicht wünschenswert bezeichnet. Nach der Bekanntmachung, den Um fang und das Maß der geistlichen Versorgung der Kirchgemeinden betreffend, vom 10. August 1892 «Leite 123 des Verordnungsblattes des Evan- gelisch-lutlferischen Landeskonsistoriums für das Königreich Sachsen, Jahrgang 1892) sollen die Voraussetzungen für die Teilung eines Kirch spiels im allgemeinen dann als vorhanden an genommen werden, wenn die Zahl der Seelen mehr als 18000 und die Zahl der auf eine geistliche Kraft entfallenden Seelen mehr als 6000 beträgt. Wenn auch die Bestimmungen die ser Bekanntmachung nicht ohne weiteres auf die Kirchcngemeinden in den großen Städten An- Wendung finden können, so geben sie doch auch für diese Kirchenaemcinden zum mindesten einen ungefähren Maßstab und zeigen jedenfalls, nne außerordentlich die Bevölkerunaszahl der Fricdenükirchengemcinde über die üblichen Ver hältnisse hinausgewachsen ist. Bei dieser Sach lage dürste der auf Teilung des Kirchspiels ge- richtete Antrag des Vorstandes der Friedens- kirche nicht ungerechtfertigt fein. Unter diesen Verhältnissen hat da- Evan- getisch-lutherische Landeskonsistorium auf den Be richt der Kircheninsvektion sich einverstanden er klärt, daß an die Teilung des Gohliser Atrchspiels herangetreten, und daß als künftige Grenze die ^südgrenze der Wahren—Leipziger Verbindung-- bahn angenommen werde. Der akademische Se nat der Universität hat inzwischen zugestimmt. Wir selbst haben, sowohl als Mitpatron der Gohliser Kirche als auch als politischer Ver treter der Stadtgemcinde, beschlossen, keine Be denken gegen die vorgeschlagene Teilung zu er heben. 2. Der Vermögensteilung zwischen der alten und der neuen Gemeinde und der Wahl des Bau platzes für die neue Kirche kann erst näher ge treten werden, wenn ein Äirchenvorstand für die neue Gemeinde gewählt sein wird. Ter akademische Senat der Universität will sick nin das Mitpatrvnat für die neue Kirche nicht mit bewerben. Für uns liegt die Sache u. E. jedoch anders als für den akademischen Senat der Universität. Je mehr, wie es jetzt der Fall ist, im religiösen Leben Strömungen und Gegenströmungen sich entwickeln und die Gegen sätze sich verschärfen, desto mehr wird es für die Ltadrgcmeinde von Bedeutung, sich einen Einfluß auf die Wahl der Geistlichen und auf die Be schlüsse der Kirchenvorständc zu sichern. Dazu bildet aber das Patrouatsrccht eins der wichtig sten Mittel. Wir haben deshalb beschlossen, uns km das Patronatsrecht zu bewerben und uns grundsätzlich bereit erklärt, der neuen Kirchen gemeinde einen für den Bau der Kirche und des Pfarrhauses geeigneten Bauplatz unentgeltlich tosten- und lastenfrei aus städtischen Mitteln zu gewähren. 3. In dem Gohliser Kirchspiel ist nach den gesetzlichen Bestimmungen in nächster Zeit der Kirchenvorstand durch Neuwahl zu ergänzen. Wir haben beschlossen, die Zahl dieser Mitglieder für die neue Gemeinde auf 8 festzusetzen. Nach alle dem bitten wir Sic 1. sich dazu, daß das Gohliser Kirchspiel in der Weise geteilt werde, daß die süd liche Grenze der G ü lei Verbindungsbahn Leip zig—Wahren die Teennungslinie bildet, nach L des Publikat'onsgesetzes zur Kirchenvor- stauds- und Lyuodalorduung zu erklären, 2. falls Sie zu 1 keine Bedeuten haben, sich grundsätzlich damit einverstanden zu erklären, -0 daß wir der neuen Kirchcngcmeinoe gegen UeberlaHung der Patronats- und Kollaturrechte einen für den Bau der Kirche und des Pfarrhauses ausreichenden Platz unentgeltlich kosten- und lastenfrei aus städtischen Mitteln gewähren, k) daß die Zahl der weltlichen Kirchcnvorsteher für das neue Kirch spiel auf 8 festgesetzt werde. ut. Uuivcrsitiitsnachrichten. Die Anmeldungen zur ersten juristischen Staatsprüfung in Leipzig im Sommcrsemester 1912 sind vom 21.—50. Mürz cin- zureichen unter der Adresse: „An den Schriftführer der Kgl. Kommission für die erste juristische Staats prüfung in Leipzig, Universitäts-Sekretariat". Die Briefumschläge dürfen weder den Namen des Ab senders noch besondere Merkzeichen tragen, sind aber mit der Aufschrift „Anmeldung zur juristischen Staatsprüfung" zu versehen. In dem Zulassungs gesuche, dem ein Lebenslauf mit Angabe der Mi- litärvcrhältnisse, Maturitätszeugnis und die Uni- versitäts-Studienzeugnisse beizusügcn sind, hat der Kandidat zu erklären, ob er die Prüfung zugleich als Bckkkalaureatsprüsung betrachtet wissen wolle. Vor dem 21. März eingehend« Anmeldungsschreiben und solche ohne die erforderlichen Beilagen werden nicht berücksichtigt. Der schriftliche Teil der Prüfung findet vom 2.—4. Mai statt. — Di« akademischen Behörden haben vom 18.—20. März d. I. wegen Haupt reinigung ihre Bureaus geschlossen. * Umpflanzung des Denkmals Friedrich Augusto HI. auf dem Königsplatz. Der Rat schreibt den Stadtverordneten: Schon ost ist der Wunsch laut geworden, das von Oeser im Jahre 1779 geschaffene Denkmal Kurfürst Friedrich Augusts III. von Sachsen auf dem Königsplatze, dessen auf verhältnismäßig großem Sockel stehende Figur jetzt neben den den königsplatz nmkränzenden Gebäuden zu sehr zurück tritt, in ein harmonischeres Verhältnis zur Um gebung zu setzen. Nach vielfachen Erwägungen glaubt das Hochbauamt, eine günstigere Gestaltung dadurch zu erreichen, daß das Denkmal mit hochstrebenden Bäumen umpflanzt wird: es würde dadurch eine größere Intimität der nUeren Umgebung des Denk mals erreicht. Unsere Gartenverwaltung ist eben falls der Meinung, daß «ine Umpflanzung des Denk mals mit Pyramidenbäumen am vorteilhaftesten wirken würde. Als Vaumart schlägt sie die schlanke Pappel vor, hauptsächlich auch deswegen, weil da durch der Ausblick nach dem Grassimuseum nicht ver- deckt werden würde. Nach einem Kostenanschläge unserer Gartcnverwaltung stellen sich die gesamten Kosten der Umpflanzung auf 1085 .4t, um deren Be willigung die Stadtverordneten ersucht werden. * Errichtung eines Knabcnhortes an der 23. Be« zirlsschule. An der 23. Bezirksschule in L.-Lindenau nat sich das Bedürfnis zur Errichtung eines Knaben- nortes herausgestellt, weil eine große Anzahl Kna ben des Schulbezirkes während der schulfreien Zeit ohne Aufsicht ist. Von den Lehrern der Schule sind allein 68 Knaben zur Ausnahme in den Hort sorge» schlagen worden, und auf Umfrage haben sich 27 Kna ben, deren Zulassung ebenfalls angezeiat erscheint, freiwillig gemeldet. Der Rat hat deshalb beschlossen, zu Ostern 1912 an der 23. Beürksschule einen Kna- der.hort zu errichten und die Einrichtungskosten von 1318 ^t außerordentlich und den Besoldungsaufwand von 1237,50 -4t ordentlich nachzubewilligen. * Begründung einer Lehrerstell« «« der III. Fach« und Fortbildungsschule. Der Rat hat be schloßen, an der III. Fach» und Fortbildungsschule von Ostern 1912 ab noch eine weitere Stelle eines hauptamtlichen Lehrers zu begründen und die Mit tel dafür mit 3150 -4t nachzubewilligen. * Verbesserung der Beleuchtung des Thomas- kirchhoss usw. Der Rat ist von einer großen Anzahl Geschäftsinhaber ersucht worden, sowohl in der Mark- arafenstraße, al» im südlichen Teile des Thomas» kirchhof» die Beleuchtung zu verbessern. Er hat sich überzeugt, daß dieser Wunsch durch den gesteigerten Verkehr begründet ist und beschloßen: 1. den südlichen Teil des Ihomasftrchhofs und die Burgstrake zwi schen Thomaskirchhof und Schloßgasse mit Nieder- druckstarklichtlampen, 2. die Marrgrafenstrahe zwi schen Peterstor und Rathausrina. den Burgvlatz und die Burgstraße zwischen Schloßaasse und Rathausring, 3. den Georgiring von der Wintergartenstraße bi» zum Augustusplatz und die Goetbestraß« zwischen Brühl und Parkstrabe mit Pretzluft-Gasintemiv- beleuchtung zu versehen und die hierzu erforderlichen Kosten von 50100 .tt au, Erneuerungsfond» zu Lasten des Gaswerks zu bewilligen. — „Kulturbeziehungeu -mische» Thiva »»d de« Abo»dl«»d«- waren zum Gegenstand ein«« Vortrages bestimmt worden, den Professor Tr. A. Lon- radh Im Kaufmännischen Verein halten sollte. Krankheit verhinderte indessen sein Erscheinen, so daß Oberlehrer Tr. Stüber an seine Stelle mit der Behandlung de- Themas trat. Mit Erstaunen wird in der jüngsten Zeit die universelle Umwäl zung China-, dieser uralten Hochburg des Konser vatismus, bemerkt worden sein. Für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten, hat sie scck als letzte ent scheidende Konsequenz der Verhältnisse vollzogen. Eine demokratische Tendenz hat sich des Landes be mächtigt, in erster Linie eine Folge des Welt-- VerkehrS, ein Triumph der Kulturbeziehungen zwi- schen China und dem Abendland. Trotz seiner sprich wörtlich gewordenen Mauer hat sich China niemals so verschlossen, daß ihm der Austausch seiner geistigen und materiellen Güter mit dem Abendland nnmög- lick geworden wäre. Wenn wir die Entwickelung Chinas überschauen, so sehen wir, daß die Chinesen sich ihre Kultur selbst geschaffen haben. Schon früh standen sie aus großen Handelswegen mit Kaschaar in Verbindung, ebenso mit dem griechisch-jonischen Meer, ja bis zu dem persischen Weltreich erstreckte sich der Welthandel. Ihm ist die eigentliche Er schließung Chinas zn danken. Mit der Erstarkung der chinesischen Macbt, die im Jahre 241 v. Ehr. begann, dehnte sich dieser Welthandel immer mehr aus und kam, griechische Kulturelemente aufnehmend, mit dem Auslaufen der griechischen Kultur zusammen. Schon damals kamen chinesische Seide und Seiden stoffe bis nach Rom. Von Rom selbst, das später, als es zum Kaiserreich cmporgestiegen, den Welt- markt gewonnen, gingen dann die Beziehungen zu China hinüber. Es drang nach Osten vor, Korallen, Perlen, Bernstein, Gold, Silber, Weihrauch, Edel- steine, bnntfarbige Stoffe einführend. Scheinbar hat China dabei mehr empfangen, als es im Handelswert der Seide gegeben. Tie Folge davon war der Staats bankrott RomS. Ta kam die gewaltige Be- wegung der Völkerwanderung, nnd damit schrumpfte der Handel über Land zusammen. Von Hafen zu Hafen wnrden auch die chinesischen Schiffe zurück- gedrängt. Mit dem Erstehen des Kalifenreichcs ent wickelte sich wiederum ein Welthandel. Arabischs Schiffe gingen nach China, das wieder den Kompaß überlieferte und Papier nnd Buchdruck gab, wogegen es als Gegengabe des Abendlandes das Christentum empfing, um es in den Bereich seiner Kultur zu ziehen. In der Epoche der Mongolen, die einen eigenen Charakter hatte, kamen technisch« Fort schritte des Abendlandes nach China. Es begann aber auch das Kunstgewerbe Chinas eine Wirkung auf Europa au-szuüben und hier durch das Porzellan eine neue Ornamentik hcrvorzurufcn. In der von den Portugiesen beherrschten Periode kamen die Er zeugnisse des chinesischen Knnstgewerbcs, kam Tee nach Europa. Tie Iesuitenmistiönen waren an der Arbeit und regten durch ihren Geist das Abendland an. Es folgten die diplomatischen Beziehungen und mit ihnen der ostasiatifchc Handel. Tas ausländische Kapital wurde zu einer Lebensfrage für China. Europa führte seine Waren ein. «o wurde das Ganze in China eine Mischkultur, wie sic die Welt geschichte noch nicht gesehen. Das wichtigste aber bleibt, daß der weltumspannende Handel mit China auch dort die Menschheit der Kultur erschlossen hat. * Frauenstimmrecht in Finnland." Auf Anregung des Internationalen Studentenvsreins spricht heute 8Uhr abends im Pfauensaale des Zoologischen Gartens Dr. v. Ursin, Vizepräsident des finnischen Landtages, über „Frauenstimmrecht in Finnland". u. Genehmigte Warenlotterie. Durch Verordnung des sächsischen Ministeriums des Innern ist dem Landesvereine sächsischer Staatsbeamten für Wohl fahrtseinrichtungen die Genehmigung zur Veran staltung einer Warenlotteri« für die Zweck« der Stiftung „Waisenhilse" und der Haltung von Frei stellen im „König-Albert-Heim" vom 4. bis zum 6. November 1912 für den Bereich des Königreichs Sachsen erteilt worden. 77 Bier Selbstmorde und ein Selbstmordversuch am Sonntag. Sonntag vormittag hat sich in der Kaiserin-Augusta-Straße ein in Connewitz wohn hafter 18jähriger (!) Kaufmannslehrling aus unbe kannten Gründen erschossen. — In ihrer Wohnung in Plagwitz hat sich eine 5Kjährige Mon teursehefrau wegen körperlicher Leiden erhängt. — Ebenfalls durch Erhängen entleibte sich ein 51jähriger Tischler in seiner Wohnung in der Brüder straße. Der Grund der Tat ist unbekannt. — In einem Hotel an der Promenade schoß sich in der Nacht zum Sonntag ein kurz zuvor zugereister junger Student zwei Kugeln in den Kopf. Er wurde noch lebend, aber schwerverletzt nach dem Kranken hause gebracht, starb aber nach wenigen Stunden. Nach einem vorgefundenen Zettel heißt er Paul Bischoff und stammt aus Altenburg. — Ein 18 Jahre alter Eraoeurlehrling aus dem Osten der Stadt nahm in einem Anfalle von Schwermut Lysol zu sich. Der Lebensmüde erreichte den beabsichtigten Zweck nicht, mußte aber in ärztliche Behandlung ge geben werden. 9 Ihren Eltern entlaufen. Hier wurde ein 17 Jahre altes Dienstmädchen aus Dresden aufge griffen, das dort einen größeren Geldbetrag unter- schlagen hatte und seinen Eltern entlaufen war. -ff- Unfälle. Auf dem Täubchenwege wurde ein 20 Jahre altes Dienstmädchen beim Ueberschreiten der Straße von einem Straßenbahnwagen angefakren. Das Mädchen wurde hierbei auf den Boden geschleu dert und erlitt eine Kopfwunde. — Ein an der Eber- hardstraße in Stellung befindliches 18 Jahre altes Dienstmädchen glitt auf der Straße aus und erlitt «ine Verletzung des rechten Handgelenks. — Gleiches Mißgeschick hatte beim Ueberschreiten von Gleisen ein 46 Jahre alter Expedient aus der Katzbachstratze in L.-Eutritzsch. Der Mann erlitt bei dem Falle «ine Quetschung des linken Kniegelenkes. H Der falsche Schulfreund. Ein frecher Betrüger trat bei einer in der Hermannstraße in L.-Connewitz wohnhaften Familie auf. Er gab sich dort für einen Schulfreund de» Sohnes aus (dieser war, wie der Schwindler gewußt hat, gerade abwesend). Durch sein vornehmes und sicheres Auftreten verstand es der Mensch, der sich Schneider nannte und Kaufmann sein wollte, die Familie um «men Geldbetrag zu prellen. Angeblich hatte er eine Geschäftstour zu machen und das Geld vergeßen. Die Geschichte stellte sich al« Schwindel heraus. Der Betrüger ist etwa 25 Jahre alt, 1,70 Meter groß und von schmächtiger Figur. Er hatte hagere» Gesicht und Anflug von Schnurrbart. Bekleidet war er u. a. mit dunkvem Jackett, grauer Hose und grauer Sportmütze. 9 Gestohlene Wertpapiere. Aus einem Bureau der inneren Stadt wurden verschiedene Wertsachen gestohlen, und zwar: zwei sprozentige Leipziger Stadtanleihen vom Jahre 1908. Lit. S Nr. 3918 und 3919 über je 1000 ^t, nebst Talons und Coupon«, so« wie 3l4prozenttge, vormal» sprozentige Preußische Konsols Stadtanleihe Nr. 101164 Lit. I' vom Jahre 1881 über 200 ^l, nebst Talon» und Coupons, und d«r Mantel einer aleichen Anleihe Nr. 181867 Lit-1' vom Jahre 1880, ebenfalls über 200 -4t. 9 DieKlsch« Elster. Zur Verantwortung gezogen wurde eine 36 Jahre alte, wegen Diebstahls wieder holt bestrafte Aufwärterin von hier, die bis vor kurzem in einem größeren Geschäft der inneren Stadt beschäftigt war und dort eine große Menge Waren entwendete Das gestohlen« Gut befand sich in der Wohnung der diebrschen Elster und konnte der ge schädigten Firma wieder -ugesteltt werden, . _ 9 Dießesbevte. Im Besitz eines kürzlich wegen Fahrraddiebstah's festgenommenen 42 Jahre alten Arbeiters aus Gräfendorf, der bereit» schwer bestraft ist, wurde u. a ein gebrauchtes Fahrrad, Marke „Stölzels Stabil" mit der Nr. 17 605 und Torpedo. Freilauf, sowie ein Fahrrad ohne Marke mit der Nr. 103 544 und weiter eine Anzahl lose Räder und andere Ersatzteile gefunden, die offenbar von einem Diebstahle herrühren. Die Eigentümer der Sachen können sich bei der Kriminalpolizei melden. 9 Diebstähle. Gestohlen wurde an der Eck« der Tal- und Brüderstraße aus einem Wagen ein dunkel brauner mit schwarzen Längsstreifen durchwirkter Jackettanzug im Werte von 65 -4t. — Ein 10 Jahre alter unbekannter Knabe mit auffallend vollem Ge sicht und dunklen Augen, bekleidet mit dunkelbraunem Jackettanzug und blauer Schlllermütze mit weißen Streifen, stahl aus einem Brotwagen in der Möckernschen Straße 24 -4t. 9 Festgenommen wurden: ein 30 Jahre alter Steindrucker aus München wegen Betrugs und schwerer Urkundenfälschung, sowie ein wegen Be trugs schon vorbestraftes 24 Jahre altes Dienst mädchen aus Zeitz, das sich unter schwindelhaften Angaben in einem Geschäft der Westvorstadt Waren aneignete. Tätigkeit der Feuerwehr. Sonntag früh 4 Uhr wurde der Süd-Feuerwache -Feuer Windmühlen straße 46" gemeldet. Als die Wehren der Süd- und Ostwache dort eintrafen, fanden sie in einer Fein- mechanikerwerkstatt Holzwolle brennend vor. Der Raum war gänzlich verqualmt, so daß es große Mühe kostete, zum Brandherd zu gelangen. Nach ein stündiger Tätigkeit war jede weitere Gefahr beseitigt. — Um 5,55 Ubr früh mußte die Ost-Feuerwache auf tclevhonische Meldung hin nach dem Grundstück Hof meisterstraße 13 ausrücken. Dort waren in der Bade stube einer Wohnung unter dem Ofen die Dielen in Brand geraten. Auch hier mußte die Feuerwehr hilf reich eingreifen. — Um 7 Uhr früh gerieten im Grundstück Johennisplatz 21 in einem Lagerraums Briketts sowie Papierabfäll« in Brand, zu dessen Unterdrückung die Ost-Feuerwache ebenfalls herbei gerufen werden mußte. -f-i- Güldengossa. Eine hier wohnhafte 47 Jahre alte Maurers-Witwe stach sich beim Reinigen ihrer Wohnung einen Holzsplitter in die rechte Hand ein. Die Frau schenkte der Verletzung anfangs keine sonderliche Beachtung. Die Wunde verschlimmerte sich aber unter den Anzeichen von Blutvergiftung in so bedrohlicher Weise, daß die Frau in eine Leipziger Klinik übergesührt werden mußte- Aus Lachlen. Dresden, 17. März. (:) Der König besuchte heute vormittag Len Gottesdienst in der Katholischen Hofkirche und er ledigte dann Regierungsgeschäfte. Die Familientafel, an der der König mit seinen Söhnen und Töchtern sowie die Prinzessin Mathilde teilnabmen, fand bei dem Prinzenpaare Johann Georg im prinzlichen Palais auf der Zinzendorfstraße statt. — Am Donnerstagabend 'X6 Uhr wird der Monarch dem Vortrage des Stadtdaurats Professor Erlwein im Fcstsaalc des Neuen Rathauses über die Gestal tung des Königsufers in Dresden-Neustadt beiwohnen. — Die Frau Prinzessin Johann Georg wird am Dienstagabend das große Kon zert des Lehmann-Osten-Chores im Statischen Aus stellungspalast durch ihren Besuch aus,zeichnen. (:) Der Landesverband der Kath. Arbeitervereine für Sachsen hielt heute hier unter lebhafter Teil nahme seine Hauptversammlung ab. Die Verhandlungen waren nicht öffentlich und betrafen in der Hauptsache den Jahres- und Kassenbericht, Agitationsfragen usw. s:) Der Ausschuß für die Errichtung eines Schiller- Denkmals in Dresden hielt heute nachmittag in dem Atelier Les Professors Selmar Werner, Blasewitzer Straße, eine Sitzung unter -em Vorsitze des Stadt rats Dr. med. Hopf ab. Zunächst wurden einige von dem Künstler entworfene Friese, die für den Sockel des Denkmals bestimmt sind, besichtigt. Sie fanden vollständigen Beifall bei den Mitgliedern der Kom mission und wurden nach dem vorhandenen Entwürfe genehmigt. Das Denkmal wird vollständig in weißem Marmor hergestellt, so daß Dresden ein würdiges Standbild des großen Dichters erhält. Auch der Standort des Denkmals, das bekanntlich in der Gartenanlage vor dem Caf6 Pollender in der Haupt straße zu Dresden-Neustadt zu stehen kommt, kann als ein sehr günstiger bezeichnet werden. Die Ar beiten für das Denkmal sind nunmehr so weit vor geschritten, daß der Ausschuß hofft, dasselbe am 11. November 1913 der Oeffentlichkeit übergeben zu können. * (:) Freiberg, 17. März. (Personalien.) Der beim Stadtrat zu Freiberg nichtständig be schäftigte Ratsassessor Kaul ist zum ständigen Rats assessor in Schneeberg gewählt worden und wird seine neue Stellung in nächster Zeit bereits antreten. * Plauen i. B-, 17. März. (Ihr 75jähriges Bestehen) beging in diesen Tagen die Baumwoll weberei Hermann Lang. hier. Von einer größeren Feier wutde aber mit Rücksicht auf die Lohnbewegung der Wsber vollständig abgesehen. vlvlitllLv» versLnn»« eivv ILusIiedo 'l'rinkkur mit ^8smsuuskilll>er natiirlivk. Oledtiv»«8er. lleiv llsZUrliebe Küllull-, mit ustUOiebor Koklen.-Lurs »ll^ore cbcrt. örokedUre mit OeiOiericktsll u. ^r2t-6utac>btell ki e!. E«87 kliiimernlt. KillM LsiMsMWil i. kkkii Depot DsipriA.' Otto Meissner L6o., > Ikolküstr. 3. Tel.835. «n,-,gtn wegen nimmt «nlgegrn der »er «tndersrrunde »Kinder, schütz) «. v. aus seturm v««in»dur-au Haiustr. 1, II. (Tel. 9984), «prrchstundc 10-1 Uhr. Der Berkin vrrsolgt die «njktae» «eitkr. »hu« da, d;r Bz»« »«» »utzkigrnden grnannl Mr».