Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.03.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120316015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912031601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912031601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-03
- Tag 1912-03-16
-
Monat
1912-03
-
Jahr
1912
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vornnldAch, 1L. «Ky l-lL m. ISS. los. Istzr-mr-. SrUr ll WßWA MMWß WßMHmaGchtzzGgD Dm schutHo«1»Ht« I»KMtzß »Ad- einsachter AutsuHrukg« find tzt, NeudEvst« j«tzt KW 100000 M««r >«rt»,«r »era«schl«-r, wüh«b stck di« Kost«« her trurevn» DblAftattunzz um neahr «L» verdoppelt hebe«. Di« Leputalw« erklärt sich mit dieser Ldänderioeg einverstande«, dem, NTil^ttgrr al» die »pulenw Umbawmg der Lehr, räume ist dock deren praktisch« und reichhaltige, modernen Ansprüchen genügende innere Ausgestal tung. Da» 7üjLhrtee gnbilän« her Bau schule a» IS. Arni ivlü würde der gegebene Tag für di« festliche Eröffnung der neuen »imune sein, so daß dieselben im Sommersemester schon in vollem Betrieb« sei» könnten. Die yinanzdepulati«n T der Zweite« Kammer hat sich in ihrer Sitzung vom 14. März mit den Kapitel« S2 und 28 de» owentlichen Etat», betreffend Zivillist«, Apanage« usw., beschäftigt und beantragt: Die Kammer wolle beschließen: bet Ka pitel 88, Zivillist«, die Ausgaben mit 3 704 927 Mark nach der Borlag« zu bewilligen, bei Kapitel 33, Apanage« und sonstige Leistungen auf Grund de» König!. HauSgesetzeS, die Ausgaben mit 349 554 Mark nack der Vorlage zu bewilligen. Die sozialdemo- irakischen Mitglieder der Deputation stimmten gegen diesen Beschluß. Ferner hat die Fiuanzdeputatwu.4 stck noch mit Kapitel 82 und 38 deL ordentlichen Etat» für 1913/18 betreffend Gesamtministerium und StaatSrat, sowie KabinettSkanzlci beschäftigt. Die Deputation beantragt hierzu: Die Kammer w»lle bgchlteßen: bei Kapitel 32, Gesamt- ministerium und Staatsrat, di« Ausgaben mit 30105 Mark »ach der Vorlage »u bewilligen; bei Kapitel 33, KabtnettSkanzlei, die Ausgaben mit 9245 Mark der Vorlage zu bewilligen. preußisches Sd-eorünetenhsus Berlin, 15. Marz. Di« Beratung de» Etat» der Zentralgcnos- s««lchaft»kasse wird fortgesetzt. Q Abg. Faßbender (Ztl.): Ich gebe nicht zu, Lag di« P reuß « nkass« die Tendenz hat, die Genossen schaften zu hemmen und zu tyrannisieren. Ihr ge bührt Dank für das Bestreben, das aus dem Mittel stand kommende Geld dem Mittelstände wieder zugute kommen zu lassen. O Aog. Meyenschein (Kons.): Auf den Streit zwischen der Preußenkasse und der Landwirtschaft lichen Zentraldatlehenskasse will ich nicht eingehen, damit es nicht den Anschein gewinnt, als suche die Zentraldarlehnskasse auf irgendeiner Sette Hilfe. O Der Präsident der ^entralgenossenschaststasse Heiligenstadt: Der Dorwurf des Abg. Crueger, daß die Zentralgenossenschaftskasse hinsichtlich der Aus- schlicglichkeitserklärung Herrschergelüste zeige, ist unbegründet. Die Abgabe der Ausschließlich keitserklärung beruht auf der vollsten Freiheit. Die Zinspolitik der Zentralgenossenschaftskasse ist durch aus einwandfrei. Gegen Li« Landwirtschaftliche Zentraldarlehnskasse haben wir auch keinen Boykott cmsgeübr. Di« Behauptung, daß unser Institut die Tendenz «in«r Zentralisation hab«, ist unzutreffend. Der Hauptzweck der Kmse ist, dem Mittelstand auf wirtschaftlichem Gebiet Schutz zu gewähren. O Abg. Eriineberg (Ztr.) beklagte, Latz die Preuhenkasse dem Handw«rk einen zu geringen Kredit gewahre. Sodann wurde der Etat genehmigt. Es folgte die Beratung de» Kultusetats. O Abg. Dr. Dittrtch (Ztr.): Wir verlangen volle Bewegungsfreiheit für unsere Orden und kirchlichen Einrichtungen. Wir Hüffen, daß der konfessionelle Charakter der Voffsschule erhalten bleibt. Leider kommen noch immer Ausnahmen vor, wo katholische Minderheiten nicht zu ihrem Recht gelangen. Wir verlangen ein Zusannnemvirken von Staat und Kirche auf dem Ge biete der Volksschule. Jetzt will man die Kircke zum Teil ousschalten, indem man die geistliche Eckulaus- sicht, di« wir aufrechterhaltcn wollen, bekämpft. o Abg. Dr. v. Campe (Natl.): Der katholischen Kirche und den katholischen Ansprüchen ist in vollein Mage Genüge geschehen. Nach der Verfassung ist die Schule ein« Veranstaltung de» Staates. Daran wollen wir nicht rütteln lasten. (Sehr gut! links.) Der Ministerpräsident hat im vorigen Jahre in Aus sicht gestellt, daß Oberlehrer, die den Anti moder nist« neid geleistet häben, zukünftig in der Regel nicht für die deutsche Geschichte angestellt werden sollen. Ich bitte den Minister um Auskunft, ob und in welchen Fällen Ausnahmen gemacht worden sind. Bei den hohen Summen, mit denen der Staat sich am Volksschulwesen beteiligt, ist die Gefahr einer Verstaatlichung d«r Volksschule in bedenk- licke Nähe gerückt. (7) Abg. Freihr. von Zedlitz und Neukirch (Frei- konsZ: Di« Forderung nach der Errichtung n« u e r Universitäten, beispielsweise in Frankfurt (Main), würde nur «in neuer Ansporn s«in zur Ueberfüllung der Universitäten. War die Volksschule betrifft, «rwarten wir die Beseiti- gung der geistlichen Schulaufsicht, durch di« «ine Revision de» Staat«» gelähmt wird. Möge unsere Volksschule da» Ziel nicht au» dem Aug« ver- lieren, die Schüler zu guten Christen, guten Bürgern und guten Patrioten zu erziehen. (Beifall.) O Abg. Kopsch (Freis): Wir verlangen die Be seitigung der aeisilichen OrtSschulaMicht und Zu- lastung der Lehrer zum Universität», studium. Wir erlennen der Kirche nicht das Herr- schcrr«cht gegenüber der Schul« zu. Unser Haupt wunsch ist auf die Schaffung eine» besonderen Unterrichtsministeriums gerichtet. In einer agrarischen Versammlung ist behauptet worden, ein Teil der Lehrer neige dem Umsturz zu. Gegen tztsst« BorAMtrf «utz ich tzt» Lchrschchpst «Ltfchtäd« v» Schutz ««hm«. Ick hab« Wunsch, baß di« Ketzergericht« ü» der «vang«lfsch«n Rirch», wie wir n« in den Mill«« Jatho und Traub erl«bt hab««, endlich aufhören. Hierauf wusde Vf« Wetter-erat ung auf Sonn abend 11 Uhr vertagt. Lügeschranlk. Lisrnbahnunglttck bei Wttienberlir. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitat er eignet« sich, wie wir bereits in unserer gestrigen Aoendnummer berichteten, an der Einfahrt zum Bahnhof Wittenberg« ein verhängnisvoller Zug zusammenstoß. Infolge Ucber'ahrcus des Vorsignals stieß der Berlin-Hamburger Postzug auf den auf den, Bahnhof haltenden Lüneburger Koblenzug auf. Die Kollision war so heftig, daß der Posizug in Brand geriet. Rach privaten Meldungen wurden drei Bahn beamte getötet und zwei Zugbegleiter s.ywer verletzt. Die nachstehende ergänzende amtliche Meldung lauter: Wittenberge, 15. Mürz. Lei dem Eisenbahn unglück sind der Overschafsner Dclfo au» Ham burg, der verbrannt ist, und der Hilfswagen- wärter Ide au» Altona getötet worden. Der Aushilsoheizer Praetz au» Husum und der Heizer Pantelett aus Insterburg wurden schwer verletzt. Ersterer hat einen doppelten Schitdelbruch erlitten und der zweite, der zwischen die Lokomotor und drn Tender geriet, wurde a» Len Beinen und am Unterkörper schwer ve»letzt. Lokomoiivsi'hrrr Knaa! aus Wittenberge vom Zuge tMt»7 und der Lokomotivsührer des au» ährenden Zu ,es i>994, Springer aus Wittenberge, sind leicht verletzt worden. Letzterer hat sich beim Abspringen von der Maschin« den Fuß verstaucht. Wie verlautet, ist Praetz inzwischen seinen Verletzungen erlegen. Ein k. 6 -Telegramm meldet ferner: Wittenberge, 15. März. Heute morgen 2.L0 Uhr ist der Postzug 0067 infolge Ueberfahren» des Ein- fahrtssignals auf dem Bahnhof Wittenberge gefen den nach Lüneburg ausfahrcnLeu Kohlenzug 0994 gefahren. Für den ersten Augenblick glaubte man noch nicht, daß die Kollision besonders schwere Folgen nach sich ziehen würde, doch plötzlich sah man, daß die Wagen des Hamburger Postzuges in Brand geratrn waren. Der Zugführer Delis vom Hamburger Postzug war in dem in Brand geratenen Packraum verbrannt. Der Wageuwärter Ide vom selben Zuge wurde bei dem Zusammenstöße so schwer ver- letzt, daß er kurze Zeit darauf starb. Vier Zug beamte sind mehr oder weniger verletzt. Drei Wagen des Hamburger Zuges sind total niedergebrannt; von dem Inhalt konnte nichts gerettet werden. Ein vierter Wagen ist so schwer beschädigt, daß er eben falls verloren erscheint. Einige Postsachen sind ver nichtet. Von dem Eilgüterzug, der außer Kohlen auch mit Vieh befrachtet war, sind etwa zwanzig Schweine getötet. Ueber die Aufräumungsarbeiten wird gemeldet: Wittenberge, 15. März. Nach dem Ilnalück wurde gleich ein Hrlfvzug an die Unfallstclle beordert und eine Schar von Eisenbahnüeamten abgesandt, die die Trümmer der ineinander gefahrenen Züge beseitigen und den Brand ersticken mußte». Ob die Lokomotiven beider Züge unbrauchbar ge worden sind, ist noch nicht festgeftcllt. Aus dem ver brannten Wagen sucht man die Reste der Post sachen auszusuchen, um die Absender bzw. Adressaten der Sendungen zu ermitteln. Es gilt aber jetzt schon als sicher, daß man nur noch wenig oorfinven dürfte. Die Schlacht im Gerichtssaal von HMsville. Wie wir sckwn kurr mitgeteilt, ist e» gelegentlich eine« Morbprozesses vor den Geschworenen der vir- giniscl>en Stadt HillSvil 1 e dort zu einem Gefechte zwisclnm dem Angeklagten und seinen Verwaüdten und den Vertretern der Behörde gekommen. Es »vird dem „Lvk.-Anz." darüber nock an» New York gemeldet: Bier Personen wurden getötet und 23 verwundet. Virginieu ist das Land der Blutfehden und des unversteuerten Branntwein». Ein Mann namens Allen war in Hill »Ville wegen einer seiner vielen Mordtaten zur Verantwortung gebracht worden. Eben hatten die Geschworenen ihn schuldig befunden, und der Richter war im Begriffe, daS Todesurteil zu fällen, als im Zuschauerraum ein Revolver knallte und der Staat San walt tot zu Boden stürzte. Ter Scherifk zog seinen Revolver, aber ehe er feuern konnte, lag auch er leblos am Boden. DaS dritte. Opfer war der Richter. Inzwischen war da» Feuergefecht allgemein geworden. Von allen Seiten knallten Schüsse. Leute, die gar nichts nrit dem Prozeß zu tun hatten, fielen unter dem Hagel von Kugeln. Wer einen Revolver hatte — und wellige hatten keinen — knallte mit. * Ter Richter wurde nock lebend aus dem Saale ge- Vmg«, «st« « Wwkst wuchst« wtnnte» spät«. D4» Geschworene» »ertetdigte» sich tapfer gegen dir Freunde de» Angeklagten und erwiderte» Schutz für Schot, aber ma pwntge blieben unverletzt. Der Qdvrann wnrcke getötet. Rach de» Ang« klag t* selbst stßl unter dem Kugelrege« tot pr Boden. Seine Brüder, di« da» Gemetzel begönne« hatten, flüchtet«« de die Berge, ohne verfolgt st» werden, denn die Spitzen der Behörden von HillSvillc waren entweder tot oder schwer verwundet. Berlin, 15. März. (Kriminal-Schutzmann von Verbrechern schwer verletzt.) Ein Kampf zwischen Verbrechern und einem Kriminalbeamten and in der vergangenen Nacht auf dem Wedding tatt. In der Gotncheostraße 37 wurde der Kriminal- chutzinann Fronte vom 69. Polizeirevier überfallen und so schwer verletzt, daß er in bedenklichem Zustande ins Virchow-Krankenhau» eingeliefert werden mußte. Franke vermutete in dem Schank lokal von Mehofer, Gotische'straße 37, einen schon seit längerer Zeit verfolgten Verbrecher und begab sich dorthin, um ihn zu verhaften. Plötzlich sielen etwa 10 Männer über ihn her und stachen auf ihn ein. Franke wurde zu Boden geworfen und schwer ve> letzt Beim Heranuahen einer Patrouille ergriffen die Täter die Flucht und entkamen. London, 16. März. (Verhafteter Betrüger.) Ein Beamter des Bankhauses Berkley, namen» Geng, wurde wegen Unterlchlagung einer an geblich sehr hohen evunnne verhaftet. kt. New Bork, 15. März. (Stiftung.) Der be kannte deuische Braueriönig Adolf Busch in St. Louis hat der Stadt St. Louis 2 000 000 Dollar zur Erbauung eines neuen Opernhauses zur Verfügung gestellt, unter der Bedingung, daß ourch Sammlungen in der Stadt noch weitere zwei Millionen aufgebracht werden. Gerlüuslssl. Reichsgericht. re. Leipzig, IS. März. Ein Vatermörder. Da, Schwurgericht Hagen i. Wests, hat am 20. Januar den Kaufmann Rudolf Miethe wegen Mordes zum Tode und außerdem wegen Urkundenfälschung unter Einrechnung einer anderen Strafe zu 2 Jahren 1 Monat Zuchthaus verurteilt. Er Hai zu Lchwelm im Mai 1911 den Geschäftsführer Emil Miethe, seinen Vater, ermordet, außerdem Gesuche um Erteilung eines Giftscheines fälschlich angefertigt uno davon Gebrauch gemacht. Von der Anklage Les Mordversuchs gegen seine Schwester ist er freigesprochen worden. — Er hatte Revision eingelegt und beschwerte sich in der Hauptsache darüber, daß ein anderer Sachverständiger vernommen worden sei als der, welcher geladen war. Die Sache erledigte sich aber sehr einfach durch di« Feststellung, daß e» sich um ein und dieselbe Persön lichkeit handelte mrd nur der Nam« des b«tr. Sach verständigen zunächst falsch in d«n Akten angegeben war. — Da das Urteil in keiner Weise einen Rechts- irrtum aufwies, so erkannte das Reichsgericht auf Verwerfung der Revision. Königliche, Schwurgericht. -rm. Leipzig, 15. März. Wegen versuchten Tittlichkeitsverbrechen» hatte sich der Arbeiter Otta Einil Winkler au» Schmiede berg vor den Geschworenen zu verantworten. Der Angeklagte ist schon zweimal wegen gleichartig«! Verbrechen mit Strafe in Höhe von 1 Jahr 2 Mo naten Gefängnis und 6 Jahren Zuchthaus bestraft worden. Rach einer geheimen Sitzung wurde Winkler nach dem Wahrspruche der Geschworenen unter Aus schluß mildernder Umstünde und unier Anrechnung von zehn Wochen der Unreriuchungshaft zu drei Jahren Zuchthaus und sünf Jahren Ehrenrechis- verlust verurteilt. Die Verteidigung des Angeklagten führte Rechtsanwalt Rübner. Die Anklage vertrat Staarsanwalt Dr. Wil Höf st. rm. Fälschung einer Eiscnbahnfahrkarte. Der Ofensetzer Otto Albert Gottlob D. aus Zerbst war am 11. Dezember auf dem Berliner Bahnhofe an gehalten worden, als er auf eine bereits ab gelaufene abgeänderte Arbeiterfahrkarte von Leipzig nach Dessan »ähren wollte. D. hatte früher in Leipzig gearbeiter, hatte seine Stellung aber wieder aufgegeben. Am 11. Dezember war D. von Dessau nach Leipzig gefahren, um sich hier nach anderweitiger Arbeit umzusehen. Auf der Heimfahrt nach Dessau zeigte er die bean standete Arbeiterfabrkarte an der Bahnsteigsperre vor. Der ursprüngliche Ausstellungstag der Karte war der 4. Dezember gewesen. Unter Zuhilfenahme seines Taschenmesser» batte D. dann das Datum in 11.12. geändert, wodurch er sich der Fälschung einer öffentlichen Urkunde schuldig gemacht hatte. Vor das Schwurgericht aestellt, wurde der Angekagte, dem als Verteidiger Rechtsanwalt An schütz zur Seite stand, während als Vertreter der Anklage Staatsanwalt Dr. Wilhofft fungierte, dem Wahr- spruck der Geschworenen gemäß mit der geringsten gesetzlichen zulässigen Strafe von drei Monaten Gefängnis belegt. —b. Zwickau, 15 März. Mordprozeß. Der erste Tag d«r Verhandlung gegen den iscqlosjergesellen U 1 lmann. der der Ermordung seiner Geliebten angeklagt ist, brachte nichts Bemerkenswertes. Der Angeklagte verteidigt sich *mit großer Gewandtheit und trägt ein sicheres, fast freches Wesen zur Schau. Es wurden einige Belastungszeugen vernommen, die ihn a« Abend d«r Tat goa«« »/,» ULr a,sehen haben, «ährand «schon vor - Utzr zu Hause gewesen sein will. Di« Anrlaa« stützt sich im wesentlichen auch daraus, daß U. mit der «rmordeten Geliebten ein«n Alim«ntation»pro,«ß führt«, den «r verlor. Er zahlt« dann «in« Abfindungssumme von 1500 worüber «r sich wiederholt sehr unwillig agzeigt haben soll. Drei ärztlich« Sachverständige schilderten den Leichenbefund. 2m Auftrage de» Justiz ministerium, wohnt d«r Verhandlung Geh. Iustizrat Dr. Künz bei. «b Berlin, 15. Män. Margolin - Prozeß. Der Agent Eugen Josef Margolin wurde heut« wegen Urkunden fälschung in sieben Fällen und wegen Betrug» in einem Falle zusätzlich der vom Schwurgericht gegen ihn erkannten Zuchthausstrafe von drei Jahren seih» Monaten zu weiteren 1'/. Jahren Zuchthaus ver urteilt. Zugleich wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte, die ihm das Schwurgericht auf sünf Jahre aberkannt hatte, noch auf wertere drei Jahre aberkannt. Die Kosten des Verfahrens wurden, soweit Verurteilung erfolgte, dem Angeklagten anferiegt. Lurnmelen. * Nm 10. Mär, hielt »re «ügem. Tnraorrei, V..Li»t«»a» sei» diedlährige» .'üuderläiauturuen ab. Die IX -«ad««, unter Leitung de» luruwart» Vvncher, führten guigeluugen« kVret. und wrrüleübungtli, die lSL M.ZVchen, unter Leitung »er ^urnl«hreet« Krl. Heinbott, »iu«n vteLerreiie» u«td Irrt» u»d »erOteLdil«,«» »U«. Der »»«« Besuch vu» «VV bi« 700 Pa» lonen isr »a« beste Zeugni« sür »t« rttbeig» LLttgkrtt dr« Ver ein«. «m r«. Mürz fiadrt >'N ..Deutschen Hanse", L.-Mndenau, ein Elternabend Ser Vie schule verladenden Kinder statt, greunde und Könner de» Bereias ii»d herzlich willkommen. * Der Deutschviilkische Dnrsoerelu , stetes en", v. 8., ver anstaltet heute Lonnavens a-end Z-Zv UI>r >m Saale de« .Siel-enmünnerbauseS" einen Lichtdi.'dervvrtrag tiber ,Da« Wandern". Redner ist Herr tLeschilftösUhrer Äorholz vom Deiitschnatiaiialen ->aui>lnngdgel>iisen-Nerban». Dem Äorlrag soll ein rlinzchen saige». Eintritt srei. Gäste herzlich will- kommen. kunltkalenüer. Theater. Lei»,i,er Stadt-rheat»^ I« Reoe» Lheatn »N, heute Lvnnabcnv da» Lustspiel »Dir sllus Kraurfurter-' wtedea- holt. Margen gelangt al» viert« Vorstellung de» Waguer- gokln« .Lvheugrin" zur Anfsiibrung. — Alte« Thea ter ist heilte .Die schöne Helena" angcsetzt. Morgen g«br nachmittag Z-.1 Uhr stir da« Ardelter-BilvuiigS-JnsNtu« söhne ipillettverkausi da» Lustspiel „Da» Wunder de» heiligen Drrrnr' in Szene, alcnS« die neue Operette »Die schönste Krau". Lelpziiier tchauspieldaeS. Heute geht del halben Preisen kao Lhneti'i'e Schauspiel „Der Hiittendesttzer" in Szene. Morgen sicht da» L -lrrvngeiche Lustspiel «Doktor Mau«" auf dem Repertoire. Die leyte Vonderaiiffithnm« findet am DicnSiag, den IS. März, abcud» 7>4 Uhr statt,' zur »luffahruna geleugt Lesting« „Minna von S°tarul^lm" tn der vom vorigen aakre her noch ü-kanuteu B>stet,'ii»g. Die für diese Vorstellung siir Sonntag gelösten SUllrtlr behalten für Dtcn«tag ihre Gültigkeit. Reue« Vperetteu-Dheater. Heule und folgend« Lag« ^va". shür dir Erstausführung der Lperetten-NovitLl ltev« ilugiistin", oon Kranz Lehttr, die am I. Osterfeierta, stattfindrt, kSnncn nur schriftliche UtLetibefiellunge« an«e»«mmeu »«cd«. Aattenberq-Iheater. Heute moderner Dhralerabcird: „-t»e sthe", Tragödie von Oncobu, unter Mitwirkung de» Autor«. — Morgen: .Tclephongchcimntsse". Konzert«. Heute adend « Uhr findet i» Gtstdt. Saufhauf« da» «t«»«> holt nngekündtgte Konzert der hollLubische» Geigerin Lath«» ein» 8ssch unter Mitwirkung de» Winderstein-VeHesters statt. Die Leitung hat Pros, znrn« Litt gütigst übernommru. Da genaue Programm, sowie Rühere» tiver Kartenverkauf ist au« heutigem Inserat zu ersehen. — tzretkarten werden zu diesem stonzert nicht verausgabt. Morgen Sonntag abend 7 Uhr findet unter Mitwirkung von Hofrat Prof. Dr. Map Reger bi« «. (letzte) Oe» «andhau».aamm«rm»Iik statt. Da« Programm bringt außer S«m Stretchseixtett tn V-Dur (Op. lSs von Vvahw« »w«t Ren- heften: ein Stretchquarteft (Rr. « L-Moll O». 71s von Hugo staun und die Piollrisouat« tu S-Moll (Op. 1A) von Neger. Vorträge. Morgen Lonutag fUUxt im Gaufhaulsaalr der 8ortrag». ab«nd de« stgl. Hosschauspirler« Dr. Valdemar Vtaegem«» staft. Zur Wiedergabe galangrn Dichtungen vou Goethe, Schiller (Lied von der Glockes, Grillparzer, Uhland, S. st. Mcner, Bnron sMrlodram au» .Manfred"!, Ltaegemann. Da« delieote Mitglied der Berliner stgl. Oper, Kraulet» Lvl« Artat de Padilla, ivird da» Programm durch Lledervortriige bereichern. — starten bet <k. A. stlemm und Kr. Jost. D»«««rtrag. Am Montag, de» 1». MLitz, adend» 8ZL Uhr findet im Hotel de Pvlogne ein Damenvortrag der bekannten Hugicnikeriu und stvömettkerin »Zrau Barkamp au» Berlin statt. Die Dame, dir, wie au« Len vorliegend«» tkrttiken hrrvorgrdt, eine vorzügliche Rednerin ist, spricht über natürliche Schön- beitöpslegc, bi« zu «»halten Vach« d«r vrruunft ist. Wir kön- ne» unserrr Damenwtlt -rn Vortrag nur angeltgcntlichst «mp. s«hleu. -- Billetie im Vorverkauf im Modenhaus August Pölich sowie an de» Abendkasse. vrrsnltsunven. r »rist.llp.la--rh«w«. »«»««» »t«Z»l ndsolotmt heut« sein «rste», nur auf «e«t,r Da^ b««hnrte» Gastspiel. Außerdem ist noch für die «xttr MÜrMlste eine Reihe her- vorragender »ünstlerspchtalftat« gewonnen mord«. Ludwig «mann, der berühmt« Mivftker und Lhapaklersstiker, Sooke und Rothert mit ihrer sensationelle» Neuheit, sowie dir »ter Nighto» mit ihre» olympische» Gpirl«» sind auch dr» «rurn Lpirlplan erhalten grdliebcn. : Im Ga»»ra«a-Resta»ra«t ist oft ei» Plätzchen schwer zu beschaffen, den« wer nur einmal die Vorzüge von stüch« und Keller de» Herr» O»w. »chltut, keuneu lernte, der kehrt gern wieder tn da» beliebte Gtadlifiement, welche» auch täglich vor- zllglich« stouzert« erstklassiger Kapelle» dietet. Daß unter diesen Umstände» da» Panorama seine» Charakter «l» gutdürgerliche« Verkehrtlokal behauptet, ist leicht erklärlich. -- Grueut setrn auch die Freunde de» schönen Billarbsport» danruf «»smerksam gemacht, daß da» Pauoramastttadlissemen» th»«n i» dem grächti- gen obere»! L'llardsaal rin« selten schdae Pslegstättr zar Anoübung ihrer Kunst bietet. Elt?'. au««--— .... „
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)