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S. VeUa-r. vonnta-, 17. MSn 1912. Leipziger Tageblatt. Nr. 140. los. Zahr-»ns. SrUr lS. Ms Leipzig und Umgegenü. Leipzig, 17. März. ! O/'e ^sm///e/rs/r^e/§e^ «zs^c/ezi von s//ezi ^e/kl/ziAL/esez-zi skekL m/t F^ossem /zikezsLrs ver/o/§k. Ls Lo//ks c/s/iez- /z> /ls//?em /^s//e lzzikez-/s5Lszi u/ez-ciezi, c/uz-c/) Oebe/-^e/so/?9 von fsmz/zeziszi^e/sezi i//e v/s/ezi Isusezicie, 6/e c/ss (.e/p^/Aez- Isseü/stt, c/sL s/keske fsznz'/zezib/stt (.e/p^/AL, /eLez^ zzi erLtez- /.z'zi/e vozr fsznz//ez?ere/'9- /i/LLSz» /zi /<ez?zikzi/L ss^ezi. * Familiennachrichten. Verlobt: Fräulein Ger- trud Feist, Tochter des Herrn Ernst Rudolf Feist, Kaufmanns, und Frau Sophie geb. Platz in Rade beul bei Dresden mit Herrn Dr. Krüger, Stabs- und Bataillonsarzt im Schützenregiment „Prinz Georg" Nr. 108, Dresden. O Frau Emmy Baumann-Heyne- mann, Leipzig, Sedanstraße, mit Herrn James Cohn, Mozartstraße. » — Vermählt: Herr Curt LVeber und Frau Marie Weber geb. Nietzschmann, Leipzig. O — Gestorben: Herr Dr. phil. Julius Ludwig Niedner, emeritierter Pfarrer von Zobeltitz und Görzig. 78 Jahre ait, Moritzburg. Beerdigung Mon tag nachmittag 3 Uhr vom Sterbehause aus. d Herr Johann Andreas Adolf Wunsch, Gutsauszügler, 79 Jahre alt, Lausen. « Frau Martha Schweitzer geb. Ruthe, Schönefeld, Beeroigung Montag nach mittag 3 Uhr, Friedhof Schönefeld. E Historischer Tageskalender für Leipzig. 17. März: 1181 Ausnahme der Jakodsparochie in die Stadt (erste Einverleibung). Leipzigs Solzmangel ln üen Tagen üer Völkerschlacht. (Nach Akteirquellen des Leipziger Ratsarchivs.) Die Kriegs- und Einquartierungslusten der un ruhigen Zeiten seit der Schlacht bei Jena hatten Leip zigs Wohlstand erheblich geschädigt, als die Ereig nisse des Jahres 1813 der Stadt immer wachsende Opfer auferlegten. Allein von Anfang Januar bis Anfang September war ein außerordentlicher Auf- wand von 400 000 Talern erforderlich gewesen. Han del und Verkehr, di« Hauptquellen der städtischen Einnahmen, lagen danieder. Die Pachtgelder der Ritter- und Landgüter gingen auf in dem „über- mäßigen uns ununterbrochenen Aufwande" der Ein quartierungslast und in den auferlegten Abgaben. Die wichtigsten Vorwerke waren zu Militär hospitälern eingeräumt worden. Bei dieser Lage der Dinge mußte die Bestürzung groß sein, als ein König liches Reskript der Stadt anheimgab, für die weitere Versorgung mit Brennmaterial zu sorgen, da die Vorräte des Floßlagerplatzes stark zusammenge- schmolzcn und aus Len entlegenen voigtländischcn Forsten jetzt kaum zu ergänzen seien. Der Rat stellt« dem Landesherrn sofort die miß lich« Lag-: der Stadt vor. Selbst wenn es ihr mög lich wäre, aus eigenen Mitteln dem Holzmangel vor zubeugen, der di« volkreiche und starkbelegte Stadt oedroh«, so würden doch di« nötigen Transportmittel kaum aufzubring«n sein. Denn «s herrsche em emp findlicher Pferdemangel, „da alle Pfer^debefitzer d«r Gegend ununterbrochen zu dem durch die herrschende unbeschreibliche Unordnung in dem Aufgebot« zu Spannfuhven so äußerst drückenden und die Kräfte der Untertanen auHehrenden Militärdienste ausge fordert sind". UeLer 100 Pferde sollen hierdurch schon verloren gegangen sein. Es handelte sich vorwiegend um den DeLurf an sogenanntem weichen Holze (Nadelholz). In der Umgebung der Stadt wuchs damals noch fast aus schließlich Laubholz. Das weiche Brennholz war bis her teils aus den Fichtenwäldern des Voigtlandcs herabgeflößt, teils aus den Kiefernreoieren bei Düben und Torgau angefahren worden. Beide Quellen flössen seit Jahren sehr spärlich. Auf Königliche Anordnung hin wurden nun Vor- kehrungen getroffen, der bedrängt«» Stadt größere Holzvorräte zuzuführen. Die Ob«rforstmeistereien in Colditz, in Torgau und in Pretsch erhielten Befehl, den Transport der schon aufbereiteten Hölzer nach Leipzig zu fördern, soweit dies ohne allzuhohe Fuhr- löhn« möglich sei. Ferner sollten in Len Amts waldungen sofort Holzschläge angelegt werden, und zwar (wohl wegen des starken Truppenverkehrs) der art, daß die Hölzer von verschiedenen Punkten aus nach Leipzig abgefahren werden konnten. Gleich zeitig wurde aber dem Rate di« Verpflichtung auf erlegt, sofort einen bedeutenden Holzschlag im eige nen Walde auszujühren. Das Kreisamt zu Leipzig verlangte binnen 14 Tagen eine Anzeige vom Rate über die Menge des geschlagenen und verkauften Holzes. Widrigenfalls würde der Holzschlag vom Kreisamt bewerkstelligt werden. Der Rat erhielt diese Anordnung der Aufsichtsbehörde etwa eine Woche vor dem ersten Schlachttage. Die Verlegen heit mag groß gewesen sein. Denn die Ratswaldun- gen waren s«it Jahrzehnten in unbefriedigendem Zustande*), und der Rat hatte erst kürzlich wieder umfassende Reformpläne ausgearbeitet, deren Durch führung natürlich unter den unruhigen Zeiten litt. Der geforderte Holzschlag hätte den Wald noch mehr ruiniert. Ueberdies wußte man ja nicht, wann man diese letzte finanzielle Reserve notgedrungen der Axt würde opfern müssen. Der Drang der kriegerischen Ereignisse half in dessen zunächst über diese Verlegenheit hinweg. In dem Ratsschieiben vom 12. Januar 1814 entschuldigt man sich beim Kreisamt wegen der verspäteten Ant wort mit der „inzwischen eingetretenen, für Leipzig so wichtigen Katastrophe", und der Hemmung aller Kommunikation. Wenn der Rat ferner erwähnt, daß Anstalten getroffen seien, um außer dem im Vor rat befindlichen Holze noch 1200 bis 1300 Klafter zu schlagen, so ist es hiermit anscheinend beim Be zeigen des guten Willens geblieben, und man hat erst im Laufe der nächsten Jahre den Holzverschlag etwas erhöht. Wegen der Holzversorgung aus den Königlichen Forsten hatte man inzwischen Verhandlungen ge pflogen. Doch bereiteten auch hier die Zeitereignisse Schwierigkeiten. So fragt der Landjägermeister von Hopfgarten (Colditz) an, ob der Rat sogleich einen be *) Dieser ist teilweise bereits auf die Nöte des 7jährigcn Krieges zurückjaführLu.Hohe LriegSkovtributioncu und sonstige Lasten zwangen damals dazu, in de» Ratssorsten wiederholt stark zu lichten und die regelmäßige Lchlagein- teilung in einige Unordnung ru bringen. deutenden Beivorschuß leisten könne. Dieser ist er forderlich, um die Schlägerlühne und die Fuhrkosten für die 1500 Klafter zu bestreiten, welche man au« den Colbitzer Wäldern abgoben kann. Denn in den Amtskassen fehlt «s hierzu an Geld. Schwierig ist namentlich auch die Besä)affung von Fuhrwerk: von Hopfgarten schlägt vor, das Holz durch Colbitzer Fuhr- leute auf halbem Wege nach Leipzig zu befördern (etwa bis Pomßen oder Otterwisch), von wo es dann durch Leipziger Fuhrleute abgeholt werden soll. An scheinend bietet sich dann in der Oberforstmeisterei Torgau die günstige Gelegenheit, Holz zu erhalten und damit dem immer empfindlicher werdenden Mangel abzuhelfen. Oberforstmeister von Loeben hat noch gegen 2000 Klafter Scheitholz vorrätig. Von diesem Vorrat« wird dann im Laufe d«s Januar und Februar 1814 möglichst viel nach Leipzig gebracht. Die beträchtlichen Anfuhrkosten (zunächst verlangten die Fuhrleute 6—10 Taler für die Klafter!) trug Las Königliche Floßamt in Leipzig, welches di« Hölzer wobl auch auf Königliche Rechnung abgab. Bei dieser Holzanfuyr sei als verkehrsgeschichilich interessant er wähnt, Laß die Fuhrleute für jeden Wagen mit Holz, welcher die Königliche Muldenbrücke bei Eilenburg passierte, ein „ordentliches Scheitholz" an d«n Schlag schreiber bei der Hauptgeleitseinnahme Eilenburg avzugrben hatten. Der genannte Beamte beschwert sich Ende Februar darüber, daß sich viele Fuhrleute diesem „Holzabwurf" zu entziehen suchen. Der dienstlich« Briefwechsel, der den hier kurz ge schilderten Vorrommnissen zugrunde liegt, erlaubt uns übrigens einige Rückschlüsse auf dir Verkehrs stockungen. welche mit den Kriegsercignissen verbun den waren. Während «in Brief mit dem Datum Dresden. 5. Oktober am 8. Oktober in Leipzig ein trifft (also zu normaler Zeit), braucht «in anderer Brief, der Dresden am 1. Oktober verläßt, 10 Tage, bis er Colditz erreicht. Ein Brief mit dem Datum Dresden, 1. Oktober, gelangt erst am 28. Dezember in die Hände des Oberforstmeisters von Loeben, der fei nen Amtssitz von Torgau nach Sitzenroda verlegt hatte. Ein weiterer Brief aus Dresden vom 7. Ok tober erreicht das Kreisamt Leipzig erst am 31. Ok tober. Auch zwischen Leipzig und dem nahegelegenen Colditz ist kurz vor der Schlacht die Verbindung selbst für amtliche Briefsendungen lahmgeleat. Ein Brief der Oberforftmeriterei Colditz vom 11. Oktober an Len Rat zeigt den Bleivermerk „wegen der gegenwärtigen Zeitereignisse bis heut« zuriickgeblicbcw' und gelangt dann „p«r oxprkkä" am 27. Oktober in die HänLe des Rates zu Leipzig. Ratsvelchlülle. Einladung. — Stiftung für den Theater-Pcnsions- fonds. In der Sonnabend-Eesamtratssitzung nahm man Kenntnis von einer Einladung des Frauenhilfs vereins zu Leipzig-Plagwitz zur Feier seines ^jähri gen Bestehens sowie von einer Mitteilung, daß von einem Gönner, der ungenannt bleiben will. 10 000 für die Pensionsanstalt des Städttheaters, 5000 für den Orchrsterpensionsfonds und 2000 für den Pensionsfonds für Chor und sonstige Angestellte letzt willig hinterlassen worden sind. Genehmigt wurde, soweit nötig unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordneten, der Haushalt plan der Stadttheater auf die Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1912, die Verwaltungsord nung für die st ädtischen. Theater in Leip zig, dre Erwerbung der Bronzestatue „Niobtde" von Professor Klimsch für das Museum der bil- denden Künste, der Verkauf von rund 2100 qrn Land an der Ecke d«r Dessauer und Hohmmmstrake, der Verkauf des Bauplatzes 5 an der Eichstädtstraße zu Leipzig-Stötteritz und des Bauplatzes 14 an der Eichendorffstraße zu Leipzig-Tonnewitz und die Ein- richtung von Gasbeleuchtung auf der Zufahrtsstraße zur Internationalen Baufach-Ausstellung (Straße de« 18. Oktober). Den Beschlüssen der Stadtverordneten zu der vor« läge über die Erweiterung des Gaswerk, H wurde beigetreten. Antragsgemäß vergeben wurden die Lieferung von Material für Ofenausbesserungen und Umbauten im Gaswerk I, II, Leipzig-Ltndenau und Leipzig-Seller hausen, die Anstreicherarbeiten für die Inneneinrich tung des Kammerofenhauses und die Kokslösch- und Förderanlage im Gaswerk II, die Einfriedigung,- mauer für die Erweiterung Les Gaswerks Ü und der Umbau des PromenaLenfußwegs im Georairing und auf dem Augustusplatze gegenüber dem Haupt» Postamt, sowie Herstellung von 2 Verkehrs« inscln vor dem Hauptpostamt. O (D Die nächste Sitzung der Etadtverordaete» bringt zunächst einige Berichte des Tiefbauausschusies, den Bericbl Les Verlehrsausschusies über die Eingaben betr. Verlegung der Endstation der R-Linie der Gro ßen Leipziger Straßenbahn in der Zweinaundorfer Straße und die Eingabe, betr. die Ausnahmen von der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe während der Neujahrsmesie, Len Bericht des Verkehrs- und Tief, bauausschusses über die anderwcite Eingabe, Letr. die Lastautomobile und die Beseftigung der Gustav- Adolf-Straße mit geräuschlosem Pflaster, den Bericht des Finanz und Trefbauausschusies über die Eingabe, betr. die Errichtung einer Steucrhebestclle und die Schaffung eines Spielplatzes in Leipzig-Probstheida, den Bericht des Finanz, und Hochbauausichusses über Erweiterung der Chemisch«» Untersuchungsanstalt sowie verschiedene kleinere Bericht« des Hochtau. und Tiefbauausschusies. * Titelwesen. Der König hat dem Studien direktor der Handelshochschule zu Leipzig, Hofrat Professor Raydt, den Titel und Rang als Ge heimer Hofrat verliehen. * Militärisches. Der kommandierende General, General der Artillerie v. K i r ch b a ch, begibt sich am Montag, den 18. d. M., nach Ri«sa. Er wird dort am 19. März Len Reitbesichtigung«n des Feld artillerie-Regiments Nr. 68, am 20. März den Be sichtigungen der 3. und 4. Kompanie Pionier-Ba taillons Nr. 22 in der Exerzierausbildung auf dem Kasernenhose, anschließend der Besichtigung der 1. und 2. Kompanie in der Gefechtsausbildung auf dem Truppenübungsplatz Zeithain und am 21. März Len Rcitbesichtigungen Les Feldartillerie-Regiments Nr. 32 beiwohnen. In Begleitung Sr Exzellenz be- Die Firma Engelberg <L Sohn, Augustusplatz, teilt uns über die neue Frühjahrsmode für Herren folgendes mit: Es war vorauszuseben, daß die „um"-Mode, die sich im Herbst einer ziemlichen Beliebtheit erfreute, auf die Dauer nicht behaupten konnte. Für dieses Frühjahr bringt London eine Neuheit heraus, die einen vollkommenen Umschwung der jetzigen Mode- Richtung bedeutet. .,8kepsterä otieelr»" nennt sich die neue Mode. Es sind dies kleine karierte Musterungen, die zwar schon vor Jahren gern gekauft wurden, jetzt aber in prächtigen Farbstellungen er scheinen. Es ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß diese durchaus kleidsame Mode auch auf dem Kontinent detr großen Beifall finden wird, wie in England, »re. ""!!!!-!! "Ul' MM MW ?! - W Lesonäer« srnpkstilenswsrte k'reiÄsFen: >, 15 - 22 - 32 - 44- WUMM WWW U W /ts/s/og Kostüme u 22 - 29.-38.- 54- la vielen rnoäornen warben unä aparter Verarbeitung Kostüme u. 28 - 34.- 48 - 65.- ln vorrüglloker Verarbeitung mit aparten varnlerungen W 86IÜ6II6 ^lüntel.. 14 in sedr vielen ?tiaota«to-?orrnvn