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"VM' Seite iS. Nr. 140. los. Lrhrgsng. Leipziger Lsgedistt. Sonntag. 17. Mrr 1S1L. «ks den vor dem Erlaß des Wasierstraßengesetzs« vom §. April 1905 in Betrieb gesetzten Dortmund, vkmskanal aussvrechen, da die Einführung des staatlichen Cchleppottriebs die Wettbewerbsfähigkeit dieser Wasserftraken mit der Rheinstr«cke Ruhrort- Rotterdam aufheben, die Wirtschaftlichkeit der Aus- gaben de» Staates für den Ausbau des Emdener Hasen, beeinträchtigen und die erheblichen Opfer, nxlche Staat, Provinzen, Gemeinden sowie Handel und Industrie für den Dortmund-Emskanol gebracht hotben, entwerten würden. 5. Der Zcntralvcrein erhebt daher die Forderung, daß der Verkehr von und nach dem (kmshafen aus dem Dortmund-Emskanal auch aus der Strecke Bivergel- Dortmund lhw. Herne von dem staatlichen Schlepp monopol befreit bleibe. 6. Der Zcntralvcrein hält es schließlich jm Inter esse der technischen Weiterentwicklung der deutschen Binnenschiffahrt für unbedingt erforderlich, daß dem Verkehr von Selbstfahrern alle diejenigen Frei, beiten gewährt werden, die mit dem staatlich.'n Schleppmonopol nach dem Sinne des 8 l8 des Wasier- straßengefetzes vom 1. April 1005 irgendwie verein- bart sind. Nach längerer Debatte wurde der Antrag des Re ferenten angenommen. Kunst nnü M'leEsst. Die Teilung der prima. Auf Anreaung des Direktors der Könia-Wilhclm- Schule in Reichenbach, Geheimen Regierungsrats Professor Dr. Weck, ist mit Genehmigung ces preu ßischen Unterrichtsmimiters an der Anstalt eine voll- tandige Teilung der Prima, in einen fremd sprach- ichen und einen mathematisch-n a tu rwisi en- chaftlichen Lotus Lurchgeführt und unächsl für drei Jahre zugclasfen worden. Durch dien' Gliede rung hat die fremoiprachliche Gn!""c für Latein 5, für Französisch 6 für Englisch ! wöchentliche Stunden, die mathematisch - naturunssen t aftlich.' dagegen 6 Stunden Aiathematit, 4 Suindcn Phnsit und 4 Stunden Chemie erhalten, während die in jeder der beiden Gruppen zurückiretenden Fächer um dieies Mein gekürzt wurden. Durch diese Gestaltung des Lehrplanes ioll dem einzelnen Schiller eine g-ündlichcre Ausbildung in den seiner 'Neigung ooer Befähigung entsprechenden und für seinen künftigen Hebcnsvcnu wichtigen Dis'.iplinen ermöglichi werden. Labei soll zugleich nach den Darlegungen des Direktors, die auch höheren Orts anerkannt wurden, eher eine Erleichterung der Schüler im Unterricht wie für die Reifeprüfung ein treten, indem bei dieser in den auf den zweiten Plan gestellten Fächern nur Kenntnisse gefordert werden, wie sie für die Benetzung nach Prima aus reichen. Nach den bisherigen Erfahrungen hat sich diese Teilung ausgezeichnet bewährt. Nicht nur haben sämtliche Oberprimaner (6 der fremdsprachlichen, 4 der mathematisch-Naturwissenschaft!imen Abtei lung) die Reifeprüfung bestanden, sondern auch der zuständige Schuldezernent konnte bei der Revision der beiden Abteilungen von den günstigen Wirkungen der Teilung sich überzeugen. Rach den Feststellungen des Direktors, Geh. 'Rats Dr. Weck hat die Einrich tung die innere und äußere Befriedigung aller Be teiligten erweckt und sich als Gewinn >ür die Schule wie für den einzelnen erwiese». Da Ostern 1912 die bisher erteilte Genehmigung abläuft und die erneuten Revisionen des Ministerialkommissars ein weiteres sehr günstiges Erg -bnis hatten, hak der Untcrrichts- nnnister die Genehmigung auf weitere drei Jahre erteilt. * Die L.I.A. Es ist bereits gemeldet worden, daß am 15. Januar in Leipzig ein Verein „Leip zig e r I a h r e s - A u s st e l l n n g' unter dcm Vor sitz des Herrn Geheimrat Prof. Dr. Max Klinger ge gründet wurde. Dieser Verein will cs sich zur Auf gabe machen, der Stadt Leipzig de» Ruf als Kunst ,tadt zu verscl-affeu, der ihr nach Größe und Bedeu tung gebührt. Dies soll erreicht werden durch eine groß« Kunstausstellung, die alljährlich von i! oiesem Verein veranstaltet wird. Ls soll dafür ge sorgt werden, daß die Kunstausstellungen regelmäß g, später vielleichr in einer eigenen Ausstellungshalle dargeboten werden können. Die diesjährige Kunsi- ausitellung. welche Werke der Zeichnung, der Aqua rell-, Pastell- und Kleinplaitik-Kui.st zeigen soll, wird bereits am 6. April im Städtischen Handclshof, in dem schon mehrere erfolgreiche Ausstellungen statt gefunden haben eröffnet. Die Beteiligung wird außerordentlich stark jein, es werden etwa 300 Aus steller mit 1200 Kunstwerken vertreten sein; einige be deutend« Künstler wird man in Sonderausstellungen studieren können. So haben bereits Künstler wie Klinger, Thoma, L. v. Hofmann. Minne, Kampf, Orlir, Liebermann, Kate Kollwitz, Steinhaufen, Trübner, «Zügel usw. ihre Beteiligung zugesagt. Bis jetzt sind alle Arbeiten und finanziellen Garantien von den Künstlern geleistet worden, die den Verein L.Z.A. gegründet haben. In den nächsten Tagen aber wird an die Bürgerschaft ein Prospekt versandt, der zum Beitritt in den Verein auffordert. Es ist zu hoffen, daß recht viele Einwohner dem Verein bei treten, damit das rühmliche Unternehmen der Jahres ausstellungen künftighin auf eine breitere Grundlage gestellt werden kann. Alle Anfragen beantworltt bc. rettwilligst der Schriftführer der L.I.A. Herr Kunst maler Howard, Bosestr. l). -k. „Börde". Unter diesem Namen l>at sich in Magdeburg eine durchaus ernst zu nehmende Künstleraruppe gebildet, der hauptsächlich di« Lehrer d«r Kunstschule und di« ihnen nahcftchenden Künstler ang-hören. Di« „Borde^ macht sich vor allem den Kamps gegen den Dilettantismus zur Aufgabe, und will durch ihr« Ausstellungen der Magdeburger Kunst ein« achtungaebiettnd« Stellung erringen. Die Ar beiten d<r Mitglieder der ..Bord«" sollen dieselbe kri tische Wertung vertragen können, wie das Beste der künstlerischen Arbeit Deutschlands, so lautet das Pro gramm der «rnkt ringend«» Künstlerschar. Zum Vor- fitzenden der „Börde^ wurd« Prof. Bosselt gewählt. * Preise für Klingrr-Radierungen. Int Verlaus der Graphikauttion bei Max Per! in Berlin erzielten Akar Klingers OpusXll „Brahmsphantaste" 3450 .< Les Meisters Opus IX „Dramen" 1000 die gesuchte Radierung Sommernachmiltaa" kam auf 710 das Selbstbildnis des Künstlers mit der Zigarre auf 620 ./,! * Die Zahl der für Abiturienten gestifteten Stipendien' zum Besuche des Deutschen Mu seums in München beträgt 154. Darunter befinden sick> zwei vom Kaiser zu zweitausend Mark, von denen eins für Kassel und eins für Berlin bestimmt ist. Unter den Stiftern der übrigen Stipendien von je 1500 ->t befinden sich Brinzrcgent Luitpold mit zwei, Prinz Ludwig von Bayern, der Reichskanzler, Staatssekretär Delbrück, die früheren bayrischen Minister Graf Podewils, v. Wehner und v. Brett reich, Graf Zeppelin sowie zahlreiche führende Per sönlichkeiten auf dem Gebiet der Industrie und Technik. Prinz August Wilhclm, der kürzlich das Pro tektorat bei der Auuührung Les Ftiedrrch-Festspiels „lt ie p'nno o" übernommen hatte, ist voin Verein für die Geschichte Berlins zum Ehrenmitglied« er- nann: worden und Hal die Auszeichnung angenom men. Prinz August Wilhelm ist als erster preußiicher Prinz Ehrcnmit'lied Les Geschichtsoereins geworden, der unter dem Protektorat des Kaisers steht. * Der „Doktor der Handrlswissenschast". Wie uns mitgereitt wird, ist an der Lerner Hochschule eine neue „handelswissenschastliche Aoteilung" ge schaffen worden, die den Dokrortitel der Haudels- rvißeinchalt, Len oet. r oecouom.w?' verleiben wcro. Die neue Abteilung ist offen nicht nur tür alle, Len allgemeinen Vorsä rincn genügende Studierende, sondern auch für jeden, der Id Iabrc alt ist und das Aogangszeugnls einer böberenschweizerischenHandelr- odc: Verwaltun ssckule oder ein gleichwertiges Zeug nis besitzt. Zu diesen „gle.chwerngen" Zeugnissen gerören Diplome ter deutschen Handelshochschulen, so daß eine Abwanderung der deutschen Hochnhüler, Li« Wert aus eine schnelle Erwerbung des Doktor titels legen, nach Bern zu erwarten sein wird. Während in Deutschland das Abiturientencxamen nebst sechs Semester Studium zur Zulassung zur Doktorprüfung Bedingung ist wird es dem Inhaber eines deutschen Handelshochschu'zeugnisscs, oer das Einjährigenzeugnis besitzt und d-e dreijährige kauf- männi che Lehrzeit absolviert hat, künftig möglich ein, in Bern den Doktor zu machen. " Kammersänger Oskar Bolz vom Stuttgarter Hof theater wucde von Direktor Löwenjeld ans Ham burger Stadttheater engagiert. Maria Karsten, die im Berliner Hebbel-Theater und Berliner Theater, vordem am Reuen Theater in Halle auftrat, wurde dem Wiener Schauspielhaus verpflichtet. " Fritz Botzelstr«» vom Mannheimer Hostheater tritt als erster Heldentenor in den Verband des Dresdner Kgl. Opernhauses. * Ausgewiesen. Nach dem „Bayerischen Zentral blatt" ist die Nackttänzerin Villany von der Po- lizeidirektion München aus Bayern ausgewiesen worden. " Die 7. Iahresausstellung der Genossenschaft der bildenden Künstler in Wien ist im Künjtlerhause durch Erzherzog Peter Ferdinand als Vertreter des Kaisers eröffnet worden. . t. Hochschulnachrichten. Die diesjährige Tagung der Deutschen Pathologischen GeselNchaft wird vom 15. bis 17. April in Straßburg stattfinden. — Dr. H. Loht hat sich in Straßburg für Hygiene und Bak teriologie habilitiert. — Frau Oberstaatsanwalt Hecker in Stuttgart hat, wie die „Franks. Ztg." meldet, der Universität Tübingen testamentarisch 20 000 hinterlassen, aus deren Ertrag Reise- stipensien an minderbemittelte Studierende deutscher Nationalität ohne Unterschied der Religion ver liehen werden soll. — Ais Nachfolger Les ordent lichen Professors A. Eoldichmidt auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte in Halle wurde der Kunsthistoriker Dr. Wilhelm Waetzoldt, Bibliothekar bei dem Königlichen Museum in Berlin, zurzeit Hilfsarbeiter im Kultusministerium, berufen. Er wird sein Lehramt mit Beginn des Sommersemesters übernehmen. — Der Universität Cambridge will ein ungenannter Gönner die Summe von 400 000zur Begründung einer neuen Professur für Erblichkeitssorschung zur Verfügung stellen. Tsgeschrmtik. Ein schweres Schiffsunglück hat sich am Sonnabend auf der Höhe von Eastbourne, einem englischen Seebade in der englisckien Grafschaft Ostsullex, nordöstlich von Beachy Hcäd, ereignet. Eine deutsche Bart ist mit einem englischen Dampfer zu sammengestoßen. Das englische Schiff sank, und auch das deutsche wurde schwer beschädigt. Das Tele gramm über da» Unglück lautet: Eastbourne, 1K. März. (Tel.) Der »it der deutsch«, Bark ^Pisa, « a" i« Kanal sammengestotzen« ««glische Dampfer ,Oeea»a" ist heute vormittag gesunken. Sr »ar gestern von Tilbury mit Bestimmung nach Bombay abge- gangen und hatte 1V Passagiere erster und gegen SO Passagier« zweiter Klass« an Bord, die zur Zeit de» Zusammenstöße» schliefe». S» heißt, daß 25 umgekommen sind. Weiter liegen folgende Nachrichten vor: London, 16. März. Der englische Dampfer »Oceana" hatte ein« Besatzung von 280 Mann und 41 Passagie ren, von denen 28 in New Haven und v in East bourne an Land gesetzt wurden. Demnach sck-einen vier Passagiere zu fehlen. Man befürchtet, daß diese sowie einige Mann von der Besatzung beim Kentern eines Rettungsbootes ertrunken sind. Die „Oceana" führte 747 610 Pfund Sterling in barem Geld mit sich. Die deutsche Dark „Pisagua" ist in sinkendem Zustand von Schleppern in Dover «ingcbracht worden. H- Ein transatlantischer Dampser an der maurischen Küste gescheitert. Ceuta, 18. März. (Tel.) Eia heftiger Sturm wird von der maurischen Küste im Süden , Marokkos gemeldet. Lin hier eingetrosfener Fisch- I dan pser bringt die Nachricht, daß «in italieni» > skber transatlantischer Dampfer nahe ' der Bucht von Almancn gescheitert sei und sich in gefährlicher Lage befinde. Der Dampfer habe Boote aufs Meer gesetzt, weiche sofort gekentert seien: alle Insassen bis auf einen seien nm gekommen. Andere Reisende seien an Bord geblieben, doch sei es unmöglich, ihnen zu Hilfe zu kommen. Gruüenun glück. 4» Tote. Ein schweres Grubenunglück, bei dem zahlreiche Bergarbeiter ums Leben kamen, wird aus Tanganrog (Rußland) gemeldet: Tanganrog, 16. März. (Del.) Ans der Zeche „Italianka" ereignete sich heute eine s ch w e r e G a s e x p l o s i o n. 49 Leichen sind ge borgen. Zehn Arbeiter erhielten schwere Brand- wnnden. Tanganrog ist die Hauptstadt des gleichnamigen russischen Kreises. Es ist eine Hafenstadt auf einer hohen und felsigen Landzunge des Asowschen Meeres. Tanganrog ist ein bedeutender russischer Ausfuhrplatz. Ein Deutscher in Saloniki entführt? Wiesbaden, 16. März. (Tel.) Der hier wohn hafte Kaufmann Beckel, der für die Firma D n cke r h o f f K W i d m a n n zu Biebrich in Saloniki tätig war, ist nach hierher gelangten Meldungen seit dem 6. März spurlos verschwunden. Alle Nach forschungen sind bisher erfolglos geblieben. * Bitterfeld, 13. März. (Kupferdrahtdieb- stahl.) In der Grube Theodor der Chemischen Fabrik „Griesheim-Elektron" wurden 220 i» 10 mm starker Kupserdraht von der Oberleitung der elek trischen Abraumbahn gestohlen. 50 ./L Belohnung sino auf die Entdeckung der Tater ausgesetzt. Magdeburg, 16. März. (Der Streik der Möbelräumer), denen sich im Laufe der Woche auch die Transportkutschcr angeschlossen hatten, ist gescheitert, da die Ausständigen heute die Arbeit wieder ausgenommen haben, ohne irgendwelche Zu geständnisse von feiten der Arbeitgeber erhalten zu haben. ^V. Weißenfels, 16. Mürz. (Die Unter schlagungen des Pastors.) Wie nunmehr die genauen Feststellungen ergeben haben, hat der ver schwundene Pastor Mohr in Webau das gesamte Vermögen nicht nur der Gemeinde Webau, sondern auch der Nachbargemeinde Rössuln vollständig aufaebraucht, und zwar von dem Konto der Gemeinde Webau 47 600 „tt und dem der Gemeinde Rössuln 53 700 Dieses Vermögen stammt aus dem Ver kauf von Kohlenfeldern und der Pfarrer hatte davon den Zinsgenuß. 3000 -tz waren, solange ein Kapital vorhanden ist, an die Pfarre in Granschütz zu zahlen) für diese dürfte also die Unterschlagung des Kapitals schwer schädigend wirken, da jetzt die Zahlung Lieser 3000 aufhört. Pastor Mohr hat in verschiedenen Füllen die Beträge, in einem Jahre sogar zweimal ie 15 000 ^4t bei der Staatsschuldcnvcrwaltung per sönlich abgehoben. Die Abhebung der Gelder ist nur durch Fälschung der Unterschriften des Kirchenrates möglich gewesen. Die unterschlagen« Summe beträgt 101300 außerdem soll der Pastor auch nochzirka 20 000 Bauaeldcr und eine ihm vom Gemeinde vorsteher zum Aufheben übergebene Summe ver untreut haben. Dem Pastor wurd« uneingeschränkte» Vertrauen geschenkt, weshalb man «ine genaue Re vision unterließ. Es wird angenommen, daß Pastor Mohr einen Teil des Geld«» verspekuliert und «inen andern Teil mit Frauenzimmern durchgebracht hat. Er war mitunter tagelairg von Haus« fort. Alle Ermittelungen nach seinem Aufenthalt sind ergeb nislos gewesen. Ku» vor seiner Abr«ise hatte sich Pastor Mohr in Weißenfels den Batt abnehmen lassen. Görlitz, 16. März. (Kautiousschwind- l e r.) In letzter Zeit ist hier ein KautionSschwind- ler ausaetreten, welcher mehrere Personen um erhebliche Summen geschädigt hat. Er suchte hier unter der Offerte „I. K. 14 postlagernd" junge Leute für Kontor und Reise, in Stadt und Land, kautionsfähige Bewerber. Auf diese Weise gelang es ihm, gutgläubige Menschen zu überlisten, und ihnen Beträge von 300 und 500 Mark abzunehmen. Er nannte sich hier am Orte Fritz Beier, in Wirklichkeit heißt er aber Lemin, stammt aus Potsdam und ist in Be gleitung zweier Frauenspersonen im Alter von ungefähr 25 Jahren und einem Kinde. Wiesbaden, 16. März. (Großfeuer in Farb werken.) In der vergangenen Nacht brach auf den Vereinigten Schwarzfarben-Werken in Ober-Walluf (Rheingau) Eroßfeuer aus, da» rasch an Ausdehnung zunahm und im Laufe des Vor mittags die Dachpappcnabteilung der Firma fast voll ständig in Asche legte. Das Feuer fand an dem leicht brennbaren Fabrikationsstoff reichlich Nahrung. Sämtliche Feuerwehren der Umgegend waren herbei geeilt. Das neue Fabrikgebäude, in dem vorwiegend Teerprodukte hergestellt werden, ist vollständig nieder gebrannt. Bis heute mittag war eine Löschung des Brandes nicht möglich gewesen. Wien, 16. Marz. (Die zweite Internatio nale Kochkunstausstellung) ist hier eröffnet worden. Wien, 16. März. (Anonyme Anzeige.) In Siuabclberg in Steiermark fand der Pfarrer beim Entleeren des Opferstockes in der Kirche einen Brief mit der Mitteilung, wie dre im Jahre 181)2 erfolgte Ermordung eines Taub st um men in dem nahegelegenen Engels dorf erfolgt sei. Der Taubstumme war bei einem Verwandten in Pflege und verschwand dann Plötzlich. Schon damals tauchten Gerüchte auf, dieser Verwandte habe ihn beseitigt. Im Brief bezeichnet sich der anonyme Schreiber als Mitwisser des Verbrechens und gibt auch genau den Ort an, wo der Taubstumme begraben wurde. Lemberg, 16. März. (Ueberfall eines Irrsinnigen auf einen Arzt.) Einem tragischen Geschick ist heute der leitende Anstalts arzt der hiesigen Irrenanstalt, Dr. Orczynski, zum Opfer gefallen. Der Gewohnheitsdieb Ja nik, der bereits schon einmal aus der Anstalt entwichen war, wurde heute in dieselbe wieder eingcliefert. Bei seiner Untersuchung durch Dr. Orczynski zog Janik plötzlich ein Messer her vor und stach blindlings aus den Arzt ein. Der Doktor erlitt so schwere Verwundungen, daß eS kaum möglich sein wird, ihn am Leben zu er halten. Bei der Leibesvisitation, die vor der Untersuchung mit dein Eingrlicferten vorgenom men worden war, wurden diesem bereits zwei Dolche abgenommen. Das Messer, mit dem er die Tat vollsührte, hatte er im Stiefelschaft verborgen, und eS war so der Aufmerksam keit der Wärter entgangen. Paris, 16. März. (Nonnen al» Kur pfuscherinnen.) Zwei Nonnen in Penouesten bei Lorient wurden wegen Kurpfuscherei zu Haftftras« verurteilt. Als die Gendarmen gestern vor ihrem Kloster erschienen, um sie zu verhaften, stießen sie auf die ganze Bevölkerung, die in Waffen um Las Kloster versammelt war, ein lebendiges Bollwerk bildete und sich dem Eindringen der Gendarmen widersetzte. Diesen blieb Nichts übrig, als unverrichteter Dinge abzuziohen. Das Dorf be hält seine Kurpfuscherinnen weiter. Montpellier, 16. März. (D y n a m i t a t t e n t a t.) In Les BSziöres, wo Landarbeiter streiken, wurde an das Wohnhaus eines Mitgliedes der Arbeitgeberkommission eine Dynamilpatrone gelegt, durch deren Expl osion das Gebäud« schwer be schädigt wurde. Personen wurden nicht verletzt. Von den Tätern fehlt jede Spur. London, 16. März. (Ein Verschwender.) Der 22jährige Sohn Les Diamantenkönigs Julius Wernher hat sich für bankerott erklärt. Als er vor zwei Iahen die Universität verließ, bezahlte sein Vater eine halbe Million Mark für ihn. Vor Jahres frist machte der Vater bekannt, daß er keine Schulden mehr für seinen Sohn bezahlen werd«. Algier, 16. März. '.Errettung Schiff brüchiger.) Der deutsche Dampfer „SiLonie", der sich aus der Fahrt von Hamburg nach Japan be findet, ist gestern in dem hiesigen Hafen eingeicnnen. Der Kapitän des Schiffes erzählte, daß er am 13 März abends 11 Uhr dem englischen Dampfer „Highland Rover" auf offener See begegnet sei. Das englische Schiff habe ihm signalisiert. Laß es 14 Mann der Besatzung des italienischen Dampfers „Rigole." an Bord habe, der aus dem Hafen von Genua ausgelaufen war und wäh rend eines heftigen Sturmes im Mittellänüijchen Meere gesunken ist. AG ^um IZmrugs Stsinsr's kLr»aio8boNov unü ZMakrimmer. 28 iomplettö keiilssrimiiiök. 4 4 MW Stoinsr's Lteinsr's Lteinsr's Ltsinsr's kstent-voppsläsoksn n 48.oo 54.00 UMM ßM: M kmüikMstii. - 48 kür krsntpSLre, soMle Nir Villen, :: L.kmckkLusci», Pensionen n empk» cken vir uu» i« Zpsrial-Lusstöllun» von üdsr 25 kompletten 8oklLk- rlmmsrn von Narlc 275 an In »Ilen krolsls-xen u änskukruvxsn. 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