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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.03.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191203179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19120317
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19120317
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-03
- Tag 1912-03-17
-
Monat
1912-03
-
Jahr
1912
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Sette l0. Nr. 140. l06. Jatzrgans. 5e»vZlyer Tsyevisn. Sonntag, 17. msrz 1912. politische^mscvau. JubUsunrsssbe üer Inüultrie zum25.ReglerungsjuvUäum ües Kallers In weiten Kreisen der Industrie ist schon seit längerer Zeit der Gedanke erwogen worden, das Jubiläum des Kaisers i» würdiger Weise zu feiern. Diese Idee hat, wie wir hören, bereits greifbare Gestalt aiigenoiiiine». Es hat sich ein Kurato rium aus namhaften I n d u st r i e l l e n ge bildet, das sict> bis jetzt aus 84 Mit gliedern z u s a m m e n s e tz t. Als Widmung für den Kaiser wird ein vornehm angelegtes Werk mit reicher künstlcrisü>er Ausstat tung vorbereitet. In diesem soll der Werdegang der i n d u st r i e l l e n Entwickelung in Deutschland bis zum Iabre 1913 geschil dert werden, wobei vor allem aucb der Anteil des Kaisers au der Entwicklung der deutfä-en Industrie zur Darstellung kommen soll. In dem Inhalt werden sowohl der Innen- und Außenhandel wie die einzelnen Fachindustrie» eine eingehende Würdigung ersahren. 50 erste Volkswirte sind be- reits als Mitarbeiter gewonnen und tätig. Ter Abschluß des mehrbändigen große» Werkes, das dem Käfter unterbreitet werden soll, ist Anfang nächsten Jahres zu erwarten. Auster einer abschließenden Darstellung des Stan des der deutschen Volkswirtschaft im Jahre 1913 wird es eine große Zahl von Einzelbescbreibungen industrieller Betriebe als Illustrationen zum Volks- wirtschastliclnm Teil bringen. Tie Widmung dürfte seinem Inhalte und seiner Anlage nach ein l tcrari- scheS Werk von hoher kulturgeschichtlicher B d ulung und ein bleibendes Tenkmal für die Leistungssähig- keit der deutschen Industrie bilden. Line Mtersyrenze für üis üeutlche Olltzierkorps? Die „Mil.-pol. Korrespondenz" schreibt: In der bayrischen -iammer der Abgeordneten hat Generalleutnant v. Schoch, Elses der Per sonalabteilung des .nriegsminislcriums, bei Behand lung der Frage der O k f i zi e r - P e n s i v n i e r u n - gen u. a. auSgesührt: „Tas Normalalter für die Beförderung zum B a t a i l l o n S k o m in a n - deur ist aus 46 Jahre festgesetzt. Wir können also ältere Hauptleute nicht braucksen, schon wegen der wachsenden Ansorderungcn und der Fortschritte in der Technik". Demnach beabsichtigt die bayrische Heeresverwaltung anscheinend die für deutsclfe Bcr- hältnisse neue Einführung einer Altersgrenze für Hauptleute und jüngere Stabsoffiziere. Folgerichtig müßten von den zurzeit in Bayern zum Bataillons kommandeur heranstchendcu 74 Majoren beim Stabe und Majoren in Kompaniechef-Stellung nicht weni ger als 63, weil vor dem Jahre 1866 geboren, ver- abschicdet werden. Man darf erwarten, daß ähnliche Erklärungen im Reichstage durch den preußisckxn Kriegs minister für Preußen, Sachsen und Württem berg erfolgen, ist doch schon widerspruchslos ge meldet worden, daß in Preußen zukünftig kein General mehr mit der Führung einer Division beauftragt werden soll, der das 54. Lebensjahr iibcrfckfvitten hat. Oss SanüelspoljtilHe verlisnüjgungs- Komitee. * Ueber das Handelspolitische Verständigungs komitee, das in einer Konferenz von Delegierten wirtschaftlicher Vereine im Dezember v. I. begründet worden ist, geht, wie uns geschrieben wird, durch die Presse eine Notiz, welche sowohl bezüglich der Zu sammensetzung, wie bezüglich der Aufgabe des Komitees völlig irrtümliche Angaben enthält. Die Aufgabe des Komitees ist nicht, wie darin an gegeben wird, als eine selbständige handelspolitische Zentrale die Forderungen und Wünsche von In dustrie und Handel den Behörden zu unterbreiten. Es soll vielmehr zwischen den — durchaus autonom weiter arbeitenden — wirtschaftlichen Tier- eincn im Einzelfall Verständigungen über die zu bearbeitend en Fragen und die Art des Vorgehens, insbesondere aber auch ein pla n- m ästiges Zusammenarbeiten zwischen den Fachvereinen der einzelnen Branchen einerseits und den zentralen Vereinen anderseits hcrbeiführen. Das Komitee besteht aus etwa einem Dutzend Dertraucnspcrsonen, welche jeweils der Leitung nam hafter wirtschaftlicher Vereine nahestehen, z. B. dem Hansabund, dem Handelsvertragsverein, dem Bund der Industriellen, den Verbänden der Sächsischen und Thüringischen Industrie, dem Exportverein im Königreich Sachsen, dem Verbände Deutscher Exporteurvereine. Den Vorsitz führt Herr Dirckior Dr. Waldschmidt, 1. stellvertretender Vorsitzender des Zentralausschussts Berliner kaufmännischer, ge werblicher und industrieller Vereine und Vorsitzender des Hansabundes für Erost-Berlin. vom Bunü üer InüultrieUen. Der Vorstand des Bundes der Industriellen trat am Sonnabend, den 9. März, in Berlin zu einer Sitzung zusammen. Den Vorsitz führte das Prä sidialmitglied des Bundes. Herr Fabrikant Hirth- Cannstatt, Vorsitzender des Verbandes Württem- bergischer Industrieller. Herr Fabrikbesitzer Theodor Boehm, i. Fa. GUsttrv Boehm, Offenbach, Vor. sitzender des dem Bunde neu beigetretenen Ver. bändes Mitteldeutscher Industrieller, wurde einstimmig dem Vorstände des Bundes der Industriellen zugewählt. Alsdann erörterte der Vorstand di« Frage einer angemessenen Vertretung der Industrie jm Preußischen Herrenhause. Der Syndikus des Bundes der Industriellen. Herr Dr. Schneider- Berlin, legt« in einem längeren Bericht die (be schichte und die jetzige Zusammensetzung des Preußi schen Herrenhauses dar. Dem Herrenhaus« gehören unter 351 Mitgliedern nur 16 Angehörige der Industrie und des Handels an, während auf Grund ihres Be sitzes von Fideikommissen, Rittergütern etwa der Mitglieder des Herrenhauses der Landwirtschaft zu zurechnen sind. Dagegen entfallen von der Gesamt bevölkerung Preußens nach der letzten Berufs zählung nur 28,6 Prozent auf die Landwirtschaft uiio 56 Prozent auf Industrie und Handel. Mindestens entspreä.'no ist auch der Anteil von Industrie und Handel an den Steuerleistungen. Der Wunsch der preußischen Industrie, ihrer Bedeutung entsprechend auch ein gesetzliches Recht auf angemessene Ver tretung im Preußischen Herrenhaus« zu haben, wird vom Buwde der Industriellen mit Nachdruck ver treten werden. Alsdann erörterte der Vorstand des Bundes der Industriellen die Abmachungen des preußi schen Fiskus mit dem Kohlensyndikate sowie die Förderung der Kohlenausfuhr durch über aus billige Ausnahmetarise der deutschen Eisen bahnen. Ferner wurden die Wünsche der Industrie zu den einzelnen Bestimmungen der Preußischen Steucroorl age und des Wass« rgese st ellt wurfes beraten. Zur Vorbereitung neuer Handelsverträge wird dem Großen Ausschüsse des Bundes der Industriellen eine Denk schrift unterbreitet, in welcher namentlich die grund sätzlichen Fragen d«r deutschen Handelspolitik, die Einwände gegen das System der Meistbegünstigung, die Frage der Wertzölle des Doppeltarife?, d«r Reziprozität vom Standpunkt« der verarbeitenden Industrie Deutschlands betrachtet werden. Dem Großen Ausschuss« des Bundes wurden die Herren Dr. H. Mayer, Syndikus des Verbandes Württembcrgischer Industrieller, Stuttgart, und Dr. H. Andres, Syndikus des Verbandes Mittel deutscher Industrieller. Frankfurt a. M., zugewählt. Stsstsmonopsle unü Prlvatmonopole. Man schreibt uns: In der Presse sind mehrfach an die Rede des Staatssekretärs des Innern, Dr. Delbrück, vom 4. März, in der er allgemeine wirtschaftlicl-e Fragen besprochen hat, Betrachtungen und Folgerungen ge knüpft worden, die zum Teil über das Z el hinaus- schieße». Ter Wortlaut der Rede des Staatssekretärs, lvic nach dem stenographisclfen Bericht nunmehr fest steht, schließt jedoch Irrtümer aus. Tic Frage der Errichtung von Staatsmono polen ist in der letzten Zeit wiederholt angeschnitten worden. Dabei handelte es sich jedoch Meist um Erwägungen finanzpolitischer Natur. Minister Dr. Delbrück beleuchtete nicht die finanzpolitiscl-e, sondern die allgemeine volkswirtschaftlicl>e Seite der Monopole. Indem er die wirtschaftlichen Vorteile der „Assoziation" hervorhob, wollte er doch nickst vor der Gefahr die Augen schließen, die darin liegt, daß Syndikate Alleinherrscher aus bestimmten wich tigen Gebieten der Gütercrzeugung werden und da durch „ihre Monopolstellung in einer wirtschaftlich und politisch unzulässigen Weise ausnutzen" nnd eine Macht gewinnen, die dem wirtschaftlichen und poli tischen Leben der Nation verlstingniSvoll werden kann. Solche Privatmonopole würden nach der Ansicht des Ministers besser in Staatsmonopole umgewandelt, wenn sie sich der Einwirkung des Staates zu ent ziehen suchen nnd wenn anders ihre Macht nicht zu brechen ist. Es handelt sich also bei diesen Aus- sührungen gar nicht um die Frage, ob man Mono pole einführen soll, sondern um die Frage, wie sich letzten Endes die Bekämpfung über mächtiger Syndikate ge st alten könne. verkackte Junslrme üer Zmangsinuungen. * Nach jetzt ersckstenenen Berichten ist, wie wir hören, eine nicht unwesentliche Zunahme der Zwangs innungen in der letzten Zeit festzustellen. Während Ende des Jahres 1904 2364 vorhanden waren, stieg diese Zahl im Jahre 1907 auf 2537, um bis Ende 1911 auf 5005 anzuwachsen. Die freien Innungen haben dagegen eine kleine Ab nahme ersahren. Sie fielen von 5857 im Jahre 1907 auf 5853 im Jahre 1911. In den vorher- gehenden Zeiträumen war ein Anwachsen derselben zu konstatieren. In der Zeit von 1902 bis 1907 wurden im ganzen 341 Zwangsinnungen aufgelöst, und von 1907 bis September 1911 59. An Stelle der letztgenannten traten 20 freie Innungen. Die Zahl der Z w a n g S i n n u n g e n ist am b e d e u t e n d st e n bei der Handwerls ammer Tüssel dors (259) und demnächst bei der in Frankfurt a. O. (249) und in Berlin (224). Es folgen dann die Handwerkskammern Breslau (175) und Liegnik (156), sowie Danzig (133). Am geringsten ist die Zchl in Bromberg (12) und in Erfurt (19), sowie in Posen (18). Tie freien Innungen sind am stärk sten bei der Handwerkskammer Stettin vertreten (508), dann in Halle (431), in Berlin (481), in Posen (421), in Danzig (341), in Oppeln (335) und in Königsberg (311). Am schwächsten sind die Hand- Werkskammern in Aachen (16), Eoblenz >38), Biele feld (39- und Wiesbaden 40) mit freien Innungen bedacht. Jnnungsaussclmsse sind im ganzen 31o vor handen, von denen allein 83 auf Stettin kommen. Alle übrigen Handwerkskammern haben mit AuS- »ahme der in Tüsseloors (23, unter 20 Jnnungsans- schüsse. Bei den Handwerkskammern in Stralsund, Posen und Bromberg sind überhaupt keine vorhanden. Lutt^rlpenüe zum Relarmruiünsjuvttäum 1917. Der Lutherver.in zur Erhaltung der deutschen evangelischen Schulen Oesterreichs veröffentlicht in Nr. 15 seiner „Mitteilungen" die 2. Quittung über die für seine „Lurherjpcnde" eingegangenen oder gezeichneten Gaben. Mit freudigem Sank wird be richtet, daß es mit diesem großangelegten Werk glau- bcnsbrüderlicher Liebe weiter vorwärts gegangen ist. D a s e r st e H u n d e r t t a u s e n d der Millionen stiftung ist gesammelt. Wieder ist bei weitem die größte Summe bei dem Schatzmeister des Haupt- arbeitsausschußes in Dresden eingegangen. Daran reihen sich die Sammelstelien in Zwickau, Leipzig, Planen, Chemnitz, Bautzen. Unter den außersäch sischen Ländern steht Württemberg obenan. Doch be ginnt sich neuerdings auch in Preußen eine rege Sammeltättgteit zu entfalten. Von wieviel Liebe wissen die aufgeführten Einzelgaben zu erzählen! Neben die hochherzige Gesinnung begüterter Freunde der Lurhersach«, die in großer Anzahl wieder ganze Bausteine (zu 100 „»() gestiftet haben, tritt die Opfer- ficudigteit und der Sammeleifer der weniger Bcmit- tetten: ja von ihnen enthält der Bericht besonders er greifende Beispiel«. Ein 7.',jähriges Mütterchen be gründete seine Bereitwilligkeit, einige Bausteine bei- zuiragen, mit den Worten: „Ich brauche nicht viel für mich: darum habe ich für andere etwas übrig." Ein Ungenannter vermerkt bei Einsendung seines Beitrages auf dem Pcstschein: „Mühsam verdientes Geld, Gott segne es!" Ein anderer sendet unter der Losung „Gal. 6,10" bereits den 3. Baustein. Und noch mancher andere, der nicht genannt sein wollte, hat in solcher Weise seine Gabe beigcsteuert. Ihnen allen, die unser Tank auf anderem Wege nicht er reichen kann, sei an dieser Stelle für ihre Liebe und trcuevangclische Gesinnung herzlichst gedankt! Mit besonderem Dank sei auch der beträchtlichen Summe gedacht, die eine große Anzahl von Kirchenvor ständen unseres Sachsenlandes, und ferner der nicht ui.leträchtlichen Summ«, die sächsische Lehrer kollegien zum Beweis ihrer kollegialen Hilfs bereitschaft zu unserer Spend« beigesteuert haben! Nicht vergessen werden sollen aber auch die Sam mel b a u st e i n e , die beispielsweise die Gehilfinnen eines sächsischen Fernsprechamtes, die evangelischen Beamten einer auswärtigen Eisenbahndirektion und endlich die Kinder einer evangelischen Diaspora schule, die vom Lutherverein unterstützt wird, zusam menbringen. Sie sind uns ein schönes Zeugnis, daß der Idealismus in unserem Volke noch nicht erstorben ist. Und dieser Idealismus gibt uns auch di« Ge währ, daß das hohe Ziel, das wir uns gesteckt haben, bis zum Jubeljahre der Reformation erreicht werden wird. Der Lutherverein ruft von neuem alle treu gesinnten evangelischen Männer und Frauen auf, an dem großen Werke mitzuarbeiten, das den Bestand der hartbedrängten deutsch-evangelischen Schulen in Oesterreich für alle Zukunft sichern soll. Freundliche Gaben werden erbeten an den Schatz meister der Lutherspend«, Herrn Landgerichtsrat Kulka in Dresden-A., Anton-Eraff-Straßc 24. Sie können auch völlig kostenlos auf unser Konto Nr. 9910 .,Lutherspende zum Reformationsjubiläum 1917, Dresden" beim Postscheckamt Leipzig gegen eine auf jedem Postamt erhältliche Zahlkarte «ingezahlt werden. Oie Debatte über pomcsrßs Ausführungen. Nachdem der Ministerpräsident in der gestrigen Kam mersitzung seine Rede, d«ren Inhalt wir bereits w e- dergab«n, beendet hatte, verlangte Deschanel, man solle zur Politik der Loyalität zurückkehren, die Frank reich einen ehrenhaften und ernstlichen Frieden sicherte. Man muß Deutschland klar machen, was ein Land wie das unsere tun konnte. Es kann einem bestimmten Druck nicht nachaeben. Wkr brauchen eine offene und klare Politik mit Deutschland. Die Marokko-Affäre muß wieder an fangen, eine nebensächliche Roll« zu spielen. Die Politik der Ententen Frankreichs, Englands und Rußlands ist auch für den Frieden Europas not wendig, dessen Lage noch wirr ist. Die Situation in dcn Balkänländern würde ernst werden, wenn Ita lien den Kriegsschauplatz ausdehnen sollte. (Große Unruhe in der Kammer.) Deschanel beklagte sich darüber, daß die Kammer persönliche Skandalgcschichtcn der Besprechung der auswärtigen ? Politik vorziehe. (Vaillant ruft: Die Kammer er wartet Erklärungen von den Schuldigen. Lärm.) Deschanel schloß: Vaillant erfaßte die Situation mit einem Wort, folglich ziehe ich mich zurück. Dela- have sprach seine Verwunderung darüber aus, daß di« Minister, die angellagt seien, nicht geant wortet hätten, und griff Caillaux heftig an. Violette sprach von der Ngoko-Sangha- Gesellschaft. Er erklärte, die Budgetkommission hätte ihr« Pflicht getan, als ft« den Absichten diese« Gesellschaft Widerstand entgegensetzte. Zaures oa- harrte dabei, von den ehemaligen Ministern Rechen schaft zu fordern. Er sagt«: „Es gibt kein« Republik mehr, wenn wir nicht das Recht haben, die Wahr heit zu erfahren." Er griff dann P i cho n und Caillaux an und warf Cruppi vor, daH er mit Fonödre und dem Reichstagsabgeordneten seniler verhandelt habe. Er versicherte auf sein Ehrenworr, Cruppi hab« ihm im wesentlichen erklärt: „Ihr braucht euch wegen des Marsches auf Fez nicht zu beunruhigen, von Deutschland ist nichts zu befürchten; wir bereiten etwas Großes vor." Die äußerste Linke verlangt« von Caillaux eine Er klärung. (Lärm.) Caillaux rührte sich nicht. Iaures rief: Wenn Caillaux schweigt, mug er vom Parlament disqualifiziert werden. (Beifall auf der äußersten Linken.) Er forderte dann das Eelbbuch. PoincarL erwiderte, das Eelbbuch be finde sich in der Staatsdruckerei. Zum Schluß wie» Iaur^s auf die Gefahr von Geheimoerträgen hin. . Deutsches Reich. Leipzig, 17. März. * Gegen den Entwurf des neuen sächsischen Kirchen« steurrgessges richtet sich eine Eingabe, die der All gemeine Hausbeiitzerverein zu Leipzig an die Ständekammern sandte. In der Petition wird zunächst Einspruch erhoben gegen die ungleiche Be steuerung der Grundstücke, je nachdem deren Besitzer Protestant. Katholik oder konfessionslos ist. Ebenso wird auf die durch das Ge'etz beförderte Flucht aus der Landeskirche hingewie en, die eine wesentliche Steuerermätzigung garantierr und daher zu einer um so drückenderen Belastung der kirchentreuen Grund besitzer führen muß. Die Petenten fordern schließlich Beseitigung jeder Sonderbelastung des Grundbesitzes für kirchliche Zwecke und Deckung des kirchlichen Be darfes durch die Einkommensteuer. H- * Personalveränderungen im Heere. Der General leutnant o. Kühne, Inspekteur der 1. Kavallerie- Inspektion, wurde in Genehmigung seines Abschieds gesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt. An seine Stelle tritt der bisherige Komman deur der 17. Kavallerie-Brigade Generalmajor von Schwerin, der mit der Wahrnehmung der Ge schäfte des Inspekteurs der 1. Kavallerie-Inspektion beauftragt wurde. Mit der Führung der so frergewor- denen mecklenburgischen Kav.-Brigade wurde Oberst Graf v. Schimmelmann beauftragt. Mit der Führung des von diesem bisher befehligten Regi ments, des 6. Kürassier-Regiments, wurde Major von Paten vom Stäbe der 18. Dragoner beauf tragt. Der älteste Sohn des Fürsten zu Fürstenbera, Erbprinz zu Fürstenberg, wurde als Leut nant im Regiment der Gardedukorps angestellt, und zwar vorläufig ohne Patent. * Im Bundesrat wurde der Entwurf neuer Be stimmungen über die V i e h s e u ch e nst a t i st i k und den Nachrichtendienst bei Viehseuchen dem zuständigen Ausschuß überwiesen. Ueber di« Besetzung der Präsi. dentcnstelle und der Stellen von zwei Mitgliedern im Direktorium der Reichsversicherungsan. stalt für Angestellte wurde Beschluß gefaßt. Zu» gestimmt wurde der Vorlage betreffend die Beschäf tigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Glashütten usw. * Minister v. Breitenbach gegen eine deutsche Eisenbahngemeinschast. In der letzten Sitzung der Budgetkommission des preußischen Abgeordneten hauses, die sich mit dem Etat der Eisenbahn verwaltung beschäftigte, entwarf der Verkehrs minister ein erfreuliches Bild von der Entwicklung der preußischen Eisenbahnen. Statt 57 Millionen Mark, die der Etat für 1911 vorausgesehen hatte, würden etwa 140—150 Millionen Mark in den Aus- gleichsfoitds fließen. Der Betriebskoeffizient dürfte unter 66 herabsinken. Die Betriebssicherheit habe sich erhöht. Auf ein Ersuchen von nationalliberaler Seite äußerte sich der Minister über die Dr. Kirch- Hoffsche Forderung derdeutschen Eisen bahngemeinschaft. Er bezeichnete die Durch führung des Kirchhoffschen Projekts als unmöglich. Die preußische Eisenbahnverwaltung habe stets die allgemeinen deutschen Interessen berücksichtigt und alles getan, was zur Vereinheitlichung des Betriebes »»««« Jefferson» Lebensregeln. In unserer Haupt expedition, Leipzig. Johannisgasse 8, sind zum Selbst- köstenpreije von 10 Pfennigen, nach auswärts Porto extra, erhältlich „Jeffersons Lebensregeln" ein ele- aant ausgestattetes Druckblatt zum Einrahmen ge eignet, welches zehn höchst bemerkenswerte Merksprllche für das Leben enthält und die Größe 32 x 24 hat. Bestellungen hierauf nehmen auch unsere Filialen und die Zeitungsträger entgegen. »«o katövtunwull SbRkLLlK, , oa I SV. Mark/ // Le/M/g vtR srzor e/e?e//-/g/e o^ch/ez'zzzezs/ez' e. S. zzz. 9- VezHs/F//ezz /üz» Vo-zzzzzzgr-b/zzz'/ch/z/zzgtzz rzzzck 7zzzzezzszzs-sz/. §/szz<//ge re-ezzrwez'/e §/e//zzzzg komp/ette/« Mrzs/ez'L/zzzzzzez' s//ezz ^»e/r/sgezz. Ses/ch/Zgrzzzg e?i>e/en. -
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