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Sächsische Volkszeitung : 08.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193209089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19320908
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19320908
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-09
- Tag 1932-09-08
-
Monat
1932-09
-
Jahr
1932
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.09.1932
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Notizen Weh ihm, daß er «in Enkel ist. Ein besonders groteskes Beispiel, welche Folzzen die von nationalsozialistischer und anderer Seite betriebene Rassenhetze hat, ist in diesen Tasten steliesert worden. Oberstleutnant a. D. Duesterberst. Zweiter Bundessiihrer des Stahlhelms, Kan didat Hustenberas für den Präsidentschaftsposten. wird beschul- dlstt, zu 25, vielleicht star zu 50 Prozent jüdischer A b st a in - munst zu sein. Der nationalsozialistisckze „Anstrifs", dem kaum je eine Nachricht nelestoner stekommen lst, brinstt die Vehauptun- sten, die vordem nur In einem kleinen Kreise verbreitet wurden, an die Oesfentlichkeit: „Danach hat der Großvater Düstcrberzzs noch die Vornamen Selist Abraham stetrasten. Er war Jude, und ist am 20. Juni 1818, als er als Arzt aiistestellt wurde, noch nicht getauft newesen. Die Großmutter Düsterberns, die Frau des er wähnten Abraham Selin Düsterberg, eine neborene Caspary, soll stleichsalls jiidiscl>er Abstammunst neivesen sein. Der Urgroßvater Düsterbergs, der ain 14. Mai 1824 ln Paderborn nestorben ist, mar dortselbst Bnrsteher der jiidiscl)en Kulturstemeinde." Der „Stahlhelm" hat zu dieser Verössentlichunst des „An- strifs" noch am selben Taste Stellunn nenommcn. und zwar sol- stendermahen: „Der iiationalsozialistisckze „Annriss" veröffentlicht zum Zwecke parteipolitisch!: Hetze eine Notiz, die sich mit den private» Faniilienverhällnissen des zweiten Bundesfiihrers des Stahlhelms, Oberstleutnant a. D. Duesterberst, besaht. Der „Stahlhlm" lehnt es ab, dein „Annriss" aus das Gebiet der per- sönlichn Berunstlimpfunn sachlich unanstreisbarer Gestner zu solsten. obstleich ihm Material über natlonalsozialistiscki« Führer In ausreichender Menne anneboten ist. Er kann sich damit be> stniisten, diese Methode un deutscher Kampfes weise nledriner zu Hannen." — Also stimmt's. Duesterberst, der Ubri- stens erklärt, von der Religionszugehörigkeit seiner Großeltern erst jetzt erfahren zu haben, hat sofort seine Aemter zur Ver- füstunst ncstellt. Die Stahlhelm-Bundesleituiist hat davon jedoch keinen Gebrauch nemacht. Der nanze Vorstann ist nur um deswillen wichtist, iveil hier an einer Persönlichkeit, die vor ivenisten Monaten von deutsch nationaler Seite für den höchsten Posten der Nation präsen tiert wurde, offenbar weil man sie intellektuell und charakterlich für höchst steeiqnet hielt, kraß aezeistt wird, daß die Rassenlehre «ln für die politische Praxis brauchbares Prinzip nicht darstellt. Lohnhöhe und Existenzminimum. Zu diesem Thma. das durch das Wirtschastsprostramm der Restlerunst Papen hochaktuell neworden ist, stibt das „Berliner Taneblatt" lNr. 420> einen bemerkenswerten Beitrast, dem wir die folaenden Feststellungen entnehmen: „Für die Gesamthit der beschästistten Arbeiter läßt slch aus den Ausweisen über di« in der Iiivalidenversickrerung ver kauften Beitrastsmarken ein klares Bild der ne gen wär t i- gen Lohnhöhe neminnen. Die vereinnahmten Wochnbet- träste verteilen sich auf die einzelnen Lohnklajsen wie solstt sin Prozent): Einkommenshöhe wöct>enllich in RM. bis 24 . über 24 bis 36 . mehr als 36 . 1030 . 40.8 . 16,9 . 36,3 1931 1932 <1. Halbjahr) 51.9 60 9 17.9 19,2 30,2 19,9 Demnach verdienen jeßt mehr als 60 Prozent der Versicherten im Monat nur bis zu 100 Reichsmark sin «iner Woch bis 24 Reichsmark), einschließlich der sozialen Ab staben. Unter Berücksichtistunst der Arbeitslosen sind das schät- zunstsiveise 7 Millionen Arbeiter. Eine stärkere Anstllederunst der Statistik, die in diesem Rahmen nicht mösttich ist, lwiveist, daß von den 7 Millionen nur menist mehr als 111 Millionen über 75 Reichsmark im Monat, weitere 3 Millionen nur über 50 bis 75 Reichsmark monatlich verdienen, während der Nest von mehr als 214 Millionen Arbeiter Einkommen haben, die wesentlich unter den Fürsorgesätzen liesten. Nock, im vergange- nen Jahre erhielten mehr als 30 Prozent der Beschästistten über 86 Reichsmark die Mock»!, daaesten iverden heute diese Höchst löhne nur von 20 Prozent oder schäßunstsweise 2.3 Millionen Arbeitern erreicht." Man kann danach nur erneut feststcllen, daß die Beforg- nis. das neue Wirtschastsprostramm könne die Löhne unter das Existenz-Minimum herabdriicken, nicht ohne Grund neäußert worden ist. : Wasserrohrbruch. Am Mittwoch früh in der 5. Stunde brach am Zeughnusplatz rin 350 Millimeter starkes Nohr der Wasserleitung. Durch das ausströmend« Nasser wurden die Kellcrräumc des Hotels Stadt Pctersburst unter Wasser stcseßt. Die Feuerwehr war mit dem Auspumpen des Wassers aus den Kellerräumcn sowie aus der Bruchstelle etwa vier Stunden beschäftigt. Eine tränke Abschiedsstunde tm Katholischen Gesellenverein Si. Marienstern Ernst, wehmütig stimmte der Anlaß, welcher die Kolpings- samilie von St. Marienstern nm Montag zu einer außerordent lichen Versammlung zusammen führte. Und zahlreich waren sie erschienen, die Aktiven-, Neu-, Alt- und Ehrenmitglieder, der gesamte Cchutzvorstand und als Gast der bei seinem ehemaligen Lehrmeister zu Besuch weilende ehrwürdige Herr Fr. Max Leh mann, P. S. M., der wie weiland Adolf Kolping das Schuh macher-Handwerk an den Nagel hängte, um Priester zu werben. Es galt an diesem Tage Abschied zu nehmen vom allseits beliebten Präses des Vereins, dem nach Marienthal versetzten Hochw. Herrn P. Ubald, welcher sich von der Gründung des Vereins an mit selten gleicher Liebe und Aufopferung für das Gedeihen des Vereins einletzte und als wahrer Kolpings- oder Gcscllenvatcr an dem Wohl und Wehe des Vereins und dessen Mitgliedern regsten väterlichen Anteil nahm. In seiner Begrüßungsansprache würdigte der Se nior des Vereins die großen sichtbaren Verdienste, welche sich der scheidende Präses um den Verein erworben hat. Durch unermüd liche Arbeit im Sinne der Devisen des K. K. V. ist es ihm ge lungen, den Verein nach Innen und außen auf «ine Höbe zu bringen, die in der ganzen Bevölkerung uneingeschränkte Aner kennung findet. Unter seiner Leitung konnte der Verein sein Gesellenheim im Kloster beziehen und zu einem wahren Echmuck- küstlein ausgestaltcn: wie auch die Anschaffung «Iner sehr schönen und kostbaren Fahne und deren SVeihe durch den damaligen Hochwürdigsren Herrn Diözesanbischos Dr. Schreiber zu Pfing sten 1928 nur durch seine opferfreudige Hille möglich war. Be sonderes Interesse brachte der Hochw. Herr Präses auch der Aus gestaltung der vom Verein veranstalteten, fast traditionell gewor denen. Stistunqssestc und Faslnachtsscicrn entgegen, um damit der Oesfentlichkeit und vor allem der Jugend Gelegenheit zu geben, in würdiger gesitteter Meise mit den Fröhliche" fröhlich zu sein. Die noch wichtigeren unsichtbaren Verdienste, die Sorg« um die Erhaltung des Elaubcnsgutcs, von Religion und Tugend wurden durch Vortrag eines feinsinnigen Gedichte, dem scheiden den Präses gewidmet, hervorgehoben. Herr Beitel als Mit- alied des Schutzvorstandes mies aus die viele Arbeit und Mühe hin, di« der Hochw. Herr P. Ulbald im Dienste der gesamten Ge meinde, in der Schule, im Katholischen Kasino und besonders bei den von ihm ins Leben geruten« Eucharistische Männerapostolat geleistet hat. In all diesen Morten zeigte sich die tiefe, herzliche Dankbarkeit und Verehrung, die dem uns nun Verlassenden ent gegen gebracht wird und dieser Dankbarkeit wurde auch dadurch besonderer Ausdruck gegeben, indem ihn der Senior im Namen des Vereins zum Ehren-Präjes er- nann te. Bewegt dankte der Scheidende für die Freude und Anhäng lichkeit, die ihm in der Zeit seiner Wirksamkeit als Präses und in dieser Stunde bewiesen wurde und ermahnte die Gesellen, das Sverk in dem bisherigen Sinne weiter zu führen und stets im Guten weiter zu streben, besonders die bisherige Eintracht in der Vereinssanlilie weiter zu pflegen. Er versprach noch, dem Verein stets in Treue zu gedenken, besonders am Altäre und bat, auch seiner vor allem im Gebete zu gedenken. Nach dem gemein samen Gesang des Kolpings- und eines besonderen Abschiedslicdes verabschiedete sich der Hochw. Herr Präses noch von jedem ein zelnen Anwesenden durch Handschlag. Mir, sein« treuen Kolpingsjüngcr wünschen ihm auch an dieser Stelle nochmals Gottes reichsten Segen aus seinem ferneren Lebenswege und daß es ihm vergönnt jein möge, noch recht viele Jahre mit innerer Befriedigung und in Gesundheit im Wein berge des Herrn zu arbeiten, vielleicht, was viele, viel« wünschen, in einiger Zeit, so Gott will, wieder an der Stelle, die er jetzt verläßt. Ad multos annos. —t s.ei,rig unrl Umgebung Die Kleinmeffe am Frankfurter Tor Für 3 Mock)«n ist der weite Meßvlatz wieder belebt. Bude an Bube reiht sich, lange Zeilen, nur schmale Gassen dazwischen. Es gibt kein« Ware, die hier nicht vertreten ist und nicht den Schaulustigen angcbotcn wird. Die Preise für Textilien, für Geschirr, für Stosse, für . . was weiß ich, sind von jeher hier auf der Vudenstadt „halb geschenkt", wenigstens behaupten es all« Aussteller immer und immer wieder mit lauter Stimme. „Diesmal, der Wirtschaftslage angepaßt, ist alles noch billiger ausgezeichnet worden. „Die Alare muß raus, wir brauchen Geld" So tönt cs den Besuchern von allen Seilen entgegen. Und es sind viel« Menschen, die sich die Messe anschauen. Ja, der Leip ziger er liebt seine Messe, einmal wenigstens muß er einen Bum mel durch die Vudenstadt mache» Menn die Mutter doch mal nicht dran denkt, der Junge, das Mädel wissen, cs ist Messe: und jic drängen, bis sie erhört werden. Den» hinter den Verkaufs buden, bei denen Mutter ihren Bedarf decken kann, ist der Ver gnügungspark, der die Kinder lockt. Da gibt es vielerlei, was ein Kinderherz höher schlugen läßt: verschiedenste Karussells, Schaukeln, Kasperletheater, Rutschbahn, Gebirgsbahn usw. Aste machen laute Musik, zehn verschiedene Schlager überfallen das Ohr. Anderswo würde man erschreckt und nervös zusammen fahren. hier lächelt man und reißt nicht aus: Das gehört nun einmal dazu. Den schönsten Eindruck macht die Messe aber doch am Abend, da erhellen tausende kleine Lampen das Ganze mär chenhaft, leuchtende Girlande», leuchtende Räder, die sich drehen, überall Helles weißes »nd buntes Licht. Und dahinter und darüber der dunlle Abendkimmel. jetzt zumeist reich besternt. Das ist dem Leipziger seine Messe, die er liebt, die er nicht missen möchte. —mc— ) Anmeldung für die höhere Abteilung der Volksschule. Kinder, die in die höhere Abteilung der Volksschule ausgenom men sein wollen, sind von ihren Ekziehungspslichtigen bis spä testens zum 1. Dezember bei der Leitung der Schule, die das Kind zurzeN besucht, anzumelden. Für die Ausnahme kommen nur Kinder in Frage, di« zurzeit die 5. Klasse (letztes Grund schuljahr) besuchen. Die angemeldeten Kinder haben «in« schrift- lickze und iniindlick,« Aufnahmeprüfung abzulegen. Mölmvdorf bei Sebnitz. Am Sonntag, den 25. September, indel hier eine große Totcngedenkfeier zum Gedächtnis des 8olkspriest«rs Ambrosius Opitz statt, welcher auf dem hiesigen Friedhof ruht. Nachmittags ist im nahen Großschönau, dem Geburtsorte von Pater Opitz großer Katholikentag. Katholiken kommt zahlreich! rvl. Sächsische Landeslotterie 2. Tag. — Ziehung vom K. September. — 5. Klasse. (Ohne Gewähr.) In d«r Ziehung vom 6. September wurden folgende Ge winne von 500 Mk. und darüber gezogen: 10 000 Mk. aus Nr. 142045 144620. 5000 Mk. aus Str. 139662. 3000 Mk. auf Nr. 18125 27635 30991 37170 41492 46210 75998 86984 102239 114614 119066 120069 139335 154083. 2000 Mk. aus Nr 4241 7223 10891 1,139 12592 25047 36602 37033 38355 40513 41919 43919 49037 53223 53247 55884 57353 62029 64378 69268 70037 71316 74292 82477 82832 84202 86329 88396 94975 98543 101275 102160 103712 108717 109322 110813 1,0898 113148 115061 116108 118194 129313 129904 130838 137331 137624 139069 14064.3 148470 154214 155214. 1000 Mk. aus Nr. 1970 2181 12394 13155 14738 147,>1 15274 18429 19008 21248 22428 24590 24685 25187 S2489 36054 37620 43476 43689 45937 48-113 49268 50449 52037 52721 56015 57483 57861 59712 60094 60633 64598 66341 66605 67677 69138 69632 73744 75829 77814 78118 826'25 84065 86398 87361 88050 88580 90153 90542 92291 92362 95112 96686 97712 98141 98618 99576 ,02052 104519 106128 ,06563 108297 110357 111355 111592 111936 1,2753 116849 1,9378 120283 123609 12429, 124737 129529 130055 1382-37 138241 139672 144603 149028 155012 156631 157465. 500 Mk. auf Nr. 152 805 1756 1987 2015 5112 5523 6867 7212 7339 9776 11335 12181 12598 12697 13120 1379.3 14752 14930 15174 17246 17773 18355 19246 20316 22585 240.35 2421.3 24355 25584 26:U!9 26824 27015 28022 28283 30993 32369 33602 33836 35480 35997 38165 38439 39952 40683 42093 42271 44913 45425 46287 47163 49080 49340 4980, 49809 50147 50571 51966 53961 53966 56169 56907 57395 58094 59072 59285 62426 62710 6,052 64118 65010 «>5511 66412 66644 67256 67294 68116 70093 7133«) 71697 71858 72140 72848 74917 77780 77863 80867 81'464 82078 82326 83587 85195 88026 90148 92290 9.3276 9.3487 93553 96195 98764 98935 102974 103381 106151 108953 110367 111608 112909 113093 113672 114327 114862 114907 116281 117277 118806 119405 122701 123731 125297 126617 126945 127996 128537 12869.3 129200 129589 131102 131727 133051 133117 1.3.3,37 1.34938 136196 138035 139088 139706 140843 1440,8 145646 147029 147182 14719«) 149118 119187 149413 149909 150881 151080 151434 151760 152933 153575 157913 156769 157393 157984 159095 159403 Musiker und Schauspieler ln Dereinsveransiallungen — Archi tekten. Bildhauer. Maler und Kunstgciverbler bei Aufträgen für Kirck-en. Gemeindehäuser und für das katholische Haus. Wir dürfen es nicht zulassen, daß künstlerisch schaffende Menschen zermürbt werden durch einen Zustand, der die hoffnungsfrohe Lebendigkeit des Künstlergenies auslöscht, iveil der Geist feiern muß. iveil niemand seine Werke begehrt. Deshalb rufen wir auf zu lebendiger Mitverantwortung für di« bedroht« künstlerische Kultur, zu tatkräftiger Hilfe für unsere katholische Künstler schaft und ihre Familien! Ist großzügiges Mäzenatentum Ein zelner durch die Widrigkeiten der Zeiten so gut wie unmöglich gemacht, so will unsere Gemeinschaft di« Verpflichtungen leben diger Tradition wahrhaft katholischer Kulturtiebe übernehmen. Um In Dresden diesem Ziele näher zu kommen, plant der „Katholisch Kunst Kreis" zunächst drei hUnstlerische und drei volkstümliche Abende, an denen Werk« katho lischer Meister von katholischen Künstlern vorgetragen werden sollen In Verbindung somit sind Ausstellungen und vielleicht auch Verlosungen von künstlcrischn Arbeiten vorgesehen. Die Förderung unserer Absichten ist möglich: Für Künstler durch uneigenniißige Mitwirkung bei den Veranstaltungen und für Kunstfreunde durch Geldbeiträge oder durch Erwerbung «Ines Gutschins für die Veranstaltungen. Die drei künstlerischen Abende sollen an jedem zweiten Montag der Monate s26. September, 10. Oktober, 14. November) staltsinden Für den ersten Abend ist geplant die Uraufführung des oratorischen Werkes: „Via crucis" sDi« vierzehn Stationen) sür Soli, Chor. Orchester von Franz Liszt. Der zweit« und dritte Abend werden zeitgenössischen Werken der Dichtkunst und Musik dienen. Durch den Betrag von 3 Mark kann ein Anrecht aus «Inen Sitzplatz zu allen Veranstaltungen erworben iverden. Für «rste und zweite Plätze wird ein Aufgeld erhoben. Die drei volkstümlichen Abend« sollen zu ganz geringem Eintrittsgeld zugänglich sein, dl« Daten werden noch bekannt ne- geben. Hierbei sollen vor allem wenig bekannte Künstler ein« gesührt iverden, die die Abende auogestalten mit musikalischen Darbietungen und Vorträgen aller Art. vielleicht auch gemein samen Liedern. Ansprachen und sonstiger unterhaltender Kunst. Der „Katholisch Kunst-Kreis" wird sich außerdem bemüh» mit d«n katholischen Vereinen Abmachungen zu tressen. damit hi deren Veranstaltungen vorzugsweise bedürftige katho lisch Künstler austretcn und von katholisch« Autoren kalho- lisch Werk« vorgetragen werden. Das Rundfchreihn schließt mit der Bitte, hm Katholischen Kunst-Kreis nicht fern zu bleiben und seine Arbeiten durch Bei tritt als Mitglied zu unterstützen. Diese Bitte können wir nur aus das wärmste zur Beachtung empfehlen. Lingnerschloß Dresden. Morgen lDonncrstag) den 8. Sep tember, 20 Uhr, Konzert mit Merken von Bach, Schubert. Schu mann, Malde und Liszt s23. Psalm) für Sopran, Harfe und Orgel. Aussührende Hanna Lißncr-Banzhaf sSopran), Johanna Köhler (Harfe), Paul Svald« (Orgel). Karten an der Ahnd kasse. Oie Leipziger Sewan-Hauskonzerte 1932/33 Diese international hochbedeutsamen Konzerte sind dieses Mal auf 20 erhöht worden. Spielzeit vom 20. Oktober bis 30. März. — Der strittige Punkt bildet die Bezugnahme auf Komponisten der Gegenwart. Besonders aus die Reihe der Neu töner. Beim Ueberblicken der Aussührungsreihc will uns di« Auswahl als geglückt erscheinen. Des weiteren begrüßen wir mit besonderer Zustimmung die drei Somphonien von Anton Bruckner: die Neunte (im Original zum erstenmal), die Fünfte (in B-dur), und die sogenannte „Nullte", ein nachgelas senes Werk, das der Meister zu Lebzeiten verleugnete. Voller lugendlicher Ursprünglichkeit. — Von den Neutönern kommen zu Mort: Grabner (Leipzig), Kraener (Berlin), die Russen Pro- kofiesf, Rachmanikow und Strawinski, der Italiener Respighi und Krenck. Neben Bcethomn, Mozart. Handn ein Brahms und Mahler. Kern, sehr gern hätten wir wenigstens zwei Snmpho- nie» Haydns von dem Kammcrorchcstcr unter Edwin Fischer ge hört. Genüsse erlesenster Feinheit. Die herrlichen Gesänge mit Orchester, vorgetragen von einer Loft« Lehmann von R. Strauß u. a., Tschaikowskys Snmphoni« in e-moll unter Furtwängler mit dem längst erwarteten Berliner Philharmonischen Orchester, Erwin Fischer mit seinem Kammerorchester: wer zählt die Völker, kennt die Namen? . . . Nicht zu vergessen den Thomaskantor K. Straub« mit seinem Chore. Hermann Abendroth und Otto Klemoerer werden uns einsührcn in ihren Geist. . . Dies alles nur ein Querschnitt. Die Preise sind ermäßigt worden: 20 Kon zerte 105 RM. bzw. 84 NM. (Proben: 60 RM. bzw. 48 RM ). Für Konzerte: 60 bzw. 50 NM. (Proben: 48 bz. 40 NM.) Reich Auswahl gediegener Merke. Eine Zusammcnjtcllung. die um fassende Kenntnis und sorgsames Abwägcn beknndet. Es liegt an der hiesigen Bürgerschaft, von dieser wertvollen Gelegenheit zu geistiger und künstlerischer Mr«fterbjftumg »nd Vertiefung zu langenden Gebrauch zu machen. Die Kunst, insbesondere die Musik, ist keine bloße angenehme Zerstreuung. Noch rüst uns der Kunst-Philosoph das wegweisende Wort zur erschöpfenden Auslegung durch die Tat zu: „Musik ist mehr als alle Philosoph! e". Noch immer fehlt uns hierzu das erläuternde Merk des Philosophen, der sich aber auch als Musiker, als Künst ler auszuweilen vermag. Menn auch noch mancher kühle Denker dieses kühne SLort Hs Großmeisters mehr für eine allznkühne Ausweitung eines Künstlerbewußtseins hält, so geht diese irrige Einsckmtzunq den berufenen Musikbegabten, den berufenen Musik- empkänglichcn so gut wie nichts an. Man kann doch nur das erfassen, wofür der einzelne das Organ empfangen hat. 'Möchten sich alle die Kreise, denen es möglich ist. sich für eines der größ ten Hochgüter der deutschen Kultur durch tatkräsliae Teilnahme nachdrücklich einzusetzcn, In freudigem allseitigem Gemeinschafts geist« zuiammensinden.-' Es geht um mehr, als sich hier mit kurzen Worten sagen und schreiben läßt. Dr. Hugo Löbmann. Genfer Hochfchul-Taaung Genf, 6. September. Im Internationalen Arbeitsamt wurde gestern der 9. Kon greß der Internationalen Hochschulvcreinigung sür den Völker bund eröffnet, an dem Delegierte aus 18 Ländern teilnahmen. Der Direktor ves „Journal de Gönöve", Lhapuisat, begrüßte die Kongreßteilnehmer im Namen der Genfer Behörden. Der llntergencralsekretär des Völkerbundes und das Mitglied des Internationalen Arbeitsamtes, Iohnston, wünschten den Stu denten einen vollen Erfolg bei ihren Arbeiten. Präsident Kunstenaar (Schweiz) erklärte, die Bemühungen der Vereinigung dürsten sich nicht darauf beschränken, die internationalen Fragen zu prüfen, die Vereinigung müße vielmehr einen mutigen Kamps für ein besseres Verständnis und eine bessere Zusammen- arbeit unter den Völkern aufnehmen. Die Arbeiten des Kon greßes werden vier Tage dauern.
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