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205 — I.LesitemIies l'>52 uricl'W^issLri disictisisclie V(>Ik8-!<?i>unl! Uelitineer 6ur!spS8i/^2"« 8^ „Sie kennen es nicht? — Oh, Sic werden begeistert sein! Es ist eine fabelhafte Stadt, ein« blendende Stadt . . ." schwärmte die Budapesterin aus dem Dampfer, der von Wien kommend die Donau abwärts glitt. Sie hatte sehr Helles Haar von silbrigschimmernder, fast unwirklicher Vlondheit. Eine Ausnahme? — Nein. Denn zu Unrecht denkt man sich das „Ungormädcl" ausschließlich „braun mit schwarzen Haaren", der viel größere Teil, besonders der Bäuerinnen des Flachlandes, ist weizenblond, nur die Männer haben fast durchweg dunkle Kopse. Was die Lobeshymne anbetras: man kennt das einge fleischte, leidenschaftlich stolze Nationa-lbewußtsein der Ungarn, ihre flammcirde Liebe zu ihrem Land, zu ihrer Stadt — wir lächelten mit ungläubig abwartendem Gesicht, aber die Erivar- tung pochte im Herzen . . . Ungetümer, je mehr wir uns nähern. Zäh, wie in plötzlicher Müdigkeit, hat sich der blauglißcrnde überschwenglich strahlende, südlich sonnenhciße Tag mit küh len, grauen Dämmcrschatten über dis Donau gebettet. Im dichten Laubgrün, das die breiten Ufer begleitet, taucht, ein schmaler, golddurchwirkter Saum am Camtgewand des Him mels, eine erste, zitternde Lichterrcihe aus: Wochcnendhäuschen, grüßende Vorboten der nahenden Stadt. Die Margarethen insel, Treffpunkt der eleganten Welt, Parkidyll mit Blumen phantasien, glitzernden Terrassen, eingehüllt in Schimmer und Dust und vcrschwebcnde Melodien — denn sie singt und tönt, diese ganze Stadt, dos ist eines ihrer unergründlichen Geheim nisse — gleitet schmal und schlank vorbei und dann — dehnt es sich vor uns, ein Lichtermeer, das hoch und fern von den Hü geln am Ufer herab zur Donau wogt, Hunderte, Tausende von weißglühendcn Pünktchen, längs des Stromes zu einem ein zigen glitzernden, unermeßlichen Band gereiht, ein zerstäuben des Riesenfeucrwcrk — Budapest, Märchen aus Tausendundeiner Nacht! So, nur sollte man in Budapest onkommen, abends und mit dem Dampfer — dieser erste Eindruck wird unvergeßlich sein! SUao tut's, daß die Umrisse verschwimmen, daß Einzel heiten nicht sichtbar sind, dieses in der Dunkelheit flammende schicklichkeit den Puffer der fahrenden Straßenbahn zu er klettern und sich daran a-u,zuhängen. Und der uniformierte Hüter des Verkehrs sieht lächelnd weg ... Es ist nur ein kleiner Zug der sorglosen, fröhlühen, beschwingten Heiterkeit, die dieser Stadt eigen ist. In feenhafter, blendender Helligkeit erstrahlen am Abend die vielen Lasshäuser und Gaststätten, zur Straße meist geöffnet und in breite, blumengeschmiickte, lampionbehangene Terrassen übergehend. In den vielen Spiegeln ihrer Wände bricht, ver vielfacht sich der Glanz der Lichter . . . Not, hellgelb, grell bunt sind die Wände — diese Stadt liebt das Licht und die Farbe als Aeußerung ihres Temperaments, ihrer Lebensform. Die winzigste Eiskonditorei — und es gibt ihrer unendlich viele — glüht einen weißen Leuchtkegel in das abendliche Strahenbild. In den Auslagen der führenden Photographen sah ich fast ausschließlich kolorierte Bilder, sehr hell und bunt sind die Kleider der Frauen. Das gesellschaftliche Leben der für ihren Luxus und ihre Eleganz berühmten Stadt zentralisiert sich außer auf der Mar garetheninsel aus dem „Korso", dem Pcstcr Donaukai. Diese breite Uferstraße ist für Fahrzeuge gesperrt und wird ausschließ lich vton der Reihe der Hotelgäste und eleganten Cafshäuier, nicht von einem einzigen Geschäft unterbrochen, flankiert. Man glaubt sich auf die Promenade eines Ateltkurorles versetzt. Musikmelodien gleiten ans den Hotelvestibülen und -terrassen über das bunte Auf und Ab der flanierenden Menge, viele Reihen von Stühlen begleiten die Straße ... In dichter Nähe davon, unmittelbar an die Donau gerückt, der Gewaltbau des Parlaments, ein architektonisches Meisterwerk in gotischem Etil. Die vielen Thermalquellen Budapests, die heißeste von ihnen ist 68 Grad Lelsins, haben zahlreiche, herrlich ausgestattete Bäder entsteh lenen, vton fakt unwirklicher Schönheit das weltbekannte St.-velGrt-Bad. Frei unter dem azurblauen Himmel, überspannen von Sonuengsa-st, eingebettet in da» Rosen- und Fliedermeer des Sl. GcllSrlbeiges, schimmert sein hellgrün gekacheltes Bassin mit dem künstlichen Wellenschlag wie ein verwunschener smaragdener Märchcnteich. Es macht fast Mühe, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß mon nicht amerikanischer Multimillionär zu sein, sondern nur drei Pengö zu entrichten braucht, um über die Rutschbahn in die warmen, grünglasigen Wogen zu gleiten. Bei einem Bummel durch die Geschäftsstraßen fällt di« große Zahl der Juweliere ebenso auf, wie die Uebcrladenheit ihrer Fenster mit teuersten Diamanten besäten Schmuckstücken. Die Ungarin liebt Schmuck. Halbedelsteine, noch mehr aber echte Brillanten sind ihr eine selbstverständliche Zierde. Viele tragen sie in Form eines kleinen Kreuzes um den Hals ge hangen, wie sa überhaupt Frömmigkeit und Glaubensbekennt nis zwei Wesensziinge find, auf die die Menschen hier ebenso stolz sind, wie auf ihre Nationalität. Wie alle südlichen Städte vereinigt auch Budapest in engster Nachbarschaft Luxus und verwahrloste Armut, Eleganz und starrenden Schmutz. Aber das leichte, beschwingte Temperament dieser Menschen läßt nirgends die Gegensätze schloss oder störend hervortreten, sondern verschmilzt sie auf rätselhafte Weise zu einer untrennbaren Einheit. Phantastisch elegante Frauen, blitzende Uniformen und zwischen ihnen braune, zerlumpte Ge stalten, die sich ebenso stolz und aufrecht tragen, wie jene, lichter glitzernde Fassaden und — wenige Ecken entfernt — Kram läden in Kellerlöchern, Limousinen letzten, teuersten Modells neben Leiterwagen, Prachtbauten und hölzerne Budiken davor, Restaurants von erlesenstem, neuzeitlichem Geschmack, und winzige, uralte, verräucherte Weinstuben, in denen die Zigeuner geige schluchzt und singt, — nicht eines von ihnen, sie g.mein- sam erst zaubern das unnachahmliche Fluidum, den einmaligen Rhythmus und die Atmosphäre Budapests! Es wahrt trotz allem den Eindruck einer bezaubernd feudalen und fulminanten Metropole. Sicher ist Berlin die Stadt, in der man tüchtiger, organisicler zu arbeiten weiß, — Budapest ist die Stadt, in der man zu leben versteht. Mit Geld, — ohne Geld . . . Dem Norddeutschen bleibt dieses Lichtermär - - ^onaustrom ein ewig ungelöstes, Sehnsucht umwobenes Geheimnis! Furioso von Licht offenbart mit einem Schlag den Charakter dieser lebensprühenden, heißen, durchpulsten, zauberhaften Stadt. Der Tag dann vermittelt ihre näher« Bekanntschaft. Teilt sie dabei in zwei, nicht nur durch ihre Lage rechts und links der Donau, sondern stärker noch durch ihr« vollkommen verschie dene Art, getrennte Hälften, von zahlreichen, mächtigen Brücken nur äußerlich verbunden. Bergig ansteigend das alt-ehrwür dige Buda, versonnen in Blumen und Grün, in die Vergan genheit zuriickträumend. Der Nosenhügel, der Schwabenberg, der St. EellSrt, fast bis zur Höhe ein Vlütcnmosaik, inmitten eine Grottenkapell« von einem mächtigen Kruzifix überrragt. Ucber dem Grün, über dem engen Gewirr jahrhundertealter Gäßchen steigt das wcißgraue Mauer- und Türmckonglomerat der Fischerbastei auf, die schmale, adlige Silhouette der Krönungskirche und in fürstlicher Erhabenheit, mächtig, wuchtig und stolz thront über allem der Monumentalbau der Königs burg. Ein Wunderwerk erlesenen Geschmacks. Der große Fest saal eine Träumerei in 27 Nüancierungcn zartfarbigslen Mar mors, Spiegclwänden, Silberlciste», Kristallüstern, in 22 660 Kerzenstärken erstrahlend, lieber rasch end die unendlich sorgfäl tige Pflege dieser verlassenen Räume, in spürbarer, immer währender Bereitschaft für den Einzug des neuen Königs. Ungarn glaubt an ihn. „Wir sind keine Republik, wir sind ein Königreich ohne König", sagte mein Führer, und der Stolz blitzte in seinen Augen und in seiner Stimme. Dieses heißblütig« Volk, das lieben oder hassen, aber nicht gleichgültig sein kann, hat sich dem schweren Schicksal, das das letzt« Jahrzehnt und der Fricdensschluß ihm auferlegt, nicht still duldend unterworfen. Auf dem Frciheitsplatz hat man die Denkmäler der abgctrennten Gebiete ausgestellt, — der „be setzten" Gebiete nennt sie der Ungar, lvenn er von ihnen spricht. In ihrer Mitt« ein riesiges Blumenrondell, das Ungarn zeigt in seiner ehemalig«» Größe und in seinem heutigen Beüand. umgeben von der gepflanzten Inschrift, dem ungarischen Natio nalgebet, das übersetzt ungefähr lautet: „Ich glaube an einen Gott, ich glaube an ein Vaterland, ich glaube an Gottes ewige Gerechtigkeit, ich glaub« an das Wiedererwachen Ungarns." Die Männer nehmen den Hut vom Kopf, wenn sie davor stehen bleiben. Ein ähnliches Blumenbeet hab« ich in Balalonfüred, einem Badeort am Plattensee, ungefähr hundert Kilometer von Budapest entfernt, gesehen, hier von den Worten umrandet: „kkem, vem, »ob»!" l„Nie, nie, niemals!") Mit Stolz werden dem Fremden in der Stephansbasilika, dem Dom der Budapester, die Fahnenstangen zu beiden Seiten de» Hochaltars gezeigt, die «inen ganz dichten Kranz bunter Bänder tragen, — gesandt von den Städten und Dörfern der abgetrcnntcn Gebiete, es heißt, daß kaum eines fehlen soll. Treupfand der Anhänglichkeit, der Einigkeit! Dieser zähe, durch nichts zu erschütternde Glaube und Lebenswille dieser Nation prägt auch Bild und Atmosphäre der Stadt, besonders des Pester Teils. Er ist das Zentrum des Lebens und Treibens, von geräuschvoller, lebhaftester Bunt heit, von vier Dingen beherrscht: von Tempo, Farbe, Sicht, Leg« »s atz. vielleicht ist der Verkehr nicht stärker «l» in mancher anderen Stadt, aber er ist lauter »nd lärmender und gehetzter und willkürlicher. Wer wagt, gewinnt. Haupt vergnügen der barfüßigen Straßenjungens, zu zweien oder gar dreien, mit bewunderungswerter »nd scheinbar trainierter Le» funk Ninuten Kopkrerbreeken Magisches Kreuz. Die Buchstaben aaaaabdddeeeeeeeee ggiiitkkkllllmunnnnoppppprr i rrrrrsssttuuuwxz sind in obige Figur zu ver- ' teilen. Die Waagerechten nennen Worte folgender Bedeutung: Lippenlaut — franz. Feldherr s — Boot — Kinderspielzcug — Forst bei Berlin — llhrpcndel zeichnerische Darstellung — Stadt an der Oder — männliclzer Vorname — gegorenes Ge tränk — Zungenblut. Die mittlere Waagerechte und Senkrechte sind gleichlautend. tk. Silbenrätsel. Man bilde aus den Silben: a — ar — bei — ber — bruck — che — dan — de — del — den — drei — dres — c — e — ei — ei — en — er — cs — en — ga — gen — gie — gro — ha — ha — hi — hie — im — inns — kel — ler — li — ma — me — men — men — nier — ni — ob — pa — ra — re — rei — ri — ro — rom — run — sa — satt — schast — schcn — se — see — ster — ta — ta — te — ti — ti -- tra — tru — zan. 25 Wörter nachstehender Bedeutung und lese den Anfangs- und dritten Buchstaben eines jeden Wortes von 1 bis 25. Es ergibt sich ein Spruch aus Webers „Drcizehnlinden". 1. Erworbenes, 2. Handwerker. 2. Teil des Hauses, 4. Alt- testamcntlicher Name, 5. Landschaft des a'tcn Italien, 6. Spott schrift, 7. Finger, 8. Stadt an der Elbe, 9 Stadl am Inn, lv. Holzgefäß, 1l. Münze. l2. Gebirge in Ungarn, 18. Answabl, 14. Fangnetz, IS. Unentschlossenheit, >6. Strom in Nordamerika, 17. Waldbaum, 18. Nagetier, 19. Vorwurf, 26. Erdteil, 21. Hieb waffe, 22. Biene, 23. Eeschlerblswort, 21. See auf der dänischen Insel Seeland, 25. Segelschiss. r. Spaltung. Havel Seealpen FlußiUer Mauerschwalben Schwanzfeder Kraftradsahrer Arbeiter Standuhr Gehäuse Vorstehende neun Wörter sind, ohne Acndcrung der Buch- ltabensolge, in acht andere Hauptwörter zu spalten, deren An fangsbuchstaben den Mittelpunkt des Heims und der Familie nennen. btindon. Auflösung aus der letzten Nummer: Nr«»j«orlestilel. 70 a a « ' « - t! S ga»ulu, q Pinie», » Lloopr. 10 Tapete. 12 Rui«. IS. Neal» II Nresteear. 17 Lva. 18 Titi. 10 ÄIm. 23. Ilg, L>. Anetbalea. 28 Loge 2g, Ist», 30 Innuaa. »I. Distel. M ttnolpe», 33 Nopiecht. — Senkrecht: 1 Waleri», r Nnoedei, «. Urania S. Sorge, a Vetter, 7 Zieren, v. per. II. Pan 15 Rung-, 1t> Nadal, tv TIllian,. L0 Piapnu« 31 Skaae». S. Nondor 23 Inster, 24 kbasNcht, 2« nr», »7. LI» Znhienrttjei. Keim — Urlnia — Nadel — Epmpatlg« — Turnier. — tKunstmalerl. NatZelkr«,,: Nofa Nadln«, vderst «ir»e». «nsel». Lio». >1»lllch,» Dreie«: Spargel. Panier, «nger. Nied. Ker. <lr, L. Senkrecht: 1. Fluß in Italien. 2. Das Gewicht der Warcn-Umhüllung, 3. Sohn des Noah, 4. Gott der Liebe, S. Acgyptischer Sonnengott, 6, Nahrilugsmittcl, 8. Tortur, 9. Tanz. 10. Hirschart, 12. Strom in Afrika, 13. Dustblume, 14. Adliger, 16. Kleines Nagetier. 17. Musikzeichcn, 22. Gegerbte Tierhaut, 24. Kelcitspruch 27. Naturerscheinung, 26. Königreich in Asien, 29. Eiscnbahnfayrten machen, 30. Anruf, 31. Stadt im Rcg.-Bez. Arnswalde, 32. Altes Schncidermaß, 36. Längen« Angabe, 38. Deutscher Fluß, 40. Fluß in Italien, 42. Dringen» des Begehren. Wage recht: 1. Ncichsanstalt, 4. Gesangsstück 7. Zt« garettenmarke, 11. Held eines Shakcspcareschen Dramas, 13. Bücherbrett, IS. Mythischer Ahnherr der Hermionen, 18. Neger, 19. Zeitabschnitt, 20. Arzneipflanze, 21. Englisches Bier 23. Kasuar, 25. Fleiß, 26. Ehemaliger Reichswehr-Minister, 27. Deutscher Fluß, 30. Die kleinsten Teile der Materie, 83. Be wohner von Irland, 34. Endpunkt der Erdachse, 35. Die alten Beherrscher Berus, 37. Nasenspiel. 39. Französischer Schriftsteller, 41. Apostel Grönlands, 43. Metall, 44. Stadt in LPfrieeland. voll. Zahlenratsrl. 1 2 8 4 S 6 Lhordlrkgent S778392 10 11 Deutsche Stadt 8 12 13 8 14 14 8 Ausschreitungen »b 8 18 17 Sohn Jakob» 8 18 9 17 8 3 Nilland Di« Zahlen find durch Buchstaben zu ersetzen. Es ergeben sich Worte nebenstehender Bedeutung. Die Anfangsbuchstaben der gefundenen Wtortr, von oben nach unten gelesen, nennen ein« deutsche Stadt, di« Endbuchstaben in derselbe» Reihen, folg« den Fluß, an dem dies« liegt. M.