Volltext Seite (XML)
Nummer SOI — »t. Jahr«««, Ausaabe A HZ M Sonnabend, den 27. August t»»r rextr«»"!!«» .NvlkrhaUvva und WI,,en7 .Die vraNstche Hau,- MW W V erlag »or, «Dresden .Do? evN fÄs^ Ws kM « WM W >stn,r>aenbrriie: ?!-- Nu'-e-iU«!!« p>-l!l<eNc NN z. Jamm«». ,u5gade /V mU ,,7N WW 88 8 N W ^8 88 88 88 «8 "" "^I'u u r irUeu rru.che 2<> Tl» p>-istrelu>nle,e>Ie.nu mm. «>>,aabe N obne-l^iuo.MaU^ « »M M M M « « Mg « WM r>.-a, I .«c. ,'.ur »Iu,er>^ aub.e.ii.rlb dc? «erbrestuugrged eie, ,,n,elnm»mcr ltt Sonnabend. >,. couniaWummer «0 DD W ^W W DW^ «<> z. I>ic p<-Mr<-tt»m!-.,!le I .m».»c. -Nnetneb.N«» z . Im Iatt« Hanpllchr>iiieiler Dr. G. DaSczh», Dresden. ^W WM», WW ^Wsa,^^ boderertNenuiN erNnIn ede Nerlninbiunn iNeiernn., >on>ie W W W W ' VkNUma v. Clbodenerlab «e'ch-"I«cher Dresden. Volkssettuns Für christliche Politik und Kultur <SeI<stäktSftelle, Druck und Verlag! (»ernianl-b Bnchdrnckerei nnd Aeriag Oredden-A. I, posterslr. >7. aernrni 21017. Postscheckkonto vre-deu IOA>. Bank. konto Stadlbauk Dre-den Ar. M7S7. .Iledakllou »er Sachstich«» VolkSzetlnng Vre,den-?iilstadi I Aolierstraste 17. IernnN Mll und LI M.-. Baldige Enlfchei-ung in Preußen? Die Verhandlungen zwischen Zentrum und NSDAP sind nicht unterbrochen worden „GulerForkgang verVerhan-lungen" vdz. Berlin, 26. August. Im Zusammenhang mit der Steigeruug der politischen Spannung nach dem Beuthcner Urteil war das Gerücht ansge- taucht, da» die preussische» Koalitionsbesprechungen ins Stocken geraten seien und dass siir das Zustandekommen einer Berstiin- diglillg Mischen Nationalsozialisten und Zentrum über die preu ssische Negiernngsbildung vorliinsig leine Aussicht bestände. Demgegenüber wird dem Nachrichtenbüro des VDZ. in gut unterrichteten parlamentarischen Kreisen crllärt, das, die Koalitionsbesprechnngen durchaus einen guten Fortgang nehmen, wen» man auch noch nicht aus den Tag genau absehcn tönne, wann sie beendet sein werden. Nach dieser von ernstzunehmender Seite geäußerten Auslassung muh »s weiterhin als wahrschein lich gelten, dass der Aeltestenrat des Preussische,, Landtags sehr bald, vielleicht schon am kommenden Dienstag, die technische Frage zu entscheiden haben wird, wann die Wahl des Mi ni st e r p r ä s i d e n t e n aus die Tagesordnung gesetzt werden kann, cnb. Augsburg, 26. August. sE. M.) In einem Leitartikel, überschriebe» ..Der letzte Versuch", nimmt die ..Augsburger Postzeitung" Stellung zu den iuosji zielten Besprechungen zwischen den Nationalsozialisten und dem Zentrum. In dem Artikel wird betont, cs sei der Wille des Zent lums. das, der Rahmen der Versassung nicht gesprengt werde. Die. grösste b>esabr siir ein Regieren, das nicht eindeuiig dem Buchstaben und dem Geiste der Neichsversassung gerecht werde, sei «in arbeitsunfähiger Reichstag. Zwischen dem Reichskabi nett und der 'NSDAP, siehe das Zentrum, das getreu seiner Mission, einen leisten Berjnch nniernebme, ollen Widerständen ,zum Trotz die Dinge von Preußen her auch im Reich wieder in das notwendige Gleichgewicht zu bringen. Es sei keine Ver- argerungspolitil. die das Zeutru st treibe, sondern der Ausdruck höchsten Vcrantwortungsbewuhtieins siir Staat und Volk, wenn seit Tagen in inoisiziellen Fühlungnahmen daran gear beitet werde, die Wurzeln allen Nebels, die Arbeitsnns.ihiglei! des Reichstages, zu beseitigen, in Sem man Sie Möglichtenen einer Mehrheitsbildnng sorgsam priise. Dazu geboren in erster Linie die Beantwortung der Frage, ob sich die National sozialisten überhaupt mit einer anderen politischen Grupve noch auf der Basis von Treu nnd Glauben znsannnenfinsen tön neu. Das Zentrum sei damit an die Lösung der Ausgaben her angegangen, die dem gegenwärtigen Reichslanzler, wie Ser ist. August gezeigt habe, missglückt sei. Nur so werSe man Ser Aktion, die ieit Tagen im Gonge sei. uns um die das Zentrum soviel angeseinbet werde, gerecht Der 'Artikel schliesst t Wir bestreiten dabei durchaus nicht das Risiko, das man aus sich nehmen musste, aber wegen dieses Risikos dürste mau den Versuch zur Klärung nicht schei tern lassen in einem Augenblick, da vieles, jo alles, ous dem Spiele stehl. Die gejährten Verhandlungen gebe» die letzte Chance. Wer sie verhindert, wird ein grosses Teil Verantwortung für die kommenden Dinge zu trogen haben. Reise Papens nach Neu-eek Oer Kanzler will am 5. (September im Reichstag sprechen enk Berlin, 26. August. lEigc u e Ai eldu n g) Reichslanzler v. Pape» wird sich, wie die „Deutsche Allg. Ztg." crsahren haben will, am Montag nach Neudeck begeben, um dem Reichspräsidenten über dir politische Lage Bericht zn erstatten nud die bevorstehenden wichtigen Entscheidungen zu br sprechen. Der Reichskanzler wird sich infolgedessen nach seiner Rückkehr von Münster, wohin er übrigens erst Sonnabend nacht abrclst, nur kurz in Berlin aushalten. Sein Besuch i„ Neudeck werde voraussichtlich Dienstag abend beendet sein. Der Besprechung zwischen dem Reichspräsidenten und dem Reichskanzler lommt nach Aussassung der „D. A. Z." besonders deshalb grosze Bedeutung bei, weil hier alle mit dem Reichs tag-,usammentritt in Verbindung stehenden Fragen endgültig geklärt werden sollten. Der Reichskanzler dürste, so vermutet das Blatt weiter, vom Reichspräsidenten das Dekret zur Auslösung des Reichs tags erbitten und erhalten. Gleichzeitig mühten die siir die Zeit nach der Auf lösung entstehenden Möglichkeiten vorbereitet werden. Dazu ge höre sowohl die Anberaumung des Wahltermins für ein neues Parlament wie dieWahlresor in. Tie TAZ. Hal sich in den letzten Monaten im allgemeinen als besser unterrichtet über die Absichten des Herrn Reichs Kanzlers erwiesen, als andere Berliner Blätter. Es ist daher zu vermuten, das, sie auch diesmal Herrn von Papens Pläne keifend wiedergibt. Am Sonn lag spricht Reichsbanzler bekanntlich vor den westfalischen Bauernvereinen in Münster. Tei Neichsbanzler lreabsichligt, in dieser Rede die Grundsätze le e- wirlschaflspolilisclstzn Programms zu entwickeln. Ein« neue Notverordnung soll, wie einige Berliner Blätter zu wissen glaum'N, noch vor Zusammentritt des Reichstages die wichtigsten dieser Masznag- iiien in Kraft setzen. Dieser Absicht des Reichskanzlers ist inso fern bemerkenswert, als der Reichstag dadurch auch in der Frage der wirlsckmftsvolitisckzen Masznahmen vor vollen Sem Tatsachen gestellt werden wurde. Das, schon die e r st e Ti tz ung d e s R e i ch s ! a g e s nickt glatt vertansen wird, steht leider nunmehr seit die kommanisn- sckze Reichslagsfraktion hat setzt den Reichstagsprä'identest Löbe davon verständigt. dah die kommunistische Abgeordnete Frau Klara Zetkin als ältestes Mitglied des neuen Reickzstages die konstitu ierende Sitzung des Parlaments leiten nnd als» ihr Amt als Altersprüsidentin wahrnehmen wiid Ta mit kann als iickn'r angenommen werden das; Fran Zetkin den Reichstag erösinen wird, falls nickst die Bestrebungen zum E> folg fuhren, die daraus abzielen, zwecks Bermeidung ewe lch wer« n Konfliktes in der Eröffnungssitzung die B-.ulnnmun gen über den Alterspräsidenten zu ändern Gelingt es. über diesen Konflikt in irgendeiner Form hin ivegzukommen dann wird nach Konslitniernng des Reichstage- and Wahl des Präsidiums eine Panse eintreten. di^ voraus sichtlich bis V September dauerst wird, au diesem Tage null der Relckzskanzler vor dem Reichstag eine prog r a m malische Crklä r n n g abaeben au die sich eine grosse allgemeine politisckze 'Aussprache anlcklstweu wurde Sollte diele Anssprackze ergeben das; die Annahme eines Misstrauensvotums gegen die Reckeruna Baven zu er warten steht, dann würde der Reichstag wahrscheinlich noch vor Annahme eine» solckzen Misstrauensvotums aufgelöst werden. Wirtschastsführer beim Reichskanzler Verttn, 26. August. Der Reichskanzler empfing Donnerstagabend die Herren Krupp von Bohlen, Bosch sI. G l und von Siemen s. Die Unterredung dauerte längere Zeit. Man kann annehmest, das, sie sich um die wirtschaftlichen Maßnahmen drehte, die die Reichsregierung beabsichtigt. Kamps um die volksmoral D,s Presse-Echo der Bracht'-cken Sittlichkeitserlasse. (Von unserer Berliner S ch r i s t l e i t u n g.) dl. v. Das Vorgehen des kommissarischen preußtzchen Innenministers gegen die sittlichen Entartung«- e r s ch e i n n n g c n in nuferem Volksleben hat in der Presse eine Diskussion ausgelöst, die ihrerseits wieder ein wertvdller Maßstab dafür ist, wie es überhaupt um die Be- griise Sittlichkeit und Moral in unserem Volke bestellt ist. Mit den Leuten, die auch diese ernsten ethischen Fragen in ihrer Presse nur unter dem kurzsichtigen und billigen parteipolitischen Aspetr zu behandeln wissen, wollen wir uns nicht lauge aushalten. Solcher Pharisäismus richtet sich — wir verweisen nur auf die Hugenbergsä-e „Nacht ausgabe" — hinreichend von selbst. Und wer ein klein wenig die politijckze Geschichte der letzten dreißig bis vierzig Jahre kennt, der weiß, das; die sittlichen Enlartuugserschei- nungcn in unseren Großstädten nicht erst seit k!U8 datieren sniag auch in der Nachlriegszeil unbestreitbar die vom Libe ralismus herkommende Auslockerung derMoralbcgriff«mach rig in die Halme geschossen sein), sondern daß das Zentrum lange vor dem Weltkrieg im Reichstag einen ständigen Kampf gegen die moralische Knochenerweichung unseres Volkes ge rührt hat. Es handelt sich hier um die ethische Schicksals frage unseres Voltes, und es wird sich ja zeigen, wer aus diesem Gebiete selbstlose und wahrhafte Ideale hat, oder wer sie nur unter dem Gesichtspunkt der parteipolitischen Konjunktur zu jehen vermag. Konjunktnr? So hören wir erstaunt fragen.' Gibt es denn in nnserem Volke so etwas wie eine Konjunktur in strengeren Sittlichkcitsanfchaunngen? Mit einer gewißen Vorsicht möchten wir dieje Frage bejahen. Im Zeickg.'» der wirtschaftlichen Not haben sich die Siltlichkeitsbegrisse keineswegs allgemein gelockert und verschlechtert. Wir glau ben vielmehr konstatieren zu dürsen, daß die harte Prü fung und Not der Gegenwart in weiten Kreisen unseres Volkes die Empfänglichkeit für strengere und idealere An sprüche aus sittlichem Gebiete vielerorts erhöht hat. Trotz der unheilvollen Radikalisierung und Verrohung der Politik ist ein Anzeichen unverkennbar: die nur materialistische Be trachtung det öffentlichen Dinge hat einen starken Stoß er litten. Der Appell staatlicher Instanzen an-die ideellen und seelischen Werte wird heute stärkeren Widerhall wecken als in der Vergangenheit. Die Beeinflussung der ethischen Grundhaltung eines Voltes ist nicht nur eine Frage des guten Willens der Regierenden, sondern mehr noch eine Frage der Ausnahmebereitschaft der breiten Schichten unseres Volkes, ilnd gerade diese Aufnahme- bereiljchaft scheint uns unter dem Eindruck des zusammen gebrochenen Glaubens an die materiellen Werte heute wesentlich günstiger zu sein als noch vor Jahren Das ist u. E. der Ausgangspunkt, von dem aus man an die Frage der Bereinigung unseres öffentlichen Lebens von gewissen sittlichen Entartungserjcheinungen Heran gehen sollte, die jetzt durch die Erlasse D r. Brachts zumindest zur allgemeinen Diskussion gestellt worden ist. Darin sehen wir aber vor allen Dingen auch eine unge heure Verpflichtung aller Bildner der öffent lichen Mei iiu na. nicht zuletzt der Presse, von deren Behandlung dieser ethischen Probleme u. E. mehr abhäiijst. als von der Einflußnahme irgendwelcher poli tischer Instanzen. Wie klug konnte man selbst in liberalen Siellungnannicu über das Vorgehen Dr. Brachts Nachlesen, daß polizeiliche Maßnahmen auf diesem Gebiete ihr Ziel nie erreichen würden, daß es sich hier vielmehr »m eine ausgesprochene Frage der Erziehung und Menfchenbildung handele. 'Nun vergleiche man bitle diese wunderbare Er- lenniuis mit der Praxis, mit der insbesondere eine gewisse liberale Presse ihre sittlichen Erziehungskünste spie len läßt! Von dem Ernst, mit dem jeder Freund unseres Volkes an dieses deutsche Sckickjalsproblem Heran gehen müßte, rindet man teilweise keine Spur. Vielen Blättern dieser Färbung sind diese Fragen vielmehr gerade noch dazu gut. ihr Streilroß des blindesten Liberalis - m us. das sich politijck und wirifchaitlich längst lotgelausen hat. um so wilder aus weltanschaulichem Gebiete zu tum mein, und die sittliche Erziehung der Massen, die sie als das Wesentliche gellen lassen wollen, durch die teilweise geistreichelnde. teilweise zmiijch verletzende Art, die sie den Bracklschen Bemühungen zuteil werden lassen, wieder illu