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I. Vellage, vannersiag, 2S. Mal IS>2. ( Leipziger Tageblatt) Nr. LSI. ISS. Isgrgang. Selle S. -Ibensausgabe E" —- Leipziger Handelszeitung. Der Ardeltsmsrkt im April. Die Lage des Arbeitsmartts war im Monat April laut Reichs-Arbeitsblatt nur teilweise gut, mehrfach hat sie eine Wflauung erfahren; aus Süddeutschland lauten die Mitteilungen im allge meinen bltzser. Nach den Berichten aus der Industrie hat sich die Beschäftigung in den meisten Gewerben recht günstig weiterentwickelt. Auf dem Ruhrtohlenmarkte war die Nachfrage im allgemeinen gut, wenn auch nicht die Dringlich keit des Bedarfes l>crvortrat, die als Nachwirkung Les Ausstandes vielerseilS erwartet worden war. Auch in Obcrschlesien war der Absatz infolge der günstigen Wasserstandsverhältnisse der Oder durchweg recht befriedigend, wenn au»ch die im Bormonate wegen des englischen und westfälischen Kohlenarbeiter. streitS außerordentlich starke Nachfrage etwas nack>- gelassen hat. In Niederschlesien war die Beschästi- gung weniger befriedigend, und auch im mittel- Leutsck>en Braunkohlenbergbau ließ der Gefct)äfts« gang zu wünschen übrig. Recht rege war wieder die Besänftigung im Kalibergbau, in der chemisck)en und elektrisch» In dustrie. Auch in der Roheisenerzeugung und in der Eisengießerei hat die günstige Lage angehalten. Tic Baumwollspinnereien waren befriedigend be schäftigt, und auch die Mitteilungen aus der Tuch industrie sprechen sich etwas günstiger aus als im Bormonate. Tie Papierindustrie war weiter recht slott be schäftigt; in den Buch- und Zcitungsdruckercien machte sich dagegen eine Abflauung bemerkbar. Mit dem Antritt des wärmeren Wetters hat sich die Lage des Baugewerbes in der Mehrzahl der Städte befriedigend entwickelt. Nach den Berichten der Krankenkassen hat der Beschäftigungsgrad im April eine »»eitere Steige- rung erfahren. Es ergab sich am l. Mai gegenüber dem 1. April eine Zunahme der vcrsicherungSpflich- tigen Mitglieder abzüglich der erwerbsunfähig krank gemeldeten von insgesamt 111420 (-f- 08 228 männliche, Z- 13 192 weibliche). Tic Zunahme war aber geringer als im entsprechenden Monate des BorjahrS, in dem sich der Mitgliederbestand der Krankenkassen nm 125 332 vermehrte. Gegenüber dem Jahresbeginn ist der Beschäftigungsgrad, wenn man den Bestand am 1. Januar 1912 — 10(1 setzt, beim männlichen Geschlecht auf 106, beim weib lichen auf 104 gestiegen, im gleichen Monate des Vorjahrs betrug er 107 bzw. 103. lieber die Arbeitslosigkeit im Monat April be richten 50 Fachverbände mit 1 987 414 Mitgliedern; von diesen waren am Ende des Monats 1,7 v. H. arbeitslos, Ende April vorigen Jahres betrug die Arbeitslofcnzahl 1,8 v. H. und am Ende des Vor monats 1,6 v. H. Es ist also gegenüber dem Vor jahr eine Besserung, gegenüber dem Vormonat eine Verschlechterung eingetreteu. Tie Arbeitsnachweiszifscrn lassen dem Vormonat und dem Vorjahre gegenüber auf eine Vermehrung des Andranges von Arbeitsuchenden schließe». Bei der Gesamtzahl der berichtenden ArbeitS- nacljweisc, für die vergleichbare Zahlen vorliegen, kamen im April 1912 auf je 100 offene Stellen bei den männlichen Personen 150 Arbeitsuchende gegen 143 im gleichen Monate des Vorjahrs und 145 im Vormonate. Bei den weiblichen Personen sind die entsprechenden Ziffern auf 92, 79 bzw. 84 angegeben. Ja Berlin und der Provinz Brandenburg hat sich der Arbeitsmarkt nicht ganz so entwickelt, wie es die in den Vormonaten einsetzendc Belebung er warten ließ; trotz des leichten Rückgangs ist die Lage im großen und ganzen befriedigend. In Schleswig-Holstein, Lübeck und Hamburg war die Gesamtlage befriedigend, die Erwcrbsmög- lichkeit trat jedoch in den einzelnen Berufen und auch in den verschiedenen Orten nicht einheitlich zutage. Im Rlpnnlande bot die Lage des Arbeitsmarkts kein besonders erfreuliches Bild; die Arbeitsgelegen heit verringerte sich ziemlich bedeutend. In Hessen, Hessen-Naussau und Waldeck herrschte in fast allen Gewerben rege Nachfrage nach Arbeitern. In Bayern, Württemberg und Baden hat die Besserung des Beschäftigungsgrades im allgemeinen eine weitere Steigerung erfahren. Die Vermittlung landwirtschaftlicher und indu strieller Wanderarbeiter hat gegen den Vormonat und das Vorjahr abgenommeu; hauptsächlich wur den russische Polen und Ruthenen vermittelt. Die Einnahme aus dem Güterverkehre deutscher Eisenbahnen betrug im April 154 566 753 Mark, das sind 10 871665 Mark mehr als im gleichen Monate des Vorjahrs. Ties bedeutet eine Mehr einnahme von 170 Mark oder 6,18 v. H. auf 1 Kilometer. Im reinen Warenvcrkehre des Spezialhandels, der die Ein- und Ausfuhr in den und aus dem freien Verkehr, sowie zur und nach der Veredelung auf inländische Rechnung umfaßt, hatte im Monat April die Einfuhr in das Deutsch Reich nach den vorläufigen Feststellungen einen Wert von 876 533 Millionen Mark, die Ausfuhr einen Wert von 720 212 Millionen Mark gegen 777 901 Millionen Mark und 601 366 Millionen Mark in der ent sprechenden Zeit deS Vorjahrs. Reichsgerichtsentstheiüungen über verlilherungskrsgen. Doppelversicherung gegen Feuerschaden. (Nachdruck verboten.) fr. Doppelversichrrung gegen Feuerschaden ist ver boten. Trotzdem kommt sie immer wieder vor, ob wohl alle Versicherungsgesellschaften in ihren Be dingungen den Verlust des Ersatzanspruchs androhen. Unter Umständen kann der Versicherte nicht nur gegen die eine, sondern gegen beide Gesell, schäften, bei denen er versichert war, jeden An spruch verlieren. Das führt zu Härten, namentlich dann, wenn die zweite Versicherung aus einem ganz bestimmten Grunde, unter einem gewissen Zwange, eingegangen ist. Hierzu interessiert der nachstehend mitgeteilte Rechtsfall: Der Kaufmann C. in Hamburg hatte seine Villa „Seestern" für die Zeit vom 24. April 1906 bis zum 15. Mai 1909 bei der F« u e r Versiche rungsgesellschaft Rheinland in Neuß gegen Brandschaden in Höhe von 20000 A4 versichert. Im April 1908 hat C. die Villa auch bei der Schles- wiq-Holsteinschen Landesbrandkasse zum Be trage von 20 600 ,4t versichert, und zwar aus Anlaß einer Hypothekenanfnahme auf Veranlassung der Hypothekengläubigerin, die die Versicherung bei der Landesbrandkasse zur Bedingung machte. C. teilte den Abschluß der zweiten Versicherung der Gesell schaft Rheinland mit. diese hat aber eine Genehmi gung hierzu nicht ausgesprochen. Am 4. Oktober 1908 ist die Villa vollständig abgebrannt; beide Versicherungsgesellschaften weigerten sich aber, den Schaden zu zahlen, jede berief sich aus die ver botene Doppeloersicherung. E. verklagte im Einver ständnis mit der Gesellschaft Rheinland zunächst die Landesbrandkass«, erzielte aber nur eine Verurtei lung dieser zur Zahlung von 565 .44, das ist des über die Versicherungssumme der Rheinland hinaus gehenden Schadens; mit seinem Hauptanspruch ist C. gegenüber der Landcsbrandtasse vom Obcrlandesge- richt in Kiel und vom Reichsgericht abgewiesen wor den. 'Nunmehr erhob C. Klage gegen die Gesellschast Rheinland auf Ersatz seines noch ungedeckten Scha dens von 19 400 A4 und ferner auf Erstattung der von ihm für den Prozeß gegen die Landcsbrandkasse bezahlten Kosten von 2484 <44; die Forderung auf Ersatz der Prozeßkosten begründet er damit, daß ihm die Beklagte geraten habe, zunächst die Landesbrand kasse zu verklagen. Vom Landgericht Hamburg ist die Klage abgewiescn worden. Dagegen hat das Oberlan desgericht Hamburg die Beklagte sowohl zum Ersatz des Brandschadens als auch zur Erstat tung der Prozcßkosten verurteilt. In seinen Ent- scheidungsgriindcn führt das Oberlandesge richt aus: Nach den Versicherungsbcdinqungen der Beklagten ruht die Entschädigungspslicht, wenn der Versicherte im Laufe der Versicherung die versicherten Gegenstände noch anderweit versichert, bis zur schrift lichen Genehmigung der Versicherungsgesellschaft oder bis zur Wiederherstellung des früheren Zu standes. Auch wenn die anderweite Versicherung un gültig ist oder nachträglich von den Gerichten für ungültig erklärt wird, will die Beklagte non ihrer Entschädigungspslicht befreit sein. Es fragt sich, oh dies in den Dcrsicherungsbedingnngen hinreichend zum Ausdruck gebracht oder doch nach der Verkehrs auffassung anzunehmen ist. Das verneint das Obsr- landesgericht. Es meint, unter Berücksichtigung der Grundsätze von Treu und Glauben mit Rücklicht ans die Verkehrssitte lönnc die Bestimmung nicht im Sinne der Beklagten ausgelegt werden. Deshalb ist der Anspruch auf Ersatz des Brandschadens begrün det, ohne daß geprüft zu werden braucht, ab durch die Ungültigkeitserklärung der anderweiten Versiche rung eine Wiederherstellung des früheren Zustandes cingetreten ist. — Auch den Anspruch aus Erstattung der Kosten des Vorprozesses hält das Oberlondes- gericht für begründet. Der Rat der Beklagten, zu nächst die Laudesbrandkassc zu verklagen, sei für den Kläger von ausschlaggebender Bedeutung gewesen; Beklagte habe diese Prozeßführung auch durch ihren Beit itt als Nebenintervenientin genehmigt. Die Revision der Beklagten war von Er folg; das Reichsgericht bat das Urteil des Oberlandesgerichts aufgehoben und den Anspruch aus Erstattung der Kckten des Vorprozesses abgewieseu; im übrigen ist die Sache zur anderweiten Verhand lung und Entscheidung über den Anspruch auf den Brandschaden an das Oberlandesgericht z u r ü ck v e r w i c s e n. (Aktenzeichen: VII. 35/12. — Urteil vom 21. Mai 1912.) Einl» rnch svrrsi chrrun a. Nicht rechtzeitige Anzeige eines Diebstahls. Das Reichsgericht Hai in den letzten Jahren häufig ausgesprochen, daß es Pflicht der Ver sicherten ist, die Vcrsicherungsbedin- gungen aufs st r eng st e einzuhaltcn. Nur wenn besondere Umstände vorliegen, die z. B. Säumnis in der Anmeldung von Scha denfällen als entschuldigt erscheinen lassen, kann trotz eines objektiven Verstoßes gegen die Be dingungen der Versicherte Anspruch aus die Versiche rungssumme erheben. Von diesem Gesichtspunkt aus hat das Reichsgericht auch den nachstehend mitgc- teilten Rechtsstreit beurteilt, der gerade jetzt bei Be ginn der Reisezeit besonderes Interesse finden wird: Der Kaufmann K. ist Direktor einer Brauerei in Dörnitz bei Magdeburg und hat dort auch seine Dienstwohnung. Seine Familie bewohnte eine Wohnung in der Zossener Straße in Berlin. Die Möbel und sonstigen Gegenstände in dieser Woh nung hat er bei der Versicherungsgesellschaft Rhein land in Neuß gegen Einbruchsdiebstahl versichert. Nach den Versicherungsbedingungcn ist der Versicherte verpflichtet, bei Entdeckung eines Einbruchs den Schadensfall der Direktion der Versicherungsgesellschaft zu melden, und zwar bei einem Schaden über 300 Al auf dem schnellsten Wege, nötigenfalls telegraphisch, ferner soll der Einbruch auch der Polizeibehörde und dem Agenten der Gesellschaft angczeigt werden; wenn der Versicherte cs unterlassen hat, der Gesellschaft unverzüglich Mitteilung zu machen, so verliert er nach den Versicherungsbedingungen jeden Anspruch auf Entschädigung. Im Sommer 1909 weilte die Familie des Versicherten K. längere Zeit in Ahlbeck, so daß die Berliner Wohnung leer stand. Am Frei tag, den 10. September 1909, abends gegen 7 Uhr kam K. bei Gelegenheit seiner Anwesenheit in Berlin in die Wohnung und entdeckte dabei, daß ein Ein bruch erfolgt war, der allen Anzeichen nach schon acht Tage vorher begangen war. K. benachrichtigte so fort die Polizei, schrieb auch an den Berliner Ge neralagenten. Der Direktion der Versicherungs gesellschaft in Neuß teilte Li. den Einbruch aber erst am Montag, den 13. September, nachmittags tele graphisch mit. Die Versicherungsgesellschaft weigerte sich, den Schaden zu ersetzen; K. erhob deshalb Klage. Dom Landgericht Berlin ist die Klage ab gewiesen worden, weil der Kläger die Benachrichti gung der Direktion ungebührlich verzögert und des halb das Recht auf Entschädigung verloren habe. Im Gegensatz hierzu hat das Kammergericht zu Berlin die Beklagte zum Ersatz des erlittenen Schadens verurteilt. In seinen Gründen führt das Kammcrgericht aus: Der Zweck der Vorschrift der so fortigen Benachrichtigung ist der, die Versicherungs gesellschaft in die Lage zu setzen, möglichst bald die nötigen Feststellungen über einen Einbruch treffen zu können. Unstreitig hat der Kläger sofort die Polizei und den Berliner Generalagenten benachrichtigt. Die polizeilichen Ermittlungen waren in Anbetracht der bereits seit dem Einbruch verstrichenen längeren Zeit ergebnislos. Auch der von der Direktion in folge des Telegramms gesandte Beauftragte konnte nichts weiter tun, als den Tatbestand aufzunehmen. Es ist anzunehmen, daß der Angestellte der Direk tion, selbst wenn er schon am Sonnabend in Berlin gewesen wäre, auch kein besseres Resultat hätte er zielen können. Ist dies aber der Fall, so kann sich die Beklagte nicht darauf berufen, daß der Kläger nicht schon am Freitag, sondern erst am Montag das Telegramm abgesandt hat. Gegen diese Entscheidung legte die Beklagte mit Erfolg Revision ein; zur Begründung machte sie geltend: Die Beklagte hebe zu erkennen gegeben, daß sic auf die sofortige Anzeige großes Gewicht lege: ! im Auocnblick der Entdeckung des Einbruchs habe I sich noch nicht übersehe» lassen, ob eine sofortige An ! zeige an die Direktion für die Entdeckung des Täters > von Erheblichkeit sein werde oder nicht; daß es sich bei dem Diebstahl um einen höheren Wert als 300 Mark handle, habe der Kläger sofort erkannt, er mußte deshalb unverzüglich die Direktion benach richtigen. — Das Reichsgericht hat das U r - teil des Kammergerichts aufgehoben und die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entscheidung an das Berufungsgericht zu rück ver wies en. (Aktenzeichen V'cl. 40/12. — Urteil vom 17. Mai 1912.) ösnk- unü GelüAelen. 8 Magdeburger Bankverein, Magdeburg. Wie wir erfahren, eröffnet die Bank mit dem heutigen Tage eine Filiale in Cöthen i. Anh.; die Bureaus befinden sich in den bisherigen Räumen des Bank Hauses Lüdickc L Müller daselbst. Wie ferner ver lautet, beruft diese letztere Firma ihre Gläubiger für den 30. Mai zu einer Versammlung in Cöthen, um eine außergerichtliche Liquidation in die Wege zu leiten. KrzpltttMen- unü Grnnültücksmnrkt. — ii. Aktiengesellschaft Königsbau in Leipzig. In der heute vormittag in den Geschäftsräumen der Bank für Grundbesitz abgehaltenen 2. ordentlichen Ge neralversammlung, deren Vorsitz Herr Franz Gon- tard führte, wurde der vorgelegtc Geschäftsbericht und der Nechnnngsabschlnß für das Jahr 1911 e>n stimmig genehmigt und beschlossen, den im Jahre 1911 erzielten Reingewinn von 16 896 A4 von dem Verlustvortrag von 12 055 .»t aus 1910 zu kürzen, so daß nur «och 25 159 ,1t aus ucue Rechnung norzn- tragcu bleiben. Es erfolgte dann die Wahl des Auisichtsrats in der erneuten Berufung der Herren Franz Eontard, Friedrich Wilhelm Dodel, Bank direitor Carl Boeters und Baurat Arthur Johligc. Cs ist, wie bekanntgegebcn wurde. Vorsorge getroffen worden, daß der Neuvan des Geschäftshauses Königs bau mit größter Beschleunigung erfolgt, so daß der gesamte Königsbau voraussichtlich vis zum Herbst 1912 sertiggestellt sein wird. * Handelsgesellschaft für Grundbesitz in Berlin. 'Nach dem Rechenschaftsbericht der Direktion schließt die Gewinn- und Verlustrcchnuna für 1911 mit einem Bruttogewinn von 813 861 (1 369 132s A4 ab. Davon erforderten Verwaltungskostcn 81 971 (69 790) Marl, Steuern 51 789 (53 146) .44, Provisionen 28 635 (30 5571 Al und Zinsen 105 115 (119 468s Al. Hiecnach verbleibt ein R ecngemi n n von 546350 (1 096168) Al, aus dem eine Dividende von 4'4 (8s Proz. ansgcschiittet werden soll. Angesichts der allgemeinen Stockung des Terrainmarktes kann das Ergebnis des Geschäftsjahres 1911 immerhin noch als leidlich befriedigend bezeichnet werden. Wenn es auch nicht gelungen ist, die im Vorjahr er zielten Umsätze auch nur annähernd zu erreichen, so konnten doch von dein Schmargeudorser Besitz der Ge sellschaft 2000,78 -Juadratrnten sowie eine Baustelle in Neukölln in einer Größe non 31,10 Ouadratrutcn mit gutem Nutzen veräußert werden. Die Verhält nisse auf dem Grundstücksmorkt haben die Verwal tung bekanntlich zu dem Entschlüsse geführt, in Schmargendorf am Hohenzollerndamin mit dem Dau von Wohnhäusern für eigene Nechnung zu beginnen. Die hierfür maßgebenden Erwägungen sind in dem Bericht an die außerordentliche Generalversammlung vom 20. Februar 1912 eingehend erörtert worden. Die Vorschläge der Verwaltung sind von der außer ordentlichen Generalversammlung einstimmig zum Beschluß erhoben worden, und cs wird beabsichtigt, nach Beendigung der Vorarbeiten, d. h. in zwei bis drei Monaten, zunächst 6 bis 8 Wohnhäuser am Hohenzollerndamm zu errichten. Berg» unü kiittenmelen. * Hanseatische Minengeselljchaft zu Berlin. Nach dem Geschäftsbericht für 1911 hat sich der Verlust des Vorjahres von 118 223 .44 aus 308 659 A4 er höht. Durch die Arbeiten des abgelausenen zweiten Betricbsjahrcs wurden folgende Fundstellen aufge schlossen: das Kupfervorkommcn bei Swartmodder (südlich Rehoboths, wo bereits die Expedition der Hanseatischen Land-, Minen- und Handelsgesellschaft gearbeitet hatte, das Goldvorkommen bei Auchas (süwestlich Rehoboths und die beiden Kupservor- kommen am Gelkopf und bei Kamzoas (nordwestlich Rehoboths. * Braunkohlen- und Brikettwerk Berggeist, Ak tiengesellschaft, in Brühl. Nach dem Geschäftsbericht für 1911 war das vergangene Jahr günstig. Die Koh lenförderung betrug 627 773 (564 693s Tonnen, die Brikettherstellung 102 868 (98 708s Tonnen, der Ver laus und der Selbslverbrauch 108 365 (100 680s Ton nen und der Lagerbestand 2220 (7715s Tonnen. Die Grundstiicksrechnunq erhöhte sich durch Ankauf der Eckdorfer Mühle und einiger Tcilgrundstücke. Be triebsstörungen in der Grube sind keine zu verzeich nen. Die Beteiligungen an den Erwerbungen des Vrikett-Syndikats betrug zuzüglich des voll einge zahlten Gcsellschaftskapitals von 9030 -X am 31.Mäcz 1912 90 108 AL und steht mit 36 315 <44 zu Buch. Es ergab sich ein tteberschuß von 571 179 (479 40s 44 und nach 174 230 (160 744s -44 Abschreibungen sowie einschließlich 35 278 (17 368s A4 Vortrag ein Rein gewinn von 396 918 (318 696s .44, der wie folgt verwandt werden soll: Erneuerungsbcstand wieder 20 000 <44, Unterstützungsbestand wieder 5000 .44. Ge winnanteile des Vorstandes 1l 067 (9548s .44 und des Aussichtsratcs 27 667 (23 870s A4, wieder 15 Proz. Dividende 225 000 At (wie i. V.) und Vortrag 108 214 (35 278s .44. — Die Generalversammlung ge nehmigte die Tagesordnung. * Steinkohlenbergwerk Graf Bismarck in Gelsen kirchen-Bismarck. Nach dem Geschäftsbericht für 1911 sticg der Versand der drei Schachtanlagen bei 18)4 (18) Feierschichten um 24 444 Tonnen auf 1 560 848 Tonnen. Dabei ergab sich ein Ucberschuß aus dem Kohlen- und Ziegeleibetrieb von 3 521 995 (4 043 365s Mark. Hierzu kamen noch 58 455 (51 417s .44 Vor trag und 120 305 (103 481s ,4t Mieterträge der Ar beiterwohnungen. Im Vorjahr wurden noch 104 192 Mark Wertpapicr- und Bankierzinsen erzielt. Ab züglich 3 600 000 s l 000 000s At verteilter Ausbeute verblieben noch 100 756 (305 455s .«l zu folgender Verwendung: Kursverlust aus verkaufte Wertpapiere 83 600 ( 97 000s .tl, Dcrgschndcnrücklagc 0 (150 000s Mark und Vortrag 17 156 (58 455) <t. Die öffent lichen Lasten »sw. sind weiter von 2199 471 ,4t auf 2 265 236 .44 gestiegen. Für Erhöhung der Gedinge beim Abbau der in die Schutzzone des Rhein-Herne- Kanols sollenden Flöze waren 47 330 K erforderlich. Der Förderausfall betrug hierbei infolge des durch den besseren Bergeversatz verursachten Rückgangs der Haucrleistung 9970 Tonne». Die verfügbaren Mittel betrugen am Jahresschluss 3008726 (48216'6) .4t. denen an Verbindlichkeiten 4 972 741 (3 877 456) gegenüberstandcn, so daß die Verbindlichkeiten die Außenstände um 1961017 u überfliegen, während im Vorjahr 944 200 <44 ilüssige Mittel vorhanden waren. Zur Deckung dieses Kapitalbeoarss und für die Durchführung weiterer Bctriebsan lagen und Er bauung von Nrbeiterwohuuugen wurde ein hypothe karisches Darlehen auf die Arbeiterwohnungen von 3 Millionen Mack ausgenommen. — In der Ge neralversammlung vertrat die Verwaltung die Auf fassung, daß man trotz der niigcnvlicklia:-en ruhigeren Lage des Kohlcnmarttes recht guten Zeilen entgegen gebe ulid schließlich eine vöiliqe Freigabe der Kolilcn- sörberung nicht unwahrscheinlich sei. Gewerkschaft Kupserberg zu Kupserberg (bei Wippersürths. Auf Antrag eines Besitzers von Teil schuldverschreibungen, der mehr als '/-» des Kapitals vertritt, ladet die Gewerkschaft die Inhaber von Tcilschuldverfchrcibm'gen -,n einer Versammlung auf den 15. Juni ein. in der über die zur Abwendung des Konkurses der Gewerkschaft Kupserberg zu treffenden Maßnahmen Beschluß gewßt werden soll. * Kaliwerke Prinz Adalbert, AktiengesclUchaft. Auf der Tagesordnung der ordentlichen Generalver sammlung s<cht außer den Reoulacicn noch folgender 'Antrag: Ueücrtragung des Vermögens drr Aktienge- sellschaft an eine durch die Gewerkschaft Einigkeit zn Ehmen bei Fallersleben neu er worbene tausendtcilige preußische Gcwerkichast — bzw. an eine von diesen beiden Gewerkschaften zu gleichen Anteilen zu grüudcnde Bergbau-Betriebs- gcsellschaft in. b. H. — siegen Gewähr»»«, von 661 Kuren der neuen Gewerkschaft an die Aktiengesell schaft zum Zwecke der Verteilung an die Aktionäre im Verhältnis ihres Aktienbesitzes und demzufolge Liquidation der Altiengesellschajt. — Im Fall, daß dieser Antrag nicht genehmigt wird, wird die Her absetzung des Aktienkapitals und die Ausgabe von Vorzugsaktien beantragt. - Die Preiserhöhung am Londoner Rohdiamanten- marit beträgt, wie verlautet, 10 Proz. auf aroße Steine und 5 Proz. auf Mitlelsteinc. Mit Rücksicht ans die deutsche Konkurrenz bleiben die Melepreise unverändert. Die Preiserhöhung griff bereits für Sichten Platz, die in dieser Woche eintrefsen. --d Anglo - Chilenische Salpeter - lüesellschaft. Aus 189 288 Pfd. St. Gewinn in 1911 werden auf die Stamm wie aus die Vorrechtsaktien je 10 Proz. ausgeschüttet, so daß auf das vollgezahltc Kapitol 15 Proz. ». u. entfallen. Die erst teilweise einge zahlten neuen Aktien erhalten 5 s per Stück. Smlkgewerve. * Spinnerei Wcrtach, Altiengrsellschast, in Angs, bürg. Die Generalversammlung genehmigte die Erhöhung des Aktienkapitals um 400 000 Mart auf 1 Million Mark. Die neuen Aktien wer den von der Dresdner Bank übernommen. Auf zwei alte Altien entfällt eine neue zum Kurse von 115 Proz. In den Aufsichtsrat neu gewählt wurde Direktor Mciners (Dresdner Bank Filiale Augs burg). vertiMrungswelen. " Deutsche Rückversicherungs-Aktiengesellschaft in Düsseldorf. Nach dein Geschäftsbericht für 1911, das erste Geschäftsjahr der Gesellschaft, war das Ergeb nis zufriedenstellend. Die Cesamtprämicneinnahme betrug 3 371 640 ,<t; davon erforderten Retrozessions prämien 1762 990 At. Die Prämien für das auf eigene Rechnung behaltene Wagnis betrugen 1 608 650 ,<i. An gebührenfreien Prämienrücklagcn bzw. Ucdcrträgen waren Ende des Jahres 684 615 <4 vorhanden. In der Lebensversicherung hat sich die Gesellschaft noch zurückgehalten; im laufenden Jahr ist diese jedoch wesentlich gefördert worden. Der Verfichcrnngsbestand betrug hierbei Ende 1911 roh 119 200 Al Kapitalversicherung, davon 106 200 .X für eigene Rechnung. Das Geschäft in der Unfall und Haftpflichtversicherung war zufriedenstellend. Der Gewinn betrug hierbei 23 781 ,x. Im Transport geschäft wurden 65 585 ,44 Gewinn erzielt, im Feuer geschäft 86 309 Al. Bei 36 407 Al Vcrwaltungskosten ergab sich ein Reingewinn non 164 494 Al zu folgender Verwendung: Rücklage 8225 ,4l, Talon steuerrücklagc 5000 At, Rücklage ll 10 000 Al, Ge winnanteile 28 127 At, 4 Proz. Dividende gleich 50 000 A4 und Präinienrncklagr ll 60 000 Al sowie Vortrag 3143 Al. Im lausenden Geschäfts jahr zeigt die Unfall und Haftpflichtversicherung eine befriedigende Entwicklung, auch im Transvort- und Feuergeschäst scheint das Jahr befriedigend zu werden. Durch den. im neuen Geschäftsjahr ab geschlossenen engen Anschluß der Düsseldorfer Rück- nersichcrunas Aktiengesellschaft an die Gesellschaft er hofft die Verwaltung wesentliche Vorteile. * Nord-Wcft-Deutsche Versicherungs-Gesellschaft in Hamburg. Die Dividende wird, wie gemeldet, mit 10 Proz. (wie i V.s in Vorschlag gebracht. Die Gesellschaft bezeichnet die Entwicklung des Trans- portvcrsicherungsgcschäfts in 1911 als weiter günstig Die Prämien für Waren- wie auch für Kasko-Ver sicherungen wurden in Hamburg wie auch au andere» Versicherungsmärktcn erhöht entsprechend den sehr erheblichen Totalvcrlusten, die das Transportvcr- sichcrungsgeschäst infolge der ungünstigen Witterung besonders in den nordischen Gewässern trafen. Die Feuerversicherung, die eine Ausdehnung erfuhr, litt in ihrem Erträgnis unter den ungünstigen Witte rungsverhältnissen. Die Transportversicherung schloß mit einem Gewinn von 216 595 (64 274) .44 ab. Die Fcucrriickversicherung ergibt einen Verlust von 38 853 Mark si. V. 59 695 A4 Gewinns. Die Zinscinnahmc war 0,17 (0.13s Millionen Mark. Es wird ein Reingewinn von 300 000 ( 230 000) <44 ansgc- lvicscn. Hiervon fließen in die Reserve 63 000 (46 900) <44, in die St>ezialrcscrvc l 75 000 (50 000) Mark, in die Spczialrcscroe ll (Fonds für unvor hergesehene Fälle der Fcucrrückvcrsichcrungs 50 000 (25 000, .44. Die Dividende erfordert 75 000 A4, wo bei zu berücksichtigen ist, daß die neuen 3 Millionen Mark Aktien erst ab 1. Januar 1912 dividendcnbe- rcchtigt sind. Die Kapitalserhöhung auf 6 Mil lionen Mark ist durchgefiihrt. dabei wurde für die ordentliche Reserve ein Agio von 225 000 <44 ver fügbar. Badische Feuerversicherungsbank in Karlsruhe. Wie der Geschäftsbericht -üc 1911 ausiührt, betrugen in der Feuerversicherung die Versicherungssummen 109'. 363 141 s-s- 13542 310) .44. davon für eigene Remnung 495 682 367 s— 12 806 366) At, die Prämien 2 835 924 s-j- ,87 844s <4 und 1 650 938 s ( 4289) 44 und die bezahlten und zurückgcstellten Schäden ein schließlich Ermittlungskosten 1 796 577 (4- 149 966) Mark und 1048 47!) s-f- 92204) .44. In der Ein- bruchsdiebstahl Versicherung betrugen die Versiche rungssummen 43 259 740 s-tz 5 899 711s <4 und 19510 143 (2 567 369) .44. die Prämien 47 499 (mehr 9400s .44 und 2t 136 (-» 4165 s .44 und die Schoden 10 613 s s- 383) «4 und 5008 s--- 35s At. D'k Kapital- ertrage ergaben .58 290 (57.",36> .44. Die Vermal- tungskosten abzüglich des Anteils der Rückversicherer erforderten 650 830 (618 850s <44. Es verblieb ein-