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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.05.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120523027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912052302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912052302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-23
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
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Leite io. Nr. 2SI. 10s. Jahr-»»,. hundert«. Mögen die Ehre und das Aiffvhen der Nilolaitaua blühen und weiter gedeihen. Im Auf trage des verhinderten Kultusministers überbrachte Herr Geheimer Schulrat Dr. Secliger dem Rat der Stadt Leipzig und der Rikolaischule Gruß und Glückwunsch, der Stadt Leipzig, die iahrhunderte- lang das Schulwesen durch eigene Kraft gegründet, gepflegt und gefördert hat. Die Schule hat diese Fürsorge reichlich belohnt. Ein Leibniz, ein Thomafius, ein Max Müller sind mit Ruhm zu nennen und von einem Lipsius. Mayhoff, Vogel und Kümmel ist reicher Segen ausgcgangen. An Stelle des verhinderten Herrn Oberbürger meister Dr. Dittrich brachte Herr Bürgermeister Dr. Weder Rektor, Lehrerschaft und Schülern herz liche Glück- und Segenswünsche dar. Der Rat der Sradt Leipzig l>at beschlossen, dem Standbild des jungen Goethe gegenüber für die Aula der Schule das Standbild des g roh en Gr rechen Sophokles zu stiften. Gleich darauf ergriff Se. Magnifizenz der Univer- srtutsrektor Herr Geheimer >tirch-enrat Professor O. Hcinrici das Wort. An diesem denkwürdigen, an diesem einzigen Tage die Schule begrüßen zu dürfen, sei ihm ebenfalls hohe Befriedigung. Habe sic doch in vierhundert fahren eine blühende, den Anfor derungen der Zeit entsprechende Form gewonnen und sei eine Quelle für alle, tiefgehende Charakter bildung gewesen. Ihre Eigenart liegt in der Art und Weise wie der große Philosoph Reiste seine Schulausgabe aus gesagt: Feste Gründung Les wohl überkommenen Alten. Aufgeschlossenheit sür alle Aufgaben der Zeit. Er begrüht Vie Schule als eine Mithelferin, als eine Blutsverwandte und wünsche, das; sie stets ihre Kraft als Gymnasium erhalte und weiter den Zugang zur Kultur gewährleiste. Mit Gott muh alles gelingen, frisch auf zum füniten Jahrhundert. — Im Rainen der sächsischen Gymnasien und ihres Vereins, der Real gymnasien, der Oberrealschulcn, der Realschulen, und der Oesfentlichen Handelsschule huldigte Herr Ge Heimer Studienrctt Dr. Iungmann dem Genius der Schule, rühmend der angenehmen kollegialen Be Ziehungen der Lehrerschaft untereinander gedenkend uno damit das Wort „Anno" vor das „Doceo" stellend. Die Glückwünsche und den Dank der Realgymnasien im besonderen überbrachte Herr Rektor Professor Dr. Matthias, seine Mitsreude über die Feier und ihre Begehung aussprecheud, und der Schule Gedeihen und Blühen für immer wünschend. Im Ramen der alten Rikolaitaner übergab Herr Dr. med. Schwarze mit freudigem Wort deren Jubclangebinde. Zu den vorhandenen Stipendien, ^tistunaen und Preisen kommt diese Iubiläums- stistuug <912 in Hohe von löOOO .<t als Festgabe der alten Rikolaitaner hinzu, aus deren Zinsen den Schülern die Mittel zum Besuche von Sammlungen und kulturgeschichtlich bedeutsamen Stätten, zu Wanderungen und Turnsahrten gewährt werden sollen. Ebenso werden aus dieser Stiftung, die sich durch wertvolle Hilfe den Dank der Schule verdient haben, Belohnungen erhalten. Anherdem werden auch andere, schon bestehende Stiftungen zum Jubi läum beträchtlich vermehrt. Zum Jubiläum stifteten die Damen des Kolke ginms für die Aula ein in Eichenholz künstlerisch aus geführtes Rednerpult, sowie ein kleines für die Schüler. Die jetzigen Rilolarschüler brachten durch ihren Oberprimaner Zschucke ihrer Schule zum Jubiläum sechs farbenprächtige Glasfenster für die Aula -ar. „Zur Feier des vierhundertjährigen Be stehens der Schule gewidmet von -en Schülern des Jubeljahres 1912", fo lautet die Inschrift an den sechs großen Fenstern -er Aula, die nach den Ent würfen der hiesigen bekannten Firma Wilhelm Mewes, Kroiip« inzärasze ll. mit Glasmalereien ge schmückt worden sind. Die Ausführung, die ebenfalls in Len Ateliers obengenannter Firma auf das beste erledigt wurde, ist eine besonders sinnreiche. Sämt liche sechs Fenster werden mit einer breiten Borte in den Stadtsarbcn gelb und blau cingerabmt. Drei Fenster davon, aus der Rückseite gelegen, zeigen die Porträts der letzten sechs Rektoren K. Robbe (1828 bis 18l;i>), I. Lipsius llbilck—1877), Th. Vogel (1877 bis 1881), K. Mayhoff sl.884-1890), O. Kümmel 11890 19091 und O. Dädnbardt (1910). Im mitt leren. oberen Teile ist Las Leipziger Stndtwappcn sehr vorteilhaft angebracht. Die drei Fenster der Nordscite. nach der Königstrafzc zu gelegen, ver ewigen die alte Schule s15l2—1872) und die neue Schule 11872 1912). Jin mittleren Fenster ist das Wappen der Grafschaft Meißen und das sächsische Landes warnen sowie darunter die Porträts der ehe maligen Schüler G W. Leibniz (1601) und Richard Wagner (1890) angebracht. Das Ganze, das ein« feierliche Stimmung Hervorruf», ist ein prächtiger und wnrdiaer Schmuck der Aula g.:worden. Die Idee des Komitees, durch farbige, echte Glasmalereien den Festsaal der Schule zu schmücken und damit gcwisser- mafren eine kurzgefaßte. aber dauernde Chronik für jeden Besuche'- zu schaffen, ist jedenfalls eine sehr lobenswerte und zugleich praktische, die in ähnlichen Fasten gewisz Beachtung und Nachahmung verdient. Aufzerdem wurden Li« Büsten des gegenwärtigen Oberbürgermeisters Dr. Dittrich und des ehe maligen Schulvorstandes, des Oberbürgermeisters a. D. Geheimrat Dr. Georgi, in der in festlichem Gewände prangenden Anla ausgestellt. Es kamen weiter als Festgaben, ein auf 400 Jahre zu ver zinsendes. zu Millionen anwachsendes Angebinde des verstorbenen Quartaners Johannes Braunsdorf, die Gabe eines ungenannten Schülers (1099 .«), ein weiteres Stipendium des Herrn Geheimrat Dr. Georgi, eine Julius Hempel Stiftung von <>00, 300 und 200 . ll und eine Gebhard - Gedächtnisstistung von Geh Rat Ebert München von zweimal 1500 .st hinzu Endlich nahm Herr Bürgermeister Dr. Dreßner - Taucha das Wort, um der Rikolaischule im Namen der alten Turnseststättc Taucha herzlichen Grus? zu bringen. In seiner Erwiderung gab H«rr Dr. Dähnhardt bewegten Herzens den Dank' für aste Ehrungen dar. Mit einem von Gustav Bor chers komponierten Festhnmnus für Chor, Soli, Orchester und Orgel: ..Jubilate! Lasst erklingen Himmelan den Lobgefang, Gott liest astcs wohlgelingen, Ihm sei Ehre, Preis und Dank? Bon der Väter Hand bereitet, Gwtt geweiht das Werk erstand. Durch Jahrhunderte geleitet Hat es feine starke Hand. Treuer Sinn mag stets hier walten, Iugendkraft sich redlich mühn Deutsche Art bleib uns erhalten, Fromm und stark und stolz und kühn. Für der Menschheit Ideale Sei der Jugend Herz entbrannt, In >d«r Wahrheit lichtem Strahl« Reif« Frucht dem deutschen Land Jubilate! Lagt erklingen Himmelan den Lobgesang, Gott lässt alles wohlgelingen, Ihm fei Ehre, Preis und Dank! ( Leipziger Tageblatts E ftbendausgabe Gott befohlen, ihm geweihet Lagt das Werk aufs neue sein! Drüber hin durch all« Zeiten Leuchte seiner Gnad« Schein!" klang der Festaktus ernst und würdig aus. Von, Gewandhaus begcrb sich ein großer Teil der Festbesucher, die Schüler im Marsch, nach der Schul«. In ihren Räumen erweckten ungemein ge schickt arrangierte Auslstellungen die Aufmerksamkeit der Festteilnehmcr. Sie bewunderten im Zeichen saal die Zeichnungen alter Rikolaitaner, nahmen die Lichtbilder ausf der Lichtbildersanimlung der Schule und die Photographien aus dem Schul leben, sowie die künstlerischen Schüleraufnahmen in Augen schein und betrachteten die früheren Klassenphoto, graphien. Reben de-m Unterricht in den Wissenschaften, Künsten und Fertigkeiten sind die Leibesübungen von jeher an der Rikolaischule mit regem Eifer gepflegt worden. Davon gab das Schauturnen nach dem Festaktus unter Herrn Turnlehrer Arthur Schulze mit glänzenden Proben körperlicher Tüchtigkeit den erfreulichsten Beweis. Cs führte in etwa 270 Be teiligten di« jugendlichen Rikolaitaner aus Sexta dis Oberprima »ruf den Plan, wobei die Jüngsten mit Frei- und Ordnungsübungen begannen und -ie Reifsten mit deutschem Stoßfechten nach I. C. Lion -ie Ordnung der Uebungen beschlossen. Da zwischen lagen Frei und Ordnungsübungen, Stab übungen mit Winden und Kreisen, Keulenschwingen und Uebungen in Gerwursstellung, Dorghesischer Fcchterstellung, Stellung des Diskuswerfers und Ringerstcllungcn. Daran reihte sich, ehe d'e Schlusz- aufsicllung die beteiligten Schüler zu einem schönen Bitte zusammcnsasste, ein exakt ausgcführtes Kür turnen am Reck und Pferdspringen. Kus Luchsen. Dresden, 23. Akai. .8.2.17. Rückgang des Vierverbrauchs. Das soeben erschienene Statistische Jahrbuch der Stadt Dresden sür 1910 lägt erkennen, Last der Bierverbrauch auf den Kops -er Bevölkerung berechnet von 221 I im Jahre 1891 auf 2O7> I im Jahre 1901 und weiter auf 105 I im Jahre 1910 gesunken ist. Die Dresdner tranken mithin 1910 durchschnittlich viel weniger als die Hälfte -es 1891 verbrauchten Bieres. Besonders auf fällig ist -er Umstand, daß der Verbrauch von ein fachem Bier <107 1, 1910 nur noch 28 I) weit stärker zurückging als der von Doppel- und Lagerbier (1M1 1271, 1910 771 auf den Kovs). Die Zahl der Schank betriebe, die zum Verschont geistiger Getränke be fugt waren, ist zwar an sich gewachsen, doch kamen aus je 10 000 Einwohner im Jahre 1902 22, im Jahre 1910 nur noch 31. * Rochlitz, 23. Mai. Der König hat dem lang jährigen Direktor der hiesigen Landwirtschaftlichen Schule, Dr. Müller, den Titel und Rang eines Professors verliehen. pl. Frankenberg, 23. Mai. Der hiesige Bismarck verein wählte in seiner Hauptversammlung unter 10 eingegangcncn Entwürfen zu einem Bismarck turm -den Entwurf des Architeiten Gotthold Nestler- Düsseldorf zur Ausführung. Der Entwurf stellt ein monumentales, kraftvolles Bauwerk dar, das sich dem Gelände vorzüglich anpaszt. Der Turm wird auf dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Areal am Galgonberg errichtet werden und fast am 1 April 1915 seine Weihe erhalten. * Chemnitz, 23. Mai. Die Ueberwölbung des Chemnitzslusses soll vom Falkehaus ab bis zu dem Gasthaus Stadt Rom vorgcnommen werden, was etwa einer Länge von 5<sO m entspricht. Diese Arbeiten, die etwa eine Bauzeit von zwei Jahren bedingen, sind der bekannten Firma Gottreich Lohse in Chemnitz übertragen worden. Schneeberg, 23. Mai. An der hiesigen Volks schule werden auch die Jugendwandcrungcn einge- sührt, und zwar zunächst für Knaben des achten Schuljahres in den Sommerferien nach dem Kamme des Erzgebirges. H) Von der böhmischen Grenze, 22. Akai. Im Ve- zirte Neudck, in Hirschenstand, Frühbuß, Trinksaifen und Bernau, wo früher der Erzbergbau in Blüte stand, weilte unlängst der Professor der montanischen Hochschule Leoben, Dr. Redlich, mit zwei Ingenieuren, um geologische Untersuchungen zur Wiederauf nahme des Bergbaues auf Zinn, Wismut und andere Metalle auszuführen. * Löbau, 23. Mai. Von einem Automobil über fahren und getötet wurde auf der Straße zwischen Kupptritz und Plötzen -er 52 Jahre alte Müllermeister und Grundstücksbesitzer Hermann Brade aus Plötzen. * Zittau, 23. Mai. Das Zittauer Schulfest wird in diesem Jabre am Dienstag, den 9. Juli, stattsinden, acht Tage vor Beginn der großen Sommerferien. An dem vorigen Schulfest, das 1909 stattfand, nahmen rund 5150 Kinder teil. * Bautzen, 23. Mai. Vor dem Bahnhofe wurde eine Radfahrerin, die 14jährige Tochter des Fahrrad händlers R e i d isch, von einem Hotel-Omnibus über fahren und erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß sie bald darauf starb. Kunst und Willensthskt. * Das Waldtheater Oybin bei Zittau, das zur Eröffnung seiner Spielzeit für den 1. Pfingstfeiertag das Märchenspiel „Waldkönigs Hochzeit" von Dr. Paul Mühsam, für den 2. Feiertag „Was ihr wollt" von Shakespeare und für den 3. Feiertag „Glaube und Heimat" von Schönherr angesetzt hat, hat jetzt auch seinen Spielplan für den bevorstehen den Sommer ausgestellt. Neben Wiederholungen der im vorigen Jahre mit Erfolg ausgeführten Werke, wie „Iphigenie", „Sappho", „Weh dem, der lügt" und „Die versunkene Glocke", ist die Auf führung von Sudermanns „Bettler von Syrakus", von Felix Dahns „Sühn/' und von Lienhards „Wieland, der Schmied" geplant. Eine Urauf führung Anfang Juli wird ein lokalhistorisches Stück bringen, das in die Hussitenzeit Oybins zurück greift und aus der Feder Bruno Reichards stammt. Mit Massenszenen soll „Wallensteins Lager" auf der Naturbühne zur Darstellung gelangen. Und schließ lich ist eine Hans-Sachs-Vorstellung in Aussicht genommen. * Sonderbnnv« Ausstellung «Llöl«. Die Inter nationale Kunstausstellung des Sonderbnndes wird Freitag mittag 12 Uhr dnrch Herrn Ober bürgermeister Wallraf feierlich eröffnet wer den. Die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden, die dem Estrenausschnsi der Ausstel- lnng angehören, viele bekannte Kölnische nnd andere Rheinisclze Kunstfreunde, die Rheinisch- Westfälischen Museumsdirektoren, viele in- und ausländische Sammler, die Werke aus ihrepi Privai besitz hergeliehen haben, Mitglieder und Stifter des Sonderbnndes werden der «Irössnung beiwohnen. Das Interesse der modernen Samm ler an dieser Ausstellung, mit der die Stadt Köln die Reihe der in ihrer neuen Halle am Aacizencr Tor geplanten Veranstaltungen eröff net, ist ein ganz außerordentlich starkes und sür die retrospektive Abteilung sind so viele und fo bedeutende Werte von Vincent van Gogh ivon diesem nicht weniger als 100 2üerkeh Cczannc, Gauguin und den Nco- Imprefiionisten Croß und Siguae geliehen worden, daß hier znm ersten Maie überhaupt ein umfassendes und autoritatives Bild von dem Wesen -er Kunst dieser Begründer der modernen Malerei gegeben wird. Namentlich dürfte die van Gogh-Ausstellung, die sich über drei große Säle erstreckt, ein tünstlerisches Er eignis von internationaler Bedeutung werden. Sport. Wetteruachrichten vom 24. Mai. Fichtelberg: Ununterbrochen schwacher Nebel, schwaches Wetterleuchten nach Osten bis Süden. S!o»l Arocken. Tic Wetterlage hat sich jcit Anfang der Woche wenig ver ändert und zeigt icit geäern a-cn- eine geringe Abnahme -cs Luftdruck-. Bei niäsngcu veränderlichen Winden herrscht überall in der Svene niildcc., teils heiteres, teils wvltigcs Weiter,- vis ans -en <7stcn Haven meist Rcgcusällc, im Lüden auch verbreitete, i n Nvr-wcsleil vereinzelte csewiticr siattgc- fnnden. ^in allgemeinen kann man mit den Wittcrungover- hältnisscn in der zweiten Halste -es Monats Mai zusriedcn sein; am Sll. erreichte das Marimumthermometer >ö t^rad Wärmc, mithin mar es vis seht der zweitwärm'tc Tag hier vben in diesem Manat. Tic mittlere Tageswärme überschritt gestern I (Krad und vorgestern 7 lkrad, übertraf also teilweise die Norrnattcmpcrainr der Hnn-slagc. Am Montag war der -trocken nebclfrci, aber starke Tunstschichtcn lagerten in der Svene und hinderten die Aussicht, so daß man die nmliegcndcn Ortschaften nicht sehen konnte. Auch am Tienstag mar die Witterung als gittttttg zn bezeichnen: das Thermometer zeigte srüh 7, mittags t- nnd aven-s !> (Krad Wärme, für die augen blickliche .Zahreszcit ziemlich hohe Temperaturen. z)n de» Nach- mittagsstunden bewölkte sich der Himmel mehr und mehr mit Rcgcnwollcn, gegen 7 Uhr abends trat Landregen ein und bald darauf hüllte Nebel den Arockcn ein. Heute herrscht Nebel, die Temperatur behauptet konstant 7 Grad Wärme, der Wind weht ans nordöstlicher NiMtung und zuweilen trat Sprühregen ein. Tic Nicdcrschlagsmeuge beträgt in den letzten 24 Stunden 8 Millimeter Negcnhökc. Tie 'Witterung durfte zunächst zwar noch „»beständig bleiben, auch teilweise zu elektrischen Snt- ladnngen neigen, jedoch ist Aussicht vorhanden, das, wieder sonniges und damit etwas wärmeres Wetter eintreteu dürste. — Ter Touristenverkehr ist ziemlich lebhaft. — .9» den Psingst- seicriagcn tritt Ser Tommersahrplan der Harzgncr- und Brocken bahn in Kraft. Danach gehen an den beiden Psingstkeicrtagen täglich je sieben Züge von Wernigerode »ach dem Brocken und umgekehrt. Radsport. * Für das 7>a-Kilometer-Rennen um den Pfingst- preiv des Leipziger Sportplatzes, der am 2. Juni außer der Meisterschaft von Deutschland über 100 Kilometer zur Entscheidung gebracht wird, sind die Steher Bäumler, Galvin, Hall und S a l d o w zugelassen worden. * Ehrenpreise der Stadt Halle sind für die am Pfingstmontag auf der Halleschen Radrennbahn zur Ausfahrung gelangenden Bahnrennen des Deutschen Radfahrerbnndes gestiftet worden, und zwar für den Sieger der Ehrenpreisfahrer-Bahnmcisterschaft der Provinz Sachsen und für die Ehrenpreisfahrer-Sicger im Hauptfahren und im Dauerfahren hinter Mo toren. Futzlmllsport. * Tas Vorrundenspiel zur „Akademischen Fuß- baUmecsterschaft von Deutschland , das zwischen den Leipziger B e w e g u n g s s p i e l e r n und Wacker, Ivie schon fur^ gemeldet, am Mittwoch Abend mit einem glatten Siege des ersteren Ver eines endete, nahm trotz des ungünstigen Wetters, bei dem es stattsand, mehr oder weniger einen flotten Verlauf. Das Wettspiel, das ursprünglich für den vergangenen Sonntag angesetzt war, nahm, da Wacker zu dem neuen Termine seine Mannschaft nicht zu stellen vermochte, einen etwas überraschen den Ausgang. Der Regen rieselte hernieder, als der Schiedsrichter verspätet den Wettkampf anpfiff. Planlos ging es längere Zeit hin und her, nasser Ball nnd Spiclboden wirkten äußerst störend; trotz Ucberlcgcnln'it des B. f. B. gelang es Wacker, nach 12 Minuten die Führung zu erringen. Erst nach 30 Minuten glückt den Bcwegungsspielern durch 11-Meter-Ball wegen Hand der Ausgleich, de,'n, vier weitere Tore, das letzte aus Abseits stellung, zugunsten der Hellblauen bis Halbzeit folgen. Nach dem Seitenwechsel entspinnt sich zwi schen der starken Angriffsreihe des V. f. B. nnd WackcrS Ersatzläuferrrihe ein hinhaltendes Gefecht, das mit einen! überraschenden Tor der Dunkelblauen endet. Nachdem die Bewegnngsspieler nochmals dnrch nachlässiges Arbeiten dein Gegner einen Erfolg zngestehen mussten, werden sie allmählich Herr der Situation und vermögen bei l>erein brechen der Dunkelheit noch 4 Tore und damit den Sieg von 10:3 zu erringen. — Trotz des ungünstigen Wetters wohnte dem Wetikampr eine ansehnliche Zuschauer- menge bei, die die Leistungen der Mannschaften, von denen V. f. B. mit einem, Wacker mit 4 Ersatz leuten angctretcn war, mit sichtlichem Interesse verfolgte. Lustschiffahrk. Pilotausstieg zu Dresden. Erdboden: NW 5; 500 Meter WNW 7; Wolkengrenze bei 570 Meter. Letzte Nachrichten Letzte Hofnachrichten. rvol. Dresden, 23. Mai. Der König begab sich heute morgen von Wachwitz nach Großenhain, um den Eskadronsbesichtigungen beim dortigen Husaren regiment bcizuwohnen. In seiner Begleitung be finden sich der Kriegsminister sowie der General adjutant und die königlichen Flügeladjutanten. Mit tags traf der König im Residenzschloß ein und nahm die Rapporte der Hofstaaten entgegen. — Heute nach mittag wird der König mit seinen Kindern nach Tetschen fahren, um daselbst den Kronprinzen bei seiner Rückkehr zu begrüßen. Die königl. Familie trifft Uhr in Pirna ein und wird sich von dort nach Wachwitz begeben. Kronprinz Georg ist heute vormittag von Wien abgereist. Zur Verabschiedung hatten sich Erz herzog Mar und der Gesandte Gras v. Rex am Bahn Hofe ernqefunden. Verleihung de« erblichen Adels. -t- Dresden. 23. Mai. Der König hat dem Rittergutsbesitzer Heinrich Hüttner auf Pirk, dem Kommerzienrat Hugo Hösch in Dresden nno dem Rittergutsbesitzer öekonomierat Oehnichen ouf Scharfenberg den erblichen Adel verliehen'. Zus üem SsülMHen Lsnütsye. sVon unserer Dresdner Redaktion.) (:) Dresden, 23. Mai. Die Kammern hielten heute in Gegenwart sämtlicher Minister, mit Aus nähme des Kriegsministers, ihre Schlußsitzung vor Donnerstag, 23. Mal l9l2. der Vertagung ab. Aus den Mitteilungen über das Vereinigungsoerfahren ist erwähnenswert, Laß eine Einigung bezüglich der Errichtung einer zweiten Amtshauptmannschaft Zwickau nicht erzielt worden ist; ebenso wurde keine Einigung erzielt über die strittigen Punkte betr. das Feuerdestattungsgcsetz und Las Reichszuwachsstcuergesctz. Dagegen Haden sich die Kammern bezüglich des Diätengcfetzes, der Revi dierten Landgemeindeordnung und des Gesetzes über die Kirchgcmeindcoerdände geeinigt. — In der Zweiten Kammer gab der Abg. Brodaus noch eine lange Erklärung über die Angelegenheit Dr. Roth ab, worauf i>ciLc Kammern ihre Sitzung nach Ge nehmigung des Finanzgesetzes für 1912/13 vertagten. O Zum Stapellaus des „Imperator". Hamburg, 23. Mai. Rach -cm Taufakt begab sich der Kaiser init dem Dampfer „Dahlmann" nach der gegenüberliegenden Ellerholzhöst, wo die Ablauskanzel erbaut war, und sah aus der Fahrt dorthin die aus der Werft im Bau befindlichen Kriegsschiffe. Um 9 Uhr 17 Minuten setzte sich der „Imperator" in Bewegung und ging unter brausen den Hurrarufen ins Wasser. Nach dem Stapellauf wurde der Kaiser vom Bürgermeister Dr. BurcharL nach der preußischen Gesandtsclnrft geleitet, wo er abstieg. sS. a. bcs. Art.) Beginn des Demonstrativns-Grneral- Ilrriks in Pest. I>. O. Pest, 23. Mai. Der von der sozialdemo kratischen Parteileitung als Kundgebung für die Wahlrcform angekündigte Demonstra tions-Generalstreik hat heute morgen be gonnen. Das Parlamentsgebände, in besten Nähe schon in der Frühe des Tages große Massen- ansammlungen von Arbeitern stattfanden, wird von derPolizei, zwei Eskadronen Kavallerie und einer Kompanie Infanterie in feldmäßiger Ausrüstung bewacht. Infolge des Ausstandes der Setzer sind heute morgen keine Zeitungen erschienen. Um die arbeitswilligen Straßen- bahnführer zu schützen, ist jeder Straßenbahnwagen mit einer Anzahl von Infanteristen mit aufgepflanz tem Bajonett besetzt. Die Truppen sind angewiesen worden, bei allen Ruhestörungen mit voller Energie vorzugehen. Bisher ist es jedoch noch nicht zu Zu sammenstößen gekommen. Der Verkehr ist in der Stadt gehemmt. Die Bevölkerung befindet sich in großer Erregung. Frankreichs Schwierigkeiten in Marokko. Paris. 23. Mai. Wie der „Petit Parisien" meldet, empfing die französisch« Regierung mehrere Telegramme des Generals Lyautey, die besagen, daß die Lage in Marokko äußerst beun ruhigend ist und darum um neue Truppen» Verstärkungen gebeten wird. Neuer Bergarbeiterstreik in England? London, 23. Mai. Von neuem droht einStreik der englischen Bergarbeiter auszubrechen, da Liese mit der Haltung der von der Regierung ein gesetzten Aufsichtsbeamten unzufrieden sind. Der Verband der Bergarbeiter protestierte in einer gestern nachmittag abgehaltenen Versammlung da gegen, daß verschiedene von der Regierung einge setzte Lokalbeamte sich nicht mit der Frag« des Min destlohnes beschäftigen. Der Verband verlangt, daß alle Beamte, die nicht genügende Auskunft über ihre bisherigen Arbeiten geben können, entlasten werden sollen, andernfalls die Bergarbeiter erneut in den Ausstand treten würden. * Schwerer Automobilunfall. Lochmarce (Rockshire), 23. Mai. Um einer Gänseherde auszuweichen, lenkte der Führer eines Automobils das Fahrzeug in den Straßengraben, wo es sich überschlug. Eine Frau wurde getötet und ein Passagier sehr schwer verletzt. Der Chauffeur blieb zwar unverletzt. Als er aber sah, welches Unheil er angerichtet hatte, sprang er in einen nahen See und ertrank. Ergebnis des Münchner Heckenrosentages. st. München, Ä. Mai. Der gestrige Münchner Heckenrosentaa ist total verregnet. 200000 Blumen blieoen unverkauft. Di« Gesamteinnahmen betragen ungefähr 70 000 <.«, wovon 30 000 Un kosten abgehen, so daß ein Reingewinn von 40 000 -<( zu buchen ist. Speisezettel für Freitag. Garniertes Rindfleisch, Arme Ritter mit Fruchtsauce. 2 lco Rindfleisch 1 . Salz, Zwiebel, Wurzelzeug / ^lyen 1 Kopf Blumenkohl 500 e Spargel Kohlrabi, Möhren 150 g Butter, 50 Mehl, Petersilie Rote Rüben, Pfeffergurken.... Kartoffelbällchen von 500 g Kartoffeln 1 Ei, 5 Eßlöffel Mehl 75 a Fett zum Backen ...... 15 Stück Zwiebäcke '/r ! Milch, 5 Eier, Salz und Zucker 50 g Butter, 50 g Fett Fruchtsaft 4,00 ./< 0,10 „ 0,50 „ 0,50 „ 0,80 „ 0,45 „ 0,50 „ 0,12 „ 0,10 „ 0,12 „ 0,15 „ 0.45 „ 0,20 „ 0,90 lFür 6 Personen) 8,89 Gebackene Kalbsfüße, K a t o ff e l s a l a t mit Rapünzchen. 4 Kalbsfüße 1 ^cben c» Salz, Gewürz, 1'/, l Master s - ' ' ' > 2 „ 2 Eier, geriebene Semmel zum Panieren . . 15 „ 100 g Fett 16 ,, 2 kg Kartoffeln 24 „ Salz, Pfeffer, Zwiebel, Zucker 5 „ Essig, Oel 15 „ Rapünzchen mit Essig und Oel 40 „ lFür 4 Personen.) 1,97 x Anmerkung: Die Brühe von den Kalbsfüßen kann zu einer Grießsuppe verwendet werden. Chefredakteur: Verantwortliche Redakteure: Für Politik und die Handel», zeitung «. «irchrath, lokale und fächstsche Angelegenheiten i. D. Dietrich Donk», das Feuilleton, TageSchronik und ver- mischtcs i. V. W. ». vnttlar, Musik S. Segnitz, Sport und csrrichtssaal i. V. ve. P. Becker. Für -en Inseratenteil «ax Ihle. Sämtlich in Leipzig. Zuschriften sind nicht persönlich zu adressieren, sondern an -en Verlag, die Redaktion oder die Geschäftsstelle des Leipziger Tageblattes zu richten. Unverlangten Manuskripte» ist stets da» Rück porto bcizufügen. Für Aufbewahrung und Rückgabe wird keine Gewähr übernommen.
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