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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.06.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120603010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912060301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912060301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-06
- Tag 1912-06-03
-
Monat
1912-06
-
Jahr
1912
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Sette 2. Lr. 278. ros. IrHrgans. Zufichr von Dc?ur1ye und Fletsch ist normal. «af dem Markte von Smithfield ist da» Angebot größer al» di« Nachfrage. In unterrichteten Kreisen ist man nicht der Ansicht, daß der Transpottarbeiterstreik in den nächsten Tagen b« endet sein wird. Ben Till et hat dem Handelsamte rmtgeteilt, daß die Arbeiter beschlossen halben, am Montag früh den nationalen Generalstreik zu proklamieren. Ldstrüftung«». Die britische Admiralität beabsichtigt, eine zu- sammenhäivreude Reihe von Murineflugzeugstaticmen an der ganzen Ostküste Großbritanniens von Dover bis zu den Lrkncvinietn zu errichten, In Stongate Cresk ist ein Flugmaschinendepot nnd eine Anzahl von Ftugzcugschuppcn errichtet worden. Als Ab- schlusiarbeit ivird gegenrmirtig der Mas; sür eine Aeroplanstation in Harnnch eingerichtet nnd in Eastchurch, wo bereits eine grosse Anzahl von Flug. Maschinen nntergcbracht ist, soll der in Oesterreich angekaustc Etricheindec'cr unrergebracht werden. Spart. Der 3. Renntag ües Leipziger Sport» Platzes. Die vielen Hoffnungen, mit denen gestern das überaus zahlreiche Publikum die Radrrnn- balm besnchr hatte, sind leider znm großen Teil zn Wasser geworden, und zwar in des Wortes wahrster Bedeutung. Konnten von den vier Neu - nen des Progrannns auch drei erledigt lverden, so nntßtc die Hauptnn in in c r des Tages, die M eisrerschast von Deutschland über 100 Kilometer, schließlich doch verschoben werden, da immer nneder Regen einsetztc. Die Sportplatz- leitung war gezwungen, die unfreiwilligen Pan sen me!)r und mehr zu verlängern, hatte sedocy die Hoffnung nicht aufgcgcben, die Meisterschaft doch noch am Sonntag ausfahren zn lassen, uni in der Hauptsache den Wünschen der Zuschauer gcrechfi zu werden. War die Bahn einigermaßen abgetrocknet, so fing es lvicder an zu regnen und feder Start wurde unmöglich Ein kleiner Teil des Publikums wollte sich aber damit nicht zu frieden geben, sondern schrie und tobte und wollte die Spvrtplayleitung gewissermaßen rierantwort- lich machen. Ein starkes Aufgebot von Schutz leuten mutzte die unvernünftige Menge zerstreuen. Die Meisterscsxift soll nunmehr, günstige Witte rung vorausgesetzt, am Montagabend 7 Uhr zum Austrag gelangen. Der Start wird voraus sichtlich '/«bi Uhr stattfinden. Der PsingstpreiS über 50 Km wurde eine Beute sür den Berliner .Saldow, der ein selwnes Rennen fuhr, dem aber der Münchner Bäumler mit nur lvenig Abstand folgte. Der Holländer van Nek versagte anfangs, erst gegen. Schlntz des Rennens, als er von dem Güntl)erschen Schrittmacher geführt wurde, konnte er gilt aufholen, mutzte sich aber doch mit dein dritten Platze begumren. Bon den Leipziger Fliegern zeigte sich Lüdickc von eurer guten Seide, er gewann beide Rennen, Zschrnig belegte die beiden zweiten Plätze. Die Ergebnisse waren folgende: 1. Fahren für Trainierkarteninha b er über 4 Runden. 1. Lü dicke, 2. Zschernig, 3. Ullmann, 4. Menzel. 2. Pfingstpreis. 50 Km-Fal)ren mit Motor führung (40 cm-Schutzrolle. 1. Saldow-Ber lin (Schrittmacher G. Wittig« in 39 Min. 16»/, Sekunden, 2. Bäumler-München (Schritt macher Schmiers) in 40 Mim 50 Sek., 3. van N e k - Amsterdam (Schrittmacher A. Käser und Ullrich) in 42 Min. 26«/, Sek., etwa 6 Runden zurück, -st Galv in-Ncw Aork (Schrittmacher Wieiverall) in 42 Min. 41 Sek., etwa 7 Runden zurück. Ueber 1, 2 und 3 Km hat Saldow die Leipziger Tageblatt ^Mvrgrnausgat « Bahnrekorde verbesserst 3. P r ä m ie n s a h r c n über 8 Runden. 1. Lüdickc in 5: 27-/,, 2. Zscher nig, 3. Fuchs, je 1 Länge zurück. Prämien er- zielten: 1. Zkirbach, 2. Lüdictc, 3. und 1. Kirsten, r. und L. Wilde, 7. Lüdicke. Der Norüwevüeutlrtze Runüklug. Aus der Kremer Rennbalm in Bahr begann am Sonntagmorgen der Rundstug durchNörd- w e st t» e u t s ch t au d. Neven einer Anzahl der besten dculscl-cn Flugzeugführer hauen sich v.cr Militär- flieger am Avflngsorte eiugeluirden. Eo können sich nur deutsche Flu^euge beteiligen, deren Führer bereits mindestens 30 Kilometer von Ort zu Ort durch,logen, dabei eine Mindesthöhe von 500 Meter erreicht haben und außerdem einen Stundenflug mit Begleiter nact/weisen können. An Preisen tuenden verteilt: 30 000 Mark Stceckenpreis, davon 10 000 Mark an ..Ue Flieger, die die Tages- strecke vorschristsniässig zurücklegen, ein Ges chwin- digkeitspreis »n gleicher Höhe und BerteUungs- tveise und ein Preis von 15 000 Mark für Gesamt leistung. Das preußisch L'riegsmiuisterium hat einen Sonderpveis von 5000 Mark für den Sieger ausgesetzt. Außerdem ist der Anlauf eines Apparates der siegreichen Type sür 25 000 Mark in Aussicht gestellt worden. Der Flugweg ist in folgende Tages- strecken eingekeilt: 1. Ftu ging, Bremen—Minden- Osnabrück, 190 Kilometer. 2. Flugtag, Osna brück—Münster—Sennelager- Hannover mit Zivi- schenlandung in Braunschn>e:g, 230 Kilometer. Im Einvernehmen mit dem Generalkommando des 7. Armeekorps wird auf dieser Strecke eine mili- tärisckze Erknudungsübung eingesclfaltest 3. Flug- tag, Hannover—Lübeck—Hamburg, 230 Kilometer. Am Sonnabend fand die Abnahme der Flugzeuge statt. Bei den Probeflügen ereignetet» sich zwei Unfälle: Ein Gradecindecker überschlug sich und >mirde stark beschädigt, der Führer blieb unverletzt. Das andere Flugzeug, curch ein Gradeeindccker, ful>r bei dec Landung gegen die Schranken. Nur dem Umstande, daß das' Publikum eiligst die Flucht er- grisf, ist es zu danken, datz schweres Unglück verhütet wurde. Der Eindecker wurde zertrümmert, der Führer leicht verlebt. Der erste Fluglag brachte leider einen nnglncküclxm Anfang: Zwei hoffnungs volle Flieger büßten ihr Leben ein. Dir erhalten darüber folgende Trahtmeldnng: Todcssturz BuchstättcrS. Breme«, 2. Inn». (P r i v a t l e l e g r a m m.) Bei der Abfahrt zum Nordwestdenlscben Rnndflugc stürzte der Flieger Buchstätler mit seinem Flug- gaste Leutnant Stille ab. Beide waren aus der Stelle tot. lieber den beklagenstverlcn Unfall, der einen aussichtsreichen Flieger und seinem Begleiter das Leben tastete, erfahren wir folgende Einzelheiten: Buchst älter war mit Leutnant Stille vom «7. Infanterieregiment in Celle in seinem Ieannin- Eindeaer aufgesticgen, um einen Höhenflug aus- Zufuhren, als er plötzlich ans grosser Höhe herab stürzte. Der Eindecker wurde zertrümmert, beide Insassen waren sofort tot. Im Augenblicke des Sturzes sloa das Zeppelinlustschi.fi „st 2 12" über den Ptatz. Augenzeuge»» stellen den Unfall so dar: Äuchstättcr wollte dem ihm von Hamburg aus entgegenkommenden Zrppelinlrcuzer ausweichen. Dabei nahm er die Kurve zu eng und kippte nach der rechte»» Seite nm und stürzte ab. Albert Buchstüttcr. Dass mit des Geschickes Mächten nun einmal kein ewiger Bund zu flechten ist, hat nun auch Buch- stätter, oder wie er allgemein in Flicgeriüe'.scn einfach „Albert" lfiesi, erfahren müssen. Bnchftättcrs Lauf bahn als Flieger ivar nur kurz, er hat aber in den» knappe»» Jahr, seitdem ec sich in Frankreich das Piloteuerameii erwarb, Gutes, znm Teil sogar Hervorragendes geleistet, so seine Ueberlandsiüge im August vorigen Jahres in der Nähe von Hamburg und Bremen, die damals viel Aufsehen hervorricfen. Seinen Namen hat sich aber Bnchstätter nicht als Flieger, sondern als einfacher Monteur erworben. Als solwer stand er in den Diensten L i n d p a » n t- nerS, den er auf allen seinen Fahrten begleitet hat, zwar nickst als Passagier, sondern bescheiden im Hintergrund, auf den» festcv Boden »m Auto, jederzeit sorgsam über seinen Schützling machend. Buchstöticr, wie Lindpaintner, voi» Geburt Bayer, l-al sich ebenso wie dieser seine Sporen am Auto- ncobilbau verdient. Als in» Flugwesen die ersten Ersolge erzielt wurden, wandte er sich diesem zu, und zwar ging er nach Frankreich, wo er bei Maurice Farinan tätig war. Tann wurde er von Lind- pcuntner nach Deutschland znrückgcbracht. Hier er- warb er sich bald den Aue als des beste»» Flugzeug monteurs, und zahlreich und glänzend waren die Aw gebote, die ihm von allen Seiten gemacht wurden. Alle lehnte er ab. Er blieb bei Lindpaintner. ES war eine Freude, ihn arbeiten zu sehen. Er karmte das Flugzeug wie keiner und noch besser womöglich noch den Motor. Er machte, obtoocht er genügend Hilfskräfte hatte, alles selbst, »ord Menn Lindpaintner: kam, lstitte er nicht notwendig, den Apparat noch einer letzten Prüfung zu unterziehen, er konnte sich ge- tröst hineinsetzen und abflicgen. Schreiber dieser Zeilen hatte Gelegenheit, Kuchstätter bei seiner Tätigkeit auf dem ^achsenrundsluge kennen zu lernen, damals hatte Lindpaintner seinem Albert säst alle Erfolge zu verdanken, die er erzielt hat. So war cs auch auf dem Deutschen Nuudsluge. Tann ging Bnchstätter wieder »rach Frankreich und erlernte bei Sommer das Fliegen, kehrte, nact-dem er das Pilotcnexamen erlvorbeu hatte, nach Deutschland zu rück. Am 1. August machte er auf Sommcrzweidecler einen Ucbcrtandslug von Hamburg nach Itzehoe, und am 13. August sloa er von Hamburg über Rends burg, wo er infolge eines Defektes eine Znsischen- laudung vornehmen »nutzte, und Schleswig nach Hu sum. Jetzt beteiligte er sich zum erste,: Male als aktiver Flieger an einer größeren Konkurrenz und hatte schon beim Start das Unglück, seinen Tod zu finden. ' ' ' Das Zepvelinluftschiff „st 2 12" mußte bei seiner Rückfahrt von Bremen wiederholt vor Ge wittern ausweiclstn und ist abends 8H, Uhr vor seiner Halle in Hamburg glatt gelandet und geborgen worden. Bunü üeutlcher RallegeMigklzüHrer. 2n Gegenwart einer großen Anzahl von Geflügel züchtern vollzog sich gestern nachmittag im Kristall palast die von einem aus dem Dorking-Züchter-Klub hervorgegangenen provisorischen geschäftssübrenden Ausschuß vorbereitete Gründung eines Bundes deutscher Nassegeflügelzüchter. Ede die eigentlichen Be ratungen unter Herrn Pastor von Wodtke-Halle begannen, stunmte die Versammlung der Anerken nung eines Vertrages mit dem Ringfabrikanten I. Arthur Dietzold-Leipzig-Leutzsch wegen Lieferung der Bundes-Fußringe zu. Bei der Beratung selbst wurde betont, daß es sich bei der neuen Gründung vor allem darum handelt, den einzelnen Spezialklubs die ihnen mit vollem Recht zustehende Vertretung zu geben, wie es seitens des Klubs deutscher, öster reichischer und ungarischer Geflügelzüchter so unzu reichend geschehen »st. Es soll die Neuorganisation auf einer möglichst breiten Grundlage ausgebaut werden. Nach diesen einstimmig beschlossenen Satzungen will sich der Bund-er deutschen Rassegeflügelzucht das Ansehen und die Wirksamteil verschaffen, die ihm nach der geschichtlichen Entwicklung zulommt. Aus diesem Grunde schlossen sich Spezialtlubs, Ortsoereine der Geflügelzucht und Einzelzüchtcr 5»» einem Bunde zusammen, dessen äußeres Zeichen der Vundesring und dessen innere Arbeit die weitestgehende Förderung berechtigter Wünsche der Züchter ist. Sitz dcs Bundes ist Leipzig. Eine Ausstellungsreform wird von dem Vor stande eingelcitet, vom Bunde beschlossen und gilt als Grundlaae der Bundesarbcit. Nach Annahme des Grundgesetzes schritt die Versammlung zur Wahl des Gc-samtvorstandes in der Ernennung des Herrn Pastor v. Wodtke-Halle zum Bundespräsidenten, Herrn Fabrikbesitzer O. Hiibner-Leipzig-Ltötteritz zum zweiten Präsidenten. Herrn Lehrer Max Zipfel- Leipzig, Rentier F. Munvorff-Dresdcn und Lehrer Sch a rfc-Grübers zu Vuudesschriftführern und der Herren Theophil Weber-Leipzig und Kantor O. Fritzsche-Böhlen zu Vundestassiercrn. Weiter Rlomss, s. Juni l9l2. wurde die Standard-Kommission ernannt und die Wahl von acht Beisitzern vorgenommen. * Pferdesport. Rennen zu Dresden am st Juni. (Eig. Drahtber) 1. Rennen: Peking (O. Müller) 1-, Rosa (Zeutsch) 2., Fair Dorothy (Weißhaupt) 3. Tot.: Sieg 35:10, Platz 12, 11, 13:10. Ferner liefen: Eackler, Coinon Sense, Rorth East, Lady of khe Eiutra, Flower fele. 2. Rennen: Custozza (Kuttke jr.) st, Besin (Lasse) 2., Freude (Schiemann) 3. Tot.: Sieg 50 :10, Platz 23, 33 :10. Ferner liefen: Galicia, Anspielung. 3. Nennen: Shifty <Lt. Streiemann) 1., Orsini (Besitzer) 2, Hacklers L. 3. Tot.: Sieg 23:10. 3 liefen. 4. Rennen. Douceur (Wurst) 1., Gruna (Kuttke jr.) Prärie 3. Tot.: Sieg 37 : 10 Platz 13, 12, 1'3 :10. Ferner liefen: Radegast, Giworka, Mosel, Oreade. ».Nennen: Coiffeur «Weishaupt) 1., Laerres tO'Lonnor) 2., Gesa 3. Tot.: Sieg 33 :10. Platz 10, 16:10 Ferner liefen: Royal Flash, Eo ipso. 6. Nennen: Lady A ngus «Rttm Kcyscr) 1., Land port (Lt. Stresemann) 2., Pois de Senleur 3. Tot.: Sieg 20 :10. Platz 11, 12 :10. 3 liejeu. Rennen zu Berliu-Grunewald am 2. Juni. (Eigner Drahtbericht.) I. Rennen: Lockruf (Olcjnick) 1., Brangäne (Hughes) 2., Erle 3. Tor.: Sieg 14:10, Platz 11, 14:10. Ferner liefen: Wnnderluu, Rappe. II. Rennen: Chanoine (Besitzer) 1., Medee ll (Lt. Sichler) 2., Miß Fife (Lt. v. Zobel) 3. Tot.: Sieg 35:10, Platz 14. 15, 20:10. Ferner tiefen: Ballough, Killmauock, Coiciough ist Japanese Beau, Jncitatus, Ring Star, Lord Logne. III. Rennen: Bille (Rash) 1., Mondstein (Th. Bastian) 2., Mißma 3. To».: Sic' 39: 10, Platz st>. 17 :10. Ferner liefen: Vleibtreu ll, Kronos, Aga'.u, Ekst. Vst Rennen: Flittergold (Nash) 1, Avignon (L. Printen) 2., Emma Olivia «G. Lommacich) 3. Tot: Sieg 53:10, Platz 21, 16, 37:10. Ferner liefen: Procles, Vologese, Tälmonc, Red Orange, Tr»ll, Gailey, Sardanapal, Veautiful Eve, Bellevue. V. Rennen: Horrido!) (B. Rossack) 1., Ede,'mann (Brown) 2, Hart 3. Tot.: Sieg 33:10. Platz 11, 11:10. Ferner lief: Eowa. Vi. Rennen: Seehund (N.'EpearN., Pakt (Archi bald) 2., Livadia, 3. Tot.: Sieg 30:10, Plaiz 19, 21:10. Ferner liefen: Watermann, Burggraf, Sher lock Holmes. Vit.Nennen: Gardone (Nash)1. Bavarde(Brown)2., Jupiter 3. Tot.: Sieg 14:10, Platz 11, 14:10. Ferner lief: Fälscher. Nennen zu Frankfurt am 2. Juni. (Eig. Drabtber.) 1. Rennen: Sandeux (v. Berchem) 1.. Belfast (Besitzer) 2., Pruneliere (Besitzer) 3. Tot.: Sieg 24 : 10, Platz 15, 21:10. Ferner lief: Sharper. 2. Rennen: Harestock (Mew) 1., Atheniau «Raw- linson) 2., Door-Mat (Unterholzner) 3. Tot.: Srcg 19 :10, Platz 16, 33, 28 :10. Ferner liefen: Ragot Guatemala, Hymen, Agna. 3. Rennen: Niman (Grf. Holck) 1., Manna (v. Berchem) 2., Leonore (Besitzer) 3. Tot.: Sieg 23 :10, Platz 16, 22 :10. Ferne: liefen: Meerdrau», Versbau, Raisuli. 4. Rennen: More Scotch (Hammer) 1., Prologe : (Schullar) 2., Jsaüeau (Unterholzner) 3. Tot.: ^»eg ' 25 : 10, Platz 15, 21, 21 : 19. Ferner liefen: Mir, ss Le Repas, Flfht Ace, Prineeß Cliffe, The Liviner. Dugnvlst 5. Rennen: Sagesse (Unterholzner) 1„ Zobtcn (Mischon) 2., Sea Lick 3. Tot.: Sieg 30 : 10, Platz i 17, 17 : 10. Ferner liefen: Einbrecher, Tylanoer, Osmin. 6. Nennen: Alvo (Lt. Graf Holck) st, Eilat «Be sitzer) 2., Rickeltönig 3. Tost: Sieg 20 : 10, Platz 12, 13 : 10. Ferner liefen: Diana, Fliege. 7. Nennen: Argile (Besitzer) i., Lester Jim (v. Berchem) 2., La Sylvie 3. Tot.: Sieg 37 : 10, l Platz 14, 12 : 10. Ferner lief: Littlc Ben. Rennen zu Wien am 2. Zunst (Eig. Drahtbericht.) Metropole-Preis 23000 Kronen. 1100 m. Ja romir (Carslake) 1., Sumurum (Varga) 2., Angelica 3, l Tot.: Sieg 30:10, Platz 35, 54:10. 6 liefen. Deutsche voiksernshrung im Sriegsksll. D Wie steht es mit der Nahrungsmittelversorgung Deutschlands »m Kriegsfall? — über dies Thema hat Dr. Fröhlich in der neuesten Nummer von Schmollers Jahrbüchern einen außerordentlich interessanten Artikel gebracht, der, wenn seine Zahlen nicht wider legt werden können, schwere Sorg« hervorzurufen ge eignet ist, rvenn nicht umfassende Maßregeln bereits in Friedenszeiten und möglichst bald getroffen werben, um größere Vorräte im Inlandc aufzu- spciätern. Dr. Fröhlich geht von der bekannten Tat sache aus, daß Deutschland einen bedeutenden Teil seiner Nahrungsmittel einführt. Wenn es auch un wahrscheinlich ist, daß diese Einfuhr im Kriege völlig abgefchnilten wird, so muß man doch besonders sür den Fall eines Krieges mit England vorsichtigerweise dann» rechnen, daß der Gegner alle Mittel benutzen und vielleicht eine bewußte Aushungcrungstaktik oder „Eriualtungsstrategie" als bestes Mittel wählen werde. Da die größten Einfuhrmengen über See iomnien, ist gerade England dazu in bester Lag«. Die deutsche Eigenproduktion Leckt abzüglich des Saat getreides den Bedarf des Landes an Brotgetreide für 10—10' Monate im Jahr. Demgegenüber stellt Dr. Frist-,lich als erste Frage, ob diese Zahlen für Lie dcutiche Eigenproduktion richtig seien, und kommt mit anderen Autoritäten zu der Ucberzeugung, daß hier eine veoeutende Ueberschätzung der eigenen Ernten zum n»enigstcn nicht unmöglich sei und dann die Ein fuhr an Brotgetreide nicht 12 bis 20 v. H., sondern vielleicht 15 bis 25 v. H. oder noch mehr des Bedarfs Lecken müsse, L. h. Laß Deutschland für zwei bis drei Monate des Jahres auf die Einfuhr angewiesen sei, was sür den Kriegsfall nicht unbedenklich wär«. Rech böher iss die relativ« Bedeutung Lieser Zahlen, weil, begünstigt durch Las System der sogenannten „Einsuhrschcine" nach d«r Ernte, mit dem Monat September eine so stark« Ausfuhr von Roggen ein setzt. Laß im Juni und Juli wieder Roggen «in- ,geführt werden muß. Man darf also nicht sagen, im Kriegsfall wird einfach die Roggenausfuhr verboten, und cs bleibt dann die gan.zc M«na«, die sonst aus geführt wird, für die einheimiscye Bevölkerung, sondern man muß vielmehr berücksichtigen, in welcher Jahreszeit der Krieg beginnt. Geschieht es am 1. Ja nuar. so sind, nach dem Durchscknritt der letzten Jahre, im neuen Erntejahr ab 1. August durchschnittlich schon 2'20 000 Tonne,» Roggen mehr ausg«fühtt als cin- gcnihrt. Aehnlich liegt es bei Weizen und Weizen mehl. Ein so gestalteter Außenhandel schmälert natürlich die Vorräte für den Kriegsfall bedenklich, und zwar in einem bedeutend gefährlicherem Maße, als dies der bloße Jahresdurchschnitt der Statistik annehmen ließe. Und diese Verhältnisse weiden um so ungünstiger, je mehr wir uns dem Schluß des Erntejahres nähern. Dr. Fröhlich betont bei dieser Gelegenheit in Anlehnung an die Berechnungen von Professor Ballod, daß der größte Teil de: Bevölke rung nur 22 Gramm Fleifcheiweiß täglich verzehrt, was weit hinter der Norm zuriictbleibt. Ein der artiges Minimum kann und darf nicht mehr herab gesetzt werden, und doch würde zu Kriegszciten diese Notwendigkeit leicht eintretcn. Es ist dann erst rcckZ dringend nötig, eine gewisse, unbedingt notwendige Menge von Eiweißstofsen in Form von Getreide zu- zusiihren. Ein Ersatz durch die Kartoffel oder Zucker rübe ist infolge ihres Eiweißmangels nicht angängig. Von den Verbündeten, Italien und Oesterreich, hat Deutschland keine wirtschaftliche Hilfe zu erwarten: denn Italien führt fcIlP etwa 1,'H Millionen Tonnen Getreide ein, Oesterreich-Ungarn kann im besten Falle seinen eigenen Bedarf gerade decken. Es bliebe nur Rumänien, von dem wir über Oesterreich Korn be ziehen können: doch schwanken auch die rumänischen Ernteergebnisse und damit die Ausfuhr sehr. Die Türkei kann nichts o.bgebcn, höchstens noch Bulgarien, falls cs will und darf. Ferner ist zu berücksichtigen, daß die ganze Einfuhr an lebendem und geschlachtetem Vieh im Werte von annähernd 100 Millionen Marl in Kriegszeiten bis auf eine ganz geringe Einfuhr von Jungvieh und Kühen aus Oesterreich-Ungarn und der Schweiz wegbleibcn würde. Eine größere Schlach tung von Lieh bei Kriegszeitcn, wie sie empfohlen wird, und damit eine Futtermittelersparnis, ist nur teilweise durchführbar, um den Fortbestand des Viehes zu ermöglichen. Die fortfallende Einfuhr an Tieren nnd tierischen Produkten (Eier, Milch, Butter) kann nicht etwa durch gesteigerte Produktion im Inlande ersetzt werden, weder ganz noch zum Teil; denn Deutschland führt rund 40 v. H. seines Bedarfs an Futtermitteln «in. Unsere Eigenproduktion reicht also nur für «ttoa sieben Monate! Bedenkt man endlich, daß die eigene Haferproduktion fast vollständig für die Pferde verbraucht wird, die im allgemeinen keinen Nährwert für die Bevölkerung ergeben, so be deutet die Futtermittclcinfuhr, die absolut 40 v. H- des Verbrauchs beträgt, relativ mindestens 60 v. H. der für die Nahrungsmittel liefernden Nutztiere nötigen Kraftfuttermengen. Die intensive Fütterung des Milchviehes müßte stark nachlassen, sobald keine Oekkuchen, Oelfrücht« und Kleie eingeführt werden. Für den Fall, daß diese Einfuhr abqcschnitten wird, »md bis auf 15 v. H. der Einfuhr aus Oesterreich- Ungarn muß man sich darauf gefaßt machen, ist da» Schlimnflte zu befürchten, vollends wenn die eigene Futterernte so schlecht ausgefollen ist wie im letzten Erntejahr 1911! Zur Abhilfe dieser Mißstände schlägt Dr. Fröhlich erstens Ankauf und Ausspeicherung von 2 Millionen Tonnen Weizen vor, was allerdings eine einmalige Ausgabe bis zu 400 Millionen Mark und jährlich rund 24 Mill. Mark kosten würde: ferner einen planmäßigen Ersatz der tierischen Arbeitskräfte durch die Elektrizität und Steigerung der Produk tivität der Landwirtschaft nebst Urbarmachung von Ocdländereien. Die neuen engttlHen Universitäten. cC Nachdem Lie englische Regierung ihren Zu schuß zur Unterhaltung der Landeshochschulcn erst im Jahre 1906 von 1 Million auf 2 Millionen Mark er höht hatte, hat sic ihn nunmehr bereits wieder um eine weitere Million gesteigert. Die Verteilung dieses Betrages auf die einzelnen Universitäten Eng lands ist nach langen Verhandlungen und Unter suchungen jetzt endlich erfolgt, und zwar schwanken die einzelnen Anteile zwischen 26 000 .tt für Sheffield als der niedrigsten Summe und 110 000 .tt für Man chester, dem höchsten Anteile. Diese Summen kommen aber nicht den altbcrühmten und — altmodqchen klassischen Universitäten Englands, Oxford und Cam bridge, zugute, sondern vielmehr durchweg den mo dernen Universitäten des Landes, die einen neuen Typus darstellcn und für uns um so interessanter sind, als sie nach deutschen» Muster aufgcbaut wurden. K. Wichmann in Birmingham, der in» nächsten Hefte der „Internationalen Monatsschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik" über diese modernen englischen Universitäten einen beachtenswerten Be richt erstattet, hebt hervor, daß an den modernen Universitäten Englands ganz nach deutschem Muster Senat und Fakultät eingerichtet sind, nach deutschem Muster der Lehrbetrieb in Vorlesungen und Seminare gegliedert und die Doktordissertation eingeführt ist. Rach deutschem Muster wohnen die Studenten über die Stadt zerstreut und nicht in Internaten. Es sind diese modernen englischen Hochschulen Geist vom Geiste der deutschen Universität, und unter ihren Lehrern finden sich die aufrichtigsten Freund«, die Deutschland in Großbritannien besitzt. Ausnahmslos liege»» diese Universitäten in Mittel punkten des Verkehrs und der nationalen Arbeit, im Herzen der Großstädte Englands. Sie haben sich an starke technische und Handelsabteilungen angeglie dert mit dem ausgesprochenen Zwecke, die in den be treffenden Gegenden vorherrschenden Industrien nach Kräften zu fördern. In diesen Abteilungen besitzen sie geeignete Werbemittel, um bedeutende Unter stützungen für die Zwecke der Hochschule flüssig zu machen: so hat erst vor wenigen Wochen die Bürger schaft Birminghams ihren Iahreszuschuß zur Uni versität von 110 000 .tt auf 300000 ,1t erhöht. Aber die modernen englischen Universitäten sind doch bei praktischen Ausgaben nicht stehen geblieben, sondern sic sehe»» nach dem deutschen Vorbildc ihr eigentliches Ziel in der Erweiterung der Grenzen der mensch lichen Erkenntnis. Während die alten Universitäten Oxford und Cambridge in der Pflege wissenschaft lichen Geistes nicht ihre Hauptaufgabe sahen, auch den gesteigert«« modernen Anforderungen wissen schaftlicher Arbeit gar nicht Genüge leisten könnten, ist die Verbindung von Wissenschaft und Forschung das Ideal der modernen englischen Universitäten. Dabei haben sie freilich mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn da der englische Student im Durchschnitt etwa ein Jahr jünger ist als der deutsche und dem Studium oft nur drei Jahre widmen kann so hat die englische Universität einen Teil der Arbeit unserer höheren Schulen mit zuleisten. Durch Verschärfung der Eintrittsbedingun gen in die Universität sucht man diesem Ucbclstande abzuhelfen. Bei der Verleihung der akademischen Grade wird zwischen den Studenten, die wissenschaft lich gearbeitet Haden, und denen, die sich nur eine all gemeine Bildung erworben Haden, ein Unterschied gemacht. Jung sind diese Universitäten alle. Die älteste von ihnen, Birmingham, wurde 1901 ge gründet. Voi» 190t bis 1908 sind Manchester, Liver pool, Leeds, Sheffield und Bristol als selbständige Universitäten ins Leben getreten und gleichzeitig wandelte sich London zu einer Universität im mo dernen Sinne um, während Nottingham und Reading augenblicklich noch in der Umwandlung begriffen sind. Von dem Interesse des englischen Volkes für diese neuen Anstalten legt u. a. die Tatsache Zeugnis ab, daß Sir Francis Cripple im März dieses Jahres binnen 10 Tagen über 7 Millionen Mark an frei willigen Beiträgen für die Anlage eines neuen Hauptgebäudes der Londoner Universität hat sam meln können. An Schenkungen und Vermächtnissen sind den neuen Universitätei» laut amtlicher Auf stellung allein im Jahre 1909/10 fast 5A Millionen zugeflossen, und dazu kommen noch 4 Millionen, die gleichzeitig dem College von Reading zugesagt wur den für den Fall, daß es sich binnen 4 Jahren zur Volluniverfität ausgestalte. Im selben Jahr« zähl ten die neuen Universitäten bereits eine Studenten zahl von 22 187 die sich aus allen Teilen des Volkes rekrutiert während Oxford und Cambridge bekannt lich im wesentlichen immer Monopole der Begüterten gewesen sind. Man sieht, daß es sich bei diesen neuen englischen Hochschulen um eine Bewegung handelt, die für die Umgestaltung und Moderni sierung der ganzen wissenschaftlichen und Geistesbildung des Volkes von hoher Bedeutung zu werden verspricht. tzt * Städtische Theater. „Johanna von Nea pel", Drama in vier Akten von Hanna Rade- macher, gelangt am 28. Inn» im Neuen Theater zu Leipzig, vom Intendanten (Geheimen Hofrat Mar Marterstcig jnszcniert, zur Anssührung. Die Titel- rolle wird Adele Dore, die Heroine des Deutschen Schauspielhauses in .Hamburg, kreieren: Adele Tors, die damit zum ersten Male vor dem Leipziger Publi kum erscheint, wird außerdem noch als „Judith", „Mariamne" und eventuell in einer Ibsenrolle aus treten.
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