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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191205260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19120526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19120526
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-26
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
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SLNNttrs, 26. Mst 1912. neu (HauptfuHren, VorK<rbefahren, Prämienfahrens. Unter den Fliegern befinden sich: Arend, Schil- ling, Lorenz, Pawke, Neumer, Hoff mann, Zinn, Ehlert, von Natzmer, Pe- ter, Tadewald, Kudela und C a r a p e z z r. so daß auch in 'Liefen Rennen guter Sport zu erwar ten ist. Die Stehermeifterschast von Deutschland wird nächsten Sonntag zum ersten Male auf der Leipziger Sportplatzbahn ausgefahren werden. Die Inhader der Meisterschaft waren seit dem Jahre 1903 folgende Fahrer: 1903 Günther, der in Plauen Goor, Keil werth und Demke schlug: 1906 Huber, der in Nürn berg Günther, Rosenlocher und Maust besiegle; 1907 wieder Huber, der in Breslau vor Hermann Przy- rembel, Stellbrink uno Maust Sieger wurde: 1908 Robl, der in Dresden als Erster vor Pongs, Dickentman und Demke ubers Ziel ging: 1909 St c l l- brink, der in Düsseldorf Maust, Güntl-er, Rosen löcher und Pongs hinter sich liest: 1910 Scheuer- mann, der in Breslau, seiner Heimat, gegen Stell brink, Salzmann, Theile und Hall erfolgreich war; 1911 endlich Günther, der in Barmen schipke, Scheuermann und Stellbrink den Rücken zeigte. G ü n- ther ist somit diesmal der Verteidiger der Meister schaft, an der nächsten Sonntag außer ihm noch Ebert, Scheuermann. Stellb'r'int und Walthour teilnehmen werden. Der Amerikaner Collins hat in den letzten Nochen seh: fleißig auf der Leipziger Bahn trainiert und ist mit seinem Schrittmacher D a n g l a r d zu fol genden Rennen verpflichtet worden: 2. Juni in Er- lurt, 16. Juni in Hannover, 2.1. Juni m Breslau, 30. Juni in Barmen. 1t. Juli in Antwerpen. Co l - lins wird voraussichtlich auch am Leipziger Augustrennen starten. Fuhballsport. * Fcrertagsspiele. Der Leipziger Ball- spiclk! ub spielt am 2. Feiertag nm 4 Uhr auf drin Sportplatz gegen den Berliner Fußballklub Union, zu welchem Wettkampf die Leipziger in folgender Aufstellung antretcn werden: Tor: Dietrich, Verteidiger: Stcyer, Hentschel, Läufer: Börner, Hartmann, Rösch, Stürmer: Lüdecke, Mannborg. Cotta, Schubert, Zilliax. — Berlin stellt folgende Elf ins Feld: Tor: Hippler. Ver teidiger: Bartsch, Schwarzer. Läufer: Pötzsch, Block, Speer, Stürmer: Krüger, Pisars, Lach mann. Blitzncr, Sühring. — Der Leipziger Wacker spielt am Pfingstsonntag in Frankfurt gegen den dortigen Fußball-Verein und am Pfingst montag in Kais e r s! a u teru gegen den Kaisers lauterner Fußballklub; diese Wettspiele werden die Leipziger mit nachstehender Elf bestreiten: Tor: Riso. Verteidiger: Cottbus. Eräfner, Läufer: Pfeil, Lea, Frühling, Stürmer: Heini, Wald, Fritz, Kaspar, Albrecht. — Vom Fußballklub Eintracht spielt heute ' die 1-II-Mannschaft in Jena gegen den Fußballklub Nord und morgen in Ilmenau gegen den dortigen Fußballklub Ger mania. Eintracht III tritt heute in Halle gegen Minerva II an. Eintrachi IV in Halle gegen Sport brüder I, Eintracht VI in Halle gegen Halle 1896 VI und Eintracht V hier in Leipzig um Uhr gegen Halleschen Wacker V. Morgen spielt Eintracht V in Zwenkau gegen die dortigen Bewegungsspiele! II. — Die Leipziger Spielvereinigung ent sendet heute ihre 3. Elf nach Glauchau zum Wett spiel gegen den dortigen Sportverein und moracn die 4. Elf nach Halle gegen Britaunia IV. Wir heutigen Pfingstsonntag spielt Spielvereinigung I V unr 3 Uhr in Lindenau gegen Hallesche Hohen- zollern III. — Die Fußballmannschaft der Kaisers acht „H o y c nzo l l c r n" spielt heute in Nordhausen gegen den Meister des Kyff- häusergaues. Fußballklub Preußen. * Im Leipziger Biktoria-Sportparke spielt am Pfingstsonntag um 4 Uhr die Leipziger Viktoria gegen die Chemnitzer Germania. * Im Biktoria-Sportpark stehen sich am Pfingst sonntag um 2 Uhr Leipziger Viktoria 1903 II und Conncwitzer B a l l s p i c l k l u b I und um 4 Uh: Leipziger Viktoria 1903 I und Chemnitzer Germania I gegenüber: letzteren Wettkampf wird Viktoria mit folgender Elf bestreiten: Tor: Wilde, Verteidiger: Dohne, Beutler, Läufer: Pirl, Alestus, Baum, Stürmer: Klingner, Quinque, Knabe, Franke. Richter. * Der Deutsche Fußball-Bund wird sich auf seiner heutigen Tagung in Hamburg außer mit den üblimen Punkten der Tagesordnung, wie Jahres berichte, Rechnungslegung, Neuwahlen usw., mit einigen recht wichtigen Fragen zu beschäftigen haben, so mit dem Anirag auf Austritt aus dein Iung- deutschland-Bund und mit dem gegenwärtig recht ungünstigen Verhältnis zur Deutschen Turner schaft. — Dem Bundestage geht übrigens eine Bundes-Ausschustsitzung voraus, die sich durch zwei nur selten vorkommcnde Fälle nötig gemacht hat, und zwar wegen einer Berufung des norddeutschen Spiel-Ausschusses gegen eine Entscheidung des Bnndcs-Spicl-Ausschusies und wegen einer Berufung gegen einen Beschluß des Norddeutschen Verbandes, der die von den Vereinen Altona 1893, Hamburger Viktoria, Kieler Holstein und Braunschweiger Ein tracht geplante Privat-Fußballrundc verboten hat. — Der norddeutsche Verband, insbesondere der Bezirk Hanibura-Nltona, hat für die aus allen Teilen des Reiches zusammenkommenden Vertreter ein reich haltiges Festprogramm aufgestellt» in dessen Mittel- Leipztger Tageblatt ^Morgenausgabe^ punkt das Entscheidungsspiel um die deutsche Mei st erschüft zwischen dem Kieler Fußballklub Holstein und dem Karls ruher Fußball-Verein steht: geplant sind u. a. Besichtigungen der Stadt und des Hafens sowie Ausflüge nach Blankenese und dem herrlichen Fried- Hof von Ohlsdorf. * Der Deutsch« Fußball'Bund veranstaltet an den Pfingsttagen in Hamburg seinen diesjährigen Bundestag, mit dem auch der Entscheidungs kampf um die deutsche Fußballmeisterschaft ver bunden ist. - Ein neuer «au wird mit Beginn der nächsten Saison in Mitteldeutschland unter dem Namen S a a le - !l n st r u t - E a u gebildet werden durch Abtrennung der Vereine in Weißenfels, Apolda usw. von dem bisherigen Saalegau. L awn-Trnnis-Sport. 8 Das diesjährige XVI. Internationale Dresdner Larvn-Teuuis-Turnier vom 6. bis 9. Juni wird, nach dem schon Las Turnier der Hygiene Ausst-'lluna von 191i sämtliche ersten Spieler Deutschlands und Öster reichs in den Maiern Dresdens vereinigt hat, wie derum zu einem sportlichen Ereignis von internatio naler Bedeutung sich gestalten. Ls sind bereits Zu sagen von L. M. Heyden (Hamburgs, Logic sDres dens, Dr. Pipes (Prags, Robün lBremen», Baron Ringhoser (Prags, Geor. S ch o in b u r g k (Leipzig, eingegangen, die Meldungen von C. Bergmann Frotzireim, Gebe. Kleinschroth, Sandmann, Rahe wer den erwartet. Von Damen hat Frl. Köring (Dres dens ihre Meldung abgegeben. RtMetik. * Dir Ausschcidungswettkämpse für die Olympi schen Spiele, die am ersten Feiertage von 3 Uhr ab und nm zweiten Feiertage von früh s^tO Uhr ab auf dem Leipziger Sportplätze zum Austrage gelangen, versprechen äußerst interessant zu werden, haben doch die namhaftesten Leicht-Athleten aus dem ganzen Reiche ihr Erscheinen zugesagt. Entgegen einer frü heren Meldung werben mit Ausnahme des Münch ners Braun sämtliche Größen in Leipzig an den Start gehen, so daß es heisse Kämpfe um die Sieges palme geben wird. Bei den einzelnen Konkurrenzen sind besonders zu erwähnen: 100 Meter-Laufen unter 13 Bewerbern Trinllcr (Leipziger Ballspiel-Klubs, Reinhardt (Hamburgs, Rau (Lharlottenourgs, Herr mann (Berliner Sport-Klub), Ketterer, Kern (Mün chens. — 260-Meter-Laufen 8 Bewevoer, darunter Rau und Herrmann, 100-Meter-Laufen, darunter Trintler und Herrmann, 1300-Meter-Laufen 9 Be werber, 3000-Meter-Laufen 9 Bewerber, 10 000- Meter-Lausen 16 Bewerber, 110-Meter-Hnrdenlaufen .3 Bewerber, 8000 Meter-Laufen 5 Bewerber, 10 000- Meter-Kchen 8 Bewerber, darunter Gunin (Berlins, Hochsprung 7 Bewerber, darunter Liesche (Eims büttel) und Pasemann (Berlin», Weitsprung 12 Be werber, darunter Bochrödcr und Weinstein (Leipzigs sowie Pasemann (Berlins, Stabhochsprung mit ö Be werbern, Dreisprung mit 7 Bewerbern, Speerwerfen mit 6 Bewerbern, Diskuswerfen mit 4 Bewerbern, darunter Waitzcr (Münchens, Kugelstoßen mit 6 Be werbern, darunter Willsühr und Abraham (Berlins, im Fünfkampf werden sich Waitzer und Halt (Mün chens sowie Weinstein (Leipzigs messen: den Zehn kampf werden 8 Athleten, darunter Mühl (Frank furts, Röhr (Charlottenburg), Abraham, Pasemann (Berlins- und Waitzer, Halt (Münchens bestreiten. Die durchweg stark besetzten Konkurrenzen werden im ganzen 77 Teilnehmer, die zusammen 140 Mel dungen abgegeben haben, an den Start führen, so daß also Kämpfe zu erwarten sind, wie wir sie in Deutschland nur ganz selten auf dem Gebiete der Leicht-Athlctik zu sehen bekommen. Lufischisfahrt. 2 Berliner Flugwochc. Bei ziemlich böigem Winde starteten am Sonnabend als erste die Flieger Hokker. Abramowitsch und Alich, die sich in den Frühpreis teilten. Infolge des stanken Windes ereigneten sich mehrere Defekte. Die Rumplertaube Marschalls wurde zertrümmert, als beim Anfahren der Motor nacbließ. senkte sich der Apparat schnell zu Boden. Marschall sprang vom Führersitz, der Apparat über schlug sich und wurde schwer beschädigt. Ebenso er litten Stipleschcck und Rupp Defekte. Abramowitsch erreichte eine Höhe von 1289 Im ganzen starteten sieben Flieger. Der Besuch war mäßig. * Die deutsche Versuchsanstalt für Lnktschisfahrt ni-.d Flngtechnik, die vor c.Niger Zeit begründet wurde, hat als erste Ausgab- den Wettbewerb um den Kaiserpreis für den besten deutschen Flugzeug motor durch-usühren. Die Versuchsanstalt ist durch den nein Reichstag bewilligten Zuschuß von 200 000 Mart sowie den für 1912 zu dem noch genehmigten B-.-triebszuschuß von .30 000 <ti auf eine sichere Basis gestellt und kann ihre Arbeiten nun beginnen. Die als Privatuntcrnchmcn ins Leben gerufene Anstalt wird in der Nähe des Flugplatzes Johannisthal in Adlershof errichtet werden. 8 Die Mercedes - Daimler-Flugmotoren der Daimler-Motoren-Gesellschaft Stuttgart-Untertürk- Heim Haben einen neuen Erfolg zu verzeichnen. Wie wir bereits ausführlich meldeten, ging aus dem zweiten ZuvcrlWgkeitsflug am Oberrhein Ober- ingennur Hirtb auf einem Rumpler-Eindecker mit Mercedcs-Daimler-Flugmotor al» Sieger unb Ge winner des Ehrenpreises des Prinzen Heinrich von Preußen für die beste Gesamtleistung hervor. * Wilbur Wright liegt, nach einer Meldung aus New Pork, im Sterben. Seit Freitag früh sind die Familienmitglieder am Sterbebette ver sammelt. Wassersport. * Leipziger Ruderer bei der Kaiser-Regatta. Zur diesjährigen Kaiser-Regatta am 9. und 10. Juni in Berlin-Grünau hat von den hie- sigen fünf Derbandsvereinen nur der Leipziger Ruder-Klub Meldungen abgegeben. Der Klub meldete seine Mannschaften für den Zwciten-Vierer, Gast-Vierer, Deutschen-Vierer und Erünau-Lierer. 8 Leipziger Wanderruderer. Fü '.f Mitglircer des Leipziger Ruder-Vereins, die Herren Donat, Kirchner, Magdlung, Röder uno Schmi dr. unternahmen kürzlich eine jecdstägige Wanderfahrt in Paddelbooten auf der Aller und LIKser. Kurz hinter Oebisfelde begann die Tour durch Sumpf, Moor und Heide unter Anteilnahme eines hundert köpfigen Publikums, Las durch Zeitungsartikel auf das „Ereignis" bereits aufmerksam gemacht worden war. Der erste Tag brachte die Kolonne bis Gifhorn, am 2. Tag wurde im Kampf gegen orkanartigen Sturm und Wellengang in Fletrmar Notquartier im Zelt und auf einem einsamen H-Zdehof b-zogcn. Dann ging es 12 Kilometer über Land, da Las Wasser durch Baumstämme und Unrat unbefahrbar war. Am 3. Tag wurde Winsen erreicht, a n nächsten, größten teils segelnd, Rethem, dann in Verden an Land ge gangen, und am 6. Tag in Bremen nn Ratskeller der Schlußpunkt unter die Glücklich verlan'-ne Wasser partie gesetzt. — Herr Donat hat sich mit (einem Kanoc nach der Elbe begeben, um auch da noch kurze Wasserfahrten auszuführen. ** Das vom Leipziger Schwimmverein für den 8. und 9. Juni geplante Internationale Wett schwimmen in der hiesigen Schwimmanstalt, Scbrelnr- straße. verspricht ein hochinteressantes Ereignis der Leipziger Schwimmsaison zu werden, da sich zahlreiche Vereine mit ihren besten Kräften an dem Wett bewerb beteiligen werden. Der Verein hat die ver schiedensten, Konkurrenzen ausgeschrieben, von denen einige hohe Anforderungen an die Teilnehmer stellen werden. Um auch das Schwimmen in der Armee zn fördern, hat der Leipziger Schwimmverein mit Ge nehmigung der oberste» Militärbehörden ein Mili tärschwimmen über 100 Meter, sowie eine Regiments st akette über dreimal 100 Meter ausgeschrieben, und für beide Bewerbe liegen schon zahlreiche Meldnnaen aus allen Teilen Sachsens vor. Der Meldeschluß für die übrigen Schwimmen ist auf den 30. Mai festgesetzt. vermischtes. 2 Eidgenössischer Amtssti!. Die hervorragenden Leistungen der eidgenössischen Schreibstuben sind längst belannt. Ein nettes Müstorchen eidgenössischen Amtsstils, das aus dem schweizerischen Gesundheits amt hcrvorgegangen ist, hat. wie man uns mitteilt, in einer ostschweizerischcn Stadt beträchtliche Fröhlich keit erzeugt. Auf ein Subvcntionsgesuch antwortete das Gesundheitsamt einer kantonalen Sanitäts behörde u. a. folgendes: „Wenn sich nun heute ein Ersatz der Boden- und Wandsläche als nötig heraus stellt, so rührt Las offenbar nicht von der Verwen dung des Absonderungshauses bei gemeingefährlichen Bundeskrankliciten her, sondern von seiner Benutzung für andere nicht unter das Epidcmiegesetz fastende übertragbare Krankheiten." Einer der „gemeinge fährlichen Bundeskranklieiten" ist ohne Zweifel der eidgenössische Amtsstil, der, wie Figura zeigt, trotz aller Sprach-Sanitätspolizei unausrottbar zu sein scheint. * Ein lustiger Irrtum Strindberqs. Strindberg beschäftigte sich in seinen letzten Lebensjahren, wie der „Inf." geschrieben wird, viel mit Mystizismus, darunter auch mit Chiromantie. Er glaubte, aus den Linien der Hand das Schicksal eines Menschen Voraussagen zu können. Zum mindesten glaubte er daran, daß es für Kundige möglich sei, den Charak ter eines Menschen und den Beruf, dem er sich vor aussichtlich zuwendcn würde, daraus zu entnehmen. Dabei hatte er vor nicht langer Zeit einen lustigen Irrtum erlebt. Strindberg kam in das Haus eines befreundeten deutschen Schriftstellers, der ihm mit Stolz sein wenige Monate altes Kind zeigte. Der Dichter nahm das Händchen des Kindes und ver suchte daraus zu entziffern, was aus ihm werden würde. Der Vater und die Mutter lauschten beide mit neugieriger Spannung, als endlich Strindberg nach langem Ueberlegen erklärte: „Dieser Junge wird einst ein großer Theologe werden. „Ganz unmöglich", erwiderte lachend der Vater. „Ein Irrtum ist ganz ausgeschlossen", sagte Strindberg. „Die Linie der Hand ist zu deutlich und weist mit Sicherheit darauf bin, daß dieser Knabe . ." . ist gar kein Junge , unterbrach ihn lachend die Mutter, „sondern ein Mädchen!" „Dann wird cs eben", mußt- Strindberg nun mit Humor bekennen, „ein sehr bedeutender weiblicher Theologe werden". llr. 266. 106. Ishr-aus. Sette U. wtttrrunysderlütt. Bovr Brslscu. lNac!>-ruck verboten f In ganz Mitteleuropa habe» wir bri schwac-cu, vcränber- lichen Win-cn ziemlich trülic-Z Vetter mit »al>rzu normaler Temperatur,- der Lüden hatte verbreitete, der lösten verein-c.'t Gewitter und Regenfallc. Auch die lebten beiden Tage haben wenig Acnüerung in dem bisherigen Vitlcrungdcharak'er ge brach«,- der Himmel iir vorwiegend trübe und wolkig, die Lrm. peratur schwankt »wischen 7 und 8 Grad Värn-.c, cabei wehr ein schwacher W!n- ous vorwiegend nördlicher bis nordöstlitbcr Richtung, aber Regen haben wir seit -em 23. Mai früh nicht gehabt. — Ter Nebel, der sich am TonnerStag früh hier oben eingestellt hatte, hielt bis mittag» an, daraus trat Ansklüren und ziemlich günstige Fernsicht ein. ktS empfiehlt sich deshalb für den Brockcnbesuchcr, der die Nacht oben »»gebracht hat, bei dem Vorhandensein von Nebel in den Morgenstunden mit dem Ausbruch bis zur Mittagszeit »u warten, da sich dann Li« Wahrscheinlichkeit aus eine» Rundblick beträchtlich erhbüt. Tie mittlere Tagc'-tcmperatur lag sowohl am 22. al» auch am 23. Mai uni l Grad iiber dem vieljahrigen TurchschniltSwerte. Tie Bewölkung ilt heute stark wcchscknb, da» Thermometer zeigt um 11 Uhr vormittag» 8 Grad Wärme, und starke Tunfr- schichten lagern in der pbcnc; da» Barometer ist in -en letzten 24 Ltniiden um 4 Millimeter gestiegen, und die Wetterlage zu Pfingsten dürste nur :uns,ige Wärme bringen, wolkig und ver änderlich bleiben. Anä> dürste Gewitterneigung weiter fort bestehen. Wenn auch die Wetterkar'e Neigung zu Gewitter zeigt, so dürfte doch ein Psiugstausflug in den Harz und »nm Brocken sehr zu empfehlen sein. — Pfingsten, daö liebliche kZest, ist wieder da. ,3etzt prangt der Harz im herrlichsten Blumenschmuck. Wohin wir eilen und wandern: Blumen und Blüte», Farbenpracht und Tiit«. Tic Wäl.er tragen ihr krn'ch- griiucö 9aub an Ahorn und lsberesch.-, ihre zartgrünen Tvreksen nm Nadelholr, und durch den fcstliih geschmückten tZerst rüst der Kuckuck seine Mesäbrtin. - Wer nun gar vom Glück be günstigt ist, sieht wohl auch ein Birkhühncrpaar, oder -ei. stattlichen Auerhahn, oder ein Nudel Hiriche. — Wer wollte da nicht mit -em cZrükling auf die Berge steigen, wo di« Hotel» barren -er Gäste, und die Bcrglnst bereit ist, Lorgen und Arbcitssiaub auZ Herz und Liun io alle Winde zu »er- streuen. Groß« Ursache« — Nein« Wirkungen. Warum haben die Damen roden keine Taschen? Man braucht sich über dieses Problem nicht den Kopf zu zerbrechen. Die Sache ist nämlich sehr einfach. Di- Rob« ist tafchenlos, weil das die Mod« verlangt. Ein« äfchctisch« Begründung erfährt dieses Postulat durch den Hinweis, daß eine Tasche die Eleganz der Lini« der Robe beeinträchtigen würde. Den Mangel der Tasche ersetzen die Damen also durch die Ridiküls. In diesen Ridiküls ha-ben nun, wie man sich erinnern wird, die Londoner Suffragetten bei ihren großen Demonstrationen jene Pflastersteine beherdergt, mit denen sie Tausend«, von Fensterscheiben zertrümmert haben. Seither werden, wie das „Neue Wiener Taa- blatt" berichtet, die Damen in London, die Ridikin» tragen, besonders wenn sie vor Schaufenstern in Be trachtung verweilen, von den Konstablern sorgsam überwacht und müssen sich mitunter sogar dazu be quemen, die Ridiküls zu öffnen. Die Konstabler wollen sich nämlich durch den Augenschein davon überzeugen, ob di: eleganten Täschchen keine Wurf geschosse enthalten. Dies: polizeiliche Aufsicht dehagt natürlich den Damen nicht, besonders dann nicht, wenn sie Suffragetten sind. Und so hat sich, um dieser lästigen Ueberwachung ein Ende zu bereiten, in London ein Dumen'omitcc gebildet, das in dem Pro gramm, mit dem es vor die Oeffentlichkeit getreten ist, zwei Forderungen aufstellt: Beseitigung der Ridiküls und Ausstattung der Damenroben mit Taschen. Das Komitee hat bereits einen großen Er folg zn verzeichnen. Das Ridikül beginnt tatsächlich zu verschwinden, und man sieht bereits in London zahlreiche Damen, deren Roben Taschen habrn. Ob die Suffragetten ihren eigentlichen Zweck durch diese Modeneuerung erreicht haben, ist allerdings lehr frag lich. Ein Konstabler könnt: ja aus der Existenz der Tasche logisch folgern, daß Steine dorin verborgen sind und die Revision der Tasche verlangen. Jedenfalls ist aber das eine erreicht worden: DI: Tasche hat sick' in der Damenrabe wieder einznnisten begonnen. Und das dank der Sus'rogettenbcwrgung. 'V Eick neuer Triumph der Telepdoni: ohne Draht. Nach einer Mitteilung der „Times" haben erfolgreich: Versuche mit Telephonir ohne Draht auf Veran lassung des Kriegs- und Marineministcriums in Italien stattgefunden. Es gelang, zwischen Mont- Mario bei Rom und der Station Bccco di Vela auf der Insel Madoalcna an der Küste von Sardinien eine telephonische Verbindung auf diesem Wege zu bewirken. Die Entfernung beider Orte beträgt etwa 2.30 Kilometer. Die Uebertragung war von größter Deutlichkeit. Auf der römischen Station wurde ein langer Zeitungsartikel verlesen, der von Maddalena aus wiederholt wurde. Die Stimme war so scharf erkennbar, daß die Bedienung der Station in Sar dinien sofort bemerkte, daß die Person des Vorlesers in Rom einmal gewechselt wurde. Es bleibt crbzu- wartcn, ob sich dies ausgezeichnet: Ergebnis auch bei ungünstiger Witterung wiederholen wird. ^MDariil MMi-iMch t leicht verdaulich, die Zähne nicht angreifend. FI. 1,00 u. 2.00 Mk. »32,4 Scherings Grüne Apotheke, Berlin, Cyausseestraße 19. Niederlagen in den Apotheken u Drogenhandlungen. w ER - Mmobilk 1912 Morkoolk - LeSMmolorkk ?IUWA8kdlll6II- lmü LMedM- Morea - Aslioaärk Moren —1 8Mb, I!. I-IIMVkSM UeteritiM- uml IsswSM llMibimö - kMckMMe . - Intors88svton ordaltsv uvssrs V6U60, rvied lllustrlsrtov Katalogs krisenlos ru§68Lvät. . " — Aleuv Lutowodtt vesvIlsekrM w. d. 8., Lerlm-Vdvrsvdönsvoiüs °°«r ° ° so. Ventnslung: 8. in. k. kl., I-vZpLig, vosesln»»»« I ck «
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