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Seile 10. Nr. 2lS. >0ö. 3»Hcg«ns. Höhe des Mastes gezogen und dann, übergcstülpt, wieder heruntergelassen wurde. Das recht gefährlich aussehendc Erperrment gelang vostkommen und v«r> hältnismaßig schnell. Der Sockel wird jetzt oer- ankert, dann wird dem Mast noch die Kuppel aus gesetzt. worauf er sich fertig präsentieren wird. D 2VV Mark Belohnung. Auf die Ermittelung des Ingenieurs Joses Aloysius Kirkbam, auch Knox. der seit 4. März au» London verschwun den ist, sind 200 « Belohnung ausgesetzt. Es wird vermutet, das, er sich in Leipzig aushält. Der Ge suchte ist Engländer, sprich! aber fliegend Deutsch und Russisch. Er ist 59 Jahre alt, 1,65 Meter groß, hat kurze Gestalt, graue Haare, braune Gesichtsfarbe, grauen, kurrgeschnittcnen Schnurrbart und benutzt zum Lesen e:ne Brille. Bclleidet dürfte er sein mit dunklem Jackettanzug. dickem schwarzen Ucberzieher, dunkelgrauem weichen Hut und hat einen Schirm bet sich. Bei der hiesigen Kriminalpolizei liegt eine Photographie des Kirkham aus. * Die Sammlung zu einer Nationalspende für «ine deutsche Luftflotte soll am 4. Mai abge schlossen werden. Wir bitten alle diejenigen, die das patriotische Wen noch unterstützen wollen, ihre Spenden bis zu diesem Tage an die Expedition des „Leipziger Tageblattes" und der „Allgemeinen Zei tung" abführen zu wollen. Das Ergebnis der Samm lung wird noch belanntgegeben werden. k. Ausstand der Atkordaufläder. Die aus den Bahnhösen Leipzigs beschäftigten Alkordaufläder setwa 150), die im Deutschen Transportarbeiterver- band organisiert sind, haben sich am Dienstag dem Streik der in den Schwersuhrwcrksbetrieben beschäf tigten Geschirrsührer und Arbeiter angcschlossen, weil ihnen die im März d. I. an ihr^ Arbeitgeber ge richteten Forderungen, bestehend in Erhöhuna der Akkordlöhne, nicht bewilligt worden sind. Dieser Streik, der unmittelbar mit dem im Schwersuhrwerk- gewerbe zusammenhängt, dürfte auch von Einfluß auf verschiedene andere Betriebe (wie Kohlen- geschäste) sein. Im Schwcrsuhrworksgewerbc sind, wie nunmehr festgestellt worden ist, 364 Geschirr führer und 66 Tagelöhner ausständig; stehengeblieben sind 149 Geschirrsührer und 16 Tagelöhner. —. Bom Buchhandel. Der Borstand des Vereins Leipziger Kommiisionäre jetzt sich nach den jatzungs- gemäs, vorgenommenen Neuwahlen aus folgenden Herren zusammen: Heinrich Wallmann, 1. Vor sitzender, Curt Fern au, 2 Vorsitzender, Hans Her mann, 1. Schriftführer, Ernst SchuIre, 2. Schrift führer, Karl Franz Köhler, l. Schatzmeister, Her mann Zieger, 2. Schatzmeister. O Einmieterdieb. In der Sebastian-Bach Straße mietete sich kürzlich bei einer Familie ein Menn ein. der sich Franz von Jaffa aus Halle (Saales nannte und bald darauf nach Verübung von Diebstählen ver schwand. Er stahl einen Revolver und einen Militär paß. Den Paß benutzte er zum Einkauf eines Fahr rades. Der gefährliche Spitzbube war etwa 22 Jahre alt. mittelgroß, untersetzt, hatte längliches, bartloses Gesicht, dunkelblondes Haar und trug dunkle Hose, blau gestreiftes Hemd und schwarze Schnürschuhe. In -er Wohnung zurückgelassen hat er verschiedene ,.^k. >k." gezeichnete Leibwäsche und «ine Kontroll' marke, vermutlich aus einer Fabrik, mit der Rr. 42. O Verhaftete Metalldiebe. Erst kürzlich waren orei Arbeiter einer Metallgroßhandlung weg:n Dieb- stahls und ein Produktenhändler wegen Hehlerei ver haftet worden.' Ans derselben Firma wurden fetzt Leipziger wieder drei ander« Arbeiter im Alter von 29, 3.0 und 43 Jahren wegen umfangreicher Diebstähle und zwei Produktenhändler im Alter von 27 und 59 Jahren wegen Hehlerei in Haft genommen. Die letzteren waren willige Abnehmer der Diebesbeute. D Gestohlen wnrde aus «inem Lokal in Stünz ein dunkelarau gesprenkelter Sommeriikxrzieher mit gronen Hornknöpfen und schwarz seidenem Futter, und aus einem öffentlichen Gebäude in der Johannisgasfe ein Herrenfahrrad Marke „Ideal" Nr. 129 295. D Unhold. In der Mölkauer Straße lockte am 28. April ein Unbekannter ein .«jähriges Mädchen an sich, schenkte ihm einen geringen Geldbetrag und verging sich dann in strafbarer Weise an ihm. Der Unhold war ein junger Mann mit dunklem Schnurr bart, der grauen Uebcrzieher und schwarzen Hut getragen hat. O Verhaftungen. Beim Verkauf einer Anzahl Bücher wurde ein 2l Jahre alter Handlungsgehilfe aus Chemnitz angehalten und der Polizei übergeben. Es wurde festgestellt, daß der Handlungsgehilfe die Bücher aus einer Buchhandlung der inneren Stadt, wo er in Stellung war. gestohlen hatte. Der Gesamt wert der gestohlenen Bücher beträgt 156 — In Hast kamen ein 26 Jahre alter polnischer Arbeiter, der sich der Sachbeschädigung durch Zertrümmern von Fensterscheiben schuldig machte, ein 35 Jahre alter Kesselschmied aus Bulmke, der sich bei einer Familie in der Wcstvorstand einmietete und sich dort Kredit verschaffte und vor seinem heimlichen Entfernen einen Diebstahl verübte. O Ztraßenunsälle. Auf dem Bayrischen Platze wurde Dienstag vormittag ein I5jähriger Kauf, mannelehrling von einem Postgcschirrc überfahren und am linken Auge und linken Unterschenkel leicht rcerletzt. — Dienstag morgen fuhr an der Scharnhorsts straße ein Straßenbahnwagen von rückwärts an ein einspänniges Fleischergeichirr an. Die beiden Zn. fallen desselben wurden vom Wagen geschleudert, blieben aber, ebenso wie das zu Boden gestürzte Pferd, unverletzt. Der Straßenbahnwagen war leicht beschädigt worden. O Ein Zusammenstoß zwischen einem Personen- und einem Lastkraftiadrzeuge sand gestern nachmittag in der Reitzenhainer Straße in Thonberg statt. Da. bei ist das erstere an ein aus entgegengesetzter Rich- tuna kommendes schweres Fuhrwerk angeschleudert worden, wobei der Chauffeur vom Wagen herabfiel und am Kopie erheblich verletzt wurde. Das Auto- mobil wurde so stark beschädig^ daß es außer Betrieb geirtzr werden mußte. Der schaden beträgt etwa 1660 .v. rre. vom Gerüst gestürzt. Montagabend kurz nach 6 Uhr stürzte der Zimmermann Fr. Heinrich H. beim Verlassen des Neubaues Paulinenstraße in L-Seller. haulen vom Gerüst und erlitt «inen rechtsseitigen Unterschenkelbruch. * Verscheuchter Einbrecher. Ein in der inneren Stadt diensttuender Wächter der Wach- und Schließ gesellschaft fand in der 3. Morgenstunde in der Nacht zum Sonntag die seiner Bewachung unterstellten Restaurationsräume offen und nahm unter Hinzu ziehung eines Schutzmannes eine eingehende Kon trolle der Räumlichkeiten vor. Es liegt ern Einbruch vor. Der Einbrecher scheint durch das Hinzukommen des Wächters vericheucht worden zu sein. * * Lindenthal. Der si-emeinderat bewilligte in seiner letzten Sitzung die Mittel zu einem „Ehren preis der Gemeinde Lindenthal" für die bevor stehenden Leipziger Flugtag« auf dem hiesigen Leip- Lsgrdlsrr. ziger Vcrbandsflugplatze. — Di« Unterhaltung der Straßenbeleuchtung in den von der Baugenossenschaft zu übernehmenden Straßen soll vom 1. Mai d. I. ab auf die Gem«ind« übernommen werden. Die Ueber- nahme der in Frag« kommenden Straßen selbst wird von einer in vier Wochen nochmals stattfindenden Besichtigung abhängig gemacht. — Am 17. April d. I. ist die Inbetriebsetzung der Kläranlage erfolgt. Sie soll mit einem Näturzaun eingefriedigt werden. — Di« Knacklieferung zum Unterbau der Pflasterung der Hauptstraße und zur Neubeschotterung der Bahn hofstraße wurde bedingungsweise dem stcinbruchs- desitzer Zachmann, in Firma Friedrich Fachmann in Leipzig, und die Neubeschotterung der Bahnhofstraße dem Steinsctzobermeister Schwabach übertragen. — Die Straßensprengwagcnfuhren sind für das Jahr 1912 an den Gutsbesitzer Schmidt vergeben worden. — Der Gemeindeoorstand, die Gemeindebeamten, die Schutzleute, der Wegewärter, die Hebamme und die Leichenfrau sind bei dem Eemeindeversichcrungs rxrband gegen Unfall zu versichern. — Die hiesige Sparkassenordnung soll einen Nachtrag erhalten, der u. a. Privatpersonen Einlagen bis zu 5006 .4t, für Mündelgelder und dergleichen bis zu 16 666 ge stattet. * Lindenthal. Ein sckwerer Unfall ereignete sich Sonntag nachmittag am hiesigen Alten Gasthofe, wo hin der in L.-Eutritzsch wohnhafte Droschkenbesitzcr Karl Sölter mit seiner Familie eine Spazierfahrt unternommen hatte Die Familie hatte an einem Tische des an der Straßenfront gelegenen Gastbofs- gartcn, und zwar in der Nähe des Geschirres. Platz genommen, während Sölter, der die Scheuheit sein s Pferdes kannte, bei diesem blieb. Plötzlich, als die Musikkapelle im gleichen Garten eben ein neues Srück einzusetzen begann, icheute das Pferd, das sich in rasendem Tempo, die Droschke noch sich ziehend, über Tisch und Stühle Bahn brach und dabei Sölter der art umriß, daß er von seinem eigenen Geschirr über fahren wurde. Den Schutzleuten Rosenfeld uns Röder gelang es. das Pferd alsbald fest-v halten. Der schwerverletzte Sölter aber mußte, nachdem ein Arzt u. a. Schlussclbcnrbruch und mehrere Rippenbrüche fsstgestellt hatte, in das Leipziger Krankenhaus ge bracht werden. * Probstdeuben. Am Sonntag fand in Gegenwart des Amtshauptmanns v. Nostitz-Wallwitz die Vor führung der neuen Turbinenfeucrsoritze für elektri schen Antrieb statt. Dieses Ereignis ist um so be merkenswerter, als Probstdeuben die erste Ge meinde Sachsens ist, die sich ein« solche Feuer löscheinrichtung beschafft hat. Nachdem Probstdeuben Anschluß an die Ueberlandzentralc erhalten hatte, lag es nahe, den elektrischen Strom für die Zwecke der Feuerwehr zu benutzen. Dies geschieht in folgen der Weise: Die Förderung des Wallers geschieht durch eine Turbine (Kreiselpumpe), die mit einem Elektromotor von 15,2 I*. k?. gekuppelt ist und das Waller mit 7 Atmosphären Druck hinausschlcudert. An oer Feuerspritze ist eine 135 Meter lange Kabel leitung angefchlossen, die auf einer Trommel auf gerollt ist. Bei Inbetriebsetzung wird das Kabel, soweit nötig, abgerollt und seine drei Enden werden mittels dreier .Kontaktstangen aus Bambusrohr an die nächstgelegcne Stelle der Starkstromleitung ein gehängt. — Die Uebungen wurden geleitet von dem Kreisvertrcter Horst Wolff. Obgleich nicht mit voller Stromstärke gearbeitet wurde, konnte doch eine Höhe von zirka 20 Meter mit dem Wasserstrahl erreicht werden, jedenfalls ein sehr befriedigendes Ergebnis, was auch der Amtshauptmann am Schlüße der Uebung in einer Ansprache an die freiwillige Feuer- vierrsrag, 30. sprUISlS. wehr besonders hervorhob und seine Freude über den bedeutenden Fortschritt zum Ausdruck brachte. * Engelsdors. Lin kürzlich zugereister aus ländischer Arbeiter ist an den schwarzen Pocken erkrankt. Er fand Aufnahme im Stadt- krankenhause Leipzig. Die umfassendsten Vorsichts maßregeln sind getroffen worden. Sericktslssl. * Saargemünd, 00. April. Wegen Unterschlagung von 44 K00./' zum Schaden der Firma Gouvy L Co. in Oberhomburg verurteilte die Strafkammer nach zweitägiger Verhandlung den Buchhalter Falchc zu 1' , Jahren und den Kassierer Granvogel zu 2 Jahren Gefängnis nnd Tragung der Kosten. Lurnmelrn. * Das Altersriegenturnen des Leipziger Schlacht« feldgaues am vergangenen Sonntagnachmittag in der neuen Halle des Allgemeinen Turnvereins zu Leipzig-Connewitz zeugte von dem günstigen Stand dieses Zweiges des heimischen Turnbetriebes. 210 alte Turner waren dazu angetreten und übten ge meinsam Freiübungen und Turnen am Barren, um nach dem Vorbilde der Altersriegc ..Alldeutsch land" auf deutschen Turnfesten gleiche Leistungen zu zeigen. Die Alten des Leipziger Schlachtfeldiurn- gaues werden zum 12. Deutschen Turnfest in Leipzig erstmalig für sich auftreten und möglichst durch hohe Teilnehmerzahl und rurnerisch^gute Aus rührung der Uebungen den hohen Stand des Leipziger Turnbetriedes durch die Tat beweisen. Schon zum diesjährigen Gauturnfest am 2. Juni in L.-Connewitz auf dem großen städtischen Spielplatz an der Sclneckerstraße werden die Alten neben den Iunqmannschaften gemeiniam auftrcten und das Fest Programm vielseitig gestalten helfen. Nach oem Turnen am Sonntag pflegten die Alten die Gesellig« leit und versammelten sich zu diesem Zwecke im Saale des Kaffccgartens. Der Turngesangvcrein „Friich aus" vom Turnverein Connewitz bot dazu frische Lieder. Gauvertreter Hennig hielt eine Ansprache. Allgemeine Lieder und Solovorträge wechselten ab und hielten die Turner in ungezwungener Weise zusammen. Eine Freiwillige Sammlung für die Unterstützungskasse für verunglückte Turner ergab über 18 Leipziger Verein der Kinderfreunde(Klnderschutz). «nzrcgeu wegen Ki»»er«»bha»dlung«>, nimmt enigegen de« Leipziger Verein -erKinberfreunöe iSinder. fli'lly) e. B. auf seinem Vcreinsdureau Hiiu6r. L, U. <Tel. 2V24», Lprechstnndc i0—Uhr. Der Verein verfolgt die Anzeigen weiter, ohne datz -er Si-me -e» Anzeigende» genannt wird. Chefredakteur: Johannes Schutz. Verantwortliche Redakteure: Für Politik und die Handel?, zcttung A. Sirchrath, lokale nnd sächsische Angelegenheiten, TageSchroiiit nnd Vermischtes W. ». Buttlar, das Jeuillctoii Paul Lchaumdurg. Musik S. Seguitz, Lport und Gerichtösaal Haarfeld, tzttr den Inseratenteil Max ^tzle. LämMck tn Leipzig. Unverlangten Manuskripten isc stets das Rück porto beizufiigcn. Hür Aufbewahrung und vittckgabc wird keine Gewähr übernommen. Zuichcifleu und nicht persönlich zu adressiere«, sondern an den Verlag, die Redaktion oder die Geschäftsstelle des Leipziger Tageblattes zu richten. tatsächlich etwas Geniales iu der Frau, die alles meistert und selbst ihr Herz nicht verliert. Worin dieses Geniale liegt ? Wir haben uns eben wie der mit einem Wort über etwas hinweggehoben, was wir schlecht beschreiben können Dir werden aber seiner teilhaftig in ehrlicher Anerkennung und in vollem Verstehen für die Schwierigkeit, ein Ganzes zu bleiben. Des Mannes heutige Art zerfällt in zwei Welten: Beruf nnd Haus. Selten, das; er beide vereint! Die Hausmutter übt die große Kunst, den Eindruck eines Ganzen uns leibhaftig zu schenken. Ich grüße ihr ticseS Herz und ohne, an welchen Wunden wir im Leben Tag für Tag porbeilansen. Llir vepNanrung von Srsbeln. Unsere Friedhöfe sind in ihrer Wirkung auf das Auge eintönig. Man trifft überall auf Trancreschen und Zypressen, trotzdem es gerade unter den Trauerbaumen so außerordentlich viel Abwechslung gibt. Einer der schönsten Bäume ist der hängende Apfelbaum, der unter der Be zeichnung Trauerapfel Elise Rathke von Gärtnereien bezogen werden kann. Es bestehen außerdem Hängcformen von der Bergulme, der gewöhnlichen und der Blnlbuche, vom geschlitzt blättrigen Ahorn, der außerordentlich zierlich wirkt. Außer den häufiger verwendeten Trauer weiden gibt es eine Hänacform dec gewöhnlichen Haselnutz, der gewöhnlichen Weißbirke, die auch mit besonders feinen Blättern nnd zierlichem einen blinden Vater belog, ist auch dein Vater und Rebekka, welche Jakob dazu verführte, war eine Jüdin, und wie mußten Rebekka und ihr Sohn Jakob nntcr den Folgen der Lüge leiden ihr Leben lang. Welch eine Maner richtet zu weilen eine einzige Lüge auf zwischen Kindern nnd deren Eltern. Die Liebe erkaltet, die Ge meinschaft mit Gott und untereinander zerfällt. ES gibt Unkraut, welche? leicht auSgezogen werden kann, cs gibt auch eine Quecke, welche iu kurzer Zeit den ganzen Garten durchwuchcrt und gar ein Pflanzen edler Gewächse unmöglich macht. Xs sind die Köpfe der „Hydra", welche neu cnt- tehen, jo oft man dieselben abhant. Sterben muß der Teufel, diese Hydra, sonst tötet sie den guten Menschen, das Kind in seiner Jugend. — Weitere Fehler sind Neid, Selbstsucht. Stolz. Mamas Kind, PavaS Kind, wie jchön es tlingt, doch ivelch ein gefährlicher Zunder für das Pulverfaß des Neides, der Selbstsucht und des Stolzes. Joseph war ein Mensch, ein Jüngling, von dem wir lesen: „Und Gott war mit Joseph", aber der bunte Rock, das königliche Kleid, wodurch Joseph ausgezeichnet wurde vor seinen Brüdern, erweckte Neid in der Brüder Herzen nnd Stolz in Josephs Brust: „Und sie konnten ihm kein srenndlich Wort melzr zusprechen". So weit war rS also durch eine teilroeise verkehrte Art der Er ziehung der Kinder in Jakobs Zelten gekommen, und der Neid führte zum unblutigen Morde des Bruders nnd zur Pietätlosigkeit gegenüber dem greisen Vater. Vie Spott klingt cs durch die Trauerbotschaft: „Besiehe doch den Rock, ob cs nicht deines Sohnes Rock ist." Ziehe kein Kind dem andern vor, selbst wenn eS schöner, frömmer und intelligenter sein sollte als die andern. Manches Kind ist vielleicht häß lich von» Ansehen, und doch schlummert in ihm vielleicht ein Königskind, welches erwacht, wenn gewerkt. ver Eigenwille. Ein alter, gerne gelesener Pädagoge schreibt: „Brich deinem Kinde den Eigenwillen, und wenn du es nicht kannst, dann bitte Gott, daß er dein Kind lasse lahm oder taub oder blind w. rden, oder daß er cs sterben lasse." Ich erschrak bei diesen Zeilen und dachte, fo kann nur ein verknöcherter Junggeselle reden, dem das Vaterherz fehlt, nnd bei näherer Untersuchung fand ich auch, daß der Schreiber niemals verheiratet war und niemals die Stimme eigener Kinder gehört hatte. — Was ist Eigenwille? Oftmals legt man einer» Kinde feine Leib schmerzen für Eigenwillen aus, wenn cs dtc Milch flasche von sich stößt und den süßen Schlaf der Eltern stört. Ein törverlichcS Leiden wird für Eigensinn und Unart angesehen, und wie »ch es selber gesehen habe, so wurde ein Kind fast jeden Morgen früh für seine Schwäche mit einer Tracht Prügel bedacht. Gewiß muß jeder Unart auch im zartesten Kindesalter Einyalt geboten werden, doch gehört auch hierzu Weisheit und der Geist der Untersckreidung. — Zum Sklaven der Unarten und des Eigen sinnes sollte sich kein 'Leiter und tciuc Mutter von dem Kinde machen lassen. Gewöhnlich versuchen dies die Neinen Uedelniter in Gegenwart anderer Leute, um ihren Willen durchznsetzen. Ist dies als Eigenwille erkannt, so binde man dem zar ten Bäumchen einen kräftigen Pfahl der Zucht bei, bevor das Bäumckwn zu stark wird und den Pfahl umzieht. Mit dem zunehmenden Alter treten mich andere Sünden zutage, vielleicht durch böse Vor bilder verschuldet- trine Kindheitssünoe ist z. B. die Lüge, denn der Vater der Lügen versucht die Kunst seiner Erziehung besonders an den Kin dern. — Unglücklicherweise gibt es Eltern, welche ihre Freude daran haben, wenn^ch ihre Kinder auS schwierigen LebenSsagcn hcrauszulügen wissen. Ein Jude sagte mir einmal: „Lugen ist mein Beruf." Ja, sagte ich, Vater Jakob, n»elchcr Wuchs gezüchtet wird, eine hängende Sophora, die mit der gewöhnlichen Akazie nahe verwandt ist und wie diese weiße Blütenstände besitzt, die aber duftlos sind. Es gibt auch sonst Trauer bäume, die sehr schön blühen. So zum Beispiel eine Karagana, deren tief niederhängende zierliche Zweige sich über und über mit goldgelben Lchmetterlingsblüten bedecken. Ferner ist eine Vogelbeere mit hängendem Wuchs und weißen Blütenständen verbreitet, die im Winter durch ihre korallenroten Fruchtstände erfreut. Auch bei den Zapfcnträgern ist man durchaus nicht auf die Zypressen beschränkt. Herrlich sind die von jeder größeren Baumschule lieferbaren Ehamae- cyparis-Ärten; ferner die Hängeformen der ge wöhnlichen Rotfichte und der Lärche. Seltener, aber überaus interessant ist der Trauergingko, eine Baumart, die einen Uebergang von den Fichten und Tannen, also Nadelhölzern, zu den Laubhölzern bildet. Sie wirft die Blätter im Herbst ab wie die Laubhölzer, doch läßt das Blatt bereits eine Rippung erkennen, in der man deut lich die nur lose verbundenen Nadeln wieder- erkennt. AoSurch ost ßaaraurkall enmedt. Bereits 1902 hat der Pariser Arzt Dr. Jacguet auf Grund zahlreicher Beobachtungen die Theorie ausgestellt, daß der Haarausfall in Zahnlcidcn seinen Ursprung haben kann. Erfahrungen, die Dr. Ronsseau-Deccllc machte, haben dieser Theo rie neuerdings starke Beweiskraft verliehen. Die ser Arzt fand unter 70 Fällen von Haarausfall, die er in den letzten 2 Jahren an der Jacguet- scheu Klinik beobachtete, 2.5, bei denen das Leiden aus ein? Zahnkrankheit zurückzuführen wir. Es handelte sich dabei um Zahnwurzelzystcn, Wurzel« eiternngcn, Entwicklung des WciSheits.zatmes nsm. Auf zahnärztliche Behandlung hin trat in Ui von den 2.5 Fällen Heilung des Haarans- sallens, d. h. völliges Wachstum der Haare in relativ kurzer Heit ein, in 11 Fällen nach 8—14 Taaen, in 5 Fällen nach 4—6 Wochen und nur in 3 Fällen nach längerer Zeit, 2 bis 3 Monate nach der Zahnbehandlung. Unter 9 Fällen von Haarausfall infolge Ennvicklung des Weisheit?» zahne? waren 8 am Nacken aufgetreten. In einer Anzahl veralteter Fälle von'Haarausfall, die jahrelang jeder ärztlichen Behandlung ge trotzt hatten, schwand die Krankheit unmittelbar nach der Zahnbehandlung. Maner Mitten. Was du tun mußt, das tue gern. * * 4 Geht der Zorn, so kommt die Reue. * * * Wer Wind sät, wird Sturm ernten. * * * Wer das Kälbchen zwickt, den stößt die Kuh. -ft -ft -ft Mit Trnnt'nen hadern, ist Abwesende be leidigen. * * * Rede nicht, solange du Nadeln im Munde hast. * * * Auf der Rennbahn des Leben? kommt man cher Schleicher zuerst ans Ziel. * >ft -ft Nur der ist frei, der sich selbst beherrscht. -ft ch ch Neid ist die Bewunderung kleiner, Anerken nung die großer Seelen, ch ch ch Sobald der Mensch in Zorn gerät, gerät er in Irrtum, ch ch ch Durch Eintracht wächst das Kleine, durch Zwietracht zerfällt das Größte. ch ch ch Quäle dich nicht mit unnötigen Sorgen, nimm dreimal am Tage ein kräftiges, ooch nicht zu üvpigeS Mahl ein, sprich morgens und abends mit ganzer Gcdankenkonzenträtion ein kurzes Gebet, sei gütig zu deinen Angehörigen, liebenswürdig zu Bekannten, höflich gegen jeder« mann, mache dir viel Bewegung im Freien, atme lang und tief und bestrebe dick), stets cheitcr und guter Dinge zu sein. Jeder mag für sich persön lich noch manches andere als körperliches und geistige? Wohlbefinden ersehnen, um sich wahr haft glücklich fühlen zu können, doch mit der Beherzigung obiger Lcbensrcgcln legt man den Grundstein zu einem wahren, vollen, ganzen Glück. Abraham Lincoln. SlieNrwaer. Eigentlich sollte der Name Stiefkinder ausge tilgt werden unter der Sonne, denn wieviel Herzeleid birgt dieser Name oftmals in sich, be sonders dann, wenn Kinder au? zweiter und erster Ehe Zusammenkommen und gelegentlich die Sticf mutter zum Hausvater von dessen Kindern redet, «oder etwa der Hausvater von ihren Kindern