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Seite 10. Nr. 227. los. Jahrgang. Leipziger Tageblatt. Sonnabenü, 4. Mai 1912. * Mockau. Sonnbag, den 8. Mat, vorm. r^ii Uhr, findet in hiesiger Kirche ein Kindergottesdienst statt. * Lützschena. Ein Chauffeur, der ein neues Auto-- inodil von Magdeburg nach Leipzig bringen wollte, stietz hier gegen einen Baum und wurde an den Hän den und an der Brust verletzt. Das Auto konnte nicht mehr benutzt werden. * Markkleeberg. Am Sonntag Kantate nach mittag, 2 Uhr wird di« zweite religiöse Besprechung in dieser Woche für die in den letzten drei Jahren Konfirmierten abgehalten. - Knauthain. Sonntag nachmittag l'/r Uhr fin det für die Konfirmierten ein« Katechismusunter- redung statt Tageschrvnik. Dir Pelt in Deutsch-Ostafrilra. Larevfalam, 4. Mai. In Gasseni und Usseri, den nördlichsten liegenden der sogenannten N o m b o- landschakt am Kilimandjaro, Bezirk Moschi, herrscht der „Dentscl^stasrilanischen Zlg." zufolge, seit Ende März eine Seuche unter den Eingeborenen, die von dem Stationsarzt Dr. Wünn als p c st v e r d ä ch t i g bezeichnet und vom Oberarzt Tr. Lurz au) Daressalam, tnr am 3. April nach Moschi zur bakteriologischen Unter suchung der Erkrankten entsandt wurde, anch als Pest sestgestellt wurde. Im ganzen ertränkten 65 Leute an Lun gen pest und drei an Beulen pest. Sämtliche Fälle nahmen tödlichen Ausgang. Gegenwärtig ist die Pest im Abnehmcn be griffen. Ter letzte .Krankheitsfall datiert vom 8. April. Tie Urfaclsc der Pest tonnte bisher noch nicht sestgestellt werden. Fälle von Aatienpest find bisher noch nicht vorgelomincn. Moschi selbst, sonne der Verkehr nach dem kilimandjaro ist durch die Seuche nicht bedroht. * Walschleben, 4. Mai. (Ein Meisterst ü kl) im Obstbau hat hier der Lehrer Kncisel fertig gebracht. Am Echulhaus lxfindet sich ein Birnbaum, der bis zum Dach hinauf reicht, der in schöner Form eine OPalmette von 19 Zweigetagcn aufwcisl und jetzt in voller Blüte steht. Borgesdorf, 4. Mai. (Durch Starkstrom getötet.) Ein 20jäbrigcr polniicher Arbeiter, der auf dem Feld« beschäftigt war, erkletterte in der Frühstückspause einen elektrischen Leitungsmast und verbrannt« sich derart, dast der Tod sofort eintrat. a. Wittenberg. 4. Mai. (Mit einem Pfeil ein Auge a u s g e s ch o s s e n) hat im benachbarten Braunsdorf ein zehnjähriger Knabe einem Spiel gefährten. Berlin, 4. Mai. (Rechtsanwalt Ehrhardt aus der Haft entlassen.) Der verhaftete Rechtsanwalt Ehrhardt ist gegen Stellung einer Kaution von 200 000 -tt auf freien Fust gesetzt worden. Die Untersuchung gegen Ehrhardt ist nahezu abge- fchlosien. In den letzten Tagen hat sich das gegen ihn oei Gericht eingereichte Belastungsmaterial noch vermehrt. Es sind «ine Unmenge Zeugen vernommen worden. Berlin, 4. Mai. (Der Liebesche Millio nenschatz und seine Rätsel.) Rach wie vor beschäftigt die Angelegenheit des Pfarrers a. D. Liebe die Behörden. Dast Lieb« eine k r a n k h a f t« Lam me l s u ch t gehabt haben mutz, wird durch die Funde bestätigt. Auster einer Anzahl Steine, die neu ent deckt würben, stellte der Nachlastpfleger Rechtsanwalt von Brehmer fest, dast Liebe seit Fahren alles mögliche gesammelt und aufbowahrt hatte, so z. B. unbrauchbar gewordene Leibwäsche, Krawat ten, Kragen, Anzüge usw. Aber noch ein bedeutungs voller Fund wurde gestern vom Rechtsanwalt ge macht. In einem Schrank lag, ganz unter allerhand Sachen versteckt, ein kleiner Karton, in dem sich «ine Flasch« mit reinem Atropin befand. Das Etikett trägt die Firma „Merk, Darmstadt". Die Originalslaiche enthielt noch so viel von dem furcht bar wirkenden Gift, dast mit ihm weit über 100 Personen hätten ins Jenseits beför dert werden können. Eine telegraphische An frage bei der Firma Merk ergab, dast der Pfarrer Lieb« ihr gänzlich unbekannt war, und sie ihm das Gift nicht geliefert hat. Man nimmt an, dast Liebe es sich auf irgendeine Weise zu versoffen gewusst hat. Wenn dieser Fund Rückschlüsse aus die Todes ursache zuliehe, so könnte man wiederum versucht sein, zu glauben, dast Liebe Selbstmord verübt hat. Unaufgeklärt wär« dann aber noch, was ihn zu einer solchen Tat veranlastt haben könnte. Esten, 4. Mai. (Folgen der Sonnen finsternis.) 110 Pattenten, die bei der letzten Sonnenfinsternis durch Hincinschcn in die Sonne ohne schützendes Dunkelglas Augenschüden erlitten, sind bei 45 Augenärzten im Rheinland und Westfalen in Behandlung. Köln, 4. Mai. (Gefangener Fälscher.) Durch gefälschten Scheck versuchte ein unbekann ter Herr oei einer Grostbank 20 000 Mark durch einen Dienstmann abholen zu lasten. Die Bank beamten bemerkten die Fälschung, übergaben dem Dicnstmann einen mit Papicrstrcifen gefüllten Brief umschlag, und als der Dienstmann diesen dem ans dem Südbahnhof wartenden Fremden aushändigte, nahm die inzwischen benachrichtigte Kriminalpolizei di« Verhaftung vor. München, 4. Mai. (D a h n h o f s u m b a u.) Der Finanzausschust der Abgeordnetenkammer hat. wie die „Münchner Neuesten Nachrichten" melden, für vor läufige Umbauten im Münchener Hauptbahnhof fünf Millionen bewilligt. Rieder-Ingelheim, 4. Mai. (Die letzten drei Frost nächte,) besonders die Nacht zum S. Mai, waren für die Weinberge des Ortes sowie für die Umgebung sehr verderblich. Irr der Tieflage wurden die jungen Triebe grösstenteils vernichtet, in der Berglage ist der Schaden geringer. — In der verflossenen Nacht siel daS Thermometer auf 3 Grad unter Null. Biele junge Gescheine der Weinberge, besonders an der Saar, sind erfroren. Vielfach wird mit einem Ausfall von zwei Drittel dcrErntc gerechnet. Kremmen, 4. Mai. (Ein folgenschwerer Ä u t o m o b i l u n f a l l,) bei dem der Besitzer eines Automobilfuhrwesens in Charlottenbnrg namens Kuehn löblich verunglückte, während drei andere Insassen des Wagens mit leichteren Verletzungen davoniamen, hat sich hier zugetragen. Breslau, 4. Mai. (Der Verband Deut scher Juweliere), Gold- und Silbcrschmiede hält seinen 12. Berbandstag vom 9. bis 13. August dieses Jahres hier ab. Prag, 4. Mai. (Im Geldtresor gefangen.) Ein Bankdircktor erklärte «iner Studicnkommission die Konstruktion der Tür des Vanktresors. Dabei schloss er die Tür zu dem Raum, in dem gerade zwei 'Beamt« arbeitet«». Plötzlich stellte sich heraus, dast man die Tür nicht mehr öffnen konnte. Bis 10 Uhr abends befanden sich die beiden Beamten noch in ihrer Gefangenschaft. Man liest ihnen durch die Pen. tilation, die zum Teil ausgebrochen wurde, flüssige Nahrung zukommen. Prag, 4. Mai. (Bubenstück.) Don unbe kannten Tätern wurden auf die Gleise der Strasten- bahn nach Stroschnitz drei Dynamitpatroncn gelegt. Glücklicherweise bemerkte der Führer des kurz darauf ankommenden dicht besetzten Wagens noch rechl'citig die Sprengkörper, so dast er den Wagen neck, im letzten Augenblick zum Stehen bringen konnte. Taus (Westbvhmen), 4. Mai. (Durch vor zeitige Explosion) einer Lprcngmaschine wurden drei italienische Arbeiter und ein fünfjäh riges Mädchen getötet: ein anderer Arbeiter erlitt schwere Verletzungen. Paris, 4. Mai. (Ter in die Affäre der A u t o b a ii d i t e u verwickelte A u a r ch i st Mcnnicr,) der sich den falsch » Namen Synien-- lass beigelegt hat, wurde von dem lluteesuchungs' richter Gilbert einem lauge» V e r h ö r unterzogen. Aus die Frage, warum er de» falsche» Name» an genommen habe, antwortete Mennier, er habe auf der Straste in dem von viele» russischen Juden be wohnten Stadtvlcrlel einen von der Pouzeipräfeftnr auf .den Namen Symeutoff ausgestellten Auicnt- haltsschein gesunden und, da er Mititärslnch- ting sei, dieses Papier benutzt, nm sich den Nach forschungen der Polizei zu entziehen. Mennier wurde einer Frau gegen nbergestellt, die Angenzcugiu des von den Aulobanditen bei Montgcron gegen einen Ehausseur verübten Anschlages gewesen sein null. Die Frau erkannte mit aller Bestimmtheit in Men- nicr einen der Verbrecher wieder. Mennier erklärte hestig und erregt, die Fran wiederhole nur eine ihr vorgesagte Lektion.- Es handle sich hier um eine politische Machenschaft zur Unterdrückung der Anarchisten. Beauvais, 4. Mai. (Steinhagel gegen einen Schnellzug.) Heute morgen wurde auf den Schnellzug Paris—Erquelinrs in der Nähe der Station Ribccouri im Departement Oise von unbe kannten Tätern ein Steinhagel eröffnet. Zahlreiche Fensterscheiben wurden zertrümmert, drei Reisende wurden durch umherfliegcudc Glassplitter verletzt. Der Heizer des Zuges wurde von «mein Stein ge troffen und schwer verwundet. Rom, 4. Mai. (Abermalige Neigung des s ch ie se n T u r m es v o n P i s a.) Die Kommission, die mit der Prüfung des Zustandes des schiefen Turmes von Pisa beauftragt ist, hat jetzt ihre Arbeiten beendet und sestgestellt, dast der Turm im Lause der letzten 60 Jahre sich abermals um 5 Milli meter geneigt hat. Bei der Negierung ist beantragt worden, die verschiedenen Erdarbeiten, die am Fusts des Turmes zurzeit vorgenommcn werden, einzu stellen, da sonst ernste Gefahr für den Turm besteht. London, 4. Mai. (Lin Deutscher wegen Diebstahls verhaftet.) Durch zwei Londoner Detektive erfolgte gestern die Festnahme eines Deutschen namens Friedrich Ruppenthal, der i»l vergangenen Monat in Paris für etwa 700000 Franken Juwelen gestohlen hat. Man sand bei dem Verhafteten nur noch einige Juwelen, Uhren und Krawattcnnadeln und etwa 200 Franken bares Geld vor, austerdcm hatte er eine grostc Anzahl Pfandscheine von Versatzämtern bei sich. Ruppenthal erklärte, dast ihm die fehlenden Juwelen, und zwar der grösste Teil in Ostende selbst wieder durch Diebe abgenommen worden sei. Die fran zösische Negierung hat um Auslieferung Nupoenthals ersucht, und es ist zweifellos, dast die englische Regie rung diesem Ersuchen stattgebcn wird. London, 1. Mai. (Ein Rembrandt für eine Ak i l l i o n Mark.) Der New Parker Kunst sammler Frick kaufte von Lord Feversham einen Rembrandt „Der holländische Kaufmann". Der Kaufpreis stellt sich auf eine Million Mark. New Pork, 4. Mai. (Unfall der „Königin Luise".) Der Dampser Les Norddeutschen Lloyd „Königin Luise" traf gestern im hiesigen Hafen ein. Das Schiff hat auf der Ueberfahrt ein L eck erhalten, so dast das Wasser elf Fnst hoch im Kielranm stand. Trotzdem sofort alle Pumpen in Tätigkeit gesetzt wurden, gelang es nicht, das Wasser aus dem Schiff zii entfernen. Die Passagiere hatten keine Ahnung von der Gefahr, die dem Schiffe während der Ueberfahrt drohte. Nach Aussage des Kapitäns lag hierzu leine Veranlassung vor, da keinerlei Be fürchtungen für die Sicherheit der Passagiere be standen. Rcw Aork, 4. Mai. (Zum Tode von Emil Boas.) Ter heute morgen in Greenwich ver- storbcnc amerikanlickie Generalvertreter der Ham- burg-Ameritä-Linie Emil Boas ist 55 Fahre alt geworden und war nahezu 25 Fahre ini Tienste der Gesellschaft tätig. '.'US früherer Mitinhaber der Firma E. B Richards L Boad, deren Gründer fein Vater war nnd die mehr als 30 Jahre die Passage-Agentur der „Hapag" für Nordamerika inne hatte, war er einer der besten llenner des Passage- geschästS. Seiner langjährigen ansgezeick^ieten Kennt nis des Faches nnd seinen vorzüglichen Beziehungen zu den niastgebenden Persönlichkeiten der Vereinig ten Staaten verdankt die Hambnrg--Amcrika-Liifte nicht zum geringsten Teil ihre heutige Bedeutung. Er erfreute fick' der besonderen Wertschätzung des Kaisers, der seine Verdienste nm das Teutt'cbtnm in Amerika und insbesondere um das vvrftigltcl)« Arrangement der Amerikareise des Prin- zcn Heinrich zn schätzen wusste. Spart. Wctternachrichten vom 4. Mai. Vdm Pöhlbcrg: Berg nebelfrei, Rebel rings umher. Vom Fichtelberg: Rachrs schwacher Nebel, matter Sonnenuntergang. Abendrot. Vom Brockeu. Tas Frostwetter, mit dcu. dcr l. Mal auf dem Brocken cinzog, war nur von kurzer Dauer. Bei einem sehr glcich- mätzig:« Barometerstände von "67 Millimcier wehte» schwache, inclki östliche Winde, nnd in dcr Mittagsstunde waren wieder fast 2 «srad Wärme. Niederschläge sielen nicht. Ter sollende Tonncrstag brachte uns nach einem schönen Lvnnev-nttgange einen heiler»«, warme« n«d ziemlich stillen Tag. Tie Zenive-- ratur stieg llik aus b Grad. Die allgemeine Wetterlage, die für ««iere Siegenden durch ein sich über bas kviitincniale snrupa veibredended Hochdruckgebiet bestimmt wurde, bat sich nnnmebr geändert. Ein Auslänser des ozeanische« Tieidrnck gebictes dreng in südöstlicher Richtung vor: das Barometer fiel bis ,>rv> Freitag beständig und zeigt bereits cüil Millimeter: dabei nahm die Bewölkung zu und am Freitag früh war der Himmel fast ganz bedeckt. Die Aussicht aus die immer not wendiger werdenden Niederschläge ist noch immer recht gering. Wenn wir jetzt w den Bereich kleiner Tcildcpressionen ge. langen, dürften die entsteh »den Niederschläge immer nur wenig ergiebig sei»: erst eine endgültige Einwirkung grober ozcani- scher Depressionen wird dem Boden reichliche Wasiermengen ;n- führen können. Lnsischiffahrt. * Piloraufstieg in Dresden am 1. Mai. Erd boden: Westnordwest 5; 400 Meter: Nordwest 5: 700 Meter: Westnordwest 7: 800 Meter: Wolken- grenze. (?) Ei» arges Mistgeschick bat die Transatlan tische Flnq-Expedrtion betroffen, die zurzeit in der grosten Ballonhülle auf dem Flugplatz Johannis thal bei Berlin den grosten Expeditions-Ballon „Suchard" zur ersten Probefahrt vorbereitet. Nach dem am Freitag der Ballon zum ersten Male aus der Halle gebracht und die Motoren ausprobiert waren, wurden in der Nacht böswilligerweise etwa 5000 e>>m Gas aus dem Ballon herausgelassen. Die für die nächsten Tage vorgeiehenen Probefahrten mustien infolgedessen abgesagt werden, denn die Be- 'chaffung des neuen Gajes erfordert mindestens acht Tage Zeit. Die Expedition selbst ist bereits auf den Herbst verschoben worden, da die Aus rüstung des Ballons bis zum Frühjahr nicht recht zeitig genug fertiggestellt werden konnte, und im Sommer bei den herrschende» Wittdströmungen aus dem Atlantik speziell in der Nähe non Mittel amerika, wohin die Reise gehen soll, heftige Wirbel stürme aufzutreten pflegen. Zum Antrieb des 12 090 c!nn fassenden Luftschiffes dienen 2 N. A. G.- Motoren von je 100 die auch gleichzeitig zur Fortbewegung der als Motorboot ausgebantcn Gondel verwendet werden können, falls es not wendig werden sollte, unter Verzicht auf das Luft schiff selbst schwimmend Land zu juchen. * Flugapparat als Geschenk. Aus Allenstein wird gemeldet, dast die Stadtverordneten einstimmig nnd ohne Debatte beschlossen haben, dem neu zu bildenden 20. Armeekorps einen Flugapparat mit dem Namen „Al len st ein" als Geschenk anzu bieten. * Flugzeuge für Heer und Flotte in England. Wie die „Daily Mail" mitteilt, sind allster den 20 von der englischen Regierung bestellten Aeroplanen, 40 weitere in Auftrag gegeben worden. Sobald die genügende Anzahl von Fliegern für Heer nnd Flotte ireranaebildct ist, soll die Zahl der Aero plane auf 100 erhöht werden. wasserlporl. -r. Wettschwimmen des Sonntags. In Dres den hält der Amateur-S-K. sein diesjähriges Wettschwimmen ab, das er wegen laufender Wander preise seit Jahren international ausschreibt, und das seit 1908 wieder einmal internationale Besetzung ge sunden hat. Die Jntcrnationalität wahrt der Mafc- Pest, dcr mit Bclesnan, Zachar und Kenyery seine ersten Leute sendet, allerdings bleibt abzuwarten, ob die Ungarn ihre Nennungen erfüllen. Jedenfalls wird das 300-Meter Schwimmen (u. a. Schiele- Magdeburg 96, Zacher und Kenyery gemeldet), inter Programm Oer Woche Sonntag, üen 5. Mai bis Montag, üen 13. Mai. Erklärung: 0. — Oper. Op. ----- Operette. 8cd. — Schauspiel, t-. ----- Lustspiel. Tr. ----- Trauerspiel. H.-V. — Vereinsvorst. t>. --- Premiere. Neues Theater Altes Theater Schauspielhaus Operettentheater ä Hofsmann» Erzählungen 0. Han» Lonncnjiötzerr HöllcnkallN k-. Geschloffen. Geschlossen. ö Uhr^ Heimai -><-> . Die goldene Ritterzett i'. G Die goldene Rikkerzcit 1-. -7-2 Uhr: Der liebe Augustin ttp. Der liebe Augustin Op. v «V! Taimen 0. Der Wakfenichmicd 0. Geschloßen. Geschlossen. Iohannissener i-'oli. Heimat 8od. Der liebe Augustin Op. Der liebe Augustin Op. l) Die Hugenotten 0, Geschloffen. Di« versunkene Glocke Tr. Der liebe Augustin Op. 8 Toriolanu» 0. Rigoletto 0. Geschlagen. Geschloffen. Der Kaufmann von Venedig. Kebole und Liebe Tr. Der lieb« Angustin Op. Der liebe Augustin Op. 8 «lenzt 0. Hamlet Tr. Geschloffen. Geschloffen. IG- Ukr: Eulenberg-Matinee. 7'> Udr^ Tie gold. Rttterzeik I. öülhr: V -V. 7'^ Uhr: Eoa kdp. Eva Op. essant werden, wenn einer der Ungarn startet, die beide etwa gleichwertig in Leistungen für Schiele eine ernst« Konkurrenz bilden, denn Kenyery konnte bei seinem letzten Retordschwimmen über 400 Meter in Magdeburg nach 300 Meter Schiele passieren, um ihn dann knapp zu schlagen. Zu den Stafetten haben: „P o s e i d o »"-Leipzig, „Posckdon"-Berlin, Mafc- Pest, „Poseidon"-, „Germania"- und „Amateur"- Dresden Nennungen abgegeben. Wenn auch die ge meldeten Mannschaften Garantie für einen guten Sport bieten, so vcrmistt man doch die Magdeburger Mannschaften. — Bon den hiesigen Klubs entsendet der S. V.-Ost Willy Scebald, der Leipziger S. V. Ernst Berger und der „Poseidon" die Mannschaft Schwarz, Werner, Thärichcn, Dörffel, Planert. — I» Dortmund hält der L. K. „Aegir" gleichfalls ein internationales Wettschwimmen ab, bet dem Brüssels Swimming-Club mit Stafetten- und Wassc>ballmannsck^lften die Jntcrnationalität rettet. Neben den westdeutschen Grosten, Hissen Ucrdingen, Hax-Krejcld. Kamp-Essen. Freyschmist Köln usw. sind der deutsche Springmeijter Günther (Hannover 92), Werny (Magdeburg 96), Cordes (Hamburg) als hervorragende Kämpe» zu finden. Den Schlust bilder ein Wasserballspiel, bei dem der westdeutsche Meister (Amateur Duisburg), dcr letzten Sonntag die Rotterdamer abfertigen konnte, Brüssels Sw.-EU gegenübertritt. UermMres. Das erste Notc-Kreuz-Schijs. "p Die englische Flotte besitzt jetzt ihr erstes Hospitalkriegsfchiff. Es gab derartige Fahrzeuge auch jcyo» früher, aber sie wurden nur im Notfall von Privatkreise» ausgerüstet, während dies Schiff einen Bestandteil dcr Kriegsflotte bildet, also sein Staat gehört. Für seine Betätigung im Kriege sind beson dere Vereinbarungen unter den Kriegsmächten ge troffen woroen. Das Schiff erhält einen wetzen An strich mit einem IG Nieter breiten horizontalen grü nen Band und führt nutzer der Nationalflagge das rote Kreuz im Topp. Die Aufgabe des Schisses ist unbegrenzt und nicht etwa auf die Angehörigen der Nation beschränkt, dcr cs gehört. Die kriegführenden Parteien haben auch das Recht, solche Schiss« zu be sichtigen. ihren Kurs zu bestimmen und überhaupt je nach der Notwendigkeit einen Einfluss darauf zu neh men. Selbstverständlich soll das Rote-Krcuz-Schisf im Frieden nicht müstig liegen. Bei grösteren Flottenübangen wird es zugegen sein, um schwere Krankheitsfälle, namentlich von ansteckenden Krank heiten, aufzunehmen uns möglichst schnell nach einem Hafen zu bringen. Austerdcm befinden sich alle Ein richtungen und Instrumente zur Vornahme chirur gischer "Operationen an Bord. Das neue Schiff der englischen Flotte kann in Friedenszeftcn 260. in Kricgszeiten 330 Kranke aufnehmen. Der Stab be steht aus 8 Aerzten, 4 Pflegern und 1 Apotheker. Das Schiff hat eine Wasserverdrängung von 5000 Tennen, wird von Turbinen getrieben und hat eine Geschwindigkeit von 1t Knoten. Beleuchtung und Ventilation entsprechen den neusten Vervollkomm »i,»gen. Für ansteckende Kraule sind besonder« Räume abqcteilt. Auch ist Gelegenheit für Unter juchnnaen mit Röntgenstrahlen, inr baktettologische Prüfungen, optische Untersuchungen vorhanden. Die Kranken lager sind so angebracht, Last sic von L-en Erschütte rungen des Schiffes unabhängig sind. Die drahtlose Telegraphie als Wünschelrute. Der Göttinger Physiker Dr. Löwy ist gegenwärtig mit vielversprechenden Versuchen über drahtlose Tele graphie durch den Erdkörper hindurch beschäftigt. Die Versuche sollen scststellen, ob telegraphische Ver bindung durch die )Lrde hindurch möglich ist, auster- dem aber zeitigen sic ein wertvolles Nebcnergcbnis: es lästt sich nämlich, wenn man elektrische Wellen ins Innere der Erde entsendet, scststellen. ob sie auf Wassermassen, feuchte Schichten. Metalle oder Erze treffen, so dast die drahtlose Telegraphie als „Wünschelrute" dient. Tic Erdschichten, die den elektrischen Strom nicht leiten, lassen die Wellen hin durch, die leitenden dagegen reflektieren sic, und so kann der Physiker die zurückgeworfenen Wellen, die mit den ausgcsandten Interferenzerscheinungen er geben, untersuchen. Ob sic durch Wasser- oder Metall massen zuniltgcworfen sind, wird der Geologe oft von vornherein angeben könne». Dr. Löwy hat, nach der „Internationalen Monatsschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik" seine ersten Versuche in einem tiefen, trockenen Kalibergwcrkc ausgeführt, so dast er über sich eine feuchte, also undurchlässige Erdschicht hatte. Innerhalb der Erde tonnte er so durch trockene Gesteinsschicht von 1800 Meter Dicke hindurch tele graphieren. ansterdcm vermochte er die über ihm liegenden feuchten Schichten durch die Interferenz erscheinungen der Mellen zu erkennen. Vergnügungen. : Cafe Römisches Hans, Herrn Branser, dem Besitzer LcS Eakes, ist es gelungen, eine erstklassige Barictsnummer für ein kurzes Gastspiel zn verpflichten. „Mr. Grau-Grcno" mit seinem amerikanischen Muiikalakt. Tas Brasilianische Ncgerorchesrcr wird nur noch kurze Zeil in Leipzig weilen. « Rätselecke. M Ovrami-errrät?cl. v Die Punkte sollen durch Buch- stabeii ersetzt werden. Die erste » G L O Reihe besteht nur aus einem Kon- O » S » v sonanten. Die zweite nennt einen Flust in Italien, die dritte eine geographische Bezeichnung, die vierte einen Halb edelstein und die letzte den Namen eines Gottes. Umstellen der Buchstaben ist gestattet. Auflösung aus gestriger Nummer. Silbenrätsel. Dossc, Esse, Nase — Nachen, Eichen, Buchen — Ente, Note. Watte — Oder, Bruder, Eider — Geissel, Rüffel. Insel — Fieder. Färber, Eber — Farbe, Elbe, Hebe — Laden, Emden, Norden — Dattel, Achtel, Sattel — Tochter, Eiter, Liter — Lage, Tage, Enge — Ida, Nidda, Weida — Olga. Nega, Toga — Zone, Urne, Rinne — Rolle, Elle. Celle - Hofer. Treffer, Eifer —Nagel, Zügel, Engel — Iller, Teller, Söller — Iburg. Coburg, Hamburg — England, Island, Nordland — Denn eben wo Begriffe fehlen. Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein. (Goethe.) Ed/, Ed 2,