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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.05.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120508011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912050801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912050801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-08
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
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m>nw»ch, s. mm is,r. Leimt«« Tondi«». D«r Aufruf ist von folamrde« Mitzzlttdern do» vorbe- reitenden Komik«, gekrti-t: Vergvat Bactzcm», Ge neraldirektor Betrat Bauer, Sekretär Dr. Blauhorn, Generaldirektor Eydam Zentraldirektor Oberbcrarat Dr. Fillunger, Ber^nfpektsr Fric, Berarat Ritter von Gutmann Bergbirektor Hvqdalek, Oberbergrat Hüttemann, Berarat Kierlinger, ZentralinspLtor Neblinger, Herreichausmitalied Huao v. Noot, Hofrat Poech, Oberberarat Pogatichniag Oberbergverwaltsr Ryba, Generaldirektor Dr. Schuster und Direktor Urban. preußisches llkgeorünetenhsus Die dritte Beratung des Etats routde beim Kultu»etttt fortgesetzt. D Abg. Dr. Kaufmann (Zentr.): Die Verhand lungen über die Eründuna einer Universität in Frankfurt sind in di« Wege geleitet. Nach dem Entwurf ist dem Kuratorium der städtischen Be hörden ein bedeutender Einfluß auf die Berufung der Professoren eingeräumt worden. Das muß Bedenken erregen. D Abg. Winckler (Kons.): Nach den Zeitung»- notizen stellen sich die Herren in Frankfurt vor, daß die Stifter und Geldgsber auf die Ernennung der Professoren Einfluß haben sollen. Mr würden das durchaus mißbilligen. Ö Kultusminister v. Trott zu Solz: Ich mochte mich auf meine bei der zweiten Beratung Les Etats abgegebene Erklärung berufen. Die Berufung der Professoren ist das Recht der Krone. D Abg. Dr. Lohmann (Natl.i: Unser« Bedenken hinsichtlich der Universität Frankfurt sind durch die Erklärung des Ministers beseitigt. Wir wünschen die baldige Verhandlung des Dissidenten antrages. 2 Abg. Eyßling (Freis.): Auch die Bedenken meiner Freunde hinsichtlich der Frankfurter Universi tät sind durch die Erklärung Les Minister» zerstreut. Nach kurzen Ausführungen des Abg. Ecker- Winsen (Natl.) wurde der Kultusetat ge- n e h m i a t. Ls folgte die Beratung des Eisenbahnetat». <-> Abg. Göbel sZentr.) wies darauf hin, daß die Oderregulierung keinen Ausgleich schaffen würde für die Konkurrenz, die der oberschlesischen Montanindustrie durch den Grohschiffckhrtsweg Berlin—Stettin erwachse. D Abg. Peter» (Hosp, der Freikons.) beklagte sich über die durch den Bau Les Kaiser-Wilhelm« Kanals verursacht« Verlegung der Bahnlinien im Kreise Süderdikhmarscken. <-> Minister Breitenbach erwiderte: Die Interessen des Reiches müssen hier im Vordergründe stehen, die Interessen der Anlieger werden möglichst berücksichtigt. Auf eine Anregung des Abg. Macco (Natl.) wiederholte Minister Dreitenbach seine bereits in der zweiten Lesung abgegebene Erklärung, daß eine weitere Ermäßigung der Ab fertigungsgebühren tn Aussicht ge nommen sei. Eine Reih« weiterer Redner brachte Wünsche vor, denen Minister Breitenbach zum Teil Berücksichtigung zusagte. Der Eisenbahnetat wurde genehmigt. Der Etat der Bauverwaltung wurde eben falls nach kurzen Ausführungen der Abgg. Tourneau (Zentr.), Thurm (Freis.), eines Re- gierungskommisiar» sowie der Abgg. Lüdicke und Dr. Id erhoff (Freckons.) erledigt. Der Etat des Ministeriums des Innern wurde ge nehmigt, ebenso ohne Debatte das Etats- aesetz. — Damit ist di« dritte Beratung des Etats erledigt. Nächste Sitzung Mittwoch 12 Uhr. Vie Mröerungrn für üie Artillerie. Die Budgetkommission de» Reichs tags, die bereits tn 'der vorigen Woche di« Anforde rungen der Heeresvorlage in bezug auf di« Kom- inandobehörden usw., ferner die Ergänzungen für die Infanterie, Kavallerie, Fußartillerie, Pioniere und Len Train bewilligt hatte, genehmigte am Dienstag für die Feldartillerie dreißig neue Batterien, Etatserhöhungen an Mannschaften und Pferden bei üder hundert Batterien sowie die Umwandlung der reitenden Abteilungen von zwei Batterien zu sechs Geschützen in solch« von drei Batterien zu j« vier Ge schützen. Bei den Verkehrstruppen ist n«ven eurer Verstärkung des Kraftfahrbataillons eine Fun- kenkon.panie und eine Fliegertruppe vorgesehen. Die oerzeitiae französische Ueberlegenh«it im Firegerwesen wurde anerkannt, aber die Militärverwaltung konnte mitteilen, daß die Fort schritte auch in Deutschland besonder» tn der Qualität erfreulich sind. Di« Kommission stellte sich auf den Standpunkt, daß die nationale Flicgerspende nicht unter da» Buldgettoecht des Bundesrats und des Reichstag» fällt. Au» der Debatte ist folgendes heroorzuheben: Auf Anfrage hin teilte Generwlnrajor Wandel mit: Da der niedrige Etat, der nur vi«r bespannte Geschütze für die fahrende Artilleri« vorsieht, beson ders ungünstig ist für die Drenzschutzbattevien, ist be reits im Vorjahr die Umwandlung von 24 Batterien auf den mittleren Etat durchgeführt. Jetzt sollen weiter 60 fahrende Batterien herabgesetzt werben. Die Erhöhung Les Pferdobestands um fieben Pferde genügt nicht. Wir sind genötigt, für all« Batterien von 1913 ab ein« weitere Pferdeerhöhung zu fordern. Nach weiteren Aeußerungen über Bespannung und Zahl der Geschütze einer Batterie erklärte Kriegsminister v. Heeringen: Frankreich habe im Frieden mehr bespannte Geschütze und Fahr- zeuge als Deutschland, und betonte ferner, es sei de- sonders schwer für die Artillerie, daß sie von ihren sechs planmäßigen Geschützen im Frieden zwei zu Hause lassen muss«. Dagegen feien die Kosten einer Umwandlung der Batterien in solch« zu vier Ge schützen so bedeutend, daß sie die Umwandlung nicht gerechtfertigt erscheinen ließen, zumal eine Ueberloaenheit der Einteilung mtt 4 Geschützn nicht anzuerkennen sei. Tin« Uebersicht über dt« Kosten einer Heraufsetzung unserer gesamten Feld« artillerte auf mittleren Etat solle erfolgen Generalmajor Wandel fügte buchen Ausführung gen der, ein« übrrschlSgliche Berechnung der Kosten, die die Umwandlung der Batterien mit niederem Etat in solche mit mittlerem Etat erfordere, ergeb« 2 Millionen Mark laufende und g Millionen Mark einmalige Auslagen. Die Friedenspräfentzstiirke müsse um rund 1300 Mann erhöht werden. Aus reichend« Ausbildung könne «ine Batterie mittleren Etats auch dann erzielen, wenn sie anstatt mit 6 Ee- schützen mit 4 Geschützen und 2 Munitionskolonnen ausrücke. Anträge auf Erhöhung wurden von keiner Seite gestellt: daher wurden die Mehrforderungen für di« Feldartilleri« unverändert bewilligt. —Bet , -en Forderungen für dir P^kchrHMxpen wird «ine Novell« -um Penstonsgesetz in Aussicht gestellt, wo nach die verunglückten Flieger bzw. ihr« Angehörigen ebenso behandelt werden sollen w i e im Kriege Gefallene. In der letzten Sitzung war di« Landwehr inspektion für Sachsen für das IS. Korps ab gelehnt worden, in ern«uter Abstimmung wird sie jetzt mit den Stimmen der Konservativen, der Na- ttonalliberalen und des Zentrums angenom men. Dagegen wird die Landwehrinfpektion für Württemberg gegen Konservative und Na- tionalliberale abgelehnt. Sodann wandte sich die Beratung der Forderung der Schaffung neuer überzähliger Offizier stellen bei der In fanterie aller Kontingente zu. Der Kriegsminister begründet die Forderung mit der Rücksicht auf di« Schnelligkeit und Sicherung der Mobilmachung. Er stellt die Forderungen auf Grund sein«» Verantwort- lichkettsgesühls für die Schlagfertigkeit des Heeres. Dieser Punkt ist der wichtigste in der ganzen Heeres vorlage. Generalmajor Wandel schließt sich diesen Ausführungen an. Ein fortschrittliches Mitglied führt au», wir hätten im Frieden rin Uebermaß von Offizieren gegenüber anderen Ländern. Zu bedenken sei auch die Belastung des Pensionsfonds und die Ucverfüllung mit Anwärtern für Zioilberufe. — Der Krieg, mini st er erklärt di« bet uns nötige größere Zabl von Offizieren trotz der schon vorhande nen Ueberlegenheit im Frieden mit der größeren Stärke des deutschen Heeres im Kriegsfall. Ein volkspartetlichc» Mitglied glaubt, daß bei der Forde rung Loch wohl sehr Rücksicht genommen sei auf Verjüngung des Offizierkorps. Hier ständen wir aber nicht so schlecht Frankreich gegen über. Der Oberstleutnant und der vierzehnte Haupt mann seien nicht nötig. In der Abstimmung werden die Oberstleutnants abgelehnt gegen die Stimmen der Konservativen und der Nationalliberalen. Die Majore werden für alle Regimenter angenommen gegen Sozialdemokraten und Volkspartei. Angenommen wird auch bei der Artillerie je ein Oberstleutnant bei jeder Brigade und je ein Hauptmann bei den Regimentern, die keinen Oberstleutnant erhalten. Es wird sodann weiter verhandelt über die Er gänzung des preußischen Militäretats. Die Kom mission ist damit einverstanden, daß einige durch die Wehrvorlage nötig werdenden Mehrausgaben, insbesondere Kasernenbauten und Anschaffung schwerer Pferde zur Bespannung, schon vor dem 1. Oktober in Angriff genommen werden. Weiter beratung Mittwoch. 2. Irürrrmtionsler Ssusbelitzer-Kongreß. Berlin, 7. Mai. Ter heutige BerhandlungStag des II. Inter nationalen Hausbesitzerkongresses war dem wichtig sten Thema deS Kongresses gewidmet. Es stand heute zur Verhandlung: »Die Realkreditfragr und ihre beste Lösung für den Hausbesitz." Der Generalberichterstatter Justiziar Dr. Bau- mert - Spandau führte in seinem Referate aus: Das Institut der Hypothekenpereine, wie es in Däne mark besteht, erscheint am empfehlenswertesten. Die selben gewahren dem Hausbesitzer Darlehen zu festem und niedrigem Zinsfuß, wozu noch eine sehr milde Amortisation kommt. Diese müsse man auch bei uns in Deutschland für die Hausbesitzer erreichen» wie eS für die Landwirte schon erreicht sei. Der Referent legte schließlich folgend« Leitsätze vor: 1. Die Hypothek muß feiten» de» Gläubiger» in der Regel unkündbar sein. 2. Es ist deshalb die allmähliche Tilgung der .Hypothek unerläßlich Dem Schuld ner ist e» zu gestatten, bei einer Neubeleihung über den amortisierten Betrag zu verfügen. 3. Die Träger der Kreditanstalten dürfen nur die sämtlichen Hypothekschuldner sein; ihnen muß der sämtliche Gewinn in seiner letzten Wirkung zugute kommen. 4. Wird das Darlehen durch Ausgabe von Pfandbriefen verschafft, so empfiehlt sich. ») daß die Pfandbriefe feiten» de» In haber» unkündbar sind, b) daß der Hausbesitzer Pfandbriefe erhält, bzw. daß die Pfandbriefe von der Kreditanstalt Nir seine Rechnung zu verkaufen sind und durch den Erlös für die Valuta für die Hypothek zu beschaffen, o) daß der Hypothekenschuldner die Schuld nach seiner Wahl jederzeit in Pfandbriefen oder bar tilgen darf, ä) daß ihm beim Sinken de» Zinsfüße» gestattet ist, die Hypothekschuld in eine andere umzuwandeln und dabei über den amortisierten Betrag zü verfügen. Die übvigen Refereirten hatten schriftliche Refe rate erstattet, so KunstanstaltSbesitzer Hum ar- München, der Vorsitzende des dortigen Haus- und Grundbesttzervereins, Rechtsanwalt Dr. Pickl» Reichenbevg i. B. über den Realkredit in den öfter- retchischen Kronländern, Gtadtrevisor Ramm-Göteborg über die Kreditfrage in Schwe- den, Senator a. D. Dr. S e r l a ch i u S - Helsingfors über die Organisation des Fmmobilienkreoits in Finnland, Rechtsanwalt I a c ob s e n-Chri« stiania über die Verhältnisse in Norwegen, Re dakteur Justnielsen-Kopcnl^agen über die Organisation des Realkredits in Dänemark- Stadttat Krastkalm - Riga über den Immobilien kredit in Rußland, n. a. Nach einer lebhaften Debatte wurden di« weiteren Verhandlungen des Kongresse» vertagt. Kehle Depeschen «nd Fernsprrchmrldnnge«. Vrrichl de» Laiper» über dir Aus grabungen auf Lorfu. D Achweio», 7. Mai. (Tel.) Der Kaiser, der auch den heutigen Nachmittag bei den Aus grabungen in Montrepo» zubrachte, hat an da» Kaiser!. Archäologisch« Institut in Berlin fol- gendes Telegramm gerichtet: Tempel von Tardaki ganz frei« g«l«at. Die Telia, 8,40 Meter breit und wahr schein ttch 11,50 Meter lang, enthält in d«r Mitt« die Grund-basis de» Kuttmld«», in deren Funda ment alt«, flach« Eteinschakn 0I5 Meter an gebracht sind. Säulen der Ringhalle teilweise wieder aufg«richt«t. l/aben eine Höhe von 2,98 Meter, unterer Durchmesser 0,62 Meter, oberer 0,48 Meter. Alle Wetten, auch die Eckenweiten, 2^7 Meter, letztere abweichend von den sonst üblichen dorischen Bauten. Die Kapttäl« haben ein« H»e von 0^8 Meter, in Form denen ähnlich, wie in der Ninghall« de» Hekatvmpedon Athen». Die Breit« des ganzen Tempels 11,96 Meter. Am Tempel der Gorgo-Grabungen beendet, Platz zwischen Tempel und Altar ganz aufg«deckt - vom Tempeldach neue bemalte architekonische Terra, kottca gefunden. Der große mit Triglyphen und Meiopen geschmückte Altar liegt nach Abbruch der darüber stehenden Klostermauer frei. Die Ring mauer des Bezirkes im Norden aufgedeckt. Gra bungen an verschiedenen Stellen der Insel er- gaben noch keine mykenischen Reste, die auf das ehemalige Vorhandensein der Phaeaken Hinwei sen könnten, doch sollen die Nachforschungen nach den Phaeaken fortgesetzt werden. Wilhelm II. Kus öem löckMcken Lsnümge. (Telegr. unserer Dresdner Redaktion.) (:) Dresden, 7. Mai. Die Sonderdeputation für da» Volks schulgesetz trat heute nachmittag wieder zu ihren Beratungen zu sammen. S c hofft, den Entwurf trotz der gegenwär tigen Geschäftslage der Zweiten Kammer bis zu der am 22. Mai bevorstehenden Vertagung in der zwei- ten Losung f « r t i g z u st e l l e n , so daß er dann der Negierung in d«r aüaeänderten Form wieder zog«- stellt werden kann. Die endgültig« Verabschiedung erfolgt dann in o<r devorstchensen Herbsttagung. Das Gemeinde st euerge setz, dessen Bearbei tung dem konservativen Abgeordneten Dr. Böhme übertragen worden war, ist nunmehr so weit fertig- gesttllt, daß der Bericht an die Mitglieder der Depu tation verteilt werden konnte. Ebenso ist er bereits dem Referenten der Ersten Kammer zugegangen. Es ist hiernach zu erwarten, oaß der Gesetzentwurf noch vor der Vertagung verabschiedet wird, um so mehr, al» auch >>ie Staatsregierung den Wunsch nach der Fertigstellung Les Gesetzentwurfes mehrfach zu er kennen gegeben hat. * Stürmisch« Sitzung im österreichischen Abgeordnetenhaus. Wien, 7. Mai. (Tel.) Bei der Verhandlung über die Berichte des Legitimationsausschussei, im Abgeordnetenhaus über einzelne angefochtene Wah len nannte der Sozialdemokrat Seitz den Iustizminister eine „Schande des deutschen Volkes" und einen „Verbrecher" und warf dem Be richterstatter über die Wahl Seidels, dem Deutsch nationalen Stolzen, Ehrlosigkeit vor. Der Vorsitzende erteilte dem Abo. Seitz unter lebhafter Unruhe des Hauses einen Ordnungsruf. Im Laufe der Debatte verwiesen mehrere Sozialdemo kraten gegenüber der Praxis des österreichischen Ab geordnetenhauses, wo die Wahlproteste rein vom parteivolitschen Standvunkte aus beurteilt würden, auf die Praxis de» Deutschen Reichstags, wo. unbekümmert um Parteirücksichten, jede Wahl, bei welcher Wahlmißbräuche tatsächlich vorgekommen seien, annulliert werd«, weil eben dort die Parteien Ehre im Leibe hätten und weil im Deutschen Reichs tage nickt deutsche Nationalvetbändler, sondern wirkliche Deutsch« säßen. Die Hinweis« auf Deutschland riefen jedesmal bei den Deutschnationalen stürmische Gegenrufe hervor. Die Wahl Seidels wurde von der Mehrheit als richtig an erkannt. Damit war die Angelegenheit erledigt. Gegen Seitz und verschiedene andere Abgeordnete .haben sich Mißbilligung-!ausschüsse konstituiert. Di« nächste Sitzung ist morgen. ' Die militärische Funkentelegraphie irr Frankreich. Pari», 7. Mai. (Tel.) Der Kriegs- und der Ma rineminister ordnen an, daß möglichst viel Land- und Seeoffiziere zunächst der technischen Trup pen, dann aber aller anderen Waffengattungen an der hiesigen Hochschule für Elektrizität theoretische und praktische Ausbildung in der Hand habung des drahtlosen Funkentelegraphen «rhalten sollen. Man will das Heer und die Flotte in den Stand setzen, sich dieser Verbindungsmittel überall und unter allen Umständen zu bedienen. Annahme de» Marineetats im italienischen Senat. --- Rom, 7. Mai. sTel.) Der Senat hat ohne Diskussion den Marineetat angenommen. Senator Finati cntbor der Marine unter lebhaftem Beifall den Gruß des Hairses, den der Marineminister dankend zur Uebermittlung an die Marin« ent gegennahm. Rücktritt de» niederländischen Marineministers. Haag, 7. Mai. (Tel.) Die Kammerbat den für den Bau eines Panzers für die osttndischs Station geforderten Kredit mit 63 gegen 26 Stimmen abgelehnt, trotzdem der Marineminister um Vertagung der Beschlußfassung hierüber gebeten hatte. Man erwartet nunmehr den Rücktritt des M a r i n«m i n t st e rs. Englisches Unterhaus. Da» Aktionsfeld der Italiener. — Indische Arbeiter für Dentsch-Südweftafrika. --- London, 7. Mai. (Tel.) Im Unterhaus« fragte King, ob Grey an Österreich die Frage zu richten gedenke, welches die Bedingungen seien, unter denen Italien angeblich davon absHe. den Krieg auf Albanien und den übrigen türkischen Balkan auszudehnen. Staatssekretär Grey antwortete: Ich mutz den Abgeordneten King ersuchen, nicht auf Anfragen dieser Art zu bestehen, die auf eine solche Weise zu erledigen sür uns unnütz un unnötig wäre. — Byles fragte, ob Grey irgendeine amtliche Information habe über die Tatsache, daß indische Arbeiter für die Diamantfelder in Deutsch-Südwestafrika verwandt werden sollten, und unter welchen Bedingungen dies gestattet worden sei. Grey antwortete: Wir haben gehört, daß die Regierung Deutsch - Südwestafrikas der Minenkammer di« Erlaubnis gegeben hat, aus dem indischen Reiche tausend Kulis als Minen- arbeiter zu importieren. Was die Bedingungen an langt, unter denen die indische Regierung bereit ist, indischen Arbeitern d'.e Auswanderung zu gestatten, so muß ich Byles auf Montagu» Antwort vom 30. April verweisen. Neu, Streikbewegung bei einer englischen Dampfer- gesellschaft. -f- Loudon, 7. Mai. (Tel.) Heizer, Matrosen und Schiffsköche der PmrinstUar L Oriental S. N. To. Haden verlangt, daß di« Zahl der weißen See le u t e an Bord d«r Schiffe der Peninsular L Orien- tallinie verstärkt axrd«. Di« Antwort der Ge sellschaft wurde als unzulänglich angesehen. Alle Mannschaften der Schiffe der Peninstrlar L Oriental S. N. To. in Irlbury wurden heut« vormit- tag zum Streik aufgefordert. Die Matrosen ver- suchen, die Unterstützung de» Tvansportarbeittroer- bandr, zu gewinnen. Einschränkung der Immunität tti Nntzland. Petersburg, 7. Mai. (Tel.i Das erst« Departe ment des Reichsrate, entschied, oaß gegen Ab- geordnete, di« in ihren Dumareden ver leumderische Behauptungen aufstellen, private vexlMmtzangsklagep zulässig find. m. 233. les. Hühroavg. seUe 3. - Kämpf, mtt bulgarischen Bauden an der türkisch, bulgarischen Grenz«. Saloniki, 7. Mai. (Tel.) In der Gegend von Ochrida sand ein Kampf mit «iner bulgarischen Bande statt, wobei zwei Bulgaren und ein Gendarm getötet uitd zwei Gendarmen verwundet wurden. Die Bulgaren hatten Handbomben bei sich. — In der Nähe der Grenze, bei Palanke, sand ein Kampf mit einer starken Bulgarenbande statt, bei dem es auf beiden Seiten Tote uno Ver wundete gab. — In der Ortschaft Papadia wurden 'bei einer Haussuchung bei Bulgaren fünf Bomben und mehrere Manlichergcwehre gesunden. — Das Kriegsgericht in Asckstip und Köprülü ist aufgelöst worden. Bernrteilnng der Königvverschwörer in Siam. Bangkok, 7. Mai. (Tel) Das Kriegsgericht hat 9i Personen der Verschwörung gegen das Lebend«» Königs von Siam für schuldig erklärt. 3 Offiziere wurden zum Tode, 20 Offizier« zu lebenslänglichem Gefängnis und 68 andere Personen zu kürzeren Gefängnis st ra- fe n verurteilt. Der König hat die Todesstrafen in allen Fällen in lebenslängliche Gefängnisstrafen und die auf lebenslängliches Gefängnis lautenden Urteile in 20jährige Gefängnisstrafe umgewandelt. Der Mali von Gumba hingerichtet. --- Tonackry (Franz.-Cuinea), 7. Mai. (Tel.) Der Walt von Gumba, der im März 1911 die Er- mordung zweier französischer Offi. ziere angestiftet hatte, ist hinpericht«t worden. D«r Besuch eine» deutsche« Geschwaders in Amerika. Washington, 7. Akai. (Tel.) Das Marine- amt veröffentlicht das voraussichtlich« Programm für -en Empfang des deutschen Geschwaders. Das Programm sieht besondere Ehrungen vor. Präsi dent Taft an Bord der Jacht „Mayflower" und die gesamte atlantische Flotte werden di« Deutschen in Hampton Roads begrüßen. Es folgt am 5. Juni «in Festmahl im Weißen Hause. Di« Deutschen werden drei Tage Gäste des Marincamtea in Washington sein. Lebendig verbrannt. Berlin, 7. M-i. (P.-T.-Tel.) Da» ISjährtge Hausmädchen Berta Schmidt im Haushalt de» im ForstyauS am Werbellinsee wohnenden Hege- meisterS hatte beim Feueranmachen in der Koch maschinist das Unglück, daß ihre Kleider Feuer singen. Als Hilfe heäeieilte, hatte das junge Mädchen bereits so schwere Brandwunden erlitten, daß cs bald darauf starb. Einem Banklehrliug 8-066 Merk geraubt. (Telegramm unsere» Münchner Mitarbeiters.) München, 7. Mai. Ein Banklehrlina wurde nach Einkassieren von 30U00 von einem Unbekannten auf ein Zimmer gelockt und dort vollständig be- raubt: der Täter ist entkommen. Stiftung für da. Deutsch« Kans der Lolnmbt— Universität. Rew Park, 7. Mai. (Tel.) Wolzhus Busch hat 10 000 Doll, zum Besten des Deutschen Hauses -er Lolumbia-llwiversität gestiftet. Letzte Lok«!-Nachrichten. — Leipzig, 8. Mai. " - Zur Lohnbewegung in» Leip-«»« Bäckergewerbe. Die Bäckergesellen Leipzig» beschäftigten sich in einer gestern im Etablissement „Sanssouci" veranstalteten Versammlung erneut mit den an di« Bäckerinnung gestellten Forderungen und der ablehnenden Antwort von der Innung. Nach einer längeren Aussprach«, in der das ablehnend« Verhalten der Innung ab fällig kritisiert wurde, beschlossen die Versammelten, nunmehr die Forderungen unverändert jedem ein zelnen M«ifttr zu übersenden, mit d«m Ersuchen um baldige Antwort. Ueber das Ergebnis dieser Maß nahme soll in einer demnächst abzuhaltenden Ver sammlung berichtet und, wenn die Antworten un- günstig ausfallen, beschlossen werden, auf welche Weise es möglich ist, di« gestellten Forderungen zur An erkennung zu bringen. vom Brocken. Am Nachmittag des ». Mat trat Nebel auf und da» au» westlicher Richtung »teheadr ÄcwVlk lieh nachmittag» zettivctle einige Regenschauer ntrderriescln. Ta aber Sic am Lounabcnd früh gemessene Niederschlagsmenge uur 2 Millimeter betrug, sind Sie Erwartungen, die sich an d«» beginnenden Regen knüpften, enltüufcht worben. Eine Aenderung de» Wetter» trat nur insofern ein, al» am Lonnabend wieder sehr niedrige Tempcratureu herrschte». Da» Maximum blieb mit 2 Grad Därme doch erheblich hinter den Temperaturen zurück, die man von dem Monat Ser Obstblüte erwartet. Doch wurden wir bald durch eine» erwünschten Umschlag enischildlgt. Mtt » Grad Kälte und dichtem Nebel begann der Sonntag und entwickelte sich im Laufe des Tage» »u eine« grithllngStaa«, wie er hier nur vereinzelt vorkommt. Zeitweise trat Windstill« auf unt> Str t» Laus« des Nachmittag» immer «ehr schwindende Be- wSlknug lte» »er Tonne sreten Gpielrnn». di» sie mtt schönem Abendrot unter dem Horizonte verschwand. Lag« daraus, am Montag, lächle wieder «In -etter«, non keine« WSlkchen ge trübter Himmel über dem Vrockengipsel. Tchon am Morgen hatten wir die ungewöhnlich Hohr Temperatur von 7 ivra», die sich am Nachmittage bi» zu 13 Grad steigerte. Kaum «In Lüst chen regte sich, langsam gogen vv» Weste» her schwer« Ge- witterwolken heran, einige »ick, Regentropfen fiele« und dumpf lagert dir Luft auf dem sonst so freiumwehte» Gtpsel. Dte Lustfeuchttgkeit ftnkt immer weiter, da» Barometer hat «inen sehr beständigen Gang, und au» der allgemeine» Wetterlage lassen sich nur lokale Gewitter voranlsagen, f» »atz die Hoss- »ung auf einen Gewitterregen, dem sich ein banertzafter Land- rege» anschlirtzt, nur recht klein ist. IsjotokVVaöen fßkiTäden allotQVrtznat kitt tzlotoreenxev: ^ntomobil -Aa« I-oul» tzlvest, Vregävv, ltte^er 8tzr 48 nv<! Ooorfftti»z ^edreeiivonretar: li lern er äk Letz- Gefmnd« LuftLiW keif« die menschliche Haut. Darum verwenden Tie am beftea nur Naumann'» „Faustrina" Lanolinfeife. Paket ä 8 Stück SV Pfg. KtiUelstückM Pfg. E-esr,dakt,»r: I«da» e« «chnl». Vcrantmoriltche Ncdaktcure: stür VoNtik und »le Handcl»- »ttttttg ». «mtzrach, >»kale «»» siktzpfch« «iigelenrnhette», Tagetchrvutk un» ef«rm>ich»«e W- ». »a» K«u,ü«tO» Onni «ch«,m»,r,. Musil G. T«R»itz, Toori und TertchiSsaal penrftld. Aür de« Ins.raienttU AP«. tü LetpttM
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