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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.04.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120427011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912042701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912042701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-04
- Tag 1912-04-27
-
Monat
1912-04
-
Jahr
1912
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di» Werft von Schichau tn Danzig den Linienschiff,, bau aufnabm, ist sie jetzt in der Lage, bereit» da» siebente Schlachtschiff von der Reling zu lassen. Der „König Albert ist mit seiner schon erwähnten Wafferoerdrängung bei weitem das mächtigste Schiff, da» je an der Weichsel gebaut worden ist. König Friedrich August von Sachsen, der, wie be. richtet, die Taufrede halten wird, während seine Schwester, Prinzessin Mathilde, den eigentlichen Taufakt vollzieht, ist von einem ungewöhnlich großen Gefolge begleitet. Ls trafen gestern nachmittag mit dem König und seiner Schwester, die im Auftrag« des Kaisers am Bahnhofe vom deutschen Kron prinzen empfangen und mit einer Eskorte von zwei Schwadronen der ersten Leibhusaren in ihr Absteigequartier im Generalkommando geleitet wur. den, in Danzig ein: Generaladjutant, Generalleut nant von Müller, Flügeladjutanten Oberst Meister, Major Freiherr von Könneritz und Major von Schmalz, Oberzeremonienmoister Graf Wilding von Königsbrück, Geheimkämmerer Ranisch, der sächsische Minister des Innern Graf Bitzthum von Eckstädt, der sächsische lSesandte am Berliner Hofe Freiherr von Salza und Lichtenau, der sächsische Militärbeooll- mächtigte Generalmajor Freiherr Leuckart von Weiß dorf, Legationssekretär Freiherr von Biedermann, der stellvertretende Bundesbevollmäch-tigte Geheimrat von Sichart und Geheimrat Dr. Hollbauer. Im per sönlichen Gefolge der Prinzessin befindet sich noch die Hofdame Frl. von Schoenburg-Rothschoenburg. Vom Reichsmarineamt trafen in Danzig ein außer dem Staatssekretär von Tirpitz und seinem Adjutanten, Oberleutnant S. von Keyserlingk, Kapitän z. S. Hopmann und Kapitänleutnant Scheibe nebst einer Anzahl höherer Baubeamten. Das Dra goner-Regiment „König Albert von Sachsen" (Ostpr.) »Nr. 10 in Allenstein entsendet, wie berichtet, auf Be fehl des Kaisers eine Abordnung, bestehend aus dem Regimentskommandeur Oberst Weidlich und dem Rittmeister von Gusovius. Als Vertreter der Tech nischen Hochschulen von Breslau und Tharlottendurg sind eingetroffen Geheimrat Prof. Dr. Müller und Geheimrat Prof. Rudloff. Von bekannteren Persön lichkeiten ist dann noch zu nennen Geheimrat Dr.- Ing. Busley, der bekannte Schiffbautechniker und Berliner Vertreter der Firma Schichau. Zum Stapellauf selbst gesellen sich dazu die Spitzen der staatlichen Zivil-, der Militär-, der Provinzial- und städtischen Behörden, der Danziger Kaufmann, schäft, der leitenden Beamten der Schichauwerften in Danzig und Elbing usw. als besonders geladene Ehrengäste. preußisches lldgeorünetenhsus Lerli«, 26. April. Die Gesetzentwürfe betr. die Errichtung von Amts, gerichten in Gladbeck, Schönsee und die Aenderung der Amtsgerichtsbezirke Briesen, Eollub und Thorn wurden ohne Debatte in dritter Lesung angenommen. Es folgte die Fortsetzung der Beratung des Etats des Ministeriums des Innern. <2 Abg. Freiherr o. Zedlitz und Neukirch (Frei- kons.): Das Auftreten der Abgeordneten Liebknecht und Stroebel beim Schluß der gestrigen Sitzung muß jeden guten Preußen und Patrioten mit Ent rüstung erfüllen. (Lebhafter Beifall rechts. Pfui rufe bei den Sozialdemokraten.) (-) Präsident Dr. Freiherr v. Erffa: Zch bitte, die Zwischenrufe zu unterlassen. D Abg. Freiherr v. Zedlitz und Neukirch (Frei- kons.) fortfahrend: Von Scham müssen alle diejenigen erfüllt werden, die dem Abg. Liebknecht sein Mandat im Reichstag verschafft haben. Ich kann di« Frei, sinnigen darum nicht beneiden. Gegenüber den Bestrebungen der Sozialdemokratie muß Preußen sich als ein starker Wellenbrecher erweisen. (Bravo! rechts.) Der im Ruhrrevier aus politischen Gründen angezettelte Streik muß als durchaus frivol bezeichnet werden. Bezüglich des Wahlbündnisses der Frei sinnigen mit den Sozialdemokraten kann man sagen: Der Hehler ist so gut wie der Stehler. (Große Un ruhe: und erregte Zurufe bei den Sozialdemokraten.) Wenn Sie, Herr Leineri, diese Worte auf Ihre Partei beziehen, habe ich nichts dagegen. D Abg. Leinert (Soz.) rief: Das setzt der Frech heit die Krone auf. D Präsident Dr. Freiherr v. Erffa rief den Abg. Leinert zur Ordnung. (Fortgesetzte erregte Rufe bei den Sozialdemokraten. Abg. Hoffmann (Soz.) wird zur Ordnung gerufen.) D Abg. Freiherr v. Zedlttz (Freikons.) fortfahrend: Die Sozialdemokraten drücken das Niveau des Hauses herab. (Sehr richtig! rechts. Große Unruhe bei den Sozialdemokraten.) Wir müssen bestrebt sein, den Ton unserer Verhandlungen aus der Höhe zu erhalten, wie es im Interesse und Ansehen des Hauses er forderlich ist. Was die Forderung nach einer Reform des Wahlrechts betrifft, so hat be reits Fürst Bülow im Jahre 1008 erklärt, daß an eine Uebcrtragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen nicht gedacht werden könne. (Lebhafter Beifall rechts.) Zur Geschäftsordnung protestierten die Abgg. Dr. Pachnicke (Freis.) und Hirsch- Berlin (Sozi) dagegen, daß der Abg. Freiherr v. Zedlitz ihre Par teien indirekt als Hehler und Stehler bezeichnet habe. D Präsident Dr. Freiherr v. Erffa erwiderte, er habe die Aeußerung des Abg. v. Zedlitz so aufgefaßt, daß sie sich nickt auf Mitglieder des Hauses bezogen hätte. Er habe deshalb keinen Anlaß zum Ein schreiten genommen. D Abg. Freiherr v. Zedlitz und Neukirch (Frei kons.): Es ist mir gar nicht eingefallen, die frei sinnige Volkspartei als Hehler zu bezeichnen. (Große Heiterkeit.) D Abg. Hirsch-Berlin (Soz.): In dieser Aeußerung ist die Ansicht ausgedrückt, daß die Sozialdemokraten Stehler sind. (Heiterkeit.) Ich frage den Herrn Präsidenten, ob es in Zukunft gestattet ist, von einem Abgeordneten zu sagen, daß er den traurigen Mut ge. habt hat, etwas zu behaupten. S Präsident Dr. Freiherr v. Erffa: Wenn ein Ab geordneter sich soweit vergißt, daß er sein eigenes Vaterland schmäht, werde ich mir als Präsident das Recht nehmen, das zu kennzeichnen. (Lebhafter Bei. fall rechts.) D Abg. Hirsch-Berlin (Soz.): Die Behauptung de» Abg. Freiherrn v. Zedlitz, daß wir das Niveau des Hauses herabsetzen, bedeutet ein planmäßiges und provokatorisches vorgehen. -D Präsident Dr. Freiherr ». Erffa: Nach dem gestrigen Verhalten de» Abg. Stroebel kann ich nur sagen, daß ein Abgeordneter da» Niveau des Hauses herabsetzen kann. (Lebhafte Zustimmung recht»: erregte Zurufe de» Abg. Hoffmann.) Ich rufe den Abg. Hoffmann zur Ordnung. Solange ich an dieser Stelle stehe, werd« ich nicht dulden, daß sechs Sozialdemokraten das Haus tyrannisieren. (Lebhafter Beifall rechts und im Zentrum.) D Abg. Graf v. d. Groeben (Kons): Es sind gestern Hier bisher unerhörte Aeuße- rungen gefallen, die vielen Lesern di« Schamröte in di« Wangen getrieben haben werden. Wenn sich derartige Vorgänge wiederholen, werden sich alle Stände zusammenscharen, um da, preußische Vater. land gegen solche Beschimpfungen zu schützen. (Bravo! recht» ) Für die Eindringung einer Wahlrechtsvorlage -alten wir den gegen wärtigen Zeitpunkt für ungeeignet. Das Publikum soll wissen, daß die Schutzleute den Revolver nicht zum Spielen haben. (Beifall rechts.) G Abg. Linz (Zentr.): Nach dem Niveau der Rede des Abg. Liebknecht und nach seinen Beschimpfungen des geliebten Vaterlandes lehnen wir eine Diskussion mit ihm prinzipiell ab. Gegen da, zu scharfe Fahren der Automobile sollten strengere Maßncchmen getroffen werden. Dem An wachsen der Kommunallasten, namentlich der Armen lasten. muß entgegengetreten werden. Wir wünschen, daß die Kinematographentheater einer strengeren Zensur unterworfen werden. (Beifall.) <D Abg. Dr. Friedberg (Natl.): Wir wünschen, daß di« Wahlrechtsanträge noch vor Pfingsten erledigt werden. Wir fordern zunächst die geheime Wahl, besonder» wegen des sozialdemokratischen Terrorismus, ferner die direkte Wahl, die ge- eignet ist, einer Interessenlosigkeit der Wähler ent gegenzuwirken. Wir verlangen weiter «in nach Bil dung und Besitz abgestuftes Wahlrecht. Der Minister präsident sagte einmal mit großer Emphase, daß er eine Politik der mittleren Linie einschlagen wolle. Er hat aber bisher nichts getan, diese mittlere Linie zur Geltung zu bringen. Gegenüber dem Abg. Liebknecht bemerke ich, daß wir stolz auf Preußen sind. Dieser Staat, der die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft durchgeführt hat, muß unter allen Umständen Ehrfurcht einflößen. (Lebhafter Beifall.) Zu den sozialen Reformen, wie wir sie haben, ist nur eine starke Monarchie und niemals eine Republik befähigt. (Bravo!) Bei matz« vollen Reformen wird Preußen zukünftig kräftig erhalten bleiben, so daß es der großen Mission ge wachsen ist, die es als leitender Bundesstaat im deutschen Vaterlands zu erfüllen hat. (Stürmischer, anhaltender Beifall.) <-) Minister des Innern v. Dallwitz: Das Ver langen, die Kinematographentheater der Konzessions pflicht zu unterstellen, kann als berechtigt anerkannt werden. Es schweben darüber Verhandlungen. Heber das Automobilfahren bestehen ziemlich weitgehend« Bestimmungen, um dem zu schnellen Fahren entgegen zutreten. Was die Polizeiverordnungen betrifft, ist Vorsorge getroffen, daß nicht unnötige und zu zahl reiche Verordnungen erlassen werden. Wa» di« Ver- waltungsreform betrifft, so sind bereits eine Reihe von Einrichtungen getroffen worden, die die Verein- fachung und Beschleunigung des Geschäftsganges er möglichen. S Abg. Dr. Seyda (Pole): Gegen polnische Volks vereine in Westpreußen wird von allen Amtsvor stehern vielfach in ungesetzlicher Weis« vorgegyngen. Bei der Feststellung der Wahlergebnisse wird seitens der Landräte häufig zuungunsten der polnischen Kan didaten verfahren. D Unterstaatssekretär Holtz: Gegen den letzten Vorwurf des Herrn Vorredners muß ich entschieden Verwahrung einlegen. Auch die übrigen Klagen und Beschwerden, besonders die hinsichtlich der An wendung des Dereinsgesetzes, entbehren jeder Be gründung. Nach einer Reihe persönlicher Bemerkungen, in denen die Abgg. Liebknecht und Stroebel je einen Ordnungsruf erhalten, vertagt sich das Haus. Näckste Sitzung Sonnabend 10 Uhr. Tagesülnmik. Die Untersuchung üer „Titanic"-Katastrophe. New York, 26. April. Lottam, der Telegraphist der „Carpathia", er- klärte dem Senatsausschuß, Arides Darstellung von der Episode mit der „Frankfurt" sei richtig. Zwanzig Minuten seien vergangen, bis die „Frankfurt die Hilferufe der „Titanic" beantwortet habe. Cottam erklärt weiter, er würde dem Telegraphisten der „Frankfurt" unter gleichen Umständen auch zu gerufen haben: „Störe uns nicht, du Narr." Wo nur zwei Stunden zwischen Leben und Tod seien, dürfe keine Zeit vertrödelt werden. Wer nach dem Signal i " erst zwanzig Minuten später frage: „Was ist los?" müsse Narr genannt werden. Die verhökerte Schreckensnachricht. New York, 26. April Vor der Untersuchungs kommission wurde Marconi in ein Kreuzverhör genommen Es wurde dabei festgestellt, daß die Marconi-Eesellschaft durch einen Funkcnspruch den Telegraphisten der „Carpathia" veranlaßte, keinen Bericht über die Katastrophe auszugeben, da eine Zeitung für den Erstdruck des Berichtes mehrere tausend Dollar geboten hatte. Aus diesem Grunde mußten Tausende von An gehörigen der „Titanic"'-Passagiere vergeblich auf den ersehnten authentischenBericht warten. Die charakteristische Depesche der Mar- coni-Gesellschaft an den Telegraphisten der „Car pathia", die vom Kriegsschiff „Florida" aufgefangen wurde, lautet wörtlich: „Hör' mal, alter Junge, Marconi-Eesellschaft nimmt Deine Interessen wahr, halte Mund und ha lte Bericht zurück. Es ist arrangiert, daß Du viel Geld dafür bekommst." Die zweite Depesche, die mit dem Namen Mar. coni unterzeichnet war> laute e: „Triff Marconi Strand-Hotel, vierzehnte Straße, halte Mund." Marconi erklärte vor der Kommission, daß er persönlich nichts von diesen Telegrammen wüßte; er habe jedoch darin eingewilligt, daß die Ge- sellschaft so viel Geld als möglich aus der Kata strophe „mache". — ? — New York, 26. April. Der Dampfer „Mackay- Bennet" meldet, daß die Leichen von Astor und Isidor Strauß ausgefunden und geborgen worden sind. Lt. New York, 26. April. Die Untersuchung ergab mit Gewißheit, daß die „Titanic" zur Zeit der Katastrophe eine Geschwindigkeit von 22'/, Knoten fuhr. Viele Seeleute bezeugen, daß die Lichter eine anderen Schiffes in nur 3 bi» 5 Meilen Entfernung gesehen worden sind. Der Streik auf der „Olympic". Portsmouth, 26. Avril. Als ein Bugsierdampfer mit Nichtorganisierten Heizern aus Liver pool heute an der „Olympic" anlegte, sprangen eine Anzahl Matrosen der .^Olympic" an Bord de» Dampfer» und weigerten sich, mit Nicht organisierten Leuten zusammenzuarbetten. Die „Olympic" unterrichtete den Kreuzer „Cochrane" und setzte sich mit der Polizei in Portsmouth in Ver bindung. Der Kommandant der „Cochrane" ging an Bord der „Olympic" und erinnerte die ausständigen Leute, daß sie vertraglich gebunden wären und daß ihr Verhalten daher einer Meuterei gleichkomme. Die Polizei verhaftete 50 Mann der Besatzung. Gotha, 26. April. (Todesfall.) Hier ist der ehemalige Direktor der Gothaer Lebensversicherungs bank, Dr. jur. Gottlob Schneider, im Alter von 82 Jahren gestorben. Schneider hat sich als Historiker große Verdienste erworben. Sein Hauptwerk ist das Gothaer Gedenkduch. Bamberg, 26 April. (Beisetzung des Erz- bifckofs.) Heute vormittag fand die feierliche Beisetzung der Leiche d«s verstorbenen Erzbischofs Dr. Abert statt. Rüdesheim, 26. April. (Weinbergsfrevel im Rheingau.) In einem etwa 30 Ruten großen Weinberge de» Weingutsbefitzer» Friedrich Phillip» sind 250 Stöcke und 6000 Bogreben vernichtet worden. In dem angrenzenden Weinberge des Wein gutsbesitzer» Flach wurde ebenfalls eine größere An zahl Rebstöcke vernichtet. Einen Ertrag kann der erste Weinberg überhaupt nicht und der zweite nur bedingt vbwerfen. Posen, 26. April. (Auf dem Truppen übungsplatz) Hammerstein wurde aus Unvorsichtig keit der Reservist Paul Groth aus Schönlanke er schossen. Stockholm, 26. April. (Strindberg) hat gestern abend eine Morphiumeinspritzung erhalten, worauf er bis 2 Uhr nachts ziemlich ruhig geschla fen hat. Pari», 26. April. (Drei unbekannte M n n-e r), die gestern abend auf der Place d'Italie eine Automobildroschke nach Corbeil gemietet hat ten, entführten im Walde von Senar den Wagen, nachdem einer von ihnen dem Chauffeur PfefferindieAuzen geworfen hatte und fuh ren nach Paris zurück, wo das Automobil heute früh wiedergefunden worden ist. Die Untersuchung ist eingeleitet, doch glaubt die Polizei nicht, daß dieser Vorgang mit der Band, Vonnots in Verbin dung steht. Paris, 26. April. (Zusammenstoß.) In den Lhamps Elnsees stieß gestern abend ein Auto mobilomnibus mit einem Straßenbahnwagen zu sammen. Acht Fahrgäste erlitt'n teilweise erhebliche Verletzungen London, 26. April. (Zchloßbra nd.) Da mit unschätzbaren Kun st gegen ständen angefüllte Schloß Clumbcrhouse des Herzogs von Newcastle wurde gestern abend beinahe ein Raub der Flammen, die einen großen Teil des Dachstuhls «inäschsrten. Im ganzen wird der Schaden auf 160 000 Ut geschätzt. Erst nach Stun den gelang es, des Feuers, dessen Ursache unbekannt ist, Herr zu werden. Delhi, 26. April. lE^plosion.) Im Pulver« magazin explodierte eine Granate, wobei sechs ein geborene Soldaten und ein Sergeant getötet wurden. Bangkok, 26. April (Ein P a st e u r i n st i t u t.) Auf Anordnung des siamesischen Ministers des In nern, des Prinzen Damrong, dessen Tochter vor einigen Tagen an Tollwut gestorben ist. soll hier ein Pasteurinstitnt errichtet werden. vermlMes. ^earer, Ooä, Io tkee! Das Lied: ..b'eervr, Ooä, to tboe" dessen 'Melodie die Schisfskapvtle'der „Titanic" spreite; während der Riesendampser in die Tiefen deS Ozeans hinabsank, lautet, wir dir'/.Achlss. Ztg?' eilt Mtt< arbeiter mittcilt, in deutscher Ucbersetznng: .:/: Näber, mein Gott, zu dir, :/: Näher zu dir: :/: Das soll die Losung fein, :/: Das mein Panier! Wie du auch führest hier, Näber nur, Gott, zu dir, Näher zu dir! :/: Näher, mein Gott, zu dir, :/: Zieh mich mit Macht! :/: Wenn mich der Sonne Schein :/: Milde anlacht, Laß mich nicht weilen hier: Näher, mein Gott, zu dir, Zieh mich mit Macht! :/: Näber, mein Gott, zu dir, Zieh mick hinauf! :/: Wollen mir Fleisch und Blut : * Hemmen den Lauf, Sing' ick mit Liebbegier: Näher, mein Gott, zu dir, Zieh mich hinauf! :/: Näher, mein Gott, zu dir, :/: Höre mein Flehn: :/: Läßt du die TrübsalSflut :/: Hock um mich gehn. Hilf auch durch Trübsal mir: Näher, mein Gott, zu dir! Höre mein Flehn! :/: Näher, mein Gott, zu dir, :/: Näher zu dir: . :/: Das soll die Losung sein, :/: DaS mein Panier! Scl)eid' ich dann einst von hier, Komm ich noch ganz zu dir, Ganz noch zu dir! Die Dichterin ist Sarah Fuller Adams, geb. Flower. Sie wurde 1805 in Cambridge geboren, heiratete 1834 William Adams und starb 1848. * Eine „Titanic"-Hymne, die am Montag bei einem Gottesdienst vor einem ergriffenen Audi torium gesungen wurde, hat der englische Dichter Hall Cai ne gedichtet. Die Hymne wird jetzt in vielen englischen Kirchen in das Repertoire der Kirchengesange ausgenommen. Der Gesang Hall CaineS lautet, wie die „N. Fr. Pr." mitteilt, in freier Uebersetzung: Gebet der Ueberlebenden: An dick geht unser Ruf, o Gott, Der du das ew'ge wette Meer beherrscht, Hilf uns, wenn uns da» rauhe Schicksal schlägt, Auf daß nicht wanke unser Glaube. Wenn der Natur unbeugsame Gewalt Un» ntederzwingt mit ihrem starken Arm — Gib du uns Kraft, der du die Welt regierst, Sei unser Halt in allen Schicksalsnöten. Wenn ungelenkte blinde Kräfte walten Und unser kurze» Lebenslicht erlischt. Lass' ihrer Seele Schönheit tn uns leuckt.ii, In dunkler Nacht und TodeSgrauen. Ties in des Meere- stillem Grunde Liegt mancher unserer besten Helden. Lass' ihrer Seele Schönheit in uns leuchten, Die nun unsterblich in dem Himmel weilt. Wir sind nur deine Kinder, schwach und Nein, Aus Staub erschaffen, irdische Geschöpfe — Heil' du die Wunden, die da» ScÄcksal lckckua. Du unser aller »ater, Herr rmdGvtt. Letzte Depeschen «nd Fernsyrechmrltmngrn. Kiini- Weürich NuguN in vsnzig. (Telegramm unsere» Spezial-Bericht erstatter». g Danzig, 26. .April. Heute nachmittag 5,15 traf König Friedrich August von Sach, s e n mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge hier ein. In Dirsästln hatte fick ihm Prinz efsin Ma thilde angeschlossen, die schon morgens nach Ma- rienburg gekommen war und gleich nach ihrer Ankunft dort in der Johanniterkirct)«: die Messe gehört und die Kommunion genommen hatte. Hieraus hatte die Prinzessin Mathilde mit großem Interesse das herrliche OrdenSschloß eingehend in Augenschein ge- nommen. Am Bahnhof in Danzig wurden die königlichen Gäste vom Kronprinzenpaar und vom kommandierenden General von Mackensen, bei dem sie Wohnung nahmen, erwartet. Ferner waren anwesend der Staatssekretär des Rcichsmarineamts Großadmiral von Tirpitz und Oberwcrft- direktor Konteradmiral von Ho lieben, der dem König für seinen hiesigen Aufenthalt attachiert ist. Von zwei Schwadronen des 1. Leibhusaren-Regiments eskortiert, fuhren die königlichen Gäste im offenen vierspännigen Wagen zum Generalkommando. Nack kurzem Aufenthalt deaaben sie sich in Begleitung deS Generals von Mackensen zu den der Stadl vorgelagerten FortS Hagelsberg und Bi schofs berg, die eine l-errliche Aussicht gewähren. Hieran schloß fick eine Htundsahrt durch sie Stadt und die Besichtigung der evangelischen Maricnkirckst, die ihren wundervollen Bau und ihre Ausschmückung noch früheren katholischen Zeiten verdankt. Um 8 Uhr fand beim Kronprinzenpaar in Langfuhr ein Abendessen statt, zu dem noch folgende Gäste geladen waren: Generaladjutant Generalleutnant von Müller, Fliiaelädjutant Oberst Meister, Flügcladjutant Ma jor Freth. von Könneritz, Flügcladjutant Major von Schmalz, Oberzeremoniemneistn Graf Wilding von Königsbrück, Hofdame Fräulein von Schönberg-Roth- schünberg,, Hofmarschall Freiherr von Könneritz, der sächsische Gesandt« in Berlin Freth. o. Salza und Lichtenau, sächsischer Militärbevottmüchtigter General major Frerh. Leuckhart von Weisdorf, Staatssekretär Großadmiral von Tirpitz, Konteradmiral von Hol leben, General der Kavallerie von Mackensen und Gemahlin, sowie Oberpräsident von Jagow. Ferner waren anwesend Oberhofmeffterin Freifrau von Al- vensleben, Hofdame Gräfin von Wedel, Hofmarschall Graf von Bismarck-Bohlen, Kammerherr von Behr, Graf zu Solms-Wildenfal» und Hauptmann Edler von der Planitz. Morgen früh werden die königlichen Gäste in der Königlichen Kapelle die Messe hören. Zur Amerikareise eines deutschen Geschwaders. Berkin. 26. April. (Tel.) Der zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Ostsee stehende Konteradmiral und Flügeladjutant des Kaisers v. Rebeur-Paschwitz ist zum Chef der Kreuzer division ernannt worden, die den vorjährigen Besuch der amerikanischen Kriegsschiffe im Juni v. I. er widern soll Kapitänleutnant Prentzel wurde zum Admiralstabsoffizier dieses Geschwaders ernannt. Um Träger» Erbe. i Oldeaiurg, 26. Apsil.-(Tel.) Bei der heutigen -Reichstags-Ersatzwahl im 2. oldenburgischen Wahl kreise Varel-Jever erhielt Hug (Soz.) 12125 Stimmen, Dr. Wiemer (Fortschr. Vpt.) 10854 Stimmen, Dr. Albrecht (Natl.) 1883 Stimmen. Frhr. v. Hammerstein (Bd. d. Landw.) 972 Stimmen. Es findet also Stichwahl zwischen Dr. Wiemer und Hug statt. Au« einem kleinen Bezirk steht das Resultat noch aus. Russische Kriegsschiss« vor dem Bosporus. Konstantins»«!, 26. April. (Tel.) Der Kapitän des rumänischen Dampfers „Crajora", der gestern eingelaufen ist. hat berichtet, daß er im Schwarzen Meere, 35 Meilen vom Bosporus entfernt, 20 russische Kriegsschiffe gesichtet habe. * Da» Urteil gegen den Berliner Bankräuber. --- Berlin, 26. April. (Tel.) Das Schwurgericht verurteilt« den Bankbeamten Friehe, der seinerzeit den Kaffenboten Klein im Automobil Über fällen hat, wegen versuchten schweren Raubes unter Zubilligung mildernder Umstände zu vier Jahren elf Monaten Gefängnis. Vorher hatten die Geschworenen zuerst die Schuldfrage auf versuchten Todschlag und versuchten schweren Raub unter Versagung mildernder Umstände bejaht, worauf der Staatsanwalt 14 Jahre 11 Monate Zucht- Haus beantragte. Währ«nld der Beratung des Ge richtshofes sahen die Geschworenen ein, daß sie sich zuungunsten des Angeklagten geirrt hatten. Der Gerichtshof beschloß Zulassung des Be richtigungsverfahrens, in dem die Ge schworenen die Frage, wie eingangs angegeben, be antworteten. verusung. : Yer«, 26. April. Tel.) Der Professor der Theologie an der Universität Bern, Liz Dr. Hof mann, ist als Dozent an die Universität Leipzig berufen worden. IVItteruarc ia ^»cbsvn am 26. ^prll. Vttteraagsrerlaak la Saekiva vom 25.—26. April. Ulti«, l»o,»»t» mm retili-, 5ekn„- 1>»d» Iss! I «innm.n Ild -i- IS.I 4- m.» , Su — ,17 4- >7.7 — — S»,i,,i 20: -n isr -i- »0 I — rrv --- I/.4 u 7 —» — 6tt»o . . . 1«.» 4- v'l 1 > — V»«mi>ii» . . nz -i- >7.Z IN» 1 — E- . . ZSS > ,7.4 T 02 40 2 — —» 4- 15.6 -i- ».1 1 7 — «z. I4.S 0 I 4- 14» - 0.7 4 — E» en 4- is.- -i- 1.0 4 , — — /dl -e -i- '.0 4 EM 77« - 17.0 - 7.4 4» « — s«od»»ld«li . iru 4- 4- ' » » 2 — — äm 25. Aprü traten g»o» vereivrclt leichte Xiecker- seklüvv ank. Leute krUk herrscht vrieäer keckeres Zetter, ttia IViaäv dsden »um keil usek > ueä XIV geärvkk. Vv loioperstur ist nicht v»ritnäort. Der l^uktäruetz reißt gleioktall« uvvesevtlicdv Voriinäeruog, o. Uout» krim tret ooed vielenorts Neck »uk. a-efre»akke«r: Astz—ee» Gchnl». verantwortllchc Ardakleure: Siir Politik «nd die Handel». t«ttu»s >. Kirchrnttz, lokal« und süchsstch« Nngelegeuheitr», ragwchrontl ns» v«n»ischt«» ». » VnM«, da» gruillkt»» P«U «chns,»»,«. Must» «. ««»»itz, »P«rt und »rrichwsast g. Haarfel». Kür de» Inferatrnteil Atzt«. «Smtlich t> JetWtG»
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