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L vriiese. Mim, rr. m«i »s>s. Leipziger Tageblatt LLW LM^LM Knkoiw ^/,9 vkc. Lacko 11 vbr. 8l2l-7S (onlinsnts f«Igv eovllü8lllLl-eao»ted0lle- unä kutts-ksreda-eo, Ssvoovsr. s« rrLvvll-aovsrdovorelll. und ftchr m fern bescheidenes Junggeselle schein», da» wvit im Norden von Berlin lag- — 2vm MMM-ktktll 18. Ari — vL8 no-?6 ?i'0Zlciillm!! Ll'üLSö V/okIiäligkeits-klLlineö — „Srll ps?6 M. 249. ros. Zritfl-yrmy. Sette 9. 6ovtinsvtLl> Ltv „Vor' ?08!tiV6" Oiisniseiei'" — „itl? 8ilii6i. Vene^ep" OdsIvsrlisokäNks Kütkr. 8vli9i»»t»i' 4n»8n«Mnrt ckor rorttvrv» Tlu»8«8eo«I I «1i»rlk». »nnnn nur gefälligst zurück. In der kleinen Frau steckt mehr, als wir alle ahnen. Sic sollte mal ihrem steinernen Tiroler etwas zu raten aufgeben mit ein paar landläufigen Weibcrlauncn — manche Männer lernen erst danach ihre grauen gebührend schätzen. Der liebe Hans Kurt mühte eine Gattin haben, die ihn tüchtig in Atem hält. Lcid tut mir die kleine Frau Suse", sckloh er brummig. Frida stand auf dem kleinen Balkon des Hotel zimmers, das ihr Vater bewohnte, und freute sich über das Schellengeläut der vorüberfahrenden Droschken. ..Weiht du. Papa", sagte sie durch die halboffene Tür. „wenn ich das Geklingel hier höre, dann ist mir's ganz so. als wäre ich zu Hause und als müsse Jahn einen Augenblick eintretcn und melden: ..Gäste kommen angefahren. gnädiger Herr" lind dah die Leute hier auf der Strahe vielfach in ihrer schwe dischen Nationaltracht umhergehen, wie auf einer Maskerade, ist ebenso hübsch als drollig." ..'Ts ist Zeit, dah wir aus dicsein Karneval wieder auf See kommen", meinte Baron Egge, der bereits Sehnsucht nach seiner „Herta" lmtte. Die Jacht sollte den Nachhauseweg längs der Küste über Finnland nehmen, und Olly sollte für den Rest des Sommers mit nach Littgallen. Sie freute sich darauf, sie war noch nie in Kurland gewesen. Allein in elfter Stunde kam alles anders. Eine Depesche ans Berlin, no-in Wendhag>.'»rscken Hausarzt unterzeichnet, traf ein und beorderte Olly schleunigst nach Hause. Olly war stumm vor Schrecken. Es muhte sich fraglos etwas sehr Wichtiges, Schweres in ihrem Elternhanse ereignet haben. Bruno Reuten», der sowieso seine Abreise von Tag zu Tag verschoben hatte, erbot sich zu Baron Egges grohcr Beruhigung. Olly nach Berlin zu ge leiten. Ein paar Stunden nach Einlauf der Depesche befand sich Olly schon auf dem Bahnhof. Der Expreftzug Stockholm -Berlin ginig um neun Uhr abends. Olly konnte cs kaum erwarten, im Coupe zu sitzen, sic fieberte vor Unruhe und Ilnge- wischeit. Sir hort' nur mit halbem Ohr, daft Harry mit bedeckter Stimme ihr versichert«, sic käme noch ganz gewiß einmal nach Kurland. Olly merkte es auch nicht, doch er ihr beim Abschied zweimal die Hand kiitztc. Als lle aus dem Goupöfenster zuriickschoute, war Harrn der letzte, den sic auf dem Bahnsteig erblickte. »M-rttt/k. L««8o. 6»-. Ltöttagzottoe^. — .Zerkau Lkatn«' Saak /«tt» Lvv»msr-«<! -tc. Mechanisch erhob sie die Hand und winkte chm mit ihroin Taschentuch einen Gruß zu. Aber sic dachte da bei nicht an Harry Klemens — ihre Gedanken flogen dem zur Stadt hinauseilendem Schnellzug voraus in dic lanbumvankte, stille LKlla, wo das Schicksal auf sic wartete, uw — sie mutzte es ganz genau — ihrem Loben eine neue Wendung zu geben. Sie fuhr denselben Weg, den sie vor einigen Tagen in d«r köstlichen, Hellen, nordischen Frirhtingsnacht ge kommen war, zurück . . . Auf felsigem Untergruird, am F>utz mächtiger Tannen und wehender Birken blühten bunte Sommcrblumen in üppiger Pracht. Weifte Lairdisiurser lagen an stillen Seen in Keinen Buchten erblickte man weifte Ruderboote. Lauschige Pfade führten am LLasser doyi». kleine Inseln, mit Buschwerk bestanden, erhoben sich aus der regungslos träumenden Flut. Wic schön war dieses Land in sei ner nächtlichen Schwermut. Auf Ollys erregte Ner ven übten dissc grossartigen, ruhigen Laiwsiixafts- Lildcr eine wohltätige Wirkung. Sie empfand zu gleich Bruno Neuterns Gegenwart als einen Trost. Er wurde unterwegs viel mitteilsamer als sonst, im Wunsch, sic zu zerstreuen, und kürzte ihr dadurch diese Stunden aäulender ungewisser Sorge. Als di« „Viktoria" mit dem Expreß an Bord, von Trellebovg dampfend, Rügen sich nahte, regnete es in Strömen. Die Kreidefelsen, das Meer, das saftige, grün« Laub der Insel alles »var in einem grau- wcitzcn Schleier gehüllt. Deshalb berührt; Olly das Wiedersehen mit diesen Stätten, an die sich für sie so viel fröhliche Erinnerungen knüpften, doppelt trau rig .. . Bruno Reutern brachte seine Schutzbefohlene bis an das Gittertor der Billa Wendhagcn. Sie dankte ihm mit ein paar hastigen Worten, sie war blatz vor Aufregung. Wie gern wär« er mit ihr ins Haus ge gangen, er hatte solch «in großes Mitleid mit ihr... Er blickte ihr »rach, wie sie im Regen den Gartenstcig bis zur Haustür entlangging und, als auf ihr vor sichtiges Läuten nickt gleich geöffnet wurde, zcrghaft anpocht«. Dann tat sich die Tür auf, und Olly verschwand in der Villa. Ein paar Minuten la-ncDwartele Bruno noch, ihm war's, als müsse sich etwas ereignen. Doch als die Villa nach wie vor wie ansgestorben vastand, wandte er sich zum Gehen, schlug den Weg zum Bahnhof ein lolepbon 1928. G llkckte»«. <Z ä-vE. llall. 3tr. 11. geilte steitrß rdenS 8 Mir: L»v»Ilor-SaII. ZV«it»tLckti»vksr Betrieb! — klevoete Operette»-Dtin/e! «Ivr 8»t««i,. 8<nmtsx: Sartoll-Lrüllnnlißskonrvrt iiul Sr»uä dal varö. Ist votlx, ZV6vv Sie vir' kLkpreuk v»1t s.dvskmbar'srl keigfsv Lusvü8tsv 1kt8sev. Ls1ksvv6vk86i voUrlskt 8iok üktvn wükslo8 ill 2 Mvutsv. Visse vsr- VIüLksvlls I-sistuvx voUdrlvxt üis I. Lp.»A«st. Iohanni-vlah S. Freitag: Hlrsi m. Nindfl. TV llretzschmar. II. " - III. IV. V. VI. VII. VIII. Oastdok steustam Ltrvlistr. SV. — Telephon 5S9S. krelt»^, judilLums - Konrvfl — an« X»I»„ des — jIlI verrtLekt« Vssk»^ Moll 4«, O-rstdoÄ'veuotast Onvkv»ten« „4 ketvltter Vroltaxarordvdr. 3«»»d<»>ck, »beock» 8 kllrr: I. populäro« kLwUIvv-Lovrert! 8onitt»s need». ^4 HI»: M«^»sI-8Ai»U«r an6 II»Nk Lpaziergang dell 19. Mar: Hv»i«i,vdeiiil«. 2 Uhr. Baron Egge dräirgte ungeduldig zur .Heimfahrt. Frida wiberspt«ch ihm nicht. Sic war überhaupt seit Ollys Abreise so kopfhängerisch, daft ihr Vater sie unters Kttm sichte, ihr Gesicht ein wenig empor hob und zärtlich sagte: Fritz, was ist das nur n»tt dir? So, «He du jetzt bqk, gefällst du mir nicht." „Ach, Papa", erwidert« Frida leichthin, „bitte, mache dir meinetwegen keine unnützen Gedanken. Mir fehlt nichts — es ich nur Ollys wegen — keine Zeile ist da von ihr - sic hätte uns doch depeschieren können, was bei ihr zu Hause geschehen ist. So misten wir nichts." „Wenn sie Leu le einem nicht schreiben, so ist das in den meisten Fällen durchaus kein schlim.xes Zei chen", tröstete der Baron. .Inglücksbokschasten pfle gen schnell zu reisen. Wie lange sollten wir aber wohl hier auf eine Nachricht von Olly warten?" Alsbald fand der Baron, daft auch Harry merk würdig „nraulfaul" geworden sei — er und Frida neckten einander nicht mehr. „Kinder", sagte der alte Herr kopfschüttelnd, „ihr gefällt mir alle beide nicht. Wenn mir die ganze Ernte in Littgallen verhagelt wäre, ich könnte kaum sauertöpfischer cvussch-en, als wie ihr zwei. Was, in des Kuckucks Namen, ist in euch gefahren?" F „Lieber Papa, man kann doch nicht immer sein So-nntugsgesicht machen", erwiderte Frida merkwür dig gereizt. Hans Kurt überraschte seine Frau mit der Nach richt. daft Inge Mellien bis Saßnitz auf der „Schwar zen Susc" mitfahren würde. Diese Mitteilung geschah irr Gegenwart Frau Inges. „Ich hab« di« gnädige Frau gebeten, uns das Der- gasigen zu schenken", sagte Hans Kurt, „aber Fra» Mellien fürchtet, uns irgendwie lästig zu fallen — an Bord. Ich halbe bereits nach Möglichkeit diese Befürchtung zu entkräften versucht — schließe du dich mir an, Susi." Frau Susi nahm sich zusammen, zwang sich sogar zu cincni verbindlich«!» Lächeln und forderte die Frau, vor deren Macht über Hans Kun sie sich unausgesetzt ängstigte, kühl, aber dock liebenswürdig zum Mit reisen auf. (Fortsetzung in der Abendausgabe.) 2? Dresdner Straße 20. N WVA »W W Ntt-'.svr. " 270. m-°. H V w. k 8 8 D Heute Freitag abend von 8 Uhr an: MMr «rnstmer Ss-i ^i«»»«8tv -llüriL«! Klotter Nctried. Ikerelbakn. <i«or»r IVevrel. Morne» Sonnabend, abends 8 Uhr ZV kltitv - iknlt. ironütag, d. 19. Mai, nackM. 4 Ul»r: HV«tl»i,wnit-8St»^vi- u »»II »oineninste Libolaugi-itätto I-eip/.Ixs. Ikirltiitt.'rpieig 1 naek 7 Okr »bck«. 50/4, «cker cko IlLlktt!. Heute I'reitax, 4—7 vvck 8—11 vdr ckes lolliüiizükr-OrcketiM fk. (Mm). Aorgcn ^onvabon l L—11 Obr »denöH (ztarKgieriten-i ag) lioiirert äe« üii8tsr ttittii-vreli^ler» fkixs. Ilsuv "" WAUSS-iLANlSN ^»MlItenlLart» S^.—. RS.—. ,»» z kvmesterkart« LIK. 5.—. cknliro^Iiurl« kür t?tt>cklereucke .91». 8.—. Tüpierstr.1. Freitag: Nudeln m.Rindsl. D.B. .tkuL». Fickenwirth- Münzgnsse 24. Gcüne Srdpn mit Pökelfleisch. D.B. Eltzner- Go, Aeutz. Hall.Stt.105. GelteErbsen m.Sckwarzfl. D.V. Schmidt Seller., Wurzn.Str.55. Spnrtanrrgem. m. Würstck. T. V. Franz. Plagwi», tssigelstr. Milchreis rn. Zucker u. Zimt D. V. Brandt. Slü., Wasferlurmür. Ärüne»rrbj.m.Möhr.u.Püktlfl. D. B. Hübner. Co., Biedermannstr. Freitag: Grüne Erbsea mit Pökelfleisch. Dir. Helorlok I.lebm.-nw. VVoekenpi'oZrLmw vom 10.—17. Alan Usn mu88 8ick ru keifen E8ön" ök-ott!8p!6t: „! Der Snrs ins Blaue. 17s Eine Sommer- und Segelgeschichte. Von Hedda ». Schmidt. Frau Inge begrüßte die Nachricht, daft Gustav Jversen bei einem Stu» vom Pferde sich da, Bein verstaucht habe, und daß die Geschwister mm nicht, wie verabredet gewesen war, in der laufenden Woche in die Hauptstadt kommen würden, mit grobem Gleichmut. Sie sandte eine Beileidskarte und dachte dann nicht weiter an Eustavsholm. Noch nie hatte sie die Freude am Leben, die Freude an ihrer eigenen Persönllcktcit so intensiv empfunden, wic in diesen Tagen in Stockholm. Ihr. Lächeln, ihr Gang, ihr ganzes Wesen waren sieg hafter, denn je. Sie spielte sich auch selber keine Komödie vor: sic wollte Hans Kurt gefallen. In ihm glaubte sic die Ergänzung ihres eigenen Ichs zu finden — jene ideale, geistige Verbindung zwischen Mann und Weib ichwedte ihr, wie so oft schon, vor — es war doch nichts Schlimmes dabei, daß sie und der „steinerne Tiroler" sich so vortrefflich in ihren Lebensanschauungen und Interessen verstanden. Sie begingen doch an niemanden und an inchts eine Untreue dadurch. Ein Mann wi« Hans Kurt, der an eine unbedeutende Frau gefesselt war. mußte das Bedürfnis empfinden, bei einer anderen, die ihn verstand, seelische Anregung zu suchen. So dachte sich's Frau Inge, so und nicht anders mutzte cs sein, und in der Tat übte sic eine Sug gestion auf Hans Kurt aus, daft er sich alles Ernstes einbildete, daft nur das überlegen Geistige im Wese»» dieser interessanten Frau ihn anziehe. Sie verhehlten cs einander auch keineswegs, daft sie sich gegenseitig sebr gefielen — und im Grunde verbaird sic ihrer ocidcr Lcbcnskünstlertum, ihr Egoismus am stärksten. Mit solch einer gefährlichen Gegnerin sollte Frau Susi nun kämpfen. ... Sic wappnete sich mit ihrer gewohnten Ruhe, ihrer vornehmen Zurückhaltung und lieft die Dinge an sich herantreien. Baron Egge war trotz seines geflissentlich zur Schau getragenen, schlichtdcrben Krautjunkers kein übler Menschenkenner: er empfand und bekundete plötzlich eine groft« Sympathie für die kleine, stille Frau und zeigte sich dazwischen sogar ironisch Fran Inge gegenüber. „Du, Fritz", äußert« er gelegentlich, „deine Be hauptung, daß Frau von Henning langweilig wäre, M WmiM ILr8ee-ii.8SMWsrtierk. AM" Ren eröffnet: 038 86e!imsn-k338i'n im P!6i886llflu88. FitteruN'i Ser Teelöw n heute vor«. 1 l und n.:ch»n. 4 uns 6 Ni,r. Heilte, sowie tänltch nach«. 5» Uhr: Var«t«IIui>x von kk. ,.tt«ul»tlvr- 5»«I»nl»'^ (Bastard-Löwen, Tiger, Leoparden). Nackm. 4 Ubr bet nnter 'Lvttternng ». d. rlo-elle d.Kg'. Sachs.2nf.-Rgt.Rr. 196. LeitungHr.^ql.Milsiko.^.ll.Zlattkoz . Eintritt 1 Mk. Binder 4V Pf Reserviert« Plätze extra. F«o«, bis 1. Mörz ISIS gültige Vrrnvrkartvn. Familtenkarten (Eltern und 1 Kind ; Eltern und bi« zu 4 Kindern 39.—, jede- weitere Kind kostet 3.— extra. Einzelkarten für Herren X 13.—, str Tamm ^tl 8.—. bemesterkarteu für Studierende.xt 5.—