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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.05.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120517011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912051701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912051701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-17
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
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Sette S. Nr. 249. los. Iahr-any. all« in Hellen Haufen. In allen Beförderungsarten eilten sie berbei, und unaolälffig tönten die Hupen der Automobile, di< Glocken der Rodler, das Achtung- rusen ö«r Rosselenker. Die Frühausflügler hatten leiser wenig Rücksicht auf die Wiesen am Fusswege hinter Plüßitz genommen. Deshalb sperrt« nach kur zer Zeit ein Kommando der Freiwilligen Feuerwehr und Gendarmerie die beiden Ausgangspunkte des llveges sür den Verkehr. So mußten viele «inen klei nen Rückmarsch antreten und am Gewinneberg ent lang die strafe über Döbitz—Dewitz wählen: Eine schwarze Riesenschlange nahm sie dort auf und führte sic mit. Vor oem llnglücksdorfe hielten auf einem Felde unzählige Fuhrwerk« und Automobil«. Wie wir an den Erkennungszeichen fcststellten, befanden sich darunter 1b aus Berlin, verschiedene aus Dres den, Plauen und dem Regierungsbezirk Merseburg. All« Gegenden Sachsens waren durch Autler ver treten. — Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, hatten am Lage vorher Geh. Finanzrot Krug von Ridda. Kreish.ruvtmann von Burgsdorfs und Amtshauptmann von R o st i tz Wallwitz Sehlis besucht. Veranlassung dieses Besuches dürsten die Vorarbeiten für die Einleitung einer staatlichen Hilfsaktion für den unglücklichen Ort gewesen sein. (T Beschaffung von Räumen für das Prrsonal des MarkthaUenrestLÜrants. Der Umstand, das; der Wirt- scheftspächtcr des Markthallcnrcstaurai'.ts gezwungen ist, sein Dienstpersonal außerhalb seiner Wohnung schlafen zu lassen, bereitet diesem mancherlei Unzu- träo,lichikc:L«n, denn einmal kann er dieses nicht ge hörig beaufsichtigen, und dann hat er es euch nicht immer zur Verfügung. Der Wirtschaftspächter hat sich für den Fall, baß ihm für sein Personal geeignete Räum« zur Verfügung gestellt werde», zudem bereit erklärt aus ten Pachtzins jährlich 4l-0 znzuiegen. Der Rat will nun über der Küche einen Ausb'u er richten lassen. Die dadurch entstehenden .Kosten werden schätzungsweise 6700 betragen. Außerdem hat der Rat beschlossen, den Pachtzins von Fertig stellung der Räumlichkeiten ab um jährlich 400 .tl zu erhöhen. * Schissskiste sür billige Briese noch den Ber einigten Staaten von Amerika (IN Pf. sür je 20 Gramms: Die Portoermäßigung erstreckt sich nur auf Briefe, nicht auch auf Postkarten, Drucksachen usw. und gilt nur für Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nicht auch nach anderen Ge bieten Amerikas, z. B. Kanada. „Kaiser Wilhelm der Grosze" ab Bremen 21. Mai, „Viktoria Luise" ab Hamburg 23. Mai, „Kronprinzessin Eecilic" ab Bremen 2V Mai, „Amerika" ab Hamburg 00. Akai, George Washington" ob Bremen 1. Juni. „Kron prinz Wilhelm" ao Bremen 4. Juni. „Prinz Friedrich Wilhelm" ab Bremen 8. Juni, „Kaiser Wilhelm II." ab Bremen 11. Juni. „Kaiserin August« Viktoria" ab Hamburg 1!!. Juni. Alle diese Schiffe, auszer Viktoria Luise", sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgang« die schnellste Beförderungsgelcgenheit bieten. Es emp fiehlt sich, die Briefe mit einem Leitvermerkc wie ..dirkter Weg" oder „über Bremen oder Hamburg" zu versehen. * Reue Spielgelegenhcit in L.-Connewitz. Wieder holtem Ersuchen entsprechend, hat sich auch im Turn verein L.-Connewitz, gegründet 18.">8, eine Spiclabteilung gebildet, die Sonntag vormittags auf dem vom Nate der Stadt Leipzig bc- reitwilligst zur Verfügung gestellten Spielplatz unter halb der Connewitzer Kirche ihre Hebungen abhält. Das Spiclgeläv.dc ist der alte Strcitteich. umrahmt non hohen Baumbeständen. Unter Aufsicht und An leitung werden Sonntags früh von 7 bis 9 Uhr Turn spiele geübt, von 11 bis 1 Uhr, Fuszball und Kampf spiele. Alle Interessenten und Spiclfreundc werden zur Teilnahme cingeladen. * Versendung von Paketen während der Psingst- zeit. Die Versendung mehrerer Pakete mit einer Postpckctadrejse ist vom 20. bis einschl. 25. Mai weder im inneren deutschen Verkehr noch im Verkehr mit dem Ausland — ausgenommen Argentinien — gestattet. Rach Argentinien können auch in dieser Zeit mehrere, jedoch höchstens 3 Pakete, mit einer Postpaketadrcsse versandt werden. H Alendmotette in der Johanniskirche. Der Kirck>c!,chor zu St. Johannis veranstaltete am Mittwoch unter Mitwirkung der Sopranistin Fräulein Ella Hilarius und des Organisten der Dresdner Kreuzkirch«, Bernhard Pfann stiehl, ein« Adendmotettc. Der äußerst gute Besuch — das Gotteshaus war bis ouf den letzten Platz gefüllt — bewies di« große Beliebtheit, deren sich di« Kirchen konzert« zu St. Johannis erfreuen. Mit den tief er greifenden Klängen des „Räl)«r, mein Gott, zu dir!" im Satze von Bruno R ö t h i g, des Todcsgesangs der untcrgegangenen „Titanic", wurde dcr Abend «ingclcUct. Dann hallten die wunderbaren Harmo nien des Präludiums und dcr Fuge D-Dur von Joh. Scb. B ch, von Meister Pfannsti« hl vorgctragen, durch die Räume. Der Leitgedanke der übrigen Vor- iragsfolg« deutete hin auf di« Familie, das Gottes haus. auf das Herz als Tempel Gottes und auf di« Wohnung „Hoch über den Sternen". Unter Kantor Nöthigs Leitung bot der Kirchenchor die im Nahmen dieses Leitgedankens liegenden gemischten Chöre, in prächtiger Aussprache und Deklamation mustergültig vorgetragen. Frl. Hilarius sang mit Hellem, auch in den hohen Stimmlagen weichen und weittragenden Sopran „Mir ist so wohl im Gotteshaus", von dem Leipziger Komponisten Winter berger. und Zeigte trefflicl?« Beherrschung der Kolora turen in dcr Bachschen Arie „Komm in mein Herzens haus". bZemeinsamer Gesang beschloß di« weihevoll« Stund« der Abcndmotctte. O Vermißt wird seit 0. Mai aus ihrer Wohnung Koblcnstraße 18 hier die Bcamtenchefrau Gertrud Strchl geb. Uhlig. 24 Jahre alt. Sie hat an geblich bei Chemnitz Verwandte besuchen wollen, ist aber bei diesen nicht eingetroffen. Da sic nerven krank ist. befürchtet man, daß sie sich ein Leid an getan hat. Sie ist mittelgroß, schlank, hat hellbraunes Haar, gesundes Gesicht, auffällig hohe Schultern, trägt dunkelblaues Kostüm, breitkrempigen Hut mit schwarzem Band und schwarze Halbschuhc mit Lack tappen. o Ein Unhold dingfest gemacht. In der Nacht zum Donnerstag gegen 12 Uhr wurde ein junges Mädchen von einem Manne in unsittlicher Weise belästigt, dcr daraus die Flucht ergriff, im Johanna- park aber scstgenommen wurde. Auf dem Polizei amt entpuppte er sich als ein wegen gleicher Ver gehen schon bestrafter 31 Jahre alter Graveur aus Reudnitz. Da das Mädchen noch nicht ermittelt wer den konnte, wird es hierdurch gebeten, sich umgehend bei dcr Kriminalpolizei zu melden. c^) Belohnung. Am 2. Mai wurde im Grim- maischen Stcinwcg ein 2rädriger Handwagen ent Leipziger Tageblatt Morgenausgabe wendet, auf dem sich 4 Säcke mit 7 Zentner gebrann tem und ungebranntem Kaffee, 25 Pfund Zitronat usw., sowie 2 Pakete mit Wäschestücken befanden. Auf Wiedererlangung der Sachen setzt der Eigentümer 10 Prozent d«» Werte», der sich auf 900 be läuft, aus. O Gestohlene Felle. Aus einem Rauchwaren geschäft im Brühl wurden 20 Nutriafell«, 60 ge färbte Bisamselle und ein Nutriafutter im Gesamt werte von 308 -it gestohlen. () Festgcnommen wurden: ein 34 Jahre alter Arbeiter aus Möckern wegen Betrugs; ein 24 Jahre alter Fleischergesellc aus Laibe wegen Unter schlagung einkassierter Gelder; ein 37 Jahr« alter Gärtner aus Weißrusse wegen Diebstahls und ein 46 Jahre alter Arbeiter aus Volkmarsdorf gleich falls wegen Veruntreuung von Geldern. ) Unfälle. In dcr Cüdstraßc fuhr ein 25jähriger Kaufmann mit seinem Rade an einen Straßenbahn wagen, kam zu Falle und verletzte sich erheblich an Armen und Beinen. — In der Bcethovenstraße fiel ein Gcschirrfllhrer, dcr auf dem Kutscherbockc ge schlafen hatte, während der Fahrt auf die Straße, kam aber mit einigen Hautabschürfung«» davon. zc. Mockau, Der Invalide Dix aus Mockau stürzte Mittwoch früh gegen 9 Uhr bei einer Be sorgung auf dcni hiesigen Nathause infolge Herz schwäche tot zu Boden. * Liebcrtwoltwitz. Am Dienstag vollendeten sich 25» Jahre, daß Orts- und Sparkassenkassierer Emil K vhendors hier tätig ist. Beamtenschaft und Gemeinde ließe» es sich nicht nehmen, diesen Tag sür den verdienstvolle» Jubilar zu einem Ehrentag zu gestalten. Tas Amtszimmer und der Schreibtisch waren mit Blumen reich geschmückt. Gc- meindevorstand Bcher erschien mit einer Deputation des Gemeinderatcs und sprach vor versammelter Bccmitenschajt dem treuen Beamten die herzlichsten Glückwünsche aus. Zum Zeichen des Dantes und der Anertcnnung wurde ihm eine goldene Uhr nebst .Nette überreicht. Außerdem wurde dem Gefeierten, unter dessen Leitung die Liebcrttvolkwiher Spar kasse sich mächtig entwickelt hat, der Amtsname „2 ckrctä r" verliehen. Auch brachte der Gc- meindevorstaud ein sehr anerkennendes Glückwunsch schreiben der Amlshauptmannschast zum Verlesen. Im Lause des Tages gingen dem Jubilar noch eine Unmasse Blumen, Geschenke und Glückwünsche aus allen Schichten der Bevölkerung zu, ein Beweis, wie hoch man ibn ob seiner Treue und Gewissen haftigkeit, sowie Zuvorkommenheit schätzt. Borsdorf. Die Dauerpumpoersuche für das zu errichtende Wofsenverk sind beeret inb haben gezeigt, daß das Wasser, an denen Güte wohl kaum Beanstandungen gemacht werden, reichlich ausgchal- tcn hat. Das Werk wird in der Nähe der Gasanstalt errichtet werden. — Am kommenden Sonntag ersolgt die feierliche Einweisung des neue« Orts pfarrers, des bisb-'rigen Hilfsgeistlichen Schnieder- Meißcn, durch Superintendent Kirchenrat Liz. Dr. Albert aus Grimma. - In den Parkanlaaen näherte sich ein diesiger Arbeiter in unziemlicher Weise'ein.ein zebnmhrigen Schulmädchen. Als dieses um Hilfe rief, floh er, konnte jedoch noch am selben Tage verhaftet werden. Kus Saüilen. (*) Wurzen, 16. Mai. (Rcgicrungsver- tretcr im Uu w c t t e r g c b i c t. — Stein- a r b e i t c r st r c i t. — Unfall.) Krcishauptmann v. Burgsdorff aus Leipzig und Geh. Aegieruugsrat -Amlshauptmaiiii Hänichen bereisten gestern im Auto mobil die von den Wettcrschädcu hauptsächlich be troffenen Ortscl»asten Püchau, Nischwitz und Hoh burg. — Ter Streik der P s I a st e r st c i u a r b c i - ter datiert unverändert fort und hat nun auch auf die Brüche in Faltenhain und Hehda übergegrisfen. Tic Zahl der Ausständige» beträgt rund 1100. — Dcr Elektromonteur Müller von hier kam während der Arbeit der .HoMpanuungsleituilg zu nahe und verlor dadurch den rechten Arm vollständig, wäh rend er am linken Arm und an der Brust schwere Brandwunden davontrug. Er starb nach schmerz vollen Leiden im Eilenburger Stadtkrankcnl>ause. — Tic Ratiouatslugspcndc hat hier 2348,48 Mark er bracht. Brandls, 17. Mai. (Jahrmarkt.) Sonn tag, den 19., und Montag, den 20. Mai, wird hier der Frnhjahrsmarkt abgehaltcn. * Plauen i. B., 16. Mai. «Bort rag.) Der Leipziger Arclptekt Alfred Liebig Isielt im In- nungshaus einen Lichtbildervortrag über „Soziale DohnnngSsürsorge", der von Interessenten des Ge meinnützigen WohnungSbauvereinS Plauen, von Rats mitgliedern und Stadtverordneten außerordentlich stark besuch! war. Ter Vortrag behandelte die Be strebungen der gemeinnützigen Bauvereine, der Zentralstelle sür W<ch,nmstSfui?sorgc "" Königreich Lachsen und des HcimatsctMtzbundcs. Da Architekt Liebig große Ersalwungcn im Kleinwohnungsbau sür Banvcreinc hat, wurde er beauftragt, Bebau ungspläne für versäsiedeuc Gelände auszuarbeiten. * Radeberg, 15. Mai. (S a nge s f r e u d i g e r Abc-Schütze.) Einen heiteren Zwischenfall gab es in dcr Schule zu Großerkmannsdorf bei Radeberg. Aus die Frage, wer von den Abc- Schützen singen könne, meldet sich nach langem Zögern dcr übrigen ein kleines Kerlchen und singt auf des Lehrers Aufforderung frisch darauf los „Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit". Da vec Lehrer mit großer Mühe seinen Ernst bewahren konnte, klingt es bis zum Schluß mit „eins, zwet, drei prost" durch die geheiligten Cchulräume. Kus üem Leipziger Vereinsieden, * Die Bezirksgrnpp« .Süden" de» Hansadnude» hielt am Dienstag, den 1t Mai, in der BereinSbierbrauerei eine Mit gliederversammlung ab, in der Herr Direktor Dr. Fritz Sühn eine« Bortrag über ^Massnahmen zur Sicherung von Bausorde« rungen" hielt. Der Redner behandelte in klar verständlicher Weise zunächst den ersten Teil des Gesetzes, der sich al» nicht ganz ausreichend »um Schutz der Bauhandwerker erwiesen habe. Ebenso erläuterte er die hauptsächlichsten Bestimmungen des Meilen Teiles de» Gesetze», sür dessen Einführung er sich andsprach. An den Bortrog knüpfte sich ein« rege Debatte. * Wernigeroder Bnnd. Heute Freitag sindct abends Z49 Uhr im «dünstlerhause die DiskussionSversammlung statt, in der Herr Amtsrichter Tr. Oertel da» Referat erstatten wird über das Thema: »Rechtsordnung im Christentum!?" <l. Dir Brauergeselle« Leipzigs, soweit sie im Bunde deut scher, österreichischer und Schweizer Brauergesellen organisiert sind, hielten in Ulrichs Bterpalast eine Bersammlung ab. Zu nächst wurden einige neue Mitglieder ausgenommen. Hierauf erstattete Herr Pohl Bericht über die Berhandlungen de» Be zirkstage» sBcztrk Lachsen und Thüringens. Nach seinen An»« siihrnngen bewegt sich die Mitgliederzahl in Höhe de« Bor jahre», trotzdem eine groß« Anzahl Brauereien de» Bezirk» de« Betrieb eingestellt haben. Zu dem im Juni stattsindenden Berbandstag« werden vom Bezirk u. a. folgende Anträge ge. stellt: AnstelUlng eines zweiten Beamten und Ausnahme der in den Braucreibetriebe» bcschäjttgten Handwerker in den Bund der Brauergesellen 0>rethlcin-Letpjig ist al» Bczirk»vorlitzen- der gewählt worden. Die Bersammcltcn erklärten sich mit den Beschlüssen der Bezirkskonferenz einverstanden. Der Bor sitzende, Herr «itrethlci», gab hieraus den Bericht vom Arbeit», ausschuss nationaler Arbeiter und cyehUscnorgantsationen und verwies hierbei insbesondere ans da» im Juni im Brauereigarten in L.-Stötteritz geplante nationale BoikSsest. Die Bersammelte» nahmen ferner den Bericht des Gewerkver- ein»vcrtretcr», Herrn Goldammer, entgegen. Herr Grcthlcin besprach sodann eingehend die in Halle a. d. L. ausgebrochenen Disferenzen zwilchen den Brauereibcsitzern und dem Berüande der Brauerei- »nd Mnhlenarbeiter. Verschiedene interne ört lich« Angelegenheiten sanden noch ihre Erledigung. Beim M a r g a r e t c n f e st am Sonnabend wird eine der strößtcn Attraktionen des ganzen Tages die M c n s ch c n f r e s s c r b u d c auf dem A u g n st n s p lutz gegenüber der Universität sein. Dcr Menschenfresser, «in ganz neu durch Prof. Mijamshuma aus Eelebes importiertes (Ge schöpf, halb Asse, halb Mensch, jenes von den Geleyrten längst gesuchte Zwischcnstadium, wird allstündlich mit Beefsteak ü I» tatare, lebenden Kaninchen und Tauben gefüttert und vorgeführt. Außerdem birgt die wirklich internationale Schaustellung die seltensten Tierarten der gan zen Welt. Reben einer herrlichen Löwengruppe von 2 ausgewachsenen Tieren, eines Salon löwe», und eines Löwen für Minderbemittelte, rann dcr Besucher die neuesten Wunder dcr Kreu zung kennen lernen: den RbinosinuL eurvatiooraös, ein Bastard zwischen Esel und Nashorn. Das Tier wurde vor kurzem von Hagenbeck hohen und höchsten Herrschaften vorgestcllt. Dann ist zu sehen eilt europäischer Riesenbastlisk, ein Riesen stachelschwein und vieles andere mehr, was haupt sächlich der Jugend Vergnügen und Belehrung bereiten wird, da es in keinem zoologischen Gar ten gezeigt wird. Für männliche Erwachsene ist ein reserviertes Kabinett vorgesehen, das die seltensten Deformationen und atavistischen Rück schläge des Menschengeschlechtes zur Anschauung bringt. Ohne die weiteren Sehenswürdigkeiten zu erwähnen, sei noch auf die herrliche De koration der Bude hingewicseu, wie auch auf das in dieser enthaltene Glücksrad, in welchem sür wenig Geld großartige HauShaltnngsaegen- ständc wie Seifen, Creme, Stiefelwichse, Spiel zeug und lebende Tiere zur Verlosung kommen. Keiner, ob groß oder klein, arm oder reich, ver säume daher, sich diese Schaustellung anzusehen; cr wird sie lwchbefricdigt, belehrt und bereichert, verlassen. Schließlich sei noch zwei packender Szenen Erwähnung getan: „Die letzte Frist" und die schwebende „Secfce". Außerdem haben wir zahme „Salonlöwen" und Löwen für Minder bemittelte. An dem Glücksrad werden zu viel niederen als den üblichen Verkaufspreisen Kavon- seifen, Glvbnspntzextrakt, Vasenol, Spielsachen, Briefpapier usw. verkauft. Als Gcträuk sei den Herrschaften Methylalkohol, f. ff. bestens emp fohlen. Ans zur Mcnschenfresscrbudc am Augustusplatz. Zum Margaretcnvolkssest werden im „Bay rischen Biergartcn" ans dem Augustusplatz, gegenüber dcr Universität, allster gutgcpflcgten Bieren und vortrefflichen, billigen Speisen, Kunstgenüsse aller Art geboten. Gesänge zur Zither, vorgctragen von Frl. Vera Schmidt-Ka- lischer, Konzertsängerin, Gesänge zur Gitarre, vorgetragen von Frl. Gertrud Schultze. Ferner Vorstellung dcr echten „Linzer Landsleut". Ge sang, Zither, Violine, Mandoline und Schnh- plattl. Di« offiziellen Margareten-Karten «werden in einem Teil der Auflage mit H. W. Schneiders Kartcnhüllcn in den Verkehr gebracht. Bei dieser Ausstattung, die eine Erfindung des bekannten Leip ziger Ingenieurs Albert Epstein ist, wird der ver trauliche Charakter der Briefkartcn gewahrt, wäh rend mit der Ansichtskarte Adresse, Mark« und Stem pel innig verbunden sind. Das dem Bilde gegenüber liegende Blatt bietet Raum für briefliche Mit teilungen und ermöglicht die bequeme Aufstellung der Margareten-Karte. Preis 30 Pf. Daß sich d«r Leipziger Kristallpalast auch m den Dienst d«r Wohltätigkeit stellt, dürft« wohl weniger auffallen. da ja dies als bekannt vorauszu setzen ist, wie auch zu erwarten war, daß speziell ,zu dem diesjährigen Margaretentage die gastlichen Tore des Kristallpalastes weit geöffnet werden dürsten. Gilt es doch, wohlätigen Bestrebungen zu dienen, und der Kristallpalast stand bei solchen Anläßen stets an der Spitze. Das ganze Haus steht am Sonnabend, d«n 18. d. M., dem Margaretentmg« zur Verfügung. Im Parterre-Saale findet von 8 Uhr an ein Promenadenkonzert der Kapelle Gustav Curth sowie humoristische und sonstige Gesangsvorträge ver schiedener naniHafter Künstler, wie auch Mitglieder des Kristallpalast-Theaters statt. Im Variete- THeater findet von 8 bis 11 Uhr «in« große Eala- Festvorstellung, deren Reincrträgniße dein Komitee des Margaretentages überwiesen werden, statt. Dort werden sämtliche Künstler des Kristallpalast-Theaters in ihren Glanzleistungen auftreten. Insbesondere dürste Lecr.hard Haskel mit seinem Ensemble in seiner Burleske „Der Musterpapa" viel Beifall finden. Die 8 Damen des Germania-Ensembles werden sich an diesem Abend als 8 Margaretenmädchen mit dazu passender Ausstattung und Kostümen präsentieren. Ganz besonders interessant dürfte auch di« Mitwir kung des Männergesangvereins „Concordia" unter der bewährten Leitung des Kantors W. Hänßel sein. Die Vorträge dieser wackeren Sänger finden ebenfalls im Rahmen der Darieb'-vorstellung aus der Varictr-bühne statt. Nach Schluß der Varictevor- stcllung findet im Barietö-Saal ein großer Festball statt, zu dem di« Varit<H«sucher freien Zutritt haben. In der Alberthalte findet ein Bunter Abend unter Mitwirkung des Leipziger Lehrer gesangvereins unter Leitung des Professors Hans Sitt statt. Es gelangen dort ver schiedene Lieder und heitere Deklamationen von hervorragenden Künstlern zum Vortrag. U. a. tritt auch die berühmte Tänzerin Alice Nc-jane in ihren Trett»,, 17. Mui ISIS. Phantasie-Tänzen auf. Den oberen Theater» Saal hat von 8 Uhr 11 Minuten ab die beliebte Leipziger Karnevals-Gesellschaft belegt. Dort finden verschiedene karnevalistische und Kölner Bütten-Bor» träge, sowie Solo-Vorträge einiger Leipziger Künstler, statt. Die Billets zum Preise von 2 «4t für Parkett (numeriert), 1 «<t für Parterre (nume riert), 75 Pfg. für Galerie (numeriert) «nd 50 Pfg. sür Galerie haben Gültigkeit zu dem im Theater-Saal um 11 Uhr beginnenden Festball, sowie zu dem ebenfalls um 11 Uhr beginnenden Festball im Blauen Saal. Der Goldene Saal ist für ein modernes Kabarett in Aussicht genom men, die Leitung führt hier der Komponist Sieg wart Ehrlich. Es treten die Damen: Thies, Masstin, Nuscha Fehlow; die Herren: Bertram, Fernau, Knaack, Pintus, Hübner und Behrend, sowie «dr Solo-Quartett auf. Im Weinrestaurant, dr dem Speisen und Getränke ebenfalls wie in all« anderen Räumen zu zivilen Preisen abgegeben wer den, konzertiert das bekannte Künstler-Quartett. Im Garten sind von 8 Uhr ab verschiedene Be lustigungen und Vergnügungen vorgesehen und zwar ein Karussell, eine Glücksbude, eine amerikanische Auktion usw. Das Bierrestaurant, sowie das Wiener Cafs sind für den allgemeinen Verkehr entreefrei geöffnet. Im Zentraltheater ist das Programm etn außerordentlich reichhaltiges. Im Großen Fest saal findet vormittags von 11—1 Uhr Militär-Kon zert der Kapelle des 107. Regiments unter persön licher Leitung des Obermufikmeisters Karl Mltsch statt, wozu ein Eintrittspreis von SV Pf. erhoben wird. Dann gibt es im Weinrestaurant von nach mittags 4—6 Uhr Vtusikalischen Tee. Der Eintritt beträgt hierzu 1 .tt, dafür treten die nachstehend ver zeichneten Künstler auf, die dann auch von ^48 Uhr an in einer musikalischen Soiree Mitwirken werden. Es sind: Fräulein Vera Eichholz, Fran Migzk Marx, Fräulein Luck Schläger, Frau Aline Sanden, Herr Gaston Demme, Herr Karl Schroth, Herr Ka pellmeister Hans Richter vom Leipziger Stadt theater, Herr Direktor Bornstedt and Frau nom Leipziger Schauspielhaus, Fräulein Margarete Rößner, Fräulein Therese Met, Herr Rudi Gipalkr, Herr Kapellmeister Shansky vom Neu« Operetten theater. Im Großen Festsaal wird weiter etn Musi kalischer Abend von 8—12 Uhr veranstaltet. Der Eintritt beträgt 1 -4t. Die Mrttvrrk enden sind be reits bekanntgegeben. Sämtliche Ausführonde wirk« selbstverständlich uneigennützig mit. Das Knusperhäuschen auf dem Augustusplatz wird ob seiner mannigfachen und leckeren Mßigkertrn eine besondere Anziehungskraft auf di« Klein« ausüben; von holder Dcrmenhand dargeboten, dürf ten zum wohltätigen Zweck jedoch auch die Großen das Knusperhäuschen nicht links liegen lass«. V«e gütige Fe« hat für seine fühe MUK nicht vergeblich geworben, Schokoladenfabriken und Geschäfte haben reichlich gespendet und so präsentiert sich da, schmucke Hänschen in dcr Tat verlockend. Hänsel und Gretel werden am oder im Häuschen nicht vermißt werden, sie erscheinen, um sich abzulösen, in verschiedener Ge stalt. Nur die Hexe wird nicht vorhanden sein. Die Kinder werden am Knüspeichöuschen hoffentlich fo artig sein, daß es der Hexe nicht bedarf. Turnmelen. * Allgemeiner Turnverein zu Leipzig. Zur Feier des 25jährigen Bestehens seines Frauenturnens und seiner Nordvorstädtischen Männerabteilung verau- staltete der Verein, nachdem vorher zwei öffentliche Schauturnen abgchalten worden waren, im Kristall palast eine Festfeier. Auf ein Festmahl, das am Nachmittag im Theatersaal eingenommen wurde, folgte ein Unterhaltungsabend mit Ball. Ein Pro log, gedichtet von dem Mitglied des Vereins, Fräu lein E. Bartzsch, vorgetragen von Fräulein L. Müller, leitet« di« Reihe der Darbietungen in sinniger Weise ein. Das Doppelquartett der Riege Kunze trug darauf Wengerts „Es rief der Lenz ins Land" u« Spickers „Das alte Mütterlein" klangfrisch vor. Zn sinniger Weise wurde Vater Erbes, der das Frauen turnen im Verein ins Leben rief, geehrt, indem von der Abteilung der Frauen sein Reliefbildnis gestiftet wurde, das die neue Turnhalle mit schmücken soll. Turnlehrer Kunze führte dann mit einer Abteilung Keulenübungen, die von dem früheren verdienst vollen Leiter des Frauenturnens, Oberturnlehrer L. Schützer, zusammenqeskllt waren, vor. An Turne rischem wurde dann noch geboten: Leiterpprmmde* der Nordvorstädtischen Männerabteilunq (Paul Reu ter), Stabübungen schwieriger Art (Turnlehrer T. Reuter). Tanzreigen (Fräulein A. Geyer) u. L m. Sechs Damen wurden für langjährige treue Mit gliedschaft durch Ueberreichung von Ehrenzeichen er freut. Die Dereinsmitglieder Schütte (Rezitationen) und Schwarzburger (Sologesänge) fanden ob ihrer vortrefflichen Leistungen dankbaren Beifall. DK Vereinssängerabteilunq beschloß die Reihe der Dar bietungen mit dem Vortrag der Thorlieder „Die Königskinder" von Siegert und Schiebolds „Deutscher Ehrenpreis". Dann wurde getanzt. KlrüMüre Nachrichten. Motette in der THomaSkieche. Sonnabend, den Ui. Mai ISIS, nachmittag» ZH Uhr. i^ranctScu» Nagler: ^tyrtr." Heinrich Schütz: Psalm iw: .Lu» »er Liefe rufe ich, Herr, zu dir." Aus Wunsch wiederholt: »SUHer, »etn G»tt, M dtrtt Da» Lied »lceorer, IN^ No<i, ta tkeel" spielte die Echtffdkapelle der .Titanic", bevor dies« in die Fluten beS Ozean» hinabsank. Oessentliche Hauptprobe zur Motette Freitag, den 17. Mai, nachmittag» Uhr. Texte » 10 Pf. sind an de» Kirchtürep zu haben. Kirchenmusik in der LhomaSktrch«. Sonntag, Exaudi, IS. Mai, vormittag« Z410 Uhr. E. W. Gluck: «De profundiS, clamavi." Israelitische Religionsgemein»« zu Leipzig: LabbatgotieSdiensi heute Freitag abend 7ZL Uhr, morgen Sonnabend früh 8Z4 Uhr. (legen clls iidlen kolxea sitss^cksr LisfisQSw'siss nehm u tUe rettnceke movroi« ein 61m, roll fdioxleliner's natiirl. Littei ira-isei') «lsrri LvKLllokLrsäiso Neubau. Lift, Zentralheizung, elektr. Licht. Zimmer von 3 Fr. an, mit Pension von 8 Fr. an. Prospekte. 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