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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.05.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120517011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912051701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912051701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-17
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
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Freitag, 17. Mai 1912. Leipziger Tageblatt Morgenausgabe ar. 24S. los. llahrgang. Sri« s. Diebstahl und Begünstigung schien Winkler eine zehnmonatige Gefängnisstrafe bei drei jährigem Ehrenrechtsverlust zuerkannt, während die Korieczky wegen Beihilfe zum Diebstahl und Hehlerei eine Zusatzstrafe zu der Dresdner Strafe von einem Monat zwei Wochen Gefängnis erhielt. Sport. (Fortsetzung von Seite 7.) Futzballsporl. Englische Berufsspieler in Leipzig. X Mit dem gestrigen Spiel der Londoner Tottenham Hotspurs auf dem Leipziger Sportplätze erreichte die Leipziger Fußballsaison ihren Höhepunkt. Das Spiel erfüllte seinen Zweck, den Heimischen zu zeigen, welche Durchbildung des Körpers und welche Fertigkeit im Fußballspiel sich durch ein geregeltes Training erzielen läßt, voll kommen. Der bei schönem, mäßigwarmem, ruhigem Wetter zum Austrag gebrachte Wettstreit endete mit dem Siege der Tottenham Hotspurs über die Leipziger Veweaungsspieler mit 3:1. Diemehrtausendköpfige Zuschauermenge bewunderte an den Engländern die ungemeine Beweglichkeit, das sichere Stoppen des Balles, den gewandten Stoß und Schuß aus allen Sicklungen und das schöne Kopfspiel. Die Kombination der Engländer trat gestern nicht so sehr in den Vordergrund, weil die Leipziger sie nach Möglichkeit und auch mit gutem Erfolge zu stören suchten. Die Heimischen verteidigten sich sehr wacker und griffen auch recht munter an, doch waren sie im Schuß nickst sicher und energisch genug, um die gebotenen Gelegenheiten voll avsmnützen. Die Spielweise, be sonders aber der Spieleifer der Leipziger befriedig ten, wenn auch einige Spieler nicht auf der Höhe waren. Das Wettspielfeld im Jnnenraum hat üb rigens eine Verbesserung erfahren. Der Eingang zum Tunnel, der unter der Zementrennbahn hinweg führt, ist überdeckt worden. Dadurch hat man das Spielfeld auf eine größere Breite gebracht, die für die Spiele von Vorteil ist. Das Spiel war im großen und ganzen gleichmäßig verteilt. Erst gegen das Ende trat eine klare lleberlegen- heit der Engländer hervor. In der ersten Spiel hälfte hatten die beiden Torwärter nicht allzuviel Arbeit, weil die Verteidiger äußerst aufmerksam ab wehrten. Einige Eckballe auf beiden Seiten verliefen resultatlos. Leipzig verdarb sich ein paar Chancen durch Adseitsstehen. ZurPausestand das schnell geführte Spiel 0:0. Gleich nach dem Wieder beginn fiel aus einem voraufgegangenen Eckball nach kurzem Ballwechsel vor dem Leipziger Tore das erste Tor für England, scharf von der Seite mit dem Kopfe eingestoßen. Die Leipziger dagegen schossen, wie schon einmal in der ersten Spielhälfte, einen Ball zu hoch übers Tor. Eine Flanke des englischen Rechtsaußen wurde durch Kopfstoß zum zweiten Tore für England verwandelt. Dann schoßen die Leipziger ihr Ehrentor. Aus einem Einwurf von Uhle wurde der Ball gut bis zu dem freistehenden Halblinken, Dolge. gebracht, der sicher einschießen konnte, da der Torwürter aus dem Tor gelaufen war. Das Spiel stand jetzt 2:1. Die Engländer griffen nunmehr energischer an und überspielten die Leipziger wiederholt, die scheinbar etwas nachlietzen. Aus einem vom Leipziger Linksaußen fälschlicherweise zurückgegebenen Balle konnte der englische Rechtsaußen nach zäher Arbeit das dritte Tor für England schießen. Bald danach war die Spielzeit um. und die Tottenham Hotspurs verließen mit 3:1 als Sieger den Platz. * * Der Leipziger „Wacker" wurde gestern in Nürn berg vom 1. Nürnberger Fußballklub mit 1:3 be siegt; Halbzeit stand der Wettkampf, zu dem die Leipziger mit 3 Ersatzleuten angetreten waren, unent schieden 1:1. * Resultate Leipziger Gesellschaftsspiele: Ball spielklub >1—Preußen 13:4, Vallspielklub III—Turn- und Bewegungsspieler „Leipzig-West" 1l 4:3, Be wegungsspiele! 111—Britannia 11 3:1, Wacker IV— Victoria 1903 111 1:1, Wacker VIl-Pfeil IV 0:0, Tapfer >1—Helios III 2:0 (abgebrochen), Leipziger „Fortuna" V—„Probstdeubener Eintracht" 11 2:0, Hortuna IV—Eintracht IV 2:2. * Die 107 er Regiments-Mannschaft unterlag gestern im Wacker-Sportpark gegen eine zumeist aus Studenten und Soldaten zusammengesetzte Elf des F. C. Wacker mit 0:2 (Halbzeit 0:0). — Die Mann schaft der 107 er spielte auf dem Kasernenhofe gegen Eintracht 3 (unvollständig) unentschieden 2:2. X Zn Chemnitz schlug am Himmelfahrtstage der Chemnitzer Ballspielklub den Vogtländischen Gau meister, Konkordia-Plauen, mit 6 : 0. * In Berlin schlug der First Vienna Footballklub die Berliner „Britannia" mit 3:2, während die Wiener beim Seitenwechsel noch 1:2 im Nachteil gewesen waren. Kegelsport. 8 Verband Leipziger Kegelklub». Mit dem am Sonntag, den 12. Mai, abgehaltenen Kegeln der Klubmännschaften nach den beim Kegeln um sie Verbandsmeisterschaft voZgeschricbenen Bedingungen erreichten die drei großen Wettkämpfe ihr Ende. Am Fignren-Dauerkegeln nahmen 55 Verbandsklubs teil, die höchste Leistung vollbrachte die Mannschaft vom Klub „Gambrinus" hierbei mit 518 Punkten und er langte dadurch wieder die Führung in der Gesamt wertung des Wandespreis- und Figuren-Dauer- kegelns. — Am Kegeln der Klubmannschaften beteiligten sich 43 Klubs; die beste Leistung erzielte Klub „Deese Sieben" mit 1181 Punkten. Der erste Preis mit einer Gesamtzahl von 2429 Punkten kam hierdurch in den Besitz des Klubs, den zweiten Preis erhielt Klub „Gambrinus" auf 2293 Punkte, d. h. in der Eesamtwertung beim Wanderpreis-Figuren- Dauer- und Mannschaftskegeln, den letzten, 12. Preis erhielt auf 2110 Punkte der Klub „Schonungslose".— Die Verbandsmeisterschaft errang mit 327 Punkten Julius Koch vom Klub „Streoer". Im ganzen nahmen 275 Mitglieder daran teil. Es kamen zusammen 70 wertvolle Ehrenpreise zur Verteilung, deren letzter auf 207 Punkte an Mar Schmidt vom Klub „Schonungslose" fiel. — Die Preisvertei lung wurde am Sonntag im „Keglerheim" in An wesenheit vieler Mitglieder vom 1. Vorsitzenden Herrn C. Flemming nach einer launigen An sprache desselben vorqenommen. Außer dem Diplom für den Verbandsmeister für 1912 kamen noch 40 große Schinken, 70 Ehrenpreise im Werte von 600 und etwa 700 .tt in barem Geld zur Der- teilung. — Am Himmelfährtstag unternimmt der Verband seinen alljährlichen Herrenausflug, diesmal nach dem Zeitzer Forst. Das Sommers« st findet in üblicher Weise im Neuen Gasthof Leipzig- Gohlis am 19. Juni statt. vermMtes. Der Leser und „seine" Zeitung. Aus der Feder von Dr. H. Cakdauns, des Chef redakteurs der „Köln. Volktsztg", werden demnächst Erinnerungen unter dem Titel „Aus dem Leben eines deutschen Redakteurs" erscheinen. Der Um stand, daß Lardauns als Letter der ersten Zentrums zeitung Deutschlands mit vielen hervorragenden Po litikern zusammengeckommen ist, gibt seinem Buch sicher große» politisches Interesse. Das sei hier nicht weiter »«folgt; er möge hier vielmehr ein« Stelle abgedruckt werden, die aus den engeren Berufs- «rfahrungen des Verfassers schöpft. Lardauns schreibt über das Verhältnis des Lesers zu „seiner" Zeitung». „Und hier möchte ich eine Lanze für meine jour nalistischen Kollegen brechen. Die Zeitungs-lescr, auch der freundlich gesinnte Teil derselben, haben nur zu oft keinen Begriff, wie die Zeitung zustande kommt und unter welchen erschwerenden Umständen ein viel beschäftigter Redakteur arbeiten muß. Sie lesen beim Frühstück, bei der Siesta oder abends in ihrer freien Zeit „das Blatt", finden in der politisch stillen Zeit den Inhalt mager, viel fremdes Eigentum, und stel len vielleicht Betrachtungen an, es muffe der Redak tion Mühe gekostet haben, „das Blatt voll zu bekom men". Sie sehen eben nur das fertige Produkt; von der toten Arbeit, von der Massedes Mate rials, des gelesen und gesichtet werden muß, größ tenteils aber nicht benutzt werden kann, von dem umfangreichen Briefwechsel mit den regelmäßigen und gelegentlichen Mitarbeitern, von den mündlichen Verhandlungen, nicht sel ten mit Leuten, die nichts Vernünftiges zu melden haben, von den Mühen des Umarbeitens, Verbesserns, Streichens, Zusetzens, des Nachschlagens bei unklaren oder bedenklichen Stellen, nicht zu vergessen des leidi gen Korrigierens, wissen sie gewöhnlich nichts, und sind dann geneigt, für jeden Irrtum, jede Entgleisung im Ausdruck, ja für jeden Druckfehler den „bequemen, unaufmerksamen Redakteur" verantwortlich zu machen. Nun gibt es gewiß bequeme und unaufmerksame Redakteure — Mangel an Fleiß uitd Aufpaffen soll auch in anderen Berufen vorkommen —, aber bis zum Beweis des Gegenteils sollte man doch anneh men, daß „der Mann, der die Zeitung schreibt", ein gewißes, vernünftigerweise zu verlangendes Mindest maß von Intelligenz, Umsicht, Pflichtbewußtscin und Fleiß besitzt, und für die Mängel seiner Leistungen Entschuldigungen geltend machen kann, di« in man chem anderen Beruf nicht Platz greifen: den leidigen Zwang, auf die Minute zu arbeiten, di« Unmög- lichk«it langen Ueberlegcns, di« ewigen Störungen durch neues Material, Boten, Tele phonanrufe, Besuche usw., und ganz besonders die bare Unmöglichkeit, all di« Gebiete zu beherrschen, über die er nun einmal schreiben muß und deren Ver- ' nachlässigung das Publikum ihm mit Recht bitter ver übeln würde. Jeder Leser, der „sein Blatt" mit Zu schriften beehrt, sollte sich als gelegentlicher Mit arbeiter betrachten und schon aus diesem Grunde die Regeln der Höflichkeit wahren: wer das nicht tut, hat es sich selbst zuzuschreiben, wenn der Adressat seinen groben Brief dem Papierkorb übergibt und sich die weitere Korrespondenz verbittet." Diese offenen Worte gelten für die Leser jeder größeren Zeitung. Wie sott man Sonnenbäder nehmen? Bon ärztlicher Seite wird uns geschrieben: Der Beginn des Sommers bringt auch wieder die Benutzung der Sonnenbäder, die sich zur Kräf tigung der Gesundheit und zu Heilzwecken einer von Jahr zu Jahr wachsenden Beliebtheit erfreuen. Ge rade aus dieseni Grunde ist eine Aufklärung darüber notwendig, wie solche Sonnenbäder genommen wer den müssen, damit sie die erzielte Wirkung, nämlich die Stärkung der Gesundheit, erreichen und nicht Schaden stiften. Falsch genommen können nämlich die Sonnenbäder der Gesundheit Schaden zufügen. Be vor man in größerem Umfange seinen Körper der Sonne stundenlang aussetzt, ist eine ärztliche Unter- suäMna notwendig, um festzustellen, ob die Sonnen- bäder dem Körper zuträglich sind. Di« Sonnenbäder verursachen einen verstärkten Stoffwechsel, der in dieser Form nicht allen Menschen zuträglich ist. Ist aber von ärztlicher Seite nichts dagegen einzu wenden, liegen vor allen Dingen keine Bedenken wegen der Tätigkeit des Herzens vor, dann dürften folgende Regeln für Sonnenbäder maßgebend sein: Man vermeide cs unter allen Umständen, sich um di« Mittagsstunde der brennenden Sonne anszusetzen. Tut man es dennoch, so muß inan den Kopf durch einen leichten Strohhut bedecken, da die brennenden Sonnenstrahlen dein Kopf unter allen Umständen scl>ä>dlich sind, wenn sie auch der Körper nach längerer Gewöhnung bereits verträgt. Am vorteilhaftesten sind die Sonnenbäder am Bormittag in den Stun- den von 8—11 Uhr. Auch die Nachmittagsstunden nach 3 Uhr kommen dafür in Betracht. Man ver meide es ferner, beim Sonnenbad das beliebte Schlaf- chen zu machen, da der Schlaf unter den Ein wirkungen der Sonnenstrahlen unruhig wird. Es kommt noch hinzu, daß bei der ruhigen Lage während des Sclstafcs die Sonnenstrahlen unausgesetzt auf dieselbe Stelle des Körpers brennen und dadurch außer Eutzündungen der Haut auch noch andere nachteilige Folgen für die Gesundheit Hervorrufen können. Es ist überhaupt durchaus nicht empfehlens wert, bestimmte Stellen des Körpers so lange den Sonnenstrahlen auszusetzen, bis sich die Haut ab schält. Die landläufige Auffassung, daß dies ein Gesundungsprozch der Haut ist, ist falsch; es handelt sich vielmehr hierbei um regelrecht verbrannte Haut, die durch eine neue ersetzt wird. Endlich ist noch mit Nachdruck daraus hinzu- weisen, daß anstrengende sportliche Spiele während der Sonnenbäder zu vermeiden sind. Die Tätigkeit des Herzens, die schon durch die Sonnenbäder sehr rege ist, darf nicht ungewöhnlich angespannt werden. Leichte Spiele und Hebungen sind dagegen zur Er- Höhung der Bewegung anzuraten. Man vermeide überhaupt bei den Sonnenbädern jedes llebermaß. vr. VV. -O Der größte Haifisch der Welt. Z In dem großen naturwissenschaftlichen Museum zu New Park ist nach dem „Scientific American" längst das Kopfskelett eines Haifisches ausgestellt worden, der wahrscheinlich der größte Haifisch aller Zeiten ist. Es handelt sich um eine ausgHtorbene Art. Ganz echt ist das Kopffkelett nicht, denn nur das Ge biß besteht aus wirklichen Haifischgühnen, während die Kiefernknochen rekonstruiert sind. Der Kopf des Riesenhais, den die amerikanischen Zoologen Tarcha- rodon megalodon benannt haiben, ist so groß, daß in seinem aufgesperrten Rachen sechs Menschen bequem Platz haben. Der Hai steht also an Größe den größten Meerestieren der Gegenwart, den Walen, durchaus nicht nach. Die Zähne, die in Süd-Karolina ausgegraibcn worden sind, find di« furchtbarsten Mordwaffen, die es im Tierreich überhaupt gibt. Sie standen, wie es bei den heutigen Haifischen auch der Fall ist, in Reihen hintereinander, so baß an Stell« ausgebrochener Zähn« der vordersten Reih« immer Ersatzzähne einrücken konnten. Je 24 gewaltiger Zähn« standen in jeder Reihe. Ihre Breite am Grunde beträgt 11 Zentimeter, di« Höhe 15 Zenti meter. Der Form nach stimmen sie mit den gegen wärtigen Haisrschzähnen überein: sie find spitz und dreieckig, außerdem sind ihre Ränder nicht nur messer scharf, sondern gesägt. Aus der Größe der Zähne haben di« amerikani schen Zoologen Schlüffe auf di« Gröhe de« Tieres überhaupt gezogen. Der nächste noch lebende Ver wandt« des ausgestorbenen Haifisches ist der weiße Menschenhaifisch, Carcharodon rondeleti, der außer ordentlich selten geworden ist. Bor einigen Jahren hat Stevenson einen solchen Haifisch untersuchen können und dabei dessen Zähne gemeßen Die Höhe der Zähn« betrug etwa 3 Zentimeter. Ein« einfache Proportion ergibt, daß der ausg«storben« Riesonhai eine Länge von etwa 25 Meter gehabt haben muß. Der Frage, weswegen der Riesenhai ausgestorben ist, haben die amerikanischen Zoologen sich ebenfalls zu gewandt. Wahrscheinlich sind die Riesenhai« dieser Art wie seine nächsten Verwandten ausgestorben, weil sie nicht mehr genug Nahrung vorfanden. Sie ernährten sich hauptsächlich von Fischen. Während ihrer Glanzzeit müßen die Wasser der Meere von ihren Beutetiercn förmlich gewimmelt hal>en; ihrer raschen Vermehrung setzten sie selbstverständlich da durch ein End«, daß sie ihre Beutetiere dezimierten. * v" Die Hutrechnung der Primadonna. Auch eine Primadonna tut gut, bei Bestellungen erst nach dem Preis zu fragen. Das hat Fräulein Mary Gar den, die gefeierte, auch in Paris sehr angesehene New Parker Primadonna, zu ihrem Schaden erfahren. Vor zwei Jahren wühlte sie bei einem der vornehm sten Pariser Hutkünstler acht Hüte zur „Bel>auptung" ihrer Schönheit, ohne nach dem Preis sich zu erkundi gen. Rach einiger Zeit ging die Rechnung ein, und zwar belief sie sich aus das hübsche Sümmchen von 8000 Franken, wonach also jeder Hut durchschnittlich auf 1000 Franken zu stehen kam. Das war Miß Garden doch etwas zu teuer, und sie verlangte gericht liche Entscheidung, ob der Preis für die gelieferten Hüte angemessen sei. Der Gerichtshof hat die Hüte abschützen laßen, und die Schätzung ergab für eine Chinchilla- und eine Hermclin-Toque einen Wert von je 800 Franken, ebensoviel für einen Hut von an tikem Satin, und für einen Toque mit „changeant"- Prrlen 000 Franken. Miß Garden hat hiernach we nig Aussicht, viel billiger zu ihren Hüten zu kommen. Das Gericht wird in der nächsten,Woche sein Urteil verkünden. kunttkslenüer. Theater. Leipziger Stadt-Theater. Im Neuen Theater gelangt heute Freitag „Der Prophet" zur Ausfüh rung: morgen wird die Lustspielnovität „Das kleine Las«" erstmalig wiederholt. Nene« kperetten-Theater. Heute „Eva". Morgen und folgende Tage „Tas LcninantSliebchen." Battenberg-Theater. Heute und folgende Tage: „In der Fremdenlegion",. Schauspiel von Inngmann." Vergnügungen. : Kristallpakast-Theater. Der dreiaktige Schwank aus dem Französischen von Anatol Durand „Der Musterpapa", der durch das Lconhardy-HaSkcl-Ensemblc zur Ausführung gelangt, fand bei der gestrigen Erstausführung den stürmischsten Beifall. — Im Weinrestaurant konzertiert allabendlich bi» 2 llhr nachts eine erstklassige Künstlcrkapelle. — Das Kristall pa l a st» C a f » tst die ganze Nacht über geöffnet. : Zoologische, Garte». Heute nachmittag S Uhr findet die Vorstellung von R. Havemanns Ranbticrschulc statt. Bei günstiger Witterung findet Konzert von der Kapelle des In fanterieregiment» Nr. 106 statt. Die Leitung liegt in den Händen des Herr» Kbuigl. Musikdirektors I. H. Matthey. „ : Vom Leipziger Palmengaete». Am heutigen Tage konzer- tiert von 4 bis 7 Uhr und von S bi» 11 Uhr da» wohlbekannte und allgemein beliebte Leipziger Tonkünftler-Orchester im Palmcngarien, da» mit einem abwechslungsreichen Programm aufwartcn wird. — Ter Palmengarten prangt jetzt im Herr, lichstcn Bliltcnschmnck, nnd kann schon ans diesem Grunde ein Besnch desselben angelegentlichst empfohlen werden. — Die billigen, bis 1. Mär» ISIS gültigen Dauerkarten, Familien- karte 2!> .< Slnzelkarte 12 >, sowie Semesterkarten für Stu- dierende, gültig bi» Sll. September 1912, zu b und Jahre», karte» für Studierende, gültig bis 81. Mürz ISIS, zu S sind tüglich an den Sassenstellen der Gesellschaft erhültltch. : Neu« Palmcngarten-Danerkarteu. Die Direktion der Leipziger Palmengarten-Aktiengcsellschaft gibt bekannt, das, die Dauerkarten sttr da» Jahr 1912 nicht erhöht werden. Die bis zum 1. Mürz 1VM gültigen Dauerkarten werben ,n den »blichen antzrrordentlich billige» Preisen ausgescrtigt. Einer ganzen Familie wird der Besuch de» PalmengarienS gegen die Aus- gab« von nur 25 geboicn. Für weibliche Verwandte, die den Haushalt teilen, werden Anschlnkkarten zum ermäßigten Preise von 8 > ausgegebcn. Einzel-Dauerkarten kosten wie seither 12 Semesterkarten für Studierende 8 Jahreskarten für Laudierend« 8 .< ZuschlagSkarten für Dienstboten 2 .4?. : Pantheon, Inh. G. Renzel, Dresdner Straße 20. Heute abend großer intimer Ball. Morgen abend großer Llitcball. : Grüne Schenke, Inh. Frz. Schultze, Leipzig-Anger. Heute abend treten die bestens bekannten Hnmor-SSngrr auf. Danach Ball. : Gasthof Neustadt, Inh. Max Baer, Kirchstraßc 99. Genau 3ü Jahre ist es heute her, daß der sich des besten Renommees erfreuende „Gasthof Neustadt" eröffnet wurde. Dies gibt Herrn Max Baer, dem stets riihrigen Inhaber dieses Etablisse ment», Veranlassung, den heutigen Tag besonder» festlich zu gestalten. Wie an» dem Inserat in dieser Nummer ersichtlich, findet ein große» Iubllünmskonzert des verstürkien Willy- Wolf-OrchesterS und danach großer Iubilünmsball statt. Morgen abend 1. populäres Fannlicnkonzeri und Sonntag Meyjel-Sängcr und Ball. : »chlost Dnachensek». Heute Freitag, gewissermaßen als Nachfeier de» HimmelsahrtsfesteS, veranstaltrt „Schloß Drachen fels" einen größeren Kavalierball. Auf da» Garten-Erösfuung». kotiert am Sonntag sei schon jetzt an dieser Stelle htngewtesen. : Obstweinschenke Röth«. Schönster Ausflugsort der weitere» Umgebung Leipzigs. Die Obstweinschenk« bietet in Speisen und iSetränken das Vorzüglichste. Ausspannung vor handen. Herrliche große Obstanlagen. Gute Bewirtung. Vor zügliche Küche. Letzte Depeschen und Fernsprechmrllmnge«. Der Kaiser in Homburg v. b. H. --- Homburg ». d. H^ 16. Mai. (Telegramm.) D«r Kaiser ist heute früh kurz vor 7 Uhr mit großem Gefolge auf dem Staatsbahnhof« «ingetrofien. Zum Empfänge waren erschienen Prinzessin Viktoria Luise, Oberhofmeister Freiherr v. Mirbach, Kammer herr Freiherr v. Spitzemberg und Oberbürgermeister Lübk«. Nach herUicher Begrüßung wurd« di« Fahrt zum königlichen Schloß angetreten. Am Vormittag fand in der Erlöserkirche Gottesdienst statt, an dem di« Majestäten und Prinzessin Viktoria, Luise teil nahmen. Churchill über das englische Flolttn- progrsmm. -4- London, 1«. Mai. (Tel.) Auf einem Bankett der Gesellschaft der Schiffbauer hielt gestern abend Thurchill eine Rede, in der er unter anderem folgendes ausführt«: Es ist eine wichtige und in unserem Lande wohlbekannte Tatsache, die aber nicht oft genug wiederholt werden kann, daß wir in Bri tannien -war mehrere Parteien, aber nur eine Flott« haben, die der Gegenstand d^r Sorge aller Parteien ist und von der all« Parteien in gleicher Weise ab- hängen. Es ist gut, daß dies bekannt ist, denn wir leben m Zeiten wachsender Rüstungen; jeder Monat bringt eine gleichmäßige Steigerung der schrecklichen Rüstungen, gegen di« wir uns .n i t allen Mitteln sichern müßen. Es ist meine Pflicht, in diesem Jahr« das Parlament wieder um Mannschaften, Geld und Kriegsmaterial anzugehen, und wenn auch der Ergänzungsetat nicht so groß aus fallen wird, wie einige hoffen und andere fürchten, so hat di« Regierung keinen Zweifel, daß sie das Unterhaus davon wird überzeugen können, daß das Geforderte notwendig und ausreichend ist. Wr halten uns jetzt auch für die Zukunft für fähig, die Suprematie zur See aufrechtzuerhal ten; aber ein Krieg kann lange dauern, ehe die Entscheidung fällt. Wenn wir anderseits so han deln, wie wir es tun werden, mit Diskretion, Mäßigung, Aufrichtigkeit, gutem Willen gegen alle Nationen, ohne Vorurteil und Rancune gegen irgend jemand, dann ist es wahrscheinlich — und ich sage dies aus aufrichtiger Ueberzeugung — daß es in unserer Zeit zu keinem Kriege kam- men wird. Wir müßen uns gegenwärtig halten, daß mit jeder Entwicklung der Flotten auf dem Kontingent, mit jedem frischen Geschwader, das im Auslande aufs Wasser kommt, mit jedem weiteren Schritt in der rastlosen Anhäufung der Flotten macht, die weltberühmte Schlagfertigkeit der britischen Flotte merklich einge- schränkt wird. Wenn die Hauptaufgabe der Flotten entwicklung in den letzten zehn Jahren darin bestanden hat, di« britische Flotte an den entscheiden den Orten zu konzentrieren, so scheint es mir nicht unwahrscheinlich, daß die Flottenentwicklung der nächsten zehn Jahre ein Wachstum der Flottenstävle in den großen Dominions über See bringen wird. Dann werden wir sozusagen eine wirkliche Arbeits- teilunq zwischen dem Mutterland und den Tochter staaten vornehmen iönnen, die darin besteht, daß wir die maritime Suprematie an dem entscheidenden Punkte aufrechterhalten, während die Dominions die Kontrolle im ganzen übrigen britischen Reiche aus üben würden. Die Admiralität sieht keinen Grund, warum nicht Anstalten getroffen werden sollten, den Dominions die volle Kontrolle über ihre Flotten- bewegung n in Friedenszeiten zu geben. Im Kriege, das wißen wir, werden unsere Landsleute über See nur den einen Wunsch haben, dem Feinde entgcgen- zutreten, wo immer die Not und die Gefahr am ernstesten ist. Rußlands Rüstungen. -z- Konstantinopel, 18. Mai. (Tel.) Wie ver lautet, beschäftigte sich der gestern nachmittag ab gehaltene Ministcrrat mit den Truppen- konzentrierungen Rußlands, die im Kaukasus, um Odessa und Sebastopol fortdauern sollen. Die Zeitung „Sabah" erfährt, daß die Re servisten der russischen Scharzen Mcerflotte Befehl erhielten, zur Mobilisierung bereit zu sein. Ein« Galeere von den Italienern aufgegriffe». -7- Rom. 18. Mai. (Tel.) Admiral Male tele graphiert: Die Torpedobootszerstörcr „Nembro" und „Aquilone" haben heute in der Nähe der Insel Lipso eine Galeere genommen, die Waffen und Munition geladen hatte. Chinesen und Tibetaner. 's- Simla, 16. Mai. (Meldung des Reuter scheu Bureaus.) Die Friedcnsverhand- ltrugen zwischen Chinesen und Tibeta nern in Lhassa sind gescheitert. Der Kampf ist wieder ausgenommen worden. Die Tibetaner bombardieren ein Kloster, in dem sich achthundert Chinesen befinden, deren Munition knapv wird. > O- Schwerer Unfall des früheren Gesandten Freiherrn vo» Rotenhan. --- Berlin. 16. Mai. (Tel.) Der frühere Ge sandte beim Vatikan Freiherr Wolfram von Noten Han wurde heute von einer Kraft droschke über fahren und erlitt einen schwe ren Schädelbruch. ^Vsttei'booda.oktunTvn in I-oipriA. 120 m über XX. »ei ösw- sissl mm tost- Ismo»- trist velsiss kost- losok- iiztoit »Mti- tiok- ionz Mott- sUtk, A-ttsiruLlLlttl 15. »dsnss 9 vdr 712.7 Z-11.S 45 ! 80 8 Ndd, Iroetss IS. Itilli 7 Uin 74^.8 > 18.8 bö 8 r itüd, lwetes 15. ssskm. 2 Udt 747,4 >8.7 54 8* 8 Irüd. twotso Ismversierettlomo sm 15. Uri sbssss 9 0!>r: ÜOektt« 7«mp«r»I«t: >4.3. siolclo lempeirior -s- 7.7. 8«»e»m«ae, »I iitrm pw Yaröirtmsisi: 8.5. iMxsme'sst Vetiorvoilriit: IrOd, uns tw«»«n» MNciorx. lVitteranx in öaebsou »m 16. Aul. itterungsrorlunk tu baoksen row 1ö. di» 16. Rui. 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