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Nr. 327. 105. Unkirnsnn. LelvMer Tsyevlsn. vonnsvenü, 2S. November 19U. Nach 8 3 der ortssiatutanschen Bestimmungen über den katholischen Schulvorstand zu Leipzig vom .30. September 1875 in Verbuchung mit 8 2 der Lokal schulordnung der katholischen Schulgemeinde zu Leipzig vom 6, Februar 1892 nebst Nachtrag hierzu vom 24. November 1908 sind 8 Mitglieder des katholischen Schulvorstandes zu wählen, wahlberechtigt sind alle hiesigen katholischen Hausväter sächsischer Staats angehörigkeit, wählbar aber nur solche, die fähig sind, ein bürgerliches Gemeindeamt zu bekleiden. Die Wahl soll Montag, de» 18. Dezember 1911, von mittags 12 Uhr bi» nachmittag» X Uhr im Stadthause lEingang vom Vurgplo'z ans), Zwischen geschoß Zimmer 71)7, jtattfinden. Die Wahlzettel sind von den in der Liste ein getragenen stimmberechtigten Wählern persönlich abzugeben. Die Liste der Stimmberechtigten liegt auf dem Schulamte. Stadthaus, Ztviichenge.chosz, Zimmer 721, «om 29. November bis mit 6. Dezember 1911 wäh rend brr festgesetzten Gejchäftszeit lvormittags 8 dis '/,1 Uhr und nachmittags :t bis 6 Uhr, Sonnabends 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags» öffent lich aus. lieber etwaige Einsprüche gegen die Liste wird bis mm 11. Dezember d. I. Entschließung aeiaszt, die Liste selbst aber an diesem Tage geschloffen werden, und zwar mit Verlust des Wahlrechts bei der diesjährigen Wahl für diejenigen, die in der Liste keine Aufnahme gefunden baden. Leipzig, am 20. November 1911. Die wahldepntation. Etadtrat I>r Ackermann, Vorsitzender. Die öffentliche Einlegung und Mischung sämtlicher 110000 Losnummeriettel der 161. Königlich Sächsische» Landevlotterie sowie der Gewinnzettel 1. Klasse dieser Lotterie erfolgt Dienstag, den 28. November '4. , nnchm. 3 Uhr im Ziehungssaale des Lotterien?» äu? Grimmaischer Steinweg 12, Mittelbau II. Obergeschoß, hier Es iteht jedem Beteiligten frei, sich die Nummer seines Loses vor der Einleaung in das Nummernrad vor zeigen zu lassen. Die öffentliche Einlegung und Mischung der Gewinnzettel 2.-5. Klasse erfolgt vor Beginn der Ziehung einer jeden Klasse Von der für 1.-4. klaffe 161. Lotterie planmäßig zur Ziehung ausgeworsenen Anzahl von Nummern und Gewinnen an je 3850 Stück werden an den für die einzelnen Klaffen im Lottvrieplane bestimmten Ziehungstagcn 2000 Nummern und Gewinne an jedem 1. Tage. 1850 Nummern und Gewinns an jedem 2. Tage gezogen. Don den in 5. Klasse 161. Lotterie zur Ziehung ausgeworsenen :19 6m Nummern und Gewinnen werden an den planmäßig festgesetzten Ziehungstagen je 2u00 Nummern und Gewinn« am 1.—19. Tage, 1600 Nummern und Gewinn« am 20. Tage gezogen. Leipzig, am 20. November 1911. nc» königliche Lotterie »Direktion. ?ie ttMilck-LsmkW kiM — expediert jeden Werktag von 8—1 und 3—5 Uhr. — Sonnabends von 8-2 Uhr und gewährt bei täglicher Verzinsung der Einlagen ÄV2V0 Aus Leipzig unü Umgegend. Leipzig, 25, November. Historischer Tageskalender siir Leipzig. 2ö. November. 1781 Erstes Gewandhauskonzert. Hiller der erste Dirigent. 1881 Hundertjahrfeier der Gewandhauskonzerte. Die Gewandhanskouzert-Gescllschaft ging aus dem 171.". bealündeteu Musikverein hervor. LclpzLtzer Ssyen unü Spukgeltslten. IV. Auch im nahen Nosentale war es nicht geheuer. Abgesehen davon, daß ein Teil desselben zu einem heidnischen Hain gehörr haben solle, hatte im Laurr des 1K. Jahrhunderts sich ein alter Leipziger Magister mit Namen Sandel auf der großen wiefe ein Gerüst erbauen lassen, von dein aus er an sternenklaren Nächten Himmelsbeobachtungen anstellte. Eines Morgens sand man ihn tot auf. und von da ab spukte er hier sowie nochmals im sogenannten Hospital- gange, wo er durch sein plötzliches Erscheinen den Passanten und Liebespaaren Entsetzen einjaqte — Auch in dem nahen ehemaligen städtischen Kranken bause ging er um und plagte besonders das anae- stelltc und hier wohnende Personal sowie die Kranken. Die Svukgestalt bestand angeblich in einem kleinen grauen Männchen. Untersuchungen über den Schabernack sanden noch iu den 50er Fahren des ver- sloisenen Fahrhunderis start. Fm Nosentale spukte auch noch ehedem ein Domi nikanermönch, den man daselbst ermordet haben sollte, weil inan glaubte, in ihm den Markgrafen Diezmoun getroffen zu haben, welcher angeblich in dieser Verkleidung gedungenen Mördern hätte ent fliehen wollen. V. Ter Name ...Heilige Brücke undWiesen" wird mit folgender Sage in Verbindung gebracht: Eine Nonne des Benediktinerinucn-Klosters — es stand damals in der jetzigen LVächterstraße — ent floh aus dems lben. um mit ihrem Geliebten die Eku einzugehen, doch seien beide beim Flüchten ücxr die angcskbmollene Ether ertrunken. Nach anderer Mii- teiluna sei die entflohene Nonne wieder eingefangen und mit ihrer Schwester, die alle Schuld auf sich habe nehmen wollen, zur Strafe hier gemeinsam, in einen großen Sack gesteckt, ertränkt worden; auf der wiese habe man sie dann begraben, wo sie noch, weil in un- gewcihter Erde bestattet und mit Schuld beladen, ruhelos des nachts umgehen sollen. VI. Au das uahbelcgene „ R i t t s r j p ü r ch e n " — ein kleines Waldstück — knüpft sich folgende Sage: Dor vielen hundert Fahren lebte in Leipzig ein junger reicher Ritter. der aber ein sehr rauflustiger Gesell mar und dessen höchstes Vergnügen darin be stand, di« 00». ihin hervorgerufenen Händel mit der blanken Waffe auszufechten. Da er ein vorzüglicher Fechter war, gingen diese auch stets zu seinen Gunsten aus, was seinen Uebermut noch mehr stei- gerte. So schweifte er eines Tages wiederum, nach Händeln „uinherspürend", an den Ufern der Elster entlang, als er plötzlich auf einen andern jungen, wohlbewafsncten Ritter stieß, dessen Auftreten ihm herausfordernd vorkam. Ein Streit war bald vom Zaun gebrochen, worauf er den jungen fremden Ritter nufforderte, im nahen dichten Walde aus einer kleinen Waldblöße den Ehrenbandel sogleich auszusechten. Lächelnd folgte jener dahin, und schon wenige Mi nuten später kreuzten sich die Klingen. Da aber muß der Raufbold zu seinem Schrecken gewahren, daß er yeute seinen Meister gesunden hat: was er auch für Kunstgriffe anwenden mag, sein Gegner macht sie zunichte und treibt ihn immer mehr nach dem steil ab fallenden Ufer der nahen Elster zu. Hier angelangt und im wütendsten Kankpfe um sein Loben, erkennt er endlich in seinem Gegner den Mephisto; nach kurzem Kampfe bringt ihm dieser die tödliche Wunde bei und stößt ihn das Ufer hinab in den Fluß, wo er den Tod findet. — Eine andere Sage berichtet, daß zwei junge Ritter sich hier wegen eines jungen Mädchens duelliert hätten. Fm Kampsesfeuer seien beide dem Elsterufer zunahe gekommen, in den Fluh gestürzt und im Ringen miteinander seien beide er trunken. Zu gewissen Zeiten sollte man des Nachts noch das Klirren der Waffen, das Schreien der Kämpfenden und schließlich deren Todesrufe aus den Wassern der Elster hören. Hl * Die elektrisch« Beleuchtung des Hanptbahnhoses wird insgesamt etwa 650 Kilowatt Belastung oder rund gerechnet 1000 Pferdekräfte beanspruchen. Außer diesem Stromguantum wird indessen von preußischer Seite aus noch ein erhebliches Quantum geliefert werden. Denn das Elektrizitätswerk der iächnscheu Staatseisenbahucn liefert die elektrische Kraft nur für das Empfangsgcbäude (preußische und sächsische Seite), die Längsbahnsteighallen usw. Die Außcnbeleuchtung der Gleise auf der preuhischeu Seite, die preußischen Güterböden usw., erfolgt durch ein eigenes Werk der preußischen Staatsbcchn. Bon dem Connewitzer Elektrizitätswerk, das bekanntlich auch die Vorortbahnhöf« (wie Engelsdorf, Gasch- witz, Großstädteln, Gautzsch, Oetzsch mit elokrtischer Kraft versieht), werden nach der Fnbedetriebnahme des ganzen Hauptbahnhofs insgesamt ungembr 1200 Kilowatt geliefert werden (wobei di« Vorortkraft eingerechnet ist). Gegenwärtig kommen nach dem Hauptbatznüof bzw. nach den Güterböden, den Ver waltungsgebäuden usw. etwa NX) Kilowatt »öder reichlich 150 Pferdetrüfte zur Abgccbe. Ma>. a.'leuch- tet damit dort bereits 600 Bogenlampen und außer dem etwa 3000 Glühlamoen. Die Maschinenetnrich- tuns des Connewitzer Elektrizitätswerkes ist so ge troffen, daß eventuell «ine Maximalbelastuirg von 2500 Kilowatt möglich ist. Was die Zuleitung der j elektrischen Kraft nach den Bauten des Hauptdcrhn- hofes angeht, so erfolgt dieselbe Lurch zwei getrennte 1 Leitungen. Die ein« Leitung ist unterirdisch und führt direkt nach dem Hauptbahichof; di« andere Leitung geht bis kurz vor Engelsdorf und zweigt dort links ab. Sie führt später zwischen Schönefeld und Sellerhausen Lurch die Brücke im Zuge der Kirchstrahe nach Lein HauptbahMof. — Die Haupt- schaltstelle der beiden Leitungen befindet sich in dem massiven Gebäude tn der Nabe der Brücke im Zuge der Brandenburger Straße. Nebenbei erwähnt, lie fert das Connewitzer Elektrizitätswerk der sächsischen Staatseisendahnen, auch die elektrische Kraft für die Post-, Gepäck- und Speiseaufzüge des Hauptbahnhofs, für die Ventilatoren usw. Die sämtlichen baulichen und anderen Arbeiten, di« zur Lieferung der elektri- scheu Kraft erforderlich waren, sind schon seit einiger Zeit vollendet; die Beleuchtung selbst kann demnächst jeden Tag erfolgen. * Gassparer. Das Amt für die städtischen tech nischen Werke schreibt uns: „In letzter Zeit sind in den verschiedensten Städten, so auch in Leipzig, den Gasabuehmern durch Reisende oder Monteure söge- nannte Gassparer-Regulierdüsen oder Schlauch. Zwischenstück« angeboten worden, durch die eine er hebliche Gasersparni» bei Lampen unü Gaskochern erzielt werden soll. Die Apparate werden angeblich kostenlos angebracht. Nach Anbringung wird für die Benutzung eine Miete für einige Monate erhoben und ein vorgeoruckter Zettel zur Unterschrift vorge legt, nach dem eine monatliche Miete zu zahlen ist und eine vierwöchentliche Kündigung vor Zurück« nähme verlangt wird. Zufolge eingegangener Be- chwerden hat die städtische Gaswerksoerwaltung mehrere dieser Apparate geprüft. Dabei hat sich in allen Fällen ergeben, dah eine Gasersparni« nicht stattsindet; wohl aber wird di« Helligkeit der Lam pen vermindert und beim Kochen die Zeit unnütz verlängert. Ta hiernach den Gasabnehmern durch die augcpnesenen Apparate keinerlei Vorteile, son dern nur Kosten und Unannehmlichkeiten erwachsen, muß vor Anwendung derartiger Apparate eindring lichst gewarnt werden. Es empfiehlt sich, in allen Fällen zuvor eine Anfrage bet den Gaswerken zu halten, um vor Schaden bewahrt zu bleiben." * Gedächtnisfeier. Zu Ehren seiner im Laufe des Iabres verstorbenen Mitglieder hielt der Leip ziger Lehrerverein eine Gedächtnisfeier ab. Seit Bestehen des Vereins ist die Zahl der im Jahre 1911 Heimgegangenen die höchste, nämlich 41, da runter 21 Lehrer und Lehrerinnen, die noch im attivcn Drcnste standen. Die Namen der Verstorbenen sind folgende: Oberlehrer Professor Fedor Flinzer, Petrischale, Zeichenlehrer Gustav Brennecke, 13. Be- zirksjchule, Anna Rostalski 38.» Oberlehrer Adalbert Schön 1v. Bürgerschule, Oberturnlehrer Heinrich Lenhardt IV., Oberlehrer Stöbert Müller IV., Paul Körner 17., Wilhelm Eduard Pornitz 17„ Emil Leh mann, Frauenberufsschule. Fritz Richter L3., Oswald Eckert 14., Ernst Lindner HL höhere, Oberlehrer Friese VIII., Oberlehrer Kobes 4., Anna Stohmann, VI., Nadelarbeitslehrerin KSte Eckelmann 2d., Ida und Anna jRllder L, Oberlehrer i. R. Böttner 16. I-eixris, 23. Novoinder 1911. .7 IN ^o»vß und Leute abend entsebliek sankt naed kurrer Xrankbsit mein xoliedter 8ebva§er, unser xuter Onkel und Orossonkel vis vaerckiguag Locket Novtag, ckaa SV. Uovemdar, vormittag» V,19 Mrr vvo cker ?arao- tatiovsbaUs ck« ^odaou skrieckbolo« aus statt. »71« Piivven-Klapp-Fabrstühle,Sportwagen, :ip- u. Liegewagen s. bill. Auerbach»Hof. » 7i»r Im Xaw«u cker Uiulerdliobvavll Ottilie Oivilol! Zed. 8ivke, ttsns Kiesel, 8tuä. rer. tecbn. 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