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(tirmnitr, Ivicksu, ^Isuen tz. Grotzfeuer. In der Eidinaschen Trlkotagenfabrik in Mitt«lbach brach, am Manta» ein schiveres Schadenfeuer aus, das einen derartiaen Umfang annahm, daß die zahlreichen am Brandplaß erschienenen Wehren der Flammen allein nicht Herr wurden und die Chemnitzer Ueberlandsprihe zu Hilfe gerufen werden mutzte. Die Feuerivehr ging mit Sauerstoffgeräten und Gasschutzmasken über die verqualmten Treppenhäuser gegen den Brandherd vor. Der gesamte Dachstuhl und das 1. Stoch werk wurden zum größten Teil vernichtet. tz Ihr« Zahlungen eingestellt haben die Vereinigten Kamm garnspinnereien A. G. in Harthau. Das Unternehmen, das aus einer Fusion der Sächsischen Kammgarnspinnerei zu Harthau A.-G., der Kammgarnspinnerei Schäfer u. Co. A.-G., Harthau, und der Wollindustrie-Aktiengesellschaft Chemnitz hervorgegan- g«n ist, arbeitete mit einem Kapital von -t Millionen Mark und zählte zu den bedeutendsten Kammgarnspinnereien Deutschlands. Die Gesellschaft beabsichtigt, ihren Gläubigern In den nächsten Tagen «inen Bergleichsvorschlag zu unterbreiten. tz. Um das Annaberger Stadttheater. Dem Stadtverord netenkollegium zu Annaberg liegt der Entwurf eines Pachtver trages zur Beschlussfassung vor, durch den das Stadttheater an die Herren L ö sch k e - Dresden und Frei berg-Annaberg verpachtet werden soll. tz. Schwere Berkrhrsunfäll«. Am Sonnabendabend fuhr ein Personenkraftwagen in der Nähe des Buchhübels, etwa drei Kilometer von Schleiz entfernt, in voller Fahrt an einen Stratzenbaum. Der Besitzer und Führer des Wagens, der Be amtenanwärter Rost aus Schleiz, erlitt Brustquetschungen und andere schwer« Verletzungen. Der neben dem Führer sitzende Kreisbeamte Poser aus Schleiz erlitt einen Schädelbruch und starb im Krankenhaus in Schleiz. — Auf der Bahnlinie Hof — Plauen wurde in der Nähe von Plauen ein etwa 60 Jahre alter Unbekannter vom Zuge überfahren und tot aufgefunden. tz. Ein netter Schwiegersohn. In Chemnitz geriet am Sonn tagabend ein auf der Glösaer Straße wohnhafter 57 Jahre alter Eisenbahnbeamter mit seinem Schwiegersohn In Streit, in des sen Verlauf dieser zum Messer griff und seinem Schwiegervater »inen tiefen Stich in den Oberarin beibrachte. Der Verletzte mutzte ins Krankenhaus gebracht werden. 5>U5 cier l-nuritr Kampf gegen die Not! Bautzen. Im Hinblick auf die für den kommenden Win ter zu befürchtende grotze Not unter den Erwerbslosen, vor ollem den Wohlsahrisunterstützungsempsängern, richtete der Ar beitsausschuß der Bautzener N o tge m e i n s cha s t einen Aufruf an die Bautzener Bevölkerung, in dem zur Lin derung der Not um Geld oder Sachspenden aller Art gebeten wird Die Notgemeinsä-aft hat bereits Schritte unternommen, um im kommende» Winter Massenspeisungen durchzuführen. l. Von einer Lokonwtiv« ersaßt wurde am Sonnabend In Bautzen der 40 Jahre alte Bahnbeamte Krebs. Er erlitt schwere Quetschungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werdcn. l. Ein schweres Gewitter ging am Sonnlagnachmittag über Wiesa b. Kamenz nieder. Es war von starkem Hagelschlag be gleitet: der Hagel lag teiliveise 10 Zentimeter hoch und hat einen erheblicl>en Ernteschaden angerichtet. Einen Führer durch das Zittauer Gebirge bringt der Der- lag Werner Klotz aus der Feder von Fritz Günther heraus. Eine bessere Ergänzung zu einer Wanderkarte des Zittauer Gebirges können wir »ns nicht denken. Wer sich der Führung Günthers, der ja unseren Lesern durch prächtige Heimatschil derungen bekannt ist, anverlraut, wird diesen zu Unrecht vernach- lässigten Teil der Sudeten gründlich und mit Genuß kennen- lernen. Dieser Führer begnügt sich nicht, in kurzen, aber genau orientierenden Angaben Wanderungen durch das Zittauer Ge birge zu beschreiben, er gibt auch orientierende Angaben über Lage und Ausdehnung. Grenzen, Verkehr, Reisezeit,, Kurort«, Unterkunft und Grenzverhältnisse. Der Wanderer, der dieses Gebiet nur flüchtig durchstreift, wird von dem Büchlein ebenso Nutzen haben wie der Sommergast, der einen festen Standpunkt wählt und Ausflüge »ach allen Himmelsrichtungen macht. Das Büchlein ist zugleich «ine verdienstvoll« Werbung für das zu Un recht in seiner Schönheit nicht genügend geschätzte Zittauer Gebirge. (Das Büchlein kostet nur 1,35 RM.: mit Wander. Karte 2,40 RM.) Aus -en Gemeinden pfarrer.Regrüßung in Ores-eN'Zschachwth Der Kirchenvorstand der katholischen Kirchgemeinde Dres- den-Zschachwitz versammelt« sein« Gemeindemitglieder am 12. August d. I. zu einer Begrüßungsfeier für seinen neubestell ten Seelsorger, den hochw. Herrn Pfarrer Horstkötter, lm kleinen Saale von „Stadt Amsterdam", Lanbegast. Im Namen des Kirci-envorstandcs und des Volksvereins begrüßte Herr Heil mann die Anwesenden und übermittelte dem hochw. Herrn Pfarrer Horstkötler mit einer kurzen Anrede die herzlichsten Glück- und Segenswünsche. Mit einem Begrühungsgedicht und einem Blumenstrauß bewillkommte eine Schülerin den neuen Herrn Pfarrer. Hierauf nahm Pfarrer Horstkötter, mit herzlichem Dank für die dargebrachten Glückwünsche einleitend, das Wort. Er gab eine kurze Schilderung seines bisherigen Werdens und Wirkens, würdigt« mit besonderer Anerkennung das von seinem Vorgänger, seit Gründung der Psarrgcmeinde Dresden-Zsckjach- wih, für das Wohl der Kirche und Gemeinde Gesä>afsene, wies hin auf die in der l-eutigen, notvollen Zeit, dovpelt schwere Arbeit, zur Weckung und Ettmltung des katholischen Bewußt seins, vornehmlich der Jugend, betonte di« Notwendigkeit der Zusammenfassung aller hilfsbereiten Kräfte der Gemeinde im Volksverein, — dem besten Helfer in der Pflege der heiligen Güter des Glaubens, der siä-ersten Stütze für den Ausbau der Pfarrgemeinde. Mit dem Versprechen, alle seine Kräste auch in Zukunft in den Dienst der Kirche und Gemeinde zu stellen und mit der Bitte, die Gemeindemitglieder möchten ihm unter stützend zur Seite stehen, schlotz Hochw. Herr Pfarrer Horst kötter seine Ausführungen. Die Versammlung dankte mit aufrichtiges Beifall für die durch einnehmende Offenheit ausgezeichnete Ausspraci-e. Anschließend begrüßte im Namen der anwesenden Ge meindemitglieder ein Mitglied den neuen Seelsorger mit aus drucksvoller Anrede und gelobte ihm mit einem dreifachen „Hoch", in das alle Versammlungsteilnehmer begeistert ein stimmten, stete treue und opferwillige Mitarbeit zur Ehre des Glaubens und der Gemeinde.. Chor- und Sologesänge des Kir. chcnchores „Cäcilia" sowie der schlichten Feier angevaßte Ge- dichtsvorträgc aus den Reihen der Gemeinde, durchslochten die Veranstaltung und gaben dem Abend ein würdiges Gepräge, das bei dem Gefeierten und den übrigen Festteilnehmern, die Sen Saal bis auf den letzten Platz füllten, einen unvergeßlichen, dankbaren Nachhall hinterließ. Mcklmtkreme ...ärztlich 10pfg. Täglich frisch/ " Orcma A.H. Skossttoutkltk» 8 Küster-Exerzitien in Hoheneichen. Don Montag. 7. Sep tember, 18 Uhr bis,Freitag, 11. September. 8 Uhr finden wieder um Exerzit u für Küster, Küster-Organisten und sonstige Kir- chenangestelUe in Hoheneichen-Hosterwitz, Post Pillnitz, statt. Dank dem Entgegenkommen des Bischösl. Ordinariates und der Exerzitienleitung ist jedem Küster usw. die Teilnahme möglich — Am Donnerstag soll der gesamte Gottesdienst shl. Messen, Kommunion, Rosenkranz, Kreuzweg usw.) für die in den letzten Jahren verstorbenen Kollegen Eduard Geißler, Peter Bilek, Ja kob Stein und Jakob Bräuer aufgeopfert werden. — Kollegen, Wächter am Heiligtums, kommt allesamt und laßt euch wieder begeistern für euren schönen, erhabenen Beruft Die Volks mission ist kein voller Ersatz für Exerzitien, erst recht nicht sür Kister-Exerzitien, da der Küster gerade in den Tagen der HI Mission mehr als sonst beschäftigt ist. — Die hochw. Herren Geistlichen werden herzlich gebeten, di« gute Sache nach Kräften zu fördern und den Kirchcnbeamten diese 4 Tage frei zu geben Anschließend an die hl. Hebungen, also Freitag, 11. Septemi>er. kann die Hygiene-Ausstellung besucht werden, wofür verbilligte Eintrittskarten (55 Pf.) besorgt iverden. Auch ist Gelegenheit, andere Sehenswürdigkeiten Dresdens unter Führung ortskun diger Kollegen zu besuchen, wie ja überhaupt Dresden mit seiner herrlichen Umgebung soviel des Interessanten und Schönen bie tet Wer eine Karte sür die Ausstellung wünscht, melde seine Teilnahme an den Küster-Exerzitien beim kath. Garnisonpfarr- amt, Dresden-N. 15, Königsplatz 8, alle anderen direkt im Exer- zitienhaus Hoheneichen-Hosterwitz, Post Pillnitz, möglichst sofort an. Dl« Teilnehmer der Salzburger Hochschulwochen verau- stalteten am Feste Marä Himmelfahrt eine Wallfahrt noch Maria Plain, um Ser Mutter Gottes zu danken sür Sa, glückliche Zustandekommen Ser Tagung und um von der Frie. denskönigi» Sen dreifachen Frieden, den geistigen, den sozialen und den politischen Frieden herabzuslehen auf unsere haßersiitti« Erde. Mindestens 400 Männer und Frauen, darunter der hoch, würdigste Herr Weihbischof Dr. Filfer und Landeshanpttnann Nehne und sehr viele Akademiker hallen sich um 3 Uhr nach- mittags am Tresspunkt eingesunden, um unter gemeinsamem Rosenkranzandacht hinauf zu pilgern zur barocken Wallsahits. Kirche. Ein Kreuz und di« schönen Kirchenfahnen von St- Peter wurden dem stattlichen Zuge vorangetragen, der alte Abt non Lambach. Dr. Cölestin Baumgartner, siihrte im vollen Ornat mit Stab und Mitra die Wallfahrt. Vor und in der Kirche hatten noch viele Leute sich eingesunden, um ihr Gebet mit bem Ser Wallfahrer zu vereinen. In dem bis zum letzten Platz gefüllten Gotteshause bestieg der bekannte Münchener Kanzel- redner P. Hugo Lang O. S. B. den Predigtstuhl. Anknüpsend an den feierlichen Gang durch die Natur herauf zum Gottes haus sprach er vom Kamps und Unfrieden, der auch die Natur bis zum kleinsten Geschövf crsüllt. Der Mensch hat durch seine Sünde der Natur den Frieden des ersten Schöpfungsmorgcn» geraubt, aber sie sehnt nach Frieden, sie schreit den Menschen an, sie endlich zu erlösen, indem er eingehe in den großen Frie den Gottes. Tort) unter den Menschen herrscht heute Kampf und Unfrieden mehr denn je: die große Tragik der Menschen und auch der Christen ist, daß sie glauben auf Menschenkrast allein den Weltfrieden aufbauen zu können, dlber keine Bindung, nicht die des Blutes und Stammes, nicht die der ständischen In- teressengemeinschast ist imstande wirklich Frieden zu spenden. Der Weltfrieden muß zugleich ein Gottessrieden sein. W r Christen brauche» nicht zu rusen: Nie wieder Krieg, mir brauchen nur in das iskmluswort einzustimmen: Laßt uns den alten Men schen ausziehcn und den neuen Menschen anziehen, laßt uns Christus anziehen, dann wird auch der Menschheit der Friede werden, der einzig wahre Friede, der Friede In Christus, lind Maria, die Himmels- und Fricdenskönlgin, reicht der Mrlt Christus, ihren Sohn, dar, damit sich die Menschheit mit ihm, ihrem großen Bruder, vereine zur ewigen Fricdensgemcinslhttt in Gott. In einer kurzen Sakramentsandacht. gel-alten ooiu ehrwürdigen Abt von Lambach, stieg das Friedensslehcn der über iOüköpfiaen Menge empor zum Throne des Allmächtigen. Mrze. wie der Prediger geschlossen hat. der Frieden in die Welt hinaus strömen von dieser religiösen Feierstunde im MarieMeiliglnme von Plain. Kirchenraub in Prag In der hiesigen Dreifaltigkeitskirche wurde am MoMag das Bild der Jungfrau Maria beraubt. Der Täter entwenSele u. a. ein goldenes Herz, dos von einer mit Brillanten und >!u- binen geschmückten goldenen Nadel durchbohrt ivar, eine Au .akl von goldenen Kreuzen, mehrere Ringe. Silbcrmünzen und eine» Golddukaten. Rolande wird geliebt Boman von Pierre l'SrmN« Autorisierte Übertragung aus dem Französischen von Thea Kara. ^Nachdruck verboten.) Copyright by Karl KLHler L Co. Berlin-Zehlendorf <49. Fortsetzung.) „Sie haben weiter keine Wünsche?" fragt der Kell ner. „Für den Augenblick nicht", antwortet Rolande. „Was sagst du nun?", rief die Tante, sich mit ihrem Handgepäck auf das Bett fallen lassend. , „Nichts!" antwortete Rolande. „Nachdem man soviel Liebe erwiesen hat! Und hier nicht einmal eine Tasse Tee! Nicht einmal ein wenig Wasser, um uns die Hände zu waschen! Und ich habe ihnen mein ganzes Herz gegeben — meinen ganzen, schönen Brunnen überlassen!" Rolande nimmt die arme, verzweifelte Frau in die Arme: „Ach, Tante, meine liebe gute Tante, wenn du wüß test, wie ich Gott danke, wie glücklich ich bin!" „Du bist glücklich! Du dankest Eottl Und für was?" ..Ich danke Gott, daß er uns bet unserer Ankunft alles so klar und deutlich vor Augen geführt hat, daß jetzt der Fall ohne langes Hin- und Herreden abgetan ist. Du wirst dir Paris ansehen, alles, was du sehen willst, dann rasch zum dritten Male auf den Bahnhof Austerlitz, aber dann fahren wir in der einzig richtigen Richtung." Dreißig st es Kapitel. Es hat zwölf Uhr geschlagen. Aus der Tiefe der Untergrundbahn, aus der noch grö ßeren Tiefe der Nord-Süd, aus den elektrischen Bahnen, Len Autovussen. den Banken, de» Geschäften flutet eine Menschenmenge, zahlreicher wie die Ameisen aus einem aufgestörten Haufen. Die Eaulaincourt-Brücke ist ein : Strom, wo einer.den anderen zu überholen sucht, um in j einer kleinen haiven «siunve sein Pariser Frühstück hin- unterzuschlingen. Heruntergelassen von der Höhe des Montmartre, kommen im Zickzack schwere Wagen aus der verkehrsreichen, eisernen Brücke an. Kaum hat die Menge sich wieder zusammengeschlossen, muß sie von neuem aus weichen, diesmal den Leichenwagen, die den traurigen Dienst für den Friedhof besorgen. Da es in Paris immer lustig zugeht, amüsieren sich einige Gassenjungen damit, durch das Brückengeländer mit allen Wurfgeschossen nach den berühmten Gräbern zu wer fen. Ein Polizist sieht Ihnen ruhig zu. Junge Arbeiterinnen, in kurzen Röckchen und kurz ge schnittenen Haaren, gehen vorüber, sich anscheinend sehr lustige Eeschichtchen erzählend. All dies Leben fließt an der Seite des Todes vor bei, niemand fühlt den Gegensatz. Tante Cäcilie hat das Fenster geschlossen, der Lärm, der Staub stört die Ruh«, die sie ersehnt, und die sie braucht, um über das nachzudenken, was sie in den letzten Stunden erlebt hat. Sie ist von der Höhe ihrer Erwartung gefallen. Was ihr heute nacht in der Untergrundbahn geschehen, ist nichts im Vergleich mit der Enttäuschung, die sie aus dem Korridor der Frau Maude erlebt hat. Welche Demütigung vor ihrer Nichte! Und sie selbst, so zartfühlend, so korrekt, sitzt nun hier, ohne Gepäck, ohne Kleider, ohne Wäsche zum Wechseln, hier abgeladen wie ein lästiges Gepäckstück, von einer Fa milie, deren Haupt sie dringend eingeladen hatte, und dem sie ihre Rolande hatte anvertrauen wollen. Entsetzlich! Niemals in ihrem Leben hatte sie eine solch« Enttäuschung erfahren. Rolande aber frohlockt. Schon nach der Szene auf der Mole, als ihre Hände plötzlich von denen Rogers umschlossen wurden und Worte der Liebe in ihr Ohr klangen, wie sie sie zum erstenmal in ihrem Leben gehört hatte, begann sie die Möglichkeit einer Heirat mit dem jungen Pariser zu fürchten. Sie kannte weder lein Heim nock leine Familie. Jetzt hatte sie alles gesehen und sie lacht der Zukunft entgegen. „Tante wollen wir nicht essen?" „Ich habe keinen Hunger." „Aber du hast seit heute morgen sechs Uhr nichts ge gessen, wo man uns eine schmutzig-graue Brühe, der man den schönen Namen Kaffee gegeben, und ein kleines Stück chen Butter, über das die Leute in Challans lachen wür den, serviert hat." „Nun, es ist so! Hunger habe ich nicht. Der Magen ist mir wie zugeschnürt." „Wenn du erlaubst, übernehme ich heut« die Füh rung." „Ja, tue das, ich bin zu nichts zu gebrauchen." „Also Tante, einmal muß du 5 ltaba«, kleinen Nichte gehorchen." ..Und was befiehlst du?" „Bürste dir ein wenig deine Haar« und deine Kleider, ich werde es auch tun, denn wir sehen wirklich aus wie Landstreicherinnen. Dann werden wir essen. Nach dem Essen wirst du dich in deinem Zimmer gut ausruhen, und ich rverde unser Gepäck holen." „Du wirst dich nicht zurechtsinden!" „Aber sicher! Ich habe gut acht gegeben; ich werde schon fertig werden. Komm, ich streiche dir die Haar« glatt. So. Nun siehst du schon viel besser aus. Kleider machen Leute, das bleibt nun einmal wahr!" Tante Cäcilie öffnet mißtrauisch di« Waschtischschub- laden, die sind gewöhnlich und verbraucht, man sieht, daß sie schon vielen Menschen gedient haben. Sie sind ober, flächlich gereinigt, aber in den Ecken sitzt noch der alte Schmutz Die beiden Frauen gehen in den Speisesaal hinunter. Es sind aber sehr viele Gäste anwesend. Ein Kellner rveist ihnen einen Platz an, zwisck-en einem sehr rot aussehenden Herrn und einer mageren Dame. Tante Cäcilie verbeugt sich höflich, man sieht sie er staunt an, niemand erwidert den Gruß. „Wünschen Sie nach der Karte zu essen oder das Me nu?" kraate der Kellner. tFor ießung wigli.