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Sächsische Volkszeitung : 18.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193109180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310918
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310918
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-09
- Tag 1931-09-18
-
Monat
1931-09
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.09.1931
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Prozetz um die Frie-ensgeseUschaft Belet-lgungsklage rrm angebliche Gelder aus ausländischen Geheimfonds Notizen Katholische französische Jugend Hilst deutschen Erwerbslosen. Ncichslagsabgcordnetcr Dr. Krone schreibt: In einer Zeit, wo trotz der bitteren Erfahrungen des Weltkrieges, unter Venen wir gerade heute besonders schwer leiden, in allen Völ kern Kruste am Werke sind, die den Weg der Verständigung noch nicht zu beschreiten vermögen, ist es notwendig, aus Zeichen zu venvcisen, die üartun. datz im Grunde die Völker sich doch verstehen und verständigen wollen. Gerade in diesem Jahre sand ein ausgedehnter Austausch von deutschen und sranzösijchen Schülern statt. Berliner Schüler waren u. a. der deutsch-sranzösisä-en Ferienschule zu Amiens zugeteilt. Dieser gab die katholische Friedensbewegung „La Jeune Röpublique", deren Führer Mare Songnier ist, einen überaus herzlichen Empsang. Die sranzösischen Gastgeber ver anstalteten eine Sammlung, deren Erlös sür deulsche und sran- zösische Arbeitslose bestimmt war. Da mir der für deutsch Arbeitslose bestimmte Betrag zu geteilt wurde, halte ich es für meine Pflicht von diesem A k t liebevoller übernatürlicher Hilfsbereitschaft Kenntnis zu geben und den jungen sranzüsischn Katholiken au dieser Stelle öffentlich zu danken. Es wächst hüben und drüben doch eine Jugend heran, die Mißtrauen und Mißver- släudnisse beseitigen will, und von dem festen Entschluß beseelt ist, im Interesse der beiden Völker und Europas die Brücken der Verständigung, unbeirrt um wahre und vermeintliche Hemm, niste, zu schlagen. Wir können nur wünschen, datz von einem solch» Geist des Vertrauens auch die demnächstigen Verhand lungen getragen sind, die die internationale Abrüstung und da mit den Weltsrieden zum Ziel haben. Nationalsozialistisch« Sammeltechntk. Seit einiger Zeit lassen die Nationalsozialisten in ihren Veranstaltungen den Klingelbeutel herumgehen für die „Opfer des marxistischen Terrors", d. h. die Angehörigen ihrer Sturm abteilungen, die bei Zusammenstößen mit politischen Gegnern körperliche Verletzungen davongelragen haben. Die Spenden säumen allerdings nicht so reichlich zu fließen, wie man es bei der Führung wünsche» würde. Um den Gang mit dem Sammel teller etwas produktiver zu gestalten, wird ausgiebig an das Mitleid der Parteigenossen appelliert. Wie man das macht, erhellt am besten aus folgendem Vries eines ehemaligen Natio nalsozialisten, den das Berliner Slennesblatt sdas nat. soz. Montagsblalt Nr. 3V, 14. September 31) verössentlicht: „Am Freitag, dem 4. September, fand eine Veranstaltung der NSDAP im Berliner Sportpalast statt. Wir sechs Insassen der (nat-soz.) Klinik des Dr. Döpner mußten an dieser Ver sammlung teilnchmen, weil in ihr. wie uns gesagt wurde, sür dieses SA.-Lazarett Geld gesammelt werden sollte. Wir muß ten aufstehen und erhielten funkelnagelneue, schöne, weihe Laza rettanzüge, und dann begann das Personal der Klinik, uns zu verbinden. Einer, der starke Kopfschmerzen hatte, bekam einen riesengroßen, turbanartigen Verband um den Kopf. Ein anderer hatte eine Arnwerletzung, die aber bereits ausgeheilt war. Sein Arm wurde neu geschient und mit einem riesigen Verband um wickelt. Einer hatte sich den Fuß wundgelausen; auch «r bekam einen Monstrevcrband und wurde durch den Sportpalast getra gen. Ein anderer, der einen Tritt vor den Magen erszalten hatte, bekam einen riesengroßen, vollkommen sinnlosen Ver band um den Leib. Als wir so in den Sportpalast einzogen, wurde verkündet, datz wir „Opfer des politisch» Terrors" seien. Dec Beifall, der einsetzte, >var ohrenbetäubend. Die Gelder sür die Klinik flössen reichlich. Ich bin darauf aus der Partei aus getreten." Man macht also reichlich Theater, um nicht zu sagen Schwindel, um den Geldbeutel der darob gerührten Partei genossen zu erleichtern. In der Reklame sind die Leutchen groß! s. Der Erfolg d«r Sächsischen Nothllse. Wie wir erfahren, Hai di« in ganz Sachsen durcl-gesührte Sammlung der „Säch sischen Nothllse" rund 676 000 Mark an Barmitteln erbracht. Daneben konnten große Mengen von Naturalien, insbesondere auch Kleidungsstücke, zur Verteilung kommen. d. Hilfsmaßnahmen der Stadt Freiberg. Trotz der schwie rigen Finanzlage der Stadt Freiberg hat der Rat umfassende Maßnahmen zur Linderung der Not getroffen. So will er bei der Krcishauptmannsci)aft dahin vorstellig werden, daß die im Hauchaltplan vorgesehenen Mittel sür Schulkiuderspeisungen wieder sreigcgeben werden. Das Mittagessen tn der Sladtküche soll um 6 Pf auf 30 Ps. verbilligt werben. Ferner beschloß der Rat die Einrichtung einer größeren gut ausgestaitcten Wärme stube. Ein Gang über den inneren katholischen Arie-Hof in Ores-en-Frie-richsta-t Erinnerungen und Gedanken an Mufikergräbern. Von Otto Hollstein. (Fortsetzung) Das andere Grab birgt den Kgl. Sächs. Kammervirtuosen Moritz Fürstenau sTagebuch der Kgl. sächs. Hoftheater 188!)), den Sohn des Flötenvirtuosen. Er wurde am 26. Januar 1824 in Dresden geboren. Als großes Talent blies er schon als acht jähriger Knabe tn einem Konzert ein Adagio und Rondo für Flöte. Daraufhin unternahm er mit dem Vater vers^jeden« grö ßere Kunstreisen. Am 1. Februar 1842 trat er in die königliche musikalische Kapelle ein und wurde am 1. Dezember 1844 Kam- mcrmusikus. Auch als Forscher auf musikhistorischem Gebiet ist Fürstenau bekannt. Sein erstes Werk „Beiträge zur Geschichte der Kgl. Sächs. musikalischen Kapelle" erschien 1840. Am 1. De- zeuiler 1862 erhielt er die Stelle des verstorbenen Vaters als Kustos der Königlichen Musikaliensammlung. Weitere Werke erschienen, u. a. „Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe der Kurfürsten von Sachsen Johann Georg II., lll., IV., sowie der Kurfürsten von Sachsen und König« von Polen Friedrich August I., II., unter Berücksichtigung der ältesten Theatergeschlchte Dresdens". Am 24. Mat 1854 gründete er mit Amts- und Kunstgenossen den Tonkünstlerverein zu Dresden. Er war Vorsitzender von der Gründung an (mit einer kleinen tlulerbrechung) bis zu seinem Tode. Zu vielen Ordensauszelch- nmigcn hat er den Titel Professor erhalten. Ein Lungenschlag setzte seinem arbeitsreich!, Leben am 27. März 1889 ein Ziel. Linen Tag vor seiner Pensionierung, um die er nachgesucht hatte, trug man ihn auf dem inneren katholischen Friedhöfe zur letz ten Ruhe In seinen Abschiedsworten betonte Schuch, daß mit Fürstenau ein wahrer Priester der Kunst dahingegangen sei. Jedem sei er ein Berater und Beschützer, ein Freund und Pfle ger ohnegleichen gewesen. Ein echter Streiter sür das Gute, Wahre und Schöne, habe er auf Korpsgeist, auf unentbehrliche Disziplin und auf echte herzliche Kameradschaft gehalten. Geht man vom Grabe Fürstenaus nach der Südseite des Friedhofes, so erreicht man die Ruhestäte des Schauspielers und Sängers Heinrich von M a r ch i o n. sTagebuch der Kgl. sächs. Hoslheater 1800.) Mit ihm ging ein Künstler einer glanzvollen Zeit der Dresdner Hofoper auf ewig dahin, der Zeit eines Berlin, 16. September Sehr ungleiche Gefährten sind es, die heute In Altmoabit im Beleidig» ngsprozetz, den die deutsche Frie de nsgesellschaft und ihr Geschäftsführer Küster führt, auf der Bank der Beklagten Platz nehmen. Flemming vom deutschnationalen „Tag", Eloi) von der „Deutschen Handels wacht" des Verbandes deutschnationaler Handlungsgehilfen, da neben ein verantwortlicher Redakteur der kommunistischen „Ro ten Fahne" und schließlich der Redakteur einer Siegener Zei tung. Im Sommer 1030 sind in Auswertung umlaufender kom promittierender Nachrichten über die Deutsche Friedensgesell- schast, der die Annahme von Geldern des ehemals feindlichen Auslands nachgesagt wurde, in den verklagten Zeitungen Artikel erschienen mit den Ueberschriften „Pazifisten im Solde unserer Feinde", „Korruptionsseuche im Lager der Frie- densgesellschaft", „Gekaufte Pazifisten" usw. Die Artikel gipfel ten in der Behauptung, di« Deutsche Friedensgesellschaft habe von französischer, tschechischer und polnischer Regierungs seite Gelder erhalten, um in Deutschland sür den Pazifismus Propaganda zu machen. Di« heutige Verhandlung der eigentlich schon seit 1024/25 umgehenden schweren Anschuldigungen gegen die Leitung der Deutschen Friedensgesellschast wird vermutlich bis in die späte Nacht dauern. Ein Zcugenausgebot, nicht groß an Zahl, aber sicherlich stark tn Aussagebedllrsnis, ist erschienen. Hellmuth vonEerlach von der Liga sür Menschenrechte, dazu dessen Sekretär Groß man. Der vielumstrittene Matthieu Schwann, der nach Behauptung seiner Gegner von der Ber liner polnischen Gesandtschaft lausend Zuwendungen erhalten hat. Kurt Hiller, der Führer der „revolutionären Pazi fisten", Todfeind der Pazifisten vom Schlage der Deutschen Friedensgesellschast. Dazu zwei Redakteure Berliner demokra tischer Blätter, der Verlage Ullstein und Mosse. Der interessanteste Zeuge, Herr Pros. F. W. Förster, Paris, hat sich von der Deutschen Botschaft in Paris am 4. Juni 1031 kommissarisch vernehmen laßen. Dem in srüheren Terminen derselben Prozeßmaterie sogar vom Gericht an ihn l-eiprig und Umgebung Leipziger Finanzsorgen 13,8 Millionen im Voranschlag ohne jede Deckung. Leipzig, 17. September. In der ersten Sitzung der Leip ziger Stadtverordneten nach den Ferien, die als außerordent liche Noltagung einberufen wurde, gab Oberbürgermeister Dr. Goerdeler Aufschluß über die Etatslage der Stadt Leipzig: Es sind an Stelle des ursprünglich sür das Geschäftsjahr 1031 ausgerechneten Fehlbetrages von 11 Millionen insgesamt 30,3 Millionen RM. zu decken, davon sind u. a. mehr sür Fürsorge 4 Millionen und ein Steueraussall von 15 Millionen gegen die veranschlagten Beträge. Die Deckung erfolgt durch einen Be trag von 5,7 Millionen aus den Notverordnungen, der ursprüng lich mit 7 Millionen veranschlag! war; dann müssen die Städti- scl>en Werke 2,3 Millionen mehr ablieforn als bisher sim abge- laufcnen Geschäftsjahr 15 Millionen): ferner wird aus dem Vor anschlag abgesctzt die Rate für Fehlbelragsdcckung aus früheren Jahren mit 2,2 Millionen: Einsparungen sind mit 2,8 Millionen ungerechnet. Die Bürgersteuer, die ursprünglich mit dem 2.5- fachn des normalen Betrages veranschlagt war, soll fünffach erhoben werden, das ergibt eine Mehreinnahme von 3,5 Mill. Insgesamt vcrbleilum dann noch 13.8 Millionen Fehlbetrag, für die jede Deckung fehlt und auch nicht zu beschaffen ist. Weitere Einsparungen sind zwar möglich, werden im lausenden Ge schäftsverkehr aber nicht mehr wirksam. Es bleibt nur ein Ein greifen des Reiches auf dem Wege des Gesetzes oder der (h- setzesänderung und Oberbürgermeister Dr. Goerdeler glaubt, daß das Reich die Wohlfahrlserwerbslosenfürsorge im vollen Umfang werde übernehmen müssen, allerdings unter Einbehal tung des Gemeindeanteils der Einkommensteuer. Man rechnet in Leipzig mit mehr als 45 000 Parteien, die während des Win ters fortlaufend zu unterstützen sind: 43 000 Parteien sind jetzt Tichatscl>eck, Mitlerwurzer, einer Schröder Devrient und Jo hanna Wagner. Seine schöne Stimme, seine drastische, aber noble und liebenswürdige Komik machten diesen Tenorbusfo zu einer allgemein verehrten und geschätzten Persönlichkeit. 1816 wurde er in Hildesheim geboren. Sein Gesangstalent gab Veranlassung, in einem Konzert mit Henriette Sontag milzu- wirken. Seine Bühnenlaufbahn begann 1834 im Lübecker Stadt theater. Dann ging er nach Flensburg und 1836 an das Slein- straßen-Theäter in Hamburg. 1848 kam er nach Dresden, nach dem er noch zuvor in Magdeburg.' Berlin und Wien engagiert war. Nach einmaligem Auftreten kehrte er nach Hamburg zu rück. In Amsterdam traf er mit Jenny Lind. Moritz Fürstenau und Gustav Raeder zusammen. Raeder fragte ihn: „Marchion, lieber Junge, hättest du nicht Lust, wieder nach Dresden zu kommen?" „Na ob!" gab Marchion zur Antwort und war am 1. Juni 1855 wieder in Dresden. 34 Jahre lang gehörte er der Dresdner Hofoper an. Hier feierte er sein 25jähriges Jubiläum als Mitglied und sein 50jähriges als Künstler. Er starb 1890. Neben ihm bestattete man 1001 Albin Swoboda (Tage buch der Kgl. sächs. Hoslheater 1001) Wenn er auch in Dresden Hofschauspieler war. so war er doch aus dem Operellentenor hervorgegangen. Geboren am 13. November 1836 in Neustrelitz, begann er seine Biihnentätlgkeit als böhmischer Schauspieler in Prag. Bald ging er aber zur deutschen Bühne über. Boni Earl- Theater in Wien kam er 1850 an das Theater an der Wien Mit der Geislinger, mit Rott und Friese verschafft« er den Ope retten Offenbachs die ersten Triumphe. Damals war Swoboda der vergötterte Liebling der Wiener. Auf Swobodas Anregung entstand 1872/73 die Komische Oper In Wien, die unter seiner Direktion der Pflege der Spielopcr dienen sollte. Er trat aber bald von der Leitung zurück, da das Unternehmen zusammen brach. Don 1875 bis 1878 leitete er das Deutsche Theater in islest. Dann wandte er sich dem Schauspiele zu, zuerst unter Laube am Wiener Stadtlheater. dann am Deutschen Tbeater in istelersburg. Zwischen seiner Verpflichtung an das Dresdner Hoftheater fallen zahlreiche Gastspiele In deutschen und öster reichischen Städten. Noch mancher Dresdner dürfte sich an seine seinkomischen Eharakterrollen erinnern, an seinen Zettel (Sam- mernachtstraum), Falstaff (Heinrich IV.), Adam (Der zerbro chene Krug), Piepenbrink (Journalisten) und an seine zahl reichen humoristischen Vät«r tn den Lustspielen van Schönlhan, Moser, Blumenthal, Linda». Manche unsichere Premiere hielt er durch die Vornehmheit der Aufsassung ühr Wasser. Durch körperliches Leiden gezwungen, ging er am 1. Mai 1001 in Pen gerichteten Appell, als Zeuge tn Berlin zu er« scheinen, ist er nicht gefolgt. Seine Pariser Aus sagen werden verlesen. Aus dieser Aussage seien zunächst nur die wichtigsten Sätze registriert. Professor Förster erklärt unter Eid u. a. etwa: Die Deutsche Friedens gesellschaft hat durch meine Vermittlung keinerlei Gelder au» irgendwelchen Regierungs- oder Eeheinrfonds erhalten. 1. Wenn gesagt wird, daß im Jahre 1026 Herr lot« Frankreich durch meine Vermittelung 30 000 Frs. an die Deutsche Friedensgesellschaft habe gelangen laßen, so ist das nicht richtig. Richtig ist, daß ein Mitglied des Zentralkomitees der sranzösischen Liga für Menschenrechte Herrn M. Schwann von der Deutschen Liga eine Summe in der genannten Höhe übermittelt hat. (Anm.: Zur Propaganda gegen die Reichs« prästdentenkandidatur von Hindenburg.) 2. Die aus der Tschechoslowakei stammenden Gelder haben mit Geheimfonds und Negierungsgeldern nichts zu tun. Nichtig ist, daß von der tschechischen Liga für Men schenrechte Zuwendungen in Höhe von etwa 85 000 RM. an die Deutsche Liga siir Menschenrechte gelangt sind. Bis 1925 gelangten diese Gelder aus unmittelbarem Wege von Prag nach Berlin an Herrn Schwann. Später gingen die Gelder durch meine Hand in Zürich. 3. Was die politischen Gelder angeht, so habe ich niemals etwas mit Zuwendungen aus polnischer Quelle zu tun gehabt. Was ich darüber weiß, hat Herr Schwann mir erzählt. Herr Schwann mußte bis 1026 von seiner schriftstellerischen Tätigkeit leben. Herr Schwann hat damals auch in der pol nischen offiziellen und offiziösen Preße referierende Artikel über verschiedene Themen erscheinen laßen. Für die Artikel hat er von der Pressestelle der polnischen Gesandtschaft Honorare er halten. Dies ist zunächst allgemeinhin der Inhalt der Försterschen Aussage. Aus deren Einzelheiten zurückgekonnnen werden muß. X. schon in ständiger Wohlfahrtspflege. — Die beste Lösung sieht Dr. Goerdeler darin, daß das R e i ch die gesamte Erwerbslosen last — Arbeitslosenversicherung, Krisenfürsorge, Wohlfahrts fürsorge — einheitlich zusammenfaßl und übernimmt und dafür einen Teil der Uebcrweisungssteucrn einbehält. ) Zugunsten der Leipziger Kriegssiechen. Wie vom Rat der Stadt mitgcteilt wird, hat die von der Emclka-Theatcr-A G., Abt. Eapiiol-Film Bühne, Leipzig, unter dem Prolcktorat de» ObeAnirgcrmeisters veranstaltete Wohltätigkeitsvorsteilung vom 8. September eine Einnahme von 2467,80 NM. ergeben. Di er Betrag ist von der genannten Firma zugunsten von Leip' er Kricgssicchen bei der Stadt einge.zahlt worden, die es er» -g- lichu wird, den bedürftigsten der Leipziger Kricgssicchen e.ue wirksame Hilfe zukommen zu lassen. ) Ein D-Zug-Dieb erwischt. Am Dienstagnachmitlag be merkte im Leipziger Hauptbahnhof eine mit dem T Zug van Berlin angekommene Frau, als sie zum Fenster hinaus,ah, hinter sich ein verdächtiges Geräusch und sah gerade noch, wi« ein Alaun ihre Handtasche ergriff und im D Zuggang verfchw, ). Entschlossen nahm die Frau sofort die Verfolgung auf. Mil Hilfe des Zugpersonals gelang cs. den Dieb noch im Zuge zu stellen. Es handelt sich um einen 14 Jahre alten Reisenden aus Berlin, der wegen D-ZugS Diebstahls bercils vorbcstraH ist. Tic Tasche wurde dem Langfinger abgenommen. Sic enthielt Schmucksachen und Geld im Gesamtbetrag von ctiva 20U0 NM. Der Festgenommene wurde der Staalsanwalischast Leipzig zu. geführt. ) Aus der Unfallchronik. Der vierjährige Rolf Förster wurde in der Elsterstraße in Leipzig beiin Ueberschreiten dps Fahrdamms von einem Straßenbahnwagen zu Boden gewarlen und trug starke Prellungen des Hinterkopses sowie eine Ge hirnerschütterung davon. — In T a u ch a an der Ecke der Kirch- und Schloßstraße stieß am Miltwochvormiltag ein Motorrad fahrer aus Hohenheida mit einem Radfahrer zusammen Beide stürzten. Der Kraftfahrer trug schwere Verletzungen davon sion. Am 4. August erlöste ihn der Tod lieber 20 Jahre bat er der Dresdner Bühne angehört. Unverfälschtes Menschentum war die Grundlage seines künstlerischen Schassens. Dr Zeitz schil derte ihn in seiner. Grabrede als einen seltenen Menschen der eine starke temperamentvolle Künstlerschast mit strengstem Pflichtbewußtsein zu verbinden wußte In der Nähe dominiert ein hoher sänlenartiger Obelisk. Er erinnert an den Kapellmeister Franz Seydelmann. der zusammen mit Joseph Schuster zur Entlastung von Johann Gottlieb Naumann angcstellt wurde Seydelmaun schrieb eine Oper ..La seron scaltra". Er starb 1806 Etwa um die Zeit Seydelmanns gehörte der Hofoper die Kammersängerin Luigia Sandrini-Caravoglia (Pröltz, Gesch. d Hoftb. zu Dresden) au die 1782 im V>aag geboren wurde. Sic mar die Gattin des Oboisten Paria Sandrini der auch in königlich sächsischen Diensten stand und 1813 starb Man mutz sie zu den beliebtesten Darstellerinnen der damaligen Zeil rechnen. 1831 wurde sie pensioniert <Am 31 März 1832 nun d.- die italienisch Oper, an der die Sandrini tätig mar, mit Mo zarts „Don Giovanni" sür immer aufgelöst) Luigia Sandrini starb erst 1869. also 38 Jahre nach ihrer Pensionierung Ihr« älteste Tochter Maria, die einen gewissen Börner heirate'« war in Dresden eine geschätzte Gesangslehrerin Ihr Buch ..Erinne rungen einer allen Dresdnern," dürste auch hier und dort be kannt sein. Sie starb 1800 Ein Zeitgenosse der Sandrini war Michael Wächter (Pröltz Gesch. d. Haflh. zu Dresden), der 1794 zu Na"persdarf in Ilnlerästerreich als Laudwirtssohn geboren wurde Er studiert« in Wien Rechtswissensckas' Seiner schönen Baritouktnume halber ging er aber 1819 zum Theater. In G>-<n Pest. Wien nnd Ber- tin errang er sich größ'e Anerkennung. Auf Auresnng des Re gisseurs Remie kam er 1827 aleich'.eilia mit seiner Gattin The resia geb. Lippmann nach Dresden Obwohl man seinem Spiet die Gewandtheit absprach, sollen doch u a. kein T-mvIcr F--mra nnd Leporello Leistungen van ungemöl'nlichm W>" '-- gewesen sein. Musikhistorisch bedeut bim ist datz Mickg 'I W-cktcr der erste ..Fliegende Holländer" war Bis ,zu lewem T"h 1853 blieb er der Hasoper erbalten Seine Gattin war besonders nz^MDkeNenraileu beliebt. Später entschied sie sich siir das onmcken Alten Sir starb 1870. In dem dritten der „ebene n nider Iie"nden Wäch ter Gräber ruht die K-'l. S '-Hs Hosapern-öngei u Amal a Beftri geb. Wächter, gestorhn 1890 Auch Earl Heinrich Döring, geboren 1834 rn T . sden.
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