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Sächsische Volkszeitung : 19.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193109198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310919
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-09
- Tag 1931-09-19
-
Monat
1931-09
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.09.1931
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e ins U-Boot rd. Bergen > wieder doch, einen den Hasen n hat das ihnen. Der de» „Chcb nds, auf; ulen lange in London »rchschnitts- 32 Kilo, idon wurdi Kahrl nut- votalc? UN> oonerlnak, ir nd ans der zur Durch- abschlotz und le. Von der mnbahn der IO-Kiloineter- lemie» l>atte en der Welt, in „Laus der mimerprcis", :k wohl die in em Sicher- datz sich an hatten, um t wurde der lmateure, in e» vor Nedo ler Vorgabe) orgiug. An- l statt. Auch > 25jährigen rohe Kamps ruahm Thol- rchindlcr die udeu lwnnte nrekord von bessern. An bitter wurde 0 Meter zu, sich nur den n, Schindler an 4 tlhr nn > . h- n Itöü- laa ,n tibi n «In» nern s,0> - 7 00 l -72.> Heai's ar HanUn >enl t Nd- n liiilit 701-75 en WG en erteilt XÜIdlin Tkläunüller« 8,Lkl.5l4iZ Das Kre- nen schwe- Zrotzen Aus- mit seinem vorbei. Er Sanier« chröcker unt verletzt, lauileistuuß bet einem ni, im Dis« und damit jsischcn N<- iskusrekord halten. e erwartet, r Tscheche« cheu Hilde Durch ihr« rach Kamps Bei den n Japans Sächsische Volkszeitung 218 1V September >»»1 Das Gebot der Stunde Sittenbilder Moskauer „ende Verzicht auf Besitz kn jeglicher Form, um so dem unfreiwillig Armen ganz Bruder sein zu können und sein Lebenoschirksal tragen zu Helsen. Das Ideal der evangelischen Armut, das seinen Ursprung und seine vollkommene Gestalt In der Person Jesu Christi hat, mutz gerade in unserer Zeit wieder In voller Reinheit vorgelebt werden, um alle Christen zum rech ten Gebrauch der Irdischen Gitter zu erziehen." Kinder überwachen Ellern Moskau, September. sAuf Umwegen durch Kipa über mittelt.) Die Regierung organisierte in den Schulen sogenannte Pioniertruppcn. Man ahmt mit dieser Organisation die be kannten Psadfindertruptwn nach. Bisher zählt diese russische Organisation, wenigstens, nach Sowjetangaben, 3 300 008 Mit glieder. Diese Kinder bekommen eine besondere Ausbildung und werden über Sowjelpolitik und bolschewistische Ziele unter richtet. Eine besondere Ausgabe dieser Truppen ist die Ueber- wachnng der Eltern und die Psiicht, diese zur Anzeige zu brin gen, sobald sie etwas wahrnehmen, das sie als anzeigepslichtig glauben. Die Kinder werden überredet, ihre Eitern auszuspio nieren, und zwar nicht nur über ihre politischen, sondern auch über ihre religiösen Ansichten. Die Sowjetpress« lvzcichnet jeden Fall mit Triumph, wenn Kinder ihre Eltern anzeigen. Dieser Kinderspionagedienst gegenüber den eigenen Eltern gehört zum widerlichsten, was je ausgedacht wurde. Diebereien und Elend der Kinder Ein entsprungener Lehrer berichtet über das wachsende Elend der Kinder und die ständige Zunahme der von Kindern begangenen Diebereien. Alles wird sofort gestohlen, sobald der Eigentümer sich auch nur sür einen Augenblick abwendet. Die Kinder bestehlen einander unter sich, stehlen aber auch dem Lehrer weg, was zu enviscl-en ist. Untersuchungen führen in der Regel zu nichts, denn die Kinder sind bereits so weit in der Gaunerei gediehen, datz sie hartnäckig beim Verhör« schweigen und keines das ander« verrät. lAber ihr« Eltern sol len sie verraten.) Die Bekleidung der Kinder besteht aus jäm merlichen Fetzen: manche tragen ungegerbte Tierfelle. Ueber- glücklich ist ein Kind, ivenn es nur wenigstens Uber Galoschen verfügt. Natürlich iverden diese statt der Schuhe getragen. Im Winter wüten ansteckende Krankheiten und mit Sorgen sieht zu gemeinsamem und wohlgeordnetem Dienst für die Notleiden den zusammenscharen. Dies« persönliche und verant- wortungsbewutzte Hilfeleistung der Einzelnen, der Familie und der Gemeinschaften der freien Wohlfahrtspflege müssen Staat und Gemeinde in ihrer Selbständigkeit und sreien Entfaltung achten und nach allen Richtungen hin schützen. Neben den hervorragenden Leistungen der christlichen Liebestätigkeit für Bolksgesundung und Erziehung ist auch ihre wirtschaft liche Tragweite von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Ueberdies bedeutet ihr Wirken eine Entlastung der öffentlich» Haushalt«, die gerade in der gegenwärtigen Not schiver ins Ge wicht fällt. Allen, di« im Dienst der christlichen Liebe opferreich wir ken. Geistlichen, Schwestern und Brüdern wie auch den nicht minder zahlreichen Laienhelsern, gebührt der tiefe Dank des ganzen Volkes. Mit Bewunderung sieht der Vertretertag, ein wie gcotzer Teil des deutschen Volkes sein hartes Los mit mutigem Gott vertrauen und selbstbeherrschter Besonnenhit trägt. Dieses erhebende Beispiel mutz ein neuer Ansporn sein für den Opfersinn aller bemühten Christen. Die Zuge hörigkeit zur Gemeinschaft Hs Leibes Christi verpflichtet jeden Einzelnen zu persönlicher auf Verzicht und Opfer beruhender Hilfeleistung. Das Opfer kann nicht darin bestehn, datz der Einzelne nur von seinem Uelwrslutz gibt, sondern darin, datz er auf einen Teil des ihm Ankommenden freiwillig ver zichtet, um hm Notleidenden das ihm Mangelnde zu geben. Die Krönung opferstarker Hingabe an den notleidenden Mitmenschen ist der freiwillig», dem Rat des Evangeliums fol- - „vo X 2" aber Rom. Der von Italien angekauste „vn X 2" hat gestern nachmittag mit etwa 20 Mann Besatzung in geringer Höh die italienische Hauptstadt überflogen und ging dann auf den römischen Wasserslughasen nieder. Das Riesenflugzeug hat mit seine» eleganten über dem Zentrum der Stadt ausgesiihrten Schieisen allgemeine Bewunderung hervor« gerufen. Prälat Dr. B. Kreutz, der Direktor des Caritasverban- des, unterstützte den Ausruf der Deutschen Liga der freien Wohl fahrtspflege, hm sich Reichspräsident und Reichsregierung be kanntlich angeschlosscn haben, in der Neichssendung am Diens tag mit warmen Worten. Er betonte u. a.: Heute ist die Stimde gekommen, wo einer dem andern zu helfen und seine Last zu tragen hat. weil er seines Bruders Antlitz trägt. Eine mächtige Bewegung, gcbore» aus Not. ver ankert im Gewissen, versehn mit dem Austrieb der Berant- Wartung vor sich selber, vor der Zukunft und der Geschichte, mutz durch alle deutschen Seelen gehen und das valutasicker« Gold des treuen deutschen Herzens ausmünzen in dem grossen Dienst der kleinen Freundlichkeit. In Stadt und Land mutz ei» edler Wetteifer ent stehn in der Durchführung von Matznahmen, die ganz ins See« lisch g«bettet sind, so datz der bedrückte Volksgenosse auch etwa« von der Herzlichkeit und der inneren Volksverbundenheit siihit, die Gebend« und Nehmend« verbindet und sie beide seelisch gleich- miitzlg bereichert. Planvoll und deshib sieghast hat in vielen grotzen und kleinen Gemeinschaften der vereinigte Helserwille Werke des Nächslendieustes und der Nachbarhilfe sür di« Erwerbslose» und ihre Familien geschaffen, die als Vorbilder zur Nachahmung Seelen wecken können. W«r sein Volk liebt und sich mit ihm verbunden fühlt — keiner kann sich den Verpflichtungen des gemeinsamen Blutes entziehen, der erheb« sich heute, verbind« sich mit gleichgerichteten Weggenossen zur planvollen Hilf« sür Leib und Seele. Dt«r Arbeit hat und damit Einkommen, der kelfe dem, der unsreiwillig keines Hal. O»ser heitzt schlietzlich Sieg, und wer Liebe hat. hat immer noch etwas zu opfern. man dem kommenden Winter entgegen. Die Hälfte der Schulet kann die Schule mangels au Kleidern und Schuhen nicht be suchen. Wo ärztlich Untersuchungen vorgenommeu wurden, stellten sie fest, datz sämtliche Kinder unterernährt sind. Es ist ein Jammer, die abgemagerten, verkrüppelten Kleinen z< sehen. Ein treffendes Bild von den russischen Zuständen zeichnet übrigens ein Ingenieur im Telegrasul Roman. Dieser Ingenieur! reiste mehrmals durch Rutzlaud. Er fand, das Leben auf deut Lande mute den Reisenden au, als werde er ins Steinzeitalter zurückversetzt. Petroleum ist nicht zu haben: die Leute helfe« sich aus mit Talgkerzcn. Statt Tee trinkt man «ine Brühe mm Zichorienblättern. Die einzig« Nahrung ist Brot und Kartojfeln. Wütender Kampf gegen die Religion Unter diesem unendlichen Elend scheint die Sowjetregie« rung ihre antireligiöse Propaganda als Betäubungsmittel M gebrauchen. In Tambow wurde kürzlich eine Universität zur Bekämpfung der Religion eröffnet. Jährlich werden hier 200, zweihundert, Agitatoren herangebildet, denen als neuer Berus die Aufgabe zufällt, das religiöse Gesühl mit Stumpf und Stiel auszurotten. Das ist freilich auch heute noch, namentlich bei der russischen Landbevölkerung, keine leichte Ausgabe Di« Feindschaft gegen jegliche Religion artet bereits in eine Art Wut aus. Das jüngste eingesührte religionsfeindliche Kar-en- spiel zeigt auf seinen Blättern die rohesten Karikaturen, die sich denken lassen, um die pravoslave und die katholische Religio» zu verhöhnen und in den Kot zu zerren. Die Pflicht zum Kelsen Sine Entschließung -es Deutschen Carttasverban-es Der diesjährige Katholikentag erhielt seine besondere Note fiurch die traurigen Zeitumstände mit ihren materiellen und see lischen Folgeerscheinungen, durch die grotze Not von Millionen unserer Volks- und Glaubensgenofsen. Der Ruf nach Ge rechtigkeit und Liebe beherrschte das Thema vieler -ssentlicher und geschlossener Veranstaltungen. Datz da auch die organisiert« Caritas besondere Stunden freudiger Arbeit und festlicher Weihe erleben durfte, nimmt weiter nicht wunder. Die Veranstaltungen der karitativen Vereine und Organisationen »ahmen durchweg einen schönen und ermutigenden Verlauf. Fast überall waren die letzten Plätze besetzt, — ein Beweis dasür, datz daskatholischeVolkdasGebotderStundever- ftandenhat. In dem vom Deutschen Caritasverband ver anstalteten Carltastresfen, in der Versammlung der Arbeits gemeinschaft zur religiösen Vertiefung des künstlerischen Schas sens, der Deutschen Caritas für Akademiker, der katholiscl>en Hotel- und Gastwirtsangestellten usw., überall wehte der Geist lebendigen Verantnrortungsbewutztseins, der in strenger Pflicht erfüllung und Hilfsbereitschaft von den Worten zur Tat über- zugehen bereit ist. Dieser Geist beherrschte auch die karitative Gruppe des Verlretertages, die unter bewährter Leitung von Prälat Dr. Kreutz, des Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes, einen erhebenden Verlauf genommen. Von Anfang bis zu Ende war die allgemeine Spannung grotz. Der Wille, Wege zur Hilfe zu erfahren und zu zeigen, hielt all« in seinem Bann. Nach ausgezeichneten Referaten von Professor Oswald von Nell- Breuniiig S. I.. des Tübinger Universitätsprofessors Dr. Paul Simon, des Direktors am Deutschen Caritasverband Kuno Ioerger und des Schriftleiters der „Freien Wohl fahrtspflege" Dr. Sünder wurden von hoher sozialethisci;er Warte aus die einzelnen praktischen Fragen lwhaiidelt. Man sprach u. a. über „Caritas und Wirtschaftsresorm", über die Wichten der Einzelpersönlichkeit, der Familie, des Berufes und des Standes in der sozialen Not der Gegenwart, über die Ein gliederung der Jugend in das Caritashilfswerk, über die Pflicht zur einfaä)en Lebensweise und die Bedeutung der Pflege des Ideals der freiwilligen Armut. Mit besonderer Hochachtung wies man auf die fast übermenschlichen Leistungen unserer Erwerbs losen hin, wenn sie trotz kärglichster Mittel und Aufzwitschung durch radikale Parteien ihrem Glauben treu bleiben und den Kampf mit dem Leben mutig führen. Di« Verhandlungen der karitativen Gruppe des Vertreter tages wurden in einer Resolution zusammeiigefatzt, die das gisamte katholische Volk zur Mitwirkung an der Ueberivindung uud Linderung der grotzen Not aufruft. Wir geben diese nach- Mxend im Wortlaut wieder. Es ist zu hoffen, datz sie im ganzen lmtholischen Volk ein lebhaftes Echo findet: „Feierlich und ausdrücklich haben die päpstlichen Rund schreiben „Rcriim Novarum" und „Ouadragesimo Anno" die Grundsätze christlicher Gesellschastslehre verkündet und zu sozia ler Gerechtigkeit und sozialer Liebe aufgerufen. Der freien christlichen Liebestätigkeit weist dies« vom Papste verkündete Gesellschaftslehre ihren bestimmten Platz an innerhalb des ge- sellschaftlici-en Lebens: zugleich wahrt sie deren Lebcnsrecht und Eigenständigkeit. Dankbar und freudig nimmt der Vertretertag die Botschaft des Hl. Vaters auf: er macht sich zu ihrem Trä ger und will sie allen deutschen Katholiken in die Seele rufen. Aus der Not der Stunde heraus richtet er an alle Katho liken Deutschlands die ernste und dringende Aufforderung zu persönlicher Hilfsbereitschaft und sei ost- loser Opferwilligkeit Im Dienste der Notleidenden. Das gegenseitige Verantwortungsbewutzt- sein der einzelnen Glieder der Familie, Verwandtschaft und Hausgenossenschaft, der Nachbarschaft und des Berufsstandes muh in der gegenwärtigen tiefsten Volksnot lebendig werden. Jede Pfarrfamilie muh eine Liebesgemeinde sein und so eine» Brennpunkt katholischer Hilfsarbeit bilden. Alle zur Mit wirkung berufenen Kräfte sollen sich innerhalb der Pfarrfamilie Reisebil-er aus -er Schweiz Von Fritz Günther, Leutersdorf V.-L. Goethe schrieb einmal an Frau Larock-e: „Mir ist°s wohl, datz ich ein Land kenne, wie die Schweiz ist: nun geh mir's wies wolle, hab ich doch immer einen Zufluchtsort." Jeder, der die Schweizer Berge nur einmal sah, der ist ihnen verfallen für immer. Wenn es die Mittel erlauben, dann mutz er bald wieder hin in dieses wundersame Land: immer wieder tauchen die Worte Goethes Im Unlerbewutztsein auf als schöner Trost und Ansporn zu neuen Fahrtön. Für Konrad Getzner war eine Reise in die Schweiz ein Fest der fünf Sinne. Es ist kein leerer Superlativ, keine Banalität, wer so von der Schweiz spricht. Für alle ein köstlici)es Erlebnis, eine Bereicherung sür Herz und Seele. Die Schweiz ist das Reiseland für ganz Europa. Alle Sprocken vernimmt man, alle Nationen stellen sich ein. Tief wurzelnd ist der Anschauungsunterricht, den der Fremde emp fängt. Alle nimmt das Bergland gastlich auf. „Der Gasthof Europas", diesen Beinamen gab man der Schweiz, lieber alles Lob erhaben ist der Umgang des Schweizers mit dem Fremden. Aber auch im Land« selbst kann man sich von dem Edelsinne der Bewohner überzeugen, wenn man die Volksseele belauscht. Drei Nationalitäten, vier wenn man will, einen sich zu einem selten Kristall: Deutsche, Italiener, Franzosen und Rätoroma ne». Drei Spracl-cn leben friedlich nebeneinander, und zwei grotze Konfessionen leben die Toleranz als Beispiel für die ganze Welt vor. Das sind kulturelle Grotztaten, wie s<L einzig artig dastehen. Die Schiveiz ist aber auch „das Sanatorium Europas". In unserer Zeit hat man die Heilwirkung der Höhensonne, der reinen Luft, des Bergklimas erkannt. Diese drei Tatsachen sind es, die so manchen Kranken die Schweiz aufsuchen lassen, um die Gesundheit zu kräftigen oder wiederherzustellen. Barbusse beginnt ja seinen vielgelesenen Roman „Das Feuer" mit einer hübschen Szene, wo kranke Soldaten aus dem Weltkriege Hei lung suchen im Anblick der Schweizer Berge. Grotz ist die Zahl der Krankenanstalten, der Kurort«, wo das ganz« Kräftigung „nd Heilung suchende Europa sich zufammenfindet. Die Schweiz ist aber auch als Land der Schulen berühmt. Sie können sich messen mit den besten, den entwickeltsten Grotz- staaten, die doch immer die fortgeschrittensten Schule nhaben wollen. Es war so, und es wird so bleiben, datz studierte Leute es sich zum Ruhme anrechnen, eine Schweizer Schule besucht zu halien. Ginge man beispielsweise einmal die Lehrkörper der Universitäten durch, man würde staunen, wie viel der Profes soren Schiveizer Staatsangehörigkeit sind. Nur andeutungsiveise soll davon gesprochen werden, datz dieses so kleine Land eine blühende Technik und Industrie sein eigen nennt. Schweizer Maschinen sind Qualitätserzeugnisse, Schweizer Stratzen sind Muster ihrer Art, Schweizer Bahnen sind Vorbilder für alle Welt geworden. Erstaunlich, welch kühn« Pläne durchgeführt morden sind, datz dieses Bergland ein wich tiges internationales Durchgangsland geworden ist. Was Sau berkeit, Pünktlichkeit, Sicherheit usw. anlangt, so dürste be stimmt ein anderes Land die Schweiz nicht übertreffen. Doch nun genug der allgemeinen Betrachtungen. Genf. Mit einem gewissen Schaudern dachte ich an diese Stadt, in der im Weltkriege so manche Waffe gegen Deutschland ge schmiedet worden ist. Man denke nur an die Spionagegeschich ten in Seeligers Buch! Man wird sich auch erinnern, datz ge rade hier, hart an der französiscl-en Grenze Pläne durchdacht wurden, die der Absicht huldigten, die Westschweiz an die grotze Republik anzugliedern. Heute spürt man davon nichts mehr. Genf ist im Munde aller. Hier tagt der Völkerbund in einem würdevollen Pallais, das an der Autzenseite die Denk tafel für Woodrow Wilson trägt. In der Nordostvorstadt hat das Internationale Arbeitsamt seinen Sitz. Beiden möchte man eine Kur mit der Quarzlampe oder noch besser in der Höhen sonne gönnen. Auf der rechten Seite der Rhonebrücke schaut aus einer Baumgruppe einer kleinen Insel Rousseau fragend die Spaziergänger an, als wunderte er sich, datz seine Ideen doch nicht Allgemeingut geworden sind. Unverändert seit Jahr tausenden blickt das Monlblancmassiv in die 140 000 Einwohner zählend« Stadt und sucht sein Bild im See. Wie Wasservögel so leicht und schnell huschen die Boot« über das blaugriine Wasser des „Lae Leman", wie di« Franzosen den Genfer See nennen. Drüben in der Altstadt, jenseits der Rhone erhebt sich die ehrwürdige Kathedrale, der Calvin zu Ansehen verhilf. Unweit davon im Stadtpark blicken kalt und nüchtern die neun Genfer Reformatoren aus den Beschauer herab, wie sir im Leben auch nur den zum Fanatismus gewordenen Beistand gelten Netzen. Die überwiegende Fülle der Sckauläde» mit Schmucksachen bezeugen, das; Genf eine reiche Stadt ist, ein Ort, wo diese Industrie heimisch ist und die ganze Welt damit versorgt. Rege ist der Eisenbahnverkehr aus dem grotzen Haupt bahnhof, eben eine Stadt der Fremden Schlotz Chillon. Mein Zeichenlehrer war ein tüchtiger Maler Damals wutzte ich es nicht, heute aber verstehe ich seine Kmist. weih, warum man ihn oftmals aufforderte, seine Oelbilder in Aus stellungen zu schicken. Das erste Bild, das ich von ihm sah, war Schlotz Chillon. Ich erinnere mich recht gut dec kontrast reichen Farbengebung: der blaue Himmel, der grünlich«« See, das grau braune Gemäuer, das ziegelrote Dach, die seinen Schnceselder des Deut du Midi. Als ich Chillon sah. da siel mir dieses Bild auf der Leinwand ein. das ich vor dreitzig Jahren nustaunte, und das; ich niemals vergessen werde Wie eins Festung erhebt sich auf steilem Riff das Schlotz Euie Brücks führt vom Ufer hinüber. Die trutzigen Türme, die einsamen Höfe, die dunklen Verliese, die punkvollen Säle lassen dis ganze Romantik der Ritterzeit lebendig werden Dazu ein« Landschaft, wie sie die Schweiz nur einmal besitzt. Jedes weitert Wort wirkt wie eine Entweihung. (Fortsetzung folgt.) * Glückwünsche de» Reichskanzlers ind >.->» ^»7L»auhen« Minister». Reichskanzler Dr Brüning -cnd Re'.cksautzen-- Minister Dr. Curtius haben dem Berlu..-r Journalisten Günther Thomas zu seinem 70. Geburtstag Glückwunsch telegramme gesandt. Auch der Leiter der Pre'seabteilunck, Min.-Dir. Dr. Zechlin, hat telegraphisch seine Glückwunjch« ausgesproche».
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