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In -en Salinen -er Nahe Heilquellen -ei Kreuznach und Münster am Stein Träge schleppen sich die grünen Fluten der Nahe zum Rhein hinab, an Vad Kreuznach und Bad Münster am Stein vorbei, wo sich ihr Vett durch Stauungen mächtig verbreitert. Hier auch werden sie zu einer Arbeit heran gezogen: Sie haben die Pumpwerke der Salinen an zutreiben. Schon von ferne sieht man gleichsam als LVahr zeichen dieser beiden Väderstädte die langen, hochaufragenden Reisigmauern, die Gradierwerke der Salinen. Schon vor vielen hundert Jahren flössen hier die salzhaltigen Quellen aus der Erde, von den Bauern der näheren und weiteren Um gebung wegen ihrer heilkräftigen Wirkung geschätzt. Im 18. Jahrhundert ging man daran, diese Salze aus den Quell wassern zu kristallisieren, und aus dieser Zeit haben sich die Salinenwerke bis auf den heutigen Tag erhalten. Ein riesengroßes Schaufelrad, das malerisch zwischen Bü schen und Blumen in einem Winkel der prachtvollen Park anlagen von Münster am Stein versteckt liegt, wird von den Wassern der Nahe angetrieben. Eine ziemlich primitive Tech nik — das ganze Pumpwerk besteht in der Hauptsache aus Balkenstämmen — übermittelt dann die Kraft auf die einzel nen Pumpstationen der Gradierwerke. Wenn man an den Reisigmauern entlang geht, sicht man unten am Grunde die Holzkolben der Pumpen, die sich ganz langsam, träge bewegen, und in regelmäßigen Zwischenräumen die Holzräder einmal umdrehen. Durch ein Nöhrenwerk wird das Wasser, das einige Prozent Salz enthält, die Sole also, auf die Höhe hinaus gepumpt, von wo sie durch ein Siebrohr ganz langsam auf die Reisigwände herabsickert. Tropfen für Tropfen fällt dann an dem Holzwerk entlang: das Wasser verdunstet im Winde, und was sich dann in dem Vodenbassin wieder ansammelt, ist eine um ein vielfaches stärkere Sole, die wieder gesammelt und wie der erneut aus das Gradierwerk hinaufgepumpt wird. Dieser Prozeß wiederholt man mit der Sole so ost, bis ihr Salzgehalt ungefähr 14 Prozent beträgt. Selbstverständlich wird das Ver dunsten des Wassers durch den Wind stark begünstigt. Aus diesem Grunde werden die beiden Seiten der Gradierwerke ab wechselnd benutzt. Kommt der Wind von Süden, so öffnet der Gradiermeister am Morgen die auf der Südseite liegende Lei tung und das Wasser riefelt dann direkt vor dem Winde in dem Rcisigwerk herab — dreht sich der Wind, so wird diese Leitung geschlossen und dafür die auf der Nordseite geöffnet. Wenn es auch nicht der eigentliche Zweck der Gradier anlagen ist, die aus der Erde quellenden Wasser, denen aller hand fremde Bestandteile beigemengt sind, zu reinigen, so wird der Rcinigungsprozeß doch schon hier vorbereitet. In dem Reisig sieht man die grünen und gelben schwefelhaltigen Moraste in langen Fäden herabhängen. Die Sole, die sich auf dem Grunde wieder ansammclt, ist wesentlich klarer als vorher. Hat die Sole den von ihr verlangten Prozentsatz an Salz gehalt erreicht und ist in den Gradierwerken soviel Wasser ver dunstet, daß der Nest ein ziemlich dickflüssiges Naß geworden ist, so leitet man die Sole in das Sudhaus. Ein niedriges Gewölbe, das ungefähr an einen Weinkeller erinnert, ist zum größeren Teil von der Sudpfanne ausgcfiillt. Der freundliche Sudmeistcr erklärt uns bereitwillig den Prozeß zur Gewinnung des Salzes. Das riesengroße Bassin, die eigentliche Sudpsanne, die über einem mächtigen Feuerrost liegt, nimmt die Sole auf. Dann werven vte rraflen geschloßen und die Feuer angezNnver, so daß die Sole sehr bald zu kochen beginnt. Der Verdunstungs prozeß, im Gradierwerk vorbereitet, wird hier auf eine gewalt samere Art durch das Kochen fortgesetzt. Mehrere Tage lang steht dann die Sole unter Hitze, unter ständiger Kontrolle des Sudmeisters, der hin und wieder Proben entnimmt, die in einem Reagenzglas beobachtet werden. Nach dem Kochen — wenn so viel Wasser verdunstet ist, daß das Salz von dem Wasser nicht mehr getragen werden kann — beginnt die Kristallisation. Ganz langsam bilden sich die feinen wundervoll geformten Salzgebilde, die sich aufein andersetzen, die aus dem Wasser liegen und am Boden ruhen, die die ganze Lauge durchsetzen, jener wunderbare Prozeß, der das Salz von dem Wasser trennt. Neun Tage lang dauert die Kristallisation, während die Lauge auf ungefähr 60 Grad Wärme gehalten wird. Dann beginnt das Abschöpfen des Salzes. Mit großen rechensörmigen Schaufeln wird das Salz aus der Pfanne abgeschaufelt und in trichterförmige Körbe ein gefüllt. Noch ist das Salz feucht. So werden die Körbe für einige Zeit etwas abseits gelagert, damit der Wassergehalt langsam am Boden absickern kann. Im Sudhaus zu Münster am Stein gewinnt man aus einem Kristal- lisationsprozcß rund 200 Zentner Salz, das als besonders be kömmlich in den Handel gelangt. Diesem Salinensalz gibt manche Hausfrau gegenüber dem Steinsalz den Vorzug, da nach gewiesen ist, daß es nicht nur nicht schädlich für den menschlichen Organismus ist, sondern sogar manche Funktionen des Orga nismus fördert. Während die ersten Abschöpfungen vollkommen reines und weißes Salz liefern, wird das später kristallisierte Salz ein wenig grau-gelb gewonnen. Es ist für die menschliche Ernäh rung nicht zu verwenden, dafür aber um so begehrter als Badesalz. Es wird in Säcken abgesllllt uird als Zusatz zum Vad kommt es in den Handel. Alle Bestandteile der heil kräftigen Quellen sind in hohem Maße in diesen Salzen ent halten. Wenn man eine Handvoll aufnimmt, so spürt man diesen eigenartigen Geruch, der zwar undefinierbar ist, der aber die von der Chemie nachgewiesenen Bestandteile schon dem Laien verrät. Ehemalige Badegäste, die in Münster am Stein mit Erfolg eine Heilkur durchgemacht oller begonnen haben, lassen sich dann dieses Badesalz per Zentner nach Hause schicken, um hier nach den Vorschriften des Arztes die Kur fortzusetzen. Das Saltnenwerk bildet den eigentlichen Mittelpunkt so wohl des Bades Münster am Stein wie auch Kreuznachs. Für den Kurgast sind die eigentlichen Gradierwerke, jene hoh" Reisigmauern, den ganzen Tag Uber zugänglich. Zu bei >- Seiten hat man eine breite Laufplanke angelegt, die hkr uno da Bänke zum Ausruhen ausweist. Hier sitzen die Kurgäste ,i. der Sonne, lesen oder schlafen, und während von der Höhe hera^ di« salzhaltigen Wasser heruntersprudeln, liegt zur Seite ein feiner Solestaub in der Lust, den die Patienten einatmcn. Die ärztliche Praxis sieht hierin ein ausgezeichnetes Mittel gegen verschiedene Lungen-, Herz, und Nervendesekte. Wenn man hier entlang geht, so spürt man diesen feinen Wasserstaub, den Salzgeruch in der Nase, und man kann sich an die See versetzt denken. In etwa gleicht diese Luft der herben Atmosphäre am Strand. Dieser wohltätigen Wirkung des Eradlerprozesfes auf die Außenluft wegen hat man dann innerhalb der Reisigmauern auch die eigentlichen Kuranlagen verlegt. Ringsum sind diese prachtvollen Parks mit der Fülle an exotischen Gewächsen und Blumen, ihrem prachtvoll bunten Rondellen, wohlgepslegten Wegen und Rasenplätzen, ihren schattigen Ruhefleckchen von diesen künstlichen Meerluft-Erzeugern umgeben. Es ist wirk lich nicht übertrieben, wenn man behauptet, daß der ganze Okt angefüllt ist von dieser wohltätigen, heilkräftigen Luft. Ein Rundgang durch die Kurhausanlagen zeigt uns dann noch, wie Architektur, Technik und Arzneiwissenichast n"n d-r Zu kn p*- - " ..?H« 'chc lie H quellen zu einem vorn der Gesnndhett angeraut haben. In, großen Parterresaal des Hauses liegen die Quellen in einem tiefen Bassin versenkt. Sie sind hier aus mehr als hundert Meter Tiefe erbohrt und sprudeln unaufhörlich in den Glas ständen — dem Besucher sichtbar — aus. Die Wasser haben eine Temperatur von 31 Grad und enthalten neben anderen heilkräftigen Stoffen als wesentlichsten Bestandteil das Aadium. In der Glasröhre sieht man, wie von Zeit zu Zeit Kne mächtige Blase aussteigt, die die chemisch-wertvollen Ele ment-' der Quelle in Gasform enthält. Durch eine besondere Leitungsanlage gelangen die Wasser direkt von der Quell« aus in die Badebassins, die um einige Meter in den Erdboden hinein verlegt sind. So behalten die Bäder sowohl alle Stosse, die die Quelle mitbringt, als auch die ursprüngliche Wärme. Wie uns der Direktor der Salinen versichert, haben die Aerzte mit Hilse dieser Bäder alljährlich zahlreiche ungeahnte Heilerfolge er reicht. In anderen Nänmen werden die Quellwasser mit Hilse einer Zerstäubnngsanlage zur direkten Einatmung in die Lust gestäubt, und hier sitzen die Patienten dann und nehmen die salzhaltigen Dämpfe in sich auf. Zum Schlüße müssen noch ein paar Worte über di« landschaftlichen Schönheiten des Nahetals bei Kreuznach und Münster am Stein gesagt werden. Beherr schend steht der R h e i n g r a s e n st e t n über dem Lande, der tagtäglich von vielen kletterfreudigen Besuchern erstiegen wird. Er gibt dem Lande das Gepräge, er ist das imposante Wahr zeichen der beiden Bäderstädte. Und in der näheren Umgebung gibt es eine große Zahl herrlicher Spazierwege und lauschiger Ruhcplätzchen, sowohl solche für Hetlungsnchende als auch solch« für Gesunde, die ihre Kräfte in strapaziöseren Bergtouren er, proben wollen. " ' , lass! Lauinen. " Kosolas Sohn unter Mordanklage. — Aufsehenerregend« Verhaftungen. Der finnische Innenminister hat am Sonnabend einen aussehenerregenden Haftbefehl gegen den Sohn des Lappofiihrers Kosola sowie gegen fünf andere Personen, di« mit der Lappoleitung in Verbindung stehen sollen, erlassen. D!« Anklage lautet aus Mord, und zwar soll der Sohn Kosolas selbst den Mord ausgeführt haben, nachdem er in telegraphischer Verbindung mit seinem Vater, dem Lappoführer, gestanden haben soll. * Französische Reservisten singen die Internationale. „Hu- manitL" berichtet über Erscheinungen von Ungehorsam bet französischen Reservisten, die an den Herbstmanövern teil genommen hatten. Bei der Heimfahrt nach Paris hätten in einem Zuge dreihundert Reservisten die International« an gestimmt und sich auch um die Vorhaltungen der Offizier« nicht gekümmert. vnantworllich Gr pottttt und Zenttlelon, Ur. «. V,«e,ot Mr Uotaie» mn kpou. «.John tür «ln,eigen: ,Z.« ungarp. «U« m Dresden, p,t>»«tiaz-1/ j Druck und itertaa Germania N.»cv^ .Ztttat« Dresden. Lottes Katsckkiü nakm uns Samstag adenlt 6.15 llkr nack sckvrerem keicken cien treusvrgsncien Latten unci Vater HölTN kvoi-glsoköpo ^>1861«-. kr stark vrokivsrseken mit cken keil. Sterbesakramenten im Kriecirickstäckter Krankenkause irn KIter von 45 sakren. vre,ck«n-eotta. cien 22. Sept. 1031. l.Ubecker Straüe 113. vis ti-aukl-ntlen Mnterkilkbknen: knna Tscköpe geb. btarger unck 4 Kincier. Begräbnis: ääittvrock nackm. 2 Lkr auk clern keulieren katk. b'rieclkol, Kremer 8tr. d^eue 8inZ8pieIe von Osrl Ln^Ier NelincZs Vkelknacktl. l.egencienspiel in 3 kuleügen. l.. Sckvann. OUsselckork. krit? QuclriruZiewelt ääärckensingspiel in 4 kilckern. kntonKükm u. Lokn.kugsburg. knsicktsexemplare vom Verlaß unci vorrätig dei p. veek, bieumsrkl 12. Bezirks-Cäcilienverein Südlausih Am 27. September feiern wir In Zittau im Rahmen unserer Bezirkstagung bas 40jährige Bestehen des Bezirksverbandes »Südlausih*. Perm, 9 Uhr feierliches Hochamt mit Fesipredigt In der Marienkirche. Nachher geschäftliche Sitzung. Um 2 Uhr Vlsilatio 8anclis»Iml mit kirchlicher Gesangs aufführung d.s Psarr-Cäcilienverelns Zittau. Um 4 Uhr Jestversammlnng an Hotel „Zittau-Aorstadt*. Freundlichst labet ein Dtp Vorstand durch Ernst Berger, Borsihender. ösllsttmsistst' Ol 6 t 2 6 vrsscien, jo tri Issekenborg - Valois L !l. nimmt nook ^nmolci. ontgoq. ist? ci. ttsrbsttsnrstuncisn un6 Oallsttsokuls. iOncior' nut» 6 monstllek. ILekormvetten Xünrelmsnn Vr«s<lsn-A., kingsng izoritr-.kvks liingstralii gstitlllli» v. 64.14.» em llolokm- vntordolttn. SMpMirkoii ÜtUMN- Kuk moln» orkodllvk korabgssotrton prolso gov-tilir« lok nook 18 pror ksbatt. 5skr ivicktig! Vk o Icaukt ckis katkoliscke blauslrau ikre Kolonialvraren, keinkost, Kalkeis, Konserven, Vkasckmittel usvr.? km besten unci am billigsten nur- bet Lckrsmm L kcisl.-l.sg. Legr. 1885 Inkader: krsnr Lslernür Ketseu-Uren Str»ke 15, an cker Kesselsciorler 8tr. kernspreck-IÜummer 27611 81a»«cvltrei- Strafte 32, Lcke kortringstraüs kernspreck-dlummer 62217 6 pror. Nückversittung "Mg 2usenclung lrei llaus. Lio ekr«. Kloster, Stille, Krsnlcenkäuser, Volks kücken usvr. erkalten clie köckslen iiabatlsätre. Verlangen Sie bitte Vertreterdesuck. KrsldickrttsekNs. Ink.: Ikerere Ott / Ore»6en-N., 8porei»go,se 2 emplieklt »It« ftoet»«, »tes>v-ftt«In« unci H»t»-K«tt«n ru billigsten Preisen. k c 24 Postamt S erbittet dlackrickt nack Hrssilon, kock-Memsnn Nnmeiktun en lUr ä.lieidst- kurse tZi'Uck dis 7 Dtir. 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