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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.11.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191111122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19111112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19111112
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-12
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Monat
1911-11
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Jahr
1911
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und „Helene" mit dem Chef de» Geschwader« sind eingstrofsen, um die amerikanischen Missionare zu schützen, die in der Zahl von 500 bis 700 oberhalb Jtschong sich aufhalten. Dltsven unü üer prmamaksnsl. Als jeiuerzeit die amerikanische Regierung zu erst mit ihrer Absicht hervortrat, den Panama kanal zu befestigen, machte das in Japan böses Blut. Man wollte ibn dorr „neutralisiert" wiiien. Tas war natürlich doch allzu naiv, uni so mehr, als man lur.z vorder een RcutraiisiecuugSvvcschlcig des SlaalSfetrelärs ;cnor für die maildjchucljchen Baqncn ichrofs abgelehnt harte. Persteijt sich Japan daraus, oen amerikanischen Handel in Rvrdchcna durch po- ltlscke Machtmittel zugunsten des eignen deschrän- fen Ku können, so ist der norkamerlkänischen llulvu nicht KUKUmilten, Japan zuliebe, das in seiner Roh- stofszusuhr vom guten Willen der Washingtoner Regierung anhängig zu werden fürchtet, am eine militärische Peverrschung des stanamatanals zu ver zichten. Ter neue Verkehrsweg wird die Leeverlundung zwischen Rem ^)ork und lsolohama nm O43O Meilen verkürzen, und während New Hock bisher gegenüber den europäischen Häsen an der Nordsee oder am -kanal m>. Scbifssvcckebr mjk Japan und Astasien überhaupt um durchschnittlich 2Ono Meilen im Nach teil war, io wird sich nach Eröffnung des Kanals das Berhällnis umgekehrt zugunsten New Porks gestalten, und zwar für den Weg nach Hongkong um durchschnittlich 700, für den Weg nach Schang hai um 220r> und noch Bolobaiua um 05>»> Meilen: denn der Weg durch den Snczkanal bleibt für Europa die kürzeste Verbiudnua mit dem fernen Lsten. Von besonderer Bedeutung ist auch der Umstand, dast rohe Baumwolle, Japans wichtigster Einfuhrarti.cl, nach Eröffnung des Panamalanals von den Häfen des mexikanischen Golfes aus nach Japan verschifft werden kann. In den japanischen Baumwollspinne reien sind heuce schon über tünsnndsicbzigtausend Arbeitskräfte beschäftigt, eine Zahl, die äußerst rasch .zunimmt. Mit dem Banamakanal wiro also die llnion einen großen Teil der Rohsroffzufuhr für die japanische Industrie beherrschen, hätte also im Falle eines Krieges die Möglichkeit, durch Sperrung des Kanals für den Verkehr mit Japan eine schwere Krise in der japanischen Industrie Hervorzurusen. Letzte Lokal-Nachrichten. Leipzig, 12. November. -- Zum Karneval 1812 rüstet sich gegenwärtig rufs neue seine treue Leipziger Gemeinde. Sie be- ginnt unter der Aegide des Hellen Frohsinn ver kündenden „Rheinländer-Vereins" mit den einleitenden Veranstaltungen auf dem Gebiete des Hunrors. Eine lachende Welt soll dem Prinzen Kar neval salutieren, im Narrenreigen um die „Bütt" sich lagern und dem „Elferrat" die Honneurs er weisen. Es traf sich gut, das; der Elf, der sonst eine gewisse ominöse Bedeutung hinsichtlich des Durstes beigelegt wird, auch in der Galakarne- valssitzuug im „Künstlcrhause" eine wichtige Rolle zugeteilt war. Abgesehen von dem stabilen Rat der Elf kam noch hinzu, daß der 11. Tag des ll. Monats im 11. Jahre der Reihe 1900 zur Ein leitung des lustigen Spieles ausersehen war. Um eli Uhr begann der eigentliche Karnevalstrubel. Männlein und Weiblein nahmen, geschmückt mit Or den und Ehrenzeichen und allen Attributen einer närrischen Toilette, in stattlicher Anzahl daran teil. Fröhliche Lieder erklangen im dicht besetzten Saale, lustige Reden und witzige Deklamationen sprühten aus der „Bütt" und Arm in Arm gab sich der fröh liche Kreis, cingedenlt des „Seid umschlungen Mil» lionen", taktvoll dem Schunkeln hin. Allen Getreuen und Freunden rief der Elferrat ein herzliches „Will kommen!" zu, dann reihten sich witzige Einfälle un unterbrochen aneinander. * Verein der deutschen Kaufleute. Am Sonnabend abend feierte der Ortsoerein Leipzig des Vereins der deutschen Kaufleute im „Mariengarten" sein Stif tungsfest. Fröhliche Weisen der Kapelle leiteten die Feier ein, dann beqrüfste der Vorsitzende Herr Ries Gäste und Mitglieder und hlickte auf das verflossene Vereinsjahr zurück. Wie ein Schiff aus seiner Meerfahrt gut« und böse Tage sieht, so führte er aus, so auch der Verein. Besonders in letzter Zeit find manch« Klippen zu umfahren ge wesen. an denen die hochflehenden Wogen der Meinungen in der Penjionssrage brandeten. Wie aber auf einem Schiffe Sturm und Wogenqevraus nur überwunden werden, wenn alle Kräfte einig sind un Dienste, so könne di« Handelsgehilfenjckaft nur Großes erzielen, wenn sie einig werden konnte. Denn Einig leit macht stark. Talentierte Mitglieder stellten ihre Kunst in den Dienst des Abends und wechselten einander ab in ernsten und treueren Vorträgen und Liedern, bis des Walzers wiegende Weisen zum Balle riefen. Letzte Depeschen und Lernlprechmelünnyen. Die Eröffnung des mecklenburgischen Landtages. b. Sternberg, 12. Nov. Piiv.^Tel., Der meck- lenburgischc Landtag wird am Montag m Stern berg mit dem üblichen Zeremoniell eröffnet. Gleich zeitig begibt sich der Groß her zog von Meeklen- bnrg-Streust ünte abend nn Automobil nach Frankreich. Tem Landtage wird no i der StaalSregiernng diesmal keine Verfassungs vortage unterbreitet werden. Taraus ist zu schließen, das? die Streliber Negierung keinen Wert daraus legt, oap die Versassnngsvorlage noch einmal am ständischer Grundlage verhandelt wird Der Konflikt in der bäurischen Kammer. z. München, 11. 'November. (Pcio.-Tsl.) Das Zentrum fordert heute als Abschluß seines Vorgeh ns gegen di« Regierung di« L a n d to g s a u f l ö s u n g mit gleichzeitiger Drohung an die Regierung, datz bei einer Niederlage der Regierung im Wahlkamps« olle Brück'n zu der konservativen Rechren abgebrochen werden sollen. Zn den Skandalszenen im österreichischen Abgeordnetenhaus«. Wien, 11. November. (Eig. Drahtmeld.) Der Abgeordnete Hummer zog den Verzicht auf sein Mandat zurück und schickte dem Abgeordneten Jro seine Zeugen weil dieser als Urheber der Mitteilun gen bezeichnet wurde, die den gestrigen Zusammen stoß zwischen Hummer und Malik veranlaßt haben. ZUM Kar kka-Äkkumme . d Paris. 11. November. (Eig. Drahtmeld.) Der Kolonialminister Lebrun setzte heul« der Kom mission für auswärtig« Ai'.geleg.iihei.en di« Bedin gungen des Kongoabkommens auseinander und Koste dar, daß, obwohl Deutschland jetzt Zutritt zu einem Ufer habe. d«r Kongo international bleibe und von den zahlreichen im Kongo liegenden Inseln di« Gebi-tszugehörigkeit zu Frankreich oder zu Bel- gisch-Kongo noch unbestimmt sei. Lebrun be tonte ferner, daß die Lag« Frankreichs am Tschad- s e e nunmehr sehr günstig sei. 8O- Rom, 11. November. (Eig. Drahtmeldung.) „Popalo Romano" schreibt zu der Marokkodebatte im Deutschen Reichstag: Die Erledigung der Sneitpunk!« zwischen Frankreich und Deutschland wird auch für dre anderen Staaten von Vorteil sein, da Frank reich dadurch in die Lage gesetzt wird, aulzurnumen mit einem Herde beständiger Anarchie, der sich vor den Toren Europas befindet. Durch die neue Abgrenzung der deutsch-französischen Besitzungen in Musik. Leipzig, 12. November. I. Klavierabend von Germaine Schnitzer. Eine Schülerin des nachdenklichen Jugno und des elegan ten Sauer erspielte sich gestern einen sehr großen Erfolg. In Verbindung mit diesen beiden berühm ten Namen könnte fast noch der gleichbedeutende ,'iner Teresa Carreno genannt und vergleichsweise herangezogen werden. Aber nur ein Teil kann ta einstudiert und anerzogen werden. Und so liegt denn auch ganz unfraglich das meiste in dem Talent dieses noch so jungen Mädchens beschlossen, dessen absolute Technik als etwas ganz Selbstverständliches eben in voller Ausdehnung und Freundlichkeit vorhanden ist und von ihr nur als Mittel zum Zweck benrrtzt wird, zuweilen fehlen dem Anschlag dieser ausgezeichneten Pianistin — z. B. hier und dort in der Wievergabe der Schumannschen Fis-Moll-Sonate — vielleicht noch die letzten, feinsten Abstufungen. Aber doch »erspürte man stets den nachsinnnenden Geist, das Mitgehan der jungen Künstlerin an der Hand gerade oieses herrlichen Poeten in das weite Land der Phan- »asie. In stiller Schönheit erklang die Aria; ener- gische Kontraste offenbarten sich in den beiden Eck- 'ätzen nd viel Eigenes bot die Auslegung des Scher- ,os, dieses Tonpoems voll romantischer Schwärmerei wie jugendlich Lberauellenden Lebensmutes. Frl. Schnitzer schafft viel au, persönlicher Kraft. Sie drängt ihre natürliche Anlage nicht einfach in ein fremde» Ausdrucksschema hinein, sondern eignet sich mit künstlerischem Instinkt die geistig« und seelische Quintessenz einer musikalischen Tondichtung an. Auch hat sie, wie jeder echte Künstler, jene „Andacht zum Kleinen"; läßt sie es nicht bewenden bei der charak- teriwllen Kontur, sondern neigt sich mit liebevoller Sorgfalt jedem Detail zu. Aus der Art. wie sie dem durchgeistigten Beethoven geg.'niib«rtrat, sprach Große und Energie. So war in den 82 Variationen alles echt und persönlich, blieb aber dem Meister untertan. Rübe und Plastik gaben hier die Richt linien an und für den Stil fand Frl. Schnitzer den trcffendsteren Ausdruck. Ein so hochragends Talent verdient die weitgehendste Bcachtuna: denn die Hörer machten die Bekanntschaft einer Künstlerin, die bald zu den größten Vertreterinnen Les Pianoforto spiels gehören wird. Gelegentlich des zweiten Klavierabend? wird hier die Rede sei»» non Frl. Schnitzer als künstlerischer Vermittlerin der Ton poesien eines Bach. Chopin und Liszt. IfuMN Loxnit-:. Konzert o,n Mine Sanden und Alfred Käse. Ein selten schöner Abend fürwahr! Mußte schon da- in der Auswahl der Gesänge von aller Schablone sich fernhaltende Programm interessieren, so ganz besonders die, jene nur zu häufig anzutreffende Mittelmäßigkeit weit überragende Art und Weise des BortragS beider Ausführenden. Hatte Herr Kale schon wiederholt den Beweis erbracht, daß cr, wie nur wenige, im Theater wie im Koizert- aal künstlerisch hoch Bedeutendes zu leisten im stande ist, so kannte ich Fräulein Äline San den, als vortreffliche Vertreterin der „Salome" und „Elektra" nicht nur in Leipzig mit Recht hoch geschäht, nur als geistvolle Bühnenkünstlerin. Gestern nun überzeugte sie in nachdrücklichster Weise, daß sie auch als Konzertsängerin auf Grund ihrer Leistun gen, die ebenso hohe Intelligenz ivie reichen Ge fühlsleben aufs deutlichste erkennen ließen, all die Ehrungen durchaus verdiente, die ihr in so reichern Maße zuteil wurden. Sie wie Herr Käse stellten ihre schönen Stimmittel, ihre ausgezeichnete Dekla mation und vortreffliche Bortragskunst, die den ein zelnen, in Stimmung und Charakter oft recht ver schieden gehaltenen Liedern durchaus gerecht wurde, nicht nur in den Dienst allzu out bekannter Ge- sänae, vielmehr widmete sie ihre künstlerischen Kräfte auch selten zu hörenden Weisen, ja sangen sogar mehrere noch völlig unbekannte Lieder, damit gar manchem ihrer Kollegen ein gutes Beispiel gebend. Philipp Gletschers „Lechs Liliencrvn-Gesäuge" reden eine musikalisch einfache, lei äst verständliche Sprache. Ist in ihnen die Klavierbegleitung zumeist uur dazu ausersehen, die Singstimme harmonisch zu stützen, so trägt sie in den Liedern von Alexander Schwartz und Engen Lindner wesentlich zur ein dringlicheren Gestattung der Dichtungen bei. Als Begleiter zeigte sich Herr Professor Tr. Henning seiner oft ziemlich schwierigen Aufgabe durchaus gewachsen. Der von Herzen kommende überaus reiche Beifall veranlaßte Frl. Sanden wie Herrn Käse, durch einige Zugaben zu danken. Ourtz HsrraLun. Konzert des Lehrergefangvereiu». Mit bekannten Chören erfreute diesmal der Verein. Herr Prof. Litt hatte verschiedenes aufgefrischt, und so entstanden Chorleistungen, die den reichlich gespendeten Bei fall verdienten. In den beiden Sätzen der 2. Messe von Bolkmann (Gloria und Credo) konnte viel leicht manches tiefer erfaßt sein; doch mag der akademische Charakter, den der größte Teil dieser Musik trägt, nicht gerade hervorragend begeistern. Ein Glanzstück des Vortrags bildeten wie sonst die „Aaldbildcr", das beste Chorwerk von I. Schwartz. Tie Leichtigkeit der Deklamation fällt hier beson ders günstia ins Gewicht. Hier war auch rein chor- technisch alles in Ordnung; Einsätze, Rhythmus, Geschlossenheit öcr Ltiinmengruppen' ließen keinen Wunsch offen. Mehr als früher fiel diesmal die Bevorzugung des weichen Kopftones in den Tenö- ren aui, in fast allen gesungenen Chören ein Vor teil. Außer den Kunstchören kamen auch etliche Volkslieder zum Vortrag, die sehr dezent, dabei aber ausdrucksvoll gesungen wurden. Frl. Elisa beth Ohlhofs fang den Gruß der Elisabeth aus „Tannhäuser", mit Klavierbegleitung in Leip zig, ivo ihn jeder im Theater hören kann, nicht unbedingt notwendig, außerdem 6 bekannte Lieder. Tie Stimme ist kehr schön, namentlich sind die Kopftöne ausgezeichnet gebildet, während der Brust ton nach der Tiefe zu durch Verengung des Hinto ren GaumenS leicht etwas rauh erscheint. RähereS zu sagen wird der kommende Liederabend Gelegen heit geben. Am Blttthnerflügel begleitete Herr B. N h l, g technisch und musikaliiä' einwandfrei, machte aber den Fehler, daß er in allzu großer Vorsicht Bahlöne und Akkorde nach dem Gesangton em- treten ließ, wodurch die Sängerin sichtlich an der vollen Entfaltung ihre- musikalischen Willens ge hindert wurde. chrtur Sollepol. Zentralasrika sind die Ursachen für etwaige Konflikt« zwilchen beiden Ländern beseitigt. Deshalb freuen wir uns über den parlamentarischen Er folg de» Re chskanzlers und wünschen dem franzö sischen Minister den gleichen Erfolg. Der Handel um Spanisch-Guinea. ll) Pari», ll. November. (Eigene Trahtm.) Der „Petit Varjsicn", dessen Berliner Korre spondent oit offiziös inspiriert zu iverdcn pflegt, meldet aus Berlin: CS bestätigt sich, daß zwischen den Kabinetten von Berlin und Madrid Unterst indlnnqen über die Abtretung von Spanisch-Guinea an Deutschland im Gange sind. Diese Be sprechungen, die ziemlich weit fortgeschritten sind, sollen sogar bald beendet sein. Es ,st vor läufig noch unbekannt, aus welcher Basis dieser Akkord geschaffen werben wird. England als Sekundant Spaniens. London, 11. November (Eig. Draht Meldung.) Hiesige Blätter berichten: Die spanische Regierung bat jetzt bereits ihre Absichten, Marokko be treffend, der englischen Regierung mngeteilt. Spa nien wird, guten Informationen zufolge, eher alles andere als einen Rückzug aus Ma rokko vornehmen und seine Rechte, die ihm durch den Vertrag von 1W4 garantiert sind, unter allen Umständen zu wahren wissen. Dagegen ist Spanien geneigt, wirtschaftliche Rechte an Frank reich abzutreten. Man ist in englischen diplo matischen Kreisen der Ansicht, daß die Ansprüche der Spanier auf marolkanifches Gebiet durchaus be rechtigt sind, stimmt aber dem frerwillrgcn Ver zicht auf wirtschaftliche Vorteile durchaus nicht zu. Man erwartet, daß der französische Botschafter in London heute die Absichten der französischen Regie rung fpnnnlieren wird. Allerdings verspricht man sich von einem doppelten Protektorat in Ma* ralko nicht viel, denn die unmittelbare Nachbarschaft der beiden konkurrierenden Völker könne und müsse fortwährend Anlaß zu Feindseligkeiten geben. (So spiegelt sich die Sachlage in englischen Blättern ad. Wenn das Bild auch kein völlig zutreffendes ist. so ist cs doch interessant, daß England sich als Sekun dant Spaniens aufspielt. Die Red.) Der Krieg um Tripolis. Tripolis. 11. November. (Eig. Drahtmeld.) Tie letzt« Nacht ist hier, in Derna und Tobruk, ruhig verlausen. Bei Benghasi machte Kavallerie einen dreiastündigen Erkundungsritt und bemäch tiote sich Artillerienliuiition, die die Türken vor ihrem Rückzug unter der Erde versteckt hatten. Dre Mvowrmn Ur G'ünu. Futschau, 11. 'November. (Eig. Drahcmeld.) DieMandschu s, die gestern geschlagen worden siird, sind jetzt im Famen des Gouverneurs versammelt. Man erwartet noch einen Kampk. D'ebe plündern und zünden alles an. In der Stadt herrscht Ver wirrung. Peking. 11. November. (Eig. Drahtmeld.) Die Regierung Hal heute früh ein Telegramm Fuanschikai« erhalten, in dem dieser rnitteilt, daß sein Gesundheitszustand ibn verhindere, nach Peking zu kommen und den Vorsitz im Mi nisterrat zu übernehmen. Diese schleckte Nachricht wurde ein wenig ausgeglichen durch eine etwas spä ter ei'getroffene Depesche Juan sch ikais, in der er witte-lt, daß die Verhandlungen mit den Auf. ständischen voraussichtlich zu einem friedlichen Uebereinkommen führen würden. Di« Zndienreise des englischen Königspaare». London, 11. November. (Eig. Drahnnelduag.) Das Königspaar hak heute nachmittag Ports mouth an Bord des Dampfer- Me^na" ver lassen. * Stiftungen. zgp Berlin, 11. Novenrber. (Pno.-Tel.) Die Wilhelm Müllerschen Eheleute in Pots dam haben dem Berliner Magistrat 158 000 zur dauernden Unterhaltung von Wärmehallen für Ob dachlose am Alexanderplatz vermacht. nr. Kassel, 11. November. (Priv.-Tel.) Geheim rätin Henschel, die Mitbesitzerin der Lokomotiv- fabrik, hat anläßlich ihres siebzigsten Geburtstages 200000 .it zu Gratifikationen und Wohltätigkeits anstalten gestiftet. Fahrt des propellerlofen Luftschiffes. 9V Charlottenburg, 11. November. Prio.-Tel.) Mit dem propellerlosen Luftschiff wurde heute mittag von dem Tegeler Schießplatz« aus zum ersten Male gefahren. Di« Fahrtzeit währte un gefähr dreioiertel Stunde. Es zeigte sich, daß das Luftschiff sehr langsam, aber auch sehr schnell fahren kann und datz der gesamte Antrieb sehr gut funktionierte. Schachtungllick. t. Brüx, 11. November. (Priv.-Tel.) Im Paul- schachte ist ein Kohlenplan eingestürzt. Bisher wurden di« Bergarbeiter llrks und Roch als Leichen geborgen. Letzte Ssnüelsnschrichten. ? Pari», 11. November. (Eig. Drahtmeld.) Die Haltung der Fondsbörse war anfangs träge. Ver stimmend wirkte die Aussicht auf neue Verhandlun gen mit Spanien über Marokko. Die Spekulation nahm vorsichtshalber von neuem Glattstellungen von Haussepojitionen vor, und dieser Umstand wirkte nachteilig auf das Kursniveau ein. Rio Tinto waren weniger lebhaft trotz der Festigkeit des Metallmark tes. Ausländische Werte litten unter der allgemei nen Unlust des Marktes. Minenaktien behaupteten bei ruhigem Geschäft ihren Kursstand. Im allge meinen war die Tendenz bet Schluß unentschieden bei mäßigen Umsätzen. * Loudon, 12. November sPrioa1kab>»st'romm ) Di« Börse süber deren Eröffnung wir bereits in unserer geftriqen Abendnnmmer berichteten, die Red.) verkehrte in äußerst ruhiger Haltung. Heimische Wert« konnten sich gur behaupten, während Amerikaner schließlich etwas ermatteten, wobei Steels besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden. Rio Tinto» wurden von Paris offeriert. Kaffirs lagen fest auf Gerücht«, datz di« Randmine ein« Dividende ver teilen werde. Aegyptische Werte bekundeten schwa-ste Tendenz. In die Bank von England flössen durch Barrenkauf 27 000 Pfd. St., dagegen gingen nach Südafrika 5000 Pfd. St * Madrid, 11. November. Wechsel aus Paris 108,75 * New Port. 11. November. (Privcutabelgramm.l Die vandalia Railroad, eine Zweiglinie der Penn- syloarkia-Bahn, hat die Verteilung einer Quartals dioidende eingestellt infolge der Ermaß g»ng der Frachtraten nach Chicago. * New Hock, 11. November. (Pcinatkabelgraililn.l Di« verschiedenen Stahlprodntte haben gegen den 1. November eine Ermäßigung non 50 - bis 1 Doll erfahren. * New York, 11. November. iPcii'anobelgramm.l Es verlautet, daß die Zoiltarifkommisnvn «'ne Reduktion der Wollzöll« empfohlen hab'. * New Port. 11. November. (Privallobelgramm? Die Wochenberichte der Zeitungen iibar Handel und Industrie kamen optimistischer. Rem Bort. 11 Ncvemdcr. «coudstivr-c. -78/ 114 V HZ 0'187 >r r Ü'Z 1? 4.1 r-U.87 -ZZ-.'ck 6052 L>75 -2/s ll/.- .</. 151 6175 zs.ll! 52^ 48. 12 - sem u non: 2N ! -ilt'ov 2 .1, «127 er e-dar!. I'VM 2 47 ' -.'eiv-Ilo.' re.8. 'Mccl". a. c-er"u -5ll 45 ll UcivPor!- ua 4275 ::oert: r. 51687 51637 - '-'ort. - .33 75 ' Von; ck' -1»! -, > 4tzM 4 6775 OonNeri Lu.. 'teini': lv >, > >23 - -01., u Uc.s.' T>a»> >'rd -1.87^ 4L742 -icar.tt' talk ^»rv: ^31' Llistc: -^uMer LSll 5625 Louid Ov Ui ll Ll. - oulS L. ,Z kl.- kl - 2oullikrn:-t>. -Union t.'-elt'.c 2 ). 172Ü2 Za:k",?rn i'aci N.Z7 4750 -.dakd ; ret. 1'3.7u e- GZdU t.iii. rr.-..,ic.:eb 59 53 'daNcuo;, le- ->- MK7 .: ...^i . > - .in >Zn»ü!>. t-u;. , 741 S7 ^45ll :lwrric. 'Ln-Ni. ll.' .»lk'ux.at. 7-.7S ! nu!.-r. Lu U'50 l>i;ano. d>ilw. 111-0 .naeovsu Z6L: -ol. Lon'.fter^ 43:3 «lr; 173 56 L-user ävn.»>.. 24.75 2« .in Ll^.-ov'.m. -Ne "vn u:ou ll.25 3325 , >o. vr. 10'1.75 ..'>r ao.'llrl > orc' llv 124 7o .ulut> Nopu" 48 .ZUnioie Uenlr.!> 141. 1415-3 s.'neunca > ;125 17?75 I4S5'.' t/4d7 c-ao - 43 ^u!ov..'.-."uido» '.50/5 -iuao..r.-> Oit ' 13§' Äis!--ur> au Z2dv -ca ..L. n. * New Pori, 11. November. (P.ivatlab lgramm.l Der Verlchr an ver heutigen Fondsbörse blieb zwar gegen die Vorlage ganz eclieblich zurück — es mucdcn insgesamt 484 000 Stück Atrien umgcsetzt —, doch war das Geschäft für einen Sonnabend als recht lebhasl zu bezeichnen. Die Tendenz charakterisierte sich in dessen fast während des ganzen Tierlaufes als schmuck, und gleich zu Beginn gaben die .Kurie unter Reali sationen und Laisseattgrifsen, unter denen bZondors Sleels litten, nach. Die allgemeine Haltung war schwankend, da erneut b-erüchte austauchren, wonach die Regierung möglich.'rweije Berniung ciulegen werde sowohl gegen die Entscheidung über den Reorganisationsplau des Tabatlrustes, als auch be züglich der Aufhebung der Frachcenerinäßigung. Ti- Unternehmui'gslust wurde durch diese Gerüchte natur gemäß sehr geläb.nr. In der letzten Böriemninde konnte sich eine leichte Erholung durch .neu. wobei sich der Verkehr ziemlich lebhaft gestaltete, wenn er n!> auch rast vollkommen unter den berufsmäßigen K-eijen abspielie. Man bemerkte andauernd Ankäufe in Kohlenbahnen, besonders in Readings. Ti. -inrie waren dann mehrfachen Schwankungen nach oben uno unten unterworfen, so Laß die Börse in unrege'' mäßiger Tendenz schloß, doch überwogen die N.U'.- abschwächungcn. Die empfindlichsten IZnrsii'ägänz' erlitten Union (1l-4), Steels (1"'k.) und Soillh'^i Roilway Pref. sl'^). E i n zy l u in s n ge: Reading 115000 Shais, höchste und niedrigste Kurse 154-^ bzw. 1ä2'i. Union Pacific 40 000, 174 bzw. 172?/,, Stcels 127 000. -5 bzw. 63^, Lehigh Ballen 25 000, 180 b.w 177 ' .. New Aork, 11. November. Produktenbörse t>5!l ^vr.c 21^ 48 oö ^5 ll A. 1.L5 15-62 I44ö 14U lUaveüU.'cr .z^.nuav <,uli Z 5.ZÜ 55- 454 4-5 14.4.' 14.05 ll40 Lalq Lcr'-rnNn Lv. LüvaAII c-0. 0r,reti>csr<ri. . -oivcrvov. zkomcum:., i'.'-a-, r>aawurc.§ SL» 177 /.ll 4LL0 44 N- 125 885 7 45 -7rl. lo!c :>i»l,cl>en rUr. I Llorltz. zounsr. - o. « M. Lomhcrn Str. . so. oo. Lofi Licss-m. Llay. - lai'.'-.'nen. 15 15A1L-15 .. u. 4, o 14-'- 1514 —15 »L-rN 15 i;--u-15 .'. 15 15K 15 -lüll z-'". - z ' (rorcr ^»4l 4 425-30 rvl!.l..tr.-;ll c 9852 98 inv:«' LI. lv'll 12 ll Oez-u'.v,: 93.37 99 .!>»» " d!» 42 — 418 - ÄS! 1048/ 124.62 ;>n. (vis42 — 550 6-0 ' P-'NS -)ir. - 405 inlxev loko so. - 8».- s-iimai- Li. ?.br .>c>«n«r '.'Ir. - Rohe a. ^ro'.u.! 98' .Uvveo loko .54.50 rss -- ! UStleox Z.85 lumurodr o:- j ^5-) 9 45 > .iuaor Ei (ir.ni. 63a tooembcr 915 914 . c v. lnn»c-?vllk>r 4v2 930 9.25 2c«rc!e»n 90/ renn. ec 8.35 ne^'Luar ' «11 429 > v. Ll wrili 7^5 9.18 tll 1.3-i * New dort, 11. November. (Privatkabelgramm.l Der Kasseemarkt war anfangs schwach auf ent täuschende Auslandsberichte, erholte sich aber etwas, als aus Santos geringe Ankünfte gemeldet wurden. * New Hort, 11. November. (Plivalkabelgramm.) Der Baumwollmarkt eröffnet« in schwacher Haltung, da das Ausland niedrige Notierungen sandte und der Bericht über den Handel mit effektiver Ware wenig befriedigte. Später oefefligte sich jedoch die Tendenz, Sa die Wetterprognosen ass ungünstig erachtet wurden und sich bessere Lxportnachfrage zeigte. Chicago, 11. November . r^u'.! . , o-,iie. I Ncuie v rtxr t^curck vorder «.sj. 9325 54 25 —. 4>!v.l 99ch0 100 3/ Vater L« . 47.25 47.57 Zun 94lld 94.8/ 2. ar 4475 49.8/ L>pt:mber 6275 — - rchuru'r . an. '432^ L.iri, r«. Ianu r Idll, 16.40 lllr! 64.12 .N»vc.. ,'rn. 3.40 Juli 64L2 i s.4ZS * Chicago, 11. November. (PrüÄukabelgramm.) Der Weizenmarkt verkehrte fast in seinem ganzen Ver lauf in flauer Haltung. Preisdrückend wirkten un günstige Auslanüsberichte und günstigere Ernte berichte aus Rußland und aus Argentinien. Vorüber- gehend macht« sich ein« Erholung bemerkbar, als aus dem Nordwester» stärkere Schneefälle gemeldet wurden, doch verstaute die Haltung bald wieder, da aus Minneapolis große Vorräte gemeldet wurden und di« dortigen Mühlen mit Verkäufen voraingen, oeionders per Dezember fanden Liquidationen statt. * Chicago, 11. November. (Prioatkabelgramm.) Auch der Diaismarkt bekundete matte Haltung im Hinblick aus ungünstige Privaiberichte und die An kündigung größerer Zufuhren. Trotzdem aus Argen tinien wenig günstige Erirteberichte einliefen, blieb die Haltung flau, da die Baissiers Abgaben vor nahmen und vielfach Realisationen stattfanden. Lhesreüakteur: Schot». Verantwortlich,: Redakteure; sZür Politik S. Kirchrattz, lokal« u. süchsifch« Lug«leo«»hrttrn, lageochronit u. Vermischt«» v. ». VrUtlar, da» KroUlrto» Paal Lchaamdar», Mutzt U. G««*fG, Sport «od <»«rlcht»saal g. chaarfel». gür dt« Handel-,«Nun, >. Ktrchrattz. Für de» ;znfera»entcil Mac Jhl«. Sämtlich t» Leip»»«. Zuschriften find nicht prrsürUich ju adressiere», sondern en de» Verlag, die Redaktion oder die cSeschäst-sielle des ietp, g r Lagrdlau«» tu richt«». Unverlangten Manuskripten tst stet» da» Rück- pvrto detjnfaoen. stür «nsbcwahrnn, und Rück-ab« mir» krtn« GenrLhr tzberomnmr».
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