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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.11.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111114024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911111402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911111402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-14
-
Monat
1911-11
-
Jahr
1911
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vlenstss» 14. November 1911. Leipziger Tageblatt. Nr. 316. 1^)5. ^üiilgsng. Leipziger Handelszeitung. Der üeutlch-rullilche Sanüelsverttsg. Zn Moskau hat sich vor einiger Zeit ein von Re gierungsoertretern. Kaufleuten und Dumamitglie dern befürworteter Ausschuh zur Durchsicht des deutsch-russischen Handelsvertrages gebildet. Dies in der Geschichte der russischen Wirtschaftspolitik ein zig dastehende Ereignis verdient in Deutschland ohne Zweifel die gröhte Beachtung. Der Ausschuß ist nicht nur eingesetzt worden, um die Regierung in einer bestimmten Richtung hin in ihrer Auffassung über das Handelsvertragsverhältnis mit uns (und auch mit Oesterreichs zu beeinflussen, sondern auch, um für die neuen Verhandlungen sich schon setzt zu rüsten. Wenn ein Land beim Abschluß eines Handelsvertra ges mit einem anderen die größtmöglichen Vorteile für sich erlangen will, dann darf man von seinen Unterhändlern zum mindesten eine genaue Kenntnis der wirtschaftlichen Verhältnisse voraussctzen. Zn den Jahren von 1904/05 lag die Sache redoch so, daß die deutschen Vertreter über die russischen Einzel sragen in der Regel besser unterrichtet waren, als die russischen selbst. Auf diese Tatsache wurde von der Konferenz, die den Ausschuß gebildet hat, ganz be sonders hingewiesen und sie als Sündenbock für den nach russischer Ausfassung vermeintlichen ungünstigen Abschluß des Vertrages hingestellt. Den neuen Ver handlungen gegenüber will man aber vollständig ge rüstet sein und ähnliche Vorkommnisse wie 1901/05 unter allen Umständen vermeiden. Die hauptsächlichste Aufgabe des Ausschusses bei seiner nun begonnenen Arbeit ist jedoch die Be ::rbeitung der russischen Regierung in einein ganz be stimmten Sinne. Es soll der zwisclzen beiden Län dern am 1. März 1906 in Kraft getretene Handels vertrag auf den ersten zulässigen Zeitpunkt gekün digt werden. Weiter soll Rußland unter allen Um ständen für die Ausfuhr seiner Rohprodukte nach Deutschland Erleichterungen schaffen und diese Er leichterungen nur dann mit Zugeständnissen gegen über der Einfuhr deutscher Fabrikate verkaufen, wenn nne unumgängliche Zwangslage dafür vorliegt. Wenn der erwähnte Ausschuß ein derartiges Programm ent wickelt, dann kann er das nur auf Grund einer Auf fassung. nach der die wirtschaftliche Abhängigkeit Deutschland? von Rußland größer ist als die russische von uns. Wir hoffen jedoch im folgenden die nöl- lig« Unrichtigkeit dieses Standpunktes nachweisen zu können. Auf Grund der amtlichen deutschen Statistik ist der Handelsverkehr zwischen den beiden Ländern seit 1890 stark gewachsen, wenn er auch von Rückschlägen in einigen Jahren nicht verschont geblieben ist. Während unsere Einfuhr aus Rußland sund Finn land) in jenem Jahre erst 522 Missionen Mark be trug. stellte sie sich 1910 aus 1-113 Millionen oder um 18» Proz. höher. Die Spannung zwischen den Ein- 'uhrmengen non 1910 und 1891, dem ersten Jahre des neuen Handelsvertrages, beträgt sogar 973 Millionen Mark oder rast 225 Proz. Die Gesamtausfuhr Ruß- lands in den beiden letzten Jahrzehnten bat aber nur eine Zunahme von 1657 auf 2989 Missionen Mark oder um rund 80 Proz. erfahren, fällt also zu zwei Dritteln auf den Verkehr mit Deutschland. Rußland kann sich somit nicht über die Fähigkeit und Willig keit des deutschen Käufers beklagen, der 46 Proz. seines gesamten Exportes anfnimmt und dadurch Wirt- schafsbeziehungen schafft, wie sie zwischen zwei ande ren Großmächten nicht bestehen. Deutschlands bester Kunde, nämlich England, nahm 1910 nur 14,7 Proz. unserer Gesamtausfuhr auf. Oesterreich-Ungarn 11,0 und die Union 8,5 Proz., also Mengen, die in Ver- hältniszahlen ausgedrückt, bei weitem nicht die deutsche Einfuhr russischer Werte erreichen, ^s kann demnach nicht geleugnet werden, daß Deutschland der beste Kunde seines östlichen Nachbarn ist, den die ser unter allen Umständen sich erhalten muß. Während Deutschland 46 Proz. der gesamten rus sischen Ausfuhr aufnimmt, die mit 15,5 Proz. auch an erster Stelle unter all unseren Einfuhren steht, ' erkaufen wir nach dort bedeutend weniger, nämlich siir 621 Missionen Mark im Jahre 1910 gegen 187 Missionen 1890. Das bedeutet allerdings die an- iehnlickie Zunahme von 235 Proz. in einem Zeitraum non zwei Jahrzehnten. Allein es darf nicht ver- acsseu werden, daß das vorige Jahr hinsichtlich unserer Ausfuhr nach Rußland als Ausnahmcerschei- uung angesehen werden muß. und die so leicht nicht iniederkehren dürfte. In den vorhergegangenen drei "obren betrug der deutsche Export nach dort in jedem "rlle rund 100 Millionen Mark weniger, während an^rseits das Jahr 1890 für unsere Ausfuhr nach Rußland schlecht war. Um demnach die deutsche Aussubrsteiaerung im Verkehr mit unseren östlichen 'kachdarn richtig beurteilen zu können, muß die Spannung zwischen 246 Millionen Mark 1891 und -07 Missionen im Jahre 1909 in Rechnung gestellt werden, die eine,Znnahme von nur 105 Proz. und weit hinter der oben angeführten von 235 zurück bleibt. Einer Zunahme der russischen Ausfuhr nach Deutschland von 180 Proz. steht somit nur eine Stei gerung unserer Ausfuhr nach dort von 105 Vroz. gegenüber. Der deutsche Markt ist also für Ruß land noch viel bedeutender geworden, als er es vor zwanzig Jahren ohnehin schon war. Während die r mische Ausfuhr zu uns in der Berichtswoche um 180 Proz. gestiegen ist, hat die Kesamtausfuhr des russischen Reiches nur eine Zunahme von 80 Proz. aufzuweiscn. Unsere Ausfuhr nach dort geht jedoch keineswegs über die durchschnittliche Steigerung der russischen Gesamteinfuhr hinaus. Die russische Sta tistik gibt die Verhältnisse für Rußland etwas gün stiger an indem sic die wirtschaftliche Abhängigkeit unseres östlichen Nachbarn von uns als weniger groß nachweist. Aber bestreiten kann sie allerdings die nähren Dinar nicht. Da die russische Handelsstati stik große Mängel ausweist, sieht die Weltwirtschaft keinen Anlaß, sich auf sie zu stützen. Deshalb sehen auch wir uns nicht veranlaßt, die russischen Angaben stier mitzuteilcn und sie zu einer Grundlage unserer Erörterung zu machen. Dem russischen Zollausschuß möchten wir jedoch die deutschen Zahlen zur Be achtung vorlegen, um nickt sinnlose Forderungen bei der Neuordnung des deutsch-russischen Handelsvertra- axs zu stellen. Die Frage nach der größeren oder geringe ren wirtschaftlichen Abhängigkeit des einen Lan des vom andern wird durch di« nackten Angaben jedoch nicht allein entschieden. Es muß unter aller Umständen auch berücksichtigt werden, ob die von dem einen Staate nach dem andern exportierten Güter bei Absperruna des Marktes auch anderswo abaesetzt werden können. Allo: kann Rußland die große Menge seiner land wirtschaftlichen Produkte bei einer etwaigen Ver- 'chließung der deutschen Absatzguellen auch noch an derswo verkaufen? Diese Frage kann unter Berück sichtigung aller in Betracht kommenden Umstände nur im verneinenden Sinne beantwortet werden Kein einziges anderes Land kann in die Käuferstcllung eintreten, die Dcutsckland seinem russischen Nachbar gegenüber «innimmt. Auch nicht England, auf das vielleicht die Hoffnungen des oben erwähnten Aus schusses gerichtet sind. Denn Großbritannien hat wertvolle Beziehungen zu seinen Kolonien und Ame ¬ rika, die es nicht zuletzt unterhält, um auf diese Weise seiner Fabrikateausfuhr sichere Absatzgebiete zu erhalten. Die wirtschaftliche Abhängigkeit Ruß lands von Deutschland ist deshalb in Wirklichkeit noch größer, als es nach den nackten Zahlen erscheinen könnte. ' Die russischen Heißsporne mögen außerdem bedenken, daß ein einmal an einen dritte» Staat ver loren gegangener Markt für wirtschaftliche Erzeug nisse nur unter besonderen Umständen znrückerobcrt werden kann, jedenfalls nicht in vollem Umfange. Rußland braucht ja nur einige Blätter im Buche seiner Wirtschaftsgeschichte zurückzuschlagen, um selbst einen Beweis für diese Behauptung zu erbringen. Sein Zollkonflikt mit uns im Jahre 1893/9t machte den argentinischen Weizen in Deutschland lonkurrenz- iähig und alle russischen Bemühungen zur Abwcn- duno dieses Mitbemerbcs sind erfolglos geblieben. Demgegenüber kann darauf hingewiesen werben, das; die deutsche Volkswirtschaft den russischen Markt als leichter entbehrlich betrachten kann, wenn anderseits der Wert unseres Absatzes nach Rußland auch keines wegs hcrabgemindert werden soll. Rußland steht unter unseren Kunden an dritter Stelle. Aber es handelt sich hier für uns um gewerbliche Erzeugnisse, die, wenn cs sein müßte, auch anderswo abgesctzt werden könnten. In dieser Hinsicht haben die In- dustrieprodnkte vor denen der Landwirtschaft über haupt einen Vorsprung. Da die laudwirtichastlichc Produktion die Konsumtion niemals beträchtlich überschreitet. sondern sich streng nach dieser richtet, kann sie fick nur dann fremde Absatzgebiete erobern, wenn deren sonstiger Bezug eine Störung zu erleiden hat Die gewerbliche Produktion ist mehr spekula tiv. berücksichtigt den wirklichen Bedarf nicht an erster Stesse und ist deshalb darauf eingerichtet, immer neue Beziehungen anzulniivfen. Wenn auch eine Er mäßigung unerer Gctreidezölle als wünschenswert er scheinen mag. so darf sie jedoch Rußland gegenüber nur durch große Zugeständnisse unser-r gewerblichen Ausfuhr nach dort erfolgen, die es beständig er schwert. Daß die russische Regierung Deutschland niemals die Bedingungen für einen Handelsvertrag diktieren kann, sondern uns gegenüber die größere Rücksicht zu nehmen hat. diese Tatsache zu verbreiten, sollte die vornchmlichste und alleinige Ausgabe des Ausschusses sein. Lank- unü GewWelen. * Die Thüringische Landesbank, Aktiengesellschaft, in Weimar schätzt die Dividende auf 9 Proz. swie i. V). * Bank für Sprit, und Produktenhandel, Aktien gesellschaft, in Berlin. Die am 4. Dezember stattfin dende Generalversammlung soll außer über die be reits gemeldete Erhöhung des Aktienkapitals um 1 Million Mark auch über eine Aenderung der Firma in ..Svritdank, Aktiengesellschaft" Be schluß fassen. * Verein bayrischer Vanksirmen. Die Mitglieder des Vereins beschlossen einstimmig, zukünftig mit Personen, die sich ihren Verpflichtungen durch den Differe nzeinwand entziehen wollen, keinerlei Geschärte mehr zn machen. * Bnnco di Noma bereitet die Errichtung einer Filiale in Port Said vor. * Die Petersburger Diskontobank wird wahr scheinlich wieder "0 Rubel Dividende, vielleicht etwas mehr, zahlen. — Große afrikanische Finanzprojette. Das Kongo Kompensationsgeschäft führt zu großen Finanzope rationen, die schon in kurzer Zeit die Oeffentlichkeit deschä'tigen werden. Wie die „Tägl. Rundsch." hört, sind Vorbereitungen getroffen, um Vereinbarungen mit den französischen Konzessionsqesellschasten in dem an Deutschland abgetretenen Teil des französischen Kongoqebietcs durchzuführen. An diesem Geschäft werden alle großen Banken, sowie eine Anzahl von Unternehmungen beteiligt sein, die sich schon jetzt de, Förderung kolonialer Jnterssen gewidmet haben. Berg- unü Siitterrmelen. * Preußens Steinkohlenbergbau ergab in den drei ersten Quartalen dieses Jahres eine Förderung von 112 961 261 s-r- 6 851524) t und einen Absatz von,105 455 99fi (-)- 5 900 165) t. Warsteiner Gruben- und Hüttenwerke. Die Ge sellschaft bringt für das am 30. Juni beendigte Ge schäftsjahr eine Dividende von wieder 9 Proz. in Vorschlag. Das Gewinnresultat hätte, wie die Ver waltung mittcilt. die Verteilung einer höheren Divi- dendc zugelassen, jedoch habe die Verwaltuna mit Rücksicht auf die allgemeine Lage cs für richtig ge halten, den Mehrertrag zur weiteren Verstärkung der stillen Rücklagen sowie zur Begründung eines Unter- stützungssonds durch Zuweisung von 20 WO -tl zu ver. wenden. Gleichzeitig wird der Gewinnvortrag von 85 000 tti auf 100 000 ttl erhöht. * Kaliwerke zn Salzdetfurth, Aktiengesellschaft. Die Dividende für das am 31. Dezember zu Ende gehende Geschäftsjahr wird von unterrichteter Seite auf 18 bis 20 (15) Proz. geschätzt. * Das amerikanische Eayptian Mining Svndicate soll im Benrk Assuan reiche Goldfunde gemacht haben. Es handelt sick um ölte, seit Jahrtausenden verlassene Fundorte nahe am Nil. Swllgewertze. EDI Vom französischen Textilmarkt wird be richtet, daß in der letzten Woche die Stimmung auf den Wollmärkten etwas vertrauensvoller war. nicht nur in französischen, sondern auch in überseeischen Wollen fanden größere Umsätze zu vollen Preisen der Vorwoche statt. Die Kam'nzugterminmärkte zeigten ebenfalls eine Aufwärtsbewegung der Preise, wäh rend in greifbarer Kammzugware zu unveränder ten Preisen nur mäßige Verkäufe abgeschlossen wur den. Der Kämmling- und Woliabfatlmarkt verkehrte regelmäßig, ohne das« sich ein« besondere L blmstigkett f,ir bestimmte Torten geltend machte, (rine Resser» - der Preislage siir Kammgarn ist in der letzten Woche nicht c »getreten. Die Rerbrancher im Girlande wie im AnSlandc fahren sort, nur nach Bcdars zu kanscn. Auch die allgemeine Vage dcS Geschäftes in Ltrcich garn hat sich eber ruhiger gestaltet. Aus dem Gewebemarkt war das Geschäft in wollenen und halbwollenen Artikeln fltr den inländischen Markt etwas reger, das Exportgeschäst Ist noch außerordentlich ruhig, auch die Preise für die Verkaufe werben al» ungenügend bezeichnet. Ohne besondere Ver- ändernng liegt da» Gefchklst in Möbelstoffen, Teppichen und Decken. Auch in der Seidenindustrie hat sich keine Besserung de» Geschäste» geltend gemacht, wahrend Wirkwaren immerhin für den Inländischen Markt etwas begehrter waren. Gute Be schäftigung haben die Naumwollspinncr, auch in der letzten Woche wurden zu etwa« gebesserten Preisen mehr Order» er teilt. Auch di, Raumwollweberei zeigt eine langsame Besse rung der Geschäftslage. Die Situation in der Letnen-Induftrie ebenso in der Jute-Industrie zeigt keine Veränderung gegen- über der Vorwoche. Braugewerbe. * Di« Bierbrauerei zur» Feldschlößchen in Braun schwei« schlägt 7 (6) Proz. Dividende vor. XX Dir Königsbacher Brauerei, Aktiengesellschaft, zu Koblenz schlägt 8 s7) Proz. Dividend« vor. * Aktienbrauerei Fürth, vorn«. Gebr. Grüner, in Fürth. Der Abschluß ergibt bei 8000 Kl Mehrumsatz 307180 s278 9>8) 4! Rohgewinn. Nach 108 34" (112145) Ul Abschreibungen verbleiben 198 79Y (166 803) Ul Reingewinn, wozu noch 51069 (56828 Ul Vortrag kommen. Der Aufsichterat schlägt folgende Verwendung vor: 35 000 (34 290) Ul Rückstellungen, 9 Proz. jwie i. V.) Dividende und 80 825 (51 069) -11 Vortrag. * Die Lowenbrauerei Louis Sianer, Aktien«,jell» schakt, in Freiburg f. Br. schlägt eine Dividende von 4 (9) Proz. vor. Die Brauerri-Geselljchasl Eichbaum (vorm. Hof- manu) in Mannheim schlägt wieder 6 Proz. swie i. DZ Dividende vor. vervrherungsmelen. * Vaterländische Hagelversicherunys-Gejellitbaft. Die unter Ausschluß der Öffentlichkeit abgehcltcn- Generalversammlung, in der 938 Aktien vertreten waren, beschloß die Liouidatton und bestellte zum Li auidator den bisherigen Vorstand. Traimvartmelen. * Zur Berstaatlichuu« der Warschau-Wiener Bah». Der Ministerrat wird über die Frage der Verstaat lichuna der Warschau-Wiener Bahn am 16. N o - vember verhandeln, 8 Canada-Pacisic-Bahn. In der gestrigen Sitzung des Verwaltungsrates wurde für das am 30. Sep tember endende Quartal eine Dividende von 2'/- Proz. auf die Stammaktien erklärt. Dies ent spricht einer Dividendenbaiiv von jährlich 10 Proz. wovon 7 Proz. aus den Einkünften und 3 Proz. aus dem Zinserträgnis der Landvcriäuse und anderer Aktiva herzulciten sind. Die Dividende ist am 2. Januar nächsten Jahres zahlbar, und zwar an die jenigen Aktionäre, die bis zum 1. Dezember in die Bücher der Gesellschaft eingetragen sind. * Dem Frachten-Snudikat europäischer Schiffahrts linien nach Brasilien ist ein n:uer Außenseiter entstanden. Die Firma Siebert Freies richtet im Ja nuar eine neue monatliche Linie nach N»rd-. Mittel und Südbrasilien ein. Es verlautet, daß ein hef tiger Frachtenkainpf entbrennen wird und daß die Hamburger Firma Horn (bisher wurde Menzell qc nannt) mit der Firma Siebert in Verbindung stände. Betriebsausweise. Grazer Tramway-Gesellschast. Oktober LOL 702 (wehr 12 102) Kronen, seit 1. Jan. 1 »81 830 (mehr 113 816) Kr. verlüneüene GeleUlüialien. * Ledcrtnch-, Wachstuch- und Knnstlrdcrsabrik, Mechanische Weberei, Druckerei und Färberei Ednard Kessel in Tannenbergsiahl bei Geyer. Diese im Jahre 1843 gegründete Firma, die die größte Fabrik der Ledertuchfabrikatton und ihrer Nebenbranchen aus dem Kontinent ist, ist mit einem Aktienkapital von 3 Millionen Mark in eine Aktiengesellschaft um gewandelt worden. Es handelt sich dabei um eine FamUiengründung. Als Gründer fungierten die Her ren Kommerzienrat Konsul Weißenberger. Chemnitz. Rechtsanwalt Dr. Eibis, Dresden, Bankdirektor Hugo Langs, Falkcnstein, Rechtsanwalt Dr. Setzer, Chem- » uitz. und Bankdirektor Wolf, Auerbach. Den ersten Aussichtsrat bilden die Herren Kommerzienrat Mei nes und Friedrich Eduard Kefsel, als die beiden In haber der seitherigen Firma in Tannenbergsthal, Kommerzienrat Weißenberger, Rechtsanwalt Eibis und Bankdirettoren Lange und Wolf. Die Gründung der Aktiengescllschasr erfolgte rückwirkend ab 1. Juli 1911. * Bereinigt« Stein-, Zement- und Mörtelwrrke Attien-Gejelljchast in Berlin. Die in Verbindung mit Herrn August Thyssen jr. vielgenannte Gesell schaft weist in ihrer Bilanz per 31. Dezember einen Gesamtverlust von 712 908 .11 auf. Das Aktienkapital betrug 1300 000 .<1, wovon 975 000 -tz noch nicht ein gezahlt sind. I.. Arnsdorfer Papierfabrik Heinrich Richter, Ak tiengesellschaft, in Arnsdorf. Nach dem soeben er- schienrnen Jahresbericht erbrachte das Betricbsjahr 1911 einen Bruttogewinn von 1487 689 (12G17W) Mark. Nach Abzug sämtlicher Unkosten sowie nach 51677 (40 978) .11 Abschreibungen verbleibt ein Nettoyewinn von 128209 (112563) .11, woraus u. a. wieder 9 Prcz. Dividende verteilt ung 16 525 (7704) .11 voraetraaen werden sollen. Laut Bericht hatte der letzte Teil des Geschäftsjahres unter der beständigen Trockenheit sehr zu leiden. Von der baldigen Besserung des Wasseritandes hängt zum Teil das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres ab Die erhöhte Produktion des Unternehmens findet schlanken Absatz. In der Bilanz erscheinen n a. 169 202 1173 263) .11 Bankguthaben, 136 563 (136 IW) Mark Debitoren und 166 034 (162 275) . ll Warenbe stände, denen an Kreditoren 128 897 (160 "68) -1( gegenüberstehen. — Die Fusion Linke—Hofmann in Frage gestellt. Wie bekannt, hat die Eeneralverjammluna di« An träge der Verwaltung mit einfacher Majorität ange nommen. Dabei hat jedoch die Verwaltung aus drücklich den Vorbehalt gemacht, daß die Beschlüsse wieder rückgängig gemacht werden sollten, wenn Pro .zesse aus Anlaß der Veriainmlungsbejchlüsjc entstehen würden. Wie nun die „Nat.-Ztg." hört, besteht in Kreisen der Opposition die Absicht, die Beschlüsse der Generalversammlung auf dem Prozeßwege anzufech- ten, so daß also der von der Verwaltung vorgesehene Fall alsdann eintretcn würde. Unter diesen Umstän den erscheint es sehr fraglich, ob ungeachtet der vor gestrigen Versammlungsbeschlüsse di« Vereinigung der beiden Gesellschaften zustande kommen wird. * Die Mittelamerikaniiche Plantagen-Kefrll- schaft "erteilt zum ersten Male 9 Proz. Dividende. * Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg. Di« Nach richt. daß die Einführung der Aktien der Gesellschaft an der Berliner Börse nunmehr nach Durchführung der beantragten Kapitalserhöhung und Ilmwand lung der bestehenden Gulden-Aktien in Mark-Aktien in die Wege aeleitst werden soll und daß in einer in dieser Woche stattfindenden Auffichtsratssitzuna diese Frage erörtert werden wird, ist laut ..M. N N.' in dieser Form nicht zutreffend. Ein definitiver Be fchluß dürfte vor der Generalversammlung nicht zu erwarten sen^ * Benz L Co., Rheinische Gasmotorensabrik, Ak. tienaefellschaft. in Mannheim. Kürzlich hat diese Ge sellschaft ein Tochterunternehmen in Rußland ge gründet und es mit einem Grundkapital von 500 000 Rubel ausqestattet Diese Gründung wird aus den der Gesellschaft zur Verfügung stehenden Mitteln be stritten werden und jedenfalls, wie von der Ver waltung erklärt wird, eine Kapitalerhöhung nicht zur Folge haben. vervimüe. XX Bom Deutsche» Walzdrahtverband. Der Oktoberverjand hat wieder eine Steigerung gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen, die jedoch gleichsottq auf den erhöhten Export zurückzufllhreu ist. Die Direktion schätzt ihn auf rund 44 400 t (41 671 i definitiver Verlang im Vormonat). Hiervon ent fallen aus das Inland rund 25 000 (26 430) > und auf das Ausland rund 19 400 (15 258) r. XXverband Deutscher -erdfabrikaateu zu Hagen i» Westfale«. Die Mitgliederversammlung beschloß, auch weiter die Preisa'uf schlage auf den einheitlichen Grundpreis beiz u behalten, weil sonst kein richtiges Lierhältnis zu den gestiegenen Herstellungskosten bestehen würde. * Das Kampserfyndikat erhöhte di« Preise von 375 ,1t auf 385 ttl. vermunttes. * Mißerfolg de» Deutschen Handelstagev in Petersbura. Vor kurzem hatte, wie bekannt, der deutsche Handelstag eine Deputation nach Peters burg gesandt, um an den maßgebenden Stellen die Klagen des deutschen Getreidchandcls über russische Getreideexporteurc vortragen zu lassen und um regierungsseitige Repressalien gegen böswillige Schtttdner zu erbitten. Diese ganze Aktion ist gänzlich resultatlos verlaufen. Nicht ein einziger Minister hat sich bereit erklärt, den Wünschen des Deutschen Handelstages nachzukommen, und die Delegierten sind mit ihren Klagen au die ordentlichen russischen Gerichte verwiesen worden. Ein anderer Ausgang ist ja auch nach der stürmischen Sitzung in der russi schen Exportkammer und deren gegen tue Delegierten gerichteten Resolution nicht mehr zu erwarten ge wesen. nli Blenderungen der Bestimmungen der Brüs seler Znckerkonvention? Seitdem Rußland an die Vertragsmächte der Znckerkonvention mit der For derung herangetrcten ist, sein ihm nach dem Vertrag znstehendcs Recht, in jedem Betriebsjahre 4 Millionen Zentner Zucker über die Westprcnze in die Vertrags länder führen zu dürfen, zu erweitern, will die Frage einer Aendec.ing her Bestimmungen der Brüsseler Zuckertonoeiition nicht zur Ruhe' kommen. Anrangs hieß cs. Rußland strebe eine Verdoppelung seines Ausruhr Kontingents, später eine Verdreifachung desselben an. und nach verschiedenen Dementis uni) Gegendementis kommt jetzt eine Meldung aus Eng land. wonach die englischen Vertreter aus der letzten Tagung der ständigen Kommission in Brüssel gänz liche Aufhebung der Beschränkung der Ausfuhr russi schen Zuckers nach den Vertraqsländern gefordert haben, und zwar unter Hinweis auf die gegenwärtig geltenden relativ hohen Zuckerpreisc. Eine solche Stellungnahme Euiglands war vorauszusehen, weil England ein reinO. Zucter-Einsuhrland ist und des halb alleiniges Interesse an billigem Zucker bat, gleichgültig, woher er stammt. Bei den Ausfuhrlän dern aber liegen die Dinge wesentlich anders: sie müssen auch ihre durch die schlechte Ernte schwer ge schädigte Zuckerindustric berücksichtigen und an di« Folgen denken, die eine Bewilligung der russischen oder aar der englischen Forderungen notwendiger weise Haben müßte. Deshalb ist auf der letzten stän digen Kommissionssitzung weder der russische noch der englische Vorschlag sogleich angenommen, sondern die Sitzung auf den 8. Dezember vertagt worden Aber ruck hier dürfte eine solche Entscheidung noch nicht fallen, vielmehr einer von den Vertraasmn'chtcn beschickter» besonderen Konferenz Vorbehalten blei- len. ? Eine Entscheidung gegen die Interstate Eom- merce Commission. Der Oberste Gerichtshof hat cnt- jchicoen. daß die I n t e r st a t c E o m m « r c e Com mission nicht die Macht habe, die Eisenbah. neu zu hindern, den Besitzern der Getreide speicher eine Vergütung für die Auf- ipeichernng im Transitverkehr zu zah len. Die Union Pacificbahu war besonders befrie digt von der Entscheidung, da sie behauptete, die,Er zwingung einer solchen Verfügung werde sie eines großen Teiles des Getreidetransportgescbäfts be rauben H Gegen die Trusts. Präsident Taft beriet sich mit dem Generalstaatsanwalt über die Ratsamkeit weiterer Antitrustgesetzqebnng. Es wurde besonders der Plan eines Bundesinkvrporationsgesetzes be sprochen. das den das Shermangcsetz verletzenden Kor- porationen gestattet, sich zu reorganisieren. Zahlungseinstellungen ulrv. * Im Konkur« dr« Kavsmonn« Arthur Borchardt in Berlin wurde »er Vergleich ans Grundlage von 43 Pro,. angenommen und bestätigt. In der Malle lagen L8 Proz. * Siegener Bankverein in Konknr« in Siege». Stack einer Bekanntmachung be» Konkursverwalter« soll nunmehr die Zchliißvertetlmig in »ein Konkursverfahren erfolgen. Tic zn berllckllcbtigendeii 7)ordernngen betragen 2133 168 Ter zur Rerteilnng verkitgbnre Mallenbestand beträgt 214 .4H Nack der Verteilung dieses Betrages sind die KonknrSglänbiger wegen der sestgeiteltlen ttoiiknrssordernngcn voll befriedigt, da dann im ganzen 10» Prvj. verteilt worden sind. — Zvr gnsolvr»; Bräner in Braila — Kommerz» und TiSkontodank. lieber die Glänbtger der insolventen Reeder- slrnia Leo Rräncr in R.aila, unter denen, wie wir schon mii- teilten, anck die K o m in e r - - und Tiskontobank sign- riert, werden nunmehr nähere Angaben gemacht. Nack diesen soll die Kommerz- und TiSkontvbnnk in Berlin mit 2 Millionen Lei fKranken) beteiligt sein, von denen 1 Mtll. Lei gänzlich un. gedeckt sein soll. Ron sonstigen Gläubigern werde» noch ge nannt: Tie Banea Generale Romana mit 1 400 000 Lei, die Ranea Agricola mir 1 7001M) Lei nnd die Banea vommerciale mit 4 Mill. Lei. Tiefe Banken solle» zum Teil durch Wert- papiere gedeckt sei». — Ans Anfrage wurde den« »B. T." von einem Miigiiede des Vorstände» der Kommerz- nud TtSkvnto- bank hierzu mitgeicili, das, er eine bestimmte Angabe Uber die Höhe ihrer Beteiligung a» dein ,>alllllenient nicht machen könne, daß aber da« Ungageincnt seiner Ansicht nach l> ö ch. sten« die Hälfte der oben angegebenen Lumme betrage, und das« gut die Hälfte davon gedeckt sei. — Zvr Insolve»; der Bank »on Mutileu«. Tie Gläubiger- vcrsaniinlung beschloß laut , B. T." die L i q n i d a t l o n dieser Rank. Tic Versammlung nahm einen siiirmisckrn Verlaus. Ti« Direktion der Konstantinopler ,zllia!e betonte, daß aller Wahr scheinlichkeit »ach länitltckc Gläubiger voll anSbczahit nnd nur die Aktionäre Verluste erleiden werden. — ^»solvenz Air» Zervudachi in Kairo. Nach der .Time»" weist der LtainS der ,'viiina Passiven in Höhe vno 2 700 000 Pfd. Tterl. ans. Tie Aktiven werden init 2 200 000 Pfd. Lterl. angegeben, irs wird indessen angenommen, daß die Unter bilanz sich erheblich Höller stellt, al« anl> vorstehenden Ztssern hervorgeht. * Dresden, l3. November. Produkten preise tn Tres den. Preise in Mark. Weiter: Trübe. LUmnulng: Rnllig. Weizen, pro 1000 hx ncuo: brauner neuer i78 via 8l hx, 188-201, do. l76-77 lcxs >07,-187. ruis. rot 244—262, Argem. 2Il-2'>n, Manltvba 214-260. Roggen, pro >»»0 hx netto: sächs, neuer (76—76 hg) lSl—182, do. (72 -74 h/) 176—180, prrnß., nener 183 ->87>, rnll. 186—187. Gerste, pro 1000 hx netto, iäcks., neue 211-218, schief. 220—22», posrnrr 218—228, böhmische 230-246, kznttergcrfle 16» >67. Hafer, pro 1000 hx netto: sächs., neuer Ulv—180, schief., neuer 180—186, rnsf. 187—IVO. Mai«, pro 1000 hx netto: Ninauantinc 182—188, Rundmai», gelb. 177—160. ILrbfen, pro 1000 hx netto (Taat nnd butter): ISO bt» 200. Wicken, pro 1000 hx netto: 216—236. Rnchw., pro 1000 kx nett»: tnl. n. fremd. 210—220. Oels., pro 100O hx netto: WtnterrapS, scharf, trocken —. Leins., pro 1000 hx netto: feine 360, mitt«. 300-340, La Plata »45- 350. RnbiU, pro 10O kx netto mit ,zaß, rassin. 75 Rapskuchen, 100 hx netto: leine 875, mittl. »15—355, La Plata 36V—305. RUböl, pro 100 hx netto mit Haß, raffln. 75. Rapskuchen, 100 hx tTreSd. Marken«, lange Il.OO. Leink., pro 100 hx (TreSdn. Marken», I. 21,50, 2. 21,00. Mal-, pro 100 kx netto ohne L. 34,00-30,00. Wci;«nin., pro 100 hx netto ot>»e L. iTresb. Marken): Kaiseraus-. »6,50—37,00, GrießleranS-. »5,50—36,00, Lemmelm. 54,00 - 34,50, Väckermundin. 82,50 -83,00, Grießler» mundm. 25,00-26,00, Polilin. 20,00-21,00. Roggenm., pro 100 hx netto ohne 2. (Tresd. Marken«: Nr. 0 27,50—28,00, Nr. 0 > 26,50- 27,00, Nr. I 25,50—26,00, Nr. 2 23 00-24,00, Nr. » 20,50—21,50, ,>uttcrm. 16,20—16,6». Wri-«iikl., pro 100 lcx netto v. L. lTresd. Marken), grob« 18,00 13,40, feine 13,00- 13,20. Rvggcnkl., pro 100 hx netto ohne L. lTreSd. Marken) 13,80 -14.20. lKcinftc Ware Uber Noti,.) Ti« kür Artikel pro pck hx netto not. Preise verstehen sich sirr Gelch. unter 5000 h«. Alle anderen Notierungen, einschl. der Noti» sür Malz, gelten ftir Geschäfte von mlnde'ten« 10 000 dg.
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