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Sächsische Volkszeitung : 22.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193108221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310822
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310822
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-08
- Tag 1931-08-22
-
Monat
1931-08
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.08.1931
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Notizen Sozialistische Gottlosen-Propaganda. Die Sozialistische Arbeiterjugend sozialdemokratisch) führte vor kurzem in Berlin in einer Wache fünf „Drolelarisa-e Kamps- Kundgebungen gegen die christliche Kirche'^ durch. Der erste Abend der sogenannten „Roten Rebellen" — siir den, ivas be zeichnend Ist, die Aula eines städtischen Gymnasiruns zur Ver. silgung gestellt wurde — gibt ein charakteristisches Bild dieser „Kampfkundgebungen". Der Bericht eines Teilnehmers sagt darüber: „Ein Sprechchor erössnet den Abend. So der Spruch: „Solange nicht schärfster Kampf gegen Psasfenkutten und Weih rauchdampf, solange wird die christliche Kirche bestehen!" Dann erschienen „Gottlose" auf der Bühne, die kirchliche Gebete in widerivärtigsler Weise verhöhnten. Als hierauf ein „Geistlicl)er" im Talar und mit Kirchenkrcuz austrat uird eine Botschaft des Papstes verlas, wurde er von der Bühne verjagt und erhielt einen Stoß vor die Brust, daß er die Treppe hinunlertaumelle — unter Hohngelächter und Beifall der sozialden,okratiscl)en Jugend. Der Versammlungsleiter erklärte schließlich: „Nun alle Mann heran zum Kir«l)ena»Slrittstisch: eure Bedenken gegen diesen Schritt sind doch nun hoffentlich ausgeräumtl" Hieraus nahm auf dem Podium ein besonders zu diesem Zweck bestellter Notar Platz, der die KirchcnaustriUsEklärungen entgegen nahm und notariell beglaubigte. Hier iväre cs ja wohl höchst« Zeit und Pflicht der Behör- den, mit den Handhaben oer Notverordnung gegen antireligiöse Ausschreitungen einzusetzcn. Tschechisch« Unverschämtheiten. Das dem Außenminister Benesch nahestehende Blatt „Ceske Slovo" in Prag schreibt zum Volksentscheid in Preußen u. a.: „Deutschland ist heute das Land, dessen politische Sitten und Wassen nicht mehr balkanisch genannt werden können, weil damit jenen Ländern ein Unrecht geschähe, wo früher die Blutrache und der politische Mord aus der Tagesordnung stan den. Tos politisierende Deutschland, dessen Leidenscl;aslen bis zum Bürgerkrieg entfesselt sind, l)at aus den Parteianschlägen ein System gemachr, und der Fememord, der Verschwörermord aus politischem Haß, wurde zur nationalen Heldentat erhoben. Die Brutalitäten und Bestialitäten, die dem deutschen Militaris mus ivährend des Krieges vorgeworsen wurden, richten sich seht. 13 Fahre nach dem Kriegsende, gegen den inneren Feind. Die Statistik der politischen Morde und Anschläge und Gewalttaten Hai in Deutschland die schrecklichsten Ausmasse eines neuen Stahlbades angenommen, in dem die Schmerzen wieder „mit Blut und Eisen" behandelt werden sollen Ein anderes Heil mittel kennt das Nachkriegsdeutschland noch immer nicht. Die Welt hat das Ergebnis des Bolksentsä>«ids als eine gewisse politische Entspannung hingenommen, aber noch am Vorabend erbebte sie vor Entsetzen über die Nachricht von dem bestialisch ausgesonnencn und vorbereiteten Anschlag auf den Schnellzug aus Basel, in dem die deutsci)«n Minister aus Italien heim kehren sollten. Auch das ist so deutsch, so typisch deutsch, mit ivela>'r technischen Gründlichkeit und genauen Planmätzigkeit dieser schreckliche Angriff im Zeichen des .Hakenkreuzes aus- gesührt wurde. Das deutsche geflügelte Wort „Vom Nationa lismus zur Bestialität" erhält eine schreckliche Erklärung und Bestätigung". Di« deutsche Rechtspresse entrüstet sich ganz besonders über diese Ausfälle des tschechischen Blattes. An sich ist diese Ent rüstung durchaus berechtigt, aber man sollte gerade auf der deutschen Rechten bei dieser Entrüstung ein ganz klein wenig darüber nacisdenken, wer denn dem Ausland den An Iah und das Material zu solchen Betrachtungen gegeben hat, die das Ansehen Deutschlands auf das schwerste herabsetzen. .. , „Vsseroatore Romano" Uber Brüning. Nach der Abreise des deutschen Reichskanzlers aus Rom hat das Organ des Heiligen Stuhles, der „Osservalore Romano" sNr. 188 v. 1-1. August), in Form eines Leitaussatzcs, die über aus anerkennend« Würdigung wiedergegeben, die ein nord amerikanischer Publizist, Gerhard Hirschfield, in der Neuyorkei kalholisct)en Zeitschrift „Amerika" dem politisci-en Wirken und der Persönlichkeit des deutschen Kanzlers gewidmet hat. De, ,^Osservalore Romano" stellte der Wiedergabe des Aussatzes von Hirschfield die Wiedergabe folgender redaktioneller Vorbemer klingen der „Amerika" voraus: „Dieser Beitrag zur Würdigung des grosi-n katholischen Führers Deutschlands ist um so beacht lichcr, als der Verfasser nicht katholisch ist: die Katholiken werden keine Schwierigkeit darin finden, die von Hirschfield gerühmte Tiefe des Charakters Brünings auf den Glauben zu rückzuführen, dem Brüning in seinem Leben und in seinen An schauungen anhängt". Hirschfield selbst hebt in seiner Würdi gung vor allem die unbeirrbare Sachlichkeit und das strenge Pflichtgefühl Brünings hervor. Mil Bismarck habe Brüning so erklärt der amerikanische Publizist, nur das gemeinsam, daß beide der Geschichte ihrer Zeit den Stempel ihrer eigenen Per söiilichkcit anfgedriickt hätten und dah der Sclmuplatz der Tätig keit beider der Reichstag gewesen sei. Weiter rühmt Hirsch sield die spartanische Lebensweise des Kanzlers nnd berichtet, dah Brüning einen grohen Teil seiner Einkünfte für wohl tätige Zwecke vertuende. Brünings Wirken sei es zu danken, dah sich die politisch« und wirtschaftliche Lage in Deutschland langsam zu klären beginn«. „Der Reichstag hat seinen Führer nnd die deutsche Nation einen Kanzler, der der Gröhe der un geheuren Probleme des Tages gewachsen Ist . . . Der Kanzler ist Junggeselle: er ist arm und bescheiden, er hat keinen per sönlichen Ehrgeiz, es sei denn, den Willen, seine Mission zu erfüllen An diese Mission glaubt er zum Heile seines Landes; ihr widmet er seine ganze Kraft und seine Intelligenz." Erforschung des Deutschtums in Südssawien. Am 22. und 23 August tritt der Landesverband der deutschen Akademiker Südslawiens zu einer Jahreshauptversammlung und zugleich zu einer Schulungstagung in Neusatz zusammen. Unter den Borlrägen der Tagung ist von besonderem Interesse das Thema „Quellen zur Erforschung der Geschichte des l>«imlschen Deutsch tums und die Notwendigkeit der Mitarbeit aller Akademiker an dieser Frage". Dieses Thema ist deswegen beachtensivert, weil die Erforschung des Donaudeutschtums In ihren Anfängen jabr- zehntelang rein ortsgeschichtlich war. Erst später wurden dann von Oesterreich und vom Deutschen Reich her grössere Arbeiten in Angriff genommen und dadurch auch die örtliche Forschung von neuem angeregt und vertieft. Daher ist es setzt besonders erfreulich, wenn die junge Heranwachsende Akademikerschicht sich ihrer Pflichten gegenüber der Erforschung des heimischen Deutschtums bemüht wird. Von den in den letzten Jahren ver öffentlichten Schriften über das Deutschtum in Siidslawien find zwei in der Schriftenreihe des Deutschen Ausland-Instituts in Stuttgart erschienen, und zwar die Arbeit von Hans Maier, Leipzig über „Die deutschen Siedlungen in Bosnien" als Band 13 und die von Hermann Rüdiger Uber „Die Donauschwa ben In der südslawischen Batschka" als Band 28. Dänische Van-wirkschast als Vorbild (Sin Beitrag.zur Renta-ttttätsfrage der deutschen Landwirtschaft Die mit großer Mühe vorläufig überwundenen Kredit« chwierigkeitcn der deuisci-en Volkswirtschaft haben grohe wirt» chastlich« Abhängigkeit vom Auslände gekennzeichnet. Im Ver» olg der Behebung der Krise sind auch Pläne ausgetaucht, den in >en ersten Jahren nach der Inflation vollzogenen Kreditimport durch grösstmögliche Drosselung der Handclscinfuhr nach und nach abzulösen. Wir sind der Meinung, dah eine Grenzszrerrnng auch unseren Export im Höften Mähe gefährden würde. Richtig ist, dah alles getan werden muh, um unsere Handelsbilanz in noch gröberem Mähe als bisher aktiv zu gestalten. Die gröhte Belastung unserer Einsuhr sind die Lebens, mittel, denn der Import der Rohstoffe bildet zum großen Teil eine Zwischenstufe für den Export der Fcrtigsabrikat«. Aus dem Gebiete der L eb e n 8 m i t te l e l nfuh r kann sür die nächsten Jahre Bedeutendes zur weiteren Entlastung unserer Handelsbilanz geleistet iverden. Es ist notivendig, den Import vor alleni hochwertig quilisizierter Lebensmittel nicht durch Zoll« mahnahmen (iveil hier sehr schnell Gcgenmahnahmen der export geschädigten Länder einsetzen), sondern durch Eigenpro duktion bei entsprechender Nationalisierung der deutschen Landwirtschaft zu mindern. — Dänemark, das in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts durch dos Ucbergewicht der Vegetabilieneinsuhr der Kolonial länder vor dem Rande des wirtscl)astlicl)«n Zusammenbruches stand, hat durch systematische Produktionshebung von export- sähigen Animalien und deren Derivaten sich zur Lebenssähiqkeit und Wohlhabenheit emporgearbeilet. Die von dem kleinen Volk angewandten Mittel sollten für unsere eigene Landwirts«l)ast vorbildlich sein. Das wichtigste dänische Exportmittcl ist die Butter, die ein Drittel des Weltmarktbedarss umsaht und anerkannt erst klassig ist Jeder deutsche Molkcreifochmann gibt das beschämt zu und bedauert nur, dah die dänisch« Butter, trotzdem sie in den Lebensmittelgeschäften die teuerste ist, von de» Hausnauen auf der ganzen Linie bevorzugt wird. Die dänische Export butter, die mit der bekannten Lur-Marke versehen ist, wird aus pasteurisierter Sahne hsrgestellt und darf nicht über 16 Prozent Wasser und muh wenigstens 86 Prozent Buttersctt enthaften, nur Kochsalz darf als Konservierungsmittel Verwendung finden, Di« Verwendung von Anilinfarbe ist verboten. Die zur Ve- Nutzung der Lur Marke dauernd berechtigten Molkereien unter- liegen der ständigen Kontrolle des staatlichen Versuchslabora- toriums und haben bei Nichtcinl-altung die schärfsten Strafen zu gewärtigen. Das dänische Bieh, dessen Fleisch und Speck (Bacon) zur Ausfuhr bestimmt ist, wird im staatlich autorisierten Schlacht- Haus abgeschlachlet. Der kontrollierende Tierarzt untersucht das Schlachtvieh vor und nach der Abschlachlung und versiigt, ivelches Fleisch den Exportstempel: „Danmark, 1. Kl., Etats- kontrol 66", bekommt. Die Regislrierungsnummern der ein- zelnen Schlächtereien iverden an Stelle der beiden 60 gesetzt. Der Exportstempel dars nur sür absolut gesundes Fleisch ver wendet werden. Fleischkonserven, die ausgeführt werden, dürfen nur in vom Lanowirtschaslsmlnistcrium zugelassenen Fabriken hergestellt werdcn Diese Fabriken müssen sich der stärksten veterinären Kontrolle unterziehen. Zu der Fabrikation darf nur von den autorisierten Schlächtereien abgeschlachtetes Vieh und von der Velcrinärkontrolle begutachtetes Fleisch benutzt werden. Der Deckel jeder Büchse hat im Blech eine Marke, ivelche die Zeichnung einer Krone, das Wort „Danmark" und die Nummer der Konservenfabrik darslellt Dänische Eier dürfen nur von Exporteuren, die vom Landwirtscl)astsmiiiisterium zugelassen sind, mit folgender Be zeichnung: „Frisä)« dänische Eier", „dänische Kühlhauseier" usw. ausgesührt werden. Jedes dänische Frischei ist im Oval mit dem roten Stempel „Tanish" versehen. Die Bezeichnung: „Frisch« dänische Eier" darf nur bei Eiern angewendet werden, die beim Durchleuchten ein klares Aussehen haben, mit einem nur schivach sichtbaren Eidotter, der sich ungefähr in der Mitte besindet und mit einer etiva 3 Millimeter tiefen Luftblase. Die Bezeichnung dars nicht bei Eiern angewendet werden, die einer besonderen Behandlung unterworfen waren. Die Bezeichnung, „dänische Kühlhauseier" wird bei Eiern angewendet, die im Kühlhaus ohne Rücksicht auf die Dauer aufbewahrt worden sind. Nicht frische, schmutzige, geivaschcne und bebrütete Eier erhalten weder den Stempel. noch passieren sie die Grenze Die Kontrolle bezüglich der Innehaltung der Vorschriften unterliegt dem staatlichen Versuchslaboralorium in Kopenhagen Die Zollbehörden haben auherdem genaue Anweisungen. Den Beamten des Versuckslaboratorinms steht das Rech! des ungehin derten Zutritts zu allen Fabrikation«- und Lagerräumen und zu ollen Exporteinrichtungen zu Auf telegraphische Anforderung müsse» 'Itarticn der versandfertigen Ware nach Kopenhagen zur Untersuchung beordert iverden Vor dem Verladen der Export» ivare werden außerdem zahlreiche Stichprotn!» gemach! l.eipriy unri Umgebung Trauerfeier für Geheimrat Schmidt Leipzig- Für Geheimrat Dr. h. c. Richard Schmidt, den Präsidenten der Handelskammer Leipzig, der bekanntlich bei einem Auwmobilunglück ums Leben gekommen ist, sand am Donnerstag in der Leipziger Börse eine Trauer feier statt Dor stellvertretende Präsident Direktor Bolte widmete dem Verstorbenen namens der Handelskammer einen letzten Gruß: er seierle den Verstorbenen als kenntnisreichen, charaktervollen Kausmann und anerkannten Wirtschastssührer. Für die Be amten und Angestellten der Kammer sprach Syndikus Dr. Clad. Im Auftrage der sächsischen Slaatsregierung legte Mi nisterialdirektor Dr. Klien einen großen Lorbcerkranz an der Bahre nieder. Er dankte dem Verstorbenen für seine kraftvolle Förderung der sächsischen Wirtschaft, die gerade durch Gol>eim- ral Schmidt vor maiicher schweren Erschütterung bewahrt wor den sei. Oberreichsanwalt Dr. Werner sprach namens der Reichsbehörden. Für die Stadl Leipzig legte Bürgermeister Dr. Löser einen Kranz nieder: er hob iiamentlich die hohen Ver dienste des Verstorbenen, nicht nur um das wirtschasllicl,«. son dern auch um das geistige und kufturelle Leben Leipzigs hervor. Oer Flugverkehr im Hafen Schkeuditz Schkeuditz. Nach dem Bericht der Verwaltung des Flug hafens Halle Leipzig stiegen im Juli d. I. im planmäßigen Luft verkehr 630 Flugzeuge auf gegenüber 626 im gleichen Atonal des Vorjahres, während 632 Apparate landeten. In der glciä>en Zeit des Vorjahres waren 52-t Flugzeuge im Schkeuditzer Hafen nie- dergegangen. Befördert wurden 3127 gegenüber 2601 Personen im Vorjahr, 31760 Kg. Post und 68 989 Kg. Fracht. 11 335, Per sonen, darunter 23 Schulklassen init 900 Schulkindern, besuchten im Juli 1931 den Flughafen. Noch ein politischer Mord aufgeklärt Leipzig. Das Polizeipräsidium leilt mit: Am 11. Februar dieses Jahres abends wurden, wie seinerzeit berichtet, von einer I Beranstaltgng in den Rheingold Festsälcn abziehende National- l sozialisten an der Ecke der Wurzener und Julius Straße aus Gruppen, die an der Straße standen, beschossen. Dabei erhielt der 17 Jahre alte Klempnerlehring Rudi Schröder, der Mitglied der Hitlerjugend in Dresden geivesen ist, einen Kopsschuß, an dessen Folgen er bald darauf verstarb Eine andere Person wurde durch einen Oberschenkelschuß verletzt. Die Ermittlungen der Politischen Abteilung des Polizeipräsidiums haben zur Fest stellung des Schützen in der Person des Arbeiters Karl Otto Rudolph, geboren am 25>. 12. 1910 in Leipzig Reudnitz, ge führt. Er ist flüchtig und wird stechbrieflich verfolgt. Rudolph ist als aktiver Kommunist bekannt. Das Polizei präsidium bittet um sachdienliche Mitteilungen, die zur Fest nahme des Gesuchten führen können. 1 Stillegungsantrag sllr Tlttel u. Krüger. Am Donners tag ist aus Veranlassung des Konknrsvcnvalters der Nordwottc siir den ganzen Betrieb der Sächsiscl-en Wollgarnsabrik, vorn«. Titlel u. Krüger, G. m. b. H.. in Leipzig Stillegungsantrag ein gereicht morden. Ob weitere Einschränkungen und Entlassun gen erforderlich sein werden, kann zur Stunde noch nicht ge sagt nwrden. Bei dem Stillcgungsantrag handelt cs sich um eine vorsorgliä-e Maßnahme. ) Eine 800-Iahrfeier der Schlacht von Breitenfeld wird von protestantischer Seite am 6. September beim Gustav-Adols.Stein zu Breitenfeld veranstaltet. ) verboten worden ist eine für den 21. August geplante kommunistisä)« Versammlung, in der der kommunistische Reichs lagsabgeordnete Torgler ül>er das Thema „Wachsende Kassen-Not — der revolutionäre Ausweg" sprechen wollte. ) Die Krankenschwester Flora Müller, die am 9. August aus offener Straße ihren Vorgesetzten, den Verivaltungsdirektor Dr. Lehmann vom Krankenhaus St Jakob niedergeschosse» halte und schwer zu Aussagen über die Tat zu beivegen war. hat nunmehr vor dem Untersuchungsrichter erklärt, daß sie die Tat im Affekt begangen habe. Im übrigen erhebt die Müller schwere Vorwiirse gegen die Oberin des Krankenhauses, Lingenau. Diese Vorwürfe werden z. Z. von der Untersuchungsbehörde nach, «-prüft. Sie kennzeichnen sich selbst Leipzig. Zu skandalösen Vorgänge» Kaur es am Mittwoch, nachmittag vor den: Untcrsuchnngsgesängnis in der MoUkestrahe. Ais die Teilnehmer am Raubiibcrsall aus den „Wilden Mann", die Arbeiter Richard K und Paul E.. sowie der Steinsetzer Karl O.. die den Gaslivirtsgehilsen Richard Sachs« nvder- geschossen haben, im Polizei-Transport Automobil vo» der Wäch. terslraße nach dem Untcrsuchnngsgesängnis gebracht rvr, icn, konnte der Gesangenenwagen ivcgen seiner Höhe nicht in das Tor der Anstalt einfahren. Die Insassen des Automobils muß ten deshalb aus der Straße anssteigcn. Die Ueberjührung nach dem Gefängnis ivar bekannt geworden. Es hatte sich a '' der Straße eine große Menschenmenge angesammclt, die al- Zci- cken ihrer Symimthie für die Raubmörder ein dreifache: ..Rot Front" ausbrachte. Diese tüchtigen kommunistischen Rol-Fronil Ruser sin nch wohl nicht darüber klar geivesen, wie lrcsscnd sie sich und hre Partei durch diese Sympathie-Kundgebung sür ge ilte ine Verbrecher gekennzeichnet haben. ß Zwischenfall Im Gerichtssaal. Ein aufsehenerregender Zwisci)«nfall hat sich im Amtsgericht Penig ereignet, als das Gericht sich zur Beratung zurückgezogen halte Ein Kommunist schlug einem Nationalsozialisten mit der Faust derart ins Ge sicht, daß der Nationalsozialist eine schwere Gesichtsvertetzung davontrug. Durch den Schnellrichter wurde der ...Held" zu drei Tagen Haft verurteilt und sogleich abgesührl Ein anderer Kom munist, der einen Zwischenruf machte, wurde aus dem Saale ge wiesen. ^bemnitr, Ivicstsu, Plauen Gegen die Mordhehe Limbach. Infolge -er politischen Zusammenstöße, die in letzter Zeil hier vorgekommen sind, Hal das Muusterium des Innern versiigt, daß ein ständiges Kommairdo der Chemnitzer Schutzpolizei in Limbach slalionicrt wird. Chemnitz. Tas Polizeipräsidium hat sür den Nachweis vo» Tatsachen, die zur Ermittlung des Täters führen, der am vergangenen Sonnabend den Volontär Herbert Grobe auf der Hohensteiner Straße in Limbach erschossen hat, eine Belohnung von 600 RM. ausgesetzt. Zwickau. Die Polizeidircktion Zwickau Hal den sür Don nerstag, den 20. August, von der „Rolen Hilse" geplanien Um- zug verboten. Penig. Tie Chemnitzer Landespolizei in Verbindung m l der poliiifchcn Polizei veranstaltete von Donnerstag früh I Uhr bis in die späten Nachmitlagsstunden eine siir die Beteiligung überraschende Razzia nach Wassen und anderem Material in den Wohnungen führende, Kommunisten sowie im AUeüer- turnerhcilp Es wmden nicht nur mehrfach Wassen, sondern auch zahlreiches anderes belastendes Material zutage gefördert. Während der Hanssnchungen machten sich auch zahlreiche Ver- haftviigen nölig Tie festgenommenen Kommun sten ward » mit einem Auiobu- der Ehemnitzer Schutzpolizei der Siaats- anwallschast zugeführl. Auch in Tausctm bei Peuig sanden Haus suchungen statt, die zu einigen Festnahmen führten. tz An der Erneuerung des Simson Brunnens in Gera In Thüringen ivird seil einigen Tagen gearbeitet Drei mäch tige Steinblöcke, die etirm 280 Zentner wiegen, iverden in den nächsten Tagen ans Kirchheim bei Würrburg eintrefscn Erne genaue Ilutersuchuug des alten Sockels hat le der ergeben, daß zn befürchten steht, er könnte diese Last nicht tragen Daher hat sich der Ausschuß sür den Simfonbrunnen entschlossen, auch den Selbe lkLeberrLbus drrüualigtm v-tbnruch bitndcnd wcttze ZAHnc, trotzdem dieselben durch vieler Rauchen braun und unschön wulren. Ich werde nichts nnberes mehr gebrauchen, eris EtUorodonI." V., Hack Beiq. Man verlange nur die echie etzlorvdont-Zahnpalir, Tube 01 Pl. und Sv PI., wid weil« jeden Ersetz daHr zunut.
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