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Sächsische Volkszeitung : 22.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193108221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310822
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310822
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-08
- Tag 1931-08-22
-
Monat
1931-08
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.08.1931
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Bilanz der Kundslage Sonderbar zu denken, -aß In ein paar Wochen schon wieder die Nacht dem Tage die Waage halten soll, und daß dann mit den Aeguinoklisn der Herbst höchst ossiziell seinen Einzng hält. Freilich wollte er uns letzthin manchmal bcüiinlren, «z herbstete schon eine gute Zeit. Von hundstäglichen Temperaturen merk ten mir schon lang« nichts mehr, und ivenn der Wind seucht- dalt um di« Hausccke blies oder uns gar «inen krästigen Regen schauer ins Gesicht warf, dann wurde dem Empsindlichslen unter un» schon manchmal bernahe mehr als herbstlich zumute. Fünf Minuten später mag dann freilich wieder oft die Sonne geschienen haben, aber sie hatte schon ihre alte Kraft nicht mehr. Und wenn wir sie auch, im yeschühlen Winkel als recht wohlig ivärmend euwsan-en, wenn sie uns auf den Pelz schien, so merkten wir doch, dass sie nicht mehr dieselbe wie vor ein paar Wochen war, so wenig nachhaltig war sie da schon. Und vor allem, kaum sreuten mir uns dennoch ihres Scheines, zog schon wieder eine unsichtbare Hand «inen dicken Wolkenschleier vor ihr Gesicht und, kaum gedacht, Kam schon wieder ein reich licher nasser Segen von oben auf uns hernieder — und wohl uns, wenn wir nicht, der Launenhaftigkeit Frau Cannes über Gebühr Vertrauen schenkend, uns allzu sommerlich gekleidet hinausgewagt halten. Ueberhaupt Launenhaftigkeit: Manchmal glaubte man fast, daß der Himmel uns in diesen Tagen die Opfer reichlich ver- spätster Aprilscherze werden Uetz, so dicht folgten schönes und Schlechtwetter aufeinander. Damit aber keine ernsten Zweifel aufkommen konnten, was es mit den Jahreszeiten aus sich habe, fegte uns dann ein heftiger Win-ltoß einen Schwall vorzeitig gefallenen Laubes um die Fiche, wie es uns sonst eigentlich erst der September beschert. Und das Ganze? Hundstage stand darüber! Hundstage nannte sich diese Zeit, die jetzt — glücklicherweise müssen wir nach unseren trübe» Erfahrungen sagen — vorüber sind. Solche Tag«, die uns ost genug ein richtiggehendes Hundewetter gebracht haben, sind durchaus keine Hundstage, wie wir sie haben wollen. Solche Hundstage — die sind „für die Katz". Drersten uncl Umgrdun9 Oie Besoldung der sächsischen Gemeindebeamten Der Rat zu Dresden schreibt uns: „Es besteht die weitver breitete Meinung, dcch die Gemeinden, insbesondere die grcchen Städte, ihre Beamten besser bezahlten als der Staat die Staats beamten oder das Reich die Reichsbeamtcn. In Sachsen trisft dies in keiner Weise zu. In Sachsen besieht schon seit 1921 das Gesetz über die Dienstbezüge der Gemeindebeamten, das voll kommen die Natur eines Sperrgesetzes hat, d. h. das verbietet, doh die Gemeindebeamten höhere Besoldung erhalten als die vergleichbaren Staatsbeamten. Die Besoldungsordnungen sämtlicher sächsischen Gemeinden, von der kleinsten bis zur größten, sind bis ins einzelne von den Slaatsaufsichtsbehörden nachgeprüft worden. Konnte sich eine Gemeinde mit den Bean standungen der Staatsbehörde nicht abfinden, so hat sie das Landesschiedsgericht angerufen. Dieses besteht aus 7 Mitglie dern, von denen 4 dem Kreise der Staatsbeamten angehören. Diese Zusammensetzung bürgt schon dafür, daß ein äußerst stren ger Maßstab bei der Bewertung der Gemeindebeamlenstellen an gelegt wurde. In Dresden hat mehr als die Hälfte aller Stellen der Nachprüfung durch das Landesschiedsgericht unterlegen. — Hiernach ist festzustellen, daß in Sachsen die Besoldung jeder Ge- metndebeamtenstelle, auch die jedes Bürgermeisters und jedes Oberbürgermeisters, staatsich genehmigt ist und sonach die abso lute Gewähr besteht, daß keine Stelle besser eingereiht ist als die eines vergleichbaren Staatsbeamten." Es ist sehr erfreulich, daß nach dieser Zuschrift In Sachsen nicht der anderwärts vorhandene Uebelstand besteht, daß die kommunalen Spitzengehälter weit über den entsprechenden stattlichen Gehältern liegen. Insbesondere Ist es ja von den Oberbürgermeistern einiger preußischer Großstädte bekannt, daß ihr Gehalt höher ist als das des Reichskanzlers. Besser als die allgemeine Feststellung in der Zuschrift des Rates zu Dresden wäre der zahlenmäßige Nachweis gewesen, daß es Sehnliches in Sachsen nicht gibt. : Schärfer« Personenkontrolle im Landtagsgebäude. Im Hinblick aus den vor einigen Tagen im Landtagsgebäude vor einigen Tagen verübten Diebstahl, ist vom Landtagspräsidentcn «ine sci>arfe Kontrolle des Personenverkehrs im Gebäude des Sächsischen Landtags angeordnct worden. Während der sitzungssreien Zeit des Landtags sollen außer den Abgeordneten nur die Beamten und Angestellten des Landtags ungehindert Zutritt haben. Anderen Personen ist das Betreten des Gebäudes mit Ausnahme des Vestibüls untersagt. : Schwarzphotographen in der Hygiene-Ausstellung. Zahl reiche Beschwerden darüber, daß in der Internationalen Hy- Sächsische Schulfragen Besuch Fremder In den Schulen. Das Ministerium für Volksbildung hat angcordnet, daß Neichsausländer zum Be suche in sächsischen Schulen der ausdrücklichen Genehmigung de« Ministeriums bedürfen. Diese Genehmigung wird in der Regel nur ausländisch» Lehrpersonen und nur dann erteilt, wenn ein misscnscl;astlichcs oder pädagogisches Interesse nachgewiesen wird. Deu:schen Schulleuten, die sich durch eine Empfehlung der nächsten ihnen vorgesetzten Schulbehörde ausweisen, kann der Besuch von staatlickcn oder nnter staatlicher Verwaltung stehen den höheren Schulen durch die Direktionen bewilligt werden. Bei Volks- und Berufsschulen ist für diese Bewilligung -er Bezirksschulrat zuständig. Für Elternbesuch« in Volks- und Berufsschulen gilt die Bestimmung des 8 17 Tlbs. 2 der Ausfüh rungsverordnung zum Uebergangsschulgesetz vom 22. Juli 1919. Danach bestimmt die Lehrerversammlung, ob und in welcher Weise den Eltern Gelegenl)«it gegeben wird, vom inneren Schul- betrieb Kenntnis zu nehmen. Diese Bestimmung findet auf Elternbesuche in höheren Schulen sinngemäß Amvendung. Elternratswahlen. In Schulbezirken, in denen die erst malig« Wahl eines Elternrates nach Beginn der Psingstferien 1931 erfolgt ist oder noch erfolgen wird, hat nach einer Verord nung des Bolksbildungsministeriums diese Wahl bis zur näch sten allgemeinen Elternratswahl zwischen Ostern und Pfingsten 1933 zu gellen. In Schulbezirken, in denen „ach Beginn der Psingstferien 1929 bis zum Slblaus des Schuljahres 1939/31 ein Elternrat neu gebildet worden ist, bei den allgemeinen Wahieu 1931 aber keine Neuivahl stattgefunden hat, ivird dessen Wahl zeit ebenfalls bis Ostern 1933 verlängert. Anrechnung von UnterrichtsauSsall bei Abhaltung von Schulfesten aus die Ferien. Auf die Anfragen hin bestimmt das Ministerium sür Volksbildung zur Behebung von Unklarheiten Folgendes: Der Untcrrichtsausfall, der wegen Mhaltung eines Schulfestes eintritt — ganz gleich, ob schulortsgesetzliche Rege lung vorl.egt oder nicht — wird nur dann auf die Ferien an gerechnet, ivenn er länger als einen Tag dauert. Dabei wir- vorausgesetzt. daß die früher beliebten Formen der Erwachsenen geselligkeit bei den Schulfesten nicht mehr angewendet werden, sondern der Jugend Gelegenheit geboten wird, aus ihrem Geiste heraus Feste zu begehen, also Iugendspiele, Wettkämpfe, Kin- dcraussühruugen und dcrgl. de» Inhalt der Veranstaltung bilden. Auf diese Weise werden die Schulfeste in den Rahmen der ganzen Schularbeit hineingestellt und erhallen dadurch ein«, höheren erzieherischen Wert. Tetlnahme an «erfassungsseiern. Anfragen beim Ministe rium für Volksbildung geben Veranlassung, daraus hinzuweisen, daß zur Teilnahme an d«n V« r so s s u n g s f e i e r n der Schn- len Lehrer und Schüler wie bisher verpflichtet sint Einheitliche Verfassungsfeiern -er Dresdner Volksschulen Die vom Mnisterium verordneten Verfassungsseiern der Dresdner Schulen finden am Montag, 24. August, statt. Sie werden dieses Jahr zum ersten Male von den Volksschulen nach einem einheitlichen Plane durckjgesührt. Die Feiern wer den Ins Freie verlegt und mit sportlichen und turnerischen Vor führungen verbunden. Die beteiligten Klassen tressen sich mit den Lehrern der Schulen auf zwölf städtischen Sportplätzen und treten zu gemeinsamen Gruppenfeiern zusammen An den Feiern nehmen alle Kinder vom b. bis 10. Schuljahre teil. Die Kinder der 7. und 8. Schuljahre führen gemeinsame Freiübungen vor, die Kinder der 6. Schuljahre Pendelstaffeln. An die Feiern schließen sich Hand-, Fuß- oder Schlagballwerbespiele an. Di« Feiern beginnen mit einem feierlichen Einmarsch der Schulen. Abteilungen des Dresdner Knabenmusikkorps stellen in verschie denen Gruppen die Marschmusik. Nach dem Einmarsch begin nen die allgemeinen Freiübungen. Dann erfolgt eine Ansprache eines Lehrers, die auf die Bedeutung des Tages und den inne ren Sinn der Schulfeiern hinweist. Die Ansprache klingt aus in dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes. Nach dem Ab marsch der Freiübungsteilnehmer treten die Pendelstaffeln an. Die Werbespiele werden von Mannschaften bestritten, die es in den betreffenden Spielen zu einer gewissen Fertigkeit gebracht haben. Bei schlechtem Wetter werden die sportlichen Vorführungen abgesagt und die Feiern in die einzelnen Schulen verlegt. Di« Anregung zu der Ausgestaltung der Berfassungsfeiern ging von der Arbeitsgemeinschaft des Dresdner Turn- und Lehrersport- Vereins aus Das Schulamt ist der Anregung beigetreten und hat die gemeinsamen Feiern verfügt. Die neue Form der Vor- fassungsfeiern wird ihren Eindruck auf die Jugend nicht ver fehlen und der sportlich-festlich Rahmen zur Erhöhung dec Feierlichkeiten beitragen. giene Ausstellung Dresden vielfach Schwarzphotographen tätig sein sollen, und zu für die Ausübung des Gewerbes nicht frei gegebenen Zeiten Gehsilm Aufnahmen mit kleinen Handappa raten qussühren, haben die Kewerbekammcr Dresden veranlaßt, bei den zuständigen Stellen strenge Kontrolle zu fordern. : Schwarze Chronik. In der Nacht zum Donnerstag flog auf einer hiesigen Kegelbahn dem 14jährigen Kcgeljungen ein Kegel so unglücklich gegen-en Leib, -aß er eine schwere Rippenverstauchung erlitt. — Am Donnerslagnachmittag wurde ein 80jährigcr Rentner beim Ucbcrschreitcn -es Wilhelmplatzes unsicher und wur-e von einem Lieferauto ange fah ren. Der alte Mann zog sich bei -em Sturz eine Gehirn erschütterung und Kopfverletzungen zu un- mußt« ins Kran kenhaus gebracht wer-en. — Am Miltwochbeiid wurde auf einem Belustigungsplatz in Dr.-Ncusta-t ein junger Mann von der Gondel einer Lufischukel an -en Kopf getroffen. Mit einer Gehirnerschütterung mußte er -em Krannenhause zugesührt werden. : Gartenbautagnng. Am Sonnabend und Sonntag findet Im Linckeschen Bad in Dresden der vom Landesverband Frei staat Sachsen im Reichsverband des deutschen Gartenbaues ver anstaltete Sächsische G arte nbgu tag 1931 statt Mit der Tagung verbunden ist die Feier des 25jührigen Jubiläums des Landesverbandes. Amtliche Rekanntmachunaen Dresdens Umbenannt worden sind in Wachwitz und Omsewitz folgende Straßen: 1. Wachwitz: Bergstraße sam Berge hinfnhrender Teil) in: Königsweg: Bergstraße sbcrgaufwärts, einschließlich Rußigstraße) In: Wachwitzer Bergstraße: Dorsplatz in: Allwach witz: Grundstraße: Wachwitzgrund: Pappritzer Weg: Oberwach- witzcr Weg: Parkstr.: Wollnerstr.: Pilinitzer Slr.s Pilliiiher Land straße: Rochwitzer Weg: Ohlsche: Rußigstr.: Wachwitzer Bergstr.: Sicdelung am Wachberg: a) Wohnweg I: Hottenrolhslraße: b) Wohnweg II: Wal-müllerstraße. 2. Omsewitz: Nries- nitzer Straße: Am Lchmberg: Burgstädteler Straße: Allburg, städtel: Dorsstraße: Allomscwih: Dresdner Straße: Gompitzer Straße: Grenzstraße: Am Querfel-; Hohle: Ockerwitzer Straße: Ockerwiher Straße: Warlhaer Straße; Podemusstraße: Am Steinigt: Sü-slraße: Freiheit: Weinbergstraße: a) in westlicher Richtung, b) in nördlicher Richtung: Weftstraße. Ter Plan über den Bau einer Straßenbahngleiaschleis« aus -en Flurstücken 423 und 424 an -er Bautzner Lan - straße liegt vom 24. August bis 7. September 1931 im Stadthaus Theaterstraße, 5 Stock, Zimmer 531, während -er üblichen Ge- schäslsstunden öffentlich aus. Widersprüche gegen den Plan fin de! Vermeidung ihres Ausschlusses innerhalb -er Auslegungs. frist bei der unierzeichneten Stelle (Neues Rathaus, 3. Ober- geschoß, Zimmer 391) anzubringcn. Dresdner Polizeibericht Von der Kriminalpolizei wurde der 34 Jahre alte Lehrer a. D. Rudolf Dehne aus Hainichen wegen verschiedener Be trügereien festgenommen. D. kaufte auf «lbzahlung Pho- toapparate und andere Sachen, die er ober sofort wieder weiter verkaufte. Das -asür erhaltene Geld verbrauchte er sür sich. Nach Lage der Sach« muß ang«nommen werden, daß D. noch mehr Personen geschädigt hat. Diese werden gebeten, sich sofort bei -er Kriminalpolizei zu melden. Wie bereits berichtet, fuhr am 19. August gegenn 9.30 Uhr abends aus -er Vautzner Landstraße ein Personenkraftwagen in -en Straßengraben, wobei eine Person tödlich verunglückte. Der Führer des verunglückten Kraftivagens gab bei seiner Verneh mung u. a. an, daß ihm an der Unsallstelle ein anderer Kraft- ivagen entgegcngekommcn sei, dessen Führer möglicherweise den Unfall beobachtet haben könnte. Dieser und auch andere Per- sonen. die Zeugen -es Unfalles geivesen und noch nicht von der Kriminalpolizei gehört worden sind, wer-cn gebeten, sich im Kriminalamt, Zimmer 74, zu melden. In -er Nacht zum 21. August ereignete sich an -er Ecke Mommsen- Radehkystraße abermals e-'n schwerer Unfall. Ein 45 Jahre alter Direktor aus Dresden wollte an jener Stelle mit seinem Kraftwagen umlenken. Er fuhr jedoch auf die Fußbahn und ließ dabei eine Frau und einen Gaskan-claber um. Die Frau wurde sehr schwer verletzt. Der Führer des Kraft, wagens war betrunken. Aus -em Leven -er Heiligen Sigismund Waltz, Paulus, seine Bekehrung und sein« Weltmisslon. Zeitgemäße Erwägungen über christliche- Leben und Seelsorge. 224 S., Verlagsanftalt Tyrolia in Inns bruck 1931, Kart. 4 Mark. — An schönen Paulusbiichern besteht an sich kein Mangel (Pieper, van Tychelcn, Cohausz): und doch möchten wir das neue Paulusbuch des bischöflichen Autors nicht missen. Es bietet uns in reicher Fülle eine kostbare Quelle für unsere Betrachtungen und will, wie der Untertitel sagt, der praktischen Gegenwartsarbeit in der Seelsorge dienen. Daher ist das Werk dem Klerus gewidmet „in Würdigung seiner gro ßen Zeitaufgaben". In 39 großzügige» Bildern wird das pau- llnische Leben aufgerollt und in jedem Bild auf die Leuchtkraft des pauttniscl)en Vorbildes sür di« Seelsorgsarbeit unserer Tage hingewiesen. Ein Personen- und Sachregister erleichtert das Aus- sinden der bei der Lektüre erwogenen Gedanken. Philipp Oppenheim, Der heilige Ansgar und die Anfänge des Christentums in den nordischen Ländern. Ein Lebens- und Zeitbild mit 20 Abbildungen und einer Karle. 8 und 208 S , drosch. 7,50 Mark, geb. 9,75 Mark, Verlag Mai; Hueber in München, 1931. — Ein durchaus hochwertiges kirchn- geschichtliches Buch legt hiermit ein Benediktiner der Abtei St Joseph in Westfalen, der zur Zeit Professor der Kirchengeschichte am Collegium Anselmianum In Rom ist, vor. Im Anschluß an die alte „Vita S. Anskarii", die sein l)eiliger Begleiter und Nach folger Rimbert (gest. 888) verfaßt hat, wird zunächst St. Ans gars sgest. 885) benediktinisches Iugendleben in Corvey, dann sein späteres apostolisches Missionswirken in Schweden un endlich sein erzbischöfliches Walten in Hamburg und Bremen In wissenschaftlicher Genauigkeit, geübt in Fr I. Dölgcrs klassi scher Schule, dargestellt. Zwanzig Abbildungen nebst einer Karte, «in Quellen- und Literaturverzeichnis, ein Personen- und Sach register und nicht zuletzt 325 wertvolle Anmerkungen zum Text vervollständigen die Handlichkeit des gediegenen Werkes, das uns «inen bedeutsamen Einblick in die Tage benediktinischer Hochkullur des 9. Jahrhunderts gewährt. Ignaz Klug, Die heilig« Elisabeih von Thüringen. 48 8. und 10 Bilder, brofch. 0,75 Mack, Verlag von Ferd. Schöning!; in Paderborn. — Di« Erinnerung an die deutsch Heilige erfüllt In diesem Iubiläumsjahr unser kaiholisches Denken. Am 19 November 1231 ist sie selia hennqeganaen llm ihren Caritasgeist zu fernen und zu ühn, daher feiern wir ihre Siebcnjahrhundert- seier. Zu diesem Zweche mar es ein sehr glücklicher Gedanke aus dem viel gelesenen Buche „Ringende und Reife. Lebensbil der vollendeter Meistchn" des verstorbenen Verfassers das ei» zig schöne Kapitel ühr die heilige Elisabeth durch einen So» Verdruck weitesten Kreisen zugänglich zu macken. Möaen recht viele Gläubige, ober auch Leidaebeugte. die uns ferner stehen, in dicfem Sckriftchen wahre Freude finden! — Aus dem eben ge nannten Gcsamlwerke von I Klug ist gleichfalls im selben Verlage der Aufsatz über den heiligen Antonius von Pa dua im Sonderdruck erschienen l33 S, drosch 0.40 M). — Zu Jubiläumsfeiern in katholischen Vereinen schrieb Schwester M. Gabriela, Die heilige Elisabeth. Drama in drei Alste?) nebst einem lebenden Bilde und einem Elilabelhlied«. 5. Auf lage. 12 Rollendeste 9 Mark. Verlag von Ferd. Schöning!) in Paderborn. Viktor Schwaller, Kanisiuo, unser Glaubensretter. 7. Auflage, 170 S.. Verlag des Kanisiuswerkes zu Freiburg in der Schweiz, 1930. Kart. i>.50 Mark. — In frommer, volkstüm lichr Darstellung wird das Lebensbild des deutschen Kirchen lehrers ausgdrollt. Von der „Sachsensahrt" des Heiligen im Frist; jahr und Sommer 1550 zu einem Besuche des Oybins und des gesamten Zittauer Gebietes ist iedoch nichts erwähnt, da diese Tatsache für den nichtsächsischen Leserkreis ohne Belang ist. Aber gerade wegen der Tatsache, daß der Heilige zweimal unser säch sisches Gebiet und damit das alte Bistum Meißen betreten ha« ist die Kenntnis seines Lebens und Wirkens für uns sächsisch- Katholiken, besonders in der Lausitz, istcht wertlos. Das vor liegende Buch, von selbst enmsoblen durch hi« nn«w"ndig gewor -cne Hobe Auslage s21 bis 23. Torsten-) gibt uns eine bequeme schöne Möglichkeit, den Heiligen kennen zu lernen — Im glei chen Verlage der „Päpstlichen Druckerei des Kanisiuswerkes" erscheinen für das christlich Volk .Kleine Weoweiler". jeder Heft in einer Stärke von 32 Seiten und im Preise von 0 30 Mark. So liegt uns zum Beispiel vor: Anton MuIll. Das groß« Fragez«ichen. — Dieses Heftchen sucht das Problem de Leidens in christlicher Lebensauffassung darzisttellen den Lei denden zum Trost«? — A. Andres, Hast du den Segen Got tes? — „Alles im Namen Jesu!", dann geht alles, aber nur nicht so viel fluchn und schimpfen? — Auch die Monatsschrift „ K a n i s i u s - S t i m in e n ", (54 .Jahrgang 1931, 2 80 Mailst will nicht nur der Verehrung des hiligen Kamsins, sondern der volkstümlichen religiösen Belehrung aus allen Geist--'-"' dienen Dr Nbnr Eine beachtenswert« KIrchengeschlcht« aus hagiographischen Quellen. Augustin Neumann, Die katholischen Märtyrer der Hussilenzeii. Ins Deutsche übertragen von Anton Pelikan ui > Ernst Schneider. 275 Seiten. Verlag von Ambros Opitz in Warnsdorf, brasch. 23 Kronen, geb. 30 Kronen. — Ein recht be achtenswertes Werk ist hiermit vorgelegt, eine Kirchcngeschichte Böhmens und seiner Grenzländer (Schlesien, Sachsen) nach hagiographischen Quellen und Marlyrerurkunden aus der Hus silenzeit des 15. Jahrhunderts. Was in den vergangenen Jahren das katholisch Schicksal Mexikos und Rußlands zeigte, daß di« katholische Kirche gerade in ihrer Bedrückung heldenhafte Hei lige ohne Zahl hrvnrbringt. das bestätigt auch ein Rückblick auf die Verfolgung der Kirche Böhmens durch Hussiten und Tabo- riten. Zisterzienser starben mutig den Martertod, meist durch Feuer, ftn böhmischen Osseg, ja auch im schlesischen Konvente zu Neuzelle (1429) und sogar im sächsischen Kloster Grün- Ha in bei Zwickau (1430). Hundert« von katholisch« Laien werden gemartert zu Komoiau, Pilsen, Kost» und gar 700 auf einmal in Müglitz bei Olmüh und schließlich über 1000 Im hnachbarlen Laub an (1427). All -les liest man mit wach sender Spannung und Bewunderung Wie der Verfasser Seile 215 ff. andentet. sind schon länger Bestrebungen im Gonge, diese Märtyrer der Hussitenzeit mit dem Glorienschin der „Seligen" ;u schmücken Das vorliegende Werk ist eine deutsche Ueber- sctzung aus dem 1927 erschienenen tschechischen Text. Wenn auch -em Buche «ine Auswahl von Originalurkunden beigegebcn ist, so vermißt man dock schmerzlich am Schluß ein Sach- und ihr- sonenregister. Zeitgemäß wirkt diese Neuerscheinung, ganz ab- gesehn von den lokalgelchichstichen Belangen, die uns Sack>n belrcssen, dukch die kulturgeschichtlich Zeichnung der ech-. l, >' silischcn Zustände, die uns wahrhaft deutlich genug zeigen d .k wir jene tschechischen Zustande des reinen Hussitismus und jeden Hus Kult wahrlich nicht hcrbeizusehnen brauchen. Dr. Nbur,
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