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Die Korridor-Frage Der unbrauchbar« Lösungsvorschlag Eoubenhove-Kakrgi« Die Technik soll Helsen Der Brennpunkt des deutsch-polnischen Problems Ist die Korridorsrage. Ihre Lösung in Versailles befriedigt weder Deutschland, da Ostpreußen isoliert, das Reich zerrissen, die kerndeutsche Stadt Danzig abgetrennt wurde — noch Polen, weil der einzig brauchbare Hafen des Gebietes Danzig außer halb der polnischen Souveränität gestellt wurde. Daher war Polen mit dem Aufwand vieler Dollarmilttonen gezivungen, einen neuen Hafen zu bauen: Gdynia. So ist «ine neue Lage entstanden. Der Sinn des Freistaa tes Danzig ist Überholt, der polntsclze Korridor aber birgt Polens einzigen Hafen, während fiir Deutschland die Forderung nach Wiedervereinigung Ostpreußens mit dem übrigen Reichsgebiet nach wie vor die Hauptfrage seiner Ostpolitik bildet. Zwischen diesen beiden entgegengesetzten polilisckzen und wirtschaftlichen Standpunkten versucht der Vorkämpfer des Paneuropa-Gedankens R. N. Toudenhove-Kalergi, ge stützt auf ein technisches Projekt der Ingenieure Julius und Karl Jäger, «inen Mittelweg zu finden, der nach seiner Meinung den berechtigten Forderungen Deutschlands und Polens Rech nung trägt. Nach Coudenhove-Kalergis Vorschlag müßte das Ge biet der Freien Stadt Danzig mit dem östlichen Teile des Korri dors, der deutsch ist, an Deutschland fallen: der westliche Teil des Korridors mit einem von Dirschau nach Gdynia anzulegenden Echisfahrtskanal bliebe polnisch, während die Weichselmiindung zu internationalisiere» wäre. Schließlich müßte eine Verbin dung zwisä)en Ostpreußen und dem Reiche hergestellt werden. „Osllocarno" In der nationalsozialistischen Presse wird zum sound sovielten Male ein Artikel des „Badischen Beobach ters" aus dem Jahre 1929 ansgcgraben, in dem be dauerlicherweise einem sogenannten Ostlocarno das Wort geredet wurde. So gibt auch der Berliner „Angriff" om 15. August (Nr. 161) unter der freundlichen Ucber- ichrist „Wieder das fromme Zentrum! — Ist das nicht Landesverrat?" eine Stelle dieses Artikels wieder. In >inem „Kommentar" verschweigt das nationalsozialistische Blatt aber nachweislich, daß der im „Badischen Beobach- "r" seinerzeit vertretene Gedanke weder mit der Grund einstellung der Zentrumspartei zur Frage der deutschen Oftgrcnze im allgemeinen, noch des „Badischen Beobach ter" im besonderen, dessen unzweifelhaft nationale Hal tung der fränzöstschen Presse wiederholt Anlaß zu Befeh dungen gab, identifiziert werden kann. Das Thema „Ostlocarno" war im Spätjahr des Jah res 1929 Gegenstand lebhafter Erörterungen in der Zen- trumspresse. Um nicht durch abwegige Darstellungen von Einzelpersonen einen unklaren Eindruck aufkom men zu lassen, hat der A r t i k e l d i e n st der Deut schen Zentrumspartei (Nr. 190) am 19. Novem ber 1929 zu dieser Frage grundsätzlich und offiziell Stellung genommen. Nach einer einleitenden Feststellung der großen Schwierigkeiten, die einer deutsch-polnischen Ver ständigung entgegenstehen, und einem Hinweis auf die zahlreichen Bemühungen, die auf eine Entgiftung der Atmosphäre an der deutschen Ostgrenze gerichtet waren, ist In dem Artikel gesagt: „Die polnische Einstellung zur Minderheitenfrage, die Be handlung unserer Volksgenossen in den abgetrennten Gebieten, namentlich aber die mangelnde Einsicht der polnischen Oesfcnt- lichkeit gegenüber der Notwendigkeit einer Erenzreoision waren zu diesen Bestrebungen nicht gerade ermunternd. Aber auch nnaeliwt« der Tatsache, dgß selbst ausgesprockene Pazifisten tn Diese wäre nach einem technischen Vorschlag der Ingenieure Jäger auszusühren. Diesem Vorschläge entsprechend, wäre zwi schen Deutschland und Ostpreußen eine Eisenbahnlinie, die durch eine Autostraße ergänzt würde, zu errichten. Die Trasse hätte von der deutschen Grenzstadt Stolp auszugehen und wäre zur Halbinsel Hela zu führen. Von dort würde die Linie auf einem Damm den Putziger Wiek bis zur Höhe von Rcwa überqueren und in der Nähe von Gdynia ans Land stoßen, von wo die Linie vermittels eines sieben bis acht Kilometer langen Tunnels die Danziger Grenze erretckzen würde. Die Kosten des Projektes wären für eine eingleisige Linie 22 Millionen Goldsranken, für eine zweigleisige und eine Autostraße 34 Millionen Goldfranken. Dieses Projekt iviirde nach Ansicht seiner Schöpfer nicht nur den deutschen Wunsch nach einer direkten Verbindung mit Ostpreu ßen erfüllen, sondern auch einen wirtschaftlichen Aufschwung die ses Gebietes zur Folge haben, der die Kosten reichlich auswiegen würde, während Polen unter Sicherung seiner Verbindung eine weitgehende Entspannung seiner politiscl-en und militärischen Lage erzielen würde. Der Vorschlag ist interessant, entbehrt aber der Rücksicht auf die Wirtschaft: er hat keine Aussicht auf Annahme, da er weder die deutsche noch di« polnische Zustimmung finden wird und man auf beiden Seiten seine reichlich künstliche Konstruktion zu deutlich sieht. Daß man — sofern über haupt einmal ernstere Korridorgespräche möglich sein sollten — zunächst eine Kompromißlösung suckzen muß. um überhaupt Bo den zu gewinnen, ist natürlich klar. Aber man muß genau mis sen, was man im Endziel will und muß den Mut besitzen, sich in de» Forderungen zu begrenzen. Polen bei Behandlung ocr angeoeurerrn fragen von rein nationalistiichen Erwägungen beherrscht sind, ändert nicht unse ren Wunsch, daß eine paritätische Aussprache- und An näherungsmöglichkeit aus katholischer Grund lage zwischen den beiden Völkern, die in ibre* Haltung zu einander mehr und mehr in den Mittelpunkt des Weltgeschehens rücken, auch weiterhin zur Beseitigung der gegenwärtigen Er schwernisse beitragen möge. Diese grundsätzliche Bereitschaft bedingt eine klare und feste Zielsetzung. Und da ist es in erster Linie notwendig, den gegebenen Tatsachen mutig ins Auge zu blicken, und unumwun den d i e Schwierigkeiten anzusührcn, deren Beseitigung ein vorauszusetzendes Ersordernis ist. In diesem Zusammen hang i st es notwendig, ein e r n st e s Wort an die jenigen zu richten, die bedenkenlos einem so genannten Ostlocarno das Wort reden. Dieser Gedanke, wann und wo er sonst in der Oessent- lichkeit ausgetreten ist, chat stets eine ab lehnende Behandlung erfahren. Völlig abwegig ist es «eich, Schuld und Hemmungen nur beim eigeuen Volke zu suchen und. wie manche unserer Pazifisten das tun, durch einseitige Darstellungen bei der Gegenseite und in der össent- lichen Meinung falsche Vorstellungen zu erwecken, die sich früher oder später rächen müsscck. Um nicht mißverstanden zu werden, sei einmal klar aus gesprochen. was wir von einem Osllocarno grunndsätzlich halten. Eine Garantie der gegenwärtigen Ost grenze, also die Ucbcrtragung der in Locarno getroffenen Bestimmun gen bezüglich der Westgrenze (Elsaß-Lothringen), i ii fiir uns, abgesehen von gefühlsmäßigen Gründen, die dagegen sprechen, aus nationalen und rcalpolitijchen Rück sichten aber auch unter dem Gesichtspunkt historischen Rechts, vollkomme n untragbar. Selbstverständlich hat der in Locarno gewährleistete Verzicht aus ein« gewaltsame Rückeroberung Elsaß-Lothringens auch für den Osten und Süden lTiidtirol) leine Gültigkeit. Anderseits gilt die immer w lederkehrende Forderung des deutschen Volkes, ihm auf friedlichem Wege Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, an alle diejenigen gerichtet, die das Reckt der S e l b ü l>c st i m IN u n a geprediat. vrak- tlfch " ? * r ote M,, ck>, „es Steges immer nocyzu» Unterdrück»» des Schwachen mißbrauchen." Dieser parteiamtlichen Berlautbarung zu der Frag« eines „Ostlocarno", die an Klarheit nichts zu wünschen übrig läßt, haben wir nichts hinzuzufügen. Wir müssen es aber entschieden znrückwcisen, von einer Partei, deren oberster Führer in einem Telegramm an den Vertreter des „Popolo d Italia" erst vor kurzem seinen Perrat an Südtirol erneut bestätigt hat, uns des „Landes verrats" zeihen zu lass«» NI. „Wechsel des politischen Systems" Dir Sächsisch« Wirtschaftspakte! stellt Prosessor Bredz Bedingungen. Dresden. Der „Sachjcndienst". die der Sächsischen Wirt- schaflspartei nahestehend« Korresponücnz, schreibt zum Rücktritt des bi-chcrigen Vorsitzenden der WirlsäMslszuirlei, Drewitz, u, a. Folgendes: „Der Rücktritt Drewitz' von der Führerschaft der Wirl- scl)asisparlei im gleiche, räumt vielerlei Hindernisse beiseil«, die der gesunden Führung einer aktiven Wirlicixistspottttk bisher im Wege standen. Drewitz Hal durch sein langes Zögern und durch sein« Starrköpsigkeil weder sich selbst einen guten Dienst erwiesen, noch der ivirlsck;aslsz>arleilichen Bewegung. Es kommt jetzt alles daraus an, welches Programm Dr. Bredt fiir die Wirlsastspartei durchführe:, will, bezw. cb er gewillt ist. eine wirklich aktive Politik zu leiten. Wir wollen «ine ver antwortungsbewußte Führersck>afl, die einen Wechsel des politischen Systems als klare Nolivendiglwil erkennt und einer Nalionalwirtschast einen bestimmt«» Vorrang vor der internationalen Wir!sck>ail einräumt, ohne die unbedingt not- ivendigen Verknüpfung«» mit dein internationalen Charakter de« Wirtschaft zu verkennen. Ter Kamps um die Eclzaltnnq und Festigung des Persönlichkeitswcrtes, des Eigentuinsbegrisies. de» Individualismus muß viel schärser betont werden und zum Aus druck kommen, als dies in den ganzen zwölf letzten Jahren der Fall gewesen ist. Revolutionäre Tendenzen auf ivirtschasts- und kapitalpolitischein Gebieie sind abzulehnen. Revisionistische Tendenzen müssen erkannt und ohne Schaden für gesunden Individualismus geleitet iverdcn. Aus diesen Aeußcrungen darf man darauf schließen, daß die Sächsische Wirtschaflspariei nach gewissen sachlichen Zu sicherungen bereit sein würde, sich wieder der Reickspactei de» Deutschen Mittelstandes anzuschließen. Praktisch laufe., di« Forderungen darauf hinaus, daß die Opposition der W:rlichasts, zwrlci gcge» das Kabinett Vrnning scharfer als bisher betont werden soll. Lb gcradc Prosessor Bredt dazu bereit iein wird, der diesem Kabinett ja früher angehört hat und erst ans wieder holten scharfen Druck, seiner Parleisreunde ansge'chteden ist, bleibt «in« oss«n« Frage. s. Die SPD. Ostsachsen verössenllichl eine Entfchließung ihres Parleivorstandes. in der zur Berluuderuug der Kürzung der Unterstützungen. Löhne und Gehälter sowie der Drosselung Ker Kredite an die Gemeinden die sofortig« Einberufung der Neichstagsfraktion der SPD. gefordert wird. s Neue Anweisungen der Krci'shauplmannschoftcn Die Kreishaupimannschosi Zwickau erläßt aus Grund der No'- Verordnung vom .">. Juni einen Nachtrag zur Steuerordnuug der Stadt Zwickau, durch den die Getrankesteuer in Hohe von v. H. eingesührt wird. — Weiterhin wurden durch die zusläncä» gen Kreishauptinannschasten die Wohlsohrisunlerslützuugssätze der Bezirkssürsorgeverbäude bei den Amtshouptmaunschosten Glauchau, Borna, Döbeln und für die Stadl Oschatz im Aussichtswege neu festgesetzt. s. Exportförderung Im Handwerk. Ti« jäcksi'ck.n Ge- werbekamm«r„ hab«» im Einvernehmen mit dem Leipziger Meßanit Feststellungen über Art und Umfang des bisherigen Exportes im Handwerk und zur Erkundung weiterer Export möglichkeiten in die Weg« geleitet. Bon ihrem Ergebnis wird es abhängen, ob eine Exportstelle für das Handiverk errichtet werden kann. : Der Schlafwagenlauf Dresden Hbf—Stuttgart Hbf. und umgekehrt <ab Dresden Hbf. 20.27. in Stuttgart Hbf !>0I, ab Stuttgart Hbf. l!>..!7, in Dresden Hbf. 6.5>5> ist wegen ungenügen der Benutzung wieder a u f g e h o b c n worden. NebeMscher Spaziergang Von Adolf Frist. Mit fünfzehn Jahren wurde Karl Forche in die Lehre zu einem Tischlermeister geschickt. Der Vater ,var kurz nach der Geburt des Knaben gestorben, die Mutter jedoch sorgte in den ccsten Jahren vorbildlich für das Wohl ihres Kindes, das sie, durch dunkle Schicksalsfügung verpflichtet, der Pflege fremder Menschen anvertrauen mutzte. Nach wenig mehr als zehn Jahren regelmäßiger Versorgung setzten die Paket- und Geld sendungen der im Ausland lebenden Mutter aus Die Pflege eltern des jungen Forche konnten jedoch den jungen Fremdling nicht unentaeltlich ernähren. Sie waren felver arm und lebten spärlich von harter Industriearbeit. Daß Karl über haupt ein Handwerk erlernen durste, bedeutete eine Bevor zugung vor den eigenen Kindern, die der Junge gewiß der naiven Hockachtung verdankte, die die einfachen Menschen trotz allem vor der besseren Herkunft ihres Zöglings empfanden. Der Meister des schmächtigen und stets blaßen Karl war grob, er verlangte sehr viel Hetze von seinem Lehrjungen und schimpste ohne Unterschied aus die Arbeit seiner Leute ein, auch wenn diese sich eifrigst anstrengtcn. Karl Forche hatte keine Hände -um Anpacken, seine Muskeln waren schlaff und unent wickelt, und das dauernde Schelten machte ihn noch nach der Arbeit zittern. Die einzige Freude bereitete ihm das Geld, das ihm einzeln« Leute gaben, zu denen er fertige Arbeiten aus der Tischlerwerkstatt tragen mutzte. Diese Münzen sam melte er gewissenhaft und unternahm nach mehreren Wochen au einem Samstagnachmittag zum ersten Male einen geheimen Ausflug in den besseren und reichen Teil der Stadt. Inzwischen hatte er zwar schon schöner« und gepflegtere Stratzen gesehen als di« seine, Viertels; meistens war er aber auf solchen Stiegen in Begleitung seiner Pflegemutter oder seiner Stles» geschwister gervelen, und nun freute er sich unmäßig, mit einigem Geld allein umherstreifen zu können. Zn den Straßen gingen viel« Menschen in »Utziger Neu gierde, der Frühling hatte Helle Kleider hervorgelockt, eine schillernd« Sonne spielt« auf den schlenkernden Gestalten und cerltreut« ein, unoeständia« Wärm«. 5lule« trua leinen »In« fachen, vuiHelfarbenen Anzug unv stampfte in komischem WideL- fpruch zu feluer Zartheit mit den plumpen Stiefeln aus das Maste», „Mein Vater ist gestorben, er rvar groß und bleich, seine Hände betasteten schlanke Bäume, und die langen Finger brachen ab, rvenn sie plumpe Balken packen mutzten. Jetzt ist mein Vater wieder lebendig geworden, dort hinten geht er und dreht seinen Spazierstock zwischen den behandschuhten Fingern. Handschuhe können, glaube ich, sehr zart sein, aber wenn ich einmal weichen Stoss um mein« Hand fühle ganz eng wie einen Strumpf am Fuß, ja dann bin ich nicht mehr Lehrling in einer Tischlerwerkstatt, dann gehe ich neben einer schönen, feinen Dame im Hellen Kleid. Das wäre wahrschein lich meine Mutter' denn ich habe immer in die große Stadt schreiben müssen als Dank sür schöne Sachen, die es in unserer Straße nicht zu kaufen gibt. Schöne Geschenke machen nur seine Leut« mit vielem Geld. Unsere Stratzen sind viel dunkler hier ist es hell, die Sonne scheint, sie sticht in meinen Anzug hinein. Was juckt auf meiner Haut, der Stofs oder die Sonne? Beides juckt! Oh, da geht ein junger Herr mit dem Rock aus seinem Arm, er hat ein Helles Hemd an. Die Sonne macht sick-er die Hemden hell, weil der Stoff dünner ist. Ja, auch mein Anzug ist Heller als sonstl So, das ist bequemer, mein Hemd ist zwar dunkler als das des jungen Herr»; aber schließlich ist mein Hemd Heller als mein Rock. Ich möchte gerne ein rvenlg laufen oder springen. Ob nie mand mit mir einen Wettlauf macht? Wir könnten den Nock an ein« Laterne hängen. Das wäre lustig. Wer schaut mich denn so an? Immer schaut mich jemand an. so ein Idiot. Jetzt schaut mich schon wieder jemand an, ich schau' jetzt einfach auch alle Leute an. Nein, so geht es auch nicht. Sind denn alle Idioten? Habe Ich ein Loch in der Hose? Nein. Mein Hemd? Kein Vergnügen, so ohne einen Bekannten an Fremden vorüber zugehen. Immer noch werde Ich angestiert. Ich will mich ein mal umdrehen. Was? So viele Leute schauen mir nach? > JdlotenI Mein Meister kann, schimpfen. Der würde an meiner Stelle furchtbar brüllen, alle Leute mühten Bretter und Sägen schleppen. Das wär« besser für Euch, ihr neugierigen Assen. " Dann hättet ihr kein« Zett zum Gaffen. Dieser kleine Kerl könnte mein Bruder sein, ihu schaut aber keiner an. Rur ich. Warum jchaut man mich an uno ihu nicht? Der Junge gefällt mir gut, seine 'Mutter sieht sehr reich aus, ich gehe noch ein Stück mit ihnen. Wo komme ich hin. wenn ich mich umdrche und hinter dem Jungen mit der seinen Mutter hergehe? Die gehen aber schrecklich langjam, Au dem Spiel- wareuladen bleiben sie stehen, bleibe ich auch stehen. Schone, bunte Suchen, eigentlich zu dumm sür mich, sind ja keine Balken und langen Nägel, Und dieser kleine Kerl den»? AK. da ist er ja tm Spiegel. Er und ich. Sein Hemd ist hell, weiß ohne Flecken; aber was? Jetzt schaut mich dieser Junge ja auch säum an. Auf mein Hemd sieht der?! Hier ist mein Gesicht! Meine Hände kannst du auch sehen, warum stierst du aus mein Hemd? Was. du lachst? lieber mein Hemd, weil es dunkler und schmutziger ist als deines?? Dummer Asse Das sag' ich... Wem? Nein, die lachen doch nur. Bin ich denn allein? Ja, allein. Nein, meine Muller. Früher schickte sie Pakete, jetzt nicht mehr. Ich will es jemandem sagen. Ich schreie jetzt. Ganz laut Alle sollen es hören. Stias?? " Karl sagte kühn und frech beim Abendessen, er möge nicht mehr beim Tischler arbeiten, die Arbeit sei zu hurt sür ihn; am liebsten würde er in einem großen Hotel an der Türe stehen, er hätte nachmittags kleine Jungen seines Alters an den Hotel portalen neben dem Portier stehen sehen. Ob das nicht möglich wäre? Vierzehn Tage später lernte Karl Förch« in einem kleinen Gasthof Speisen und Getränke zutragen, diese 'Arbeit qcsiel ihm weit besser, auch hier schalt man ihn ost. aber der Ober durst« wegen der Gäste wenigstens nicht jo laut und erschütternd brül len wie der Tischlermeister. Ausbau des Weimarer Schloßmuseums. — In dem leit Jahren von Prosessor Wilhelm Kohlcr neu.'.use,«bauten L-'äeh» mufeum zu Weimar sind jetzt die letzten bisher nicht .upangM llch geivesenen Räume eingerichtet worden. Sie enrbott.-, kunstgerverbliche Gegenstände, namentlich Slcinzeun schmiedearbciten und Schnitzereien au» Eljenbein un»