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MH, NX« man fleht, um einen KonsNkt, her an DebevNiW weit über frühere Rebellionen machtlüsterner Tuchun» hinausgeU^achen z„ der souveränen Selbst ¬ herrlichkeit, mit der Tschiang Kai-shek bei der Einberufung der Nationalversammlung, die di« vorläufige Verfassung verkünden sollte, vorging. Hie etwa 800 Repräsentanten des „neuen China" waren in Wirklichkeit auserwählte vnd zum größten Teil von Tschiang Kai-shek persönlich be, rufene Parteigänger der Nanking-Regierung, deren Ein verständnis mit den Plänen Tschiang Kai-sbeks von vorn herein sicher war. Dafür, daß es so war, bürgt die Tat ¬ sache, daß die ungefähr 400 Paragraphen und Bestimm»», gen der provisorischen Verfassung in elf kurzen Sitzungen von dieser „Nationalversammlung" gutgeheitzen wurden. Di« Versammlung nahm schließlich noch einstimmig eine Huldigungskundgebung für Tschiang Kai-shek an, die in einem Ton gehalten war, der unmitzdeutbar erkennen läßt, daß es Tschiang Kai-shek ohne weiteres gelungen sein würde, sich auch formell zum Präsidenten der Republik China proklamieren zu lasten, wenn er nicht zu klug ge wesen wäre, dem guten Glauben seiner Anhänger und der hinter der Nanking-Regierung stehenden Masten auch noch diese Belastungsprobe zuzumuten. Ist doch der Vorwurf, nach der Diktatur zu streben, der Kernpunkt aller von den verschiedenen Seiten in den letzten Jahren gegen ihn ge richteten Angriffe. Seine geistige und tatsächliche Ueberlegenheit, die for maler Bestätigung durch Usurpierung irgendwelcher Aemtev oder Titel nicht mehr bedarf, spricht sich vielleicht am deut lichsten in dem riesigen Aufwand aus, den seine Gegner nötig zu haben glauben, um ihn zu stürzen. An Versuchen dazu hat es ja in den vergairgenen Jahren niemals gefehlt. So ernst wie gegenwärtig war jedoch die Lage noch nie, und es will nichts heißen, daß die Nanking-Negierung Ende Juli von einem großen Sieg der Regierungstruppen in der Provinz Klangst, Halbwegs zwischen Nanking und Kanton, berichtete. Es war ein Sieg, der den Aufmarsch der Gegner zwar gestört, aber offenbar nicht verhindert hat. Wie er ausfieht, wird erst jetzt klar erkennbar. Im Norden rebelliert der mandschurische General Schi Pu-lan gegen feinen Oberherrn Tlchang Hsue-liang, den Sohn des früheren Beherrschers der Mandschurei Tschang Tso-tin, den sich nach einer langen Periode ewigen Schwankens Tschiang Kai-shek dadurch verpflichtet hat daß er seinen Lieblings neffen mit der Tochter des mandschurischen Generals ver mählte, wobei eine selbst für chinesische Marschallsverhält- niste reichliche Morgengabe nicht die geringste Rolle spielte. Schi Pu-san scheint nach den letzten vorliegenden Mel dungen mindestens noch nicht besiegt zu sein; zeitweise be drohte er sogar sehr ernstlich die alte chinesische Hauptstadt Peking und ihre Verbindungen mit Nanking. Rechts und links von ihm, das Gebiet zwischen der Küste und der inneren Mongolei beherrschend, stehen die Tuchnns von Cchantung, Han Fu-tschu, und von Schansi, S)en Hsi-schan, ehemals als Mustertuchun und Mann der Vernunft ge achtet, ja berühmt. Die westlichen Gebiete der inneren Pro vinzen zwischen Hoanaho und Jangtsekiang werden be herrscht von einer Reihe roter „Armeen", deren Zahl auf 20 bis 25 geschätzt wird. In Wirklichkeit handelt es sich zwar nur um große kommunistische Banden, deren Bewaff nung völlig unzureichend und deren Ausstattung durchaus die von Räuberbanden ist, allein sie stellen ein Ferment : dar, durch das die Millionen der Bevölkerung bis ins letzte - Bauernhaus kommunistisch verseucht sind. Hier herrscht be reits das Regime der Sowjets, dem sich weder Mann noch Frau, weder Greis noch Kind entziehen kann. So stellt sich der Anschluß an den roten Süden von selbst her; der rote Ring ist geschlossen. Wird Tschiang Kai-shek ihn sprengen ! können? ' > Im Augenblick allerdings rst rr bereits gesprengt. Die Natur ist Tschiang Kai-shek zu Hilf« gekommen. Aus dem oberen, Deutschland an Größe mehr als viermal über« tresfenden Flußgebiet des Jangtsekiang haben sich seit Tagen unerschöpfliche Wastermasten in den verhältnis mäßig engen Mittellauf des Flusses ergossen und hier ein Gebiet ungefähr von der Größe Bayerns in einer selbst in der an Naturkatastrophen dieser Art nur zu reichen Ge schichte Chinas beispiellosen Weise überschrvemmt. Damit ist die Verbindung zwischen dem Norden und dem Süden zerrissen, sind die Banden der mittleren Provinzen in ab seitige Schlupfwinkel verdrängt, ist die unmittelbare Er» fahr für Nanking behoben. Es ist ein furchtbarer Preis, den China dafür zahlen muß, denn die Katastrophe hat eines der wirtschaftlich und agrarisch wichtigsten Gebiete Chinas betroffen. Der Herbst naht und damit der Augen blick, wo die chinesische Soldateska und ihre Führer nicht mehr nach Wassenerfolgen, sondern nach ausreichenden Winterquartieren auszuschauen pflegen. Somit dürste für dieses Jahr die Gefahr gebannt sein. Aber im nächsten Jahr, wenn die Wasserfluten sich verlaufen haben, wird die rot« Flut wieder steigen. Russisch-polnischer Neutralttätspaki? Pari», 21. August. Die „Chicago Tribüne" will erfahren habe», daß die in Paris geführten französisch-russischen Ver handlungen Fortschritte gemacht hätten, das; aber in Paris selbst nur ein Abkommen unterzeichnet werden würde, durch das beide Länder sich verpslichten, auf Krieg zu verzichten: je doch werde das Abkommen durch einen Neutralitätspakt zwi schen Rußland und Polen ergänzt iverden. Entsprechende Verhandlungen zwischen Warschau und Moskau seien bereits im Gange. Zu den Pressemeldungen über den Abschluß eines fran- Höfisch-russischen Nichtangriffspaktes wird von Berliner zu ständiger Stell« mitgeteilt, daß di« Reichsregierung über die Verhandlungen, die schon seit längerer Zeit schwebten, sowohl vo« französischer al» auch von russischer Seite unterrichtet worden fei. Der französisch-russische Nichtangriffspakt, der Übrigens noch nicht abgeschlossen ist, widerspräche in keiner Weif« dem Geist oder dem Wortlaut des Berliner Vertrages rmd laufe auch nicht der deutschen Politik zuwider. Zur Ernennung Francois Poncets Pari», 21. August. Der im gestrigen Ministerrat zum französischen Botschafter in Berlin ernannte Unterstaatssekre- tvr Francois Poncet hat gestern abend dem Ministerpräsiden ten sein« Demission als Unterstaatssckretär überreich», tste an genommen wurde. Das ErnennungstuHret, das morgen erst veröffentlicht werden ivird, erwähnt, daß die Ernennung von Francois Poncet zum Botschafter in Berlin eine zeitlich befri stete ist. Denn nach der französischen Verfassung können Ab- i. Macdonalds Sparvorschlöge Die Schatzzoll-Frage London, 21. August. Ministerpräsident Macdonald, begleitet vom Schatzkanzler Snowde», empfing am Donnerstag die Vertreter der Oppo sitionsparteien. Die konservative Partei war vertreten durch Neville Chamberlain und Sir Samuel Hoare, die von Bald wins Privatsekretär begleitet waren, während für die liberal« Parte: Sir Herbert Samuel sfiir den erkrankten Lloyd Georg«) und Sir Donald Maclean erschienen waren. Macdonald unter breitete der Opposition die vom Gesamtkabinett am Mittwoch abend beschlossenen Vorschläge zum Ausgleich des Staatshaus haltes. ohne jedoch, wie es heißt, den vielumkämpsten Plan eines zehnprozentigen Schutzzolles auf Fertigwaren und Nah rungsmittel zu erörtern. Ob.'vohl bisher nichts über den Inhalt der Besprechung verlautet, dürste seststehen, daß dl« Konservativen rücksichts lose Einsparungen in den jetzigen Ausgaben für wich, tiger halten als die Einführung eines Schutzzolles. Die B«. fprechung soll am Freitag fortgesetzt werden. Man schließt hieraus, daß die Negierungsvorschläge in Ihrer jetzigen Form wenigstens d«n Konservativen noch nicht völlig annehmbar erscheinen. Anschließend empfing Macdonald den Beratenden Aus schuß der zxnlamentarischen Arbeiterpartei und machte sie gleichfalls mit den Ncgierungsvorlchlägen bekannt. Am Nach mittag begaben sick die fünf Minister des Sparausschusses — Macdonald, Snowden, Henderson, Graham und Thomas — zum sozialistischen Zentralbiiro, um ihre Pläne -cm General, rat der Gewerkschaften und dem nationalen Vollzugsausschuß brr Arbeiterpartei vorzutragen. DI« Vorschläge enthalten, soweit bisher bekannt geworden ist, folgend« Hauptpunkt»: 1. Kein Abbau der Vergünstigungen der Arbeitslosen versicherung, jedoch möglicherweise eine Erhöhung der Beiträge. 2. Vorschläge, um die Finanzen der Arbeitslosenversiche rung aus «ine gesundere Basis zu stellen, eventuell durch Ein beziehung weiterer Berufoklassen in die Pflichtversicherung. li. Gehaltsabbau für Kablnettsminlster, Richter, geivisse veamtenklasien, Lehrer und Polizei. 4. Ein« Sondersteu«, für gewisse festverzinsliche Staats und Industrlepaplere. 8. Einsparungen bei d«n einzelnen Verwaltungsbehörde». Die Frag« des Zolltarifes wird, wie es heißt, auf der Voll sitzung des Kabinetts am Donnerslagabend endgültig entschie den werden. Der Vollzugsausschuß der Arbeiterpartei gab nach dem Besuch der Minister «ine Erklärung heraus, in der es heißt, daß der Vollzugsausschuß beschlossen hab«, die endgültige Stellungnahme der Negierung selber zu überlassen. Der Generalrat der Gewerkschaften gab nach der Besprechung mit dem Sparausschuß bekannt, daß er nach Erwägung der Regierungsvorschläge seine Stellungnahme der Regierung zugehen lassen werde. Der Generalrat werde di« Besprechungen Uber die Frage der einzuschlagenden Politik fortsetzen. Der Dank an Belhlen Karolyis Nachfolge Budapest, 20. August. Ministerpräsident Graf Bethlen äußerte sich dem Vertreter des Ungarischen Korr.-Büros gegenüber über die Gründe seiner Demission und sagte hierbei solgendes: Nachdem es gelungen ist, die Ausländsanleihe von fünf Millionen Psund Sterling abzu- schließen und nachdem die Regierung in Gemeinschaft mit dem 33cr Landesausjchuß ein Programm ausgearbeitet hat. das zur Sanierung der finanziellen und wirtschaftlichen Lage Ungarns geeignet ist, sah ich kein Hindernis dafür, daß die Durchführung des Programms von anderen besorgt wird, zumal die schweren Kämpfe von mehr als einem Jahrzehnt, die ich nach bester Ueberzeugung im Interesse des Landes Vurchgcmacht habe, auch meine Gesundheit angrisfen. Jedermann im In. und Auslände, der die Geschichte der letzten zehn Jahre in Ungarn mit Auf- merksamkeit verfolgte, dürste sich darüber im klaren sein, daß diese Regierung nicht aus Männern bestand, welche die Macht anderen Kräften zu einem Zeitpunkt überlaßen, in welchem die schwere Lage es ersordern würde, daß sie am Platze bleiben. Durch meine Demission wird somit der nachdrücklichste Be weis dafür erbracht, daß Ungarn, wie ich die Lage beurteile, auf Grund des auogcarbeiteten Programms erfolgreich jeder Erfahr begegnen kann und die Wiederkehr des vollständig nor malen Wirtschaftslebens zu erwarten ist. Politische Richtun gen und Systeme sind nicht an Personen gebunden und dürfen es auch nicht sein. Der Beweis dafür, daß die derzeitige innen politische und aubenpolitisch« Richtun« auch weiterhin unver- ikndert bleiben wird, liegt in der Tatfache, daß ich auch weiterhin aktiver Mitarbeiter des politischen Systems bleibe, aus das fick auch die nrke Regierung stützen wird. Die gesamte Presse, auch die oppositionelle, würdigt die großen Verdienste des Grafen Bethlen um die Wiederaufrichtung des Landes. Sie hebt al» seine großen Werke das Kelinae» der finanziellen Sanierung Ungarns, die Wiederherstellung de» gesellschaftlichen Friedens und die Befreiung Ungarns aus der außenpolitischen Isolierung hervor. Lediglich die Wirtschafts politik seines Kabinetts wird kritisiert, jedoch fällt di» Bilanz alles in allem durchaus günstig aus Allgemein herrscht die Ueberzeugung, daß Graf Bethlen auch In Zukunft eine wesent liche Rolle in der Politik Ungarns spielen wird. In den Kommentaren wird in erster Linie hervorgehoben, daß weder in der inneren noch in der äußeren Politik ein Kurs wechsel zu erwarten sei. Die Ernennung des Grasen Karolyi zum Ministerpräsidenten gelte als der beste Beweis dafür, daß in der Innenpolitik keine weitgehende Vcrichiebung nach links, in der Außenpolitik auch keine Abkehr von der italienischen Orientierung und keine Anpassung an Paris erfolgen werde. Diesen Behauptungen gegenüber führt aber das rechtsoppositio- nelle Blatt „Magyarsag" aus, daß Graf Karolyi ein Franzosenfreund sei und seiner Gesinnung auch die reservierte Haltung Ungarns gegenüber der deutsch-österreichi schen Zollunion zuzuschreiben sei. Weiter betont das Blatt, das sich Ungarn bei den außenhandelspolitischcn Verhandlungen de» Tschechen gegenüber unter französischem Druck nachgiebig zeige und ihnen Begünstigungen einräume, die der ungarischen I». dustrie zum Schaden gereichten. geordnete nur für die Dauer von 6 Monaten mit einer auswär tigen Mission betraut werden. Man glaubt jedoch, daß Poncet sich endgültig der diplomatisckien Laufbahn widmen ivird und daher binnen kurzem sein Abgeordnetenmandai zur Verfügung stellen wird. Oie Verantwortlichkeit Alfons XIH. Prozeß gegen den ehemaligen König von Spanien. Paris, 21. August. Wie Havas aus Madrid berichtet, hat während der gestrigen Beratung des spanischen Parlaments, in der die Frage zur Erörterung stand, in welck)er Weise über das politische Verhalte» der srüheren verantwortliä-en Regierungsvertrcter bcsunden werden sott«, ob Lorch das Parlament selbst oder durch ein eigens zu ernennendes Komitee, der spanisä-e Ministerpräsi. denl Zamora ousgesührt, es gebe einen Schuldigen, der wie alle Könige obgcurteilt werden müsse, die sich über das Gesetz oder außerhalb des Gesetzes stellen. Diese Aeußerung des Mi- nisterprasidenlen sei in den Wandelgängen der Kammer iväh. rend einer Eitzmgrspause stark kommentiert worden. Die übrigen Minister hätten erklärt, daß sie mit dieser Aeußerung soll- darisch seien. Gläubigerversammlung der Nordwolle Bremen, 21. August. Die gemeinsam vom Konkursver- verwalter, Rechtsanwalt Dr. Heinemann, einberusene nicht öffentliche Gläubigerversammlung der Norddeutschen Wollkäm merei und Kammgarn Spinnerei trat heute vormittag hier unter dem Vorsitz des Konkursrichters Dr. Höver zusammen. Zutritt haben in der Hauptsache nur Konkurs und Masse-gläu biger, Aus- und Absonderungsbcrechtigte, Aktionäre werden nicht zugelassen. Der Konkursverwalter gab zunächst einen ausführlici)«» Bericht über die Entwickelung der Lage. Nach der Eröffnungsbilanz im Konkursverfahren über das Ver mögen der Nordwollc per 21. Juli betragen d'o freien Aktiven 38 851 192 RM., denen an ungesicherten Passiven 235 198 235 Reichsmark gegenüberstehen. Schiedsspruch für die ofloberschlesischenE srnhütten wtb. Kattowltz, 2t. August. Di« Schiedskommission hat In den: Lohnstreit der ostoberschlesisä)cn Eisenhütten einen S chicds spruch gefällt, demzufolge die Akkordlöhne in den einzelnen Arbeilerkategorien lv bis 18 Prozent herabgesetzt werden Von der Lohnsenkung werden insgesamt 27 MN Arbeiter betroffen. Die Arbeitnehmer haben wegen dieses Schiedsspruches den Schlichter angerufen. " Zusammenbruch eines natlonalsozlalistisckzen Zeitungs unternehmen». Die Frankfurter Zeitung meldet aus Wies Kaden, das dortige nationalsozialistische Zeitungsuntcrnehmen, in dem die beiden Blätter die „Rl)einwacht" und das „Frank surter Volksbialt" erscheinen, sei zusammengebroären. Zuviel Juristen in Preußen Der höhere Justizdienst in Preußen zählt, wie die Deutsche Beamtcnbund-Korrespondenz erfährt, nur noch K5V0 Planstellen gegen 7000 Stellen vor dem Kriege Die Aufnahmefähigkeit für junge Juristen ist daher sehr be schränkt. Die Zahl der Rcchtstudierenden ist, 1920 erstmalig zurückgegangen. Bei den Eerichtsasscssorrn herrscht bedrohliche Ueberfülle.« Dir Zahl der Rechtsanwält« hat sich von 70M im Jahre 1913 auf 10800 im Jahre t930, also um etwa 40 Prozent, erhöht. Nach den Jahresberichten des preußischen juristischen Landes rllfungsamtes Uber die Prü- sungsergebnisie des Jahres 1930 haben in Preußen das Assessorrnezamen von 1704 Referendaren nur 1345 bestanden Der Prozentsatz der Durchgesallenen ist auf 21 o. H. gestiegen Der vielbeklagte Widersinn, daß in die akademische Laufbahn gerade die weniger Befähigten hineingedrängt werden, belastet mehr und mehr die Prüfungen mit minder geeignete» Elementen und bedeutct ein« Gefahr für die Rechtspflege. Es mehren sich auch dl« Fälle, in denen Kandidaten vor Wieder holung der Prüfung betonen, sie wollten nicht „bet der Justiz" bleiben oder Anwalt werden, sondern nur eine Stell« mittlerer Bedeutung in der Wirtschaft erhalten; dazu aber müßten sie den A s s e sl o r t i t e l haben. Die Sächsisch« Anwaitskmnmer schrieb kürzlich: In bedrohlichem Ausmaß« wächst ständig dir Zahl der deutschen Rechtsanwälte. Von 12 b44 im Jahr« 1915 ist die Gesamtzahl auf 17 184 am 1. Januar 19S1 gestiegen. Ein Absinken ist um so weniger zu erwarten, al» tm Jähr« 1930 die Zahl der an den deutschen Universitäten einge schriebenen Studierenden der Rechts- und Etaatswisfenschast über 22 000, die Zahl der an den preußischen Universitäten Studierenden über 13 000 beträgt und die Zahl der Referen dare sich immer rveiter steigert. Der Bedarf der Justizverwal tungen des Reiches und der Länder ist nur verhältnismäßig gering. Die Wirtschaft ist ebenso wenig in der Lage, den An wärtern geeignete Posten zu bieten. Das Studiunz der Justiz bietet mithin sehr geringe Aussichten. ' DI« Lohnverhandlungen ln der englischen Schiffbau industrie sind endgültig se h l ge sch l ag e n, da die Vertreter der Werftarbeiter die von den Arbeitgebern als unvermeidlich bezcichncicn Lohnoerminderungen abgelehnt haben. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsausstchten. Zunächst noch weiterhin veränder lich Wechselnde Bewölkung, zeitweilig etwas Regen. Zu kühl. Meist lrkhaste Winde aus Süüwest bis Nordwej. Später, mög. licherweije erst zum Sonntag etivas Beruhigung und Besserung n-ahrjck-rinlich.