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l. Vellage. Montag, 6. November 1911. Leipziger Tageblatt. Nr. 308. 105. Hsnrnkma Amtlicher Teil. Nachlatz-Berfteigernnq. Donnerstag, S. November, von vorm. '/«IO Uhr ab, versteigere ich in Leipzig, Funkenburgstr. 10, t., die zum Nachlaß der Frau verw. Konsul Huste ge hörenden Mobiliargegenstände, Wäsche, Betten, I rlavwo, „vlärtmer", öffentlich gegen sofortige Barzalung. Lokalrichter. Sus Leimig unü llmgegenü. Leipzig, 8. November. Historischer Tageskalender siir Leipzig. 8. November. 1882 Einverleibung der Piaffen- und Petzscher Mark in den Gemeindebezirk Leipzig. 180Z Uebergabe des Villcrsbrunnen (Löhrs Platz) an die Stadt. 1832 Zweihundertjährig« Gedenkfeier von Gustav Adolfs Tod bei Lützen. Superintendent Großmann gründet den Gustav-Adolf-Verein. Glne alte Ratsverorünung gegen üas Salarülplel. Daß auch im alten Leimig das Hasardspiel viel betrieben worden sein mutz, läßt sich aus einer alten Verordnung erkennen, die vom Rat der Stadt Leipzig rm Jahre 1799 bezw. 1766 erlassen worden ist. DaS Dokument hat folgenden Wortlaut: .^Obwohl wiederholt obrigkeitliä>e Anweisungen zur genauesten Beobachtung des wegen der Hasard- und anderer hohen Spiele unterm 20. Dezember 1766 ergangenen landesherrlichen Mandats öffeut- lich bekannt gemacht worden sind, so will dock ver lauten, daß in hiesiger Stadt diesem Gesetz viel fältig zuwider gehandelt werde. ObrigkeitSwegen wird daher» insonderheit die Vor schrift: daß die Gasthalter und Wirte in Wein», Kaffee- -und Speisehäusern die bei ihnen Spielenden, west Standes sie auch sehn mögen, des anfangs mit Bescl-eidcnheit jedoch ernstlich mit Vorzeigung des Mandates, welches jeder von ihnen guten Endes im Hause haben soll, wegen der untersagten Hasard spiele oder anderer übermäßiger Spiele verwehren und wenn von ihnen dennoch damit fortgefahren, solche sodann der Obrigkeit bey Zwanzig Tyaler unnachbleiblich anzeigen, sowohl wenn Leute bei ihnen logieren, die dem Spiel nachgehen und davon Prosession machen, der Obrigkeit ebenfalls gebüh rend Anzeige tbun sollen. Hiermit nochmals eingeschärft auch werden zu- gleich ldem neuerlich, am 13. September 1797 er lassenen landesherrlichen Befehl gemäß die Gast halter und Wirte in Wein-, Kaffee- und Speise häusern, nicht minder andere Inhaber, wo der gleichen verbotene Spiele bisher geduldet worden, für daß solche bei Vermeidung der im gedachten Mandat darauf gesetzten Geldbußen, auch nach Befin den Gefängnis- und Zuchthausstrafen, unter keinem Vorwand weiter gestattet, vielmehr selbst auf die bei ihnen ein- und ausgehenden Personen ein wach sames Auge haben wollen, nachdrücklich verwarnt. Wonach ein jeder sich zu richten hat. Leipzig, 28. Sept. 1799. Der Rat zu Leipzig." * Se. Majestät der König von Sachsen tr°f gestern abend 5 Uhr 55 Minuten in Begleitung seines Gene- raladjutanten Generalleutnant von Müller u«d des Flügeladjutanten Major von Schmalz auf dem Dresdner Bahnhof ein, lebhaft begrüßt von einer zahlreichen Menschenmenge. Empfang fand nicht statt. Se. Majestät, welcher Gardereiteruniform trug, begab sich mit seinen Begleitern zu Fuße nach der inneren Stadt, die Goethe-, Schillerstraße und den Neumarkt entlang, über den M°rkt, die Katharinen- und Plauen- sche Straße hinab und die Promenade entlang nach dem Thüringer Bahnhofe, von wo aus er 7 Uhr 20 Mi«, mit Begleitung nach Thüringen weiter fuhr. * Geistliche Musikaufführung in der Lutherkirche. Der Glanz des Reformationsfestes breitete noch seine Strahlen über den Anfangsteil der Aufführung, Elaubensfestigkeit und -Freudigkeit schufen die Stim mung. Mit seiner Wendung rührten darauf die in den Mittelpunkt gestellten Solovorträge mehr an das Herz des einzelnen, dessen eingedenk, daß ohne innere Läuterung und Mitarbeit eines jeden Lhristenmen- schen dem großen Lverke Luthers das Fundament ent zogen würde. Bußtagsgedanken waren es darum, di« der letzte Teil anklingen ließ. Für die brav« Durch führung gebührt allen Aussührenden der herzliche Dank der Gemeinde, diente doch das Konzert der Lie bestätigkeit. In erster Linie sei der Herren Konzert meister Hering und Kammersänger Pinks gedacht. Unser feinsinniger Violinist bot Regers Largo, eine Rheinbergetsche Elegie und «in ziemlich mäßig«? Arioso von Rossi. Herr Pinks sang zwei Arien aus Mendelssohns „Elias". Die Orgelvorträge hatte Herr Schwarzbach übernommen. Vielleicht konnte er sich entschließen, den gedankenarmen zweiten Satz aus Gubkins C-Moll-Sonate aus seinem Repertoire ver schwinden zu lassen, bietet doch die einschlägige Lite ratur so viel des Schönen, daß wirklich kein Mangel vorliegt. Recht Gutes leistete der freiwillige Kirchen chor unter Kantor Richters Leitung. Mit R Mül lers schlichtem, melodischen Liede hatte er sich eine dankbare, mit Rusts Motette und Bachs „Ich lasse dich nicht" sogar ziemlich anspruchsvolle Aufgabe gestellt. Mehr Licht und Schatten, eine flüssigere Behandlung der Endsilben könnten in Zukunft nicht schaden. Das Ganze zeugte aber von Fleiß und liebevollem Studium. A. P. * Beckmann-Stiftung. Zum 20. Male seit der Be gründung der Beckmann-Stiftung (20 000 .<t) er folgte heute Mittag wie stets am 5. November beim P o l i z« i a m te die Verteilung der aus ihren Zinse» entnommenen Prämien an besonders tüchtige und eifrige Mitglieder der Schutzmannschaft durch Herrn Polizeidirektor Dr. Magier. 10 Beamte (2 Kriminal schutzleute, 1 Sitten-Schutzmann, 1 Wachtmeister und 8 Schutzleute des Straßendienstes) wurden jeder durch ein Geschenk von 60 erfreut. Der Polizeidirektor gedachte hierbei in ehrenden Worten des Stifters Herrn Konsul Hermann Beckmann, darauf hin weisend, daß seine und die kleine ElfriLe-Segenstif- tung bisher di« einzigen geblieben seien, die es er möglichten, dem Exekutivoeamten Belohnungen für hervorragend« Leistungen in seinem verantwortungs vollen, nicht leichten Beruf« zu gewähren. * Handel mit Kindern. Heute abend präzis 8 Uhr wird im Saal der alten Handelsbörs« am Naschmarkt Frl. Dr. jur de Waal, Berlin, über dieses Thema einen Vortrag halten: er ist öffentlich und dürfte für Kinderfreunde ganz besonderes In- teresse haben. r. Der Kgl. Sachs. Militärverein „Sachs. Ulanen* Leipzig und Umgegend beging gestern in den oberen Räumen des Kristallpalastes die Feier seines 27. S t i f t u n g s f e st e s. Der Theatersaal, in dem auf der Bühne in prächtigen grünen Pslanzengrup- pen die Büsten des Kaisers und des Königs aufge stellt waren, war reich und geschmackvoll in den Lan des- und Nkichsfarben und mit künstlerisch ausge- führten Endlemen geschmückt. Hierbei war die Lanze in großer Anzahl zur Verwendung gekommen. Die Beteiligung der Mitglieder des Vereins, sowie der hiesigen und auswärtigen Brudervereine war sehr zahlreich. Auch eine größere Anzahl Ehrengäste wohn- ten der Feier bei, an ihrer Spitze die Herren Amts- Hauptmann von N ost i tz - W a l l w i tz, Major von Wuthenau, z. Z Führer des 18. Ülanen-Regts., Rittmeister Fritzsche mit einer Anzahl der Herren Offiziere unserer Garnison. Das Trompetcrkorps des 17. Ulanen.-Regts. Oschatz, unter Leitung des Herrn Musikmeisters Rupprecht, brachte als Einleitung ein« hübsche Auswahl Musikstücke — Streichmusik — in trefflichster Ausführung zum Vortrage. Mit reichem Beifall wurden diese Darbietungen ent gegengenommen. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Bartholomäi, begrüßte mit herzlichen Worten die Festteilnehmer und hieß besonders die Ehrengäste willkommen. Dann gab er eine kurze Uebcrsicht über die Tätigkeit und Entwicklung des Vereins, der zur zeit 211 Mitglieder und 16 Ehrenmitglieder zählt. Der Redner schloß mit dem Gelöbnis unwandelbarer Treue zu Kaiser und Reich, König und Vaterland und bekräftigte dies durch ein Hurra auf Kaiser Wil helm, König Friedrich August und Prinz Johann k'ÄMilisn-Naolii'iokt 6 v. Statt besonderer Lnreigs. Leute mitt»? gegen 12 Bbr vorsekied plötaliob inkoigo eine» Leklagankalls mein geliebter Haun, der treusorgondo Vater unseres oinrig n Lindes 8err krvkmor LmoILan M Mtkrelerent äsr LelMer Leitung im 55. Vsbvvsjakrs. la tiekster Iraner velpMg, 5 Bovemder 1911. Lönigstraasv 6. km MW.äe SmlM Ad. kleiMM. Hie Drauerkeier mit anaobliexaender Linäsokerung Ludet llittvood, den 8. d. Ll. nachmittags 3 vkr, ia äsr Lapsllo äes LUdkiedboks statt. Beileidsbesuchs werden dankend abgslekvt. msi» Sestern adeaä verschied saalt uad ruhig unsere liebe Schwester, Tante und Orosstanto krLitlM llküiMk krauäl in ibrew 82.Vodensjahre. Vie» r eigen allen Vern and! en und Bekannten hierdurou an I-eiprlg, Lismarckstrasss 14, den 5. Bovember 1911. vis trauernden Hinterbliebenen, llondolewsbesncbo werden dankend adgslöbot. vis Beerdigung Ladet lllittvvocb, mittags 12 Bdr, von der Lapelle des.lokannislriedkokes aus statt. kreundiicbst rugedackts Llumeaspendeo beliebe man bei der Beerdigungsanstalt „Bietät", Llattdäikirchbok 28, adrugob n. Kis«» llieerMgungr-Bnzla» u. feuerbemtlmig Kustav UullKsr, Lomlorr »»«kakplivtr»«»» 8, Lok» verk. eleg., schicke Idamvulrttt» ru bedeutend ermLssigtea kreisen. Autark, getr. Lute v. 50 an. stets vorrätig. oiooso Sorben erschien Heinrich von Kleist Sein Leben und sein Werk. Bon Wilhelm Herzog In Lwd. M 7.50, in Hlbfrzbd. M10.- T. H. Beck'sche Vrrlaqsbuch- bandluna OSkar Beck München KILOS Mrbrrri Adler. Ltrshr 2 , hsbkn wir kinrn ° mmn Laden rrdffmt Wolmungen mnOi-ig. Vacuum-lViascbinen, 5teinfa352den mft Landstrabl ^lazcbinen, ?SrKektb0l1eN uncl Unoleum, feNLker heiler Hnl.ckucff in s>ivsiwoffnungen, Oeifarde-fassten offne eenirk. iVIlltten-Vernichtung unser Larsnlie. 4 7s/. »»» Osr Lsstrok 8M8enkeit,6erOe8entvsrtu.2uicullKl ^U8 clem einer Dame (811611) An sllereit vornehmes, Mets will kommenes präsent. — Leirr riislcretes ^roms; einriz slr ^sscirentuci»- k'srküm. — L.in Omversal- I'oilettemittel von iroirea ^zienisciiea küzensciisttea. — i^ösüiclr erkriscirenri. — Keiner ^locielaune unterworfen. Origin«I8»rchv HI. >.75. verl»ng« »Uldrücklich di» blarka ..lOk und vvci«! jede bl»cb»bmin>z. jede» mindervreniz« Brreuzai» rarück. vc«I kür leint und Bl»ut nur »ebidlieb. O»u de Colozne" i»t oncb or-eig«»t«o Berept 1 derlillieN »u» naverkiilicblvo, nur den »Iler- beiten BobitoÜen. — Leit >792. drei» I > — vor »Lkrl« I^»^orrlro1or-. äuk 6rund d'» von der 2ulas»ung»stello geuebmigten, dsi UN» vr- bklltlicbon Brospelrts sind nom. kl. 2.200.000,— 4V//o ru 103o/o rückzahlbare ToUschuIclversckreidungen 8eris M, Tolldetrag einer Oesamtanleibe vou vom. H. 3.000.000,— (Tilgung trübestsvs 211m 1. November 1917 Zulässig) der Mll-vrMrki-KmUM krieiirlk^Iiöke mmk rum Bandel und rur Xotir an der Berliner Börse »ugelasisn rrorden. Berlin, im Oktober 1911. ÜMIMI- IIÜ »imM-kluiIi. ürlimldulillr kecktUuk. Irreiiz t 80». ll f-1^ m. knv. . k/Iein Arbeitsgebiet! psrirer I^ssson-PIStterel seiner bterrenu/Sscbe >VSLckereI und ?!Sttere! sdr seine Osmen- und ^uLLteuervSrcbe Ssrdinen->VSrcbereI und Appretur nack PIsuener Bestem NottucSscbe IS k's. dar ?sund BssrvLscke 10 ?s. das psund von 25 psund an. b°3u! Winckler Erstklassige SrossvSscberel h.-k'Isgvitr, klonnenstrasse 7. lei. klr. 156SS. — itzptz», ktpho-, Alpschenbirre lftfert ^r. ». KI>I»r, Elisevstr. 4V. Tel. 324«. I »»ravtlert rvlv, » ktä. 1 K. D D 1ViIdk»ndI.,Lol»nn»devstr 27. I r »rirkr alr um«. auf Off. L. i148 v. 1L/1O. lagen» bei Postamt 7 m gewüuscht. Ziff. um»