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Bekämpfung der Mordseuehe Der kommunistische Messerstecher in Leipzig verhaftet Nottzen Dir Wunsch -es «vangelisll>en volksteils. I>n „Evangelischen Volksdicnst" vom Samstag, den 8. Au gust lesen mir einen Artikel, mit der Ucberichrijt: „War Curling in Puris in der Kirche?", dessen Lektüre uns mit Freude er- üllen mutz. Es heißt da: „Wir sreuen uns, daß Brüning auf die Erfüllung seiner Kirchlichen Pflichten so grossen Wert legt (Es ist dabei aus den Besuch der hl. Messe durch den Reichskanzler während seiner Anwesenheit in Paris abgesehen. Die Red.) und sein Bekenntnis zmn Christentum in dieser Weise vor der internationalen Welt ablegt. Ader wir habe» den Mut zu der Frage: War Curiius auch in Chegners und Paris in einer Kirche? trotzdem wir missen, daß sie auf dem Gesicht manches „rnrsthaslen Politikers" «in ironisch überlegenes Lächeln oder gar eine Geste der Ver achtung Hervorrufen wird. Wir Volksdieustleute aber bekennen osscn: Hätten wir «inen evangelischen Reichsaußenminister, der ebenso treu zu seinem Glauben und zu seiner Kirche hält wie Brüning zu der seinen, dann würde unser Vertrauen zu ihm dadurch erheblich steigen. „Vor Menschen ein Adler, vor Gott ein Wurm, so stehst du fest im Lebcnssturm", auch der inter nationalen politisci)en Finanzvorhandlungen. Der evangelische Teil unseres Volkes hungert nach Persönlichkeiten, bei denen Sachkenntnis, politisä-e Begabung und nüchterner Sinn sich ungezwungen und natürlich paart mit lebendigem Christen- und Kirchentum. Wir sehen mit einem gewissen Neid sronime Staatsmänner im Ausland, in Holland, England, in der Tschechoslowakei und andcrewo und sreuen uns, ein leuchtendes Beispiel für Kirchen treue auch auf evangclisä-er Seite in der ehrwürdigen Gestalt unseres Reichspräsidenten unter uns zu haben." Sie hab«,, all« g«slegt. Bekanntlich behaupten die Nationalsozialisten, am 9. August l;abe die KPD. klüglich versagt. Nur der Voll- ständigkeit halber sei ausgefiihrt, -aß die KPD. selbstverständlich das genaue Gegenteil behauptet. Am 10. August hat der offi zielle Pressedienst der KPD. eine Mitteilung verbreitet, in der es heißt: „Der Volksentscheid ist ein wahrer roter Volksentsä-ei- ge wesen, was auch bestätigt wild durch di« Ergebnisse in Mittel deutschland, im Industriegebiet, Lberschlesien und im Ruhr- und Nheingebiet. Der Volksentscheid wurde in allen entscheidenden Industricbezirken unter der Hegemonie des revolutionären Proletariats durclMsührt Die Nationalsozialisten waren von der Bildfläche verschwunden." Die Kommunisten berufen sich — ivahrscheinlich auch mit Recht — darauf, daß einzelne ihrer Hochburgen, so Halle, Rem scheid und Wittenberg mit die höchsten Bcteiligungszissern zeigen. — Aber diesen ganzen Streit nm die weggcschwommenen Felle mögen die betrübten Lohgerber unter sich ausmachcn. . . . Wer greift an? Das Reichsbanner Schwarz-Rol-Gold verbreitet eine Dar stellung der Zwischenfälle, die sich beim Koblenzer Reichsbanner- Tag ereignet haben. Darin heißt cs: „Der Geschäftsführer der Koblenzer S. A.. Decker, wurde verhaftet, weil er am Schloßcafü Reichsbannerlente mit scharf geladener Pistole bedrohte. (Der Schncllrichter hat ihn mittler weile zu drei Tagen Gefängnis verurteilt.) — Schon Sonnabends wurde am Löhrrondell auf den Reichsbannerzug geschossen. — In der Schloßstraße pöbelten junge Slahlhelmer und National sozialisten die Reichsbannerkameradcn an. Ein etwa sechzig jähriger Kamerad wurde von jungen Bursclwn dauernd belästigt, schließlich geschlagen und verletzt. Sonntags kam es in der Rizzastraße zu einem Zusammenstoß mit Stahlhelmern. Tort hatte der Stahlhelm im Keller eines Hauses ein Quartier auf geschlagen. Auf vorübergehende Reichsbanncrlcule wurde aus diesem Keller geschossen. Einer unserer Kameraden wurde am Kopf verletzt. Daraufhin setzten sich die überfallenen Kameraden zur Wehr. Die Polizei war jedoch gleich zur Stelle und schrill energisch ein Bei der Haussuchung wurden fünfzig Stahl helmer sestgestellt, drei Pistolen und 25 Patronen beschlagnahmt. — In verschiedenen Fällen wurde das Reichsbanner aus dem Hinterhalt mit Steinen bombardiert. Eine fanatisierte Frau schüttete einem Kameraden des Reichsbanners Pfeffer in die Augen." Bekantlich behauptet man auf der Rechten, Stahlhelm und Nationalsozialisten griffen nie an, sondern handelte» immer nur in Notwehr. Wie wollen denn die Herren diese — «in- «vandsrei bezeugten — Vorfälle in Koblenz erklären? i.riprsg und Umgebung Ver Präsident der Leipziger Handelskammer tödlich verunglückt Leipzig, 16. August. Am Sonntagnachmittag verunglückte in der Nähe des Forsthauses Raschwitz bei Leipzig der Personen kraftwagen des Präsidenten der Leipziger Industrie- und Han delskammer Geheimrat Dr. Schmidt. Geheimrat Schmidt, der seinen Wagen selbst lenkte, ist dabei tödlich, sein mit- sahrender Sohn Wolfgang schwer verletzt worden. Geheim rat Schmidt wollte an der Unglücksstclle einen ebenfalls stadt- wärtsfahrenden Krastivagen überholen. Dabei l-al er aus noch nicht geklärten Gründen die Herrscl-ast über seine» Wagen ver- loren. Der überholte Wagen kam ebenfalls aus der Fahrt richtung und stieß mit einem entgegenkommenden Straßen- bahmvagen zusammen. Der Wagenführer der Straßenbahn ist verletzt worden, ebenso der Führer des überholten Wagens. Außerdem geriet die Straßenbahn infolge des schnellen Brem sens in Brand. Geheimrat Sel-midt war Aussichtsratsvorsitzcnder der Thür. Gasgesellschaft und der Leipziger Feuerversicherungsanstalt. Er mar Inhaber des Bankgesclhrftes Hammer u. Schmidt in Leipzig und spielte eine große Rolle im mitteldeutschen Wirtschastsleben. Dr. Ähmidt hat ein Alter von 60 Jahren erreicht. ) Bon der Landesuniversität. Das Dolkobildiingsmlniste- rium hat mit Zustimmung des Gesamtministeriums die Wahl des neuen Rektors der Universität Leipzig Prof. Dr. Litt b e st ä t i g t. ) Starker Am«rikab«such d«r Herbstmess«. Wie von unter richteter Seite aus Neuyork mitgetetlt wird, haben sich eine große Anzahl amerikanischer Kaufleute entschlossen, die Leip ziger Herbstmesse zu besuchen. Es ist erfreulich, daß der ameri kanische Handel damit zum Ausbruch bringt, daß auch er an die belebende Bedeutung der Herbstmesse glaubt und von ihr sich erheblichen Nutzen verspricht. Leipzig, 17. August. Zu einer schiveren politischen Schlägerei kam es am Sonn abendvachmiltag an der Ecke Merseburger und Lützener Straße, ivo sozialdemokratische Flugblallverleiler von Kommunisten angepöbelt und mit Messern gestochen wurden. Der 21 Jahre alte Maurer Markus erhielt einen so schweren Lungenstich, daß er bald »ach seiner Einlieferung in ein Krankenhaus »er st a rb. Ein zweiter Flugblallverlcilsr, der Slcindrucker Baum- gärtel, bekam einen Stich in den Hals. Auch ein Unbeteiligter namens Kleemann wurde bei dein Versuch, die Angreifer ab zudrängen, verwundet. Die beiden Verletzten konnten nach An legung von Notverbänden in ihre Wohnungen entlassen werden. — Im Laufe der Nacht wurden sieben Personen unter dem Ver dacht, an der Bluttat beteiligt zu sein, dem Polizeipräsidium zu- gesiihrt. Während eine Person am Sonntag wieder entlassen werden konnte, wurden die übrigen sechs Personen als der Teil nahme an der Messerstecherei dringend verdächtig in Haft behalten. Dieses bedauerliche Vorkommnis und die Tatsache, daß in den letzten Woäpm und Monaten wiederholt an dieser Stelle sich linksradikale Elemente angesammelt haben, die politisch Andersdenkend« belästigten und wiederholt Gewalttätigkeiten verübten, haben das Polizeipräsidium veranlaßt, «ine Bekannt machung zu erlassen, die bereits am vergangenen Sonnlag in Kraft trat und wonach jedes Herumstehen sowie das unentgelt liche Verbreiten von Zeitungen, Zeitschriften, Flugblättern. Auf rufen und sonstigen Druckerzeugnissen auf der Merseburger Straße zwischen der Demmering- und Kaiserstraße sowie aus der Lützener Straße von der Einmündung der Kaiser- bis zur Guts- muthsstraße verboten ist. Zuwiderkiaudlungen wcrden mit Hast strafe geahndet. Die ununterbrochen fortgesetzten Ermittlungen der politi schen Polizei des Polizeipräsidiums führten heute zur Festnahme des 18 Jahre alten Arlreiters Kroll, Leipzig-Lindenan. Nach den übereinstimmenden Angaben mehrerer Zeugen hat Kroll am Sonnabendnachmittag den sozialdemokratisä)en Flugblattvertei- ) Unfälle. Sonnabend nachmittag stießen an der Ecke Höl lische und Gustav Kühn Straße zwei Privatwagen zusammen, wobei ein Wagen umgeworfen und sein Besitzer schwer verletzt wurde. Der Verunglückte, der -18 Jahr« alte Direktor Böhm, wurde dem Krankenhaus zugcführt. — Auf der Riesaer Straße wurde am Sonnabend der 88 Jahre alte Rentenempfänger Lcib- nitz von einem Straßenbahnwagen erfaßt und 2b Meter weit geschleift. Er ist an den erlittenen Verletzungen nach der Ein lieferung ins Krankenhaus gestorben. s Reglerungsrat Nerger Oberbürgermeister von Zeih. In der letzten Sladlverordnetensitzung in Zeih wurde die im Ja nuar vorgenommene, vom Innenministerium jedoch nicht geneh migte Wahl des Regierungsrates Neroer zum Oberbürgermeister von Zeitz wiederholt. Negierungsrat Nerger wurde in der Stich wahl mit 17 gegen 1b Stimmen, die auf Dr. .dartwig entfielen, auf zwölf Jahre zum Oberbürgermeister gewählt. Bei Durch beratung der Anstcllungsbedingungen wurde vom Berichterstat ter erklärt, daß man gegen ein Fettgehalt von 12 000 RM. nichts einzuwenven habe. Daraufhin erfolgte mit 18 gegen 17 Stim men die Annahme der Anstellungsbedingungen. (kemnitr, Ivicstsu, PIsuen Zwickaus Haushaltplan Zwickau, 17 August. Da der Rat l» seiner letzten Sitzung den ihm von der Kreishauptmannscliaft zur Nachprüfung zurück gegebenen Hauehallplan siir das Rechnungsjahr 1931 erneut ab gelehnt l;a> und beschlossen hat, ihn den Stadtverordneten nicht znr Feststellung zu unterbreiten, hat der Oberbürgermeister in neuer Fassung den Haushaltplan der staatlichen Aufsichtsbehörde vorgelegt. Die Ncuausslellung des Haushaltplanes enthält nicht nur eine große Zahl zum Teil wesentlich gesenkter laufender Ausgabeposten, sondern bringt auch einschiieidende Maßnahmen in den sozialen und kulturellen Einrichtungen der Stadt. Zu den schon erfolgten Sparmaßnahmen kommt noch die Einschrän kung der Städtischen Bücl)«rei, die Aufgabe der Volkshochschule, der Belriebsrälcschule. die Einstellung des Stadtthcaters mit Beginn -er Winlerspielzeit und die Auflösung der Stadtkapelle zum gleichen Zeitpunkt. Weiter ist die Einführung der Ge- tränkcsteuer und eines MOprozcntigcn Zuschlags zur Bürger steuer vorgesehen tz. Die Krelshauptinanns<t»aft Zwickau hat In Durchführung der Maßnahmen zur Sicherung der Haushaltsührung der Ge meinden weiterhin für -le Sladtgemcinde Au« und für den Bezirkssiirsorgeverband d«r Stadt Zwickau die Für sorge r i ch t s ä tz « herabgesetzt. tz. Einen schiveren Sturz hat bei der Bastel In Rcnse, wo erst kürzlich «in Geschwisterpaar tödlich verunglückte, der Mecl>auiker Erich Iudenieind aus Dresden erlitten. Er wurde ins Stadtkrankenhaus Glau6>au cingeliescrt. s. Verwendung ausländischen Holzes bei Beihilfebauten. Obwohl in den Grundsätzen über Bewilligung von Baudarlehen aus der Auswerlungssleuer bestimmt wird, daß Werkstoffe aus ländischen Ursprungs nicht verwendet werden dürfen, wenn sie in geeigneter Beschaffenheit und zu angemessenem Preise be zogen werd«n können, sind in letzter Zeit wiederholt Fälle be kannt geworden, bei denen ausländ! lä>es Holz verwandt worden ist. Die Verteilungsstellen für die Vaudarlehcnsmittel aus der Aufwertungssteuer haben daher die Anweisung erhalten, Vor sorge zu treffen, daß in Zukunst bei Bcihilfebautcn die Ver wendung ausländischen Holzes nicht mehr vorkommt. s. Verkehrsrllckgang bei den staatlich«» Krastivagenlini«». Die allgemein ungünstigen Verhältnisse sind auch auf den Ver kehr bei den staatlichen Kraftwagenlinien nicht ohne Einfluß geblieben, so Ist di« Zahl der befahrenen Linien Im Juni 1931 gegenüber dem Vorjahr um 5 auf 183. die Zahl -er beförderten Personen von 2 533 000 ans 1977 000 zuriickgegangen. s. Zählung der Versorgungsanwärter. In einer Verord nung des Gesamtministeriums zur Aenderung der Ausführungs verordnung über die Anstellungsarundsätze wird bestimmt, daß die Zahl der bei den einzeln« n Behörden beschäftigten Versor- gungsanwärter nur noch einmal jährlich, und zwar am 1. Feruar angezeigt wird. ler Markus erstochen und zwei weitere Sozialdemokraten schwer verletzt. Chemnitz, 17. August. In der Nacht zum Sonnabend gegen 1 Uhr wurde öcr 22 Jahre alte Nauoiialiozialist Herbert Grobe in der Hahnsteinstraße von hinten angeschosseu und ist kurz nach Einlieferung in das Krankenhaus gestorben. Univeit der Mord- stelle wurde nochmals über die Straße nach anderen National sozialisten geschossen, ohne jedoch jemanden zu treffen Die Täter sind entkommen. Man ist der Aussassung, daß die Täter Kommunisten sind und der Uebersall schon von langer Hand vor bereitet war. Strafe für Ausschreitungen Dresden. Am 2. Juni hatte im „Keglerheim" eine von der KPD einberufene Erwerbslosenversammlung stattgesunden. Nach Schluß der Versammlung zogen Trupps der Teilnehmer unter „Hunger"-Rufen nach der inneren Stadt Um die Weber gasse zu säubern, war Polizei eingesetzt worden, die von der Menge mit Johlen empsangen wurde Als einer der Beamten zur Festnahme des Hauptschreiers schritt, wurde er von diesem dem 28jährig«n Handlungsgehilfen Hellmuth Laubner mit Fäu sten ins Gesicht geschlagen. Die Menge versuchte, Laubner zu befreien und schlug auf den hartbedrängten Beamten, der nun mehr blank gezogen hatte, und auf ihm zu Hilfe eilende Zivil personen ein. Als das Ueberfallkommando anrückte, schrie der ebenfalls in der Meng« befindliche Metalldrucker Willy Heikler den Beamten zu: „Lumpen! Bluthunde!" Laubner und Heidler wurden zur Wache gebracht. — Beide mußten sich am Sonnabend wegen schwerem Aufruhr, Widerstand bzw. Veamtenbeleidigung vor dem Erweiterten Schöffengericht verantworten D«r Ge richtsarzt bezeichnete Laubner als gemindert zurechnungsfähig. In Uebereinstimmung mit dem Antrag der Staatsanwaltschast verurteilt« das Gericht Laubner wegen schweren Aufruhrs zu acht Monaten Gefängnis und Heidler wegen öffentlicher Be- anitenbeleidigung zu vier Wochen Gesängnis. 5>UL cser l.suritr Eröffnung der Reichenberger Messe Reichenberg i. B.. 16 August. Am Sonnabend wurde hiev die 12. Reichenbcrger Textilwaren- und Textilmaschinenmesse eröffnet. Insgesamt sind 12 große Meßhäuser belegt. Die deutsche Industrie ist wie bei de» früheren Messen so auch diese* Mal stark vertreten. Auf Vorstellungen des Relck-enberger Bilv» gcrmeisters in Berlin ist siir Reisende aus Deutschland di« 106« Mark Grenzsperre aufgehoben worden. Bei der Eröffnungsfeiev waren ein Vertreter des tsä)«chischen Handelsministeriums, dev deutsche Konsul Gras Pfeil, der englische Konsul Elliot sowt* die Spitzen der staatlichen und städtische» Behörden in Reiche»« berg zugegen. ü l Ein Motorradunsall mit tödlichem Ausgang «reianetG sich am Sonnabendabend in Hörnitz. Ter Kontorist WaiteO Tannert aus Seilendors lenkte sein Motorrad, um nicht g^geO «inen, in ein Grundstück einsahrend«» Lieserkraftwagen M fahren, rasch zur Seite und stieß dabei gegen ein Eisengelä ider< Das Motorrad wurde durch das Geländer hindurch in den C'r», ßengreben geschleudert. Taunert mußte schwerverletzt ins Zit« lauer Stadtkrankenhalis gebracht werden, wo er bald dar.iuß verstarb. Sein Mitfahrer Thiemann trug eine Beckenguetschung davon. Jugendherbergen und erwerbslose Jugend Die Frage der Ausnahme von erwerbslosen Gästen in den Jugendherbergen beschäftigte die letzte Verwallungsausschuß- sitzung des Reichsverbandes für Deuts仫 Jugendherbergen in be sonderem Maße Der Verband betrachtet ebenso wie andere Volksgenossen mit großer Sorge die Auswirkung der Eriverbs- losigkeit besonders aus die Jugendlichen. Er hält es für seine Pflicht, im Sinne des Iugendlierbergsgedankens und nach seinen Kräften dazu beizutragen, daß die unfreiwillige Freizeit in einer die jugendlichen und erwachsenen Wanderer fördernden Weise verwendet wird Zugleich ist er aber der Auffassung, daß zur Hilf« für die langfristig erwerbslosen wandernden und In nicht geringem Maße gefährdeten Jugendlichen eine möglichst enge Zusammenarbeit össentliä>er und freier Stellen der Iugendwohl- fahrt dringend nolnxmdig ist. In dem Willen, die Notlage wan dernder Eriverbsloscr zu erleichtern, ermächtigt «r seine Gaue, alle im Hinblick auf das Iugendherbergsivcrk vertretbaren Maßnahmen für erwerbslose Jugendliche und Verbandsmilglie der durchzusühren, sofern sie ihre Erwerbslosigkeit glaubhaft nachweisen können, das Kopfgeld für Uebernachtungen auf die Höhe des Kopfgeldes für Jugendliche herabzusetzen. Ferner sol len geschlossene Gruppen bei der Einkehr in den Jugendherber gen Erleichterungen genießen, die Beiträge gestundet und unter Anwendung der Selbsthilfe innerhalb der örtlich«» Stellen auf gebracht werden. Die erforderliä>en Maßnahmen sind in der Zwischenzeit durch die Gaue bereits eingeleitet worden, so daß die erwerbslosen Wanderer schon jetzt in den Genuß der Vergün stigungen kommen. Um von den Iugendiierbergen unerwünschte Gäste fernhallen zu können, wird vom 1. Januar 1932 ab die Gesamtzahl der Uebernachtungen für Einzelwanderer auf 12 im Jahr beschränkt und das Recht der Aufenthaltsdauer für Einzel wanderer auf zwei Nächte festgesetzt. Außerdem soll ein beson derer. von der Mitgliedskarte getrennter Aelterenausweis für die mehr als 20jährigen eingesührt werden. Geschäftliches Der Arbeiter-Samariter-Bund, Kreis H (Freistaat Sach- sen) hat vom Sächsischen Ministerium di« Genehmigung zur Aus, spielung einer Geldlotterie echalten, die am kommenden Sonn abend gezogen wird. Die Lotterie enthält 18 420 Gewinne und eine Prämie von insgesamt 50 000 Mark, darunter Höchstgewinn im besten Falle 12 000 Mark, ferner ein« Prämie von 7000 Mark. Hauptgewine von 5000, 2000, 1000 Mark usw Lose sind zu hab«» bei allen Staatsloltericeinnahmen und sonstigen Losver- kaussgeschästen oder direkt durch Sächsische Wohlsahrtslotlericn, Dresdcn-A. 1. Waisenhausstraße 28, 2., Postscheckkonto Dresden 113 020. "»-I MME M "MI M M"M Mi MI» E» WI M M M »