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>»»»«« 19» Sächsische Volkszeitung 1». August ttM Der Weg aus -er Krise Aeußerungen Dr. Brünings gegenüber -em Korrespondenten -er Daily Mail Sanierungsmahnahmen inDanM Vorlage eines Ermächtigungsgesetze». Danzig, 18. August. Bekämpfung -er Ursachen London, io. Auguzr. In einer Unterredung, die Reichskanzler Dr. Vrü - , ing einem Sonderkorrespondenten der „Daily Mail" ge» währte, erklärte der Kanzler, der kommende Winter werde der schlimmste für Europa in den letzten 1VÜ Jahren sein. Die Deutschen würden am meisten von ihm zu spüren bekommen. Es werd« in Deutschland wenigstens sieben Millionen Arbeitslos« geben, und die Schwierigkeiten, st« zu unterhalten, werden gleich grotz sein sür Reich, Länder und Gemeinden. Autzerdem stecke unsere sinan» zielle Unsicherheit unsere Nachbarländer an und satte von dort wider auf uns zurück, wodurch mir immer tiefer in den Sumpf hineingertetcn. Ein einziges Hilfsmittel gebe es, und zwar die international« Zusammenarbeit, um der gemeinsamen Gefahr mit gemeinsamen Kräften zu be gegnen. Er richte einen Appell an dir verantwortlichen Staats männer Europas, sobald wie möglich zusammenzukommen, um die Preise für Waren gleicher Qualität international festzu sitzen und den vernichtenden Konkurrenzkampf in Handel und Industrie auszuschaltrn, der jetzt zwischen den Ländern tobe. Autzerdem würde er eine international« Regelung der bestehen den hohen Zolltarife begrüben. Er sei ersreut, sagen zu tannen, datz dies nicht nur ein srommcr Wunsch sei: er habe Uber diesen Punkt auch bereits private Besprechungen mit den Ministerpräsidenten Englands und Italiens gehabt, könne jedoch hierüber nichts weiter sagen, bis er nicht auch den srnnzösischen Ministerpräsidenten gesprochen habe. Die Mög lichkeit sür Abänderungsvorschläge sei begrenzt, dock; sei ein Fortschritt selbst in kleinen Dingen not wendig, um das Vertrauen wiederherzustellen, das Europa so dringend benötige. Er hofse zuversichtlich datz in dieser Rich tung bald greifbare Ergebnisse erzielt werden könnten. Eine andere Voraussetzung für die Rettung Europas sei das politische Vertrauen; es sei von grundlegender Bedeutung, datz die Volker Europas an die Erhaltung des Friedens aus lange Sicht glaubten Aus die Frage, ob er irgendwo in Europa eine ähn liche Sehnsucht nach Frieden verspürt habe, antwortete der Kanzler, er habe in der letzten Zeit verschiedene Länder in Westeuropa besucht, und er sei überzeugt, datz die füh renden Staatsmänner den Frieden wollten. Nur die Furcht und das Bestreben, sich aus den äutzcrsten Not fall vorzubereiten, seien für die Abneigung gegen ein« allge meine Abrüstung verantwortlich, die das grotze Hindernis für die wirtschaftliche Gesundung Europas bilde. Kein Land könne letzten Endes den tödlichen Folgen eines Mangels an politischem Vertrauen entgehen, der das Vorhandensein eines riesigen Kricgsapparates zur Vorbedingung habe. Er habe Frankreich von der Wahrheit des deutschen Willens zu dauerndem Frieden zu überzeugen versucht, Frankreich, dem die deutsche Wehrlosig keit der beste Beweis dasllr sein sollte, datz es mit Deutschland in keinen Krieg verwickelt werden könne. Wenn er den Euro päern einen guten Rat geben dürfte, so möchte er ihnen zurufen: „Sprecht nicht vom Krieget Denkt nicht einmal an den Krieg als „ne Möglichkeit für dl« Zukunft»" Er sei überzeugt, datz solches Kriegsgeschwätz zum Weltkriege geführt habe; denn da durch würden selbst die Regierungen empfindlich und nervös. Die Gründe der gegenwärtigen Schwierig, keiten Europas fatzte Dr. Brüning in folgend« vier Punkte zusammen: 1. Di« Uebertndustrlalisterung der kleineren Staaten; L. die Abnahme der Kaufkraft in China und Indien; 3. die hohen Zollmauern in der ganzen Welt; 4. di« Richtung, in der die deutschen Reparationszahlungen flötzen. Er scheue sich es auszulprechen; aber bet der Suche nach besseren Aussichten für Europa stotze man immer wieder aus - den Vertrag von Versailles. Dr. Brüning kam dann auf die Lage des französischen Geldmarktes und auf den Kommunismus in Deutschland zu sprechen, den er sür die grösste innere deutsche Gefahr hält, und erklärte bezüglich dek Ausschaltung des Reichstages, er sei ein überzeugter Anhänger des demokratischen Prinzips und nehme sicher an, datz der Reichstag im Herbst wieder zusammentreten werde. Er sehe aber keine Notwendigkeit sür eine lange Sitzungsperiode. Das gegenwärtige System der kurzen Sitzungsabschnitte arbeite ausgezeichnet. Zum Schlutz erklärte Dr Brüning, er habe niemals viel von grotzen internationalen Sitzungen, wie z. B. dem Völker bund, gehalten. Er sei aber unbedingt von dem Werte per sönlicher Besprechungen zwischen den Ministerpräsidenten der einzelnen Länder überzeugt; den persönliche Vertrautheit stütze Vertrauen ein Von zuständiger Stelle wird hierzu mitgeteilt, datz es sich bei dieser Unterredung nicht um ein regelrechtes Interview, das schriftlich sestgelcgt worden sei, sondern lediglich um die Wiedergabe von Aentzer ungen handele, die der Reichskanzler in einer Unterredung mit dem Chefredakteur ge macht habe. Weiler wird betont, datz diese Unterredung selbst verständlich in keinerlei Zusammenhang mit der Verschiebung des sranzösischen Besuches gestanden habe. Seit einigen Wochen beschäftigen sich der Danziger Senat sowie die Regierungsparteien mit der sinanziellen Lage de» Danziger Freistaates. Der gewaltige Rückgang der Zoll- und Steuereinnahmen sowie die überaus hohe Zahl von durchschnitt lich 25 000 Arbeitslosen ergeben Mindereinnahmen bzw. Mehr ausgaben, die sich schon jetzt auf mehrere Millionen Guldeir beziffern und bis zum End« des Haushaltsjahres zu eine» Defizit von 12 Millionen Gulden anschwellen würden. Di« Verhandlungen des Senats sowie die Beratungen innerhalb d«r Fraktionen der Regierungsparteien haben nunmehr zur Vorlage eines neuen Ermächtigungsgesetzes an den Danziger Volkstag geführt. Der Gesetzentwurf, der voraussichtlich am kommenden Mittwoch im Nolkstag beraten wird, soll den Senat zum Erl<H von 30 neuen Verordnungen ermächtigen. Diese Verordnungen werden unter anderem betreffen: Neu regelung des Einkommensteuergesetzes, Erfassung der Spekula tionsgewinne, Aenderungen des Lohnsummensteuer. und des Umsatzsteuergesetzes, Erhöhung der Festbesoldetensteuer bis auf 14 bzw. 17 Prozent, Vereinfachung der Verwaltung und der Rechtspflege, Neuregelung der Tantiemesteuer, Aenderungen der Steuervorschristen für Kapitalverwaltungsgesillschaften, Einfüh rung einer Mineralwassersteuer und einer Betriebserössnungs- steuer sowie Aenderung der Besteuerung der Konsumgenossen schaften und der Warenhäuser. Autzerdem ist im Ermächtigungs gesetz der Erlatz einer Steueramnestie sowie der Erlatz von Ver ordnungen zur Verbilligung der Lebenshaltung und Förderung der Gütererzeugung vorgesehen. Schlictzlich sollen Bestürmungen über die Bewegung und Finanzierung der Ernte erlasse« werden. Dietrich über die Finanzlage Tagung der Staalsparkei Ans einer Tagung der Deutschen Staatspartei erörtert« am Samstag Reichssinanzminister Dietrich in einer länge ren Rede die Entwicklung der Finanzkrise und die gegenwärtige Lage. Nach einem Ueberblick über den Hoover-Plan und die Londoner Verhandlungen erklärte Minister: Trotz aller Komplikationen, die die Verhandlungen in den letzten Wochen brachten, bleibt das Endergebnis be stehen, datz die Kassen des Deutschen Reiches und der Reichs bahn keine Reparationsgelder auszuzahlen brauchen. Wir haben immer auf dem Standpunkt gestanden, datz die Londoner Kon ferenz nicht einen endgültigen Abschluh bedeutet. Wir haben jetzt das Zwischenspiel in Basel erlebt. Es wird sich zu ent scheiden haben, wie die Kommission in Basel weiter arbeiten wird. Wie diese Entscheidung aber auch aus» fällt, über das Reparationsproblem wird früher oder später weiter verhandelt werden müssen. Der Minister rechtfertigte dann die Stützung der Grotz. banken mit der Notwendigkeit, di« verhängnisvollen Folgen für die allgemeine Wirtschaft zu vermeiden, die sich aus dem Zusammenbruch grotzer Bankinstitute ergeben hättem Dank der Besonnenheit des deutschen Volkes habe sich die akute Zah- lungsmittelkris« beheben lassen. Wenn am I. September die Gehälter noch nicht voll ausgczahlt werden können, so ist doch zu hassen, datz schon am 1. Oktober die Gehalts zahlungen in der üblichen Weis« stattfinden werden. Schwieriger ist die Lage bei den Ländern und Gemeinden, deren Finanzbedarf eine starke Steigerung erfahren hat. Das Reich hat die Ausgaben sür eigene Zwecke seit 1928 um 550 Millionen her unterlchra üben können, obwohl aleick« zeitig die Neichc-ausgaben für LI« Arbeitslosen um LiO Mistig nen gestetgerl wurvcn. Lvenn die Länder und Gemeinden dis Einstufung der Beamten und Angestellten entsprechend deins Reich vorgenommen hätten, so würde eine wesentliche Erleich^ terung schon eingetreten sein. Wenn jetzt eine Reichshilse fürs die Gemeinden verlangt würde, so sei eine Erklärung hierzu im- gegenwärtigen Augenblick sehr schwierig, weil wir noch unter- den Nachwirkungen der Geldkrise stehen und nicht misten, wirk sich die Steuereinnahmen in den nächsten Monaten entwickel»' werden. Infolge der Ersparnisse der Reparationen wird es aber vielleicht möglich sein, den Gemeinden." di« eine besonders schwere Last durch di« Er« werbslosenzu tragen haben, zu helfen. s Am Schluß seiner Aussührungen meinte der Minister, beim- Volksentscheid habe sich gezeigt, datz die BevölkeruuL" gescheiter gewesen sei als die Partei««, di« den Volksentscheid gemacht hätten. Jetzt müßte« sich die Frauen und Männer zusammensinden, di« bereit seiet^ den Staat zu bejahen und die Republik zu verteidigen. Nach der mit großem Beifall aufgenommen Red« de» Reichsfinanzministers schilderte der Preußische Finanzministe« Dr. Höpker-Aschofs die Finanzlage der Länder und Ge meinden. Er erkürte, infolge der gekürzten Reichsüberweisun- zen, der Mindereingänge bei der Hauszinssteurr, der Gewerbe neuer und bei der Forstverwaltung sowie der gesteigerten Lasten für di« Wohlfahrtserwerbslosen bleibe «ine Summ« von 1,0 Milliarden, di« trotz größter Sparsam« t«it nicht ausgeglichen werden könne. Es bedürf« daher besonderer Maßnahmen, um di» Notlage der Gemeinden zu beseitigen. Nach lebhafter Aussprache wurde einstimmig eine Ent schließung angenommen, in der der Gesamtvorstand der Staats partei dem Reichssinanzminister Dietrich Dank und Vertrauen «usspricht. Sie Kneipe -es Völkerbundes (Von unserem Genfer Vertreter.) ». Genf, im August 1931. So wie man von den meisten Dingen, die man täglich gebraucht, weder den Namen der Erfinder noch die Zeit der Er- sindung weiß ( wer hat die Zahnbürste erfunden?), so kennt auch der in Genf lebende oder zu irgendwelchen Tagungen nach Genf kommende Politiker und Journalist kaum noch die Zeit, da es einmal keine „Bavaria" in der Völkerbundstadt gab. Denn die Bavaria ist für alle, die etwas mit dem Völkerbund zu tun haben, so selbstverständlich, so sehr „wirkliche Gegenwart", seststchendcr Begriff, datz niemand daran denkt, zu fragen, wo durch denn die kleine „Bavaria" berühmt geworden ist. Das ist eigentlich merkwürdig: Denn die „Bavaria" ist nicht schön, sie ist ein kleines, rauchiges, schmales Lokal, das Respektlose gelegentlich mit einem Schlauche vergleichen. Wie kommt cs. daß sich hier „alles" trisst, was in irgendwelcher Beziehung zum Völkerbund steht, und datz Journalisten oder Politiker, die während einer Tagung des Völkcrbundsrates oder der Nölkcrbundsversammlung etwas miteinander besprechen wollen, ohne weiteres Vorschlägen: „Gehen wir in die„Ba- varia"?I" Ist es, weil Stresemann, als er noch lebte, die kleine Kneipe bevorzugte, die nahe bei seinem Eenser Hotel lag. und veren frisches Vier er ebenso liebte wie die anregende Unter haltung mit ausländischen und deutschen Zeitungsleutcn nach dsn anstrengenden und aufreibenden Verhandlungen am Nats- tisch und hinter den Hoteltüren? Aber die „Bavaria" war auch schon vor Stresemanns Genfer Zeit der Treffpunkt der „Völkerbundsinteressenten", obwohl Stresemanns häufige Be suche dieser Kneipe des Völkerbundes gewiß neue Anziehungs kraft gaben (Stresemanns Nachfolger scheint die Vorliebe seines Vorgängers nicht zu teilen). Oder haben die zahllosen Karika turen der beiden Välkerbundszeichner, der ungarischen Karikatu risten Derso u«K> Kellen, die an den Wänden dieses schlauch- «tigen Lokals aufgehängt sind, di« „Bavaria" berühmt ge macht? Es ist schwer zu unterscheiden, — jedenfalls ist di« „Ba varia" da. und da wir einmal von Karikaturen sprechen, so mag von ihnen mehr erzählt werden; denn sie verdienen es. Dies« Karikaturen haben alle einen Stil, sie charakterisieren mit wenigen Strichen, was man mit Worten nur auf ganzen Seiten sagen könnte. Da sind die drei in Genf wie iiberaupt in Europa be kanntesten Staatsmänner, die „grotzen Drei", — leicht zu mei sternde Objekte für den Karikaturisten: Stresemann mit breitem, geschorenem Kopf; Vriand mit flatterndem Haupt haar und buschigem Schnauzbart; einmal trägt er das Barett des Advokaten, ein andermal den Helm des Pariser Polizisten, gemeinsam mit Lushendun, der wie ein Londoner Schutzmann angezogen ist, und mit Stresemann in Schnpoiracht. Darunter steht: Schutzleute des Friedens! Chamberlain, mit me lancholischem Monokel, fehlt natürlich nicht. Von diesen „grotzen Drei" ist inzwischen nur noch einer übrig geblieben, — Vriand. Stresemann ist vor fast zwei Jahren gestorben, Chamberlain ist von der politischen Bühne abgetreten, — und Vriand? Er ist zwar noch Autzenminister, aber in Paris und Genf murmelt man geheimnisvoll: Wie lange noch? Sir Eric D r u m m o n d, der — englische Generalsekretär des Völkerbundes, ist als einsamer Angler konterseit. Der Menschen- und Völkersischcr am Genfer See? Freilich ist die Ausbeute vorläufig noch gering, denn ein winziges Fischlein zappelt an der Angel. Paul-Boncour, von dem man sagte, datz er Ker beste — wenn auch nicht der überzeugendste — Redner im Völkerbund gewesen sei, schlägt auch auf der Zeichnung in der „Bavaria" die schwärmerischen Augen auf: Sollte man glau ben, datz dieser Mann, Sozialist und Pazifist aus dem Papier, der beste Sachwalter des französischen Keneralstabes in de» endlosen und zermürbenden Sitzungen der Abriistungskommistion gewesen ist? Da ist das frische, gerötete und gesund« Gesicht des sympa thischen norwegischen Menschenfreundes Fritjof Nansen; niemand, der cs jetzt sieht, würde glauben, daß sein Urbild ganz kurze Zeit, nachdem die Zeichnung entstand, — gestorben ist: Nansen und Stresemann, die größten Toten des Völker bundes (denn sie gebürten auch zu ihm), starben kurz hinter- «1nand«r. Dem Nachfolger vrresemanns, vem Neuysautzcn- minister Curtius, gab der Zeichner di« Figur des — stili sierten — Reichsadlers. Lin wenig boshaft ist zweifellos die Karikatur des italienischen Juristen Scialoja, der seit einigen Wochen auch In Deutschland sehr bekannt (wenn auch nicht gerat»« bsltebt) geworden ist: Dieser Italiener, klein, zart und skeptisch — seine Wortkargheit ist bekannt —, ichreit, zu- sammcngeduckt, hinter einer mächtigen Maske Mussolinis. Noch viele andere sind da, Namen, die man in Deutsch land weniger kennt, manche auch, die eigentlich nur in Genf und im kleinen Kreis der „Leute um den Völkerbund" etwas bedeuten. Sie alle hängen einträchtig nebeneinander, eine kleine Kunstausstellung. Minister und Ministerpräsidenten grotzer uird kleiner Länder neben Journalisten und Völkcr- bundsbeamten, jeder gleich viel wert. Und vielleicht hat diese demokratische Anordnung der Karikaturen die kleine „Bavaria", die Völkerbundskneipe, berühmt und beliebt gemacht Genau gesehen, ist die „Bavaria" der einzige Ort In Genf, wo die Großen und die Kleinen gleich viel gelten, und wo das demo kratische Prinzip der Gleichheit, auf dem der Völkerbund auf gebaut sein soll, tatsächlich verwirklicht ist. . , . Vorstandswahl im Bund Deutscher Architekten. — Der dies jährige Bezirkstag des Landesbczirks Brandenburg im Bund Deutscher Architekten hat einen neuen Vorstand gewählt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Negierungsbaumcister a. D. Werner M a r ch wiedergcwählt. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde ncugewählt Prof. Dr. phil. e. h. Dr.-Jng. e. h. Daniel Krencker, der bisherige Rektor der Technischen Hochschule in Berlin Charlottenburg. Zum Beisitzer wurde Architekt V. D. A. Werry Roth gewählt. Das Folgerecht bet Kunstwerke«. — Der Reichsver- b a n d bildender Künstler Deutschland» ist an das Reichsfustizministcrium mit dem Wunsche herangetrelen. bei der bevorstehenden Reform der llrheberrechtsgesetze das Folgerecht, das „vroit ck o suits" nach französischem Vorbilde einzn- siihren. Es berechtigt den Künstler, an der Wertsteigerung seiner Werke bei Weiterverkäufen sich zu beteiligen. Die Künstlerschast sieht das Folgerecht als wirtschaftlich und ideell gleichermatzen begründet an. Denn die unlösliche Verbunden heit des Künstlers mit seinem Werk, das ein Teil seiner Persön lichkeit Ist. rechtfertigt es, daß der Künstler nach dem Lterkauf auch wirtschaftlich mit dem Schicksal seine» Werke» verbunden bleib«.