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Nummer 2sr SöchNsche Dolkszeitung 1. September Forderungen in Nürnberg Oie Geschloffene Versammlung -«« Katholisentage« zu -en Gegenwarts-Problemen NSchsles Jahr: Egen Nürnberg, M. August. Nach einem P o n t l f i ka l - Ne q u ie m für die ver- storbenen Mitglieder der Generalversammlung kamen die Mitglieder des Katholikentages am Samstag in gehylosiener Versammlung zusammen, um ven «erlcyr über den Vertretertag entgegenzunehmen, grau Dc. Krabbel siihrt« aus: Es taucht die Frage aus, wie die Ehe beziehungen in den letzten zehn Jahren andere geworden sind und weshalb? Es müsse gesagt werden, daß sich die Ehe. dezichungen in den letzten Jahren wesentlich geändert haben. Trotzdem bleib« aber Ehe und Mutterschaft für di« katholische grau di, wesentlichste Forderung. Eine lkhemiidigkeit bestehe nicht. Man könne auch wohl von keiner gamilienmiidigkeit sprechen. Aber hier hätten di, großen Schwierigkeiten unserer Tage manchen Menschen müde gemacht, Ls sei das Gebot der Zeit, die Frau von Jugend auf schon für di« Ehe und die Familie vorzubereiten. Dies gelt« aber nicht nur die grau, sondern ebenso auch für den Mann. Oberstudiendlrektor Dr. Schn i ppe n k ö t t er legte seinen An-sührungen über die Ehe die Enzyklika des Papstes zugrunde, die von größter Liberalität getragen sei und sich sehr wohl erfül len lassen müsse. Anschließend an die Worte seiner Vorredne. rin müsse er sagen, daß Ehe und Frau anders geworden seien in den letzten zehn Jahren. Ein „euer Faktor sei die überaus starke Erotik der Männerwelt jüngerer und älterer Genera tionen Der Referent warf endlich die Frage auf: Haben wir noch die wirkliche katholisck>e Ehe? Dabei betonte er, daß Konsum- und Wohngemeinschaft und Erzeugung von Kindern noch keine wahre Ehe sei. Die große heilige Lebens- gemeinfchaft im katholischen Kind müsse wieder Allgemeingut werden. Heute betone man in der Ehe viel zu sehr das sexuale Moment. Mit der Erziehung zur Ehe solle mägli-t-k, früh eingesetzt werden. Die Katholiken wenden sich auch entschieden gegen die Mil- deuing oder Abschaffung des 8 218. Eine Abschaffung würde den Untergang des deutschen Volkes bedeuten. Heute sei dieses Problem nicht mehr ein solches der Aerzte oder der verheirateten Frau, sondern es sei zur Vo l k s s a che g e wo r d e n. Um dem tz 218 wirksam entgegentreten zu können, müsse Lebensraum für eine gesunde Ehe geschaffen werden. Wir müssen unsere Eesamtlebenshaltung der Zeit und der Not anpassen, Ts; gelte besonders für die wohlsituierten Kreise, Prälat Kreutz verbreitete sich sodann über die Lösung ter sozialen Frage. Persönliche Hilfsbereitschaft, rest lose Opscrbereitschaft im Dienste der Notleidenden, freie Liebes tätigkeit auf sozialem Gebiete seien die Gebote der Stunde. Bei dieser Gelegenheit gab er bekannt, daß anläßlich des Katho likentages am kommenden Montag in Nürnberg 2008 Arme gespeist werden. Die Mittel dazu sollen beim Festgottesdienst am Sonntag und im Stadion durch den Klingelbeutel bei geschafft werden. Generaldirektor van der Velden sprach in kurzen Ans- sllhrnngen über das katholische Vildungsideal. Es bestehe in der Verwirklichung der Wiedergeburt Christi im Menschen. Der Redner verlas dann noch eine mit großem Bei fall anfgenommene Entschließung über das katholische Ideal der Erwachsenenbildung. Auch Studienprosessor Sch werd- München sprach über Bildung und Erziehungg. fragen und stellt« dabet größtenteils die gleichen Forderun gen wie in seinem schon besprochenen Referat anläßlich der großen Elternkundgebung. Unsere Bildung sei vom Bildungs- chaos der Zelt schwe bedrängt, besonders von der Gottlosen- bewegung, und einem starken Materialismus und über triebenen zum Verderben führenden Nationalismus. Be sonder« Bedeutung komme dem Berufsschulwesen zu. Diese m"lle wieder wahre Bildungs- und Erziehungsschule werden Das sei mit dem Religionsunterricht noch nicht allein erledigt. Man brauche hier besonders eine katholisch erfüllt« starke Persönlichkeit, die nicht nur unterrichte, sondern noch mehr durch ihr Vorleben sich auszeichn«, durch ein heiliges Leben. Schriftleiter Ritter-Köln schlug dann der Versammlung «ine mit stürmischem Beifall ausgenommen« Resolution vor: Das deutsche Volk sei in einem biologischen Nie dergang begriffen. Der Bestand sei bei der heutigen Ee- burienzisser nicht mehr gesichert. Aufgabe der deutschen Politik sei cs deshalb, dl« Lebensgesetze zur Anerkennung und Weiter erhaltung zur Geltung zu bringen. Die wirtschaftlichen und sozialen Voraussetzungen für das gesunde Wachstum des Volkes seien zu verbessern. Der weiteren Prolelarisierung der Arbeiterschaft und dem Verschwinden des Mittelstandes müsse entgegengetreten werden. Verbesserungen des Bodenrechts, planmäßiger Ausbau des Heimstätten- und Siedlungswerkes seien zu fördern. Ethische Ge- stimmig und religiöse Auslassung sei entscheidend. Der Schutz der heiligsten siittlich-christliihen Ueberlteferungen sei eine der wesentlichsten Voraussetzungen zur Sicherung des Volkstums. Es sei die Abwehr der sogenannten Sexual- resorm notwendig, ferner entschlossen, Vekämp. sung der zerstörenden Propaganda des Vol- jchewismus und energisches Entgegentreten gegen den b-uichcwistischen Kampf, der gegen die Kirche a«k"brt wird. Dieses Entgegentreten würde sich stützen auf die Notverordnung vom 28. März dieses Jahres. Eine neue Strasrechtsordnung, die Religion und Sitte den nötigen Schutz gewähr«, sei einzuführen. Hierbei müsse gesordert werden die Ausdehnung des Gesetzes über die Ecschlechtskrankheiten und ergänzende Bestimmungen zum 8 l» des Rcichsstrasgesetzbuches, ebenso äußerste» Lingreisen gegen Cittlichkeitsvergehen, besonders gegen Sexualvertrrun» gen und Zuchtlosigkeit. Endlich Aussicht in der Frei zeit und Beschäftigung der erwerbslosen Jugend. Aufbau de» raryoliia>en «eriag». nnv Pressewesen« saune Ju- hnnmenarbeit der Katholiken mit anderen christlich-,, Konfessio nen für die Erhaltung christlicher Sitte und deutschen Volkstum» seien vaterländische Notwendigkeiten. Al» nächstjähriger Tagungsort wurde Essen gewählt. Am Schluß der Versammlung wurde an den päpstlichen Nuntius in Madrid unter lebhafter Zustimmung nach folgendes Telegramm gesandt: „Unseren Glaubensbrlldern in Spanien senden wir deut schen Katholiken den Ausdruck treuester Anteilnahme. Wir vereinigen uns mit ihnen im Gebete um Mut, Kraft und Ausdauer in ihrer Bedrängnis, durch Gottes Vorsehung diesem Karfreitag «inen Ostersonntag folgen zu lassen." Morgenfeier in der Meistersingerkirche Ein geheimnisvolles Mysterium durften am Samstagmorgen die ehrwürdigen Hallen der Meister» fingerkirche erleben durch eine katholische literari- scheMorgen feier. Pater Friedr. Muckermaiin 8. /. leitete die Idee dieser literarischen Morgenfeier. Die Kirche ist nicht nur die Mutter der Beredsamkeit, sie ist auch die Mutter der schönen Künste. In diesem Zeitalter können wir es fühlen! Das Alte genügt nicht, hat nur einen Sinn, wenn Schöpferi sches kommt. Die kulturschöpferische Kraft der Kirche bedeutet uns heute mehr denn je. Dem Kollektivismus, der die Kultur vernichtet, stellen mir gegenüber die auf der großen gestaltenden künstlerischen Tradition des Katholizismus wachsende Per sönlichkeit. Langsam kommen wir dazu, daß auch diese Feiern vielleicht von einem Kranz von Behörden umrahmt werden, die zum Ausdruck bringen, wie kostbar ihnen auch das Gut der Dichtung ist. Ein inniges Memento widmete Muckermann dem Ge denken Franz Herwigs, dessen Pfarrseelsorgcr in einem Schreiben die enge Verbundenheit des Dichters mit dem Klerus zum Ausdruck gebracht hat. Mit besonderer Herzlichkeit be grüßte Pater Muckermann es, daß in Nürnberg katholische. Dichter und katholischer Kirchensürst einander begegnen, daß Exzellenz von Hauck zur Feier erschienen war. Einleitend stellte Kuno Vroinbacher in geistvollen Wor ten die Bedeutung der katholischen Dichtung für das deutsche Geistesleben dar. Der „katholische Gedanke" und die „deutsche Oer 4. miiielsächsische Trotz des nicht gerade einladenden Welters hatten sich am Sonntag in Cosivig b. Dresden ungefähr 100 Mitglieder des Kalh. Gesellenverbandes aus den drei Dresdner Vereinen, aus Meißen, Heidenau, Riesa, Döbeln, Oschatz, Kötzschenbroda, Seb nitz und Cosivig «ungesunden, um in gemeinsamer Arbeit die brennenden Tagesproblem«: Kullurbolschewismns und Wirt- schaflsreform zu behandeln. Den Besprechungen im Gasthof „Deutsche Eiche" ging «ine kurze Segensandncht in der Cos wiger Pfarrkirclze voraus, in der der Coswiger Präses, Herr Pfarrer Behrens, eine Ansprache an die Kolpingsbrüder hielt, die an die Evangeliumsworte: „Sucl-et zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit und alles wird euch ziyzegeben werden" anknüpfte. Der Bezirkssenior Fritz W i d e r st e i n richtete danach herz liche Begrüßungswortc an die stattlieize Versammlung. Er wies im weiteren darauf hin, daß es gerade im kommenden Winter zu zeigen gilt, wie die Programmpunkte des Gcsetlenvereines in die Tat verwirklicht werden sollen. Es gelte zu beiveisen, daß jeder einzelne Opfer bringen wolle im Geiste Kolpings. Mit einem machtvollen Bekenntnis zum Kanzler Brüning klangen die mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen aus. Bezirkspräses Kaplan Schmitz behandelt« darauf schlaglichtartig das Wesen und die Ge fahren de s K u l t u r b o l s ch e w i s m u s. In der ihm eige nen, immer wieder zwingenden Weise kennzeichnete er das Ber- nichtungswerk jener östlichen „Kulturbrinzzer", das sich in dem Kampf gegen die Persönlichkeit, in der 'Vernichtung der Familie und in der Abschaffung der religiösen Weltanschauung zeigt. Der Gesellenverein pflege demgegenül^r die Heranbildung der Per sönlichkeit, das Heraugreihen des Einzelnen aus der 'Masse. Nur die Persönlichkeit sei befähigt die großen Aufgaben des Lebens, Gründung der Familie und Gestaltung des Staats lebens zu meistern. — Nur mit Grauen könne man daran den Ken, daß russisches Familienleben einmal bei uns Einzug halte. Leider sei man sich in Deutschland oft noch nicht klar darüber, in ivelchem Umfange der Kulturbolscizewismus bei uns schon Fuß gefaßt hätte. Ein Blich in die Presse, ein Beobachten der Kino- und Theaterprogramme der letzten Zeit, die sich offen oder versteckt für Ehescheidung, freie Liebe, Abschaffung des 8 218 einsetzten, müsse alle, die noch im Christentum wurzeln, aus rütteln, bevor es zu spät sei. Die anttchristlichc Seite, die ihren Kampf mit großem Eifer vorbereitet, muß uns lnüm plötzlicl-en Auflresscn wohlgeriistet und vorbereitet finden! Wir dürfen es nicht beim Hinausschmettern von Manifesten belassen, wir müs sen dem (gegper mit de» Waffen des lßeiftes lxü jeder sich bieten den Gelegenheit entgegentreten. Frei und offen müssen wir be kennen. warum mir glauben, warum ivir Glieder der Kircl»e bleiben. Voraussetzung dafür ist immer wieder, daß die Kol- pingsföhne auch über alle Fragen genügend orientiert sind, die von der Gegnerseite aufgeworfen werden. In diesem Zusammen hang hob der Redner noch besonders die Stellung der Kolpings- mitgliedcr zur Frage 8 218, Familienbad, Mädchenschaulurnen usw. hervor. Die Durchhaltung dieses Kampfes ermögliche eine rege religiöse 'Betätigung, die schließlich Boraussetzung für eine starke christliche Aktivität sei. Der Vizepräses von Dresden-Zentral Franz Jen sch sprach dann über das Tl-eina: „Wir und di« lieber Win dung der materialistischen Wirtschaftsform!" Scharf verurteilte er den Satz eines Professors einer staatlickzen Lehranstalt (Prof. Karl Schreker, Techn. Hochschule Aackzenj, der sich kürzlich nicht gesck>eut hat, folgendes zu schreiben: „Der Muskelmensch hat auf Grund seiner Muskelarbeit nur Anspruch Literatur" vedtngrn ewes vas anvere. rrvenn wir die Zeilen richtig verstanden haben, wenn wir glauben dürfen, daß nach dem vollständigen Verbrauch des „katholischen Gedankens" tn der nichtkatholischen Welt nun eine Wiedergeburt erfolgen soll, und wenn wir in diesem Sinne eine neue große Zukunft bauen wollen, müssen wir durchdrugrn jein von der richtigen Erkenntnir dessen, was große Vergangenheit groß gemacht hat. Wir Heu- ttgen, die tn die Zukunft bauen wollen, haben eine doppelt« Mission. Wir müßen einreißen die Mauern, die man künst lich ausgerichtet hat gegen die Sonne Christi und müssen neu erobern den deutschen Boden für unser deutsches Volk. Und nun begann der edle Wettkampf der katholischen Dich- .er, an dem sich beteiligten, der Tiroler Josef Georg Ober- ko fler, Ludwig Mathar, Heinrich Zer kau len, Heinz St eg »weit. Frau Ball-Hennings und der fränkisch« Dichter Friedrich Schnack. Peter Muckermann, sprach ei« des hoben Erlebnisses würdiges Schlußwort. Akademische Bontsaiius-Ctniqunq Nürnberg, 2!>. August. Im Rahmen des Katholikentage» sand am Sonn abendnachmittag im Festsaal des Rathauses eine Akademi« kerversaminlung der Vonisattus-Vereinigung statt, in der der bekannte p. Friedrich Mucker mann 8. 5. eingehende Ausführungen zu dem Thema „Die soziale Ethik des Evangeliums" machte. k>. Muckermann stellte das Evangelium in diesem Sinne gleich mit den ethischen Grundlagen der Persönlichkeit. Es handele sich in den ethischen Grundsätzen des Evangeliums nicht um eine Reihe von Para graphen, sondern um eine lebendige und allen Zeitläuften an. gemißte G r u n d e i n st e l l u n g die den Liebes, und Lebens kräften der inneren Natur des Menschen in vollem Maße Rech- nung trage. Es handele sich heute darum, ein neues christliches Volk und eine neue christliche Zukunft zu schaffen. Beherrschend sei hier der Wille zur Tai und zum Glauben, der allein ans der Grundlage der Persönlichkeit maßgebend nnd wirksam fei» könne. In diesem Sinne sei die soziale Ethik des Evangeliums aneisernd und überhaupt die einzige Möglichkeit, in den Wirr nissen nnd Nöten der heutigen Zeit einen Lichtblick aus eine glückliche Zukunft zn schaffen. Hier in dieser Gestaltung der Kirche liege eine abgeschlossene Geoanken folge, die durch Jahrtausende erprobt immer wieder das richtige Wort und die rechte Tat für den Aufbau gefunden habe. Abgeordneter Joos, der die Versammlung leitete, zog ans den Ausführungen des Paters Dr Muckermann einige praktische Schlußfolgerungen und schloß die Versammlung mit einer ernsten nnd tief empfundenen Mahnung zur Einig, kett. Gefelleniag ln Coswig auf eine Lebenshaltung, wie sie die ersten Menschen ans der Erd« überhaupt, also vielleicht der Neandertalmensch, besaßen." Heute gelte der Grundsatz: Die Wirtschaft ist alles, der Mensch ist nichts. Jede Spur christlichen Handelns sei vollkom men verloren gegangen. Es sei verständlich, daß von der Reli gion losgelöste -Menschen dann dein Radikalismus anheim sie len. Der Druck aus die arbeitende Menschlzeit durch das inter nationale Finanzkapital, die Unsicherheit nm die Arbeit-steile und Verdienst müßten naturgedrungen einmal zu einer Erplo- fion führen. Die bolschewistischen Kreise beschleunnzen ditsen Zusammenbruch und cs ergebe sich die große Frage, was nach den: kommen solle. Wir müssen a» erster Stelle in der Kamps front derer flehen, die nicht die Materie über den Menfck>en herrschen lassen wollen. Wir haben so keine Schwierigkeiten um die Ausstellung eines Programmes für unser Vorgehen, denn die göttlickzen Gesetze zeigen uns klar den Weg, den wir einzu schlagen haben. Für uns gelle es nur die unumstößlichen Wahr heiten der Religion auch im Wirtschaftsleben fest zu verankern und dabei auch beim eigenen Ich nicht voriiberzngchen. Wenn die Idee des Christentums auch in der Wirtschaft restlos Fuß gefaßt habe, iverden auch die 'Menschen wieder zufriedener werden. Den heutigen Ungeist aber iverden wir nur überwin den können, wenn wir mit der Selbstüberwindung bei uns selbst beginnen. Der Kämpfer brauche aber Waffen Un sere Waffen sind geistiges Rüstzeug und das Gebet, das leider zu ost vernachlässigt worden sei. — Die beiden Referate, die hier nur andeutungsweise wieder gegeben iverden können, lösten bei der Versammlung spontanen Beifall aus und waren so tiefschürfend, daß eine größere Dis kussion darüber gar nicht nötig war. Mit dem lx-geistert gesun genen Kolpingslied wurden diese Stunden ernster geistiger Ar beit durch den Bezirkssenior Widerstein, das Gehörte nochmals zusammenfasscnd, beschlossen. Die Teilnehmer zogen hierauf geschlossen nach der Spitz grundmühle bei Coswig, wo der geistigen Schulung noch einig« Stunden froher Gcmeinschast folgten. Vorweg sah man die Ban nerträger in ihrer schmucken neuen Kolpingstrnchl, und manckies frohe Lied ließ die Einwohner auf den ungewohnten Umzug, der erst in letzter Stunde genehmigt worden war, aufhorchen Nach dem Vorspruch eines Coswiger Kolpingsbruders begrüßte der Ortspfarrer und Präses des gastgebenden Vereines die Erschie nenen und gab seiner Freude Ausdruck, daß diese Tagung zum zweiten Male in Coswig abgehalten wurde, nachdem ans finan ziellen Rücksichten von der geplanten Abhaltung in Riesa Ab- stand genommen worden war. Die Festrede hielt wiederum Ka plan Schmitz. Er führte u. a. ans, daß die Kolpingssöhne 'M ä n - ner gegen sich selbst durch Grundsatztreue und stark« Lebens art, B rüder unter Brüdern im Verein, zn den Volksgenossen und gegenüber den anderen Völkern sein wollen, und schließlich Kinder gegenüber Gott durch starke Religiösilät und starkes Gollverlranen fein wollten. Diese prächtigen Ausführungen, für die der Redner mit l^-rzlichem Beifall bedankt wurde, iverden sicher auf sruchtbaren Boden gefallen sein. Mit der Ausführung des an dieser Stelle schon besprochenen Festspieles „Vater Kol- ping", das durch Mitglieder des Coswiger Vereins ausgesiihrt wurde, sand das Programm sein Ende. - Es waren schöne Stunden, die die Kolpingsbrüder in Cos wig vereinlen. Es steht zu hoffen, daß die Arbeit fruchtbringend und ivegweisend für die nächsten Monate des Vereinslebens sein werden. Der Tag war al»er gleichzeitig ein Beweis dafür, daß es mit der Kolpingsarbeit auch in der Diözehr 'Meißen vorwärts geht. D. H. Kolpingsbund und Tagesprobleme