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Sächsische Volkszeitung : 11.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193109119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310911
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-09
- Tag 1931-09-11
-
Monat
1931-09
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.09.1931
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Söchftfche Bolkszetkung ««»»er 211 11 September 1--1 Bom Klosterbruder zum Freidenker* Zentrale gegen -en Bolschewismus der (Sin kommunistisches para-estück aus -er Nähe betrachtet die am Baal treibt Wirtschaftspolitik «ter votale» wo »UNlNatz« tt Als ein- rheaie^ ltz »isch« I«nde la^c » Nb, ckas x«r» Das Esperanto-InktUnt für das De-tscke Reick Leip'lq, wurde vom Internationalen Zentralausschnß 8er Ebwranto- beweonng iv"<i«n der hervorraaendey oraanilatorikchen >md literarischen TäOgkelt se-nes Direktors, Proi. Dr Diettorle :n:t der Groben Go'denen Medaille aus«ie eirl'uet Die Medaille wurde -em Institut w'I einem G!iik,„unschschrciben durch da» Neichsministerüim des Innern überreicht. mrde t, die sich n hcrvor- pr kurzen ie äußerst besonder« de Schall- beschränkt verbessert« ren neuen ahre ISN r anderen Veit über rkehr und tik-Ucber- Der Dor- chpe durch » Verstör- !m Vools- vurch ver- im ganzen jetzt ans n Motor- iSüie lo ecblihr s Uhr ttvn 90I-S--0 Beater ar Han'en >a z un, , liövt >28 l !>'.0 -iiscn cl>en, Universitäts- und Hochschulprofessoren, sowie andere Ge lehrte, auch Künstler, Behörden-Vertreler, von der österrei chisch) en Leo-Gesellscl-aft Minister a. D. Hussareli, und zu mal Nachkommen von Görres: drei Urenkel Geheimer Sanitätsral Dr. Joch ner aus München mit seiner Schwester, sowie Dr. Freiherr von Fuchs aus Wien, endlich mehrere Ururenkel. Nach dem überliescrren feierlichen Zeremoniell des könig lichen Stifters der Wall-alla stehen alle Teilnehmer während der ganzen Feier: kein Stuhl in der Ehrenhalle, nur der leere Sessel des Königs. Aber doch eine Neuerung: dass schon er wähnt« Mikrophon: die Worte des Ministers gehen ans un sichtbaren Aetherwcllen hinaus ins weite deutsche Land und kün den Görres' Ehre. Vor den letzten Sähen der Festrede feierliche Slille: die Hülle fällt: Görres in der Walhalla zum ersten Mal zu s6>auen — ein gewaltiger, fast dämonischer Kops, in marmorlichtem Glanz wie aus Ewigkeilshöhen hernieder blickend: große deutsche Geschichte wird vor unserem Auge leben dig, gewaltige Vergangenheit berührt unsere leidbcschwerte Ge genwart. In ehrfürchtigem Schweigen werde nun die Kränze vor Görres niedergelcgt: von der Rcicksrcgicrung, non der bayrischen Negierung, von der Görres-Gescllscl)ast. von Görres' Geburts stadt Koblenz, von Görres' späterer Heimatstadt München, und noch so manck)« andere: immer höher wächst der Lorbeerberg, untermischt von farbigen Schleifen: schwarzrotgold wcißblau, rotweiß und andere Deutschland huldigt seinem großen Sohne. Non neuem Musik und Gesang. Und dann zieht der Zug der Festteilnehmer unter Fansarenklüngen durch das geöffnete Tor hinaus zur hohen Freitrepzie: im Sonnenschein liegt unten !m Tale «in gesegnetes Stück alten deutsclieu Landes, die Donau glänzt heraus: alle Herzen schlagen höher. So zog Görres In die Walhalla ein. Die Görres-Büst« steht, wie schon berichtet, an der östliclwn Läugsseile im Mittelfeld, in dem links auf gl«ict)er Höhe die Büsten von Kaiser Wilhelm l.. Bismarck und Moltke sich be finden. Das Werk ist dem Künstler vorzüglich gelungen: die Bilder können nur einen schwachen Eindruck von dem macht vollen Eindruck der Marmorbüste selbst vermitteln. richtete. Die durch die Wellkriese bedingte vollkommene De»« Organisation der Weltmärkte, das anormale Verhältnis zwischen Kaufpreis und Produktionskosten, zwischen Nachfrage und An gebot — gesteigert noch durch die Zollschranken der einzelnen Staaten untereinander — halwii diesen an Wirtschafts« anarchie grenzenden Zustand geschaffen: auf der einen Seit« des Ozeans werden die Nohstofse für Nahrung und Kleidung des Menschen vernichtet, auf der anderen Seite des Weltmeere» darben Millionen von Menschen, die nach diesen sinnlos vernich teten Gütern geradezu lechzen. Man spreche nicht von einer Ueberproduktion! Die Mensch heit hat sich in geradezu phantastischer Weise in Bewegung ge- seßt. In den letzten hundert Jahren hat sie sich ver doppelt. Ja, in Europa lebten 1914 >U> Millionen Menschen, und zehn Jahre später, trotz Weltkrieg und Seuchen. >70 Mil lionen. In Amerika und Japan ist es nicht anders. Was für Baumwolle und Weizen gilt, das gilt genauso sür Zucker, Kautschuk und Kupfer. Das gilt alier auch vor allem für Petroleum. Zzvar kann man Petroleum nicht wcgschütten, man kann cs auch nicht sinnlos verbrennen: aber in Amerika hat man gegen das Oel — — Militär mobilisiert. Um die weitere Senkung der Oelpreise zu vermeiden, schlossen die amerikanischen Oelprodn- zenten unter Führung der Hoover Negierung eine Konvention, die eine radikale Produktionsdrosselnng in sich schloß. Kalifor nien, Kansas, Oklahoma und das nördliche Gebiet von Texas wurden von dieser Maßnahme betroffen. Inzwisclu'n sind im östlichen Teile von Texas ebenfalls Oelsonden in Betrieb ge- Welch ein Entsetzen hat uns in unserer Jugend erfaßt, wenn wir in den ersten Religionsstunden aus dem Buch der Bücher die Geschichte von dem Götzen Baal vernahmen, dem seine Verehrer und Anbeter di« besten Feldsrüchte, das edelste Metall, ja selbst ihre Erstgeborenen als Opfer in den feurigen, unersättlichen Schlund warfen. Wir haben geglaubt, daß die Menschheit ein für allemal vor solchem entsetzlichen Tun be wahrt bleiben würde, dank der gewonnenen Vernunft und der Einsicht in die Gesetze, die unser Dasein und das All bedingen. Und steigt vor unserem geistigen Auge nicht unwillkürlich das Bild des schrecklichen babylonischen Götzenbildes auf, wenn wir aus den großen nord- und südamerikanisclien Vorratskammern der Welt folgendes hören: In Kanada werden Hunderttausend« von Zentnern Wei zen an Schweine verfüttert. Der Rissenschlund der Lokomotiven wird — statt mit Kohle — mit Weizen vollgestopft, In den großen südamerikanischen Hafenstädten, die vor allem Kaffee exportieren, wandern Hunderttausend« von Doppel- zentnersäcken nicht in die Lagerräume der Ozeansteamer, son dern klatschen ins offene Meer. Noch schlimmer, tragischer und schicksalsschwerer liegen die Verhältnisse in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die amerikanischen Weizen- und Vaumwollsarmer stellen vor der Notwendigkeit, die Produkte ihrer Hände Arbeit entweder zu verbrennen oder auf den Feldern verfaulen zu lassen. Um das Grotesk-Tragische dieser „Notwendigkeit" noch zu unter- streiclien, sei erwähnt, daß das regierungsamtlich« Farmamt in Washington eine entsprechende Aufforderung an die Farmer Bis zum 20. Juli hält es Franz Szkop mit seinen neuen Freunden. Da spürt er plötzlich das Elend, in das er sich hinein manövriert: eine läcl>erliche Theaterrolle, mit zwei Mark Tages honorar notdürftig ausgehalten. von seinen Helfern seelisch be trogen und ausgeraubt. Verstört, unter Tränen erscheint er im katholischen Pfarramt Oppeln. Dort erklärt er vor dem Pfarrer, Prälaten Kubis. und zwei Zeugen seinen Austritt aus der Kirche und seinen Eintritt in die Freidenkerbewegung als von den Kommunisten erpreßt. Sofort wird in selbstverständlici-er christ licher Hilfsbereitschaft versucht, dem so tragisch Abgcglittenen wieder aufzuhelfen. Auch unser Haus beteiligt sich durch Ueber- weisung von Geld und Kleidung und durch den Nachweis einer Stellung als Haushälter im Krankenhaus in Neumarkt. Bedauerlich nur. daß Szkop sich schließlich aller erbetenen und gebotenen Hilfe wieder entzog. Er klagt: seine Operations wunde habe frisch zu eitern begonnen. Man macht eine Nach behandlung in Neustadt möglich. Aber er verläßt das Kranken haus schon wieder am Abend seines Eintreffens. Er fährt in be freundeter Begleitung nach Wartha. Dort spüren Kommunisten ihr schon entwichenes Opfer aus. Ihr Sendling bietet ihm — nach Szkops eigenen Angaben — 500 Mark in bar, 20 Mark für jeden Vortrag, eine Badekur. Oder war das schon ein dum mer Erpressertrick des wieder schwankend Gewordenen? Noch läßt er sich in einer — von ihm selbst gewollten — etwas kitschi gen Flucht im Auto nach Neumarkt begleiten. Er übernimmt die Haushälterstelle im dortigen Krankenhaus. Eine Woche hält er es aus. Dann macht er mit seiner Affäre ärgerliche Sensation unter den Kranken, verschwindet formlos und nimmt wieder seine kommunistiscipm Redeübungen auf, zuerst in Mikoltschüh, dann in Oppeln, Neiße usw. Wir waren es unseren Freunden schuldig, diese ganze An gelegenheit „Franz Szkop" vor ihnen auszubreiten. Denn so tief verwurzelt sind wir in der schlesischen Heimat, so verbunden dem schlcsisclien Volke, das seit vierzig Jahren sein liebstes Gut. seine Knaben, uns anvertraut, daß der Schatten, der auf unseren Namen fällt, die uns in guter Zuueigung verbundenen Menschen ringsum im Lande verwirren oder doch betrüben muß. Deshalb diese freiwillige Darlegung." Die Gefahr der bolscl>«wistischen Verseuchung wird bei wirtschaftlichen Not unseres Volkes im kommenden Winter sonders groß werden. Aus dieser Erkenntnis heraus hat Zentrale des Volksvereins für das katholische Deutschland, von der aus in den letzten Jahren bereits der Kampf gegen Bolschewismus und Freidenkertum über ganz Deutschland organisiert wurde, beschlossen, eineeigeneFor- schungs-, Infor mations- und Auskunftsstelle über Bolschewismus, Gottlosen beweg ung und Freidenktertum zu errichten. Diese Stelle steht unter der Leitung der apologetischen Abteilung der Volksvereinszentrale, die über das neueste und zuverlässigste Material verfügt und bisher schon mehrere tausend Auskünfte über diese Fragen er teilt hat. Sie wird mit den entsprechenden Kirchli6>en und staat- lick-en Behörden und besonders mit Fachkreisen aus katholischer und nichtkatholiscl)«r Seite des In- und Auslandes in ständiger Fühlung sein. Da die Zentralstelle des Volksvercins auch über wissenschaftliche Fachreferenten des wirtschaftlichen, sozialen und staatspolitischen Lebens verfügt und mit den Fachkreisen dieser Gebiete in dauernder Beziehung steht, werden auch Auskünfte über nichtreligiöse Fragen seitens der neuerrichleten Insocma- tions- und Auskunftsstelle erledigt. Die Auskunstsstelle fleht allen Kreisen zur Verfügung: die Erledigung der Auskünfte er folgt kostenlos: Adresse: Zentrale des Volksvereins für das katholische Deutschland, Abteilung: Auskunftsstelle über Bolsche wismus, M.Gladbach, Volksvereinshaus. Die Zentrale des Volksvercins wird ferner durch ihre Orts gruppen den Christkönigssonntag dieses Jahres unter den Ab- wehrkampf gegen den Bolschewismus und die Gottloscnbewegung stellen. Sie bittet das ganze katholische Deutschland, in diesem Sinne mit ihr zu ziehen. Sie wird allen Pfarrämtern das Ma terial frühzeitig zustellen und auch ein eigenes Flugblatt gegen Bolschewismus und Freidenkertum zum Christkönigssonntag herausgeben. Am M'end öSr der Enthüllung war eine Feier in Regens burg. neranüallel von der dortigen Ortsgruppe der .Görres Ge sellschaft. Professor Dovisat von der Universität Berlin sprach in fesselndem Vortrag über Görres als katholischen Pu blizisten. Nach der Enlhüllungsfeicr begaben sich die Mitglieder der Görres (tzesellsäxifl im Sonderzug nach der allen Nibelungen stadt Passau, wo ihre 45. Generalversammlung stattfand. Unsere Gedanken schwcisen zurück: vor zwanzig Jahren war es noch recht still um Görres. Dann kam zumal durch Schellbergs zweibändige Görresausgakie von I!Ut eine ivahre Görres Renaissance. Neue Görre->Biisten und -Bilder, Görresbücher und -Abhandlungen. Görresseiern und Ausstel lungen waren Zeugen für die Kraft der Mrsönlickkeil des rhei nischen HreiheUskämplers. Zwei Ehrenmale ragen besonder» hervor: Das Görrcs-Denkmal in Koblenz, unmittelbar nm Nhein, 1928 enthüllt, »nd die Görres-Biiste in der Walhalla Ein drittes Ehrenmal, so rech! e>n Denkmal für einen Geisteshelden, ist die seit Görres' 150. Geburtstag 1920 im Gildeverlaa Köln erscheinende grobe Ausgabe seiner gesammelten Schrillen, ein Werk, dos auf 20 Bände berechnet ist. Bis jekt erschienen 0 Bände, nämlich 2ki»d k sFriilneil). Mmd III Nomanükf. die beide» Iahroänge 1811 und 1815 des Rheinischen Merkur al» Band Vl—Vlll und IX—XI. endlich im vorigen Jahre *Kand XIll lPolitik 1817 1822) Jetzt in Regensburg konnte ich den von mir hcransgeaebenen Band II vorle-'en sNatnrwissenlch.af- ten. Kunst und Naturphilosophie 1800- 1800). zu dem Geheim rat Dnros 1 lBonn) die Einführung in Görres' Kunltlrhre bei- "«heuert h-'t. Es war mir eine besondere Freud« dak der neue Bond gerade letzt, wo endlich Görres in die Wollwlla ausge nommen wu--de. erschau: «>- ist daher euch oetckw'-ckt mit deut Bild« der GörrcsBiiste sür jene deutsche Nuhmeshalle. e Benin er Druck- npen, um anövrier- m besten in voller beschrieb, e, die Lt. wie die o bei den ro-photo- Die Kommunisten lassen in vberschlesien einen jungen Kellner. Franz Szkop, in Gottlojyn- versammlungen als ehemaligen „Klosterbruder" auftreten. Was es damit aus sich hat. ergibt sich aus den nachstehenden Schilderungen aus dem Missionshaus Heiltgkreuz bei Neiße, die zugleich einen interessanten Einblick in di« Skrupellosig keit der kommunistischen Propaganda geben. Das Kloster sagt dazu: „Im Januar 1931 wird uns von befreundeter Seite «in junger Mann zugeleitet — noch nicht zwanzigjährig — von Be rus Kellner, aber jetzt wohnsitzlos, erwerbslos. Jene Empfehlung spricht für ihn, das spontane Mitleid, und ein. wie es scheint, schmiegsamer und gernbereiter Wille des Bittstellers, der Ge danke zumal: er mag sich in der vieljährigen Vorbereitungszeit bewähren, die die Kirche ihren Ordenskandidatcn auferlegt. Franz Szkop fügt sich in das neue Leben ein, er tut es in einer fast beunruhigend devoten Weise. Aber schon am 6. März muß er in das Neißer Krankenhaus. In der lässigen Muße einer vier wöchigen Beobachtungszeit offenbart sich ein seltsam fahriges, disziplinloses Wesen. Peinlich Klagen dringen aus dem Kranken haus« nach Heiligkreuz hinüber: über unfaire Reden, üble Scherze. Versuch von Liebeleien. Jedenfalls zeigt uns dieser Krankcnhausaufenthalt, daß wir Szkop nicht zu einem der Unsrigen machen können. Die Hauslcitung entschließt sich damals, den kaum Aufgenommenen wieder in Frieden fahren zu lassen. Aber zunächst wird Franz Szkop operiert an inneren Verwach sungen als Restbestand einer früheren Blinddarmoperation. Das Haus trägt die Kosten, beiläufig MO Mark. Zurückgekehrt, gibt man ihm — nach einem nicht vollgelungenen Arbeitstag« in der Küche — einen Erholungsurlaub vom 17. April bis 20. April. Dann, als er dem P. Rektor ausdrücklich versickert, wieder voll genesen und arbeitsfähig zu sein, wird ihm eröffnet, daß uns seine bislzerige Probezeit nicht den Erweis eines echten Berufes zum Ordensstande gäbe, und er sich wieder »ach einer Stellung in seinem früheren Beruf als Kellner um sehen möge. Am 24. Juni verläßt Franz Szkop unser Haus. Eine Ar beitsstelle wird ihm in Gleiwitz besorgt. Durch einen unserer Brüder läßt er sich sein Bündel Sact-en nach Neiße in das „Gast haus zu den drei Tauben" fahren. Auf dem Wege erklärt er: Wenn er auch einmal stellenlos würde, so bedeute das nicht viel für ihn. Er sei ja im sozialdemokratischen Verbände, der ihm schon weiterhülfe. Das Haus hatte ihm 10 Mark Zehrgeld mit gegeben. Nun aber beginnt das Satyrspiel eines übelsten Mensck)enmißbrauchs. getrieben durch skrupellose Parteifunktio näre der KPD. Franz Szkop bemüht sich nicht um jene durch Herrn Marschner vermittelte Stellung, sondern macht eine wilde Exkursion durch Oberschlesien, deren selbstverschuldete Leiden die gerissenen Akteure der KPD. mit aufgeputschtem Mitleid zu schildern wissen, in deren Hände der arme Kerl ausgehungert und erschöpft schließlich in Oppeln fällt. Sie ziehen eine Hilfs aktion für ihn auf, aber nur unter der für beide Teile infamie- rcnden Bedingung, daß Szkop sofort seinen Austritt aus der katholischen Kirch« erklärt. Das tut der aufgeweichte Jung« Dann maäien sie ihn zu einem Paradestiick ihrer Volksentsclpndpropaganda, modeln aus seinen Angaben eine groteske Rede, die sie den armen, erniedrigten und belei digten Menschen von Versammlung zu Versammlung im höheren Dienst« der K^ID. sprechen lassen. Franz Szkop liest ab ein absurdes Zerrbild unseres klöster lichen Lebens. Etwas sür die ganz und gar geistig Unmündigen! Es bleibe unmidcrlegt. Aber ein „Nein" sei gesagt sür die brei teste Öffentlichkeit zu der verleumderischen Darstellung, die Franz Szkop über seine Entlassung aus der Gesellschaft geben muß: er war natürlich nie „Klosterbruder", er hat auch nicht seine Probezeit mit „gut" bestanden, sondern war genau in die erste Probezeit des Postulates zugelassen. Er ist nicht seiner Krankheit wegen entlassen worden, sondern nach voller Gene sung. auch nicht ohne jeden Pfennig Geld, wie er zunächst in sei nen Vorträgen behauptete, sondern mit 10 Mark, was bis zum Antritt der neuen Stellung sin Gleiwitz) wohl hingereicht hätte. 8- r und die Dornier- Zaumuslee man als Flugboot natürlich oren hat. ter. Wi, wsondereir Hauptdcck chungsdcck avigation, ptdeck hat te, Küche, Bibliothek, ag besteht lker. S P5 Görres' Einzug in -te Walhalla Von Dr. Robert Stein, Leipzig. Görres starb 1848 in Münck-en. Jetzt im Jahre 1931 ist ihm die Ehre der Wali>alla zuteil geworden: seine Marmorbüste wurde am 5. September feierlich enthüllt. Es war :ine Feier von einzigartiger Schönheit. Alles wirkte zu einem überwältigenden Eindruck zusammen: der gol dene Sonnenschein des Herbstmorgcns, die laäwnde Donauland- schast, der herrliche Ehrentempel sden König Ludwig der Erste von Bayern in echt vaterländischem und künstlerischem Sinne errichtet«), erlesene Musik, eine großzügige Festrede des bay rischen Kultusministers, eine Schar bedeutender Gelehrter, Ver treter hoher Staats- und Kirchenbehörden, voran der Bischof von Regensburg in vollem Ornat, Offiziere, die Chargierten von Studentenverbindungen in Wichs und mit Fahne — oben aus den Galerien Schüler und Schülerinnen, die ebenfalls Zeu gen des großen Augenblicks sein dürfen: fie alle Gäste der bay rischen Staatsregierzing, die als Hausherr und Festgebcr zu der Feicr eingeladen har. Die Gäste kommen von Regensburg mit dem Autobus oder auk der Donau mit dem Motorboot. Strom und Landscliast mit Wald und Feld, Berg und Tal, Dörfer» und Schlössern, Türmen und Kirchen machen einem bei strahlender Sonne das Herz warm. Wir kommen der Walhalla näher und näher, so daß die weißen Säulen immer deutliä-er «mporwachsen: der Ehrentem- pcl auf Vergeshöh«, umrauscht von grünen Tannen, össnct seine Pforten: aber nur die geladenen Gäste der Staatsrcgierung werdcn auf Gnind ihrer Eintrittskarten durch die Kette der zahlreichen Polizisten in schmucker Uniform durchgclassen. Fanfarengeschmetter von der Höhe der Galerien: die Feier beginnt: Gesang Regenssburger Chöre, besonders der „Dom spatzen", d. k> der jugendlichen Domsänger. Der bayrische Kul tusminister Dr. Goldenberger tritt zum Rednerpult: vor ihm das Mikrophon. In der ersten R«ik)e der Hörer Reichs minister de» Innern Dr. Wirth, bayrischer Ministerpräsident Dr Held, der Bischof und der Bürgermeister von Regensburg der Präsident der Görres-Gefellschast Geheimer Rat Prof. Tr. Finke, Rektoren mit goldener Amtsketle, der Schöpfer der Görres-Büst« Professor Georg Mattes aus Mün-
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