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Folgen des Haager Spruches Neuyork, S. September. „E»«»ing Sun" nimmt in seinem gestrigen Leitartikel LteUnng znr Entscheidung des Haager Ständigen Eerichtshose» Lt«r de« Zollunionoplan. Di« Gruppierung der rin,einen Richter — s» erklärt da» Blatt — nach ihrer Stellung zur Aallunion sollt« hinreichend beweisen, wir berechtigt die Argu mente find, deren sich di« Gegner einer Teilnahme Amerikas am Weltgerichtshof bedienen. Welche» Vertrauen können die Bereinlgten Staaten einem lSerichtshos «ntgegenbringen, defien Beratungei, durch Politik beeinslußt und dessen Richter von nationalen Interessen geleitet werden? Zum Schluß wirst das Blatt die Frag« auf, ob der Präsident unter diesen Umständen es wage« werd«, dem Srnat im September ein, Beteiligung Amerikas am Weltgerichtshof vorzuschlagen. mgen. Dr. Luppe sagte ln seiner Begrüßung an oen Ka tholikentag: ,, auch die übrigen Volksschichten, so- weitste ihrVolklieben, begrüßen den Katholiken tag aufs herzlichste. Niemand wird darüber im Zweifel sein, daß die furchtbare Not unserer Zeit nur überwunden werden kann, wenn die sittlichen Kräfte im Volk stärker sind als diese Nöte . . Daß der Nationalsozialismus sich zu der Auffassung bekennt, „die Religion besitze im Gotteshaus« ihre alleinige Stätte", vervollständigt das wahre „christliche" Bild dieser Parteibewegung. Nun wir sind auch hier entgegengesetzter Auffassung. Ein ganzer Christ ist nur derjenige, dessen Religiosität — genährt am Gnadenquell der Kirche — sich draußen in der Welt bewährt, die nicht an der Kirchen tür Halt macht, die vielmehr dort die engen Tore des Herzens sprengt und sich in christliches Leben und christ liche Tat umsetzt. Davon kann natürlich eine Politik, die Haß statt Liebe verkündet, die in ihren Forderungen von christlichen Grundsätzen sehr wenig verspüren läßt, nichts halten. Der heutige Nationalsozialismus wäre «in Ding der Unmöglichkeit, wenn er zugeben wollte, daß auch die Politik, die Grundhaltung des Menschen im öffentlichen Leben von den Grundsätzen des Christentums diktiert sein muß. Hier liegt der Hase im Pfeffer, und der „Völkische Beobachter" hat gut daran getan, in diesen entscheidenden Fragen, nach langer Schweigsamkeit, endlich Farbe zu be kennen. Dafür sind wir ihm dankbar. er Unter den Mißgünstigen, denen jede Regung katholi scher Kirchlichkeit «in Dorn im Auge ist, darf neben den Nationalsozialisten die „Tägliche Rundschau" nicht fehlen. Sie hat eine Freude daran nachzurechnen. Laß nicht 80 000, sondern nur 40 000 auswärtige Teilnehmer zum Katholi kentag gekommen seien, muß aber doch zugeben, daß „in Nürnberg selbst die letzten Kräfte mobil gemacht wurden, so daß der päpstliche Nuntius die Festmesse vor weit über 100 000 Teilnehmern lesen konnte." Den Eindruck, den der Katholikentag auf die „Nürnberger Protestanten" gemacht habe, faßt die „T ä g l i che R u n d s ch a u" (Nr. 210) fol gendermaßen zusammen: „Es gibt kaum eine deutsche Stadt, deren eingesessen« Be völkerung weniger Sinn für pompöses, ja selbst repräsentatives Auftreten hat als Nürnberg. Nüchterner Fleiß hat die von Na tur arme und wenig begünstigte Stadt groß gemacht. Dazu ist dem Nürnberger von jeher eine gewisse, gesunde Spottlust eigen gewesen. Es zieht kein Feshuig bei uns vorüber, ohne daß die Zuschauer, wenn gewisse urwüchsige Gestalt«» aus de» ..dunklen Gegenden Bayerns" mit ihren Fahnen und Derelnstaseln auf tauchen, zu schmunzeln beginnen. Und das Auftauchen von Scharen katholischer Priester, Mönche und Nonnen in den Straßen Nürnberg» bewirkt bei den Protestanten nur das Ge genteil von Hinneigung zum Katholizismus. So rief das demon strative Hervorkehren katholischen Gepränge» bei der evangeli schen Bevölkerunä Nürnbergs aufs Neue die Dankbarkeit gegen unser« frommen Reformatoren und unsere glaubensstarken Vor fahren wach, di« Dankbarkeit vor allem auch dafür, daß sie uns von der Macht des Papstes und seiner Hierarchie befreit haben." Nun, ein Vertreter dieses Typus „Protestant", dem ein Katholikentag nur Anlaß ist, seiner Spottlust zu frö nen, war jedenfalls der Nürnberger Oberbürgermeister, der doch in erster Linie für die Nürnberger Protestanten sprach nicht. Und wir nehmen an, daß sehr viele prote stantische Christen diese „Spottlust" der „Täglichen Rund schau" genau so ablehnen werden wie wir. Der Nürnber ger Katholikentag war viel weniger „pompös", und viel weniger „Gepränge", als die „Tägliche Rundschau", die offenbar schon beim Anblick einer katholischen Kranken schwester erbleicht, meinen will. Mit dieser Geisteshaltung, die die „Tägl. Rundschau" hier offenbart, wird man den Protestantismus als religiöse Bewegung gewiß nicht festi gen, ebensowenig wie durch die Gedenkfeier einer Schlacht von Breitenfeld, um diese seltsame Feier dem Katholikentag gegenüberzustellen. Es liegt dem ge sunden Eegenwartsempfinden viel zu fern, als daß man mit der Erinnerung dieser unglücklichen Zeiten, in denen sich Deutsche in Religionskriegen zerfleischten, heute noch moralische Eroberungen machen könnte. Schließlich war es doch ein schwedischer, fremdländischer Feldherr, dessen Sieg über den kaiserlich deutschen Oberst Tilly der Eustav- Adolf-Verein dieser Tage auf dem Schlachtfeld von Breit kenfeld „gefeiert" hat. Nun, wir lassen den Eustav-Adolf- Verein unter sich, wir denken nicht daran, daraus eine po litisch« oder religiöse Hetze zu konstruieren. Der christliche Volksteil hat in Deutschland heute andere Sorgen. Nur eine Frage sei in diesem Zusammenhänge aufgeworfen: Was würde die „Tägliche Rundschau" dazu sagen, wenn deutsche Katholiken dem Beispiel derer von Breitenfeld folgend, einen Sieg fremdländischer Generale über deut sch« Truppen feiern würden? Wenn man schon nicht den Mut hat, zuzugestchen, daß nur eine Aktivierung aller christlichen Kreise unseres Volkes dem Kulturzerfall Einhalt zu gebieten vermag, daß also Mißgunst und Zwietracht unter Christen ein Ver brechen am deutschen Volkstum darstellen, dann sollte man zu einer Tagung von der Tragweite unserer Generalver sammlungen besser schweigen. Damit wäre wenigstens dem inneren Frieden gedient. " Amy Johnson, die am 28. 8. in Tokio gestartet war, ist am Mittwoch in Lo » do n gelandet. " Dl« Eröffnung einer «nglisch-rumänifchen Luftlinie wird aus London gemeldet. Ein König Carol gehörendes und von zwei rumänischen Offizieren geführtes Flugzeug tändele gestern in England, zwöts Stunden nachdem es von Bukarest abgeflo- gen war. Genfer AbrüslungsgefprSche Fortsetzung der Aussprache Gens, 9. September. Der vom italienischen Außenminister Krandi in seine« großen Red« in der Dicnstagooruitttagssitzung der Voll- «rsammlung vorgebrachte Vorschlag, di« «eiteren Rüstungen bi» zum Abschluß der Abrüstungskonferenz ausjufetzeu, ist be reits Gegenstand verschiedener vertraulicher Besprechungen. «» handelt sich, wie hervorgehoben wird, zunächst nur um eine allgemeine Anregung, nicht um einen konkreten Vor schlag aus Abschluß eines dahingehenden Abkommens. Man nimmt aber allgemein an, daß di« Italienische Abordnung i« Abrüstungsausschuß der Völkerbund-Versammlung die vor gebrachte Anregung in der Form eines praktischen Vorschlages einbringen wird. In Frage käme sodann di« Erörterung «Ines «ährend der Vollversammlung abzufchließenden Abkommen», in dem die Mächte sich verpflichteten, während der Dauer der «brüftungskonserenz keine weiteren Rüstungen vorzunehmen, oder lediglich eine allgemeine Empfehlung der völk«rbunds- verfammlnng an sämtliche Mächte, «inen zeitweiligen Stillstand in den »eiteren Rüttunaen «intreten zu lalle«. lieber dl« Hintergründe des italienischen Vorschlages liegen zunächst nur Vermutungen vor. Jedoch verlautet, daß der ita lienische Vorschlag nicht ohne lleb,reinstim mung mit der amerikanischen Regierung erfolgt ist. Der ita- lienische Vorschlag hat, wie zu erwarten war, «jn« geteilte Aufnahme gesunden und wird zweifellos im Falle eines prak tischen Antrags auf starken Widerstand der französischen Staatengrupp« stoßen. Allgemein kommt di« Erwartung zum Ausdruck, daß die deutsche Abordnung den italienischen Vor schlag, der vollständig in die Linie der deutschen Abrüstungs politik liegt, unverzüglich aufnehmen und die italienische Ini tiative unterstützen wird. Es ist daher zu erwarten, daß Rechsaubenminister Dr. Curtius in der zunächst auf Don nerstag festgesetzten Rede vor der Vollversammlung für den italienischen Vorschlag eintreten wird. Ein Stillstand in den Rüstungen bis zum Abschluß der Abrüstungskonferenz, die nach den bisherigen Plänen kaum vor End« des Jahres 1932 be endet würde, würde sofort praktisch zu einer wesentlichen Ent lastung der Militärausgaben aller Staaten führen und aus der anderen Seite zu einer Festlegung der Staaten auf die Ab rüstungsverpflichtungen. In den weiteren Verhandlungen des Völkerbunde» in der Abrüstungsfrage wird jedenfalls nun der italienische Vorschlag einen breiten Raum einnehmen. Die Vollversammlung des Völkerbundes setzte am Mittwoch die C—'-ralauslvrache fort, den Kreisen des Präsidiums zeigt sich das Bestreben, die diesjährige Vollversammlung im Hinblick auf di« Weltkrise so kurz wie möglich zu halten und di« Tagung bereit» bi» »m» 2ö. September zum Abschluß zu bringen. ' Das Scho -er Gran-l-Re-e Paris lehnt ab. . . Paris, 9. September. Die Red« de« italienisthen Außenminister» Erandi hat in der französischen Presse große Beachtung gefunden, llebercin- stimmend wird die Gleichheit d«r italienischen These mit der angelsächsischen als etwas im voraus Bekanntes festgrstellt. Ter Berichterstatter der Agentur Havas in Genf betont, daß die französische und die italienische These in der Abrüstungsfrage stets voneinander abgewichen seien. Der italienische Außen- Minister habe sich im übrigen gehütet, seiner Anregung eines Waffenstillstandes einen positiven Charakter zu geben. Der französische Außenminister Vriand werde am Donnerstagnnch- mittag Gelegenheit haben, den Willen Frankreichs im Hinblick auf die Organisierung des Friedens so zu deuten, wie er In dem Abriistungsmemorandum der französische» Regierung vom 1b. Juli dargestrllt worden sei. Da» französisch« 23 900-Tonnen-Schlachtschiff, dessen 4km da» svanzöfisch« Parlament im Juni wegen Fehlens technischer Einzelheiten die Zustimmung versagt hat, soll, «ie der Marine, «orrepondent de» „Daily Telegraph" aus guter Quell« erfährt, auf die Tagesordnung d«r nächsten Kammrrsltzung geletzt werden. Es sei klar, so erklärt der Korrespondent, daß die Mehrheit d«r Kammer die baldige Ausstapellegung de» Schlacht schiffe» wünsch« und in diesem Sinne stimmen «erde. Wenn die Kredite für dieses Schiss bewilligt würden, so bedeute das da» Ende de» Baufeierfahre» für Schlacht, fchiff«, da seit der Inangriffnahme der englischen Schisse „Rodney" und Nelson" im Jahre 1922 kein derartig«, Schiss mehr auf Stapel gelegt worden fei. London, 9. September. Die gestrige Rede Krandis in der Völtcrbnndsversnnim- luna der d" ar,.s,^»n-!ni»<>r olli-ni»-" Mergel auf Rüstungsvermehrung vis zur Internationalen Adrüfiungs- konserenz vorschlug, findet in der Morgenpresse, obwohl deren Aufmerksamkeit hauptsächlich den innerpolitischen Vorgängen gilt, große Beachtung. Der Genfer Korrespondent des „News Lhronicle" nennt die Rede eine der besten, die in Eens gehalten worden seien. Der Genfer Korrespondent der „Morning Post" bemerkt: Die leitenden Erundfähe der faschistischen Außenpolitik, die gestern von dem italienischen Außenminister geschildert wurden, müssen selbst die demokrati schen Anhänger des Völkerbundes befriedigen Sie kehren zurück! Berlin, S. September Der nationalsozialistische Abgeordnete Dr. Frick Hal gestern auf einer Parteiversammlung in Hannover mit- gereilt, daß die Nationalsozialisten am 13. Oktober beim Zusammentritt des Reichstages wieder in das Parlament einziehen werden, a»m dem Kabinett Brüning ein bald möglichstes Ende zu bereiten. Di« Nationalsozialisten haben, wie man sich dunkel erinnern wird, am 10. Februar den Reichstag verlassen, unter dem Vorwand, daß durch die Verschärfung der Ge schäftsordnung, dl« sie als versassuntzswidrig bezeichneten, jede „charaktervolle Opposition" unmöglich gemacht worden sei. Unter dem Ruf „unsere Immunität hat man uns ge nommen, unsere Diäten schenken wir den Arbeitslosen" — die hiervon allerdings niemals etwas gemerkt haben — verließen sie den parlamentarischen Kampfplatz, nachdem fie.dort politisch und taktisch vollständig gescheitert waren. Di« monatelang« parlamentarische Ruhe, die ihre Sonder stellung außerhalb des Parlaments illusorisch machte, er scheint den Nationalsozialisten offenbar als eiste günstige Vorbedingung dafür, daß sie sang- und klanglos, so als ob nichts gewesen wäre, ihr« Plätze im Reichstag wieder ein nehmen. Sie werden, wenn sie am 13. Oktober dort sitzen, allesamt darüber froh sein, den „heroischen" Beschluß vom 10. Februar auf diese harmlose und billige Weise revidiert zu haben. Und mit ihnen lverden sich auch die um Hugenbera freuen, die diese günstige Gelegenheit zur Rückkehr zweifellos nicht versäumen werden. Für die Nationalsozialisten ergibt sich allerdings hin sichtlich ihrer Wiederbeteiligung an der parlamentarischen Arbeit noch eine grundsätzliche Schwierigkeit, über die sie irgendwie Hinwegkommen müssen. Vor dem Auszug aus dem Reichstag gab Abg. Stöhr als Sprecher der natio nalsozialistischen Fraktion eine Erklärung ab, in der er mit betonter Feierlichkeit feststellte, „daß, nachdem die Aenderung der Geschäftsordnung verfassungswidrig zu» standegekommen ist, alle von diesem Hause in Zu kunft zu fassenden Beschlüsse gegen die Verfass ung verstoßen und deshalb der Ge setzeskraft entbehren." Wenn diese kühne staats rechtliche Theorie auch nach dem 13. Oktober weiter auf- recyterhalten werde» sollte, dann dürfte eine Beteiligung der Nationalsozialisten an den „verfassungswidrigen" Arbeiten des Reichstages kaum möglich sein, ohne die so stark betonte Legalität der nationassorialistischen Bewe gung zu verletzen. Aber die kleine Schwierigkeit wird gewiß auf dem Wege des Vergessens überwunden werden- und wenn die Nationalio'ialisten demnächst im Reichstag ihren stillen E mug halten, da»» wollen wir wenigstens das eine von ihnen erwarten: daß sie in der Zwisch^n-eit gelernt laben, den Reichstag von einer national sozialistischen Volksversammlung zu unterscheiden. Miklas Kandidat der Christlich-sozialen jür die Dundespi äsidentenwahl Wien, 9. Seplember. * linier dem Vorsitz des Bundcs- parleiobmannes Hecresmmisler Vaugoi» logt« heule der Lhrist- lichsoziale Bunüccbeirai, der aus sämtlichen Bundesländern beschickt war und den Beschluß faßte, an der Verfassiingsbestim- muug. wonach der Bundespräsident durch das Volk selbst zu wählen ist. fest »halten Der Bundesparleirat beschloß ferner, als Kaneidaten siir die Biindesgräsidcntcnioohl dr» gegenwär tigen Bundes näsidculen W heim Mihlas auszustellen. Französisches Einfuhrverbot für Wein und Hol» Paris, 9. September. Am 4. September hat die französisch« Negierung ein Ein fuhrverbot für Wein und Holz erlassen. Während der Erpsil deutschen Weines nach Frankreich unbedeutend ist, wird die deutsche Wirtschaft durch das Holzeinsuhrocrbot sehr erheb- lich,geschädigt. Insbesondere werden die slldwcsldcnl> sck>en Länder Baden. Württemberg und Hessen davon betroffen. Der deutsch-französische Handelsvertrag steht selbstverständlich prinzipiell Einfuhrverboten im Wege. Lediglich in Fällen, in denen „lebenswichtige Interessen" eines der beiden vertrag schließenden Länder ans dem Spiele stehen und sich das lx-1r<f. sende Land „In einer Zwangslage befindet", dürften „vorulxr- gehend" Einfuhrverbote erlassen werden. Bei einem Vergleich der Wirtschaftslage in Deutschland und Frankreich wird man zu dem Schluß kommen müssen, daß für Frankreich mit seiner ganz minimale» Arbeitslosigkeit „lebenswichtige Interessen' kaum auf dem Spiele stehen. Die deutsch« Regierung ist' mit der französischen Regierung wegen dieser Frage in Verbindung getreten. politischer Lieberfall Berlin, 9. September. Das Vcrkehralokal der National sozialisten in der Gneisenaustraße 17 wurde am Mittwoch gegen 23 Uhr von den Komm uni st en überfallen. Die Natio nalsozialisten wurden unerwartet von der Straße aus durch die ossenstehende Tür beschossen. Mehrere Nationalsozialisten wurden dabei schwer verletzt. Sämtliche Verletzte wurden dem Urbankrankenhaus zugesührt. Sechs Kommunisten wurden zwangsgestellt. * Sin schweres Flugzeugunglück ereignete sich am Mittwoch gegen 8 Uhr abendö in dem Vorort Staaken Aus dem dortigen Flugplatz war ein Dr. Reichauer mit der Klemm-Maschine L 2« zu einem Ueberkandslug aufgestiegen. «0 da» Flugzeug über dem Ort« Staaken kreiste, brachen nach An, galt« von Augenzeugen di« Flügel, und der Rumpf stürzt« aus dir Bahnhofstraße herab. Dr. Reichauer war aus der Stell« tot, der flügellose Rumps der Maschine Ist total zertrümmert. DI« Flugsachverständigen des Flughafens Staaken find mit der Un tersuchung der Ursache de« Unglück» beschäftigt. Dresdner Börse vom HO. September Ruhiger. Bei weiterer Kausneigung, die jedoch in gerin gerem Ausmaße lag, zeigte sich die Tendenz nicht ganz so fest wie bisher, zumal auch durch di« Einführung des variablen 'Verkehrs «her etwas Material an den Markt kam. Pfand' briefe weiterhin lrehauplet. jedoch beruhigter. Am Aktienmarkt notierten Dresdner Gardinen 1 Proz. schwächer, Heyden — l.'l Prozent. Von Verschiedenen Werten Feistkorn 5 Proz. höher Am Maschinenmarkt Schönl-err 1'4 Proz.. Schubert 2 Proz höher. Elektrowerte mit Elektra — 7 Proz., Sachsemverk — 4 Proz., Wanderer -s- 6,'^ Proz. uneinheitlich Von Braiicre'- werten lagen Felsenk-ller 4 Proz. schwächer. Vapierwer'o fester: Dr. Kurz -ll 8 Proz., Mimosa -ll 2 Proz. Banken un- eml)«itUch: Adca — 3 Proz., Commerz- und Privatbank ll 2 Vrozent. Dresdner Bank -l- 1 Proz. Reich-bank — 2 Proz., Sachsenbanli — 3 Proz., Sachsenboden — 3 Proz Der nxUere Verlauf ruhi^r und eher uneinheitlich. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsausfichten: Meist schwache Winde baupisächüch aur rvestlichen Richtungen E wa, 4>ew ilkungsriirl "ang. Nei gung zur Nrbeibildung. Nach kühler Nacht taqsübcr e-war stärkere Erwärmung. Oertlich Bode»frosi möglich Ke.n« nennenslvrnen Niederschläge.