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4 Nr. 20^ - 30. August il 931 Sächsische Volkszeitung !/^//7//5//r f/M kN« w MW Wie Wechselburg zu seinem Namen kam Als nach dem Tode des Herzogs Georg des Bärtigen, de» letzten katholischen Herrschers im Herzogtum Sachsen, am 17. April 153g dessen Bruder Heinrich an die Regierung gekommen mar, halte dieser, der schon in seinen Herrschasten Wolkenstein und Freiberg Luthers Lehre Eingang verschasst hatte, nichts Eiligeres zu tun. als durch seine Visitatoren die Klöster im Lande aufheben zu lassen. Aber ehe er sein Werk vollenden kannte, hatte auch ihn zwei Jahre später der Tod hiniveggerufft. Herzog Moritz hielt sich für berufen, auch dieses väterliche Erbe zu übernehmen. Der Leipziger Landtag von 1541 hatte beschlos sen, die geistlichen Güter zu verkaufen oder zu verpachten. Der Ausschutzlag von Dresden am 0. Januar 1543 bestimmte, dah die Einkünfte aus den Kirchengütern zur Verbesserung des Ein kommens der Kirchen- und Schuldiener, zur Errichtung dreier Fürstenschulen sMeitzen, Pforta und Grimma), zur Gründung von Stipendien und Freitischen auf der Landesuniversität und zum Unterhalt für noch vorhandene Ordenspcrsonen dienen soll ten. Einige wenige Klöster sollten zum Nutzen des Landesherrn, besonders zur Einlösung verkaufter Stadtrenten, veräutzert morden. Zu den Klöstern, die dem Herzog Moritz zusielen, gehörte Zschillen am Futze des Rochlitzer Berges, das bisher vom Deutsct)en Ritterorden bewohnt war Dieses gedachte Moritz mit Penig und Zinnberg an das Schönburgische Haus abzu treten. Die Schönburger sollten ihm dafür Hohnstein. Loh men und Wehlen eintauschen. Diese sahen noch nicht allzu lange auf diesen Gütern an der Elbe. Lohmen und Wehlen hat ten di« Gebrüder Wolf und Ernst von Schönburg 1523 von Hans von Salhaufen gekauft. Hohnstein hatten fie geerbt von ihrem kinderlos verstorbenen Vetter Ernst, der die Burg von den Erben des Oberhofmarschalls Heinrich von Schleinitz 1525 gekauft hatte. Durch diesen Wechsel erfuhr auch der Schönburgisct;e Be sitz von Glauchau-Waldenburg-Rochsburg eine Abrundung,- denn zwischen ihnen lagen Zinnberg und Penig, und Zschillen schlotz sich an, so datz alle Burgen an der Mulde von Glauchau bis hinab nach Zschillen in den Händen der Schönburger waren. Am 31. März 1543 unterfertigte Herzog Moritz zu Anna- berg den Tauschbrief, wozu als Zeugen und Vormünder gebeten waren Graf Günther zu Schwarzburg, Graf Hans Georg zu Mansfeld und Heldrungen, die Grafen Friedrich und Caspar von Schönberg auf Stolberg und Borstenstein und Dr. Ludwig Fachs, Ordinarius der Leipziger Iuristensakultät. Der Tausch wurde aber nicht in Bausch und Bogen vollzogen, sondern beide Kon trahenten halten die Erträgnisse und den Wert jedes dieser 3 Güter berechnen und gegeneinander abwägen lassen. Wolf von Schönberg zu Neuensorge, Dr. Georg von Komerstadt und Hans von Klitzscher hatten alle Zinsen, Stenten, Zölle, Zehnten an den Wäldern. Gehölzen, Jagden, Gewässern. Bächen, Teichen. Fische reien, Vorwerken. Aeckern, Wiesen, Viehzuchten, Schäfereien, Mühlen, Fronen und Diensten zusammengestcllt und Herzog Moritz zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt. Danach er brachten Zinnberg, Penig und Zschillen 20V neue silberne Schoch, 5 Grosä-en, 4 neue und 1 alten Pfennig. Hohnstein, Lohmen und Wehlen aber 248 silberne Schock. 1V Groschen. 5 neue und 1 alten Heller Erbzins. Den Unterschied von 37 silbernen Schock, 4 Gro schen. 11 neuen und 1 alten Heller sollten die Schönburger von ihm In bar bekommen. Auch bei allen anderen Berechnungen waren die Schön burger stets im Vorteil, und Moritz beglich den Unterschied mit barer Münze. Die Kücl>enzi»sen an Hühnern, Gänsen, Christ broten, Erbsen» Wachs, Insclt, Eiern, Hans, Mohn, Pfeffer, Käse, die steigenden und fallenden Nutzungen an Lehngeld. Fleisch. Teilschillingen, Lehnpfcrden, Acker- und Weidezins, Gerichten, Mühle», Bleichen und Zöllen — alles war „beiderseits gleich umb gleich, als Zintze umb Zintze, schock umb schock, nuz umb nuz gleichmessigk angeschlagen und einander berechnet." „Dar über haben wir auch die Mistfuhren, die man zu Lohmen verloh nen oder selbst fahren lassen muh, vergessen und fallen lasseil." Die Schäferei zu Penig und Zinnberg war auf 900, die zu Zschillen auf 1350 Schafe berechnet. Moritz hatte zu Lohmen und Dittersbach 1600, zu Hohnstein 750 Schafe. Auch diese 100 Schafe, die Moritz mehr erhielt, wurden vergütet. „Und wiewohl die Amtsdienste und Ritterlehen zu Honstein undt Lohmen die Dienste undt Ritterlehen im Amt Penigk übertreffen, also datz das Amt Honstein 8 oder 9, Penigk alrer nur 2 Dienstpferde haben, so sind doch dagegen auff dem Guth« Wehlen 11, und! ausfm Honstein 4 Pferde Ritterdienste gestanden." Die verordnete Tiirkensteuer sollten die Peniger, Zschille- ner und Zinnberger an ihren neuen Herrn abliefern, der sie dann gesammelt an den Herzog Moritz absiihren sollte. Die Bicrgelder mid die Trankzehnten sollten aber den Schönburgern verblei ben, die Schönburger Tischgiiter aber davon befreit sein, es sei denn, datz die Ritterschaft von ihren Tischgiiter» freiwillig die Landsteuer abführte. Zum Schluh wird Pas Zschillencr Gehölz noch mit 7000 sl. veranschlagt, die Jagd darin aber dem Herzog Moritz Vorbehal ten. Das Leibgedinge der Witwe des Leisniger Burggrafen Georg auf Penig und Zinnberg löste Moritz gleichfalls mit Geld ab Der Peniger Rat sollte aber weiter dem Schlosse mit einem Geschirr dienen. So wurde darauf „von beyden Theilen einander die ver- ivechseltcn Güther mit allen ihren Nutzungen und Zugehörun gen autzerhatb ihrer ordentlichen Bürden frei) und unbeschwert überweiset und eingeräumet". Wenn die Deuischhcrren wieder Ansprüche auf Zschillen, ihren elzemalioen Kointurhof. erheben sollten, so wollte Herzog Moritz die Schönburger vertreten. Und wenn sie es gar wieder in ihren Besitz bringen sollten, dann soll ten die Herren von Schönburg anderweit entschädigt werden. Diese aber sollten fortan dem Herzog mif 10 Psecden Ritter dienste leisten. Der Herzog Halle aber die Rechnung ohne den Wirt ge mach», in diesem Fall ohne die Deutschherren als vormalige Ve sitzcr. Auf dem Ordenskapitel zu Speiser am 15. April 1513 kamen die Verhandlungen zwischen Moritz und den Schönbur gern zur Sprach«. Moritz wollte zwar den Orden durch Abtre tung von Gütern in der Gegend von Zwetzen entschädigen. Aber das Kapitel lehnte ab. In der Folge bot nun Moritz Güter in Borstendorf, Leutental, Gräfenhainichen, Sachsendorf und Liebstadt an, die auch mit Ausnahme von Gräfenhainichen in den Besitz des Ordens übergingen. Alle weiteren Proteste fertigte Moritz am 15. September 1543 mit den Worten ab, der Orden solle ihn und die Schönburger in der Sache unbehelligt lassen. Die Kleinodien und die kirchlick>en Gewänder waren mittler weile im Juni von Zschillen nach Dresden überführt worden. Der Deutsche Ritterorden gab sich.aber mit der zwangs weisen Enteignung von Zschillen immer noch nicht zufrieden. 1544 ersuchte der Hochmeister den Herzog Mokitz, seine Räte auf den Reichstag- zu schicken zur Verhandlung über die Zschil- lener Angelegenheit, was Moritz am 14. Dezember 1514 zusagte. Gleichzeitig vertauschte er sein Gut in Neilstädt gegen das halbe Dorf von Andreas von Uttenrodt mit der Bestimmung, es solle nach seinem Tode dem Orden überlassen werden. Man ersieht daraus, datz sich Moritz wohl des Unrechtes l»ewutzt war. das ec mit der Enteignung von Zschillen beging. Durch Bereitstellung von Gegenwerten suchte er dessen Wirkung abzuschwächen. Die kriegerischen Verwicklungen nach 1545 lietzen den Streit um Wie anderwärts, so war auch Chemnitz früher ohne össent- liche Beleuchtung. Nur vereinzelte Oellampe» vor Priva.hünsern liehen nächtens notdürftig den nicht immer nngesähriich.m Weg erkennen, der zu ihnen führte. Wer abends noch einen Weg zum Brunne» ging, trug den brennenden Kienszmn im Munde, und die gnädige Frau, die zur Winterszeit aus dem Kränzchen kam, wurde vom herrsci-afttichen Diener begleitet, der eine Gubel- laterne trug. Die Feuersgesahr verbot es von selbst, hierzu Oel zu nehmen. Zivei Kerzen hinter Glas erfüllte» denselben Zweck: Sie löschten nämlich ebenso schnell aus, wenn ein Windslotz plötzlich aus einer Seitengasse segle. Für eine öffentlich« Beleuchtung ivar aber ein hochwciscr Rat nicht zu haben. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts sind 05 Bürger genannt, die zu den Kosten beitragen wollen. Ein Verzeichnis von 1791 nennt schon 397 opserwitlige Bürger und Hausgenossen, welche die Unkosten von 335 Talern sür die 113 össentlichen Lampen zum Teil deckten. Um diese Zeit wird in Chemnitz die össentliche Beleuchtung eingesührt worden sein. Die Ausbringung der Gelder erfolgte aus Vorschlag der Vier- lelsmeister in vier Klassen. Zur Bedienung und Unlechaltung der össenllicl>en Later ne» wurde der Flaschncrmeislcr Slirl durch Handschlag ver pflichtet. Dieser bekam für 160 Lampen 115 Taler Entschädi gung, wofür er auch die Dochte und die Reparaturen bezahlen mutzle. In einem „Gehorsamsten pro memoria" verspricht Stirl n. a., er wolle an 15 Tagen im Dezenst>er, an denen der Mond nicht scheint, die Laterne» um 6 anzünden und vier Stunden sbrennen lassen. Weiler walle er bei Gewitter aus allen Haupt Plätzen wenigstens die Hälfie brennen. Bei Besichtigung der Feueressen möchten künslig auch die Laternen aus ihren Zu stand geprüsi werden. Die Laternenaufsicht übernahm 1793 der Vicrtclsmeistcr Irmscker, Slirls Monopol der Lalcrnei-.bedienung ging 1798 ans den Hutmacher Bachmann über, der es über 30 Jahre inne hatte. Vom 15 bis 26. 3. 1828 erlebte Chemnitz eine grotzarlige Lichtreklame. Ans dem Mark le und ans dem Holzmarkle sand Mn Probebrcnnen von neuen Mustcrlampcn statt, die an Holz saulen befestigt waren. Diese össentliche Schaustellung hatte den Erfolg, datz sich sogar Vereine bereit erklärten, zu den Kosten beizntragcn. Es konnten sosort noch 49 neue Lampen ausge stellt werden. Diese Neueinrichtung griss auch in die Kommunal verwaltung ei»: denn zu ihrer ^.Administration" wurden zehn Distrikte gebildet. Jeder erhielt einen Vorsteher. Mit anderen Worten: Das Monopol der Loternenbediennng wurde zerschla gen und an zehn Laternenwärter aufgcteilt. linier ihnen war auch der Kirchnater von St. Jot). Nep. Johann Fiigncr am Plan, von Beruf ein Brauer. Diese Tiftriktsvorfteher bestritten die Unterhaltungskosten rrerlagsweise ans Verrechnung Gedeckt wurden sie durch die Beiträge der Hausbesitzer und. Mieter und durch einen Beitrag ans der Kämmereikasse. Diese Neuordnung galt indes »nr für die innere Stadt. Die Beleuchtung in den Vorstädten blieb weiter private Ange legenheit ihrer Bewohner. Der Sladlrichier Köi- hoffte aber in einer Bekanntmachung vom 2. 4 1829 datz auch in dieser Be- ,'üehung endlich die alten, morschen Schranken zwischen der Stadt und den Vorstädten sollen möchten. Nicht alle Dicslriktsvorstehcr verrichteten ihren Dienst znr allgemcinen Zufriedenheit. MiDerbolt mutzte der Rai Klaaen anhören 1836 stellte der Rot aste Mängel in einem Gvmch'm zusammen. Danach ha't« nur der Zünder Renan im 8. Distrikt an der Bach thente Kronenstratzes seine Laternen tadellos in Ordnung, mee'--'b er als Ob:r!ole-nei'-'ii'üuder vorgescklaaen wurde 1 3. 1836 rückte <-r ta'säckstch in dwke neue Wü>^e aus. G'eick-eilig wn>^<- von Rats wea»., ein Deputierter sür die Beleuchtung geivählt. D-» manoelbofte Bedieuuna di-r OAsm»"«» Katie licher hreu Grund in der aerüigan ^»"-^K-n-na der L->t-r-"uwärter Ia, ihnen waren zu den Höchst-» ilm'än-'-e j» d-r B'gersch'sl zii'-estanden bei denen ibn-m Spenden der Liebe von nniern gerh't-n M' biiroern" znNosten. - Die Gasbeleuchtung seit dem 25. 5. 1854 verdrängte nach und nach die Oellampe» und ihre Bedienung. Die Gaslampeti Zschillen in den Hintergrund treten. Nach diesen leitete man ihn aus das juristische Gebiet. 1278 hatte nämlich Heinrich der Erlauchte als Klostervogt den Augustiner-Chorherren, welche bis dahin das Kloster inne hatten, das Stift entzogen, weil sie ihren Ordenspflichten nicht mehr nachkamen. Von da wurde es mit den Johannitern besetzt. Jetzt wiederholte sich das gleiche Schauspiel. Herzog Moritz als Mitglied der Stistersamilie beanspruchte nun auch dasselbe Recht, ein Kloster auszuheben, desse »Insassen nur wenig noch von ihrer Ordensregel mutzten. Noch 1569 beschäftigte sich das Generalkapitel von Frankfurt mit der Zschillener Frage, freilich ohne Erfolg. Das ehrwürdige Kloster Zschillen, der Sitz des Archidiako- nates an der Mulde, hatte ausgehört zu sein, aber auch sein Name verschwand. Bereits im Tauschbriefe von 1513 kommt sein neuer Name vor: „Das hautz und guth Zschillen. iezo Wech selburg genannt." Damit ist freilich nickt gesagt, datz der Namenswecksel amtlich »erlügt worden ist. D-'r Volksmund kann ihn auch ersonnen haben. Ja, es erscheint gar nicht ausgeschlos sen, datz schon bei dem Mönchswechsel von 1278 und mit dem Einzuge der Deutschherren der Name Wechselburg aevrägt wurde, zumal das Ritterlehen dem burgähnlicken Klosteramvefen auch in seinem iniwren Wesen mehr den Eharak'er einer Burg ver lieh. Dann mutzte man annehmen, jener Tauschbrie' von 1513 hätte den vom Volksmund erfundenen Namen erstmalig am'Iich anerkannt. Von Johannes Meier, Chemnitz. erforderten weniger Anzünder, „nd deren Arbeit mar bedeutend einsacher und ging schneller von stallen. Was winden sie gar zur heutigen elektrischen Fernzündung ja»-n7 I. M. Mylau Mag die Unterhaltung im Zuge noch so lebhaft, die Lek türe noch jo fistelnd sein, wenn der Zug, der uns in s Vogt land blingi, hinter Reichenbach übe-. o:e Göllstchialbrüäie eilt, dann stockt doch das Gespräch, oder die Le>uine wird ans Mi nute» uuwlbeochen. Ten herrlichen Blick in s nese Goltzschtal will niemand missen. Tics innen stzirka 79 Meter unter den Bahngleisens liegt im Tale die Stadl Mylau. Ziemlich unbe kannt in Sachjen, aber durchaus nicht unbedeutend ist das Städtliin, da:- etwas über 7tlun ,iu der VorK» icgszeil rund 8V00) Einwohner zählt. Das Charakteristikum der Stadt ist das so- geuaunst- Kaiserschlotz, das sich in der Stadt aus ziemlicher Berg- höhe erhebt. Dieses Schlotz sodcr besser diese Burg» Hai ein an sprechendes Acutzere, alles, was zu einer m,Ue.al:eriichen Burg gehört, ist vorhanden: Wallgraben. Blauer, Warsturm, Berg fried, W.hrgang, äutzcrm und iiiinrer Schlaf,hos, mcherdicke Umsassungsmauern ujw. Das Schlotz, dem in einer Zeil, die sür solche Denkmäler srühcrcr Epochen kein Verständnis aus bringen konnte, der Verfall drohte, dankt seine Erhaltung dem Schlotzbauverein. Tie Sladtgemeiudc erwarb das Gebäude und verlegte sogar die Amtsräume hierher. Gegenwärtig birgt das „Kaiserschlotz" auch das Museum: datz eine Gristsiäite in den idistl.jchcn Räumen sich besiudei, ist wohl selbstverständlich. Der Name ..Kaiserschlotz" ist wohl etwas irreführend, zumal wenn es so schon heisst, wie wir in einer Abhandlung über Mgian lesen: „Ebenso ieheuswcrt ist das Innere des Schlosses. Bon hier ans, wo einst zwei Kaiser sKarl der Vierte und Sigis munds vorübergehend Hof hielten, 1cstet ." Das Schirm halten die Herren von Milin erbaut. „Kaiser Friedrich der ,fiocite übergab sie Landichast 1212 dem Böhmenkonig." Dieser besteh die Wcidacr Bogle damit. Tann erhielten es die Greizer Vogte, di« cs iviedcr von Vöhmen zu Lchen nehmen mutzten. Was issts also mit den, „Kaiserschlotz"? Der Kaiser Karl d r Vierte war tatsächlich hier 1367 vorüoergebend aiiivesens. '»ton einem Iagdschlotz also, wie man früher hörte, keine Spur! Und Sigismund? Der verpsändete am 26. 8. 1422 die Schlosser zu Mylau und Schöneck an die Wettiner! Das ist der Kern' Trotz alledem ist nuo bicibl das Mylauer Schlotz eine Seheuswürd'g- keil. Schon de-> Museums wegen! Dieses wurde im Jahre l!N8 von 8000. 1921 aber von 25tMl Mensche» besucht! Ein Zeichen, datz es dort wirklich etwas zu sehen gibt! In den einzelnen Räumen sind nntergebracht: ein Wassensnmmlnng, eine Samm- Iting mitteleuropäischer Pilze und tropischer 'Bilanzen. eine Md neraliensamminttg. kirchliche Altertümer usiv. Das Museum oer- danlit seine Entstehung dem 1876 gegründeten Vereine jur Na turkunde. Die Bauart des Schlosses lässt cs nicht zu. von ihm ans einen Gesamtübeibliek über die Stadt zu geiviiiiien. Wenn inan aber die Stadt überblicken kann, so zeigen die Schornsteine lock Schlote, das-, das Städtchen Sitz der Industrie ist: natürlich der im ganzen Vogtland.' veibreitelen Textilindustrie mit ihren Zweigen: Weberei. Spinnerei. Zwirnerei, Färberei usiv. Durch die Zweiglinic Reicht »buch Mylau Lengenfeld, die in Rest chenbach in die »anpistrecke Leipzig Hos. Dresden München Mliu>si. ist die 320 Meter hoch liegende Stadt mit dein Welt- eisei bohiiiielz vc-.bunden. Die Stadl leibst ist äntzcrst anmutig und bietet eiueu sreuudiichcn Anblick. Lieblich ist aber auch die Ilingibung der Stadt — slutzaus- und sintzabwärts. Am Aus gange der Stadt steht die Göltzschlolbrnche. 578 Meter lang, 1846 5l err'ckst't sür die Summe von 6.5 Millionen Mark. In d> n tetz'rn Iabren >v irde die Brücke oründstch erneuert, so datz sie auch dem gesteigerten neuzeitlichen Verkehre dienen kann. Von Reichenbach anz wird Mylau pastorisiert. Eine kleine kalhostsche Gemeinde hat sich dort gebildet. 'Möge die Zeil nicht lern sein, da sich auch in Mylau ein kalholisches Gotteshaus würdig tu das schön« Stadtbild einsügt. A. E. Die erste öffentliche Beleuchtung in ^heun itz