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Nolizen wa, planen dl« Kommunisten? In kommunistischen Kreisen wir- «ine lebhafte Agitation für einen General st reik betrieben, fiir dessen Termin man sich den 1. Oktober ausgesucht hat. Den Vorwand soll der am 30. September sich vollziehende Ablauf einer Reihe von Tarifverträgen bilden. Die revolutionäre Gewerkschafts opposition glaubt nur die Gelegenheit für gekommen, die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse, von denen sa in den näch sten Zeit eine Besserung nicht erwartet werden kann, sär ihre Zivecke agitatorisch ausnutzen zu können. Die Werbe arbeit erstreckt sich nicht nur auf die eigenen Mitglieder gruppen, sondern sie reicht weiter dariiber hinaus auch in die Kreise der Übrigen Arbeiter. Es ist eine Organisation geschaffen worden, die jeden einzelnen neuen Arbeitslosen zum Eintritt in die revolutionäre Gewerkschaftsopposition zu beivegen sucht. Die ganze Aktion' steht unter dem Gebot von Moskau. Man wird angesichts dieser Wühlereien stärkste Aufmerk samkeit der beteiligten Stellen und Instanzen erwarten müssen. Ueber «ln« halbe Million Deutsch« ausgewandertl Die Auswanderung hat tn Deutschland nach dem Kriege stark zugenommen. Wir lesen im Reichsarbeitsblatt eine über seeische Auswanderungsstatistik: Danach sind von ISIS bis 1930 nicht weniger als 5 7 9 2 4 7 Deutsche nach Uebersee ausgewandert. Eine Riesenzahl: denn vor dem Kriege sind im Jahre zwischen 1904 und 1913 durchschnittlich nur 26000 Personen ausgewandert. Während sich die Jahre 1919 und 1920 noch zuriichhielten, brachte schon das Jahr 1921 mit über 24 090 deutschen Auswan derern die Wiederannäherung an den Vorkriegsstand. Im Infla- tionssahre 1923 ging die Auswanderungszifser sprunghaft in die Höhe und reichte mit 11k 418 Auswanderern nahezu an die Ziffer von 1892, des letzten Rekordsahres der Vorkriegszeit. Nach den Schrecken der Inflatton war der Auswanderungsdrang zunächst durch die Befestigung der Währung und durch grotze Geldknappheit stark eingedämmt. Von 1923 auf 1924 ging die Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von 92 808 aus 22 474 zurück. Der Dollar hatte an Anziehungskraft eingebiitzt. Bis dann von 1926 ab die Arbeitslosigkeit aufs neue den Aus wanderungsdrang entfachte: 1926 rund 68 000 und 1927 rund 61000 deutsche Auswanderer. Der scharfe Rückgang von 1928 auf 1929 und noch mehr von 1929 (rund 49 000) aus 1930 (rund 87 000) beruht ganz überwiegend auf der Einwanderungssperre der Bereinigten Staaten, deren volle Auswirkung erst in diesem Jahre zu erwarten ist. War der Monatsdurchschnitt im Jahre 1930 noch über 3000, so betrug er in den ersten drei Monaten des Jahres 1931 noch nicht einmal 1000. Im ersten Halbjahr 1931 sind aus Sachsen 171 Männer und 165 Frauen ausgewandert, zusammen also 336 Personen gegen 976 und 1544 in den beiden Vorjahren. Di« Auswande rung ist also, wie auch im ganzen Reich, ganz erheblich zurück gegangen. Sie belief sich im Reich einschließlich Sachsens auf 6089 gegen 20 277 bzw. 30 452 tn den beiden entsprechenden Halbjahren 1930 und 1929. Zum grossen Teil ist dieser Rück gang durch die Einwanderungsbeschränkungen Nordamerikas und anderer Länder Herbeigeführt morden. vorbildliche Leistung katholischer Earltas. Ein Beispiel erfolgreicher karitativer Arbeits losenhilfe bietet das katholische Rotterdam. Dort wurden spezielle Pfarreikomitees gebildet. In denselben hatten neben dem Pfarrer die Leitung der Pfarrei-Armenverwaltung, ein Vertreter der Vinzenzkonferenz usw. Sitz und Stimme. In systematischer Weise wurden Gaben in Geld und Naturalien ge sammelt. Das Ergebnis an Geld war 44 000 Gulden. Auch die Naturalien gingen reichlich ein. Insgesamt konnten 1267 Fami lien mit 6356 Personen unterstützt werden. Mahnung an die katholischen Aerzt«. Auf einer Tagung des englischen Aerzteverban- d«s haben die anwesenden katholischen Aerzte Englands, Schottlands und Irlands in einer Sondersitzung be schlossen, mit dem katholischen Klerus in Verbindung zu treten zwecks Veranstaltung volkstümlicher Vorträge Uber medizinisch theologische Probleme. Es wurde folgender Aufruf verbreitet: „Wir empfehlen jedem katholischen Arzt, einen aktiven Anteil am öffentlichen Leben zu nehmen und besonders durch Vorträge in öffentlichen Versammlungen Uber moralische und soziale Pro bleme dazu beizutragen, di« christliche Sittlichkeit zu schützen und hochzuhalten. Wir empfehlen ihnen ferner, jede gesetzliche Maßnahme schärfsten» zu bekämpfen, die das Individuum sei ner unanfechtbaren und natürlichen Recht« als Untertan des Staates oder die Kirche ihrer übernatürlichen Rechte als Ver teidigerin des Glaubens und der Sittlichkeit berauben würde." Das Minus bel der Rordwolle. Dieser Tage Ist die ,.Nordwolle"-Abrechnung erfolgt. Es stellt sich jetzt heraus, datz ln diesem Unternehmen bereits im Jahre 1925 Millionenverluste vorhanden waren, die aber in der Bilanz als Gewinn erscheinen konnten! Ein geradezu unglaub licher Zustand! Es hat sich weiter ergeben, datz di« Gesamtver luste rund 250 Millionen Mark ausmachen. Es wird nicht eher das Vertrauen zur deutschen Wirt schaftsführung zurllckgewonnen werden können, ehe nicht mit allem Nachdruck nicht allein die Sicherungen gegen spekulative und abenteuerliche Geschäfte di« dem ursprünglichen Wirkungs kreis eines solchen Unternehmens absolut sern liegen, getroffen worden sind, sondern bevor nicht auch die Frage der Regreß- verpflichtringen der namentlich im Aufsichtsrate tätigen verant wortlichen Persönlichkeiten geklärt ist. Aus der Gewerkschaftsbewegung Dresden. Bezlrksleiter Knoll (Berlin) berichtet am 27. August 1931 in einer Mitgliederversammlung der chrlstlicl)«n Geiverkschaft Uber den Lohnkonflikt der Straßen- bahner und Gemeindearbeiter. Nach einer lebhaft geführten Diskussion, tn der scharf gegen die Neubelastung der Straßenbahner und Gemeindearbeiter Stellung genommen wurde, fand folgende Entschließung Annahme: „Die Mit glieder des Zentralverbandes der Arbeitnehmer öffentlicher Be triebe und Verwaltungen (christliche Gewerkschaft) erkennen, daß Ihre Derhandlungsführer bei den diesmal überaus schwierigen Verhandlungen über die Löhne der Straßenbahner und Gc- meindearbeiter sich mit allen Kräften bemüht haben, weitere Lohnkürzungen abzuwenden. Sie protestieren auf das entschie denste gegen die neue Belastung, die durch die Lohnkürzung von 4 Prozent und den Wegfall der Frauenzulaa« ab 27. August zum Ausdruck kommt. Sie fordern von den Gemeinden ange brachte Sparmaßnahmen und Heranziehung noch tragfähiger Volkskreise durch die Regierung. Di« Finanzen der deutschen Gemeinden dürfen unmöglich nur auf Kosten der Arbeiter allein saniert werden. Alle christlich-nationalen Straßenbahner und Gemeindearbeiter werden dringend au'efordert zur Wahrung ihrer elementarsten Rechte, zum Schutz aller ln jahrelanger mühe voller Arbeit erkämpften tariflichen Bestimmungen sich hinter ihre zuständig« gewerkschaftliche Berufsorganisation zu stellen und geschlossen allen unsozialen Kräften «ntgegenzutreten, für di« der Gedanke der wahren Volksgemeinschaft in dieser ernsten Zeit nur «ine Phrase Ist." lOvIahreSkaaksversassunginSachsen Der 4. September 1831 wurde sllr das Land Sachsen un feine Bewohner ein wichtiger Tag. Von diesem Zeitpunkt ab gekörte das Königreich Sachsen in die Reihe -er konstitutio- neuen Staaten, d. h. das Staatsoberhaupt, der König, übte fortan die gesetzgeberische Befugnis nicht mehr allein, sondern In Gemeinschaft mit Vertretern -es Volks nach Bestimmungen eines Grundgesetzes aus. Die Berfas sungsur Kunde vom 4. September 1881 wurde der Grund für di« poli tischen Rechtsverhältnisse im Londe Sachsen. Das 50jährige Be- stehen der alten sächsischen Verfassung wurde 1881 in feierlicher Weise begangen. Wenn wir in diesem Jahre ihren 100. Geburts tag begehen, so mag ein Rückblick auf dos Wesentlicl-e ihrer Bestimmungen gestattet sein. Die Eingangsworte der Urkunde lauten: „Wir, Anton von Gottes Gnaden, König von Sachsen, usw. — und Friedrich August, Herzog zu Sachsen, usw. thun hiermit kund, daß Wir, In Folge der von Unfern getreuen Ständen wiederholt ausgesprochenen Wünsche und mit Rücksicht auf die in andern Staaten des Deutschen Bundes bereits getroffenen und durch -le Erfahrung bewährt gefundenen Bestimmungen, die Versos- sung Unserer Lande, mit Beirath und Zustimmung der Stände, in nachfolgender Weise geordnet haben." — Der erste Abschnitt handelt von -em Königreich und dessen Regierung. Wichtig ist hier der Passus, daß jeder Regierungsnachsolger bei der Thron besteigung durch sein fürstliches Wort die Beobachtung, Auf. rechterhaltung und Bcschützung -er Landesverfassung versprechen mußte. — Die verfassungsmäßige Vertretung des Volkes an der Ge. setzesschaffung wurde von einer in zwei Kammern ge. trennte Ständeversommlung (Landljaus) ausgeübt. Zur ersten Kammer gehörten neben den volljährigen Prinzen -es Königshauses einzelne Vertreter der größeren Herrschaften des Landes, -er Universität, der Dekan -es katholischen D o m st i f t e s St. Petri in Bautzen, Vertreter der evangelischen Kirche, 12 Abgeordnete der Rittergutsbesitzer, die Oberbürger meister von Dresden und Leipzig usw. — Die zweite Kam- wer bestand aus 82 Abgeordneten (seit -em Wahlgesetz vom 5. Mai 1008 91 Abg.) 43 Mitglieder wurden in städtischen, 48 in ländlichen Wahlkreisen gewählt. Auf sechs Jahre wurde gewählt. Stimmberechtigt waren nur Männer; den Frauen stand das Wahlrecht nicht zu. Wühlen durste, wer eine direkte Staats steuer in Sachsen entrichtete, das 25. Lebensjahr vollendet l)alle, wenigstens zwei Jahre die sää/sisci)« Staatsangehörigkeit besaß und sechs Monate seinen Wohnsitz im Orte der Listen aufstellung nachweisen konnte. Ausgeschlossen waren u. a. unter Vormundscl)aft stehend« Personen, auch diejenigen, zu deren Vcr- mögen Konkurs eröffnet worden Ivar während der Dauer des Versahrens; ferner Personen, die länger als ein Jahr mit der direkten Staats- oder Gemeindesteuer im Rückstand« ivaren, oder öffentliche Armenunterstützung erhielten. Die Wahlberech tigten hatten eine bis vier Stimmen, ,e nachdem wie hoch das versteuerte Einkommen war. Wählbar war jeder männliche Sachse, der das 30. Lebensjahr vollendet hatte, mindestens drei Jahre sächsischer Staatsbürger, ebensolange in Sachsen wohn haft war und eine direkte Staatssteucr entrichtete. Staats minister und sächsische Gesandte ivaren nicht wählbar. Ein Ab- geordneter war geivählt, wenn sich auf ihn mehr als die Hälfte aller im Wahlkreis abgegebenen gültigen Stimmen vereinigten. Jeder Volksvertreter muhte bei seinem ersten Eintritt durch Schwur geloben, der Staatsversassung die Treue zu bcivahren, in der Ständeversammlung das unzertrennliche Wohl des Königs und des Vaterlandes nach bestem Wissen und Können zu er möglichen. Die Stände waren sowohl als Gesamtheit Ivie ein zeln während der Dauer des Landtags unverletzlich. Die Slb- geordneten erhielten als Entschädigung neben freier Eisenbahn fahrt zwischen Wohnort und Landtagssih eine Aufwandsent ¬ schädigung von 3000 Mark. Wer In Dresden ständigen Wohn- sitz hatte, bekam die Hälft«. Die Kammern traten in zweijährigen Zwischenräumen zu ordentlichen Landtagen zusammen, doch konnte der König auch von sich aus einen außergewöhnlichen Landtag einberufen. Die beiden Kammern verhandelten getrennt von einander nach einer bestimmten Geschäftsordnung. Die Verhandlungen ivaren öffentlich. Im Laufe der Jahre haben sich die Mitglieder der zweiten Kammer zu Fraktionen vereinigt: 1. Konservative, 2. Wirtschaftliche Vereinigung, 3. Nationalliberal«, 4. Freisin nige, 5. Sozialdemokraten. Die Kammern hatten milzuarbeiten an der Gesetzgebung. Es standn ihnen iveiterhin das Steuer bewilligungs- und Budgelrecht zu, d. h. ohne ihre Zustimmung dursten die bestehenden Lan-desabgaben in nichts abgeändert werden. Sie hatten auch das sog. Petitionsrccht, darin konnten sie dem Könige Wünsche und Anträge vorlcgen und durch das Beschwerderecht Abstellung von Mißständen empfehlen. — Di« Eröfsnung des Landtags bildet« die Thronrede des Königs, (heute noch In England!) den Beschluß die Verlesung einer Urkunde, darin die endgültigen Ergebnisse der Verhandlungen zusammengesaßt wurden. In der Versassungsurkunde befaßt« sich ein eigenes Kapitel mit den verfassungsmäßigen Rechten und Pflichten der sächsischen Untertanen. Der Aufenthalt innerhalb der Grenzen des sächsischen Staates verpslichtcte zur Beobachtung der Gesetze desselben und geivährte dasür gesetzlirl-en Schutz. Die D«rsassung gedenkt -er Freiheit der Person und des Eigen tums, schafft endlich sie Freiheit der Wahl des Berufs und des Wegzuges aus dem Lande ohne Erlegung einer besonderen Steuer, bringt völlig« Gewissensfreiheit, die Rechtsgleichheit zum Staatsdienst, das Recht der Veschwerdesührung über geseh- und ordnungswidriges Verfahren einer Behörde oder Verzöge rung der Entscheidung. Den garantierten Rechten standen ver fassungsmäßig bestimmte Pflichten gegenüber, besonders die Hauptverpstichtung, zu den Ctaatslasten beizutragcn. Aus den Schlußsätzen, denen die amtlichen Unterschriften des Königs Anton, Herzogs Friedrich August und der Minister folgten, sei als Abschluß ein Satz wiedergegeben: „Indem Wir die vorstehenden Bestimmungen für das Ctaatsgrundgeseh Unseres Königreichs hiermit erklären, ertheilen Wir zugleich, bei Unserm Fürstlichen Worte, die Versicherung, daß Wir nicht nm die darin enthaltenen Zusagen selbst genau erfüllen, sondern auch die Verfassung gegen alle Eingriffe und Verletzung kräftigst schützen wollen. Karl Adamczak. Oeufschnationale und Verfasfungsausstettung Dresden. Der Vorsitzende der Deutschnationale» Land tagsfraktion Prof. Siegelt hat an den Landtagspräsidentcn ein Schreiben gerichtet, in dem er mittcilt, daß er in der An nahme, datz bei der geplanten Jahrhundertfeier der sächsischen Verfassung nicht beabsichtigt sei, die sür die Deutschnationale Volkspartei wesentliche Seite der geschichtlichen Ereignisse, nämlich die Verdienste des ehemaligen sächsischen Königshauses um das sächsische Staatsleben, zu würdigen, seinen Fraktions kollegen anheimgcgeben habe, sich an der Eröffnungsfeier der Verfassungsausstellung zwar nicht zu beteiligen, der Ausstel lung selbst aber vollstes Interesse entgegenzubringen. Ueber den Geschmack lässt sich nicht streiten. Wir finden, datz di« Verdienste des sächsischen Königshauses um Staat und Verfassung feststellen. unabhängig davon, ob sie in einer Jahr hundertfeier mehr oder wenig gewürdigt werden. Wir be Wei seln, datz diese lahme deutschnationale Demonstration im söch- sisclxm Königshause Beifall findet. l-riprig unrs Umgebung Stand der Wohnungsbauten Leipzig. Vom Rat -er Stadt wird mitgeteilt: Die noch nicht bczugssertigen Wohnungen des Bauprogromms 1930 wer den sertiggrstellt. Bauprogramm 1931: Baudarlchen wurden bewilligt fiir 2060 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Nach "den bisherigen Feststellungen fallen hiervon üollständig weg 672 Wohnungen; überhaupt noch nicht begonnen sind 231 Wohnun gen, während eine Anzahl Häuser mit 441 Wohnungen mit öffentlichen Mitteln zunächst nur bis zur Kellerbecke gebracht werden können. Die Fertigstellung dieser Wohnungen ist nur möglich, soweit den Bauherren an Stelle -er Mielzinssteuer andere Mittel zur Verfügung stehen, lieber die Kellerdecke hinaus sind 1334 Wohnungen dnrci)gesührt, die zum Teil bis zum Rohbau, zum Teil aber auch bis zur Fertigstellung gebracht werden können. Daraus ergibt sich, daß die Bautätigkeit nicht sofort völlig aushören wird, denn ein« größere Zahl von Mruhcrrcn wird unter diesen Voraussetzungen imstande sein, die Bauten voll ¬ ständig ferligzustellen. Außer den Mehrfamilienhäusern besin- I den sich zur Zeit noch 70 Einfamilienhäuser in Bau. ) Wegen schweren Landsriedensbruches hatten sich vor dem Gemeinsamen Schöffengericht in Leipzig der Marktlxlser Paul Müller und neun Genossen zu verantworten. Die Angeklagten hatten sich am 25. Februar d. I. an einer verbotenen Erwcrbs- losenversammlung im Felsenkellcr und den sich daran anschlie ßenden heftigen Ausschreitungen in der Lützener und Mersebur ger Straße beteiligt. Das Gericht verurteilte Müller wegen schweren Landsriedensbruches zu sieben Monaten (Gefängnis; vier weitere Angeklagte erhielten Gefängnisstrafen von einer Woche bis zu vier Monaten. Fünf Angeklagte wurden frei- gesproäien. ) Raubübersall. Am Freitag gegen 11 Uhr vormittags wurde auf den Inhaber einer Firma im Grundstück Kreuz straße 7 ein Raubübersall ausgesührt. Als der Firmeninhaber im genannten Grundstück die Treppe hinausstieg, trat der Täter aus ihn zu. schlug ihn ins Gesicht und entriß ihm eine Akten- lasä>e mit 3000 Mark. Dann ergrisf der Räuber mit seiner Beut« die Flucht. Aus der Straße wurde er von Passanten fest- gehalten und der Polizei übergeben. Es handelt sich um «inen W Jahre alten Arbeitslosen, der früher bei dtr Firma beschäf tigt war und die dortigen Verhältnisse genau kannte. ^Iiemnitr, lu/icksu, kftsuen Täglich frisch/ Ornna A H. Einer Gemeinde wird das Licht gesperrt Chemnitz. Das Elektrizitätswerk der Stadt Chemnitz hat di« Clromiicserung sür die Gemeinde Hart hau. die etwa 7000 Einwohner zählt, gesperrt, da die Gemeinde wegen ihrer leeren Kassen nicht in der Lage war, einen seil 3 Monaten fälligen Betrag sür Stromlieserung in Höhe von 800 Mark zu .zahlen. Die Stratzen der Gemeinde liegen abends in völligem Dunkel. Die trostlose Finanzlage -er Gemeinde ist daraus er- M'stlich, datz in den Monaten April bis Juli weniger Sieuern Umgingen, als sür Unterstützungen an Wohlfahrtsern^erbslos«, Gehältex und Löhne gezahlt werden mutzten. Millionen Kraftfahrzeuge in Oeutschsand Berlin. Bei -er Bestandsaufnahme am 1. Juli 1931 wurden im Deutschen Reich insgesamt 1507 129 Kraftfahrzeuge gezählt. Der Krastfahrzeugbcstand ist damit gegen das Vorjahr um rund 6 n. H. angewachscn, :nährend die entsprechende Zu nahme 1929'30 rund 17 v. H.. 1928 29 sogar rund 30 v. H. betragen hatte. Die Zahl -er Krafträder (einschließlich Kleinkrafträder) bestes sich aus 792 075 (Zunahme um rund 8 v. H., im Vorjahr um rund 20 v. H.) die Zahl der Per- s o ne n k ra f t wa g e n auf 522 943 (Zunahme um rund 4 v. H im Vorjahr um rund 16 v. H.) und die Zahl der La st Kraft- wagen auf 161072 (Zunahme um rund 2 v H , im Vorjahr um rund 9 v. H). Die größte Zunahme weisen auch in diesem Jahr di« Kleinkrafträder aus. von denen 374 506 ermittelt wur den und deren Zahl sich gegen 1930 nm rund 21 v. H (1929 30 nm rund 39 v. H.) vermehrt hat. — Der Anteil der aus ländischen Marken ist durchweg etwas znrückgegangcn, bei den Krafträdern von 8.2 im Vorfahr aut 8.0 v. H. bei -en Personenkraftwagen von 25 0 aut 24,2 v. H. und bei den Last kraftwagen von 28.0 auf 25,5 v. H.