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Sächsische Volkszeitung : 06.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193109064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310906
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310906
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-09
- Tag 1931-09-06
-
Monat
1931-09
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.09.1931
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Flugzeuge im Missionsdienst Da« Oebeswerl der „Miva" — Der „fliegende" paicr über Sachsen Pslrsische Von Marat»». ' Heißt es eigentlich der Pfirsich oder die Pfirsiche? „Das ist mir wurscht", würde mein Freund Max auf eine solche Frage antworten, „Hauptsache, bah das Zeug schmeckt". Aber Ich habe neulich mit Leuten, di« auch ein« unent schuldbare Schwäche siir solche seinen Unterschiede haben, dar über gestritten. Dann haben wir im Großen Duden nachgesshen, und da steht: „Pfirsich (Baum), männlich: Pfirsich (Frucht), weiblich (auch männlich, In Oesterreich nur männlich)," — So, seht kann es sich jeder Leser heraussuchen. Ich habe nun zwar seit meiner Kindheit gelernt, daß jede Art von Pfirsich, auch die Frucht, männlich sei. Aber je mehr ich über den Fall nachdenke, desto fester wird meine Ueberzeugung: dieser Frucht gebührt ein weiblicher Artikel. Schauen Sie dieses köstliche Geschöpf Gottes nur von außen an: Rote Bäckchen, das Gewand in zart aufeinander abge- sttmmten Farbtönen gehalten. Und dieses Gewand unterscheidet sich sehr von dem glatten Rock, den der unzweifelhaft männ liche Apfel um diese Zeit trägt: es Ist ein regelrechtes seines Fell, der Saison angemessen dünn, aber doch ein Fell. Diese Frucht trägt einen Sommerpelz! Das kann nur eine Dame tun. Außen ist diese süße Frucht ganz zart, leicht verletzlich, sür den feinsten Druck empfindlich. Innen aber der Kern trotzt jeder Einwirkung von außen — da dringen Sie nicht so leicht hinein, und wenn Sie einen Hammer nehmen, werden Sie sich im Zweifel aus die Finger Klopfen, aber nicht diesen Kern auf kriegen. Das bringen nur begabte Spezialisten zuwege, wie es sa auch Spezialisten geben soll, die den Weg zu den Herzen der Frauen wirklich finden.... Der äußere Schein trügt bei dieser Frucht. So ein gold gelber Ball, der einen so anlacht, daß einem das Wasser im Munde zusammenläust und die Augen vor Begehrlichkeit aus den Höhlen wollen, erweist sich oft als ganz geschmacklos und trocken. Manche unscheinbare grüne Frucht aber kann köstlichen Genuß und reife Süß« schenken. Wollen Sie noch mehr Beweise? Dann bringen Sie diese Frucht mit Sekt In Berührung. Sie wird sich Ihnen von ganz neuen Seiten zeigen, die Sie bisher gar nicht an ihr kannten. Im Zauber der Kohlensäure wird sie auf einmal lebendig, tanzt und übt eine bisher ungekannte Wirkung auf ihre Umgebung aus. Im Wein ist Wahrheit — durch den Sekt lernt man den Pfirsich erst so richtig kennen. Den Pfirsich? — Nein: Die Pfirsich«! vrrrrlrn unrl Umgebung Ium dreifachen Jubiläum in Dresden,Lotta Am V. September 1931 sind es 25 Jahre, daß di« Pfarr kirche „zu U. l. Frau" in Dresden-Cotta ihre kirchliche Weihe erhalten hat. Es war die erste Kirchenkonsekration, welche der hochwürdigste Herr Bischof Dr. A. Schaefer vorgenommen hat. Die Kirch« ist gebaut morden nach den Plänen des Herrn Architekten Heino Otto (Dresden). Herr Prälat Müller in Sibyllenort, Hoskaplan bei dem vormaligen König Friedrich August von Sachsen, damals Kaplan an der katholischen Hos- klrche, hat sich große Verdienste um den Bau der Kirche ermor den. Vor ihm war es Herr Kaplan Franz Bodenburg, jetzt Pfarrer und Erzpriester in Dresden-Iohannstadt, welcher die Vorbedingungen zum Bau zu schaffen wußte. Seinen Bemühun gen verdankte die Gemeinde das Grundstück, welches der ver storbene Herr Hofstukkateur Peter Hensel er schenkte. Nicht minder ist es seinen Anstrengungen zu verdanken, daß der Generalvorstand des Bonifatiusvereins zum Bau ein Kapital von mehr als 60 909 Mark stiftete. — Das Pfarrhaus wurde erst viel später, im Jahre 1929, unter dem jetzigen Pfarrer Joseph MUHr gebaut. Es paßt sich der Gesamtanlage recht gut an und rundet das Gesamtbild sehr wirkungsvoll ab. Wiederum muß auch bei diesem Bau des großen Wohltäters der Diaspora, des Bonifatiusvereins gedacht werden. Am 1. Oktober 1931 besteht auch die Gemeinde Dresden- Cotta als selbständiges Gebilde 25 Jahre. Erst Expositur unter dem Pfarramt« Dresden-Friedrichstadt gemäß dem damals gel tenden Staatskirchenrechte, bei Neuordnung der kirchlichen Ver hältnisse der Diözese Meißen als Pfarrgemeinde. Der erst« Geistliche war Herr Hugo Hein, jetzt Regens des Priestersemi- narS Schmochtitz. Ihm folgte Herr Fuchs, welcher am 16. Okto ber 1912 während seines Urlaubs in seiner Heimat Ketsch (Ba den) starb. Vom 1. April 1913 bis 1. Oktober 1917 verwaltete di« Gemeinde Herr Carl Schindler, jetzt Pfarrer an St. Marlen In Zittau. Sein Nachfolger war Herr Erzpriester Ru dolph, welcher am 1. September 1919 die Pfarrei Hubertus burg übernahm. Vom 1. September 1919 bis 1. August 1920 wirkte als Pfarrer in der Gemeinde Herr H. Seidler, jetzt Propst an der einmaligen Hofkirche in Dresden. Seit dem 1. August 1929 bis heute steht der Gemeinde vor Herr Pfarrer Joseph Mühr. Landungen tn Dresden und Letpzlg Dresden, 5. September. Schon am Mittwoch war uns die Nachricht zugegangen, daß der „fliegende" Pater, Pater Schulte mit seinem Flug zeug, das er selbst führt, auf seinem Rundslug« durch die deut- scheu Großstädte auch Dresden besuchen werde. Dieser Besuch ivar für Dresden ein Ereignis, für uns Katholiken aber bedeutete eg noch mehr, gehörte doch der fliegende Pater zu uns: denn er ist als katholischer Missionsgeistlicher tätig und Hot sich die große Aufgabe gesetzt, in weltabgelegenen Gebieten Verkehrs- Verbesserungen vorzubereiten und zu schassen, bzw. mit dem Flugzeug« einsamen Station«« und Missionen im Inneren Afrikas die B«rbindung mit der W«It zu ermöglichen. . Zu diesem Zwecke hat P. Schulte im Jahre 1927 die Mi na (Missionsverkehrs-Aibeitsgemeinschast) ins Leben gerufen, die, unterstützt von kirchlichen Stellen und dem besonderen Segen des hl. Vaters, soeben ihre erste Expedition ind ie Gebiete des ehemaligen Südwestasrika vollendet hat. Der besondere Ersoig dieses Wagnisses rechtfertigt im vollen Maß« die Idee der Miva und beiveist ihre Notivendigkeit, gelang es doch P. Schulte unter unendlichen MUHsalen In achtmonatlicher Arbeit ein Gebiet zu besuchen, das sich -159 Kilometer iveit durch Grassteppe und Buschacbiet erstreckt. Gerade in der ausgesuchten Gegend herrschte eine schwere Hungersnot, die durch die andaucrnce Trockenheit und den dadurch bedingten Ausfall jeder Ernte hervorgerufen worden ivar. Hier gelang es nun. nachdem man sich durch den Augenschein von der Not überzeugt hatte, schnell- stens Hilfe zu bringen. Es war dank der verdienstvollen Arbeit des „fliegenden Paters" möglich, große Gcireidevorräte zunächst mit der Bahn bis zur Endstation Tlumeb zu befördern und sie von dort in zwei Lastwagen der Miva, die nicht nur ein großes Missionsunternehmen ist, sondern zu der auch gewaltige Schisf- fahrtsgesellschaften und Transportunternehmen gehören, mehr als -190 Kilometer in das Land der hungernden Bevölkerung zu bringen In mehreren Expeditionen wurden dann die Vor bedingungen für die Herstellung eines ständigen Verkehrs ge- schassen. Dabei durchquerte P. Schulte zusammen mit d«n beiden alten Südwestasrllianern, Schönfelder und Dressel, als erster Weißer Afrika in der Höhe des Caorivizlpsels bis zu den Viktorla- sällen. In einem Gebiet von der Größe Deutschlands, stehen dort jetzt den Missionen 10 Kraftwagen, 3 Motorboote und 4 Flugzeuge zur Verfügung. Durch diese Erschließung weiter bisher völlig abgelegener Gebiete ist es gelungen, nunmehr im Auto in ctrva 8 bis 10 Tagen, im Flugzeug gar in'4 bis 5 Stunden ein Land zu erreichen, das bisher als so gut wie für gewöhnlicln Verhält nisse unerreickchar galt. Welchen Nutzen diese Tätigkeit der Miva und ihres Leiters auch für ärztlicl-e Hilfe und geistlichen, schnellen Zuspruch, überhaupt also für die Segensarbeit der Mission bedeutet, liegt auf der Hand. Zu dem Doppeljubiläum der Gemeinde (dem 25. Kirchweih feste und dem 25jährigen Bestehen der Gemeinde) schmückt die Gemeinde auch den Kirchenchor „Cäcilia" mit dem Silber kranz. Anfang 1906 wurde der Kirchenchor ins Leben gerufen. Fast. 20 Jahre — mit Unterbrechung durch den Krieg — leitete ihn als Dirigent Herr Oberlehrer und Kantor Ioh. Beitel. Im Herbst 1925 übernahm den Dirigentenstab Herr Kaufmann Karl Gottfried. — Gott segne das Gemetndeleben der Pfarrei Dresden-Cotta. : Für Konvertit«» und Suchend«! Am kommenden Mitt woch, 9. September, abends 7 Uhr, sinhst im Taschcnberg- Palais, silberne Kapelle, wieder «in Vortrag statt. Herr Kaplan Dr. Sudbrack spricht über das Thema: „Ist die Bibel echt?" Alle, die sich für die katholische Religion und ihre Lehren interessieren, seien auf diese Vorträge hingewiesen, die an jedem 2. Mittwoch im Monat in der genannten Kapelle statt- finden. Eintritt für jedermann frei! : Katholischer Gesellenv«r«ln Dresden-Zentral. Sonntag früh 7 Uhr in der Hofkirche gemeinschaftliche hl. Kommunion. Nach der hl. Messe geschlossenes Treffen im Kolpinghaus. Hier selbst gemeinsames Frühstück mit Unterhaltung. Die Teilnahme Nach all idem Gehörten kann man sich denke», mit welchem Interesse P. Schulte gerade von uns erwartet wurde. Aber der ganze Donnerstag verging und trotz fast dauernder Anfragen bei der Flugleitung am Heller, ivollte niemand etivag von einem liegenden Pater und seinem Mivaslugzeug D 1490 wissen. Schon staubten wir infolge des unsicheren Wetters sür diesmal aus den eltenen Gast verzichten zu müssen, da ereilte uns am Freitag rüh die Nachricht, daß P. Säpilie um 8.45 Uhr zum Fluge nach Dresden in Breslau gestartet sei und richtig gegen 11 Uhr vormittags konnte ,Her fliegend« Pater" mit dem von ihm ge, steuerten West-Flamingo „Miva" in Dresden landen, und zwar In Begleitung eines Herrn Schwabacher aus Berlin, der diesen Nundflug durch die deutschen Großstädte organisiert hat. P. Schult«, der den Dresdner Katholiken durch seine Riis, ionspredigten vor seiner Afrikareise noch in guter Erinnerung, st, eine große, stattliä-e, jugendlich)« Erscheinung. Als Kriegs lieger hatte er sich an den späteren P. Fuhrmann ange- chlossen dessen tragisches Geschick nach dem Kriege (P. Fuhr- mann ging in Südwestafrika an einer schweren Lungenentziin. düng nur deshalb zugrunde, weil in das entlegene Gebiet, in dem er arbeitete, Hilfe zu spät Kam) für P. Schulte der Anlaß ivurde, aus dieser trüben Erfahrung heraus die Miva ins Leben zu rukn. Dem Schicksal seines Freundes hat der Pater übrigens In einem Film: „Das Vermächtnis des Missionars", der im Oktober auch in Dressen und anderen Städten Mittel- deutschlands aufgeführt werden soll und -essen Besuch ivärm- stens empfohlen wird, ein bleibendes Denkmal gesetzt. Gerade heute, wo so viele seichte, auch Reisesilme und Expeditionsfilme gezeigt werden, ist dieser sorgfältig aufgenommene und durch und durch wahre Film «in Erlebnis und eine Tat, die von uns Katholiken mit besonderem Stolze gewürdigt werden muß. Mehrere taufend Gesuche um Ueberlassung von Verkehrs mitteln aus der ganzen Welt liegen der Miva vor. Im vorigen Jahre wurden 29 Kraftwagen nach Australien, Ostasien, Hin terindien usw. geliefert. Als nächste größer« Aufgabe Kat sich die Miva die Verkehrs- mäßige Erschließung der nördliche» Salomon-Inseln In Ozeanien gestellt. Dorthin sollen zwei bis drei Flugzeuge, sechs Motorboote und zwei Kraftwagen geliefert werden. Wahrscheinlich wird Pater Schulte auch diese Expedition selbst leiten. Möge Pater Schulte auch diese neue gefahrvolle Reise im' Dienste der Mission und der göttliclnn Liebe zum Segen siir unsere Kirche und Missionsarbeit erfolgreich zu Ende führen. Dr. F. K. Von Dresden aus flog P. Schulte nach Leipzig, wo er vor seinem Weiterflug nach Berlin auf dem Flugplatz Mockau «ine Zwischenlandung oornahm. Auch hier wurde der „fliegende" Pater k)erzlich ausgenommen und ivarb in schlichter, doch «indringlick)er Weis- für sein großes Liebeswerk im Dienste der ganzen Menschheit. Wie Pater Schulte mitteilt, fliegt auch Hauptmann Köhl für die Miva. Erst am Mittwoch sei dieser in Leipzig gewesen. aller Mitglieder ist Ehrenpflicht. — Montag. 7. September, G e < scllschaftsabend. Der Orstnsterverein „Oberon" gibt an diesem Abend ein volkstümliches Konzert. Hierzu sind alle Schutzmitglieder. Altmitglieder, Mitglieder und alle Angehörigen herzlichst eingeladen. Um Störungen während des Konzertes zu vermeiden, bittet man um pünktlicl>es Erscheinen. Der Eintritt ist frei. : Die malerischen Geschenk« des Herbst«», Rosen, Dahlien und Frücht« hat die Baum- und Rosenschule Viktor Te sche ndorff in Cossebaude zu einer einzigartigen Schon zufammengeftellt. Die mannigfaltige Farbenpracht der zahllosen Blumen, unterbrochen von lockenden Früchten, ist bezwingend Was sollen da noch alltäglicl)« Worte? Leider kann diese Far bensymphonie des Herbstes nur bis Montag erhalten werden Mit Ihr verbunden ist eine Verlosung von Blumen- und Frucht körben. Jeder nütze also die Gelegenheit! : Politische Prügelei. Am Freitag entstand in der Mrunacr Straße in Dresden eine Schlägerei zwischen Kommunisten und Nationalsozialistelf, wobei mehrere Personen verletzt wurden, darunter auch «in Schutzmann. Einem Baumeister wurde ein Auge ausgestocl)«n. Als Polizeiverstärkungen eintrafen, waren dl« Prügelhelden längst Uber alle Berge. An -en Grenzen -es Weltalls? Milchstraße und Sternenwolken. Das neue Programm im Dresdner Planetarium Ist besonders interessant und verdient weiteste Beachtung aller Kreise. Es bereitet den Besucher zunächst auf die total« Mondfinsternis vor. Di« Vorführung setzt kurz nach Herbstbeginn am 26. September «in und zeigt, wie die Sonne ganz in der Nähe des Himmelsgleichers ihre Bahn zieht. Der Vollmond an diesem Tage wird total verfinstert. Seinen Lauf durch den Erdschatten erläutert ein bewegliches Bild. * Dann aber gilt der Blick dem Sternhimmel. Die Milch- straße ist diesmal das Leitmotiv zu einer Betrachtung. Längs ihrer in dieser Jahreszeit fast senkrecht emporsteigenden Bahn steht man die Sternbilder, an denen sie vorüberführt. Das tech nische Wunderwerk führt uns im Flug auf die Südhalbkugel unserer Erde. In etwa 29 Grad SUdbreite haben wir Im Herbst zu mitternächtlicher Stunde einen eigenartigen Anblick. Ala weißliches Band zieht sich der geschlossene Kreis der Milch- traße rings um den Horizont. In noch höherer SUdbreite ind wir In der Lag«, ihren Weg durch die Bilder eines uns ganz r«mden Himmels zu verfolgen. Mehr als jedes andere Himmelsbild kann die Milchstraße vom Bau des Weltalls erzählen. Freilich vermag nur jahr zehntelange Forschungsarbeit der Astronomen den Schleier ein wenig von den Geheimnissen zu lüften, die die fernen Stern wolken bergen. Einzelbilder zeigen die ungeheure Sternenfülle, in die sich die Milchstraßenwolken auslösen. Millionen, ja Mil liarden Sonnen liegen In unfaßbar großen Weiten des Alls. Sie scharen sich zu Sternenwalken von riesigem Ausmaß zusammen, die wieder in ihrer Gesamtheit das schimmernde Band bilden und vielleicht durch geheimnisvolle Kräfte gebun den sind, die bereits ein Kant ahnte, di« aber heute noch nicht nachgewiesen werden können. Sind wir an den Grenzen der Welt? Noch lange nicht, lautet die Antwort der Forschung. Denn draußen, jenseits unserer Milchstraße findet das photographie rend« Fernrohr beim Absuchen des Himmels Spiralnebel, wohl Millionen an Zahl, di« In weiten Abständen fernste Räum« fül len, von denen das Licht wieder Millionen Jahre braucht, um unser« kleine Erde zu erreichen. Wirkungsvolle photographische Ausnahmen ergänzen die Vorführung, die täglich 17.30 Uhr wie derholt wird. Hoffentlich findet das Programm die Beachtung, die Ihm seiner Bedeutung für dl« allgemeine Bildung zukommt. Sicher ist es ebenso interessant und spannend wie ein Kultur film. Meister-Konzert« in Dresden. Die Konzertdirektion F. Ries veranstaltet im kommenden Winter einen Zyklus von 4 Meister- Konzerten im Abonnement, tn dem ausschließlich Künstler von internationalem Weltruf Mitwirken werden. Bisher wurden verpflichtet: Bruno Walter und das Gewandhaus-Orchester, das junge Geigengenie Uehudi Menuhin-, Dusolina Giannini — die weltberühmte italienische Diva, di« gefeierte Pianistin Elly Ney, Maria Ivogriin — die geniale Liedersängerin u. a. Abonne ments für 4 Konzerte bei F. Ries, Seestraße 21. Ein Abend bei Johann Strauß. Es ist wirklich kein leerer Wahn diese unsterblich schöne Wiener Musik, die uns die Walzer dynastie Johann Strauß geschenkt hat. Diese ewig jungen Me lodien. von dem letzten Sproß der Walzerfamilie persönlich dirigiert und von seinem Wiener Orchester gespielt, versetzen den Zuhörer tn eine andere Welt und bleiben als erfreuliche Erinne rung noch lange haften. Zu einem solchen Abend wird durch di« am Sonntag, 20., und Montag, 21. September, abends 8 Uhr im Vereinshaus stattfindenden Gastspiele von Johann Strauß Ge legenheit geboten und es wird sich auch hier als unumstößliche Wahrheit erweisen, daß alle moderne Musik, alle Jazz- und Negermusik der Schönheit der Strauß-Kompositionen nichts an haben kcMnte. Di« Polarexpeditlon des Zeppelin hat vor wenigen Wochen zanz Europa In Atem gehalten. Nicht nur als sportliche Leistung teilte die Fahrt ein Ereignis von sensationeller Bedeutung dar: ie brachte auch eine wissenschastliche Ausbeute von ungeahntem Ausmaß. Den ersten ausführlichen Bericht über den an span nenden Einzelheiten überaus reichen Fahrtverlauf wird ein Vor trag von Arthur Koestler vermitteln, der am 16. September, abends 8 Uhr, im Vereinshaus stattfindet. Koestler, der sich als einziger Vertreter der Press« an Bord befand, wir- seine Aus führungen durch eine große Anzahl von Lichtbildern erläutern, dl« bei dieser Gelegenheit, teilweise zum ersten Male, der Oef- fentlichkeU zugänglich gemacht werden. — Karten bei F. Ries, Seestraßt 21. Dresdner Ljchtspiele Wochenspielplan. Capitol: Tonfilm Die große Attraktion, mit Rich Tauber. Marianne Winkelstrrn, Siegfried Arno. Marga Lyon Zentrum-Lichtspiele: Tonfilmoz'erette Die Königin einerNachI, mit Friedl Haerlin, Waller Janssen, Adele Sand rock. Otto Wallburg. Usa-Palast: Tonfilm Im Geheimdienst, mit Willy Fritsch, Brigitte Helm. Oskar Homolka. UT-Lichtsplele: Tonfilmlustspiel Der kleine Seiten sprung, mit Renate Müller. Hermann Thimig, Otto Wall burg, Hans Brausewetter. Kammerlichtspiel«: Tonfilm Elisabeth von Oester reich. mit Lil Dagover, Maria Solveg, Paul Otto, Charlotte Ander. Gloriapalast: Tonfilmschwank Der Schrecken der Garnison, mit Felix Bressart, Luci« Englisch, Adele Sand rock, Curt Bespermann. Fürstenhof-Llchtspiel«: Tonfilmlustspiel Ich geh' au» und du bleibst da, mit Camilla Horn. Bertha Ostyn, Hans Brausewetter. Theodor Loos. Lichtspiele Musenhall«: Tonsilmlustspiel Opernredoute, mit Liane Haid und Georg Alexander. „Oer bebende Berg, Ein Gebirgstonfilm der Leo-Film-A -G. Dergmcnschen bilden von jeher eine'eigene Dolkskasle Ob sie In Deutschlands Alpen, in der Schweiz. Savoyen oder Skan dinavien leben, überall stechen di« befonderen Eigenschaften, Mut, Stolz, Heimatlieb«. Glaube, hervor. Darum besitzt auch der aus diefer trotzigen Landschaft kommend« Bergsilm die Liebe des Publikums, darum begeistert er gefühlsmäßig als Ausdruck von Naturgewalten, Gefahren und Kühnheit. Durch den Tom film, der Sprach«, Musik und Nalurgeräusche wiedergibt, hol sich dl« Lebensechtheit des modernen Alpensilmes noch gesteigert Ganz neu« Wege schlug nun der Gebirgs-Tonfilm „Der bebende Berg" der L e o - F i l m - A. - G., München, ein. weil er di« Aktualität einer Naturkatastropln mit den menschlichen Ge schehnissen -um dramatischen Schauspiel verknüpft. ,
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