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Nr. 312. ISS. Istrrgauy, Leipziger Tageüiatt. Zug des Heeres trefflich zum Ausdruck gebracht ist. Der Thor leistete, von einigen belangloien Lntglei- - ' sungen abgesehen, sehr Lutes. Aus dem Programm . sind weiter hervorzuheben die Hegarschen Thore ..Totenvoll" mit dem Text des eben verstorbenen Dichters I. V. Widmann und „In den Alpen" von Scheffel. In dem ersteren Werke zeigte sich der Thor auf seiner ganzen Höbe: Ebenfalls gut war die Wiedergabe von Mai; Bruchs „Normannenzug", in dem sich das Bcreinsnntglied Paul Trillhose äl» ein stimmbegabter Varitonut hervortat. Zum ersten Male in einem großen Konzert trat ein neues ge mischtes Quartett, bestehend aus den Damen Johanna Rudolph (Sopran), Rosa Behrnauer (Alt) und den Herren Hermann Jrmisch (Tenor) und Felix Bocge (Baff), hervor. Wenn es den Künstlern auch noch etwas an dem nötigen Zusammenspiel fehlt, so offenbarten sie doch beachtenswerte Stimmittel und feines Verständnis für die von ihnen gesungenen Lieder. Meiner Empfindung nach liegt ihnen das Volkslied am beiten, und bei genügender und sorg fältiger Pflege sollten sie auf diesem Gebiete in Bälde Vortreffliches leisten. Sie errangen einen vollen Ersolg beim Publikum und mufften sich zu einer Zugabe bequemen. Tie Leitung des Abeuds lag in den Händen Otto Ludwigs, der sich mehr und mehr als ein Dirigent von hohen Qualitäten zciat und auch das sprödeste Material zu bezwinge:: weiff. Auch das Leipziger Tonkunstlerorchester lGünther Toblcnz' stand unter seiner Leitung und leistete Vortreffliches. Erwähnt sei zum Schluff noch der Kon,ertmeister Hans Mahn icke (Violine), der sich durch die technisch wohlgelungene Wiedergabe von Sarasales „Zigeunerweisen" auszeichncte. * Internationale Baufach AusHellung mitSondcr- ausstellungcn Leipzig 1913. Geschäftsstelle: ^otffched- itraffe "2. Tas Preisgericht zur Erlangung eines Ausstellungsplakates hat kürzlich getagt und folgen des Resultat gezeitigt: I. Preis 12l^i./e. Motto „Lapidar", Verfasser Erich Waschneck, Eilenburg bei Leipzig: ll. Preis 700./l, Motto „Meister vom Fach", Verfasser Walter Bube in Friedenau und Busso Malchow, Berlin: ferner -1 dr.tre Preise zu je LO ./., und zwar: Motto „Ein Zeichen", Vcriasser Karl Moehler, Barmen: „Gigant", Verfasser K. Opitz und E. Wafchneck. Leipzig: „Lernst". Verfasser Paul Plontke, Breslau V: „Rohbau". Verfasser Ernst Auf- seeser, München. Außerdem erhielten 1U Entwürfe lobende Erwähnungen. Ter mit dein ersten Preise ausgezeichnete Entwurf zeigt auf schwarzem Lrunde eine wcisze Säure und ist von ausgezeichneter Wirkung. Das Platat wird in seiner vornehmen Einfachheit den Leist der Ansstcllung würdig verkörpern. /. Tie diesjährige Wanderversammlung derKönigl. Sachs. Militäeverei.ie des Distrikts Alt-Leipzig vom Militärvercinsbczirl Leipzig wurde gestern rin Saale des „Eldorado" abgehalten. Von den Vereinen des Distrik s waren ."'.2 Vereine durch über 2M Dele gierte vert'eien. 'Richt vertreten waren die Vereine „Kaiserliche Marine", „Eiscndahnbrigade", „IWer", „Lardereitcr", „Ar.iilerie. Pioniere und Train" und „Reitende Artillerie". 'Roch einigen einleitenden Musikstücken d r lOOer Kapelle eröffnete der Vor sitzende des gasigebenden ,,'i eutschen Kriegcrvercins", Herr Sperl, nach Begruffuiig der E . nhicncnen die Ver- samn lung mit ecnem Hoch auf Kaffer und König. Ter Vorsteher des Leipziger Mittärvereinsbezirks, Kamerad Küntzel, erpattete dann eingehend Bericht über die Verhandlungen und Bcsctümsc der diesjährigen, zum erstenmale in Lerpzio abqehaltencn Hauptver sammlung des Kgl. Michs. Militärvereinsbundcs. Bezirksehrcninitglied Kamerad Schatte berichtete dann über die Einrichtung der Jugendfürsorge und über die Beteiligung und Unterstützung seitens der Militärvereinc. Herr Dr. jur. R ap S t, Leutnant d. R., gab hierzu erläuternde Klarstellungen. Für die nächstjährige Wanderoersammlung der Vereine des Alt-Leipziger Lisirils übernahm „Ehrenvoll verab schiedeter Militärs" die Ausgabe und Pflichten des gastgebendcn Vereins. Rach dem gemeinsamen Le- jange eines Liebes, dessen Zuhalt in formenschöner Weise die Tätigten und Ausgaben der Militärvcreine pries, wurden die Kameraden noch ein Stündchen in angenehmer Weise durch humoristische Vorträge der Avollo-Länger unterhalten. * Die Lifte der Lewinu-Nuininern des Verkaufes von Arbeiten Blinder ist erschienen. Die Gewinne sind Freitag, den 10. Rooember d. I., und conn- abend, den 11. Rovember d. I., von 10 bis 1 Uhr vormittags und 2 bis 5» Uhr nachniittags im Ver- laufslolale, Kausbaus, abzuholcn. (S. amtl. Bekannt machung.) * Zirkusprobe». Die Direktion des Zirkus Sarrasani läßt die Drcssurproben öffentlich statt finden, um die Wissbegierde derjenigen zu stillen, die hinter die Kulissen der Dressur zu sehen wünschen. Frühmorgens schon beginnt die Arbeit im Zirkus. Verschlafene Stalldurfchen uns Kutscher fangen an, in den ersten Morgenstunden für die Bedürfnisse der Tiere zu sorgen, sie zu putzen und zu bewegen. Frostig und schmucklos präs ntiert nch in der Morgenfrühe bei Tageslicbr d.e Manege. Zwar werden die Proben in genaue: Reihenfolge eingei.almn wie der Regisseur sie bestimmt har, aber der Qra>fterraum ist zu dieser Zeit noch leer: die Musiker werden nur in Ausnahme- fällen zur Probe beschieden. Die Samtsessel und Logenbrüstungen sind mit roten Tückzern verhangen. Reitgerten. Peitschen und Longen liegen in der Rühe des Stalleinganges auf de» Stuhllehnen. Auf der Lalerie saugen die Frauen an, für die Reinlichkeit des Zirkus zu sorgen. Hier und da versammeln sich einige Artisten und Bereiter, die sich in allen möglichen Sprachen unterhalten, wahrend in der Manege ununterbrochen oearbcitct wird, ost bis zum späten Nachmittag. Freiheits- und Zchuldressuren nehmen den größten Teil der Zeit in Anspruch. Welch eine Fülle von Talent, Energie und Lednld erfordert es, ein Tier ab.zuricbten. Richt nur Arbeit, auch Kopf und Herz gehört dazu, ilnd wenn dann das Tier sich bläht lind anstrengt wie ein Rekrut, wenn es nach eingehender Dressur immer verständnisvoller einen neuen Trick begreift, dann erkennen selbst die Dresseure und der Direktor bei der Probe durch Applaus diesen Triumph menschlicher uns tierisäfer Intelligenz an. * Großzschocher-Mindorf. Der Gemeinnützige Ver ein veranstaltet am Freitag, den 10. Rooember, abends '/-O UHr im Trompeter einen Vortragsabend. Herr Dr. med. Kühn aus Leipzig wird über die Bedeutung und Einrichtung von Vollsbädern sprechen. — Am Sonnrag, den 1!». 'Rovember, von früh 8 bis abends 0 Ubr wird der Qbstbaulchrer Rosenthal aus Rötha einen Qbstbaulekrkurius veranstalten. Teil nehmer wollen sich bis 12. Rovember beim Vorsitzen den Schuldirektor Kleine melden. * Leutzsch. Die Direktion der Großen Leipziger Straßenbahn hat für die verkehrsreichen Stunden zu Geschäftsbeginn und Schluß, während der Mittags zeit auf den Linien l-und u den Vierminutenverkehr eingerichtet. Zur Errichtung eines zweiten Aus- kahrtgleises am Stragenbahnhof in der Bahnhofstraße zu Leutzsch hat der Gemeinverat Genehmigung er- teilt. — Der Freigabe der zwischen Bahnhof, und Barnecker Straße durch die Bank kür Grundbesitz hergestellten Straßcnteile für den öffentlichen Ver kehr stehen keine Bedenken entgegen, nachdem die neuen Straßenzüge vom Bauausschuß besichtigt und in Ordnung befunden worden sind. Zur Reinigung, Unterhaltung und Beleuchtung der Straßen ist zu nächst noch die Lank für Grundbesitz verpflichtet. — Der Kemeinderat hat das im Entwurf vorliegende Ortsgesetz über den Kleinhandel mit Heizmaterialien an Sonn- und Feiertagen angenommen. * Wahren. Am kommenden Sonntag wird in hiesiger Gemeinde das Kirchweihfest abgehalten. * Lindenthal. Das Kirchweihfest wird Montag, den 10. Rovember, in hiesiger Gemeinde gefeiert. * Eythra. Das neue Lrtsstatut hat die Geneh- migung der Aufsichtsbehörde gefunden und liegt zur öffentlichen Einsichtnahme aus.—Die 'Wählerlisten zur Gemeinderatswahl können vom 11. bis 24. November im Rathause eingesehen werden.— Der Gemetnderat beschloß mit 12 gegen 2 Stimmen die Einführung der Kuvertwahl. R. Borsdorf. In öffentlicher Versammlung im Lasthof zum Rosenschlößchen fand die Gründung eines „Zweckverbandes für Jugendfürsorge" start. Aus Vereinsmitteln und zugesicherter tätiger Mitarbeit der Mitglieder des Gemeinnützigen, Ge werbe-, Verkehrs-, Schreker-, Turn-, Reichs-, Evan- gciijchen Iünglingsvereins, Kak. Militärvereine und Privatpersonen wurde der Arbeitsausschuß ge wählt, der als geschästsführendes Organ die Herren Schuldirektor Bergner, Kaufmann M. Montag, Lithograph I. W. Kox als Vorstand des Zweck verbandes bestimmte. Kus LsMen. * Neudorf i. E., 9. November. (Schwerer Unfall.) Ter hiesige Arzt Dr. med. Braun ist durch einen Sturz mit dem Fahrrad schwer verunglückt. Außer schwerer Verletzung des linken Armes und mehreren Hautabichürsungen erlitt er eine derartige Gehirnerschütterung, daß er besinnungslos liege,' blieb und vom Platze getragen werden mußte. Der beliebte Arzt dürste durch das Unglück auf längere Zeit feiner verantwortungs vollen Tätigkeit entzogen sein. TLseschronik. Berlin, 9. Roo. (Explosion.) Heute entstand im Tienstrauin auf dem Wriezener Bahnsteig des schlesischen Bahnhofs eine Gasexplosion, wobei der Fahrdienstleiter Assistent Horn mehrere Brand wunden davontrug, gegen die Wand geschleu dert wurde, dabei außerdem mehrere Verletzungen und Hautabschürfungen erlitt. Die Wände, Türen und Fenster ces Dienstraumes wurden stark, das Stellwerk geringer beschädigt. Der Eisenbahnbetrieb wurde nicht gestört. Stuttgart, 9. Rov. (Selbstmord.) Der als opferwilliger Kunstmäzen bekannte Oberlandes gerichtsrat Gmelin hat sich in einem Anfall einer nervösen Depression erschossen. Stuttgart, 9. Nov. (Der große Ausschuß) zur Errichtung eines Reformationsdenkmals trat hier unter Vorsitz des früheren Konsistorialpräsi- denten Dr. Frhrn. v. Gemmingen zusammen. Der Ausschuß beschloß, die Ausführung des Werkes in räumlicher Anlehnung an die Höspitalkirche dem Stuttgarter Bildhauer Jakob Bruellmann zu übertragen. Wien, 9. Nov. (Betrugsanzeige gegen eine Gräfin.) Wie das „N. Wiener Journal" erfährt, ist gegen die Gräfin Laura Vubna Littitz bei der Polizei Anzeige wegen Betrugs, Kurpfuscherei und Falschmünzerei eingegangen. Die Gräfin ist aus ihrer Wohnung verschwunden. Madrid, 9. Nov. (Ein General beim Ret tungsversuch seines Burschen verunglückt.) Ein schwerer Unsall ereignete sich in Carabanchel bei den Kuvalleriemanövern. Bei einer Attacke stürzte der Bursche des aus einer alten spanischen Militär familie stammenden Generals Milano del Bosch vom Pferde und geriet in Gefahr, überritten zu werden. Der General wandte sein Pferd, ritt hinzu, um seinen Burschen vor den Hufen der nachreitenden Pferde zu schützen, hielt aber sein Pferd mit einem jo plötzlichen Ruck an, daß er selbst aus dem Sattel geworfen und von den ansiiirmenden andern Kaval leristen überrittcn wurde. Er wurde in sehr be denklichem Zustande ins Militärlazarctt gebracht. An seinen: Aufkommen wird gezweifelt. London, 9. Nov. (Rettung lebendig be grabener Bergleute.) Ein Telegramm aus Johannesburg meidet, daß es bei dem Minenunglück aus der Zeche „Primrofe" durch das heldenmütige Vorgehen der Rettungsmannschaften gelungen ist, von den 200 lebendig begrabenen Bergleuten 100 zu retten. Unter den ans Tageslicht beförderten be fanden sich viele Schwerverletzte. Bis jetzt sind vier Leichen geborgen. Den Nest der sich unter der Erde befindenden hofft man auch noch zu retten. New Wirk, 9. Nov. (Drei Schwindlerhüupt» linge.) Der Polizei ist ein glänzender Fang ge glückt. Sic verhaftete gestern drei Personen, die im Verdacht sieben, die Häupter einer Schwindlerbande zu sein, die in: letzten Jahre New Parker Bankiers um nahezu drei Millionen Mark geprellt haben. Die Hochstapler gingen in der Weise vor, daß sie schwindelhafte Geschäfte gründeten. Geschäftsverbin- düngen mit großen Firmen suchten, wobei es ihnen nur darauf ankam, in irgendeiner Weife Schcckforinu- lare dieser Firmen in die Hände zu bekommen. Die Unterschriften dieser Schecks wurden dann von einem italienischen Künstler gefälscht und neue Schecks auf die betreffenden Firmen ausgestellt und bei deren Banken cingclöst. Des eigentlichen Herstellers der Falsifikate hat man bisher nicht habhaft werden können. Rio de Janeiro, 9. Nov. (Boinbenattentat im Wahllokal.) Bei den letzten in Pernambuco stattgefundenen Wahlen wurde von bisher unbe kannter Hand in der Nähe des Hauptwahllokals eine Bombe geschleudert, durch deren Explosion Menschen gerötet wurden. Umfangreiche Ver haftungen haben stattgefunden, ohne jedoch den Täter bisher ermitteln zu lönnen. -* Martin Luther» Testament. Lutlxr hat zweimal stiu Testament gemacht, das eine Mal, als er sich im Jahre 1337 wegen anhaltender Steinschmerzen nach Gotha bringen ließ, das andere Mal fünf Jahre später, als er genesen war. In seinem Haus« hatte sich inzwischen manches geändert, darum stieß er das erste Testament durch ein neues um, das «in wenig bekanntes Dokument der Persönlichkeit Luthers dar stellt: „Ich, Martin Luther, bekenne mit dieser eigenen Handschrift, Laß ich meiner lieben getreuen Hausfrauen Katharinen zn meinem Leibgetinge ge geben habe uff ihr ganzes Leben lang, damit sie ihres Gefallens und zu ihrem besten gebaren mag, nämlich das Lütlein zu Zikschdorf, wie ich dasselbe gekauft und zugerikbtet habe. Zum anderen das Wohnhaus Binno zur Wohnung, fo unter meines Wolfes Namen gekauft habe. Zum dritten die Bücher und Kleinods als Becher, Ketten. Ringe, Schaugrotten, was ist letzteres auf etwa 1000 Gulden wert. Das tue ich darum, weil sie mich als «in fromm Ehegemahl allzeit lieb und wert gehalten und mir durch reichen Gottes segen fünf lebendige Kinder, die noch vorhanden und beim Leben — Gott gebe lang! — geboren und er zogen hat. Zum zweiten, daß sie die Schulden, die ich b»r meinem Leben nicht ableqe, auf sich nehmen und tragen soll, welches seyen ohnqefähr 480 Gulden. Es mögen sich vielleicht auch noch mehrere finden. Zum drittel? und allermeist, daß ich will, sie muffe nicht den Kindern gehorchen, sondern di« Kinder sollen ihr an die Hände gehen, sie in Ehren halten und ihr unter, worsen sein, wie Gott geboten hat. Denn ich habe wohl gesehen, wie der Teufel wider das Gebot die Kinder hetzet, sonderlich wenn die Mütter Witwen seyn. Denn ich halte, daß die Mutter werde ihren eigenen Kindern der beste Vormund seyn und solch Gütlein und Leibgeding« nicht zu der Kinder Schaden und Nachteil, sondern zu Nutz und Besserung ge brauchen, als die ihr Fleisch uttd Blut sind. Ich bitte untertänigst hierbei »leinen gnädigen Herrn Herzog Johann Friedrich kurfürstliche Durchlaucht wolle solche Begebung auf Leibgedinge gnädiglich schützen und handhaben. Auch bitte Ich, alle meinen guten Freunde wollen meiner lieben Käthe Zeugen seyn und sie entschuldigen, wo etliche unnütz« Mäuler sie beschweren und verunqlimpsen wollten, als wollte sie etwas mehr Barschaft hinter sich haben, die sie den armen Kindern cntschlagen wollte." Zum Schluß erklärt Luther, daß die angeführten Besitztümer die einzigen seien, über die er verfüge, und er hält es für ein Wunder, das; nicht mehr Schulden da sind, als er tatsächlicb hat. Das Testament zeigt foloende Unter schriften: Martiuus Luther, Philippus Melanchthon, Caspar Krutziger. kunltkalenüer. Theater. Leipziger Stadt-Theater. Im Neuen Theater geht heute Freitag d Albert« Einakter .Tie Abreise', neu «instubiert, in Szene, hierauf folgt zum ersten Male das musikalische Lust spiel „TaS hcnh Eisen" von Mar Molls, den Beschluft bilden drei Mälzer: „FrüblingSsiimn.en" von Johann Strauß, .Schön- brnuner Walzer" von Lanner, „Nosen anö dem Luden" von Ioban» LIranft. Morgen wird die Lnslspielnovität „Hundd- tage" wiederhol,. — Jin Alten T I> e a t e r sicht heute als bolkotümlichc Vorstellung zu halben Preisen Kleists »Robert Gni.-card" lerslmalig wiederholt) aus dem Lpiclplan, bicrans folgt des Tich:ere> Lnüspicl .Ter zerbrochene Krug". Morgen ist Millö,kcrö Operette „Ter Bcttelstudcni" angcsetzt. Leipziger Schauspielhaus. Heute gastiert Varl William Buller als Tr. Wespe in dem gleichnamigen Lustspiel von Roderich Bencdir. Morgen abend tritt er nochmals als Ludolf Freiherr von Wollicn Krappenilncn in dem Lustspiel »Ter Fnniilicntag" aus. Am -ounlag geht mit ihm als Timotheus Bloom das Töplerirhc Lustspiel „RoscnmUllcr und Finke" in Szene. An? vicisnchcn Wunsch bat sich der Künstler bereit er klärt, sein Gastspiel nm einen Tag zn verlängern: somit ver abschiedet er sich an, Montag, den 15. 'November, als Zacharias Brang in dein sünfakiigen Lebensbild »Inspektor Nräsig" von Th. Gaftinann und I. Krüger. Zn diesen Gastspiclabcndrn gelte» kleine Mastspielprcise. Tutzcndkancn haben keine Gültig- leit. Tic Vorstellungen beginnen wochentags 8 Uhr, Sonntags 7'.-, Uhr. Neues Operetten-Theaier. Heute und folgende Tage: .Die lustigen Nibelungen." Battevüerg-Theater. Heute, zur Wiederkehr von Schiller« Gebnrtotag: »Tic Räuber", Trauerspiel von Schiller. Morgen: „Ein toller Einfall." Konzerte. Heute 7Z4 Uhr Sonatenabend von Antoinette von Egger« ist lavier) und Konzerimeislcr Erhard Hrydc (Violine) im Fcnrich-Laal, Lchnlstrafte >. TaS Programm bringt die Kla- vier-Violin-Lonaic von Mozart, F-Tur; L. Thuillc, E-Moll, Op. 30, und N. Strauft, Es-Tur, Op. 18. — Karicnverkans bei P. Pabst, Neumarkt 21, F. Jost, Peter«steinweg 1, I. H. Ro« bolsky, Markgrafenstraßc 8, und an der Abendkasse. Nobert-Koihe-Rbend. Ten, Meistersänger des deutschen Volksliedes und nnermlidlicken Forscher auf diesem Gebiete ist cS gelungen, wieder ein holbiiiicrch'anieö, neues Programm zusauilncnzusiellcn, da« er heute Freitag abend 8 Uhr im Kam mer,nnsiksaale des ZcntraliheaterS zum ersten Male zur Laute singen wird. ES bringt u. a.: Ma« aber fangt ihr Meister an ... (Gcsellcnkied). Er wollte sich cintchleichen (Pfälzisch). Halt' ich sieben Wünsch (a. d. >8. Iabrh.). Haidl bubaidl «Wiegenlied au« Oesterreich«. Mein Seel ist traurig (Passion«, lied). Ich wollte mich zur lieben Maria vermieten sMarienlicd). Jüngsthin tat der Weg mich süyren (a. d. 17. Iahrh.). HoldeS Maricchcn lPsälzisch). Brüder, freut euch (Soldatenlied). War einst ein frisch jung Zimmcrgescll (Volköballade). WaS hab ich denn meinem Feinsliebchen getan sa. Schwaben). Bon Herrn Pastor« sin Kon (Niederdeutsch). Drei schwäbische Bolk«. lieber: Büble, wir wolle aufte gehe ... ES reiten itzt die ung'- rischen Husaren. Auf cm Wasa gratzt Hasa ... — Karten bet v. A. Klemm, Fr. Jost und abends an der Kasse. (Siche Anz.) Morgen Sonnabend findet tm Fenrich-Taale der erste Kla vierabend von Germaine Schnitzer statt. —- Karten bei C. A. Klemm, Fr. Jost und I. H. Robvlsku. Morgen abend 8 Mir findet im Saale de« Ltädt. Kauf hauses daS wiederholt angekündigie Konzert von Aliue Sande» und Alsred Kas« statt. Ta dasselbe sich eines regen Besuche» zu erfreuen haben wird, ist eS ratsam, sich rechtzeitig gute Plätze zu sichern. — Kauen sind erhältlich bet Varl Ä. Lauter bach, Rciäisstrafte 4-8; Paul Zschochcr, Städt. KaushauS: Paul Götze, PeterSstcinweg lli. Für Studierende bet Varl M. F. Rothe, Grassistrafte 1-1, und UnivcrsitätSkastcllan Mcisel. Ter Ktuderkre«»»«, jene» aussehenerregende» Werk, da» schon bei seiner Erstausführung in Leipzig dreimal ein auSver- kaufte« HanS erzielte, wird von der Singakademie am 14. No vember in der Albcrihallc wiederholt. Turch die Verwendung eine» groften KinderchorcS übt das Werk einen ganz eigen artigen Reiz an«. Der KinLerchvr von ungefähr 225 Mädchen und Knaben verschiedener Schulen hat eine sehr schwierige und wichtige Ausgabe zu erfüllen. Die Kinder singen nicht nur in polnphoncm Latz selbständige vüörc, sonder» greifen auch tu hervorragender Weise in die Gesänge de- groften vhor« (Väter, Mütter, Fischer usw.) ein, so daft Gesamtsätze von tatsächlich überwältigender Wirkung sich ergeben. Namhafte Solisten sowie da« Winderstein-Orchcstcr sind gewonnen worden, um der interessanten Legende eine würdige Ausführung zu sichern. Die Hauptprobe ist aukverkauft, sür da« Konzert am 14. November ist die Nachfrage auch sehr lebhaft. Vorverkauf bei Klemm, Lauterbach und Jost. Näheres Anzeigen und Anschläge. verejnsnschriiMen. * Im vhristl. Verein jnnger Männer, JohanniSplatz «, hält an, Sonntag, den 12. November, abends '4V llhr Herr Pastor Planitz einen Vortrag über: „Der Weltbund unserer Vereine." Jedermann ist willkommen und der Eintritt frei. * Akademischer Schachoerei» Leipzig. Am Mittwoch, de» 8. November, trat der Akademische Schachvrretn Leipzig zn feiner ersten Hauptversammlung tm Caf» Vurgkeller znsannncn. Tic Neuwahl de« Vorstände« ergab folgendes: Lind. chcm. Paul Wolski, Schristwart und Vor sitzender, Sind. math. Konrad Jlberg, Kassenwart, Sind. med. deut. Martin Rothe, Spteirvark. Dem Ferienvcrtreter Herrn Aron wurde Entlastung erteilt. Ta« Wintertnrnter wird in zwei Klasten gespielt werden. Lchluft der Anmeldungen und Beginn des Turnier» 15. November. Kommilitonen sind will kommen! * Polntechnisch« Gesellschaft. Heute abend 8ZZ llbr im Saal de» Hotel Palmbaum, Gerbcrstrafte, Vorirag des Herrn Schul direktor Schäfer-Naunhof: »Tie Mohammedaner, ihr häusliche» Leben und da» Wesen de« Islams". * Ter Leipziger Turngaosängerbund hält seine nächste BundeSsingestunde, zugleich Hauptprobe, nächsten Sonntag vor mittag lü Uhr im Groften Saale des ZentralthcaterS ab. Wetterbericht övr tt. 8. T Vrs»«lvi». Enterung >o Lsostsea nm 9. Xovembor 191l. ltteronxsverlimk I» 8»ek«ell vom 8. dl» 9. Uovemder. klrlia» LeMkt ! m ievoeeelor *1,4 »les«- «ekNz, 115 -s- 12 8 -i- t t 08» 3 "ipttil . Nl -- 108 -t- 1.5 .0 2 Seolre» . . AU -- WS ff- 8 7 —— 27» -- 12.L 4- -.0 8 r — IReo .... 2:, -- 8.6 ff- 0.7 8 6 ^emaiir . . . 22 t -- 11.6 02 8 2 — 26, -- 1»0 -4- 0.6 3 2 kieideer 2S» -z- SS ff- 2.9 8 2 —— ^eaneeberj? . 4Zd -- 8.8 V.1 .... f»ö -> 7.5 — S.» 8» r — »aeedee. 121 -- 7.S 4- 1.0 80 3 ttieedeir. . M -- s.o ff- v.s !>* I 8,itt,ek>,i, U» -- 6.» - 47 !I) 2 —M. siedteibeNt . . Ml 4^ 03 - r.r 8 4 — Lvitere», trockene» Keiler kerrsektv »m 8. November in e«tnr d»cft?vn. Oie ZVmcke vestten noc > immer led- k»lt Heute trüb Kat » ek »ieileiiweü« Bevölkunzx ein- Kesiellt. Die lempcrstur bat »ick vemx vcriinckvrt. ber I-ukt iruck ist Dis ^Vincke cvtstammea öem cO, reifen aber oocll »teUoovreikv Wlvclrtcirke 7, ck. k. 13—16 m in cker Lo^uocks. 0020 Lin (Durch Zur beqiti Die ' wollen - Nichtunj Schmerz« Der Le! sie vor s Mitwelt da« Kitü werden, annehme Ain i zu brinx die Mui grämlich, sie wird zweiflun getreten zu Ende plötzliche Kilian i daß cs u an dem Verbrech 0>»»4 81 Ultl auf das keinen. Plötz) Stimme: gepocht. Anna scheint si es ihr 4 AugenLli stehen w Sie g Händen Augen n oualmen) beidräng« per mit I das Bett All«, lichst rasü Weib in ihnen ur und yejai zu tröstet Sie sö im Dunk< noch möx Di« S und scheu schmutzte? verzerrte: Da h- wie ihr ) .Weiß: dem es r von der Derfall'n g'stürzt. gültig sei g'schickt. Mußt di<! Da fir an Zu we Schlafe x sprachen gleichgiilt Frrttsg, io. November l9N. Mitteilungen Les LSchMchea Ssstwlrtsverdanües. Der paritätische Arbeitsnachweis für das East« wirtsgewerbe scheint sür Leipzig ein frommer Wunsch zu bleiben, denn es haben nicht nur die nationalen Gehilfenvereine, sondern auch die Innung eine Beteiligung abgelehnt. Inzwischen hat sich auch der Reichstag in seiner Sitzung vom 17. Oktooer mit einem solchen Nachweis beschäftigt, wobei sich die Petitionskommission aus den Boden paritätischer Arbeitsnachweise stellte; aber, so führte der Bericht erstatter aus, das Ideal an sich sind sie noch nicht, denn auch paritätische Arbeitsnachweise können sehr wohl gemißbraucht werden, um bestimmte Gruppen von Arbeitern von der Arbeit fernruhalten. Wenn ausschließliche Tarifverträge abgeschlossen werden, und eine Arbeitgebcrgruppe und eine bestimmte Arbeitnehmergruppe sich darüber verständigen, durch :h: Tanfamt und ihre Arbeitsnachweise nur die in diesen Organisationen organisierten Arbeiter einzustellen, dann sind alle dieser Organi sation nicht angehörigen Arbeiter einfach vom Arbeits- platz, unter Umständen vom ganzen Berufe ausge- ichieden. Das ist Terrorismus eines paritätischen Arbeitsnachweises. Das ideale Ziel des Arbeits- nachweiswejens wird nicht der paritätische Arbeits nachweis allein, sondern der öffentlich-rechtlich« Arbeitsnachweis sein. * Leipzig. Der Ostvorstädtische Eastwirtsverein hielt am 8. November seine Monatsversammlung ad. die von einem Vortrag über Steuerdeklaration und -reklamation des Gastwirtes ausgefüllt wurde. In der sich daran anschließenden Debatte wurde ge wünscht, daß in den Einschätzungskommissionen das Gastivirtscewerbe mehr als dis jetzt vertreten sei, damit die Verhältnisse in diesem Gewerbe auch von sachverständiger Seite aus beleuchtet würden. Vergnügungen. : Kristallpalast-Theater. Madame Vera Rodiu, die mit ihren Darbietungen einen groften Ersolg erzielte, absolviert heute ihr zweites und letztes Gastspiel. „Eine Million", Burleske in 5 Bildern von George« Berr und Marzel Guillemand wird nach wie vor mit groftem Beifall ausgenommen. ES sei daraus hingcwicscn, daft die Vorstellung präzis« um 8 Uhr beginni. : Vom Leipziger Palmeugarte». Heuie Freitag nachmittag sindet Teekonzert (5 o'clock tca) im Weinsalo» de» Palmen- garten» statt, wozu Abonnenten und Aktionär« freie» Eintritt haben. Pantheon, Dresdner Straß, A). H«ut, abend von » Uhr an großer intimer Ball. Nächsten Sonntag Leipziger Meister- Sänger und Ball. : Grüue Schräke, Leipzig-Anger. Heut« abend von S Uhr an treten die besten» bekannten Leipziger Krtstallpalast-Sängcr mit großem humoristischen Programm auf. Danach der beliebte FreitagSball. : Hotel Schloß Drachens,!». Heute Freitag abend » Uhr im Großen Fesisaal der beliebt« große Aaval'.erball. Neueste Tänze. Schneidige Ballmusik. Nächste» Sonntag nachmittag 4 Uhr grob« humoristische Loire, der bUiebte» Leipziger Lgrika» Sänger und Ball : Gasthof Neustabt, Kirchstratze »S. Heute abend von SH Uhr an Kunsilerkonzert de« Willy-Wolf^Orchester» und KirmeSfest mit Wiener Ball. Nächste» Sonntag Leipziger Kristallpaiast- Sänger und Ball. wltterungsverlckt vom Brocken »»» 8. November. (Nachdruck verboten.) Seit Anfang der Woche habe» wir aus dem Brocke» schwaches Frostwetter und gering« Schneefälle zu verzeichne». Die Schneefälle am Montag und Dienstag waren nur sehr müßig, sie lieferten ungefähr l> Millimeter Schmelzwasser und brachten auf der Brockenkuppe eine leichte Schneedecke von 3 Zentimeter Höhe. — Die außerordentlich veränderliche und stürmische Witterung, die un» der November gebracht Hai, dürfte nach der augenblickliche» Wetterlage »och weiter an. halten. — Seit den ersten Morgenstunde» fällt heut« da» Baro- meter von neuem und deutet wohl ans Annäherung «ine» tiefen Wirbels. — Heuie früh S Uhr hüllt leichter 'Nebel di« Brockenkuppe ein, das Barometer fällt, das Thermometer zeigt 2 Grad Kälte; aber der furchtbare Südwcststurm fegt augen blicklich mit 24 Meter Geschwindigkeit trr der Sekunde über den Gipfel. In der letzte» Nacht betrug der »eugebildet, Rauhfrost 15 Zentimeter; tnfolgedesseu ist di« Winterlandschast im Ober- harz prachtvoll «uiwickclt unü bietet dem Auge tineu sclie» schönen Anblick. — Nach der allgemeine» Wetterlage zu urteilen, so haben wir tm vrockengebtet schwache» Frostwettrr und geringe Schneefälle »« erwarte». Bus Büüern unü Kurorten. : Bad Salzschlirf. Auf der Dresdner Hygiene-AuSst.llung wurde der Aktiengesellschaft Bad Salzschlirf ihrem bei Gicht und harnsanrcr Diathese alibewährln, BonisaciuSbruunen die gol- Leu« Medaille zuerkannt. Kirchliche Nachrichten. Israelitische Neiigio»Sge«ei»d« », Leipzig: SabbatgotteSdieuft heute Freitag nachm. 4H Uhr, Sonnabend vorm. » Uhr. Motette i» der ThimaSktrcha. Sonnabend, de» 14. November 1011, »achmittag H2 Uhr. Karl Hasse: „Gloria" au» der Missa brevi». Gustav Schreck: .Führ, mich." Sirche»«»sU i» der NikvlaMrch«. 22. Sonntag nach Trinitatis, den 12. Nov. 1»41< vorm. H10 Uhr. I. S. B a ch: ^Wachet, betet." Wahr«»: Heut, Freitag abend 7 U-r Isngsraueuverett, »et de, Gemeindeschwester. Uiw»ti«okor Lurott iv 8stck- I tirol. Lnisov September— ^nni. I'requev» 191011 1 30 8->6 XurxLLto. dtüctt. Lvr- uoä LLckeLvstalt : ^Locker«»»!. lvrOtnaszorncetait, Icoblens. uoä »lio meckißlsmo"^ LLcler, Lok^immkuck, Illbulatiovev,1'ri»lldev-,)>iQerl»lHrL88er-Lurov,'rerr«1ll-, kreiluttllexs-Rurell. LkcnaüsLtion, ch üocdciuolleitlei- tüLgev. Tkvator, Zportplalr, Loarerts. 20 Dotels I. sfLvLe», 8av»toriev, »kcblrcicbs kevsioos» uvck I'rem- ckev-Viuev. »?»» Drospckls zxrati» ckared ckis Xnrrorstckuvx. 2 L es -L a- s c« s r Tvki'vikmssvkinv Deo erst-Vertreter: »»»« Karl Licko, I-kiprig. ketornlr. 27. M14M. Der heutigen Nummer unserer Zeitung liegt für den Osten und dessen weitere Umgebung eine Extra« Beilage der Firma Schusters Warenhaus, Leipzig« Nrustüt, Eijenbahnstraße Rr. 39 43, betr. „billige Vorverkaufs-Tage", bei, worauf wir unsere verehrten Leser noch ganz besonder» aufmerksam machen, »i«